10.10.2013 Aufrufe

Magazin als pdf lesen. - Books.ch

Magazin als pdf lesen. - Books.ch

Magazin als pdf lesen. - Books.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

© Gaby Gerster 6 | nOtIzenbooks nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf nOtIzen | 7<br />

Der Begriff «Afropolitan» bezei<strong>ch</strong>net<br />

eine Generation von<br />

jungen, urbanen und kulturell<br />

aufges<strong>ch</strong>lossenen Afrikanern.<br />

Kreiert hat ihn Taiye Selasi; ihre<br />

Wurzeln befinden si<strong>ch</strong> in Ghana<br />

und Nigera, sie kam in London<br />

<strong>als</strong> Kind eines Ärztepaars zur<br />

Welt und wu<strong>ch</strong>s in den USA auf.<br />

2005 sorgte sie mit einem Essay<br />

über die afropolitane Lebensweise<br />

für derart viel Aufsehen, dass<br />

sie von der Literaturnobelpreisträgerin<br />

Toni Morrison unter die<br />

Fitti<strong>ch</strong>e genommen wurde. Jetzt liegt der erste Roman von Taiye Selasi vor, «Ghana<br />

must go». Er ers<strong>ch</strong>eint glei<strong>ch</strong>zeitig in 15 Ländern – auf Deuts<strong>ch</strong> bei S. Fis<strong>ch</strong>er unter<br />

dem Titel «Diese Dinge ges<strong>ch</strong>ehen ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> so». Das Bu<strong>ch</strong> erzählt von einer<br />

afroamerikanis<strong>ch</strong>en Familie, die über die halbe Welt verstreut ist, von nationalen<br />

und kulturellen Identitäten – und vor allem von der Liebe. Das Bemühen, hier den<br />

ganz grossen Wurf zu landen, ist zuweilen etwas gar spürbar; die Autorin verliert<br />

si<strong>ch</strong> oft in poetis<strong>ch</strong> gemeinten oder vermeintli<strong>ch</strong> präzisen Auss<strong>ch</strong>weifungen, die ihr<br />

Bu<strong>ch</strong> eher s<strong>ch</strong>werfällig ma<strong>ch</strong>en. Do<strong>ch</strong> ebenso spürbar ist, dass dieser Erstling von<br />

einem grossen, spra<strong>ch</strong>gewaltigen Talent stammt. Dieses kann man demnä<strong>ch</strong>st au<strong>ch</strong><br />

bei uns live bewundern: Taiye Selasi liest am 16. April 2013 im Rahmen der L-Reihe<br />

im Zür<strong>ch</strong>er Kaufleuten.<br />

Die Redewendung<br />

«... kennt jedes<br />

Kind» ist extrem<br />

abgedros<strong>ch</strong>en, bei<br />

Grimms Mär<strong>ch</strong>en<br />

dürfte sie ausnahmsweise<br />

aber<br />

tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zutreffen.<br />

Wer jetzt no<strong>ch</strong><br />

ein Bu<strong>ch</strong> über<br />

S<strong>ch</strong>neewitt<strong>ch</strong>en und Co. publiziert, muss<br />

si<strong>ch</strong> <strong>als</strong>o s<strong>ch</strong>on einiges einfallen lassen, um<br />

aufzufallen. Dem Berliner Illustrator Frank<br />

Flöthmann ist dieses Kunststück gelungen.<br />

In «Grimms Mär<strong>ch</strong>en ohne Worte»,<br />

ers<strong>ch</strong>ienen bei Dumont, erzählt er die berühmten<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten in herrli<strong>ch</strong> reduzierten<br />

Piktogramm-Comics na<strong>ch</strong>. Ni<strong>ch</strong>t das<br />

«Was» ist dabei ents<strong>ch</strong>eidend, sondern das<br />

«Wie». Mit offenbar uners<strong>ch</strong>öpfli<strong>ch</strong>er Kreativität<br />

findet er originelle Umsetzungen<br />

für das Altbekannte «Wer ist die<br />

S<strong>ch</strong>önste im Land?» oder die mär<strong>ch</strong>enhaften<br />

Erlebnisse von Prinzessinnen,<br />

Frös<strong>ch</strong>en, Wölfen und bösen Stiefmüttern.<br />

Man kommt aus dem Staunen<br />

kaum no<strong>ch</strong> heraus.<br />

Es gibt neben Flöthmann no<strong>ch</strong> andere<br />

Meister der Reduktion: In «Das Leben in 5<br />

Sekunden» erzählen die Mailänder Werber<br />

Matteo Civas<strong>ch</strong>i und Gianmarco<br />

Milesi die Biografien von 200 Prominenten<br />

auf je einer Seite und in jeweils vier bis fünf<br />

Piktogrammen. In erster Linie bietet das<br />

Bu<strong>ch</strong>, das bei S<strong>ch</strong>erz ers<strong>ch</strong>ienen ist, viel<br />

Ratespass, denn es ist oft re<strong>ch</strong>t knifflig, die<br />

wenigen Stri<strong>ch</strong>männ<strong>ch</strong>en und Accessoires<br />

ri<strong>ch</strong>tig zu interpretieren. Also: Decken Sie<br />

den Namen der dargestellten Promis von<br />

Pippi Langstrumpf bis<br />

zum Papst immer s<strong>ch</strong>ön<br />

ab, wenn Sie Ihre Lieblingsseiten<br />

Ihren Freundinnen<br />

und Freunden<br />

zeigen – und prüfen Sie<br />

so deren Auffassungsgabe.<br />

Hilary Mantel ist die erste Frau, die<br />

den renommiertesten britis<strong>ch</strong>en Literaturpreis,<br />

den Booker Prize,<br />

glei<strong>ch</strong> zweimal gewonnen hat. Das<br />

Besondere an diesem Doppels<strong>ch</strong>lag<br />

ist, dass er eigentli<strong>ch</strong><br />

dem glei<strong>ch</strong>en<br />

Werk gilt.<br />

2009 gewann<br />

Mantel mit «Wölfe»,<br />

2012 mit<br />

«Falken» – und<br />

bei diesen beiden<br />

Bü<strong>ch</strong>ern handelt<br />

es si<strong>ch</strong> um den<br />

ersten und zweiten<br />

Teil einer Trilogie<br />

über Thomas<br />

Cromwell. Auf Deuts<strong>ch</strong> sind<br />

beide Bände bei Dumont ers<strong>ch</strong>ienen.<br />

S<strong>ch</strong>on auf den ersten Seiten von<br />

«Falken» wird klar, warum Hilary<br />

Mantel ihre Preise verdient: Sie verleiht<br />

ihren historis<strong>ch</strong>en Romanen<br />

eine selten ge<strong>lesen</strong>e Tiefe. Wie Eveline<br />

Hasler, deren neues Bu<strong>ch</strong> wir auf<br />

Seite 10 vorstellen, versteht es Hilary<br />

Mantel hervorragend, si<strong>ch</strong> in die<br />

ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> bedeutsamen Figuren<br />

einzuleben und ihnen mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Dimensionen zu verleihen. Wir werden<br />

zu e<strong>ch</strong>ten Leidensgenossen von<br />

Thomas Cromwell, der die englis<strong>ch</strong>e<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te prägt und seinem Umfeld<br />

do<strong>ch</strong> in vielerlei Hinsi<strong>ch</strong>t ausgeliefert<br />

ist. Die Dialoge sind lebhaft<br />

und die Bes<strong>ch</strong>reibungen einer untergegangenen<br />

Epo<strong>ch</strong>e plastis<strong>ch</strong>. Dass<br />

man das Bu<strong>ch</strong> gelegentli<strong>ch</strong> zur Seite<br />

legen mö<strong>ch</strong>te, hat ni<strong>ch</strong>ts mit der Autorin<br />

zu tun, sondern mit dem zuweilen<br />

bedrückenden Lauf der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te:<br />

Das S<strong>ch</strong>icksal von Anne<br />

Boleyn, der zweiten der se<strong>ch</strong>s Frauen<br />

Heinri<strong>ch</strong>s VIII., ist s<strong>ch</strong>ockierend<br />

– wohl vor allem, weil uns Hilary<br />

Mantel stets mit ihren Figuren mitfühlen<br />

lässt.<br />

... und ausserdem<br />

Eierko<strong>ch</strong>en ist pure Literatur – spätestens<br />

seit Loriots legendärer<br />

Nummer «Das Ei», in der ein Ehepaar<br />

über die korrekte Zubereitung<br />

eines Vier-Minuten-Eis debattiert.<br />

Kein Wunder <strong>als</strong>o, bieten die Bu<strong>ch</strong>handlungen<br />

von Orell Füssli jetzt<br />

au<strong>ch</strong> Eieruhren an. Und weil Eierko<strong>ch</strong>en<br />

eine ganz besondere Kunst ist,<br />

sind au<strong>ch</strong> diese Eieruhren besonders<br />

kunstvoll: Sie wurden von internationalen<br />

Designerinnen und Designern<br />

gestaltet. Der besondere Clou der<br />

Eieruhren ist aber ni<strong>ch</strong>t ihr Aussehen,<br />

sondern ihr Gesangstalent: Ist<br />

die gewüns<strong>ch</strong>te Ko<strong>ch</strong>zeit errei<strong>ch</strong>t,<br />

lassen sie eine bekannte Melodie<br />

erklingen. Wer ein «Wei<strong>ch</strong>ei» mag,<br />

muss si<strong>ch</strong> zum Beispiel auf «Killing<br />

Me Softly» gefasst ma<strong>ch</strong>en, bei hart<br />

geko<strong>ch</strong>ten Eiern ers<strong>ch</strong>allt «The Final<br />

Countdown».<br />

piepei<br />

CHF 36.90<br />

Ihnen <strong>als</strong> Kundin oder Kunde von Orell<br />

Füssli muss man das ja ni<strong>ch</strong>t sagen:<br />

Ist man irgendwo eingeladen, gibt es<br />

kaum ein besseres Mitbringsel <strong>als</strong> ein<br />

s<strong>ch</strong>önes Bu<strong>ch</strong>. Denn damit kann man<br />

exakt auf sein Gegenüber eingehen –<br />

bei den jährli<strong>ch</strong> Zehntausenden von<br />

Neuers<strong>ch</strong>einungen gibt es wirkli<strong>ch</strong> für<br />

jeden Ges<strong>ch</strong>mack das genau Ri<strong>ch</strong>tige.<br />

Was aber, wenn man immer bei den<br />

glei<strong>ch</strong>en Leuten eingeladen ist und es<br />

allmähli<strong>ch</strong> angezeigt wäre, die eigene<br />

Originalität zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> einmal<br />

dur<strong>ch</strong> eine Alternative zu signalisieren?<br />

Au<strong>ch</strong> da weiss Orell Füssli Rat:<br />

S<strong>ch</strong>enken Sie den Gastgebern die<br />

«Pegzini Family». Denn zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong><br />

muss au<strong>ch</strong> der grösste Bü<strong>ch</strong>erwurm<br />

alltägli<strong>ch</strong>e Arbeiten verri<strong>ch</strong>ten,<br />

und mit diesen Wäs<strong>ch</strong>eklammern<br />

ma<strong>ch</strong>t der Gang in den Trocknungsraum<br />

wenigstens ein biss<strong>ch</strong>en Spass.<br />

pegzini Family<br />

CHF 23.90

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!