Gebietsentwicklungsplan GEP 99 - Bezirksregierung Düsseldorf
Gebietsentwicklungsplan GEP 99 - Bezirksregierung Düsseldorf
Gebietsentwicklungsplan GEP 99 - Bezirksregierung Düsseldorf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Höhengleiche<br />
Bahnübergänge beseitigen<br />
Neue Aufgaben für wenig<br />
ausgelastete Schienenwege<br />
Stillgelegte Strecken sichern<br />
und bei Bedarf reaktivieren<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
67<br />
Das verhältnismäßig hohe Personenverkehrsaufkommen auf der Strecke<br />
<strong>Düsseldorf</strong> - Neuss - Grevenbroich-Horrem, insbesondere in den Hauptverkehrszeiten,<br />
rechtfertigt eine Elektrifizierung und die Einrichtung eines<br />
dichten Taktverkehrs. Neben der Anbindung der Mittelzentren an die Landeshauptstadt<br />
dient die Trasse auch der Abfuhr von Massengütern zum<br />
Hafen Neuss. Außerdem sollten die übrigen in das künftige S-Bahnnetz<br />
zu integrierenden Strecken so früh wie möglich elektrifiziert werden<br />
Höhengleiche Bahnübergänge stellen Konfliktpunkte mit gegenseitiger<br />
Behinderung von Schienen- und Straßenverkehr dar. An großräumigen<br />
und überregional bedeutsamen Verkehrstrassen sowie an S-Bahnstrecken<br />
sind deshalb höhengleiche Bahnübergänge nach Möglichkeit<br />
durch Brückenbauwerke zu ersetzen. Wichtigste Voraussetzung dafür ist<br />
die projektbezogene Koordinierung der verschiedenen Baulastträger. Die<br />
Belange einer zeitgemäßen Straßenführung, eines landwirtschaftlichen<br />
Wegenetzes und der Stadtentwicklung sollen dabei berücksichtigt werden.<br />
Von Stillegung bedrohte oder wenig ausgelastete Schienenwege sollten<br />
dahin gehend überprüft werden, inwieweit sie geeignet sind, stark befahrene<br />
Hauptstrecken zu entlasten oder zusätzliche Aufgaben zu übernehmen.<br />
Ein solches Vorgehen würde die vorhandene Infrastruktur sichern,<br />
Neu- und Ausbaumaßnahmen weitgehend überflüssig machen und insgesamt<br />
die Flächeninanspruchnahme minimieren. Im grenznahen Raum<br />
zu den Niederlanden bieten sich dafür die Bahnlinien Duisburg / Krefeld -<br />
Kleve - Kranenburg - Nimwegen, Neuss - Kaarst - Viersen - Venlo und<br />
Mönchengladbach - Dalheim - Roermond an. Konkrete Untersuchungen<br />
liegen bereits für die “Rheinische Bahn” vor, einer Güterzugstrecke mit<br />
vielfach noch existenten Haltepunkten und einem hervorragenden Erschließungspotential.<br />
Sie verbindet das mittlere Ruhrgebiet über Mülheim-<br />
Speldorf und Ratingen-Lintorf auf kürzestem Wege mit der Landeshauptstadt<br />
und ermöglicht damit einen weiteren schnellen Regionalverkehr<br />
zwischen Dortmund und <strong>Düsseldorf</strong>.<br />
Bis heute ist das Schienenstreckennetz in einem Ausmaß geschrumpft,<br />
das unter dem Aspekt der Flächenerschließung und dem Erhalt der Infrastruktur<br />
weitere Betriebseinschränkungen oder Stillegungen nicht mehr<br />
zulässt. Aus regionalplanerischer Sicht sind die Trassen stillgelegter<br />
Schienenstrecken daher sowohl in den Verdichtungsräumen und ihren<br />
Randzonen als auch in den überwiegend ländlich strukturierten Zonen<br />
von Bebauung freizuhalten und bei Bedarf zu reaktivieren. Soweit Schienenverkehr<br />
dennoch eingestellt wird, sollte eine gleichwertige Bedienung<br />
durch den öffentlichen Personenverkehr auf der Straße angeboten werden<br />
und eine ausreichende innerregionale Netzbildung gewährleistet bleiben.