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44 | kOCHBÜCHer books nr. 1/2013<br />

Mit Würze ko<strong>ch</strong>en<br />

Eine Prise eines Gewürzes kann ein Geri<strong>ch</strong>t zum Gedi<strong>ch</strong>t, ein anderes<br />

aber ungeniessbar ma<strong>ch</strong>en. Neue Ko<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>er helfen, gezielt<br />

zu würzen.<br />

markus ganz<br />

eines der ältesten markenprodukte der welt: glarner s<strong>ch</strong>abziger. zu seinem ziemli<strong>ch</strong> runden geburtstag<br />

ers<strong>ch</strong>eint das s<strong>ch</strong>öne Bu<strong>ch</strong> «550 Jahre s<strong>ch</strong>abziger».<br />

Gewürze sind weit mehr <strong>als</strong> ein Mittel, um<br />

Speisen mehr Ges<strong>ch</strong>mack zu verleihen. Sie<br />

können den Eigenges<strong>ch</strong>mack von Lebensmitteln<br />

ni<strong>ch</strong>t nur ergänzen, sondern au<strong>ch</strong><br />

stark verändern, sie können dur<strong>ch</strong> Kombinationen<br />

sogar neue Aromen s<strong>ch</strong>affen –<br />

und sie können Erinnerungen wecken:<br />

Zimt etwa an Weihna<strong>ch</strong>ten zuhause, Lavendel<br />

viellei<strong>ch</strong>t an eine Liebs<strong>ch</strong>aft in der<br />

Provence und Se<strong>ch</strong>uanpfeffer an eine Chinareise.<br />

erinnerungen wecken<br />

«Gewürze sind pures Gold – neben den<br />

besten Grundprodukten der grösste S<strong>ch</strong>atz<br />

in meiner Kü<strong>ch</strong>e», s<strong>ch</strong>reibt die Spitzenkö<strong>ch</strong>in<br />

Tanja Grandits in ihrem prä<strong>ch</strong>tigen<br />

Bildband «Gewürze». Die Chefin des Basler<br />

Restaurants Stucki betont aber au<strong>ch</strong>,<br />

dass Gewürze Leidens<strong>ch</strong>aft in ein Geri<strong>ch</strong>t<br />

bringen können und oft eng mit unseren<br />

Erinnerungen verknüpft sind. «Meine<br />

Kindheit duftet na<strong>ch</strong> Zimt», s<strong>ch</strong>reibt sie in<br />

der Einleitung, «so duftet Grossmutters<br />

Apfelmus – es ist süss und hat do<strong>ch</strong> eine<br />

gewisse S<strong>ch</strong>ärfe.» 50 Gewürze stellt sie im<br />

ersten Bu<strong>ch</strong>teil vor und <strong>ch</strong>arakterisiert sie<br />

auf ebenso prägnante wie persönli<strong>ch</strong>e Weise.<br />

Sie könne si<strong>ch</strong> ein Leben ohne Ingwer<br />

gar ni<strong>ch</strong>t mehr vorstellen: «Er s<strong>ch</strong>meckt<br />

fris<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Limette, liefert au<strong>ch</strong> ordentli<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>ärfe und heizt einem damit von innen<br />

s<strong>ch</strong>ön ein.» Neben allgemeinen Tipps zur<br />

Anwendung gibt Tanja Grandits au<strong>ch</strong> Anregungen<br />

für Kombinationen: Ingwer kitzle<br />

aus der Pfefferminze die Fris<strong>ch</strong>e erst<br />

ri<strong>ch</strong>tig heraus. Im zweiten Bu<strong>ch</strong>teil präsentiert<br />

sie 150 Rezepte, und ni<strong>ch</strong>t etwa<br />

nur für ungewöhnli<strong>ch</strong>e Geri<strong>ch</strong>te wie safranglasierter<br />

Rehrücken mit Mango-Hummus<br />

oder kardamomkonfierter Zander mit<br />

Grüntee und Pistazien-Couscous. Es finden<br />

si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> viele Rezepte für einfa<strong>ch</strong>e Apéro-<br />

Leckerbissen wie Pistazien-Ajowan-Cracker<br />

und Basics wie Paprika-Koriander-<br />

Creme.<br />

wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Hilfe<br />

Ni<strong>ch</strong>t nur für Hobbykö<strong>ch</strong>e ist es immer<br />

wieder eine Überras<strong>ch</strong>ung, dass gewisse<br />

Gewürze und Lebensmittel zusammenpassen<br />

– und andere wiederum gar ni<strong>ch</strong>t.<br />

Wenn das Kombinieren keine Lotterie sein<br />

soll, dann ist «Aroma – Die Kunst des Würzens»<br />

ein Bu<strong>ch</strong>, das neue Türen zum Ko<strong>ch</strong>en<br />

eröffnen kann. Der Polymerfors<strong>ch</strong>er<br />

und Gastrosoph-Professor Dr. Thomas<br />

A. Vilgis und der Publizist Thomas A. Vieri<strong>ch</strong><br />

erklären darin auf wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />

Grundlage, warum etwa Chili zu Vanille,<br />

Lavendel zu Basilikum und Sojasauce zu<br />

Erdbeeren passen. Sie verraten au<strong>ch</strong>, bei<br />

wel<strong>ch</strong>er Temperatur si<strong>ch</strong> ein Aroma optimal<br />

entfalten kann und weshalb etwa der<br />

Geru<strong>ch</strong> der Nori-Algen vers<strong>ch</strong>windet,<br />

wenn sie geko<strong>ch</strong>t werden. Neben sol<strong>ch</strong>en<br />

Ges<strong>ch</strong>macksbeispielen bietet dieses Bu<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> Rezepte und einen Lexikonteil mit<br />

Angaben zu über 400 aromatis<strong>ch</strong>en Zutaten.<br />

Dank einem raffinierten Farbleitsystem<br />

wird es überras<strong>ch</strong>end einfa<strong>ch</strong>, diese<br />

zu kombinieren.<br />

uralt und urwürzig<br />

Au<strong>ch</strong> den Glarner S<strong>ch</strong>abziger kann man<br />

<strong>als</strong> Gewürz einsetzen, obwohl er eigentli<strong>ch</strong><br />

ein magerer Hartkäse ist, dem bei der Herstellung<br />

Bockshornklee-Pulver beigemis<strong>ch</strong>t<br />

wird. Sein eigenwilliger Ges<strong>ch</strong>mack<br />

ist in der S<strong>ch</strong>weiz wohlbekannt. Nur wenige<br />

Leute wissen jedo<strong>ch</strong>, dass der S<strong>ch</strong>abziger<br />

eines der ältesten Markenprodukte der<br />

Welt ist. Am 24. April 1463 legte die Glarner<br />

Landsgemeinde fest, wie der Ziger herzustellen<br />

sei. 550 Jahre später ers<strong>ch</strong>eint<br />

nun ein Bu<strong>ch</strong>, das die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te dieses<br />

einzigartigen Käses und Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten über<br />

diesen erzählt. Erika Lüs<strong>ch</strong>er blickt in<br />

«550 Jahre S<strong>ch</strong>abziger» aber ni<strong>ch</strong>t nur<br />

weit zurück, sondern beri<strong>ch</strong>tet au<strong>ch</strong> von<br />

der Gegenwart – dass etwa 2002 die<br />

S<strong>ch</strong>abzigerproduktion beinahe aufgegeben<br />

werden musste. Hinzu kommen Rezepte,<br />

ni<strong>ch</strong>t nur sol<strong>ch</strong>e von klassis<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>abzigergeri<strong>ch</strong>ten wie Glarnerhörnli,<br />

sondern au<strong>ch</strong> neue von vielverspre<strong>ch</strong>end<br />

klingenden Kreationen wie S<strong>ch</strong>abzigerpralinen<br />

im Nussmantel mit Birnen<strong>ch</strong>utney.<br />

alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf<br />

gewürze<br />

taNJa GraNDits, MiChael<br />

WissiNG (Fotos)<br />

336 seiten<br />

CHF 41.90<br />

at<br />

aroma – die kunst des<br />

würzens<br />

thoMas a.vieriCh,<br />

thoMas a. vilGis<br />

510 seiten<br />

CHF 59.–<br />

stiftung warentest<br />

550 Jahre s<strong>ch</strong>abziger<br />

erika lüsCher<br />

160 seiten<br />

CHF 29.90<br />

FOna<br />

Ko<strong>ch</strong>en für viele<br />

Wer s<strong>ch</strong>on für ein grösseres Fest, ein<br />

Ferienlager oder einen Mittagstis<strong>ch</strong> in<br />

der S<strong>ch</strong>ule geko<strong>ch</strong>t hat, weiss: Es<br />

kommt selten gut, wenn man die Rezeptangaben<br />

irgendeines Geri<strong>ch</strong>tes<br />

nimmt und auf 12 oder 40 Personen<br />

ho<strong>ch</strong>re<strong>ch</strong>net. Judith Gmür-Stalder und<br />

Karin Predieri zeigen in ihrem Bu<strong>ch</strong><br />

«Ko<strong>ch</strong>en für viele», wie man mit speziellen<br />

Rezepten für kleinere und grössere<br />

Gruppen gut und gesund ko<strong>ch</strong>en<br />

kann. Und dass dafür keineswegs Halbfertig-<br />

oder Fertigprodukte nötig sind.<br />

Unter den vielen vorgestellten Rezepten<br />

finden si<strong>ch</strong> vor allem Geri<strong>ch</strong>te, die<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz populär sind – wie etwa<br />

Hackbraten, Dampfnudeln oder Chili<br />

con carne. Die Autorinnen ma<strong>ch</strong>en zudem<br />

Vors<strong>ch</strong>läge für das Frühstück, für<br />

Getränke, Apérobuffets, Picknicks und<br />

Lun<strong>ch</strong>boxen. Und sie geben viele praktis<strong>ch</strong>e<br />

Tipps, wie man ein Essen für viele<br />

Personen vorbereitet und dur<strong>ch</strong>führt.<br />

ko<strong>ch</strong>en für viele<br />

JuDith GMür-stalDer, kariN<br />

PreDieri, sJoerD vaN<br />

rooiJeN (illustratioNeN)<br />

160 seiten<br />

CHF 38.90<br />

werd<br />

Für Sie probiert:<br />

Ki<strong>ch</strong>ererbsen-Lorbeer-Kroketten<br />

mit Avocadocreme<br />

Rezept aus dem nebenan bespro<strong>ch</strong>enen Bu<strong>ch</strong> «Gewürze»<br />

ZuM aPéritiF<br />

zutaten:<br />

Kroketten:<br />

5 dl Mil<strong>ch</strong><br />

10 g Butter<br />

2 EL Olivenöl<br />

1 TL Fleur de Sel<br />

2 Lorbeerblätter, zerbro<strong>ch</strong>en<br />

1 TL Korianderkörner, gemörsert<br />

½ Limette, abgeriebene S<strong>ch</strong>ale<br />

125 g Ki<strong>ch</strong>ererbsenmehl<br />

50 g Hartweizengriess zum Panieren<br />

Öl zum Frittieren<br />

Kresse zum Garnieren<br />

Avocado-Limetten-Creme:<br />

1 Limette, Saft und abgeriebene S<strong>ch</strong>ale<br />

2 TL Zucker<br />

2 TL Grüntee<br />

1 TL Koriandersamen<br />

1 EL Crème fraî<strong>ch</strong>e<br />

1 Avocado<br />

Salz, s<strong>ch</strong>warzer Pfeffer aus der Mühle<br />

kOCHBÜCHer | 45<br />

zuBereItung:<br />

Mil<strong>ch</strong>, Butter, Olivenöl und Fleur de Sel aufko<strong>ch</strong>en.<br />

Lorbeerblätter, Korianderkörner<br />

und die S<strong>ch</strong>ale der Limette hinzugeben<br />

und 10 Minuten ziehen lassen. Die Gewürze<br />

abseihen und die Mil<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>m<strong>als</strong> aufko<strong>ch</strong>en.<br />

Das Ki<strong>ch</strong>ererbsenmehl einrühren<br />

und 4 Minuten unter kräftigem Rühren kö<strong>ch</strong>eln<br />

lassen. In einer mit Backpapier ausgelegten<br />

Form etwa 2 cm dick ausstrei<strong>ch</strong>en.<br />

Abkühlen lassen. Runde Taler<br />

ausste<strong>ch</strong>en, in Hartweizengriess wälzen<br />

und in 170 Grad heissem Öl frittieren. Auf<br />

Kü<strong>ch</strong>enpapier abtropfen lassen.<br />

Für die Avocado-Limetten-Creme Limettensaft<br />

und -s<strong>ch</strong>ale mit Zucker und Grüntee<br />

aufko<strong>ch</strong>en, wenig einko<strong>ch</strong>en. Die<br />

Crème fraî<strong>ch</strong>e einrühren und 5 Minuten<br />

ziehen lassen. Dur<strong>ch</strong> ein Sieb strei<strong>ch</strong>en.<br />

Die Avocado mit der Limettencreme mixen<br />

und mit Salz und Pfeffer abs<strong>ch</strong>mecken. Die<br />

Ki<strong>ch</strong>ererbsenkroketten aufspiessen und<br />

einen Tupfer Avocadocreme daraufgeben.<br />

Eventuell mit etwas Kresse garnieren.

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