Gebietsentwicklungsplan GEP 99 - Bezirksregierung Düsseldorf

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Luftaustauschgebiete erhalten und ... Barrieren für den Luftaustausch in die Siedlungsbereiche verhindern Kaltluftproduktion an Größe und Nutzung der Freiräume gebunden Hauptventilationsschneisen und -luftaustauschgebiete in der Erläuterungskarte Klima Grünflächen lockern die städtische Wärmeinsel auf 8 9 10 11 57 Als Luftaustauschgebiete werden Räume außerhalb der Belastungsräume bezeichnet, in denen in lufthygienischer Sicht vergleichsweise unbelastete Luft vorhanden ist bzw. wo der Schadstoffanteil belasteter Luft verringert wird. Die Wirksamkeit von Luftaustauschgebieten wird vorzugsweise bei wolkenarmer Witterung und schwachen Luftdruckgegensätzen (Winden) deutlich. Nur während solcher Situation können lokale und auch regionale Zirkulationssysteme durch thermische Unterschiede zwischen Siedlungsbereich bzw. Belastungsraum und Freifläche oder durch reliefreiche Oberflächengestaltung entstehen. Voraussetzungen sind ausreichend große, kaltluftproduzierende Flächen, das sind vorwiegend landwirtschaftliche Flächen, insbesondere Grünland. Wälder liefern keinen nennenswerten Beitrag zur Kaltlufterzeugung. Bei allgemeinen lebhaften Winden – vorausgesetzt, es besteht eine entsprechende Strömungsrichtung – findet selbstverständlich auch (und vor allem) ein Transport von Luft aus dem Luftaustauschgebiet in den Ballungsraum statt. Luftaustauschgebiete sind auch als bioklimatisch wertvoll (verringerte Schwülebelastung) einzustufen, da die hier bei Strahlungswetterlagen in der Nacht auftretenden niedrigen Temperaturen in angrenzenden Wirkungsräumen für abnehmende Wärmebelastung sorgen. Die Kaltluftproduktion eines Luftaustauschgebietes ist abhängig von seiner flächenmäßigen Ausdehnung und der Beschaffenheit des Erdbodens hinsichtlich Vegetationsart und -menge. Werden diese vegetationsbestandenen Gebiete durch Besiedlung (in bebauten Flächen findet nur wenig Verdunstung statt) oder andere Nutzungen wesentlich reduziert, verringert sich die Kaltluftmenge; im Extremfall können dadurch sogar Flurwindsysteme zusammenbrechen. Kleinere Kaltluftgebiete vermögen zumeist nicht zur Verbesserung der Belastungssituation im Siedlungsbereich beizutragen, da ihr klimatisches Regenerationspotential zu gering ist. Ihre klimaverbessernde Wirkung beschränkt sich auf die Fläche selbst und ihre unmittelbare Umgebung. Hauptventilationsschneisen und -luftaustauschgebiete im Regierungsbezirk <strong>Düsseldorf</strong>: Die in der Erläuterungskarte Klima enthaltenen klimaökologischen Ausgleichsräume sind durch ein digitales Geländeklimamodell ermittelt worden. Der sich mit diesem Modell ergebende Freiflächensicherungsgrad bildet die Grundlage für die Festlegung von Luftaustauschgebieten und Ventilationsschneisen. Der Freiflächensicherungsgrad hängt von den Kaltluftbedingungen auf der Freifläche (Möglichkeit der Bildung und Bewegung) und den Durchlüftungsverhältnissen ab, die auf der Freifläche und den ihr zugeordneten Siedlungsbereichen als Wirkungsräume herrschen. Größere Gebiete mit hohem Freiflächensicherungsgrad haben die Funktionen von Hauptluftaustauschgebieten und bei bandartigen Strukturen zusätzlich die von Hauptventilationsschneisen. Klimaökologisch wirksam sind auch Grünflächen in größeren Siedlungsbereichen. Entsprechend ihrer geringen Ausdehnung reduzieren sich aber ihre Wirkungsbereiche. Kleine Grünflächen (unter 1 ha) haben ihre klimaverbessernde Wirkung hauptsächlich innerhalb der Grünfläche selbst. Innerstädtische Grünflächen erzeugen im Zusammenhang mit der
ebauten Fläche eine Auflockerung der städtischen Wärmeinsel derart, dass diese nicht als einheitlicher warmer Bereich, sondern als “mehrkernige Wärmeinsel” (unterbrochen von kühleren Grünflächen) auftritt. 58
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