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Das <strong>Magazin</strong> der Orell Füssli Bu<strong>ch</strong>handlungen<br />

Nr. 1/2013<br />

«Das Mens<strong>ch</strong>sein ist<br />

nie die reine Tragik»<br />

IntervIew mIt<br />

evelIne Hasler<br />

Altmeister aller Klassen<br />

neue romane von<br />

andrea camIllerI<br />

Spezial: Ratgeber<br />

nocH scHöner leben<br />

Vom Versu<strong>ch</strong>,<br />

Liebe zu kaufen<br />

«Der Zauber Der Casati»<br />

voN CaMille De Peretti<br />

Ihr persönlI<strong>ch</strong>es<br />

exemplar –<br />

mIt WettbeWerb!


Lei<strong>ch</strong>ter<br />

Lesen<br />

Die eReaDeR von<br />

oRell Füssli.<br />

einFa<strong>ch</strong> zu hause.<br />

Lesen Sie si<strong>ch</strong> wohl!<br />

Liebe Leserin<br />

Lieber Leser<br />

Gehören Sie au<strong>ch</strong> zu den Mens<strong>ch</strong>en, die so viel zu<br />

tun haben, dass sie keine Zeit zum Entspannen und<br />

Geniessen finden? Dann wird es Zeit, die berühmte<br />

«Work-Life-Balance» wieder in die Waage zu bringen!<br />

Anleitungen dazu gibt es unzählige, für jeden<br />

Mens<strong>ch</strong>en, für jede Lebensphilosophie und für jede<br />

Situation.<br />

Sollen die überflüssigen Pfunde weg, helfen Diätbü<strong>ch</strong>er;<br />

soll der gute Vorsatz, mehr Sport zu treiben,<br />

umgesetzt werden, verraten Fitnessbü<strong>ch</strong>er Tipps<br />

und Tricks. Selbst ganze Lebenseinstellungen lassen<br />

si<strong>ch</strong> mit Ratgeberbü<strong>ch</strong>ern umkrempeln – wenn<br />

man denn gewillt ist, na<strong>ch</strong> dem Lesen aufzustehen<br />

und das Bu<strong>ch</strong> des eigenen Lebens in die Hand zu<br />

nehmen. Denn selbst der beste Ratgeber ist nutzlos,<br />

wenn der Leser oder die Leserin ni<strong>ch</strong>t zur Tat<br />

s<strong>ch</strong>reitet.<br />

In dieser Ausgabe von <strong>Books</strong> stellen wir Ihnen einige<br />

Höhepunkte der neuesten Ratgeberliteratur vor.<br />

Die einfa<strong>ch</strong>ste Methode zur Entspannung sei jedo<strong>ch</strong><br />

jetzt s<strong>ch</strong>on verraten: aufstehen, zum Bü<strong>ch</strong>erregal<br />

gehen, ein Bu<strong>ch</strong> auswählen, si<strong>ch</strong> gemütli<strong>ch</strong> aufs<br />

Sofa setzen, das Bu<strong>ch</strong> aufs<strong>ch</strong>lagen und in die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

abtau<strong>ch</strong>en! Au<strong>ch</strong> für diese Therapie finden<br />

Sie in diesem «<strong>Books</strong>» unzählige Empfehlungen.<br />

Ihr András Németh<br />

Mitglied der Ges<strong>ch</strong>äftsleitung<br />

Jetzt Fan werden:<br />

www.facebook.com/orellFuessli<br />

iNhalt<br />

IntervIew mIt evelIne Hasler<br />

«Das Mens<strong>ch</strong>sein<br />

ist nie die reine<br />

Tragik»<br />

Seite 10<br />

sPeZIal ratGeber<br />

No<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>öner leben<br />

Seite 23<br />

die nä<strong>ch</strong>ste ausgabe von «books», dem magazin der orell-Füssli-bu<strong>ch</strong>handlungen,<br />

ers<strong>ch</strong>eint am 24. mai 2013. sie erhalten «books» kostenlos in jeder Filiale.<br />

bestellungen nehmen wir gern entgegen über www.books.<strong>ch</strong>, orders@books.<strong>ch</strong><br />

und telefon 0848 849 848. bu<strong>ch</strong>handlungen von orell Füssli finden sie in basel,<br />

bern, Frauenfeld, st.Gallen, winterthur und Züri<strong>ch</strong> sowie am Flughafen Züri<strong>ch</strong>.<br />

Preisänderungen vorbehalten. unsere aktuellen verkaufspreise und eine umfassende<br />

auswahl an bü<strong>ch</strong>ern, Filmen und spielen finden sie auf www.books.<strong>ch</strong>.<br />

Im scHauFenster<br />

«Der Zauber<br />

der Casati» von<br />

Camille de Peretti<br />

Seite 18<br />

4 notizen<br />

14 thriller<br />

20 gartenbü<strong>ch</strong>er Es spriesst!<br />

22 mein Bu<strong>ch</strong><br />

32 kaffeepause Die Debatte<br />

36 Fantastis<strong>ch</strong>!<br />

Fantasy-Neuers<strong>ch</strong>einungen<br />

38 Im s<strong>ch</strong>aufenster<br />

«Die Sekte der Engel» und<br />

«Der Hirtenjunge» von<br />

Andrea Camilleri<br />

41 Im s<strong>ch</strong>aufenster<br />

«Swiss Made» von<br />

James Breiding<br />

42 neues von Orell Füssli<br />

44 ko<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>er<br />

48 kreuzworträtsel<br />

49 veranstaltungen<br />

50 kolumne<br />

Impressum<br />

HerausgeBer:<br />

orell Füssli bu<strong>ch</strong>handlungs aG, dietzingerstrasse 3, Postfa<strong>ch</strong>, 8036 Züri<strong>ch</strong><br />

gesamtHerstellung: media tune aG, Züri<strong>ch</strong><br />

redaktIOn: die blattma<strong>ch</strong>er GmbH, Züri<strong>ch</strong><br />

gestaltungskOnzept/layOut: stri<strong>ch</strong>punkt GmbH, winterthur<br />

COverFOtO: Francesca mantovani<br />

alle so gekennzei<strong>ch</strong>neten bü<strong>ch</strong>er sind auf www.books.<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> <strong>als</strong> ebook erhältli<strong>ch</strong>.<br />

edItOrIal | 3


4 | nOtIzen books nr. 1/2013<br />

Notizen<br />

marius leutenegger<br />

2009 stellte der bulgaris<strong>ch</strong>e Grafiker Yanko Tsvetkov eine satiris<strong>ch</strong>e Karte auf<br />

seine Website. Sie zeigte ein Europa der Vorurteile – Russland wurde darauf<br />

zum Beispiel mit «Paranoides Öl-Imperium» bes<strong>ch</strong>riftet, die EU mit «Subventionierte<br />

Bauern-Union», Island mit «Björk». Bald zirkulierte die lustige Karte<br />

im Internet. Tsvetkov bes<strong>ch</strong>loss, weitere Karten zu produzieren – und s<strong>ch</strong>nell<br />

wurde aus einem Geheimtipp ein weltweit bea<strong>ch</strong>tetes Phänomen. Britis<strong>ch</strong>e<br />

Zeitungen beri<strong>ch</strong>teten über die originelle Idee und druckten Tsvetkovs Werke<br />

ab. Nun sind die Karten, die der «Stern» <strong>als</strong> «Satire des Jahres 2011» würdigte,<br />

endli<strong>ch</strong> in einem Bu<strong>ch</strong> greifbar. Der «Atlas der Vorurteile» ist bei Knesebeck<br />

ers<strong>ch</strong>ienen. Es beginnt mit «Die Welt aus der Si<strong>ch</strong>t der alten Grie<strong>ch</strong>en», rei<strong>ch</strong>t<br />

über «Die S<strong>ch</strong>eibenwelt aus der Si<strong>ch</strong>t von US-Republikanern» oder «Die Welt<br />

aus der Si<strong>ch</strong>t von Frankrei<strong>ch</strong>/Deuts<strong>ch</strong>land/Grossbritannien» bis zu thematis<strong>ch</strong>en<br />

Karten: «Europa aus der Si<strong>ch</strong>t von s<strong>ch</strong>wulen Männern» oder «Europa<br />

aus der Si<strong>ch</strong>t der Zukunft 2020». Viele Si<strong>ch</strong>tweisen sind lustig, man<strong>ch</strong>es nur so<br />

knapp na<strong>ch</strong>vollziehbar – aber alles ma<strong>ch</strong>t Spass.<br />

«um über einen Ort zu spre<strong>ch</strong>en, bleibt<br />

man am besten zu Hause», ist der Franzose<br />

und selbsternannte «sesshafte reisende»<br />

pierre Bayard überzeugt. denn es gäbe bessere<br />

Formen für die Begegnung mit anderen<br />

kulturen <strong>als</strong> die des physis<strong>ch</strong>en Ortswe<strong>ch</strong>sels,<br />

die oft nur in enttäus<strong>ch</strong>ung mündeten.<br />

wie man sesshaft reist, zeigt Bayard im<br />

Bu<strong>ch</strong> «wie man über Orte spri<strong>ch</strong>t, an denen<br />

man ni<strong>ch</strong>t gewesen ist», ers<strong>ch</strong>ienen bei antje<br />

kunstmann. wie in seinem früheren Bestseller<br />

«wie man über Bü<strong>ch</strong>er spri<strong>ch</strong>t, die<br />

man ni<strong>ch</strong>t ge<strong>lesen</strong> hat», der au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on mit<br />

vielen klis<strong>ch</strong>ees aufräumte, führt uns der<br />

literaturprofessor und psy<strong>ch</strong>oanalytiker<br />

vor augen, dass es ganz normal ist, über ein<br />

thema zu s<strong>ch</strong>wadronieren, von dem wir keine<br />

ahnung haben. marco polo, karl may<br />

oder Jules verne folgten zum Beispiel mit<br />

viel einflussrei<strong>ch</strong>tum der s<strong>ch</strong>önen devise<br />

«se non è vero, è ben trovato» – und prägten<br />

damit unsere eins<strong>ch</strong>ätzung der welt. der<br />

Bildungsbürger Bayard s<strong>ch</strong>öpft mit so viel<br />

intellektueller s<strong>ch</strong>ärfe und subtilem witz<br />

aus seinem riesigen wissenss<strong>ch</strong>atz, dass<br />

man liebend gern im lesesessel hocken<br />

bleibt: eine sol<strong>ch</strong>e meditation über das reisen,<br />

das <strong>lesen</strong> und das s<strong>ch</strong>reiben ist zweifellos<br />

s<strong>ch</strong>öner <strong>als</strong> die meisten modernen rudeltrips<br />

rund um die welt.<br />

J.R. Moehringer ist ein Tausendsassa:<br />

Als Journalist gewann er den<br />

renommierten Pulitzer-Preis für<br />

eine Reportage über eine Kleinstadt.<br />

2009 verfasste er zusammen mit<br />

Andre Agassi dessen Autobiografie<br />

«Open». Und mit dem Entwicklungsroman<br />

«Tender Bar», in dem<br />

er seine Kinder- und Jugendjahre<br />

bes<strong>ch</strong>rieb, gelang ihm ein internationaler<br />

literaris<strong>ch</strong>er Grosserfolg.<br />

Jetzt liegt ein neues Bu<strong>ch</strong> von ihm<br />

vor: «Knapp am Herz vorbei»,<br />

ers<strong>ch</strong>ienen bei S. Fis<strong>ch</strong>er. Wieder<br />

erzählt der New Yorker eine wahre<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te. Hauptfigur ist der<br />

sympathis<strong>ch</strong>ste aller Kriminellen,<br />

Willie Sutton. Er überfiel 100<br />

Banken, ohne einen einzigen S<strong>ch</strong>uss<br />

abzufeuern. Aus<br />

dem Gefängnis<br />

entlassen, begibt<br />

si<strong>ch</strong> Sutton mit<br />

einem Journalisten<br />

und einem<br />

Fotografen an<br />

jene Orte, die sein<br />

Leben prägten.<br />

Er erzählt davon,<br />

wie er immer<br />

wieder versu<strong>ch</strong>te,<br />

einen geraden Weg einzus<strong>ch</strong>lagen,<br />

aber wie ihn die Verhältnisse und<br />

seine eigenen Talente immer wieder<br />

zum Bankräuber ma<strong>ch</strong>ten. Vor<br />

allem aber beri<strong>ch</strong>tet er von Bess,<br />

seiner grossen Liebe, die ihm das<br />

Herz bra<strong>ch</strong> ... Au<strong>ch</strong> wenn wir bei<br />

«<strong>Books</strong>» Anglizismen vermeiden,<br />

hier ist einer angebra<strong>ch</strong>t – s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

spielt «Knapp am Herz vorbei»<br />

ja au<strong>ch</strong> in den USA: Das Bu<strong>ch</strong> ist ein<br />

e<strong>ch</strong>ter Pageturner, lei<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>rieben,<br />

stets berührend und do<strong>ch</strong><br />

hö<strong>ch</strong>st unterhaltsam. Eine besondere<br />

Stärke von Moehringer ist die<br />

Figurenzei<strong>ch</strong>nung: Starke Charaktere<br />

begleiten die Leserinnen und<br />

Leser dur<strong>ch</strong> eine ganz starke<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te.<br />

alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf<br />

Was <strong>lesen</strong> Sie<br />

gerade?<br />

Hanspeter Müller-Drossaart,<br />

S<strong>ch</strong>auspieler und Kabarettist:<br />

«I<strong>ch</strong> lese gerade, wie bei mir übli<strong>ch</strong>, drei<br />

Bü<strong>ch</strong>er parallel: Peter Bi<strong>ch</strong>sel berührt<br />

mi<strong>ch</strong> mit seinem Kolumnen-Band ‹Im<br />

Hafen von Bern im Frühling› einmal<br />

mehr. Seine wie beiläufig notierten<br />

Betra<strong>ch</strong>tungen zur Welt und unseren<br />

Lebenshaltungen sind innig, man<strong>ch</strong>mal<br />

kratzbürstig und von grosser poetis<strong>ch</strong>er<br />

Eindringli<strong>ch</strong>keit. Mit Bi<strong>ch</strong>sel im Januar-<br />

Blues unterwegs zu sein, bedeutet mir<br />

vertiefende, geistige Nahrung.<br />

Mi<strong>ch</strong>ael Haneke habe i<strong>ch</strong> vor Jahren bei<br />

den Dreharbeiten zu «Bennys Video›<br />

kennengelernt. I<strong>ch</strong> war dam<strong>als</strong> s<strong>ch</strong>on<br />

fasziniert von seiner <strong>ch</strong>arismatis<strong>ch</strong>en<br />

Im Hafen von<br />

Bern im<br />

Frühling<br />

Peter biChsel<br />

190 seiten<br />

CHF 28.90<br />

radius<br />

Intelligenz und gedankli<strong>ch</strong>en Unerbittli<strong>ch</strong>keit.<br />

Im Bu<strong>ch</strong> ‹Nahaufnahme Mi<strong>ch</strong>ael<br />

Haneke: Gesprä<strong>ch</strong>e mit Thomas Assheuer›<br />

geniesse i<strong>ch</strong> zurzeit seine konzisen<br />

Überlegungen und Einsi<strong>ch</strong>ten in die<br />

ethis<strong>ch</strong>en und künstleris<strong>ch</strong>en Grundlagen<br />

seiner Filmarbeit. Es ist hö<strong>ch</strong>st spannend<br />

zu <strong>lesen</strong>, wie Haneke die mündige<br />

Autonomie des Zus<strong>ch</strong>auers definiert, si<strong>ch</strong><br />

voreiligen Antworten zum Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>-<br />

Abgründigen enthält und klar bes<strong>ch</strong>reibt,<br />

wel<strong>ch</strong>e Fragen ihn bes<strong>ch</strong>äftigen.<br />

Als Krimi-Habitué kann i<strong>ch</strong> mir natürli<strong>ch</strong><br />

das neueste Werk des s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>en<br />

Grossmeisters Håkan Nesser ni<strong>ch</strong>t<br />

entgehen lassen: ‹Am Abend des Mordes›.<br />

Nessers psy<strong>ch</strong>ologis<strong>ch</strong>es Einfühlungsvermögen<br />

und seine differenzierte Spra<strong>ch</strong>kraft<br />

beflügeln au<strong>ch</strong> diesmal seinen<br />

ho<strong>ch</strong>dramatis<strong>ch</strong>en Plot. I<strong>ch</strong> habe zum<br />

Beispiel selten eine so bewegende<br />

Bes<strong>ch</strong>reibung wie die des persönli<strong>ch</strong>en<br />

Dramas seines neuen Kommissars<br />

Barbarotti ge<strong>lesen</strong>.<br />

nahaufnahme<br />

mi<strong>ch</strong>ael Haneke:<br />

gesprä<strong>ch</strong>e mit<br />

thomas<br />

assheuer<br />

MiChael haNeke<br />

216 seiten<br />

CHF 23.90<br />

alexander<br />

am abend des<br />

mordes<br />

håkaN Nesser<br />

473 seiten<br />

CHF 23.90<br />

btb<br />

nOtIzen | 5<br />

Es klingt unglaubli<strong>ch</strong>: Bis<br />

heute wurden insgesamt<br />

1,2 Milliarden Knaur-<br />

Tas<strong>ch</strong>enbü<strong>ch</strong>er verkauft.<br />

Diese Zahl bleibt au<strong>ch</strong> dann<br />

eindrückli<strong>ch</strong>, wenn man<br />

weiss, dass si<strong>ch</strong> diese Gesamtauflage<br />

auf 15’000<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Titel und über<br />

einen Zeitraum von genau<br />

50 Jahren verteilt. Zu den<br />

grössten Erfolgen der Marke<br />

zählen die Romane von<br />

Johannes Mario Simmel,<br />

«Der Medicus» von Noah<br />

Gordon oder «Die weisse<br />

Massai». Anlässli<strong>ch</strong> des<br />

50-Jahr-Jubiläums präsentiert<br />

Knaur Tas<strong>ch</strong>enbu<strong>ch</strong> das<br />

«8 x 1 des Tas<strong>ch</strong>enbu<strong>ch</strong>s» in<br />

Form von a<strong>ch</strong>t exklusiven<br />

Originalausgaben. Die neuen<br />

Werke von Sebastian Fitzek,<br />

Tanja Kinkel, Markus Heitz<br />

und anderen sind geradezu<br />

festli<strong>ch</strong> ausgestattet – und<br />

werden die imposanten Verkaufszahlen<br />

garantiert no<strong>ch</strong><br />

einmal deutli<strong>ch</strong> erhöhen.


© Gaby Gerster 6 | nOtIzenbooks nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf nOtIzen | 7<br />

Der Begriff «Afropolitan» bezei<strong>ch</strong>net<br />

eine Generation von<br />

jungen, urbanen und kulturell<br />

aufges<strong>ch</strong>lossenen Afrikanern.<br />

Kreiert hat ihn Taiye Selasi; ihre<br />

Wurzeln befinden si<strong>ch</strong> in Ghana<br />

und Nigera, sie kam in London<br />

<strong>als</strong> Kind eines Ärztepaars zur<br />

Welt und wu<strong>ch</strong>s in den USA auf.<br />

2005 sorgte sie mit einem Essay<br />

über die afropolitane Lebensweise<br />

für derart viel Aufsehen, dass<br />

sie von der Literaturnobelpreisträgerin<br />

Toni Morrison unter die<br />

Fitti<strong>ch</strong>e genommen wurde. Jetzt liegt der erste Roman von Taiye Selasi vor, «Ghana<br />

must go». Er ers<strong>ch</strong>eint glei<strong>ch</strong>zeitig in 15 Ländern – auf Deuts<strong>ch</strong> bei S. Fis<strong>ch</strong>er unter<br />

dem Titel «Diese Dinge ges<strong>ch</strong>ehen ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> so». Das Bu<strong>ch</strong> erzählt von einer<br />

afroamerikanis<strong>ch</strong>en Familie, die über die halbe Welt verstreut ist, von nationalen<br />

und kulturellen Identitäten – und vor allem von der Liebe. Das Bemühen, hier den<br />

ganz grossen Wurf zu landen, ist zuweilen etwas gar spürbar; die Autorin verliert<br />

si<strong>ch</strong> oft in poetis<strong>ch</strong> gemeinten oder vermeintli<strong>ch</strong> präzisen Auss<strong>ch</strong>weifungen, die ihr<br />

Bu<strong>ch</strong> eher s<strong>ch</strong>werfällig ma<strong>ch</strong>en. Do<strong>ch</strong> ebenso spürbar ist, dass dieser Erstling von<br />

einem grossen, spra<strong>ch</strong>gewaltigen Talent stammt. Dieses kann man demnä<strong>ch</strong>st au<strong>ch</strong><br />

bei uns live bewundern: Taiye Selasi liest am 16. April 2013 im Rahmen der L-Reihe<br />

im Zür<strong>ch</strong>er Kaufleuten.<br />

Die Redewendung<br />

«... kennt jedes<br />

Kind» ist extrem<br />

abgedros<strong>ch</strong>en, bei<br />

Grimms Mär<strong>ch</strong>en<br />

dürfte sie ausnahmsweise<br />

aber<br />

tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zutreffen.<br />

Wer jetzt no<strong>ch</strong><br />

ein Bu<strong>ch</strong> über<br />

S<strong>ch</strong>neewitt<strong>ch</strong>en und Co. publiziert, muss<br />

si<strong>ch</strong> <strong>als</strong>o s<strong>ch</strong>on einiges einfallen lassen, um<br />

aufzufallen. Dem Berliner Illustrator Frank<br />

Flöthmann ist dieses Kunststück gelungen.<br />

In «Grimms Mär<strong>ch</strong>en ohne Worte»,<br />

ers<strong>ch</strong>ienen bei Dumont, erzählt er die berühmten<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten in herrli<strong>ch</strong> reduzierten<br />

Piktogramm-Comics na<strong>ch</strong>. Ni<strong>ch</strong>t das<br />

«Was» ist dabei ents<strong>ch</strong>eidend, sondern das<br />

«Wie». Mit offenbar uners<strong>ch</strong>öpfli<strong>ch</strong>er Kreativität<br />

findet er originelle Umsetzungen<br />

für das Altbekannte «Wer ist die<br />

S<strong>ch</strong>önste im Land?» oder die mär<strong>ch</strong>enhaften<br />

Erlebnisse von Prinzessinnen,<br />

Frös<strong>ch</strong>en, Wölfen und bösen Stiefmüttern.<br />

Man kommt aus dem Staunen<br />

kaum no<strong>ch</strong> heraus.<br />

Es gibt neben Flöthmann no<strong>ch</strong> andere<br />

Meister der Reduktion: In «Das Leben in 5<br />

Sekunden» erzählen die Mailänder Werber<br />

Matteo Civas<strong>ch</strong>i und Gianmarco<br />

Milesi die Biografien von 200 Prominenten<br />

auf je einer Seite und in jeweils vier bis fünf<br />

Piktogrammen. In erster Linie bietet das<br />

Bu<strong>ch</strong>, das bei S<strong>ch</strong>erz ers<strong>ch</strong>ienen ist, viel<br />

Ratespass, denn es ist oft re<strong>ch</strong>t knifflig, die<br />

wenigen Stri<strong>ch</strong>männ<strong>ch</strong>en und Accessoires<br />

ri<strong>ch</strong>tig zu interpretieren. Also: Decken Sie<br />

den Namen der dargestellten Promis von<br />

Pippi Langstrumpf bis<br />

zum Papst immer s<strong>ch</strong>ön<br />

ab, wenn Sie Ihre Lieblingsseiten<br />

Ihren Freundinnen<br />

und Freunden<br />

zeigen – und prüfen Sie<br />

so deren Auffassungsgabe.<br />

Hilary Mantel ist die erste Frau, die<br />

den renommiertesten britis<strong>ch</strong>en Literaturpreis,<br />

den Booker Prize,<br />

glei<strong>ch</strong> zweimal gewonnen hat. Das<br />

Besondere an diesem Doppels<strong>ch</strong>lag<br />

ist, dass er eigentli<strong>ch</strong><br />

dem glei<strong>ch</strong>en<br />

Werk gilt.<br />

2009 gewann<br />

Mantel mit «Wölfe»,<br />

2012 mit<br />

«Falken» – und<br />

bei diesen beiden<br />

Bü<strong>ch</strong>ern handelt<br />

es si<strong>ch</strong> um den<br />

ersten und zweiten<br />

Teil einer Trilogie<br />

über Thomas<br />

Cromwell. Auf Deuts<strong>ch</strong> sind<br />

beide Bände bei Dumont ers<strong>ch</strong>ienen.<br />

S<strong>ch</strong>on auf den ersten Seiten von<br />

«Falken» wird klar, warum Hilary<br />

Mantel ihre Preise verdient: Sie verleiht<br />

ihren historis<strong>ch</strong>en Romanen<br />

eine selten ge<strong>lesen</strong>e Tiefe. Wie Eveline<br />

Hasler, deren neues Bu<strong>ch</strong> wir auf<br />

Seite 10 vorstellen, versteht es Hilary<br />

Mantel hervorragend, si<strong>ch</strong> in die<br />

ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> bedeutsamen Figuren<br />

einzuleben und ihnen mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Dimensionen zu verleihen. Wir werden<br />

zu e<strong>ch</strong>ten Leidensgenossen von<br />

Thomas Cromwell, der die englis<strong>ch</strong>e<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te prägt und seinem Umfeld<br />

do<strong>ch</strong> in vielerlei Hinsi<strong>ch</strong>t ausgeliefert<br />

ist. Die Dialoge sind lebhaft<br />

und die Bes<strong>ch</strong>reibungen einer untergegangenen<br />

Epo<strong>ch</strong>e plastis<strong>ch</strong>. Dass<br />

man das Bu<strong>ch</strong> gelegentli<strong>ch</strong> zur Seite<br />

legen mö<strong>ch</strong>te, hat ni<strong>ch</strong>ts mit der Autorin<br />

zu tun, sondern mit dem zuweilen<br />

bedrückenden Lauf der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te:<br />

Das S<strong>ch</strong>icksal von Anne<br />

Boleyn, der zweiten der se<strong>ch</strong>s Frauen<br />

Heinri<strong>ch</strong>s VIII., ist s<strong>ch</strong>ockierend<br />

– wohl vor allem, weil uns Hilary<br />

Mantel stets mit ihren Figuren mitfühlen<br />

lässt.<br />

... und ausserdem<br />

Eierko<strong>ch</strong>en ist pure Literatur – spätestens<br />

seit Loriots legendärer<br />

Nummer «Das Ei», in der ein Ehepaar<br />

über die korrekte Zubereitung<br />

eines Vier-Minuten-Eis debattiert.<br />

Kein Wunder <strong>als</strong>o, bieten die Bu<strong>ch</strong>handlungen<br />

von Orell Füssli jetzt<br />

au<strong>ch</strong> Eieruhren an. Und weil Eierko<strong>ch</strong>en<br />

eine ganz besondere Kunst ist,<br />

sind au<strong>ch</strong> diese Eieruhren besonders<br />

kunstvoll: Sie wurden von internationalen<br />

Designerinnen und Designern<br />

gestaltet. Der besondere Clou der<br />

Eieruhren ist aber ni<strong>ch</strong>t ihr Aussehen,<br />

sondern ihr Gesangstalent: Ist<br />

die gewüns<strong>ch</strong>te Ko<strong>ch</strong>zeit errei<strong>ch</strong>t,<br />

lassen sie eine bekannte Melodie<br />

erklingen. Wer ein «Wei<strong>ch</strong>ei» mag,<br />

muss si<strong>ch</strong> zum Beispiel auf «Killing<br />

Me Softly» gefasst ma<strong>ch</strong>en, bei hart<br />

geko<strong>ch</strong>ten Eiern ers<strong>ch</strong>allt «The Final<br />

Countdown».<br />

piepei<br />

CHF 36.90<br />

Ihnen <strong>als</strong> Kundin oder Kunde von Orell<br />

Füssli muss man das ja ni<strong>ch</strong>t sagen:<br />

Ist man irgendwo eingeladen, gibt es<br />

kaum ein besseres Mitbringsel <strong>als</strong> ein<br />

s<strong>ch</strong>önes Bu<strong>ch</strong>. Denn damit kann man<br />

exakt auf sein Gegenüber eingehen –<br />

bei den jährli<strong>ch</strong> Zehntausenden von<br />

Neuers<strong>ch</strong>einungen gibt es wirkli<strong>ch</strong> für<br />

jeden Ges<strong>ch</strong>mack das genau Ri<strong>ch</strong>tige.<br />

Was aber, wenn man immer bei den<br />

glei<strong>ch</strong>en Leuten eingeladen ist und es<br />

allmähli<strong>ch</strong> angezeigt wäre, die eigene<br />

Originalität zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> einmal<br />

dur<strong>ch</strong> eine Alternative zu signalisieren?<br />

Au<strong>ch</strong> da weiss Orell Füssli Rat:<br />

S<strong>ch</strong>enken Sie den Gastgebern die<br />

«Pegzini Family». Denn zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong><br />

muss au<strong>ch</strong> der grösste Bü<strong>ch</strong>erwurm<br />

alltägli<strong>ch</strong>e Arbeiten verri<strong>ch</strong>ten,<br />

und mit diesen Wäs<strong>ch</strong>eklammern<br />

ma<strong>ch</strong>t der Gang in den Trocknungsraum<br />

wenigstens ein biss<strong>ch</strong>en Spass.<br />

pegzini Family<br />

CHF 23.90


JAhRESTAGE<br />

Im Oktober letzten Jahres ers<strong>ch</strong>ütterte Philip<br />

Roth während eines Interviews mit einem<br />

französis<strong>ch</strong>en Kulturmagazin seine<br />

riesige Fangemeinde: Der 2010 veröffentli<strong>ch</strong>e<br />

Roman «Nemesis» sei sein letztes Werk,<br />

er ziehe si<strong>ch</strong> vom S<strong>ch</strong>reiben zurück. Man<br />

kann diesen S<strong>ch</strong>ritt viellei<strong>ch</strong>t besser verstehen,<br />

wenn man weiss, dass der US-Amerikaner<br />

am 19. März dieses Jahres seinen 80.<br />

Geburtstag feiert. Roths Verlag liess verlauten,<br />

der S<strong>ch</strong>riftsteller habe in den letzten<br />

Jahren no<strong>ch</strong> einmal alle seine eigenen Bü<strong>ch</strong>er<br />

sowie die Werke seiner Lieblingsautoren<br />

Hemingway, Conrad und Dostojewski<br />

ge<strong>lesen</strong> – und habe jetzt mit der Literatur<br />

abges<strong>ch</strong>lossen. Glückli<strong>ch</strong>erweise bedeutet<br />

das ni<strong>ch</strong>t, dass Roth au<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> seine Bü<strong>ch</strong>er<br />

vom Markt nimmt. So können wir die<br />

zumeist eher s<strong>ch</strong>malen Werke des Meisters<br />

weiterhin geniessen – zu empfehlen sind vor<br />

allem «Das sterbende Tier», «Der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Makel» und «Amerikanis<strong>ch</strong>es Idyll».<br />

Während man beim stets jugendli<strong>ch</strong> wirkenden<br />

Philip Roth viellei<strong>ch</strong>t denkt: «Was, der<br />

ist s<strong>ch</strong>on 80?», staunt man bei Bob Woodward<br />

wohl in die umgekehrte Ri<strong>ch</strong>tung:<br />

«Was, der ist erst 70?» Woodwards Name<br />

bleibt untrennbar mit dem Watergate-Skandal<br />

verbunden, und der ist ja s<strong>ch</strong>on längst<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te. 1972 war Woodward Journalist<br />

bei der «Washington Post»; zusammen mit<br />

Carl Bernstein deckte er die Korruption der<br />

US-Regierung auf, was s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> zum<br />

Rücktritt von Präsident Nixon führte. Woodward<br />

wurde dur<strong>ch</strong> die gefährli<strong>ch</strong>en Enthüllungen<br />

zu einer Medien-Ikone, und bis heute<br />

zählt er zu den ganz Grossen seines Fa<strong>ch</strong>s.<br />

Dank seiner hervorragenden Kontakte ist<br />

fast jedes seiner Sa<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>er ein Ereignis;<br />

zuletzt ers<strong>ch</strong>ien von ihm auf Deuts<strong>ch</strong> bei<br />

DVA der Insider-Beri<strong>ch</strong>t «Obamas Kriege»<br />

über die Aussenpolitik des US-Präsidenten.<br />

Glei<strong>ch</strong> alt – und glei<strong>ch</strong> jung – wie Bob Woodward<br />

ist eine ganze andere Figur, die si<strong>ch</strong><br />

tief in unser Bewusstsein eingegraben hat:<br />

«Der kleine Prinz». Am 6. April 1943, <strong>als</strong>o<br />

vor genau 70 Jahren, ers<strong>ch</strong>ien das Bu<strong>ch</strong> von<br />

Antoine de Saint-Exupéry zum ersten Mal.<br />

Veröffentli<strong>ch</strong>t wurde es in New York glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

in einer englis<strong>ch</strong>en und einer französis<strong>ch</strong>en<br />

Version. Bis heute wurde das Plädoyer<br />

für Freunds<strong>ch</strong>aft und Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit in<br />

180 Spra<strong>ch</strong>en und Dialekte übersetzt – sogar<br />

auf Lateinis<strong>ch</strong>. Momentan ist es auf<br />

Deuts<strong>ch</strong> in unzähligen Varianten erhältli<strong>ch</strong>;<br />

eben ers<strong>ch</strong>ien bei Ars Edition ein Ges<strong>ch</strong>enkbu<strong>ch</strong><br />

mit den s<strong>ch</strong>önsten Zitaten aus dem<br />

Originaltext, es gibt ein 3D-Mal- und Erlebnisbu<strong>ch</strong>,<br />

ein Babyalbum, eine Version für<br />

Erstleser, ein Ho<strong>ch</strong>zeitsbu<strong>ch</strong>, einen zehnteiligen<br />

Comic, einen Pop-up-Band und so weiter<br />

und so weiter. Der Autor hat den Riesenerfolg<br />

seines Mär<strong>ch</strong>ens ni<strong>ch</strong>t erleben<br />

können: 1944 stürzte er bei einem Aufklärungsflug<br />

ins Mittelmeer und vers<strong>ch</strong>wand<br />

für immer.<br />

Am 21. Mai wird einer der ganz grossen<br />

S<strong>ch</strong>weizer Autoren 75 Jahre alt: Urs Widmer.<br />

Der vielfa<strong>ch</strong> ausgezei<strong>ch</strong>nete Basler ist<br />

ein universeller Viels<strong>ch</strong>reiber; sein grosses<br />

Werk umfasst Romane, Erzählungen, Hörspiele<br />

und oft gespielte Theaterstücke. Der<br />

Grundton, den Widmer ans<strong>ch</strong>lägt, ist meist<br />

lei<strong>ch</strong>t ironis<strong>ch</strong> und ma<strong>ch</strong>t selbst sozialkritis<strong>ch</strong>e<br />

Inhalte erstaunli<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t lesbar. Um so<br />

s<strong>ch</strong>öner, dass Diogenes zum Geburtstag einen<br />

fast 800 Seiten dicken S<strong>ch</strong>möker veröffentli<strong>ch</strong>t:<br />

«Gesammelte Erzählungen»<br />

rei<strong>ch</strong>t von Widmers Erstling «Alois» aus<br />

dem Jahr 1968 bis zu aktuellen Werken.<br />

Die meisten Medien mö<strong>ch</strong>ten immer etwas<br />

s<strong>ch</strong>neller sein <strong>als</strong> alle anderen – deshalb<br />

ers<strong>ch</strong>einen Jahresrückblicke für gewöhnli<strong>ch</strong><br />

bereits Ende November. Und deshalb ist<br />

au<strong>ch</strong> ein Jahrestag meistens s<strong>ch</strong>on überall<br />

bis zum Abwinken abgehandelt, wenn er<br />

dann endli<strong>ch</strong> eintritt. So verhält es si<strong>ch</strong> zum<br />

Beispiel mit dem 200. Geburtstag von Ri<strong>ch</strong>ard<br />

Wagner am 22. Mai: Seit Monaten<br />

überquellen die Feuilletons von Würdigungen<br />

des Komponisten, und au<strong>ch</strong> der Bu<strong>ch</strong>markt<br />

versu<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>on seit einiger Zeit, aus<br />

dem Jubiläum Kapital zu s<strong>ch</strong>lagen. Piper,<br />

dtv, Diogenes, Beltz & Gelberg, Reclam und<br />

viele andere publizieren neue oder neu aufbereitete<br />

Biografien, C.H.Beck wirft mit «Ri<strong>ch</strong>ard<br />

Wagner und die Deuts<strong>ch</strong>en» einen<br />

Blick auf eine «Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te von Hass und<br />

Hingabe», es gibt viel Neues über einzelne<br />

Werke, über Bayreuth und Wagners Familie.<br />

Unser vorläufiger Liebling unter all den<br />

Neuers<strong>ch</strong>einungen: «Ri<strong>ch</strong>ard Wagner mit<br />

den Augen seiner Hunde betra<strong>ch</strong>tet» von<br />

Kerstin Decker, ers<strong>ch</strong>ienen bei Berenberg.<br />

S<strong>ch</strong>on der Verlagstext ist hübs<strong>ch</strong>: «Kerstin<br />

Decker hat diesen Begleitern, die ihrem<br />

Herrn gewiss treuer ergeben waren <strong>als</strong> dieser<br />

den Frauen, ein Bu<strong>ch</strong> gewidmet.»<br />

© Isolde oHlbaum<br />

Leute, die das mögen, mögen au<strong>ch</strong> ...<br />

Oft ist die letzte Seite eines Bu<strong>ch</strong>s jene, die<br />

man am wenigsten mag – weil man ni<strong>ch</strong>t<br />

mö<strong>ch</strong>te, dass das Lesevergnügen s<strong>ch</strong>on zu<br />

Ende ist. Glückli<strong>ch</strong>erweise gibt es Fa<strong>ch</strong>leute,<br />

die einem in sol<strong>ch</strong>en Momenten Bü<strong>ch</strong>er<br />

mit verglei<strong>ch</strong>baren Qualitäten empfehlen<br />

können – Fa<strong>ch</strong>leute wie Désirée Stucki von<br />

Orell Füssli Frauenfeld. Die 29-Jährige ist<br />

begeisterte Bu<strong>ch</strong>händlerin. «Mir gefällt vor<br />

allem die Arbeit mit den<br />

Kundinnen und Kunden»,<br />

sagt sie. «Es ist eine tolle<br />

Herausforderung, auf die<br />

einzelnen Kundenwüns<strong>ch</strong>e<br />

einzugehen. Der Job<br />

ist zudem extrem abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>.»<br />

Heute<br />

hat sie einen überras<strong>ch</strong>enden<br />

Tipp für alle, die<br />

«S<strong>ch</strong>iffbru<strong>ch</strong> mit Tiger»<br />

von Yann Martel liebten –<br />

das Bu<strong>ch</strong> kam ja kürzli<strong>ch</strong><br />

<strong>als</strong> «Life of Pi» in die Kinos.<br />

«Bei den Kinderbü<strong>ch</strong>ern<br />

habe i<strong>ch</strong> eine witzige Parallele dazu<br />

gefunden», sagt Désirée Stucki, «sie heisst<br />

‹Bär im Boot›, ges<strong>ch</strong>rieben und illustriert<br />

von Dave Shelton. S<strong>ch</strong>on das Cover, das<br />

sehr abgegriffen aussieht, gefiel mir, und<br />

der Klappentext überzeugte mi<strong>ch</strong> dann,<br />

das Bu<strong>ch</strong> zu <strong>lesen</strong> – er kündigt einen Buben,<br />

einen Bären und ein Boot an, dazu ein<br />

Seeungeheuer, drei S<strong>ch</strong>iffbrü<strong>ch</strong>e und ein<br />

gefährli<strong>ch</strong>es Sandwi<strong>ch</strong>. Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> enthält<br />

das Bu<strong>ch</strong> genau diese Zutaten. Ein Bub<br />

steigt mit seinem Koffer in das Boot Harriet.<br />

Dessen Kapitän ist ein Bär, und der<br />

soll den Buben nun irgendwo hinbringen.<br />

Die Umstände werden ni<strong>ch</strong>t erläutert, und<br />

sie spielen au<strong>ch</strong> keine Rolle. Aufgrund ‹unvorhersehbarer<br />

Anomalien im Strömungsverlauf›<br />

kommt der Bär von der Route ab,<br />

und von da an paddeln die beiden verloren<br />

über den endlosen Ozean. Aus Langeweile<br />

spielen sie ‹i<strong>ch</strong> sehe was, was du ni<strong>ch</strong>t<br />

siehst›, und der Bär ist tief beeindruckt,<br />

wie s<strong>ch</strong>nell der Bub ‹etwas<br />

Blaues› identifizieren kann.<br />

Irgendwann kommt es zur<br />

Begegnung mit einem Seeungeheuer,<br />

die Harriet geht<br />

verloren, die beiden landen<br />

auf einer mysteriösen Insel,<br />

es gibt einen s<strong>ch</strong>weren<br />

Sturm, der so stolze Bär<br />

verliert den Mut und endgültig<br />

sein Boot – und am<br />

Ende paddelt der Bub auf<br />

dem Bären Ri<strong>ch</strong>tung Sonnenuntergang<br />

... Die Parallelen<br />

zu ‹S<strong>ch</strong>iffbru<strong>ch</strong> mit<br />

Tiger› sind offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, hier wie dort<br />

geht es um eine Zweckgemeins<strong>ch</strong>aft zwis<strong>ch</strong>en<br />

einem Mens<strong>ch</strong>en und einem Tier auf<br />

kleinstem Raum, darum, wie si<strong>ch</strong> das Verhältnis<br />

zwis<strong>ch</strong>en den beiden entwickelt,<br />

wie die Hauptfiguren voneinander abhängig<br />

sind – und um ein gewaltiges und sehr<br />

unterhaltsames Abenteuer auf hoher See.<br />

Natürli<strong>ch</strong> ist ‹Bär im Boot› ein Kinderbu<strong>ch</strong>,<br />

aber Erwa<strong>ch</strong>sene können das ebenso gut<br />

<strong>lesen</strong>. I<strong>ch</strong> werde es jedenfalls allen zeigen,<br />

denen ‹S<strong>ch</strong>iffbru<strong>ch</strong> mit Tiger› gefallen<br />

hat!»<br />

© nancy cramPton 8 | nOtIzenbooks nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf nOtIzen | 9<br />

WettbeWerbs-GeWiNNer<br />

In der letzten Ausgabe von «<strong>Books</strong>» verlosten wir unter den Teilnehmenden unseres<br />

Kreuzworträtsel-Wettbewerbs drei Bü<strong>ch</strong>erguts<strong>ch</strong>eine. Gewonnen haben:<br />

1. Preis: Brigitte Boir, Wettingen<br />

2. Preis: Martina Kos<strong>ch</strong>enz, Winterthur<br />

3. Preis: Sandra S<strong>ch</strong>uhma<strong>ch</strong>er, Züri<strong>ch</strong><br />

Herzli<strong>ch</strong>e Gratulation!<br />

Das Lösungswort lautete übrigens «Kriminalges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te». Die Gewinnerinnen und Gewinner<br />

der Preise 4 bis 10 werden s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> bena<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tigt. Das aktuelle Kreuzworträtsel<br />

finden Sie in dieser Ausgabe auf Seite 48.<br />

Liebe<br />

ist<br />

ni<strong>ch</strong>t immer<br />

das, was man<br />

denkt.<br />

Louisa weiß, dass sie ihren Freund<br />

Patrick eigentli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t liebt. Sie<br />

weiß ni<strong>ch</strong>t, dass sie s<strong>ch</strong>on bald<br />

ihren Job verlieren wird. Will<br />

weiß, dass es nie wieder so sein<br />

wird wie vor dem Unfall – und<br />

dass er dieses neue Leben ni<strong>ch</strong>t<br />

führen will. Er weiß ni<strong>ch</strong>t, dass er<br />

s<strong>ch</strong>on bald Lou begegnen wird …<br />

Eine Liebesges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, anders <strong>als</strong><br />

alle anderen. Die Liebesges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

von Lou und Will.<br />

Mehr Infos: www.bu<strong>ch</strong>-boutique.de


10 | IntervIew books nr. 1/2013<br />

«Das Mens<strong>ch</strong>sein ist<br />

nie die reine Tragik»<br />

Eveline Haslers neueste literaris<strong>ch</strong>e Annäherung an eine Biografie beleu<strong>ch</strong>tet eine kaum<br />

bekannte Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te aus dem Zweiten Weltkrieg: Der US-Amerikaner Varian Fry<br />

ermögli<strong>ch</strong>te von Marseille aus unzähligen prominenten Künstlerinnen und Künstlern die<br />

Flu<strong>ch</strong>t vor den Nazis. «<strong>Books</strong>» spra<strong>ch</strong> mit Eveline Hasler im Tessin, wo sie seit zwanzig<br />

Jahren lebt, über die Entstehung ihres spannenden und berührenden Bu<strong>ch</strong>s.<br />

«<strong>Books</strong>»: Zuletzt sahen wir einander im<br />

September 2010 – für ein Gesprä<strong>ch</strong> über<br />

Ihr Bu<strong>ch</strong> «Und werde immer Ihr Freund<br />

sein», das gerade veröffentli<strong>ch</strong>t wurde.<br />

Wussten Sie dam<strong>als</strong> s<strong>ch</strong>on, dass Ihr<br />

nä<strong>ch</strong>ster Roman von Varian Fry handeln<br />

wird?<br />

Eveline Hasler: Nein. Während i<strong>ch</strong> an<br />

einem Bu<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibe, s<strong>ch</strong>eu<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> alle<br />

Einfälle für andere Projekte weg. Ist ein<br />

Projekt abges<strong>ch</strong>lossen, bin i<strong>ch</strong> darum<br />

wie eine tabula rasa. Natürli<strong>ch</strong> habe<br />

i<strong>ch</strong> immer ein paar vage Ideen, aber bis<br />

mi<strong>ch</strong> eine davon wirkli<strong>ch</strong> packt, ist es ein<br />

weiter Weg. Und ein Thema muss mi<strong>ch</strong><br />

packen – denn i<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>äftige mi<strong>ch</strong> dann<br />

ja au<strong>ch</strong> drei Jahre lang intensiv damit.<br />

Diesmal wurden Sie von einem wahrhaft<br />

filmreifen Stoff gepackt. «Mit dem<br />

letzten S<strong>ch</strong>iff» erzählt die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

des US-Amerikaners Varian Fry, der<br />

si<strong>ch</strong> 1940 na<strong>ch</strong> Marseille begibt. Gesandt<br />

hat ihn das «Emergency Rescue<br />

Committee», eine dur<strong>ch</strong> Thomas Mann<br />

angeregte New Yorker Hilfsorganisation,<br />

die intellektuellen Gegnern der<br />

Nazis zur Flu<strong>ch</strong>t in die USA verhelfen<br />

will. Bis 1942 retten Fry und sein Team<br />

rund 2200 Mens<strong>ch</strong>en auf abenteuerli<strong>ch</strong>en<br />

Wegen, darunter Marc Chagall,<br />

Heinri<strong>ch</strong> Mann, Lion Feu<strong>ch</strong>twanger und<br />

Hannah Arendt. Warum ist diese dramatis<strong>ch</strong>e<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te ni<strong>ch</strong>t bekannter?<br />

Es ist wahr: Kaum jemand kennt Varian<br />

Fry. Vieles, was in unserer jüngeren<br />

Vergangenheit ges<strong>ch</strong>ah, ist während<br />

Jahrzehnten einfa<strong>ch</strong> zur Seite ges<strong>ch</strong>oben<br />

worden – und stösst erst jetzt allmähli<strong>ch</strong><br />

wieder auf Interesse.<br />

marius leutenegger erik Brühlmann<br />

Wie sind denn Sie auf Varian Fry gestossen?<br />

I<strong>ch</strong> hörte seinen Namen erstm<strong>als</strong> in<br />

Sanary-sur-Mer. In diesem Hafenstädt<strong>ch</strong>en<br />

in der Nähe von Toulon lebten na<strong>ch</strong><br />

der Ma<strong>ch</strong>tergreifung der Nazis unzählige<br />

deuts<strong>ch</strong>e Künstler. Weil es in Sanary<br />

sehr s<strong>ch</strong>ön ist und mi<strong>ch</strong> die Emigranten<br />

interessierten, war i<strong>ch</strong> zwei-, dreimal da.<br />

Einmal empfahl mir ein Freund, dessen<br />

Frau aus Sanary stammt, das Ar<strong>ch</strong>iv der<br />

Stadt aufzusu<strong>ch</strong>en. An einem S<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>twettertag<br />

gingen wir tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> hin, und bei<br />

der Dur<strong>ch</strong>si<strong>ch</strong>t der Akten stiess i<strong>ch</strong> dann<br />

immer wieder auf den Namen Varian Fry<br />

– er hatte auf irgendeine Weise mit fast<br />

jedem Emigrantens<strong>ch</strong>icksal zu tun. I<strong>ch</strong><br />

fragte mi<strong>ch</strong>: Warum kommt dieser Mann<br />

immer wieder vor? Und i<strong>ch</strong> begann, der<br />

Sa<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong>zugehen.<br />

Es war <strong>als</strong>o letztli<strong>ch</strong> ein Zufall, dass<br />

Varian Fry in Ihr Leben trat?<br />

I<strong>ch</strong> würde ni<strong>ch</strong>t von Zufall spre<strong>ch</strong>en.<br />

Offenbar habe i<strong>ch</strong> eine Affinität für sol<strong>ch</strong>e<br />

Dinge. I<strong>ch</strong> lese von einem Mens<strong>ch</strong>en – und<br />

irgendetwas sta<strong>ch</strong>elt mi<strong>ch</strong> dann an, ihm<br />

näher zu kommen, ihn auf intellektueller<br />

und emotionaler Ebene zu begreifen. Das<br />

führt zu Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>en, die sehr intensiv und<br />

persönli<strong>ch</strong> sind, denn man merkt in ihrem<br />

Verlauf, dass alle Mens<strong>ch</strong>en irgendwie<br />

miteinander verwandt sind und es am<br />

Ende ni<strong>ch</strong>ts gibt, was einem ganz fremd<br />

ist. Bei Varian Fry berührte mi<strong>ch</strong> zudem<br />

ein Aspekt, der in meinen Bü<strong>ch</strong>ern immer<br />

wieder vorkommt: Dass einer viel für<br />

andere tut – ihm diese Leistung aber kaum<br />

verdankt wird. Fry galt na<strong>ch</strong> der Rückkehr<br />

in die USA <strong>als</strong> Kommunist und hatte kaum<br />

berufli<strong>ch</strong>e Chancen. Henry Dunant erlebte<br />

Ähnli<strong>ch</strong>es. I<strong>ch</strong> finde es wi<strong>ch</strong>tig, dass man<br />

die Taten sol<strong>ch</strong>er Mens<strong>ch</strong>en wieder ans<br />

Li<strong>ch</strong>t holt.<br />

«Mit dem letzten S<strong>ch</strong>iff» spielt in der<br />

Kulturszene, und so erstaunt es ni<strong>ch</strong>t,<br />

dass es viele Zeugnisse gibt – in Bü<strong>ch</strong>ern<br />

von Varian Fry selber, von seiner Helferin<br />

Lisa Fittko, die zahlrei<strong>ch</strong>e Flü<strong>ch</strong>tlinge<br />

über die Pyrenäen führte, oder von<br />

den S<strong>ch</strong>riftstellern Hans Sahl, Walter<br />

Mehring und Hertha Pauli. War es für<br />

Sie angesi<strong>ch</strong>ts der vielen Dokumente<br />

einfa<strong>ch</strong>er <strong>als</strong> bei früheren Romanen mit<br />

historis<strong>ch</strong>em Hintergrund, si<strong>ch</strong> den Stoff<br />

anzueignen?<br />

Als i<strong>ch</strong> mit der Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e begann, kam es<br />

mir vor, <strong>als</strong> würde i<strong>ch</strong> eine uralte Villa mit<br />

unzähligen Fenstern und Türen betreten:<br />

Überall eröffneten si<strong>ch</strong> neue Ausblicke,<br />

gab es Hinweise auf andere Werke. Das<br />

Herumgehen in dieser Villa war ein<br />

Genuss, denn die Autoren, die Varian<br />

Fry rettete und die alle in der Zwis<strong>ch</strong>enkriegszeit<br />

erfolgrei<strong>ch</strong> waren, konnten so<br />

gut s<strong>ch</strong>reiben! Die Fülle des Materi<strong>als</strong> bot<br />

aber eine besondere Herausforderung:<br />

I<strong>ch</strong> musste erkennen, was wesentli<strong>ch</strong> für<br />

meine Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te ist. Die Historikerin in<br />

mir läuft in sol<strong>ch</strong>en Momenten Gefahr,<br />

alles <strong>lesen</strong> zu wollen, die S<strong>ch</strong>riftstellerin<br />

aber ni<strong>ch</strong>t. I<strong>ch</strong> spüre irgendwann, was i<strong>ch</strong><br />

brau<strong>ch</strong>e und worauf i<strong>ch</strong> verzi<strong>ch</strong>ten kann.<br />

Sie haben ni<strong>ch</strong>t nur in Bü<strong>ch</strong>ern re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>iert,<br />

sondern au<strong>ch</strong> einen Zeitzeugen<br />

befragt – Justus Rosenberg, dem das<br />

Bu<strong>ch</strong> neben anderen gewidmet ist.<br />

I<strong>ch</strong> könnte einmal ein Bu<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reiben<br />

alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf<br />

eveliNe hasler<br />

Berühmt ist Eveline Hasler für ihre Bü<strong>ch</strong>er<br />

über historis<strong>ch</strong>e Frauen und Männer<br />

– do<strong>ch</strong> erfolgrei<strong>ch</strong> war sie zuerst <strong>als</strong><br />

Kinderbu<strong>ch</strong>-Autorin. Bekannt sind von<br />

ihr zum Beispiel «Komm wieder, Pepino»<br />

oder «Die Hexe Lakritze». Für ihre<br />

Kinder- und Jugenderzählungen erhielt<br />

sie 1978 den S<strong>ch</strong>weizer Jugendbu<strong>ch</strong>preis.<br />

Der erste historis<strong>ch</strong>e Stoff, den sie für<br />

ein Bu<strong>ch</strong> aufarbeitete, war «Anna Göldin.<br />

Letzte Hexe». Der historis<strong>ch</strong>-biografis<strong>ch</strong>en<br />

Linie blieb Eveline Hasler seither mit<br />

vielen Bestsellern treu. Für ihre Werke<br />

erhielt sie unter anderem den Bu<strong>ch</strong>preis<br />

der Stadt Züri<strong>ch</strong>, den Kulturpreis der<br />

Stadt St. Gallen, den Droste-Preis der<br />

Stadt Meersburg und den Justus Kerner<br />

Preis. 1990/91 war sie Guest Lecturer am<br />

German Departement der City University<br />

in New York, 2012 wurde sie Ehrendoktorin<br />

der Universität Bern.<br />

Geboren wurde Eveline Hasler in den<br />

1930er-Jahren in Glarus. Sie studierte<br />

Psy<strong>ch</strong>ologie und Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te in Paris und<br />

Fribourg, bevor sie in Zug und St. Gallen<br />

unterri<strong>ch</strong>tete. Ihre drei Kinder wu<strong>ch</strong>sen<br />

in St.Gallen auf. Seit zwei Jahrzehnten lebt<br />

und s<strong>ch</strong>reibt sie im Tessin.<br />

IntervIew | 11


Roman. 157 Seiten. Gebunden. Fr. 25.90<br />

Au<strong>ch</strong> <strong>als</strong> eBook erhältli<strong>ch</strong><br />

Das Vers<strong>ch</strong>winden<br />

des Philip S.<br />

Ulrike Eds<strong>ch</strong>mid erzählt vom<br />

unau altsamen Verlust eines<br />

Mens<strong>ch</strong>en, der in den bewa neten<br />

Untergrund geht. Sie wir einen<br />

Blick zurück auf die prägenden<br />

Jahre im Leben ihrer Generation –<br />

und auf eine Tragödie, die so no<strong>ch</strong><br />

nie bes<strong>ch</strong>rieben wurde.<br />

Suhrkamp Verlag<br />

www.suhrkamp.de<br />

12 | IntervIew books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf IntervIew | 13<br />

über die sogenannten Zufälle beim Bü<strong>ch</strong>ers<strong>ch</strong>reiben!<br />

Bei jedem meiner re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>ierten<br />

Romane ist etwas passiert, das<br />

mi<strong>ch</strong> wesentli<strong>ch</strong> voranbra<strong>ch</strong>te. In diesem<br />

Fall las i<strong>ch</strong> immer wieder von Justus «Gussie»<br />

Rosenberg, einem dam<strong>als</strong> viellei<strong>ch</strong>t<br />

15-jährigen Burs<strong>ch</strong>en, der <strong>als</strong> Kurier bei<br />

Varian Fry gearbeitet und alle beeindruckt<br />

hatte. I<strong>ch</strong> da<strong>ch</strong>te: Wenn einer aus dieser<br />

Zeit no<strong>ch</strong> lebt, dann er. Aber wie sollte i<strong>ch</strong><br />

Gussie finden? I<strong>ch</strong> nahm an, dass es ihn<br />

wie viele andere Emigranten in die USA<br />

vers<strong>ch</strong>lagen hatte. Eines Tages erzählte<br />

mir eine Na<strong>ch</strong>barin, sie fliege demnä<strong>ch</strong>st<br />

na<strong>ch</strong> New York. I<strong>ch</strong> antwortete, i<strong>ch</strong> würde<br />

da au<strong>ch</strong> hinwollen, denn i<strong>ch</strong> sei auf der Su<strong>ch</strong>e<br />

na<strong>ch</strong> jemandem. I<strong>ch</strong> erzählte ihr von<br />

Justus Rosenberg – und meine Na<strong>ch</strong>barin<br />

sagte, sie habe kürzli<strong>ch</strong> im Internet einen<br />

kleinen Film über einen Mann gesehen,<br />

der Gussie sein könnte. Und tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>:<br />

Dieses Film<strong>ch</strong>en handelte von ihm! Justus<br />

Rosenberg ist heute 86 Jahre alt und arbeitet<br />

<strong>als</strong> Professor für Linguistik in New York.<br />

Es ist s<strong>ch</strong>on toll, wel<strong>ch</strong>e Chancen einem<br />

das Internet bietet.<br />

Wie sind Sie an Justus Rosenberg herangetreten?<br />

I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>rieb ihm in einer E-Mail, dass<br />

mi<strong>ch</strong> seine Lebensges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te interessiere<br />

und i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> gern mit ihm austaus<strong>ch</strong>en<br />

würde. Er antwortete ziemli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell<br />

und bat mi<strong>ch</strong> um einen Anruf. Ans<strong>ch</strong>liessend<br />

telefonierten wir miteinander über<br />

eine Stunde lang. Er identifizierte meinen<br />

S<strong>ch</strong>weizer Akzent, und so plauderten wir<br />

erst einmal über die S<strong>ch</strong>weiz. Seither<br />

haben wir viel Kontakt miteinander, telefonis<strong>ch</strong><br />

und vor allem per E-Mail.<br />

Wie wi<strong>ch</strong>tig waren seine Erzählungen<br />

für Ihr Bu<strong>ch</strong>?<br />

Sehr – denn für mi<strong>ch</strong> war es au<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tig,<br />

über die Erfahrungen von Kindern oder<br />

Jugendli<strong>ch</strong>en im Krieg zu s<strong>ch</strong>reiben. Das<br />

Erleben der Kinder hat für mi<strong>ch</strong> viel mit<br />

dem authentis<strong>ch</strong>en Mens<strong>ch</strong>sein zu tun; ein<br />

Kind ist ni<strong>ch</strong>t beleckt von einer Ideologie<br />

und tritt unvoreingenommen an etwas<br />

heran, es bewertet ni<strong>ch</strong>t und geht meist<br />

kreativ mit einer Situation um. Es war<br />

fantastis<strong>ch</strong>, dank Gussie einen entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Strang in mein Bu<strong>ch</strong> einfle<strong>ch</strong>ten<br />

zu können.<br />

Hat er Ihnen denn detailliert erzählt,<br />

was er im Krieg erlebte?<br />

Nein, das wollte i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. I<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>rieb ihm, dass i<strong>ch</strong> ein literaris<strong>ch</strong>es<br />

Bu<strong>ch</strong> verfassen würde und er zu einer<br />

literaris<strong>ch</strong>en Figur werde. Das fand er in<br />

Ordnung. Er habe selber Literatur unterri<strong>ch</strong>tet<br />

und wisse s<strong>ch</strong>on, wie das gehe:<br />

genau zu re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>ieren und die Erkenntnisse<br />

dann literaris<strong>ch</strong> umzusetzen.<br />

Was hiess das in diesem Fall?<br />

I<strong>ch</strong> wusste zum Beispiel, dass Gussie auf<br />

dem Fahrrad von Paris na<strong>ch</strong> Südfrankrei<strong>ch</strong><br />

geflü<strong>ch</strong>tet war. Ob er dabei tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

bei einer Bäuerin überna<strong>ch</strong>tet hatte,<br />

wie i<strong>ch</strong> jetzt ausführe, weiss i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t.<br />

Aber das spielt au<strong>ch</strong> keine Rolle.<br />

Eine andere eindrückli<strong>ch</strong>e Figur im<br />

Bu<strong>ch</strong> ist Rösy Näf, eine Krankens<strong>ch</strong>wester,<br />

die bei Albert S<strong>ch</strong>weitzer arbeitete<br />

und während des Kriegs das Kinderheim<br />

La Hille in Südfrankrei<strong>ch</strong> führte.<br />

Sie stammte aus Glarus – wie Sie. Wie<br />

sind Sie auf diese Frau gestossen?<br />

Dur<strong>ch</strong> ein Rotkreuz-Sa<strong>ch</strong>bu<strong>ch</strong>. I<strong>ch</strong> habe<br />

viel über Rösy Näf re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>iert, aber<br />

leider fand i<strong>ch</strong> niemanden in Glarus, der<br />

sie gekannt hat. Auf Fotos sieht man, dass<br />

Rösy Näf eine zupackende Glarnerin war,<br />

ein ri<strong>ch</strong>tiges Bauernmäd<strong>ch</strong>en. Offenbar<br />

war sie au<strong>ch</strong> sehr mutig, und sie legte si<strong>ch</strong><br />

mit jedem an, wenn es um den S<strong>ch</strong>utz der<br />

ihr anvertrauten Kinder ging.<br />

Im Bu<strong>ch</strong> kommen au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> andere<br />

S<strong>ch</strong>weizerinnen und S<strong>ch</strong>weizer vor –<br />

fast immer <strong>als</strong> Helfer der S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>sten.<br />

Hätten Sie diese Figuren au<strong>ch</strong> eingeführt,<br />

wenn Sie selber keine S<strong>ch</strong>weizerin<br />

wären?<br />

Auf jeden Fall. In vielen Beri<strong>ch</strong>ten von<br />

Flü<strong>ch</strong>tlingen wird zum Beispiel Maurice<br />

Dubois erwähnt, der beherzte Vertreter<br />

des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Roten Kreuzes in<br />

Toulouse. Und au<strong>ch</strong> die Krankens<strong>ch</strong>wester<br />

Elsbeth Kasser spielte im Internierungslager<br />

von Gurs eine wi<strong>ch</strong>tige Rolle.<br />

Die S<strong>ch</strong>weiz hat im Zweiten Weltkrieg<br />

hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ihrer Flü<strong>ch</strong>tlingspolitik zum<br />

Teil eine unrühmli<strong>ch</strong>e Rolle gespielt, und<br />

i<strong>ch</strong> erzähle den Leserinnen und Lesern<br />

gern davon, dass es au<strong>ch</strong> Mens<strong>ch</strong>en wie<br />

Dubois, Elsbeth Kasser oder die Flu<strong>ch</strong>thelferin<br />

Anne-Marie Piguet gab, die auf<br />

ihr Gewissen hörten und ni<strong>ch</strong>t auf die<br />

offizielle Politik.<br />

Auffallend an «Mit dem letzten S<strong>ch</strong>iff»<br />

ist, wie Sie den Fokus we<strong>ch</strong>seln. Eine<br />

Zeit lang geht es um die Flu<strong>ch</strong>t der<br />

beiden Burs<strong>ch</strong>en Justus und Fred; dann<br />

bleibt man an Miriam Davenport hängen,<br />

einer jungen Amerikanerin, die Varian<br />

Fry unterstützt; na<strong>ch</strong>her fasziniert<br />

die Flu<strong>ch</strong>t von Heinri<strong>ch</strong> und Golo Mann<br />

über die Pyrenäen. Die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Stränge sind ges<strong>ch</strong>ickt miteinander verwoben.<br />

Haben Sie dieses Bu<strong>ch</strong> auf dem<br />

Reissbrett entworfen?<br />

I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibe nie na<strong>ch</strong> Plan, sondern gehe<br />

mitlebend dur<strong>ch</strong> den Plot. I<strong>ch</strong> lebe eine<br />

sol<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te! Irgendwann bekomme<br />

i<strong>ch</strong> dann ein Gefühl für die Proportionen<br />

und die innere Balance des Stoffs. Bei<br />

einem sol<strong>ch</strong>en Bu<strong>ch</strong> ist dieser Prozess<br />

natürli<strong>ch</strong> anspru<strong>ch</strong>svoller <strong>als</strong> bei linearen<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten wie zum Beispiel «Und werde<br />

immer Ihr Freund sein».<br />

Das Bu<strong>ch</strong> wirkt sehr fris<strong>ch</strong>, trotz des<br />

s<strong>ch</strong>weren Inhalts fast lei<strong>ch</strong>tfüssig. Fiel<br />

Ihnen das S<strong>ch</strong>reiben lei<strong>ch</strong>t?<br />

S<strong>ch</strong>reiben ist nie einfa<strong>ch</strong>. Thomas Mann<br />

sagte, eigentli<strong>ch</strong> sei der S<strong>ch</strong>riftsteller ein<br />

Mens<strong>ch</strong>, der s<strong>ch</strong>wer s<strong>ch</strong>reibe. I<strong>ch</strong> glaube,<br />

es muss einem verdä<strong>ch</strong>tig vorkommen,<br />

wenn man Passagen lei<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>reibt. Es ist<br />

sehr wi<strong>ch</strong>tig, seinen Text immer wieder<br />

abzuklopfen. Eine Kolumne kann man<br />

viellei<strong>ch</strong>t locker hinwerfen, aber ein<br />

sol<strong>ch</strong>es Bu<strong>ch</strong> muss ein inneres Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t<br />

bekommen, und der Stil muss mit<br />

dem Inhalt korrespondieren. Dass der Text<br />

trotz der s<strong>ch</strong>weren Thematik eine gewisse<br />

Lei<strong>ch</strong>tigkeit ausstrahlt, hat wohl vor allem<br />

damit zu tun, dass viele der Mens<strong>ch</strong>en<br />

um Varian Fry ni<strong>ch</strong>t bereit waren, ihre<br />

Persönli<strong>ch</strong>keit der Angst zu opfern. Als i<strong>ch</strong><br />

mi<strong>ch</strong> dem Thema annäherte, befür<strong>ch</strong>tete<br />

i<strong>ch</strong> zuerst, das alles kaum auszuhalten<br />

– denn diese Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te spielt ja mitten<br />

im Horror. I<strong>ch</strong> stellte dann aber fest,<br />

dass man trotzdem oft aufs<strong>ch</strong>naufen und<br />

s<strong>ch</strong>munzeln kann. Die Mens<strong>ch</strong>en begegneten<br />

ihrer Situation mit einer leisen Distanz<br />

der Weisheit. Es wäre f<strong>als</strong><strong>ch</strong>, hier einen<br />

Ton voll triefender Tragik anzus<strong>ch</strong>lagen.<br />

Das Mens<strong>ch</strong>sein ist nie die reine Tragik; es<br />

gab au<strong>ch</strong> in einer sol<strong>ch</strong>en Situation immer<br />

wieder Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit, Humor, Sympathie<br />

– und zum Beispiel Freude darüber, dass<br />

man die Geheimpolizei übertölpelt hatte.<br />

2011 veröffentli<strong>ch</strong>te Charles Lewinsky<br />

einen Roman über den jüdis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>auspieler<br />

Kurt Gerron, der in Aus<strong>ch</strong>witz<br />

ermordet wurde. Sie behandeln jetzt<br />

ebenfalls jüdis<strong>ch</strong>e Künstlers<strong>ch</strong>icksale<br />

im Zweiten Weltkrieg. Ist das einfa<strong>ch</strong><br />

ein Zufall – oder liegt dieses Thema in<br />

der Luft?<br />

Das Fernsehen zeigt jetzt gerade auffallend<br />

viele Dokumentationen über<br />

den Zweiten Weltkrieg. I<strong>ch</strong> denke, es ist<br />

Zeit für diese Themen. 70 Jahre na<strong>ch</strong><br />

dem Krieg hat ein Generationenwe<strong>ch</strong>sel<br />

stattgefunden; jetzt sind die Enkel<br />

der Kriegsgeneration da, und sie wollen<br />

wissen, was dam<strong>als</strong> ges<strong>ch</strong>ah. Vorher war<br />

es aus S<strong>ch</strong>am eher tabu, diese Themen<br />

anzus<strong>ch</strong>neiden. Mir ist es übrigens ein<br />

paar Mal so ergangen, dass ein Thema,<br />

über das i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>rieb, beim Ers<strong>ch</strong>einen<br />

des Bu<strong>ch</strong>s gerade in den Fokus rückte.<br />

Es kam mir man<strong>ch</strong>mal vor, <strong>als</strong> hätte i<strong>ch</strong><br />

eine Antenne für Themen, die in der Luft<br />

liegen. Eine sol<strong>ch</strong>e haben S<strong>ch</strong>riftsteller ja<br />

oft.<br />

Wie befangen ist man, wenn man über<br />

die Nazi-Zeit s<strong>ch</strong>reibt?<br />

I<strong>ch</strong> war ni<strong>ch</strong>t befangen, aber sehr vorsi<strong>ch</strong>tig.<br />

Wi<strong>ch</strong>tig ist mir immer, keine S<strong>ch</strong>uld<br />

zuzuweisen. In allen meinen Bü<strong>ch</strong>ern versu<strong>ch</strong>e<br />

i<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>uldzuweisungen zu vermeiden,<br />

denn i<strong>ch</strong> denke, Mens<strong>ch</strong>en werden in<br />

Konditionen hineingeboren und befinden<br />

si<strong>ch</strong> immer im Ges<strong>ch</strong>iebe ihrer Zeit.<br />

Sie bes<strong>ch</strong>reiben au<strong>ch</strong> die Zustände im<br />

berü<strong>ch</strong>tigten Camp de Gurs, dem grössten<br />

Internierungslager Frankrei<strong>ch</strong>s. Wie<br />

sehr ringt man bei sol<strong>ch</strong>en Abs<strong>ch</strong>nitten<br />

um die ri<strong>ch</strong>tigen Worte?<br />

Sehr. Und es gibt Dinge, die i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

bes<strong>ch</strong>reibe, denn i<strong>ch</strong> will aus dem Horror<br />

kein Kapital s<strong>ch</strong>lagen. Man muss dem<br />

Leser zutrauen, dass er Lücken selber<br />

ausfüllen kann. Einfa<strong>ch</strong> weglassen kann<br />

i<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e Sa<strong>ch</strong>en aber au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ganz,<br />

weil i<strong>ch</strong> zeigen will, wie Mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>keit<br />

selbst in einer sehr s<strong>ch</strong>warzen Situation<br />

ihren Platz hat.<br />

Jetzt steht das Bu<strong>ch</strong>, an dem Sie drei<br />

Jahre lang gearbeitet haben, in den<br />

Bu<strong>ch</strong>handlungen. Was überwiegt am<br />

Ende eines sol<strong>ch</strong>en Projekts: die Freude,<br />

etwas errei<strong>ch</strong>t zu haben – oder die Wehmut,<br />

die Protagonisten, mit denen Sie<br />

si<strong>ch</strong> so intensiv bes<strong>ch</strong>äftigten, loslassen<br />

zu müssen?<br />

Für mi<strong>ch</strong> ist das Abs<strong>ch</strong>liessen eines<br />

Projekts immer s<strong>ch</strong>wierig. I<strong>ch</strong> lebe dann<br />

zuerst mit einer grossen Lücke, mir fehlen<br />

diese Figuren.<br />

Kurieren Sie diese Wehmut glei<strong>ch</strong> mit<br />

einem neuen Projekt?<br />

So wie viele das Ende einer Beziehung<br />

kurieren, indem sie s<strong>ch</strong>on am nä<strong>ch</strong>sten<br />

Wo<strong>ch</strong>enende eine neue beginnen? I<strong>ch</strong><br />

finde es begreifli<strong>ch</strong>, dass man auf diese<br />

Weise einen Verlust übertün<strong>ch</strong>en will –<br />

aber i<strong>ch</strong> finde es ni<strong>ch</strong>t gut. I<strong>ch</strong> stürze mi<strong>ch</strong><br />

jedenfalls ni<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>tfertig in ein neues<br />

Projekt, sondern warte darauf, dass mi<strong>ch</strong><br />

ein neues Thema packt.<br />

mit dem letzten s<strong>ch</strong>iff<br />

218 seiten<br />

CHF 29.90<br />

nagel & kim<strong>ch</strong>e<br />

Weitere büCher voN<br />

eveliNe hasler<br />

anna göldin. letzte Hexe (1982)<br />

238 seiten | CHF 29.90 | Hanser<br />

Die unrühmli<strong>ch</strong>e und packende Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

des letzten Hexenprozesses in Europa.<br />

Ibicaba. das paradies in den köpfen<br />

(1985)<br />

279 seiten | CHF 16.90 | dtv<br />

Als 1855 Hunger und Elend in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

unerträgli<strong>ch</strong> werden, bes<strong>ch</strong>liesst eine<br />

Gruppe von Männern, Frauen und Kindern,<br />

ins vermeintli<strong>ch</strong>e Paradies Brasilien auszuwandern.<br />

die wa<strong>ch</strong>sflügelfrau (1991)<br />

457 seiten | CHF 16.90 | dtv<br />

Emily Kempin-Spyri darf in Züri<strong>ch</strong> zwar<br />

doktorieren; Anwältin und Dozentin werden<br />

darf sie jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Die Lebensges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

der ersten Juristin Europas.<br />

der zeitreisende. die visionen des<br />

Henry dunant (1994)<br />

205 seiten | CHF 16.90 | dtv<br />

Dunant, der si<strong>ch</strong> um Kriegsversehrte kümmert<br />

und das Rote Kreuz begründet, erlebt<br />

au<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>attenseiten des Lebens.<br />

tells to<strong>ch</strong>ter (2004)<br />

256 seiten | CHF 16.90 | dtv<br />

Julie Bondeli mis<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> im Bern des 18.<br />

Jahrhunderts in die Politik der Männer ein<br />

und missa<strong>ch</strong>tet die Regeln für das weibli<strong>ch</strong>e<br />

Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t.<br />

und werde immer Ihr Freund sein<br />

(2010)<br />

219 seiten | CHF 15.90 | dtv<br />

Die ungewöhnli<strong>ch</strong>e Freunds<strong>ch</strong>aft des<br />

S<strong>ch</strong>riftstellers Hermann Hesse mit den<br />

Dadaisten Hugo Ball und Emmy Hennings.


14 | krImIs & tHrIller books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf krImIs & tHrIller | 15<br />

Wer gern politis<strong>ch</strong>e Thriller mit einem<br />

S<strong>ch</strong>uss Vers<strong>ch</strong>wörung liest, sollte si<strong>ch</strong><br />

glei<strong>ch</strong> über das neue Bu<strong>ch</strong> von Jussi Adler-<br />

Olsen herma<strong>ch</strong>en. Genau ein sol<strong>ch</strong>er ist<br />

nämli<strong>ch</strong> der dicke Wälzer «Das Washington<br />

Dekret» des erfolgrei<strong>ch</strong>sten dänis<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>riftstellers. Wie der Titel vermuten<br />

lässt, handelt die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te in der Politikerwelt<br />

der US-amerikanis<strong>ch</strong>en Hauptstadt.<br />

die usa am abgrund<br />

Bruce Jansen ist demokratis<strong>ch</strong>er Senator<br />

und befindet si<strong>ch</strong> auf der Zielgeraden für<br />

das Präsidentenamt. Einer seiner Kampagnen-Trümpfe<br />

ist seine Frau Mimi Todd<br />

Jansen, die si<strong>ch</strong> mit si<strong>ch</strong>erem Tritt auf dem<br />

öffentli<strong>ch</strong>en Parkett bewegt und die Herzen<br />

der Wähler zu gewinnen weiss. Als die<br />

Jansens kurz vor der Ents<strong>ch</strong>eidung au<strong>ch</strong><br />

no<strong>ch</strong> bekanntgeben können, dass sie ein<br />

Kind erwarten, ist dem Senator die Wahl<br />

eigentli<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>er. Und dann ges<strong>ch</strong>ieht das<br />

Unglaubli<strong>ch</strong>e: In der Wahlna<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>iesst<br />

ein Hotelangestellter auf das Präsidentenpaar<br />

und tötet die First Lady und ihr ungeborenes<br />

Kind.<br />

Was auf dieses Attentat folgt, erzählt Adler-<br />

Olsen aus der Si<strong>ch</strong>t des Mitarbeiterstabs<br />

Fris<strong>ch</strong>es Blut<br />

Grosse Namen zum Frühlingsbeginn: Krimifans bekommen lang<br />

ersehntes Lesefutter von Jussi Adler-Olsen, Arne Dahl, James<br />

Patterson und weiteren Autoren.<br />

Benjamin gygax<br />

von Präsident Jansen. Dazu gehört au<strong>ch</strong><br />

die junge Dorothy Rogers, genannt Doggie.<br />

Tatort war ausgere<strong>ch</strong>net das Hotel ihres<br />

konservativen Vaters – und der Täter war<br />

einer seiner Mitarbeiter. So gerät Doggies<br />

Vater unter Verda<strong>ch</strong>t, zum Mordans<strong>ch</strong>lag<br />

angestiftet zu haben. Als ob das ni<strong>ch</strong>t genug<br />

wäre, spitzen si<strong>ch</strong> die Ereignisse weiter<br />

zu: Bruce Jansen, für den der Verlust<br />

ni<strong>ch</strong>t der erste s<strong>ch</strong>were S<strong>ch</strong>icks<strong>als</strong>s<strong>ch</strong>lag<br />

ist, entwickelt si<strong>ch</strong> zum politis<strong>ch</strong>en Amokläufer.<br />

Der liberale Politiker entwickelt das<br />

«Washington-Dekret», das jeden Grundsatz<br />

der amerikanis<strong>ch</strong>en politis<strong>ch</strong>en Kultur<br />

auf den Kopf stellt: «Strenge Restriktionen<br />

für vors<strong>ch</strong>riftsmässig arbeitende<br />

Waffenfabriken, Zwangsablieferung von<br />

Munition, Zwangsentlassung von Arbeitskräften,<br />

generelle Ausweispfli<strong>ch</strong>t, strenge<br />

Zensur der Medien ...» Dass re<strong>ch</strong>tsnationale<br />

Milizen zum Aufstand blasen und si<strong>ch</strong><br />

politis<strong>ch</strong>e Attentate häufen, trägt nur dazu<br />

bei, die Notstandsmassnahmen dur<strong>ch</strong>zusetzen.<br />

Als Doggie au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> bes<strong>ch</strong>uldigt<br />

wird, den Vizepräsidenten angegriffen zu<br />

haben, muss sie fliehen – mit der Hilfe einiger<br />

weniger verbleibender Freunde kämpft<br />

sie darum, eine politis<strong>ch</strong>e Vers<strong>ch</strong>wörung<br />

aufzudecken und die Hinri<strong>ch</strong>tung ihres Vaters<br />

zu verhindern.<br />

Unbeliebter Republikaner, demokratis<strong>ch</strong>er<br />

Hoffnungsträger, einges<strong>ch</strong>ränkte Bürgerre<strong>ch</strong>te<br />

... Das alles klingt ein biss<strong>ch</strong>en wie<br />

aus der jüngsten Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te entlehnt. Aber<br />

zu viel Realismus darf man von Jussi Adler-<br />

Olson ni<strong>ch</strong>t erwarten. Wenn man vor Augen<br />

hat, wie zäh es wirkli<strong>ch</strong> ist, die Waffengesetze<br />

au<strong>ch</strong> nur ein biss<strong>ch</strong>en zu<br />

vers<strong>ch</strong>ärfen, dann wirkt die Dur<strong>ch</strong>setzung<br />

des Washington-Dekrets do<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>t illusoris<strong>ch</strong>.<br />

Trotzdem herrs<strong>ch</strong>t Ho<strong>ch</strong>spannung –<br />

und es ma<strong>ch</strong>t Spass, den Protagonisten bei<br />

den Ränkespielen im Stab und in den Ministerien<br />

über die S<strong>ch</strong>ulter zu s<strong>ch</strong>auen.<br />

das Bu<strong>ch</strong> zum Film<br />

Wahlkampf herrs<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> bei «Das Verbre<strong>ch</strong>en»,<br />

nämli<strong>ch</strong> um das Amt des Oberbürgermeisters<br />

von Kopenhagen. Do<strong>ch</strong><br />

das Bu<strong>ch</strong> von David Hewson und Søren<br />

Sveistrup soll hier aus einem anderen<br />

Grund vorgestellt werden: Immer wieder<br />

mal werden erfolgrei<strong>ch</strong>e Kriminalromane<br />

verfilmt – die bekanntesten Beispiele dafür<br />

sind wohl die Wallander-Verfilmungen und<br />

die Millenium-Trilogie von Stieg Larsson.<br />

Im Fall von «Das Verbre<strong>ch</strong>en» verhält es<br />

si<strong>ch</strong> für einmal genau umgekehrt. Unter<br />

diesem Titel produzierte nämli<strong>ch</strong> der Dänis<strong>ch</strong>e<br />

Rundfunk eine Serie, die ab 2007 im<br />

Fernsehen lief. Sie bra<strong>ch</strong>te es auf 40 Folgen<br />

in drei Staffeln und erhielt zahlrei<strong>ch</strong>e<br />

Auszei<strong>ch</strong>nungen. Die Serie kreist um eine<br />

fiktive Kopenhagener Polizeistation und<br />

Kommissarin Sarah Lund, dargestellt von<br />

Sofie Gråbøl. «Sarah Lund war 38, eine<br />

ernste Frau, die unablässig die Welt um<br />

si<strong>ch</strong> herum betra<strong>ch</strong>tete, nie si<strong>ch</strong> selbst.»<br />

Die nü<strong>ch</strong>terne Polizistin mit dem s<strong>ch</strong>warzweissen<br />

Norwegerpulli hat inzwis<strong>ch</strong>en<br />

au<strong>ch</strong> im deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>igen Raum eine<br />

grosse Fangemeinde – die dritte Staffel<br />

startete im Februar 2013 auf ZDF.<br />

Und jetzt ers<strong>ch</strong>eint <strong>als</strong>o ein Bu<strong>ch</strong>, das zwar<br />

mit dem Fernsehfall ni<strong>ch</strong>ts zu tun hat, aber<br />

alle Freunde der Kopenhagener Polizistin<br />

freuen wird: Der Krimi ist ein klassis<strong>ch</strong>er<br />

«Whodunit», ein «Werhatesgetan» – <strong>als</strong>o<br />

eine Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, die mit einem Mord beginnt<br />

und den Spuren seiner Aufklärung<br />

folgt. Lund ist gerade dabei, ihre Sa<strong>ch</strong>en zu<br />

James patterson ist momentan der bestverdienende<br />

autor der welt. sein kollege Ian Hamilton<br />

kann si<strong>ch</strong> aber au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t über mangelndes Interesse<br />

an seinen werken beklagen.<br />

packen, um mit ihrem Sohn Mark na<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>weden zu ziehen, <strong>als</strong> sie – sozusagen<br />

mit ihren Bürosa<strong>ch</strong>en unter dem Arm –<br />

do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> in einen s<strong>ch</strong>eussli<strong>ch</strong>en Mordfall<br />

ruts<strong>ch</strong>t. Eine Gymnasiastin wird vermisst<br />

und kurz darauf missbrau<strong>ch</strong>t und grausam<br />

ermordet aufgefunden. Sie liegt in einem<br />

s<strong>ch</strong>warzen Lieferwagen, der dem Wahlkampfteam<br />

des politis<strong>ch</strong>en Herausforderers<br />

um das Amt des Oberbürgermeisters<br />

gehört. Der jugendli<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e Troels<br />

Hartmann ist gerade dabei, den alten<br />

Fu<strong>ch</strong>s Poul Bremer, Oberbürgermeister<br />

von Kopenhagen seit zwölf Jahren, ein<br />

korpulenter, gemütli<strong>ch</strong>er Politiker, aus seinem<br />

Amt zu drängen. Dabei kann er die<br />

Verwicklung in einen Mordfall so gut brau-<br />

<strong>ch</strong>en wie Pest oder Cholera. Ob er mit dem<br />

Verbre<strong>ch</strong>en wirkli<strong>ch</strong> etwas zu tun hat, soll<br />

hier natürli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verraten werden. Das<br />

Bu<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>eint übrigens au<strong>ch</strong> <strong>als</strong> Hörbu<strong>ch</strong>.<br />

Ge<strong>lesen</strong> wird es von Anneke Kim Sarnau,<br />

die man <strong>als</strong> Rostocker Kommissarin Katrin<br />

König aus der Serie «Polizeiruf 110» kennt.<br />

globalisiertes verbre<strong>ch</strong>en<br />

Bleiben wir in Skandinavien. Arne Dahl<br />

erfreut seine zahlrei<strong>ch</strong>en Leserinnen und<br />

Leser mit einem neuen Bu<strong>ch</strong>: «Zorn». Der<br />

s<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>e Autor, der eigentli<strong>ch</strong> Jan Arnald<br />

heisst, ist Literaturwissens<strong>ch</strong>aftler<br />

und arbeitet für die S<strong>ch</strong>wedis<strong>ch</strong>e Akademie,<br />

die alljährli<strong>ch</strong> den Nobelpreis vergibt.<br />

Bekannt wurde er 1998 mit einer Krimireihe<br />

über die Sonderermittler der «A-Gruppe»<br />

mit ihren Chefs Paul Hjelm und Kerstin<br />

Holm. Die Polizisten mussten si<strong>ch</strong> um spezielle<br />

Fälle kümmern, die eine internationale<br />

Dimension vermuten liessen – und sie<br />

ma<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> unter den Leserinnen und<br />

Lesern viele Freunde. Na<strong>ch</strong> zehn Fällen<br />

ging Arne Dahl einen S<strong>ch</strong>ritt weiter: Die<br />

A-Gruppe wurde aufgelöst, und viele ihrer<br />

Mitglieder zogen na<strong>ch</strong> Den Haag, um bei<br />

Europol die ni<strong>ch</strong>t offiziell existierende<br />

«Opcop-Gruppe» zu verstärken.<br />

Jetzt geht es <strong>als</strong>o definitiv darum, das globalisierte<br />

Verbre<strong>ch</strong>en zu bekämpfen. 2012<br />

ers<strong>ch</strong>ien der erste Opcop-Roman «Gier». Er<br />

belegte monatelang die Spiegel-Bestsellerliste.<br />

Mit von der Partie waren bekannte<br />

Figuren wie Paul Hjelm, Kerstin Holm, Jorge<br />

Chavez und der s<strong>ch</strong>rullige Arto<br />

Söderstedt, aber au<strong>ch</strong> Polizisten aus<br />

Deuts<strong>ch</strong>land, Polen, Litauen, Grie<strong>ch</strong>enland,<br />

© lImes<br />

Spanien und Frankrei<strong>ch</strong>. Damit s<strong>ch</strong>uf si<strong>ch</strong><br />

der Autor eine Spielwiese für das, was er so<br />

gut kann und was wir an seinen Bü<strong>ch</strong>ern<br />

lieben: Charaktere mit Ecken und Kanten<br />

treffen in einem Team zusammen, um si<strong>ch</strong><br />

in mühsamer Arbeit dur<strong>ch</strong> das Dicki<strong>ch</strong>t eines<br />

ungelösten Falls zu s<strong>ch</strong>lagen. Das ist<br />

immer spannend und oft au<strong>ch</strong> witzig.<br />

In «Zorn» wird die Opcop-Gruppe einges<strong>ch</strong>altet,<br />

<strong>als</strong> ein ho<strong>ch</strong> qualifizierter plastis<strong>ch</strong>er<br />

Chirurg erhängt gefunden wird. Alles<br />

deutet zunä<strong>ch</strong>st auf einen Selbstmord hin,<br />

do<strong>ch</strong> weil der Arzt für ein geheimes Fors<strong>ch</strong>ungsprogramm<br />

arbeitete, mit dem Terroristen<br />

na<strong>ch</strong> plastis<strong>ch</strong>en Gesi<strong>ch</strong>tsoperationen<br />

erkannt werden sollten, s<strong>ch</strong>aut die<br />

Polizei genauer hin. Kurz darauf stirbt ein<br />

albanis<strong>ch</strong>er Waffenhändler in einer Stockholmer<br />

Kneipe im Kugelhagel eines eiskalten<br />

Killers, und auf der ehemaligen italienis<strong>ch</strong>en<br />

Gefangeneninsel Capraia wird ein<br />

kommunistis<strong>ch</strong>er Politiker aus Ts<strong>ch</strong>e<strong>ch</strong>ien<br />

ersto<strong>ch</strong>en aufgefunden. Die s<strong>ch</strong>einbar unzusammenhängenden<br />

Fälle könnten na<strong>ch</strong><br />

Ansi<strong>ch</strong>t von Hjelms Team do<strong>ch</strong> Verbindungen<br />

aufweisen – und ihre Ermittlungen<br />

führen sie in die Vergangenheit, auf die<br />

Spuren einer jahrzehntelangen Ra<strong>ch</strong>e. Wer<br />

s<strong>ch</strong>on mal eines von Arne Dahls Bü<strong>ch</strong>ern<br />

ge<strong>lesen</strong> hat, weiss: Sie sind ni<strong>ch</strong>ts für zarte<br />

Gemüter. Sie gehören zwar ni<strong>ch</strong>t zum Genre<br />

der blutigen «S<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>tplatten», aber bei<br />

Dahls Tätern sind die Emotionen stark und<br />

das Leiden, das sie zufügen, gross.<br />

Crime and the City<br />

Im Dunkeln lauert der Neid, s<strong>ch</strong>reibt der<br />

Verlag von «Das 10. Gebot». Neid dürfte<br />

© Iden Ford


16 | BuCHtIpps books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf krImIs & tHrIller | 17<br />

JörG Maurer<br />

unterholz<br />

kult-ermittler hubertus Jennerwein<br />

vor seinem abgründigsten Fall: auf<br />

der Wolzmüller-alm, ho<strong>ch</strong> über dem<br />

idyllis<strong>ch</strong>en alpenländis<strong>ch</strong>en kurort,<br />

wird eine Frauenlei<strong>ch</strong>e gefunden. Nur<br />

das bestatter-ehepaar ausser Dienst<br />

Grasegger ahnt, dass es si<strong>ch</strong> bei der<br />

toten um die so genannte «Äbtissin»<br />

handelt – eine auftragskillerin, die<br />

in der bran<strong>ch</strong>e ebenso berühmt wie<br />

berü<strong>ch</strong>tigt war. Dann ges<strong>ch</strong>ieht ein<br />

weiterer almenmord. und kommissar<br />

Jennerwein pirs<strong>ch</strong>t mit seiner<br />

truppe dur<strong>ch</strong>s unterholz ...<br />

Der fünfte alpenkrimi von bestsellerautor<br />

Jörg Maurer.<br />

432 seiten<br />

ChF 25.90<br />

s<strong>ch</strong>erz<br />

isbN 978-3-651-00042-1<br />

DaviD heWsoN<br />

das verbre<strong>ch</strong>en<br />

– kommissarin<br />

lunds 1. Fall<br />

sarah lund ist eine eigentli<strong>ch</strong> fur<strong>ch</strong>tlose<br />

kommissarin bei der Polizei in<br />

kopenhagen. Do<strong>ch</strong> der grausame<br />

Mord an der 19-jährigen Nanna<br />

birk larsen, deren lei<strong>ch</strong>e aus einem<br />

kanal nahe der stadt gezogen wird,<br />

geht au<strong>ch</strong> ihr nahe. Der Wagen, in<br />

dem si<strong>ch</strong> die lei<strong>ch</strong>e befand, gehört<br />

zum Fuhrpark von troels hartmann,<br />

dem liberalen herausforderer des<br />

bürgermeisters – und die spuren des<br />

verbre<strong>ch</strong>ens s<strong>ch</strong>einen in die Politik zu<br />

weisen. lund gelingt es, politis<strong>ch</strong>e abgründe,<br />

intrigen und private Gewalt<br />

aufzudecken. am ende wartet eine<br />

überras<strong>ch</strong>ung ...<br />

Das lang erwartete bu<strong>ch</strong> zur ZDFkultserie<br />

– <strong>als</strong> hörbu<strong>ch</strong>, ge<strong>lesen</strong><br />

von lund-Darstellerin anneke kim<br />

sarnau.<br />

636 Minuten<br />

ChF 33.90<br />

random house audio<br />

isbN 978-3-8371-1926-8<br />

volker klüPFel uND<br />

MiChael kobr<br />

Herzblut<br />

kluftinger ist si<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>er: bei einem<br />

anonymen handyanruf, der ihn<br />

ausgere<strong>ch</strong>net während einer der gefür<strong>ch</strong>teten<br />

Pressekonferenzen seines<br />

Chefs errei<strong>ch</strong>t, wird er Zeuge eines<br />

Mords. kluftinger ermittelt auf eigene<br />

Faust und findet am vermeintli<strong>ch</strong>en<br />

tatort jede Menge blut – aber keine<br />

lei<strong>ch</strong>e. Plötzli<strong>ch</strong> übers<strong>ch</strong>lagen si<strong>ch</strong> die<br />

ereignisse: Mehrere brutale Mordfälle,<br />

ans<strong>ch</strong>einend ohne Zusammenhang,<br />

ers<strong>ch</strong>üttern das allgäu. <strong>als</strong> dann<br />

do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> der Grossteil des toten<br />

auftau<strong>ch</strong>t und kluftinger endli<strong>ch</strong><br />

herausfindet, was all die verbre<strong>ch</strong>en<br />

verbindet, ist es fast s<strong>ch</strong>on zu spät –<br />

was das heftige herzste<strong>ch</strong>en, unter<br />

dem er seit tagen leidet, au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

gerade mildert ...<br />

400 seiten<br />

ChF 29.90<br />

Droemer<br />

isbN 978-3-426-19937-4<br />

huGh hoWey<br />

silo<br />

seit Generationen leben die Mens<strong>ch</strong>en<br />

unter der erde. Was aber,<br />

wenn das leben im silo ni<strong>ch</strong>t das ist,<br />

was es zu sein s<strong>ch</strong>eint? Drei Jahre<br />

na<strong>ch</strong> dem mysteriösen tod seiner<br />

Frau allison setzt sheriff holston seiner<br />

aufgabe ein ende und ents<strong>ch</strong>liesst<br />

si<strong>ch</strong>, die strengste regel von allen zu<br />

bre<strong>ch</strong>en: er will das silo verlassen.<br />

Do<strong>ch</strong> die erdoberflä<strong>ch</strong>e ist ho<strong>ch</strong>toxis<strong>ch</strong>.<br />

sie zu betreten bedeutet den<br />

si<strong>ch</strong>eren tod. holston nimmt das in<br />

kauf, um endli<strong>ch</strong> mit eigenen augen<br />

zu sehen, was si<strong>ch</strong> hinter der grossen<br />

luke befindet, die sie alle gefangen<br />

hält. seine entdeckung ist ebenso ungeheuerli<strong>ch</strong><br />

wie es die Folgen sind, die<br />

sein handeln ni<strong>ch</strong>t zuletzt für seine<br />

Na<strong>ch</strong>folgerin Juliette hat ...<br />

544 seiten<br />

ChF 29.90<br />

Piper<br />

isbN 978-3-492-05585-7<br />

seinem Autor bekannt sein, denn James<br />

Patterson ist gemäss dem <strong>Magazin</strong> «Forbes»<br />

der momentan bestverdienende Autor<br />

überhaupt. Bekannt wurde er mit seiner<br />

Serie um den Washingtoner<br />

Polizeipsy<strong>ch</strong>ologen Alex Cross. 76 seiner<br />

bisher 102 Bü<strong>ch</strong>er s<strong>ch</strong>afften es auf die<br />

Bestsellerliste der «New York Times». Er<br />

verkauft zwar etwas weniger Bü<strong>ch</strong>er <strong>als</strong><br />

die Spitzenreiterin J. K. Rowling mit ihren<br />

Patterson bestimmt<br />

die Gestaltung der<br />

Ums<strong>ch</strong>läge und<br />

die Ers<strong>ch</strong>einungstermine,<br />

lässt<br />

au<strong>ch</strong> gern andere<br />

mits<strong>ch</strong>reiben und<br />

bezahlt sie dafür.<br />

400 Millionen verkauften «Harry Potter»,<br />

verdient aber na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ätzungen mit 94<br />

Millionen Dollar pro Jahr am meisten. Einen<br />

sol<strong>ch</strong>en Erfolg s<strong>ch</strong>afft man nur, wenn<br />

man ni<strong>ch</strong>ts dem Zufall überlässt. Der ehemalige<br />

Werber Patterson hat die volle Kontrolle<br />

über seine Bü<strong>ch</strong>er. Er bestimmt die<br />

Gestaltung der Ums<strong>ch</strong>läge und die Ers<strong>ch</strong>einungstermine,<br />

lässt au<strong>ch</strong> gern andere<br />

mits<strong>ch</strong>reiben und bezahlt sie dafür.<br />

Au<strong>ch</strong> «Das 10. Gebot» hat Patterson mit<br />

einer Co-Autorin verfasst. Maxine Paetro<br />

unterstützt den Bestseller-Autor in seiner<br />

Reihe «Women’s Murder Club», zu der<br />

au<strong>ch</strong> das soeben ers<strong>ch</strong>ienene Bu<strong>ch</strong> gehört.<br />

An wen es si<strong>ch</strong> vor allem ri<strong>ch</strong>tet, erkennt<br />

man sofort. Die I<strong>ch</strong>-Erzählerin, Detective<br />

Lindsay Boxer, heiratet. Do<strong>ch</strong> der Tag, an<br />

dem die harte Ermittlerin Mrs. Joseph Molinari<br />

wurde, rückt s<strong>ch</strong>nell in den Hintergrund.<br />

Der Arbeitsalltag holt sie na<strong>ch</strong> den<br />

Flitterwo<strong>ch</strong>en mit einem s<strong>ch</strong>reckli<strong>ch</strong>en<br />

Fall ein: Die 15-jährige Avis Ri<strong>ch</strong>ardson<br />

wird s<strong>ch</strong>wer verletzt auf der Strasse gefunden.<br />

Sie hatte vor wenigen Stunden ein<br />

Kind geboren, do<strong>ch</strong> das Neugeborene ist<br />

und bleibt vers<strong>ch</strong>wunden, genauso wie der<br />

Täter. Die Spannung steigt, <strong>als</strong> si<strong>ch</strong> weitere<br />

Angriffe auf Frauen häufen und <strong>als</strong> si<strong>ch</strong><br />

zeigt, dass au<strong>ch</strong> Avis ihre Geheimnisse hat.<br />

Die Ermittlungen beginnen, Lindsays Privatleben<br />

zu beeinflussen, und die junge<br />

Polizistin überlegt si<strong>ch</strong> ernsthaft, ob sie jem<strong>als</strong><br />

Kinder haben sollte. Wie es si<strong>ch</strong> für<br />

ein Bu<strong>ch</strong> von Patterson gehört, findet si<strong>ch</strong><br />

bis zur letzten Seite auf alle Fragen eine<br />

Antwort.<br />

agentin ava aus asien<br />

Und zum S<strong>ch</strong>luss zu einem etwas weniger<br />

bekannten Autor: Ian Hamilton. Der 1946<br />

geborene Kanadier arbeitete <strong>als</strong> Journalist,<br />

für die Regierung und <strong>als</strong> Ges<strong>ch</strong>äftsmann<br />

während Jahrzehnten im asiatis<strong>ch</strong>en<br />

Raum. Seit 2011 s<strong>ch</strong>reibt der Autor<br />

in s<strong>ch</strong>neller Folge Bü<strong>ch</strong>er über die <strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>-kanadis<strong>ch</strong>e<br />

Agentin Ava Lee. Bisher<br />

ers<strong>ch</strong>ienen sind «Der Jünger von Las Vegas»<br />

und «Die Wasserratte von Wan<strong>ch</strong>ai».<br />

Jetzt kommt der dritte Fall «Die wilden<br />

Bestien von Wuhan» in die Bu<strong>ch</strong>läden –<br />

und no<strong>ch</strong> in diesem Jahr soll «Der rote<br />

Pfahl von Macao» folgen.<br />

Mit Mut, messers<strong>ch</strong>arfem Verstand, unkonventionellen<br />

Methoden und stählerner<br />

Faust ermittelt die auf Geldeintreibungen<br />

spezialisierte Wirts<strong>ch</strong>aftsprüferin Ava Lee<br />

rund um den Erdball. Für ihre Abenteuer<br />

gestählt wird sie von Grossmeister Tang,<br />

bei dem sie den uralten Kampfsport Bak<br />

Mei trainiert: «Derek s<strong>ch</strong>erzte gern, Grossmeister<br />

Tang träume wohl davon, dass sie<br />

eines Tages zusammen ein Kind zeugen<br />

würden, das er in die perfekte Kampfmas<strong>ch</strong>ine<br />

verwandeln könne.» Do<strong>ch</strong> darauf<br />

wird er lange warten, denn Lee fühlt si<strong>ch</strong><br />

zu Frauen hingezogen. Der dritte Fall für<br />

Ava Lee beginnt geruhsam: «Sie war im<br />

Familienurlaub mit ihren Eltern, ihrer<br />

zwei Jahre ältere S<strong>ch</strong>wester Marian, deren<br />

Mann Bruce und den beiden Tö<strong>ch</strong>tern.<br />

A<strong>ch</strong>t Tage Kreuzfahrt hatte sie bereits hinter<br />

si<strong>ch</strong>, se<strong>ch</strong>s lagen no<strong>ch</strong> vor ihr. Sie fragte<br />

si<strong>ch</strong>, wie sie die Rückreise na<strong>ch</strong> Miami<br />

überstehen sollte.»<br />

Re<strong>ch</strong>tzeitig führt ein Telefonanruf ihres Onkels<br />

Lee zu ihren nä<strong>ch</strong>sten Ermittlungen<br />

ins Kunstmilieu. Im Auftrag des einflussrei<strong>ch</strong>en<br />

<strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>en Kunstsammlers Wong<br />

Changxing, genannt «der Kaiser von Hubei»,<br />

nimmt sie die Spur einer Fäls<strong>ch</strong>erbande<br />

auf. Ihr Weg führt sie na<strong>ch</strong> Holland,<br />

auf die Färöer Inseln, na<strong>ch</strong> Dublin, London<br />

und New York. Und sie kommt einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

vorbei an May Ling, der verführeris<strong>ch</strong>en<br />

und irgendwie undur<strong>ch</strong>si<strong>ch</strong>tigen Frau von<br />

Wong. Wer mit den Abenteuern von Ava Lee<br />

begonnen hat, wird Hamiltons rasante Jagden<br />

rund um die Welt mit ihrem hübs<strong>ch</strong>en<br />

Lokalkolorit s<strong>ch</strong>nell mögen.<br />

das washington dekret<br />

Jussi aDler-olseN<br />

648 seiten<br />

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dtv<br />

das verbre<strong>ch</strong>en – kommissarin<br />

lunds 1. Fall<br />

DaviD heWsoN & soereN<br />

sveistruP<br />

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zsolnay<br />

zorn<br />

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das 10. gebot<br />

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kein & aber<br />

NoCh Mehr kriMis iM<br />

«booklet»<br />

Alle Inhaberinnen und Inhaber einer Bookpoints-Karte<br />

von Orell Füssli erhalten regelmässig das «Booklet»,<br />

ein kleines <strong>Magazin</strong> voller Neuers<strong>ch</strong>einungen. Die erste<br />

Ausgabe ist dem Thema Krimi gewidmet; sie liegt au<strong>ch</strong><br />

in allen Bu<strong>ch</strong>handlungen von Orell Füssli auf.


18 | Im sCHauFenster books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf Im sCHauFenster | 19<br />

Vom Versu<strong>ch</strong>,<br />

Liebe zu kaufen<br />

Was haben eine zeitgenössis<strong>ch</strong>e französis<strong>ch</strong>e Autorin und eine<br />

italienis<strong>ch</strong>e Mar<strong>ch</strong>esa aus dem letzten Jahrhundert gemeinsam?<br />

Dieser Frage geht Camille de Peretti in «Der Zauber der Casati»<br />

ebenso einfühlsam wie ehrli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>.<br />

Benjamin gygax<br />

Wissen Sie, wer Luisa Casati war? Die wenigsten<br />

Mens<strong>ch</strong>en könnten auf diese Frage<br />

wohl die ri<strong>ch</strong>tige Antwort geben. Das ist<br />

eigentli<strong>ch</strong> überras<strong>ch</strong>end – und wäre für die<br />

Betreffende selbst wohl ziemli<strong>ch</strong> nieders<strong>ch</strong>metternd.<br />

Immerhin hatte die 1881 geborene<br />

Luisa ihr ganzes Leben darauf verwendet,<br />

dass man sie kennt. Luisa Adele<br />

Rosa Maria Amman, die To<strong>ch</strong>ter eines unermessli<strong>ch</strong><br />

rei<strong>ch</strong>en norditalienis<strong>ch</strong>en Web-<br />

mas<strong>ch</strong>inenherstellers, heiratete den verarmten<br />

Mar<strong>ch</strong>ese Camillo Casati Stampa di<br />

Soncino und inszenierte si<strong>ch</strong> mit altem<br />

Adel und neuem Geld in Europas High Society<br />

und Avantgarde. Man sagt, sie sei öfter<br />

porträtiert worden <strong>als</strong> die Jungfrau<br />

Maria oder Kleopatra. Und bis heute inspiriert<br />

der Stil der «göttli<strong>ch</strong>en Mar<strong>ch</strong>esa»<br />

Künstler und Modes<strong>ch</strong>öpfer, so zum Beispiel<br />

John Galliano, Yves Saint Laurent und<br />

Tom Ford. Do<strong>ch</strong> bekannt ist die Mar<strong>ch</strong>esa<br />

Luisa Casati, die 1957 in London mausarm<br />

starb, heute ni<strong>ch</strong>t mehr.<br />

vom abgrund auf die Überholspur<br />

Jetzt bes<strong>ch</strong>reibt die S<strong>ch</strong>riftstellerin Camille<br />

de Peretti in ihrem neuen Werk das spektakuläre<br />

Leben der italienis<strong>ch</strong>en Selbstdarstellerin<br />

und Mäzenin – und sie wird ihr<br />

damit wohl wieder zu etwas mehr Bekanntheit<br />

verhelfen. «Der Zauber der Casati»<br />

ist das vierte Bu<strong>ch</strong> der 33-jährigen<br />

Französin und das zweite, das ins Deuts<strong>ch</strong>e<br />

übersetzt wurde. Die Autorin selbst ist<br />

eine Frau, deren Leben ebenfalls einigen<br />

Stoff bietet. Camille de Peretti fühlte si<strong>ch</strong><br />

früh zum S<strong>ch</strong>reiben und zum Film hingezogen,<br />

studierte aber <strong>als</strong> fügsame und disziplinierte<br />

To<strong>ch</strong>ter aus wenig begütertem<br />

Haus an der ESSEC, einer der führenden<br />

privaten Wirts<strong>ch</strong>aftsho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen Frankrei<strong>ch</strong>s.<br />

Sie ma<strong>ch</strong>te eine Ausbildung zur Finanzanalystin,<br />

dann folgte der Absturz in<br />

eine s<strong>ch</strong>were Magersu<strong>ch</strong>t. «Mit 20 Jahren<br />

bra<strong>ch</strong> i<strong>ch</strong> zusammen und liess mitten während<br />

der S<strong>ch</strong>ulausbildung, die mi<strong>ch</strong> geradewegs<br />

zu einer Stelle im Höheren Dienst<br />

führen sollte, meine Ängste Oberhand über<br />

meinen Geist gewinnen. I<strong>ch</strong> kotzte, bis mir<br />

die Sinne s<strong>ch</strong>wanden. Ein Psy<strong>ch</strong>iater<br />

weckte mi<strong>ch</strong> auf und stellte si<strong>ch</strong> meiner<br />

Anorexie in den Weg; dank seiner Hilfe<br />

fand i<strong>ch</strong> ins normale Leben zurück.» Seither<br />

kanalisiert Camille de Peretti ihre disziplinierte<br />

S<strong>ch</strong>affenskraft in einem Leben<br />

auf der Überholspur. Sie gründete eine Firma<br />

für Eventmanagement und eine Theatergruppe<br />

in Paris, sie ist in Filmen zu sehen<br />

und zei<strong>ch</strong>net verantwortli<strong>ch</strong> für eine<br />

Fernsehserie über die französis<strong>ch</strong>e Kü<strong>ch</strong>e<br />

in Japan. «I<strong>ch</strong> habe geliebt, hatte Ehemänner<br />

– Ehemänner im Plural!», bilanziert<br />

die junge Autorin. «I<strong>ch</strong> bin gereist, bin den<br />

Männern, die i<strong>ch</strong> geliebt habe, gefolgt,<br />

na<strong>ch</strong> England, in die S<strong>ch</strong>weiz. I<strong>ch</strong> gebe<br />

viellei<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>on mehr Gas <strong>als</strong> andere.»<br />

von der pubertät bis zum altersheim<br />

In ihrem ersten Bu<strong>ch</strong> «Thornytorinx» verarbeitete<br />

Camille de Peretti 2005 ihre Magersu<strong>ch</strong>t.<br />

Rückblickend sagt sie: «Dieses<br />

erste Bu<strong>ch</strong> war ni<strong>ch</strong>t zur Publikation bestimmt.<br />

Es sollte mir nur bestätigen, dass<br />

i<strong>ch</strong> in der Lage bin, eine Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te mit<br />

Anfang, Mittelteil und S<strong>ch</strong>luss zu s<strong>ch</strong>reiben.»<br />

Als es dann do<strong>ch</strong> herausgegeben<br />

wurde, lasen es viele ni<strong>ch</strong>t <strong>als</strong> Literatur,<br />

sondern <strong>als</strong> Erfahrungsberi<strong>ch</strong>t. Der Erfolg<br />

des Bu<strong>ch</strong>s habe den Na<strong>ch</strong>teil gehabt, dass<br />

sie ni<strong>ch</strong>t <strong>als</strong> S<strong>ch</strong>riftstellerin gesehen worden<br />

sei, sondern <strong>als</strong> «die arme Kleine, die<br />

so viel gekotzt hat», sagt Camille de Peretti.<br />

Der Blick auf die Autorin veränderte si<strong>ch</strong><br />

aber mit ihren nä<strong>ch</strong>sten Bü<strong>ch</strong>ern. Es folgten<br />

der Briefroman «Nous sommes cruels»,<br />

der von Choderlos de Laclos «Les Liaisons<br />

dangereuses» inspiriert wurde; und<br />

dana<strong>ch</strong> «Wir werden zusammen alt». Das<br />

ho<strong>ch</strong> gelobte Bu<strong>ch</strong> über einen Sonntag im<br />

Altersheim ist ein au<strong>ch</strong> formal ambitioniertes<br />

Werk: Jedes Kapitel entspri<strong>ch</strong>t einer<br />

Viertelstunde im Tagesablauf, beginnend<br />

um 9 Uhr am Empfang – und mit den<br />

64 Kapiteln führt die Autorin uns dur<strong>ch</strong>s<br />

ganze Haus.<br />

Biografie <strong>als</strong> spiegel<br />

Camille de Peretti entfernt si<strong>ch</strong> mit ihren<br />

Werken erzähleris<strong>ch</strong> immer weiter von ihrer<br />

eigenen Person, do<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong> Erlebtes<br />

oder eine Erzählerin mit dem Namen<br />

Camille findet man in jedem Bu<strong>ch</strong>, au<strong>ch</strong> in<br />

ihrem jüngsten. «Der Zauber der Casati»<br />

ist ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> eine Biografie, sondern<br />

eine literaris<strong>ch</strong>e Annäherung. Die Autorin<br />

erzählt ni<strong>ch</strong>t nur die Lebensges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te der<br />

skandalumwitterten Mar<strong>ch</strong>esa, sondern<br />

s<strong>ch</strong>iebt immer wieder eine Szene aus dem<br />

Leben der Erzählerin ein – und diese Szenen<br />

weisen zumindest starke Parallelen<br />

zur eigenen Biographie auf: Gehversu<strong>ch</strong>e<br />

im Film, eine ges<strong>ch</strong>eiterte Ehe mit einem<br />

Maler, der Weg zum S<strong>ch</strong>reiben. Und dabei<br />

geht die Autorin ni<strong>ch</strong>t zimperli<strong>ch</strong> mit si<strong>ch</strong><br />

selbst um. Au<strong>ch</strong> Camille su<strong>ch</strong>t den Sinn im<br />

Künstlerleben. Sie will S<strong>ch</strong>auspielerin sein<br />

und heiratet den Maler Caesar: «Er glaubte<br />

ni<strong>ch</strong>t an meine S<strong>ch</strong>riftstellerei, meinte, i<strong>ch</strong><br />

sei keine Autorin, sondern eine Bü<strong>ch</strong>erverkäuferin.<br />

Eine Musters<strong>ch</strong>ülerin, eine bes<strong>ch</strong>issene<br />

Kommerzkünstlerin, die den<br />

Me<strong>ch</strong>anismen eines Systems diente. Er al-<br />

lein sei der Künstler, i<strong>ch</strong> sei unwürdig, ihn<br />

zu inspirieren. Die ganze Zeit hätte i<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>ts getan, <strong>als</strong> seine Phantasie zu kastrieren.<br />

Da flü<strong>ch</strong>tete i<strong>ch</strong>. I<strong>ch</strong> ging weg und<br />

s<strong>ch</strong>rieb weiter Bü<strong>ch</strong>er, überzeugt, dass sie<br />

hö<strong>ch</strong>stens mittelprä<strong>ch</strong>tig waren. Und im<br />

Grunde waren sie es au<strong>ch</strong>. Man kann ni<strong>ch</strong>t<br />

einfa<strong>ch</strong> so bes<strong>ch</strong>liessen, eine Künstlerin zu<br />

sein.»<br />

kleine und grosse rebellionen<br />

Au<strong>ch</strong> wenn Camille de Peretti für ihr Bu<strong>ch</strong><br />

gewohnt akribis<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>ierte, geht es<br />

ihr ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> um eine wahrheitsgetreue<br />

Lebenss<strong>ch</strong>ilderung der Casati. Dies<br />

deklariert die Autorin mit einem Satz, den<br />

sie dem Bu<strong>ch</strong> voranstellt: «Sie ist meine<br />

Figur, sie ist mein S<strong>ch</strong>atz. I<strong>ch</strong> darf sie sagen<br />

lassen, was immer i<strong>ch</strong> will.» Was die beiden<br />

Frauen zu verbinden s<strong>ch</strong>eint, ist ihre<br />

Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> Liebe und Sinn in der Kunst.<br />

Luisa Amman und ihre S<strong>ch</strong>wester wurden<br />

na<strong>ch</strong> dem Tod des Vaters 1896 Vollwaisen.<br />

Sie wu<strong>ch</strong>sen in Watte gepackt, aber ohne<br />

Zuneigung auf. Mit ihrem Rei<strong>ch</strong>tum kaufte<br />

si<strong>ch</strong> Luisa die Rolle der Mäzenin, <strong>als</strong> sie<br />

merkte, dass es <strong>als</strong> Muse ni<strong>ch</strong>t so re<strong>ch</strong>t<br />

klappte. Gegen Geld liess sie si<strong>ch</strong> von über<br />

100 Künstlern malen, fotografieren und<br />

modellieren. «Jetzt erlebte sie erstm<strong>als</strong><br />

wirkli<strong>ch</strong> erregende Berühmtheit», s<strong>ch</strong>reibt<br />

Camille de Peretti. «Wie eine, die eben einen<br />

herrli<strong>ch</strong>en Zaubertrunk genossen hat,<br />

fühlte sie si<strong>ch</strong> in Si<strong>ch</strong>erheit und gab si<strong>ch</strong><br />

der Illusion hin, sie empfange mehr Liebe,<br />

<strong>als</strong> sie gab. Sie ma<strong>ch</strong>te Übers<strong>ch</strong>uss. Das<br />

unerträgli<strong>ch</strong>e Gefühl innerer Leere wi<strong>ch</strong>,<br />

sie fühlte si<strong>ch</strong> endli<strong>ch</strong> erfüllt. Leider war<br />

diese Wirkung nur von kurzer Dauer.» Voll<br />

Mitgefühl bes<strong>ch</strong>reibt die Autorin, wie die<br />

Ein der<br />

..<br />

Traume<br />

R<br />

oman,<br />

wahr werden<br />

..<br />

lasst<br />

Wie wird ein junger Tagedieb, der seine Kindheit in einer Höhle verbra<strong>ch</strong>t<br />

hat, zu einem glühenden Verfe<strong>ch</strong>ter der Freiheit? Wie wird ein jüdis<strong>ch</strong>er<br />

Betrüger zu einem berühmten Arzt? Und wie wird ein junges Mäd<strong>ch</strong>en<br />

ohne Perspektive zu einer ein ussrei<strong>ch</strong>en Modes<strong>ch</strong>öpferin?<br />

Die Antwort liegt in Venedig. Denn dort, im Labyrinth der Gassen und<br />

Kanäle der geheimnisvollsten Lagune Europas, zwis<strong>ch</strong>en der Pra<strong>ch</strong>t San<br />

Marcos und dem Elend der Spelunken von Rialto ndet si<strong>ch</strong> das gesamte<br />

Panorama des Lebens …<br />

Casati denno<strong>ch</strong> weiterkämpft: «Es bedarf<br />

do<strong>ch</strong> immerhin einer gewissen Art von<br />

Mut, Proust auswendig zu lernen, exzentris<strong>ch</strong>e<br />

Projekte auszuhecken, um Unbekannte<br />

zu beeindrucken, oder eine Nummer<br />

abzuziehen, um einen Kardinal zu foppen.<br />

Den Mut, morgens aufzustehen und si<strong>ch</strong><br />

dem Leben, das eigentli<strong>ch</strong> keinen Inhalt<br />

hat, zu stellen und Gründe zum La<strong>ch</strong>en zu<br />

su<strong>ch</strong>en.» Mit sol<strong>ch</strong>en Aussagen entzaubert<br />

sie die Selbstdarstellerin. Wie Camille de<br />

Peretti Mens<strong>ch</strong>en mit s<strong>ch</strong>arfem Blick erfasst<br />

und mit klarer Spra<strong>ch</strong>e, aber viel<br />

Wärme und Sympathie bes<strong>ch</strong>reibt, ist gekonnt.<br />

Deshalb darf man das Bu<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

nur jungen Frauen empfehlen, die si<strong>ch</strong> für<br />

ein It-Girl des frühen 20. Jahrhunderts interessieren.<br />

der zauber der Casati<br />

253 seiten<br />

CHF 31.90<br />

rowohlt<br />

ISBN 978-3-404-16777-7<br />

www.luebbe.de


20 | gartenBÜCHer books nr. 1/2013<br />

Es spriesst !<br />

Die Lust am Pflanzen und Ernten gedeiht in unseren Breitengraden wieder gut: Immer mehr Stadtbewohner<br />

kultivieren allein oder in Gruppen Balkone, Rabatten und Familiengärten. Für sie sind<br />

re<strong>ch</strong>tzeitig zum Anbru<strong>ch</strong> der Vegetationszeit s<strong>ch</strong>öne neue Bü<strong>ch</strong>er rund ums Gärtnern ers<strong>ch</strong>ienen.<br />

Wenn die Tage länger und wärmer werden,<br />

wenn es na<strong>ch</strong> feu<strong>ch</strong>ter Erde zu rie<strong>ch</strong>en<br />

beginnt und aus der braun-grünen Wiese<br />

die ersten S<strong>ch</strong>neeglöck<strong>ch</strong>en stossen, dann<br />

zieht es viele Mens<strong>ch</strong>en ins Freie. Ni<strong>ch</strong>t<br />

nur die eigene Wohnung will dann aufgeräumt<br />

und geputzt werden, sondern au<strong>ch</strong><br />

Balkone, Gärten und Rabatten rufen na<strong>ch</strong><br />

Pflege. Uns befällt das s<strong>ch</strong>einbar tief verwurzelte<br />

Verlangen, die Reste des Winters<br />

zusammenzure<strong>ch</strong>en, in der dunklen Erde<br />

zu wühlen und Blumen oder gar Gemüse<br />

zu pflanzen.<br />

sehnsu<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> natur<br />

Es s<strong>ch</strong>eint, dass immer mehr Mens<strong>ch</strong>en in<br />

unserer urbanisierten, dur<strong>ch</strong> und dur<strong>ch</strong><br />

gestalteten und organisierten Lebenswelt<br />

das Anlegen eines Pflanzflecks <strong>als</strong> Zei<strong>ch</strong>en<br />

der persönli<strong>ch</strong>en Entfaltung und Freiheit<br />

sehen. Das Bedürfnis, <strong>als</strong> Intellektueller<br />

au<strong>ch</strong> ein wenig Bauer zu bleiben, ist gar<br />

Benjamin gygax<br />

ni<strong>ch</strong>t so neu. Viele Literaten haben darüber<br />

ges<strong>ch</strong>rieben, so zum Beispiel Marcus Tullius<br />

Cicero: «Wenn du einen Garten und<br />

dazu no<strong>ch</strong> eine Bibliothek hast, wird es dir<br />

an ni<strong>ch</strong>ts fehlen.» Hermann Hesse, Elisabeth<br />

von Arnim und viele andere Autoren<br />

waren bekennende Gartenliebhaber. Wer<br />

die Hände für die Gartenarbeit frei haben<br />

will, kann das neu ers<strong>ch</strong>ienene Hörbu<strong>ch</strong><br />

«Blütenherz & Zaubergarten» mit Texten<br />

von Goethe, Hesse, von Arnim und<br />

vielen weiteren mit Kopfhörer geniessen.<br />

Do<strong>ch</strong> hier soll es ni<strong>ch</strong>t so sehr um die literaris<strong>ch</strong>e<br />

Verarbeitung von Gartenerlebnissen<br />

und Naturs<strong>ch</strong>wärmerei gehen, sondern<br />

um handfeste Arbeit im Freien! Wer<br />

si<strong>ch</strong> dafür begeistern kann, findet in diesem<br />

Frühling ein paar passende Neuers<strong>ch</strong>einungen.<br />

na<strong>ch</strong> lust und laune<br />

Sabine Reber lebt und gärtnert auf dem<br />

Tessenberg oberhalb des Bielersees und<br />

hat s<strong>ch</strong>on viele Gartenbü<strong>ch</strong>er ges<strong>ch</strong>rieben.<br />

Jetzt präsentiert sie «Gärtnern – die neue<br />

Freiheit!». In ihrem s<strong>ch</strong>ön gestalteten<br />

Bu<strong>ch</strong> will sie die Gartenarbeit von Vorurteilen<br />

befreien und <strong>als</strong> Ausglei<strong>ch</strong>, Kreativobjekt<br />

und soziales Vergnügen bes<strong>ch</strong>reiben.<br />

Die rund 200 Seiten sind eingeteilt in die<br />

Kapitel «Gärtnern gegen alle Regeln», «Befreite<br />

Gärten», «Befreite Pflanzen», «Gärtnern<br />

befreit uns», «Der grüne Bau<strong>ch</strong>laden»,<br />

«Geteilter Garten, doppelter Garten».<br />

Wen diese Übers<strong>ch</strong>riften ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>on davon<br />

überzeugen, zum Spaten zu greifen,<br />

den befällt spätestens na<strong>ch</strong> dem Betra<strong>ch</strong>ten<br />

der Fotos die Lust auf Gartenarbeit. Die<br />

Autorin lässt es aber ni<strong>ch</strong>t bei der Motivation<br />

bewenden, sondern gibt ihren Leserinnen<br />

und Lesern viele praktis<strong>ch</strong>e Tipps.<br />

Häufig geht es darin um den Aufruf, etwas<br />

zu wagen, ni<strong>ch</strong>t alles immer so zu tun, wie<br />

es im Lehrbu<strong>ch</strong> steht. Damit eignet si<strong>ch</strong><br />

das Bu<strong>ch</strong> wohl ni<strong>ch</strong>t <strong>als</strong> Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>lagewerk<br />

für routinierte Hobbygärtner, sondern<br />

eher <strong>als</strong> Einsteigerbu<strong>ch</strong> – und um neue<br />

Ideen in einen lustlos gepflegten Garten zu<br />

bringen.<br />

gegen die armut<br />

Nun lebt die Mehrheit unter uns ni<strong>ch</strong>t in<br />

idyllis<strong>ch</strong>er Natur, sondern in di<strong>ch</strong>t bebauten<br />

Städten. Das ist einer der Gründe, weshalb<br />

seit einigen Jahren Themen wie «Urban<br />

Gardening» oder «Guerilla Gardening»<br />

populär wurden. Seinen Ursprung hat der<br />

urbane Gartenbau zwar au<strong>ch</strong> in einem anderen<br />

Kontext: Die rasante Verstädterung<br />

stellt Entwicklungs- und S<strong>ch</strong>wellenländer<br />

vor grosse soziale und ökologis<strong>ch</strong>e Probleme.<br />

Die kleinräumige Nutzung städtis<strong>ch</strong>er<br />

Bra<strong>ch</strong>en soll in Zeiten der Landflu<strong>ch</strong>t die<br />

Armut bekämpfen, Mens<strong>ch</strong>en mit gesunder<br />

Nahrung versorgen und Transportprobleme<br />

ents<strong>ch</strong>ärfen. So hat zum Beispiel die<br />

Welternährungsorganisation FAO der UNO<br />

2001 das interdisziplinäre Programm<br />

alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf<br />

«Growing greener Cities» lanciert. Sie unterstützt<br />

damit Projekte und S<strong>ch</strong>ulungen in<br />

zahlrei<strong>ch</strong>en Ländern, vor allem in Afrika<br />

und Südamerika.<br />

mit anar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>em potenzial<br />

Bei uns liegen die Interessen etwas anders.<br />

Au<strong>ch</strong> hier geht es darum, einen Beitrag zu<br />

einer na<strong>ch</strong>haltigen Welt zu leisten und gesundes,<br />

fris<strong>ch</strong>es Gemüse zu essen. Aber in<br />

der industrialisierten Welt wollen wir uns<br />

und unseren Kindern einen Bezug zur Natur<br />

s<strong>ch</strong>affen – und irgendwie hat Urban<br />

Gardening do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> ein anar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>es Po-<br />

«Wenn du einen<br />

Garten und dazu<br />

no<strong>ch</strong> eine Bibliothek<br />

hast, wird<br />

es dir an ni<strong>ch</strong>ts<br />

fehlen.»<br />

tenzial in unseren zugepflasterten Stadtlands<strong>ch</strong>aften.<br />

Wir holen uns ein Stück Boden<br />

zurück, das wir ni<strong>ch</strong>t der Tiefbau- und<br />

Grünanlagenbehörde oder si<strong>ch</strong> selbst<br />

überlassen, sondern in Eigenregie gestalten.<br />

Zum Thema Urban Gardening sind<br />

gerade zwei neue Bü<strong>ch</strong>er ers<strong>ch</strong>ienen. Beide<br />

stammen von deuts<strong>ch</strong>en Autorinnen<br />

und Autoren, und beide stellen Beispiele<br />

und Projekte aus Deuts<strong>ch</strong>land vor. Do<strong>ch</strong><br />

die Themen sind universell, und die Beispiele<br />

reizen zur Na<strong>ch</strong>ahmung.<br />

so vielfältig wie die pflanzenwelt<br />

«Das ist Urban Gardening!» von Karen<br />

Meyer-Rebentis<strong>ch</strong> geht kurz auf die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

des öffentli<strong>ch</strong>en Grüns in der<br />

Stadt und auf jene des Urban Gardening<br />

ein. Do<strong>ch</strong> der Hauptteil des Bu<strong>ch</strong>s präsentiert<br />

das Phänomen in seinen spannendsten<br />

Formen: Gemüseanbau auf dem ehemaligen<br />

Berliner Flughafen Tempelhof,<br />

interkulturelle Gärten, in denen Migranten<br />

und Alteingesessene einander begegnen<br />

und si<strong>ch</strong> austaus<strong>ch</strong>en, Imker in der Stadt<br />

und umweltpädagogis<strong>ch</strong>e Projekte. Viel-<br />

lei<strong>ch</strong>t findet si<strong>ch</strong> unter diesen vielfältigen<br />

Beispielen eines, das si<strong>ch</strong> für die Na<strong>ch</strong>ahmung<br />

in der eigenen Stadt eignet? Ein kleines<br />

biss<strong>ch</strong>en weniger hübs<strong>ch</strong>, dafür mehr<br />

auf praktis<strong>ch</strong>e Tipps ausgeri<strong>ch</strong>tet ist «Vom<br />

Gärtnern in der Stadt» von Martin Rasper.<br />

Der Autor präsentiert zum Beispiel<br />

eine Liste von guten Ideen, wie man zu einem<br />

geeigneten Pflanzfleck kommt: ob am<br />

Stadtrand gemietet, dur<strong>ch</strong> Ans<strong>ch</strong>luss an<br />

eine bestehende Initiative oder dur<strong>ch</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Wohnsiedlungen, Kindergärten<br />

oder Altersheimen. Einige Abs<strong>ch</strong>nitte<br />

sind den Themen Bodenqualität<br />

und S<strong>ch</strong>adstoffe gewidmet. Wer dieses<br />

Bu<strong>ch</strong> ge<strong>lesen</strong> hat, ist bereit für die Landnahme<br />

im Stadtds<strong>ch</strong>ungel.<br />

erde wie im regenwald<br />

Etwas weiter weg führt ein interessantes<br />

neues Bu<strong>ch</strong> von Ute S<strong>ch</strong>eub und ihren Co-<br />

Autoren. «Terra Preta» lautet der Titel –<br />

das ist die portugiesis<strong>ch</strong>e Bezei<strong>ch</strong>nung für<br />

eine besonders fru<strong>ch</strong>tbare Erde. Das Bu<strong>ch</strong><br />

stellt eine Methode zur Herstellung von<br />

S<strong>ch</strong>warzerde vor, die si<strong>ch</strong> bis in den Regenwald<br />

Südamerikas zurückverfolgen lässt.<br />

Die Rezeptur ist erstaunli<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong>: Es<br />

brau<strong>ch</strong>t dazu nur Kü<strong>ch</strong>en- oder Gartenabfälle,<br />

Holzkohle und Regenwürmer. Terra<br />

Preta kann man auf jedem Balkon und in<br />

jedem Kleingarten selbst herstellen. Das<br />

Bu<strong>ch</strong> liefert darüber hinaus eine fundierte<br />

Erklärung zu Klimafarming und Kreislaufwirts<strong>ch</strong>aft<br />

sowie ein flammendes Plädoyer<br />

gegen Kunstdünger und Gente<strong>ch</strong>nik.<br />

Im garten mit kindern<br />

Wer si<strong>ch</strong> ernsthaft mit dem Gedanken befasst,<br />

in der Stadt Blumen und Gemüse zu<br />

kultivieren, brau<strong>ch</strong>t viellei<strong>ch</strong>t no<strong>ch</strong> die Bereits<strong>ch</strong>aft<br />

der Kinder, si<strong>ch</strong> an diesem grossen<br />

Abenteuer zu beteiligen. Ausserdem ist<br />

es ja immer au<strong>ch</strong> ein Anliegen, Stadtkindern<br />

einen sinnli<strong>ch</strong>eren und gesünderen<br />

Alltag zu bieten. Wer <strong>als</strong>o seine Sprösslinge<br />

für ein Gartenprojekt begeistern will, kann<br />

mit ihnen erst einmal ein Bilderbu<strong>ch</strong> ans<strong>ch</strong>auen:<br />

«Unser Garten mitten in der<br />

Stadt» von Parastu Karimi erzählt, wie<br />

drei Kinder ein Bra<strong>ch</strong>gelände entdecken<br />

und dort die Idee eines eigenen Gartens<br />

realisieren. Die wilden, bunten Bilder werden<br />

den Na<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>s s<strong>ch</strong>nell für die Idee<br />

begeistern!<br />

gartenBÜCHer | 21<br />

Blütenherz & zaubergarten<br />

– der s<strong>ch</strong>riftsteller im<br />

garten seiner träume<br />

280 minuten<br />

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gärtnern – die neue<br />

Freiheit!<br />

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das ist urban gardening!<br />

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terra preta – die s<strong>ch</strong>warze<br />

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unser garten mitten in der<br />

stadt<br />

Parastu kariMi<br />

32 seiten<br />

CHF 24.90<br />

atlantis


22 | meIn BuCH books nr. 1/2013<br />

«Es muss ni<strong>ch</strong>t immer<br />

gehaltvoll sein!»<br />

Wir mö<strong>ch</strong>ten von Orell-Füssli-Kundinnen und -Kunden wissen: Wel<strong>ch</strong>es ist<br />

Ihr liebstes Bu<strong>ch</strong>? Heute antwortet Jenny Chi aus Züri<strong>ch</strong>.<br />

erik Brühlmann<br />

Jenny Chi mag es abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>: Einerseits<br />

ist die 37-jährige Zür<strong>ch</strong>erin mit<br />

<strong>ch</strong>inesis<strong>ch</strong>en Wurzeln Sängerin, andererseits<br />

arbeitet sie <strong>als</strong> Online-Journalistin.<br />

«In der S<strong>ch</strong>weiz ist es sehr s<strong>ch</strong>wierig, allein<br />

von der Musik zu leben», sagt sie. Ihr<br />

Job <strong>als</strong> Online-Journalistin sei die ideale<br />

Ergänzung zur Musik, denn er sei flexibel<br />

und lasse ihr genügend Zeit für das, was<br />

sie liebt: den Bossa Nova. Seit über zehn<br />

Jahren interpretiert Jenny Chi mit ihrer<br />

Band ChiBossa den brasilianis<strong>ch</strong>en Musikstil<br />

– «früher eher puristis<strong>ch</strong>, heute <strong>als</strong> Mix<br />

aus allem, was i<strong>ch</strong> mag und was mi<strong>ch</strong> bewegt.»<br />

Immer wieder verbringt Jenny Chi<br />

wegen der Musik Zeit in Brasilien; für ihr<br />

drittes Album, das im Herbst ers<strong>ch</strong>einen<br />

wird, hat sie einige Songs zusammen mit<br />

befreundeten Musikern aus Brasilien ges<strong>ch</strong>rieben.<br />

Lesen ist für Jenny Chi Entspannung. «Oft<br />

nehme i<strong>ch</strong> abends vor dem S<strong>ch</strong>lafen ein<br />

Bu<strong>ch</strong> zur Hand – und dann muss es etwas<br />

sein, das si<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t liest», sagt sie. «Ab und<br />

zu darf es au<strong>ch</strong> mal sogenannter ‹S<strong>ch</strong>und›<br />

sein, der ni<strong>ch</strong>t vor Gehalt strotzt.» Allerdings<br />

müssten die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und die Gedanken<br />

darin interessant sein; allzu Vorhersehbares<br />

liege ihr ni<strong>ch</strong>t. Au<strong>ch</strong> gehöre<br />

sie ni<strong>ch</strong>t zu denen, die Bü<strong>ch</strong>er sammeln<br />

oder sie immer und immer wieder <strong>lesen</strong>.<br />

«I<strong>ch</strong> habe s<strong>ch</strong>on oft festgestellt, dass ein<br />

Bu<strong>ch</strong> mir meist nur in einem gewissen Lebensabs<strong>ch</strong>nitt<br />

etwas bedeutet. Lese i<strong>ch</strong> es<br />

später no<strong>ch</strong> einmal, fasziniert es mi<strong>ch</strong> viel<br />

weniger.»<br />

Jenny Chis Empfehlung für diese Rubrik ist<br />

der Roman «Raum» der iris<strong>ch</strong>en Autorin<br />

Emma Donoghue. Es ist die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te des<br />

Anno 777. Für den jungen Frankenkrieger Roland ist es eine große Ehre,<br />

<strong>als</strong> er in den erlau<strong>ch</strong>ten Kreis der Paladine von König Karl aufgenommen<br />

wird; und sein Glück s<strong>ch</strong>eint perfekt, <strong>als</strong> Karl ihm die s<strong>ch</strong>öne Arima <strong>als</strong><br />

Frau verspri<strong>ch</strong>t. Do<strong>ch</strong> Arimas Herz gehört einem anderen: ausgere<strong>ch</strong>net<br />

Afdza Asdaq, dem Heerführer der Mauren – und damit einem Feind<br />

der Franken …<br />

fünfjährigen Jack, der mit seiner Mutter in<br />

einem 12 Quadratmeter grossen Raum<br />

lebt, den er no<strong>ch</strong> nie verlassen hat. «Es<br />

dauert ein wenig, bis man si<strong>ch</strong> einge<strong>lesen</strong><br />

hat», sagt die Sängerin. «Die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te ist<br />

aus der Si<strong>ch</strong>t und in der Spra<strong>ch</strong>e des Jungen<br />

ges<strong>ch</strong>rieben. Daran muss man si<strong>ch</strong><br />

erst gewöhnen.» Mit der Zeit werde klar,<br />

dass das Bu<strong>ch</strong> kein Thriller, sondern eine<br />

tragis<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te sei – eine, die an den<br />

Fall des Österrei<strong>ch</strong>ers Josef Fritzl angelehnt<br />

ist. Faszinierend sei an diesem Roman,<br />

dass es für Jack kein Problem darstellt,<br />

in nur einem Raum zu leben. «Er<br />

kennt ja ni<strong>ch</strong>ts anderes, für ihn ist es die<br />

normale Welt.» Ganz anders ist es, <strong>als</strong> dem<br />

Jungen die Flu<strong>ch</strong>t gelingt: «In der grossen<br />

Welt ist der Junge total überfordert. Die<br />

Dinge sind neu, anders, irgendwie f<strong>als</strong><strong>ch</strong>.»<br />

«Raum» sei glei<strong>ch</strong>ermassen rührend wie<br />

philosophis<strong>ch</strong>, findet Jenny Chi: «Das Bu<strong>ch</strong><br />

zeigt, dass Realität und Normalität subjektive<br />

Konzepte sind, die für jeden Mens<strong>ch</strong>en<br />

etwas anderes bedeuten.»<br />

raum<br />

eMMa DoNoGhue<br />

409 seiten<br />

CHF 15.90<br />

piper<br />

ISBN 978-3-7857-2469-9<br />

www.luebbe.de<br />

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books<br />

sPeZial<br />

Wohlfühl-Ratgeber:<br />

No<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>öner leben<br />

Jeder spri<strong>ch</strong>t von der Work-Life-Balance – do<strong>ch</strong> bei den meisten kippt<br />

die Waage viel zu sehr in Ri<strong>ch</strong>tung Work. Dabei gibt es unzählige<br />

Bü<strong>ch</strong>er mit Tipps, wie man es si<strong>ch</strong> rundum gut gehen lassen kann.<br />

Egal, ob man abnehmen, si<strong>ch</strong> entspannen oder sein Leben neu<br />

ausri<strong>ch</strong>ten will, die Regale bieten jedem die ri<strong>ch</strong>tige Dosis Wohlgefühl.<br />

spezIal – ratGeber | 23


24 | spezIal – ratGeber books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf spezIal – ratGeber | 25<br />

Für jedes Anliegen<br />

ein Bu<strong>ch</strong><br />

Immanuel Peter ist in der Filiale Kramhof für die Abteilung «Besser<br />

Leben» zuständig. Er weiss, wel<strong>ch</strong>e Ratgeber gefragt sind.<br />

markus ganz, erik Brühlmann<br />

«<strong>Books</strong>»: Wel<strong>ch</strong>e Bedeutung haben Ratgeberbü<strong>ch</strong>er<br />

im Kramhof?<br />

Immanuel Peter: Im letzten September<br />

errei<strong>ch</strong>ten sie einen Anteil von 13,5 Prozent<br />

des Gesamtvolumens, wobei Ko<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>er<br />

und Reiseführer ni<strong>ch</strong>t eingere<strong>ch</strong>net<br />

sind. Eine klare Abgrenzung ist zudem<br />

s<strong>ch</strong>wierig, da si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in anderen Abteilungen<br />

eigentli<strong>ch</strong>e Ratgeber finden – bei<br />

der Wirts<strong>ch</strong>aft etwa Bü<strong>ch</strong>er zum Thema<br />

Selbstmanagement. Wenn man diese berücksi<strong>ch</strong>tigt,<br />

kommt man s<strong>ch</strong>ätzungsweise<br />

auf einen Se<strong>ch</strong>stel des Gesamtvolumens.<br />

Was hat si<strong>ch</strong> in den letzten Jahren verändert?<br />

Der Wellness-Boom ist vorbei. Das heisst<br />

aber keineswegs, das Interesse an diesem<br />

Thema habe abgenommen. Der Berei<strong>ch</strong><br />

Wellness wurde vielmehr aufgesplittert,<br />

wie si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> im Kramhof zeigt. Wir hatten<br />

früher einen einzigen grossen Berei<strong>ch</strong><br />

für Wellness. An seiner Stelle wurden<br />

jetzt Berei<strong>ch</strong>e zu Themen wie Massage,<br />

Entspannung, Meditation und so weiter<br />

ges<strong>ch</strong>affen.<br />

Gibt es au<strong>ch</strong> eine gewisse Kontinuität?<br />

«Glück» ist ein Dauerthema. Stets gefragt<br />

sind au<strong>ch</strong> Ratgeber zur körperli<strong>ch</strong>en<br />

Wellness; Karin S<strong>ch</strong>utts Bu<strong>ch</strong> «Massagen»<br />

etwa ist s<strong>ch</strong>on fast ein Standardwerk.<br />

Von sol<strong>ch</strong>en Ratgebern, die si<strong>ch</strong> bewährt<br />

haben und deshalb gefragt bleiben, gibt es<br />

immer wieder Neuauflagen. Das gilt au<strong>ch</strong><br />

für das Bu<strong>ch</strong> «Mit Hot Stones entspannen»<br />

von Sissi Ei<strong>ch</strong>horn-S<strong>ch</strong>leinkofer, in<br />

dem vers<strong>ch</strong>iedene Selbstanwendungen<br />

mit «Wellness-Steinen» bes<strong>ch</strong>rieben<br />

werden. Neu ist, dass wir au<strong>ch</strong> ein Set mit<br />

neun sol<strong>ch</strong>er Steine anbieten, die man<br />

zu diesem Bu<strong>ch</strong>, aber natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> losgelöst<br />

davon für die Hot-Stone-Therapie<br />

verwenden kann.<br />

Hat die Bedeutung von praktis<strong>ch</strong>en<br />

Tipps und Anleitungen zugenommen?<br />

Es gibt zumindest Beispiele dafür. In<br />

Brigitte Bräutigams Bu<strong>ch</strong> «Naturkosmetik<br />

– Das Rezeptbu<strong>ch</strong>» findet man sogar An-<br />

leitungen, wie man Sonnencreme selbst<br />

herstellen kann – samt Bezugsquellen für<br />

die benötigten Materialien.<br />

Gibt es Ratgeber, die umstritten sind?<br />

Ja, im Gesundheitsberei<strong>ch</strong> etwa gibt es<br />

Bü<strong>ch</strong>er, die ni<strong>ch</strong>t streng wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

ausgeri<strong>ch</strong>tet sind. Sol<strong>ch</strong>e Ratgeber<br />

stossen trotzdem immer wieder auf breite<br />

Bea<strong>ch</strong>tung, viellei<strong>ch</strong>t gerade deshalb,<br />

weil sie kritis<strong>ch</strong> gegenüber der S<strong>ch</strong>ulmedizin<br />

eingestellt sind und do<strong>ch</strong> konkrete<br />

Gesundheitstipps geben. Dies gilt au<strong>ch</strong> für<br />

Werke, die von bekannten Autoren wie<br />

Andreas Moritz stammen. Diesem war mit<br />

«Die wundersame Leber- und Gallenblasenreinigung»<br />

ein Bestseller geglückt. Das<br />

letzte Werk des kürzli<strong>ch</strong> verstorbenen,<br />

in Deuts<strong>ch</strong>land geborenen Amerikaners<br />

heisst «Zeitlose Geheimnisse der Gesundheit<br />

und Verjüngung» und ist in zwei<br />

Bänden ers<strong>ch</strong>ienen.<br />

Stellen Sie einen Trend im Berei<strong>ch</strong> Spiritualität<br />

fest?<br />

Das Thema Meditation ist in letzter Zeit<br />

wieder stark aufgekommen und entspre<strong>ch</strong>end<br />

gefragt. Beliebt bei jung und alt<br />

sind au<strong>ch</strong> Mandalas zum Ausmalen wie<br />

etwa Rüdiger Dahlkes «Mandala Malblock».<br />

Au<strong>ch</strong> die darin enthaltenen anspru<strong>ch</strong>svollen<br />

Mandala-Vorlagen eignen<br />

si<strong>ch</strong> für die meditative Entspannung.<br />

Gibt es au<strong>ch</strong> Entspannungshilfen für<br />

Leute, die keine spirituelle Ader haben?<br />

Ein guter Tipp ist Antje Haubners «Anti-<br />

Stress-Kritzelblock». Er verführt zum<br />

Knobeln und Kritzeln, so dass man si<strong>ch</strong><br />

zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> auf vergnügli<strong>ch</strong>e Weise<br />

ablenken und entspannen kann.<br />

Immanuel peter,<br />

28, lebt in Züri<strong>ch</strong> und<br />

arbeitet in der Abteilung<br />

«Besser Leben» der Filiale<br />

Kramhof an der Bahnhofstrasse.<br />

Er liest gern ganz<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Romane<br />

sowie Sa<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>er im<br />

Berei<strong>ch</strong> Gesundheit und<br />

Meditation.<br />

mit Hot stones entspannen<br />

sissi eiChhorN-sChleiNkoFer<br />

95 seiten<br />

CHF 19.90<br />

Irisiana<br />

wellness-steine –<br />

Hot massage stones<br />

9 steine<br />

CHF 12.90<br />

Classic line<br />

naturkosmetik –<br />

das rezeptbu<strong>ch</strong><br />

briGitte brÄutiGaM<br />

144 seiten<br />

CHF 15.90<br />

anaconda<br />

zeitlose geheimnisse<br />

der gesundheit<br />

und verjüngung<br />

aNDreas MoritZ<br />

Band 1: 408 seiten<br />

CHF 31.90<br />

Band 2: 384 seiten<br />

CHF 31.90<br />

united Book group B<br />

mandala-malblock<br />

rüDiGer Dahlke<br />

72 seiten<br />

CHF 14.90<br />

neptun media<br />

anti-stress-<br />

kritzelblock<br />

aNtJe haubNer<br />

CHF 8.90<br />

80 seiten<br />

Carlsen<br />

Besser leben mit<br />

neuen Bü<strong>ch</strong>ern<br />

erik Brühlmann<br />

yoga<br />

Au<strong>ch</strong> wenn das Cover anderes vermuten<br />

lässt: Yoga ist ni<strong>ch</strong>t nur etwas für Supergelenkige,<br />

die ihre Gliedmassen kunstvoll<br />

verknoten wollen. Vielmehr ist Yoga eine<br />

uralte Methode, um Körper und Geist zu<br />

stärken und wirkungsvoll den kleinen und<br />

grossen Problemen des Alltags zu begegnen.<br />

Ob Kopfs<strong>ch</strong>merzen, Glieders<strong>ch</strong>merzen<br />

oder Erkältung – für alles gibt es eine<br />

Yoga-Lösung. Und diese Lösungen werden<br />

so einfa<strong>ch</strong> und rei<strong>ch</strong> bebildert vorgestellt,<br />

dass au<strong>ch</strong> Anfänger s<strong>ch</strong>nell zum Erfolg<br />

kommen.<br />

wie yoga heilt<br />

tara stiles<br />

272 seiten<br />

CHF 31.90<br />

droemer/knaur<br />

IsBn 978-3-426-65729-4<br />

Feldenkrais<br />

Feldenkrais ist eine immer no<strong>ch</strong> wenig<br />

verbreitete, aber s<strong>ch</strong>on seit vielen Jahren<br />

bewährte Methode zur Linderung akuter<br />

sowie <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>er Muskel- und Gelenks<strong>ch</strong>merzen.<br />

Dur<strong>ch</strong> die Verbesserung der<br />

Körperhaltung und a<strong>ch</strong>tsame Bewegungsabläufe<br />

lösen si<strong>ch</strong> Verspannungen und entstehen<br />

neue, gesündere Bewegungsgewohnheiten.<br />

Das Einsteigerbu<strong>ch</strong> enthält<br />

eine CD mit Übungen, die jeder ausführen<br />

kann – au<strong>ch</strong> allein.<br />

Feldenkrais<br />

FelDeNkrais verbaND<br />

DeutsChlaND<br />

78 seiten<br />

CHF 28.90<br />

gräfe & unzer<br />

IsBn 978-3-8338-2583-5<br />

Mit Herz und Verstand<br />

alles errei<strong>ch</strong>en<br />

ISBN 978-3-86882-440-7<br />

240 Seiten<br />

ISBN 978-3-86882-425-4<br />

192 Seiten<br />

ISBN 978-3-86882-260-1<br />

192 Seiten<br />

www.m-vg.de


26 | spezIal – ratGeber books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf spezIal – ratGeber | 27<br />

Heilmethoden aus russland<br />

Aus der russis<strong>ch</strong>en Volksmedizin entwickelten<br />

si<strong>ch</strong> im Lauf der Zeit geistige Heilte<strong>ch</strong>nologien,<br />

die altes Wissen mit neuen<br />

quantenphysikalis<strong>ch</strong>en Erkenntnissen<br />

vereinen. Das Bu<strong>ch</strong> versteht si<strong>ch</strong> <strong>als</strong> Einführung<br />

in die Materie und stellt die führenden<br />

russis<strong>ch</strong>en Heiler sowie ihre Methoden<br />

einfa<strong>ch</strong> und fundiert vor – von der<br />

Arbeit mit Heilsteinen bis zu visuellen<br />

Übungen mit geometris<strong>ch</strong>en Formen.<br />

russis<strong>ch</strong>e Heilweisen<br />

Petra NeuMayer uND<br />

toM Peter rietDorF<br />

144 seiten<br />

CHF 26.90<br />

arkana<br />

IsBn 978-3-442-34127-6<br />

Peter Allmend<br />

Elision<br />

Begegnung mit einer Weisen<br />

Hardcover mit S<strong>ch</strong>utzums<strong>ch</strong>lag<br />

160 Seiten mit Illustrationen<br />

ISBN 978-3-89427-625-6<br />

www.aquamarin-verlag.de<br />

Aquamarin Verlag<br />

selbstheilungskraft<br />

Mens sana in corpore sano – ein gesunder<br />

Geist setze einen gesunden Körper voraus,<br />

befand der römis<strong>ch</strong>e Di<strong>ch</strong>ter Juvenal in einer<br />

Satire. Ist der Körper jedo<strong>ch</strong> einmal<br />

ni<strong>ch</strong>t so gesund, kann der Geist viel zur<br />

Heilung beitragen. Psy<strong>ch</strong>e und innere Haltung<br />

beeinflussen den Heilungsverlauf positiv;<br />

so kann jeder selbst sein S<strong>ch</strong>erflein<br />

zur Gesundung beitragen.<br />

Ein Züri<strong>ch</strong>er Anwalt zieht si<strong>ch</strong> für<br />

einige Tage in die Berge zurück<br />

und trifft dort vor einer Almhütte<br />

völlig unerwartet auf eine ungewöhnli<strong>ch</strong>e<br />

Frau. Er erkennt allmähli<strong>ch</strong>,<br />

dass er es mit einer Meisterseele<br />

zu tun hat, die ihn in die großen<br />

Geheimnisse des Lebens einweiht.<br />

Was diese Wesenheit, die si<strong>ch</strong> ihm<br />

gegenüber „Elision“ nennt, ihm über<br />

Verzeihen und Güte, über Glück und<br />

den Sinn des Lebens, über Tiere und<br />

Pfl anzen, über die Geistige Welt<br />

und das innere Erwa<strong>ch</strong>en oder über<br />

das Geheimnis der Liebe erzählt,<br />

lässt ihn zu einem neuen Mens<strong>ch</strong>en<br />

reifen.<br />

„Elision“ ist ein Werk erfüllt von<br />

tiefer Weisheit, einer fast poetis<strong>ch</strong>en<br />

Spra<strong>ch</strong>e und einer Bots<strong>ch</strong>aft der<br />

Hoffnung und der Liebe.<br />

Ein Bu<strong>ch</strong>, das in den Tag ein LICHT<br />

fallen lässt und jedes Herz berührt!<br />

die Heilkraft des inneren<br />

arztes<br />

sabiNe Goette<br />

272 seiten<br />

CHF 31.90<br />

droemer/knaur<br />

IsBn 978-3-426-65719-5<br />

Glück<br />

positives denken<br />

Sorgen, Ängste – wer kennt das ni<strong>ch</strong>t?<br />

Hö<strong>ch</strong>ste Zeit, si<strong>ch</strong> davon zu befreien und<br />

das positive Denken zu lernen! Viellei<strong>ch</strong>t<br />

wird si<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> zwar äusserli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts<br />

ändern. Trotzdem trägt positives Denken<br />

viel dazu bei, den Alltag besser zu meistern<br />

und das Leben gelassener zu nehmen. Frei<br />

na<strong>ch</strong> Monty Python: «Always look on the<br />

bright side of life.»<br />

lass los, was dir sorgen<br />

ma<strong>ch</strong>t!<br />

siGriD eNGelbreCht<br />

128 seiten<br />

CHF 21.90<br />

gräfe & unzer<br />

IsBn 978-3-8338-2332-9<br />

Glück ist, wa<strong>ch</strong> zu sein.<br />

Glück ist, frei zu sein.<br />

Glück ist, lieben zu können.<br />

Glück ist, der Stille zuzuhören.<br />

Glück ist, ni<strong>ch</strong>ts zu erwarten.<br />

Glück ist, Mens<strong>ch</strong>en an seiner Seite zu haben,<br />

von denen man verstanden wird.<br />

Glück ist, einem Mens<strong>ch</strong>en Trost zu bringen,<br />

der eine s<strong>ch</strong>were Wegstrecke zurücklegen muss.<br />

Glück ist, spontan la<strong>ch</strong>en zu können.<br />

»Glück ist, überhaupt die Fähigkeit zu haben, glückli<strong>ch</strong> zu sein. Vielen Mens<strong>ch</strong>en<br />

begegnet das Glück, aber sie sind ni<strong>ch</strong>t in der Lage, es zu erkennen. Andere<br />

wiederum su<strong>ch</strong>en es an Orten, wo es si<strong>ch</strong> niem<strong>als</strong> aufhalten wird.<br />

Das Glück liegt in<br />

den einfa<strong>ch</strong>en Dingen!«<br />

Carpe diem<br />

«Wenn i<strong>ch</strong> einmal Zeit dafür habe ...» Viele<br />

Mens<strong>ch</strong>en verpassen ihre Zukunft, weil sie<br />

unentwegt auf sie warten. Dabei gilt es,<br />

jetzt aktiv zu werden und die Wei<strong>ch</strong>en zu<br />

stellen, um in Zukunft genau das Leben<br />

führen zu können, das man si<strong>ch</strong> vorstellt –<br />

allerdings ni<strong>ch</strong>t mit egoistis<strong>ch</strong>em Einzelkämpfertum,<br />

sondern in Einklang mit si<strong>ch</strong><br />

selbst und seinen Mitmens<strong>ch</strong>en.<br />

die zukunft beginnt jetzt<br />

kurt tePPerWeiN<br />

172 seiten<br />

CHF 14.90<br />

Heyne<br />

IsBn 978-3-453-70216-5<br />

Zahlrei<strong>ch</strong>e vegane Rezepte für<br />

alle Lebenslagen, Tageszeiten<br />

und Gelegenheiten.<br />

ISBN 978-3-8338-3310-6<br />

su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> dem glück<br />

Selbstbewusstsein, Gelassenheit, Zuversi<strong>ch</strong>t<br />

– jeder Mens<strong>ch</strong> hat eine andere Vorstellung<br />

von Glück. Deshalb benötigt au<strong>ch</strong><br />

jeder Mens<strong>ch</strong> andere Zutaten für seinen<br />

perfekten Glücksku<strong>ch</strong>en. Das Gute dabei<br />

ist: Alle Zutaten stehen jedem zur Verfügung.<br />

Die grosse Kunst ist es, die ri<strong>ch</strong>tigen<br />

Fläs<strong>ch</strong><strong>ch</strong>en aus dem S<strong>ch</strong>rank zu holen und<br />

ihr Inhalt zu einem ganz persönli<strong>ch</strong>en<br />

Glückscocktail zu verrühren.<br />

vorhang auf fürs glück<br />

heiDe-Marie sMolka<br />

223 seiten<br />

CHF 23.90<br />

knaur<br />

IsBn 978-3-426-65510-8<br />

Nas<strong>ch</strong>en erlaubt! Das umfassende<br />

Ko<strong>ch</strong>bu<strong>ch</strong> für alle,<br />

die gerne Süßes essen.<br />

ISBN 978-3-8338-2892-8<br />

Für alle, die saftige Burger<br />

lieben – egal, ob aus Fleis<strong>ch</strong>,<br />

Fis<strong>ch</strong>, Geflügel oder Gemüse.<br />

ISBN 978-3-8338-3335-9<br />

www.gu.de


28 | spezIal – ratGeber books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf<br />

spezIal – ratGeber | 29 WWW.AUFBAU-VERLAG.DE<br />

Bau<strong>ch</strong> ade!<br />

Bald ist es wieder so weit: Der Sommer kommt, die Kleider<br />

werden kürzer und enger, die Badeanzüge liegen bereit. Hö<strong>ch</strong>ste<br />

Zeit, den Winterspeck loszuwerden! Das geht ganz einfa<strong>ch</strong>,<br />

glaubt man den Diät-Ratgebern. Vielverspre<strong>ch</strong>end ist zumindest,<br />

dass es für jeden Typ das genau passende Bu<strong>ch</strong> gibt.<br />

erik Brühlmann<br />

Alle Jahre wieder kommt<br />

die Zeit, da man in den<br />

Spiegel s<strong>ch</strong>aut, die Nase<br />

rümpft und si<strong>ch</strong> vornimmt,<br />

endli<strong>ch</strong> die überflüssigen<br />

Pfunde loszuwerden.<br />

Es gibt 1001<br />

Arten, dies zu tun – au<strong>ch</strong><br />

ohne si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Feierabend<br />

ins Fitness-Studio<br />

zu s<strong>ch</strong>leppen und si<strong>ch</strong><br />

lei<strong>ch</strong>t bes<strong>ch</strong>ämt zwis<strong>ch</strong>en<br />

dur<strong>ch</strong>trainierten Damen<br />

und Herren abzustrampeln.<br />

Das Zauberwort lautet<br />

«Diät». Do<strong>ch</strong> man<br />

weiss: Die Mens<strong>ch</strong>en sind ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong>, und<br />

deshalb gibt es au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t die eine Diät, die<br />

für alle funktioniert. «<strong>Books</strong>» hat si<strong>ch</strong><br />

dur<strong>ch</strong> die grosse Vielfalt an Ratgeber<br />

dur<strong>ch</strong>gekämpft – und für jeden Typ eine<br />

Diätempfehlung herausgezupft.<br />

Für weiterma<strong>ch</strong>er<br />

«Die Dukan-Diät – 100 Lebensmittel, 100<br />

neue Rezepte» ist ein Bestseller. Das<br />

S<strong>ch</strong>lankheitsgeheimnis der Franzosen mit<br />

seinem ausgeklügelten Vier-Phasen-Programm<br />

kommt bei Herrn und Frau S<strong>ch</strong>weizer<br />

an. Kein Wunder – denn das Bu<strong>ch</strong> listet<br />

100 Lebensmittel auf, die man unbegrenzt<br />

essen darf. Vorbei die Zeiten der Entbehrung<br />

und des Verzi<strong>ch</strong>ts! Mit den 100 Lebensmitteln<br />

kreiert Dr. Dukan 100<br />

s<strong>ch</strong>mackhafte Fleis<strong>ch</strong>-, Fis<strong>ch</strong>-, Eier-, Gemüse-<br />

und Dessert-Rezepte. Genuss und<br />

Abwe<strong>ch</strong>slung sind eben Trumpf, au<strong>ch</strong><br />

wenn man abnehmen will.<br />

Für eilige<br />

Die Zeit verfliegt. Und mal ehrli<strong>ch</strong>: Neben<br />

Arbeit, Haushalt, Hobbys, Vereinen und<br />

Freizeit bleibt einfa<strong>ch</strong> keine Muse mehr,<br />

si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ewig mit Diäten herumzus<strong>ch</strong>lagen.<br />

Ausserdem dauert es sowieso<br />

viel zu lange, um in Form zu kommen,<br />

oder? F<strong>als</strong><strong>ch</strong>! «Die OMG-Diät» verspri<strong>ch</strong>t<br />

eine na<strong>ch</strong>haltige Gewi<strong>ch</strong>tsreduktion in nur<br />

se<strong>ch</strong>s Wo<strong>ch</strong>en! Dabei setzt si<strong>ch</strong> der Autor<br />

Venice A. Fulton gepflegt über altbekannte<br />

«Gesetze» hinweg und proklamiert zum<br />

Beispiel, dass kleine, häufige Mahlzeiten<br />

kontraproduktiv seien und dass es gar gesund<br />

sein könne, aufs Frühstück zu verzi<strong>ch</strong>ten.<br />

Fulton wird es s<strong>ch</strong>on wissen,<br />

s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> ist er Sportwissens<strong>ch</strong>aftler und<br />

Personal Trainer.<br />

Für e<strong>ch</strong>te männer<br />

Der Bierbau<strong>ch</strong> gehört zum Mann wie die<br />

Mähne zum Löwen. Dumm nur, dass die<br />

Damenwelt das «Büü<strong>ch</strong>li» so gar ni<strong>ch</strong>t<br />

sexy findet. Mann muss es <strong>als</strong>o loswerden.<br />

Aber wie? Zum Beispiel mit einer zünftigen<br />

Currywurst! Rüdiger Bus<strong>ch</strong>e hat «Die<br />

Manndiät» ni<strong>ch</strong>t nur erfunden, sondern<br />

au<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> an si<strong>ch</strong> selbst ausprobiert. Das<br />

Resultat: 30 Kilogramm verbrannt, ohne<br />

zu hungern. Es kommt eben ni<strong>ch</strong>t darauf<br />

an, was man isst, sondern vielmehr darauf,<br />

wie man etwas zubereitet. Die über 130<br />

Rezepte im Bu<strong>ch</strong> zeigen, wie man s<strong>ch</strong>lemmend<br />

den Bau<strong>ch</strong> verliert.<br />

Für Fans<br />

Was wäre das Na<strong>ch</strong>mittagsprogramm im<br />

Fernsehen ohne all die vielen Ko<strong>ch</strong>sendungen?<br />

Ri<strong>ch</strong>tig: Ziemli<strong>ch</strong> fad! Einer der ganz<br />

Grossen unter den Fernsehkö<strong>ch</strong>en ist der<br />

Urbayer Alfons S<strong>ch</strong>uhbeck. Wertvolles Essen<br />

liegt dem Starko<strong>ch</strong> seit je am Herzen.<br />

Nun hat er «Die S<strong>ch</strong>uhbeck-Diät» entwickelt.<br />

Das Motto: Es gilt, mit mögli<strong>ch</strong>st wenig<br />

Kalorien dem Körper mögli<strong>ch</strong>st viel<br />

Energie zuzuführen. Se<strong>ch</strong>s Kilo in se<strong>ch</strong>s<br />

Monaten sind das Ziel, und zwar ohne ans<strong>ch</strong>liessenden<br />

Jojo-Effekt. Dass das Bu<strong>ch</strong><br />

des Meisterko<strong>ch</strong>s einen grossen Rezeptteil<br />

enthält, versteht si<strong>ch</strong> von selbst.<br />

Für paare<br />

Ni<strong>ch</strong>ts ist gemeiner, <strong>als</strong> si<strong>ch</strong> mühsam an<br />

Diätpläne halten zu müssen, während der<br />

Partner oder die Partnerin na<strong>ch</strong> Herzenslust<br />

eine Tüte Chips, ein Stück Torte oder<br />

eine Portion gebratenen Speck verdrückt.<br />

Kein Wunder, dass da selbst der eisernste<br />

Wille irgendwann zu rosten beginnt! Rettung<br />

naht in Form von «Wir sind dann mal<br />

s<strong>ch</strong>lank: Das Abnehmprogramm für<br />

zwei». Die Autoren Martin Kleeberger,<br />

Carsten Ei<strong>ch</strong>ner, Patric Heizmann und<br />

Johannes Roda<strong>ch</strong> nehmen si<strong>ch</strong> der kleinen,<br />

aber wi<strong>ch</strong>tigen Unters<strong>ch</strong>iede zwis<strong>ch</strong>en<br />

Mann und Frau an und lassen diese<br />

in eine Partnerdiät einfliessen. So können<br />

Mann und Frau mit dem glei<strong>ch</strong>en Programm<br />

und über 40 leckeren Rezepten<br />

miteinander abnehmen. Das ist gut für die<br />

s<strong>ch</strong>lanke Linie – und no<strong>ch</strong> besser für den<br />

Hausfrieden.<br />

Für na<strong>ch</strong>tmens<strong>ch</strong>en<br />

Im Dunkeln ist ni<strong>ch</strong>t nur gut munkeln, sondern<br />

au<strong>ch</strong> gut abnehmen. BMI, Körperwaage<br />

und ähnli<strong>ch</strong>es gehören seit dem<br />

Diät-Bu<strong>ch</strong> «S<strong>ch</strong>lank im Dunkeln» der Vergangenheit<br />

an. Jetzt legt das Autorenduo<br />

Sas<strong>ch</strong>a Oliver Martin und Ralf Me<strong>ch</strong>linski<br />

na<strong>ch</strong>: «S<strong>ch</strong>lank im Dunkeln: Tools»<br />

bietet praktis<strong>ch</strong>e Hilfsmittel für den Ernährungsalltag.<br />

Wie umgeht man die typis<strong>ch</strong>en<br />

Supermarkt-Fallen? Was kann man tun,<br />

wenn man Chips und S<strong>ch</strong>okolade zum Leben<br />

brau<strong>ch</strong>t wie die Luft zum Atmen? Was<br />

bedeutet eigentli<strong>ch</strong> der Begriff «Bio»? Neben<br />

Alltagstipps bietet das Bu<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Fitnessübungen<br />

für jede Situation und Rezepte<br />

für alle Lebenslagen – die man natürli<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> am Tag ko<strong>ch</strong>en kann.<br />

Für Interaktive<br />

Myspace, Myshop, Myirgendwas – heutzutage<br />

muss alles irgendwie internettig, personalisiert<br />

und interaktiv sein. Wieso <strong>als</strong>o<br />

ni<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> das Abnehmen? «myBook – 3<br />

e<strong>ch</strong>te Kilo weg» von Marion Grillparzer<br />

ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> an alle mit Kritzel- und Notiz-<br />

Drang. Das Bu<strong>ch</strong> verspri<strong>ch</strong>t, dass die User<br />

drei Kilo in zehn Tagen abspecken können.<br />

Wie das geht? Mit einer Mis<strong>ch</strong>ung aus<br />

A<strong>ch</strong>tsamkeit, Bewegung und gesunder Ernährung.<br />

Das ist jetzt viellei<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t das<br />

revolutionärste Konzept, aber immerhin<br />

ein buntes und interaktives.<br />

Für nas<strong>ch</strong>katzen<br />

Die oberste Regel beim Abnehmen lautet:<br />

Finger weg vom Süsskram und allem anderen,<br />

was lecker ist! Völliger Blödsinn,<br />

finden Ursula Vybral und Mi<strong>ch</strong>aela Ernst<br />

und legen mit «Nas<strong>ch</strong> di<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lank» au<strong>ch</strong><br />

glei<strong>ch</strong> die Lösung für Geniesser vor. Das<br />

Konzept ist verblüffend einfa<strong>ch</strong>: Statt rigoros<br />

auf die tägli<strong>ch</strong>en Leckerli zu verzi<strong>ch</strong>ten,<br />

sollte man sein Essverhalten besser<br />

sanft umstellen – und zwar ohne die Sinnesfreuden<br />

aus dem Speiseplan zu verbannen,<br />

sondern indem man die alten s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten<br />

Gewohnheiten in neue gute<br />

Verhaltensweisen umwandelt. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

hat Essen mit Lust zu tun, und der Mens<strong>ch</strong><br />

will si<strong>ch</strong> in seinem Körper wohl fühlen.<br />

Für mathematiker<br />

Wer genug hat von Essverboten, sollte einmal<br />

«Das grosse S<strong>ch</strong>lank-ohne-Diät-Praxisbu<strong>ch</strong>»<br />

zur Hand nehmen. Statt seinem<br />

Körper unzählige Diäten anzutun, gilt hier<br />

nämli<strong>ch</strong>: Alles ist erlaubt – solange man<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr Kalorien zu si<strong>ch</strong> nimmt, <strong>als</strong><br />

man verbrau<strong>ch</strong>t. Die Autorinnen Ingrid<br />

Kiefer und Theres Rathmanner ma<strong>ch</strong>en<br />

den Leserinnen und Lesern deshalb den<br />

Kaloriengehalt von Lebensmittel bewusst<br />

und zeigen, wie man mit der ri<strong>ch</strong>tigen<br />

Wahl der Nahrungsmittel, einem vernünftigen<br />

Bewegungsprogramm und dem Vermeiden<br />

von Fett- und Zuckerfallen fast wie<br />

von selbst sein Gewi<strong>ch</strong>t reduziert und zu<br />

einem bewussten Essverhalten findet.<br />

Für Clevere<br />

Sie haben s<strong>ch</strong>on Dutzende von Diäten hinter<br />

si<strong>ch</strong>? Haben s<strong>ch</strong>on auf alles Mögli<strong>ch</strong>e<br />

und Unmögli<strong>ch</strong>e verzi<strong>ch</strong>tet und können<br />

den Gürtel trotzdem immer no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t enger<br />

s<strong>ch</strong>nallen? Dann versu<strong>ch</strong>en Sie es do<strong>ch</strong><br />

einmal anders herum, und zwar mit «Iss<br />

Di<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lanker» von Natalie Lambertz.<br />

Bewusste Ernährung kann nämli<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>aus<br />

Spass ma<strong>ch</strong>en und dafür sorgen, dass<br />

die Pfunde purzeln – ohne Qualen und<br />

ohne Verzi<strong>ch</strong>t. Natalie Lambertz zeigt, wie<br />

das geht: mit Rezepten, einem Ratgeberteil<br />

zu Wirkstoffen, Lebensmitteln und Zubereitungsarten<br />

und allerlei Wissenswertem<br />

zu Lebensmitteln und ihrem Effekt auf den<br />

Körper.<br />

die dukan-diät – 100<br />

lebensmittel, 100 neue<br />

rezepte<br />

Pierre DukaN<br />

224 seiten<br />

CHF 26.90<br />

gräfe & unzer<br />

die Omg-diät<br />

veNiCe a. FultoN<br />

320 seiten<br />

CHF 16.90<br />

goldmann<br />

die manndiät<br />

rüDiGer busChe<br />

144 seiten<br />

CHF 22.90<br />

Heel<br />

die s<strong>ch</strong>uhbeck-diät<br />

alFoNs sChuhbeCk<br />

168 seiten<br />

CHF 29.90<br />

zabert sandmann<br />

wir sind dann mal<br />

s<strong>ch</strong>lank: das abnehmprogramm<br />

für zwei<br />

MartiN kleeberGer, CarsteN<br />

eiChNer, PatriC heiZMaNN,<br />

JohaNNes roDaCh<br />

160 seiten | CHF 31.90<br />

gräfe & unzer<br />

s<strong>ch</strong>lank im dunkeln:<br />

tools<br />

sasCha oliver MartiN uND<br />

ralF MeChliNski<br />

300 seiten<br />

CHF 29.90<br />

goldegg<br />

myBook – 3 e<strong>ch</strong>te kilo<br />

weg<br />

MarioN GrillParZer<br />

204 seiten<br />

CHF 23.90<br />

südwest<br />

nas<strong>ch</strong> di<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lank<br />

ursula vybral uND<br />

MiChaela erNst<br />

176 seiten<br />

CHF 36.90<br />

amalthea<br />

das grosse s<strong>ch</strong>lank-<br />

ohne-diät-praxisbu<strong>ch</strong><br />

iNGriD kieFer uND theres<br />

rathMaNNer<br />

176 seiten<br />

CHF 26.90<br />

kneipp<br />

Iss di<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lanker<br />

Natalie laMbertZ<br />

128 seiten<br />

CHF 12.90<br />

Compact<br />

RACHEL SIMON<br />

»Ein Roman über<br />

tiefe, verstörende<br />

Wahrheiten.«<br />

Washington Post<br />

415 Seiten | Klappenbros<strong>ch</strong>ur | ISBN 978-3-352-00859-7 | Au<strong>ch</strong> <strong>als</strong> E-Book erhältli<strong>ch</strong> | © Dave Reede / Stephen Carroll Photography, getty images


30 | BuCHtIpps books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf BuCHtIpps | 31<br />

MartiN staFFler<br />

stadtbalkon und<br />

da<strong>ch</strong>terrasse.<br />

grüne Oasen<br />

individuell gestalten<br />

eine grüne oase mitten in der<br />

City – das ist der Wuns<strong>ch</strong> vieler<br />

stadtbewohner. Wer einen balkon<br />

oder eine Da<strong>ch</strong>terrasse besitzt, kann<br />

diesen traum vom eigenen kleinen<br />

Paradies auf ganz vers<strong>ch</strong>iedene arten<br />

verwirkli<strong>ch</strong>en. ob mediterran oder<br />

minimalistis<strong>ch</strong>, asiatis<strong>ch</strong> oder orientalis<strong>ch</strong>,<br />

verspielt oder elegant: Der kreativität<br />

sind keine Grenzen gesetzt.<br />

lands<strong>ch</strong>aftsgärtner Martin staffler hat<br />

eine Fülle von inspirationen für jeden<br />

Ges<strong>ch</strong>mack zusammengestellt. Neben<br />

eindrucksvollen Gestaltungsideen für<br />

grössere Flä<strong>ch</strong>en und <strong>ch</strong>armanten<br />

vors<strong>ch</strong>lägen für Minibalkons finden<br />

si<strong>ch</strong> in diesem bu<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> kapitel zum<br />

obst- und Gemüseanbau sowie zur<br />

Pflanzenauswahl, passend zur jeweiligen<br />

Jahreszeit.<br />

142 seiten<br />

ChF 31.90<br />

kosMos<br />

isbN 978-3-440-13460-3<br />

JesPer Juul<br />

s<strong>ch</strong>ulinfarkt.<br />

was wir tun<br />

können, damit es<br />

kindern, eltern<br />

und lehrern besser<br />

geht<br />

Jesper Juul ist einer der bedeutendsten<br />

und innovativsten Gruppen- und<br />

Familientherapeuten europas. Dieses<br />

bu<strong>ch</strong> bringt seine analysen, vors<strong>ch</strong>läge<br />

und Provokationen zum thema<br />

s<strong>ch</strong>ule auf den Punkt. er bezieht vor<br />

allem Position für die s<strong>ch</strong>ülerinnen<br />

und s<strong>ch</strong>üler, dabei aber ni<strong>ch</strong>t gegen<br />

die lehrers<strong>ch</strong>aft. in seinem Plädoyer,<br />

die bestehenden Zustände an s<strong>ch</strong>ulen<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr länger hinzunehmen, bes<strong>ch</strong>reibt<br />

der konfliktberater die bausteine,<br />

die eine neue s<strong>ch</strong>ule brau<strong>ch</strong>t,<br />

damit sie ni<strong>ch</strong>t länger eine institution<br />

ist, die kindern und Jugendli<strong>ch</strong>en die<br />

natürli<strong>ch</strong>e Freude am lernen austreibt<br />

– zum beispiel, indem si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>üler,<br />

eltern und lehrer <strong>als</strong> leidtragende<br />

am überkommenen s<strong>ch</strong>ulsystem<br />

verbünden.<br />

192 seiten<br />

ChF 28.90<br />

kösel<br />

isbN 978-3-466-30984-9<br />

aNJuM aNaND<br />

ayurvedis<strong>ch</strong><br />

ko<strong>ch</strong>en<br />

ayurveda ist weit mehr <strong>als</strong> eine blosse<br />

ernährungslehre – <strong>als</strong> das «Wissen<br />

vom leben» ist sie eine Philosophie<br />

und uralte Naturheilkunde zuglei<strong>ch</strong>.<br />

sie will dem Mens<strong>ch</strong>en helfen, gesund<br />

zu bleiben und in harmonie mit si<strong>ch</strong><br />

selbst und seiner umwelt zu leben.<br />

Die rezepte in diesem bu<strong>ch</strong> helfen<br />

dabei: 75 Geri<strong>ch</strong>te unterstützen den<br />

individuellen stoffwe<strong>ch</strong>sel und liefern,<br />

was der körper brau<strong>ch</strong>t. Neben<br />

der indis<strong>ch</strong>en kü<strong>ch</strong>e bietet das bu<strong>ch</strong><br />

abwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong>e rezepte aus der<br />

ganzen Welt mit einer vielfalt an<br />

Zutaten und aromen für jeden Ges<strong>ch</strong>mack:<br />

von blaubeerpfannku<strong>ch</strong>en<br />

über süsskartoffelsalat mit Ziegenkäse<br />

bis zu himbeer-Granatapfeltört<strong>ch</strong>en<br />

– alles lässt si<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong><br />

zubereiten und unkompliziert in den<br />

alltag integrieren.<br />

160 seiten<br />

ChF 31.90<br />

Dorling kindersley<br />

isbN 978-3-8310-2372-1<br />

yotaM ottoleNGhi,<br />

saMi taMiMi<br />

Jerusalem.<br />

das ko<strong>ch</strong>bu<strong>ch</strong><br />

Die autoren, ein israeli und ein<br />

Palästinenser, stellen mit diesem bu<strong>ch</strong><br />

die kü<strong>ch</strong>e ihres heimatlands vor.<br />

Jerusalem hat s<strong>ch</strong>on immer Mens<strong>ch</strong>en<br />

aus aller Welt angezogen. Ni<strong>ch</strong>t nur<br />

kulturell, au<strong>ch</strong> kulinaris<strong>ch</strong> ist die stadt<br />

ein s<strong>ch</strong>melztiegel. Die Melange aus<br />

den kü<strong>ch</strong>en europas, Nordafrikas<br />

und des Nahen ostens sorgt für<br />

ein wahres Feuerwerk der aromen.<br />

insgesamt 126 köstli<strong>ch</strong>e rezepte<br />

widerspiegeln dies: von spinatsalat<br />

mit Datteln und Mandeln über latkes<br />

bis zum reispudding mit rosenwasser<br />

glei<strong>ch</strong>t jedes Geri<strong>ch</strong>t einer kulinaris<strong>ch</strong>en<br />

entdeckungsreise. eindrucksvolle<br />

bilder von land und leuten<br />

sowie kleine alltagsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten lassen<br />

zudem ein authentis<strong>ch</strong>es Porträt der<br />

vielgestaltigen Metropole entstehen.<br />

320 seiten<br />

ChF 37.90<br />

Dorling kindersley<br />

isbN 978-3-8310-2333-2<br />

bruNhilDe bross-burkharDt<br />

gemüse.<br />

das grüner-<br />

daumen-konzept<br />

eigenes Gemüse? Das hätten wir wohl<br />

alle gern. aber wel<strong>ch</strong>e sorten wa<strong>ch</strong>sen<br />

garantiert? Was passt zu meinem<br />

Garten oder meinem stück land in<br />

der stadt? Wel<strong>ch</strong>es selbstgezogene<br />

s<strong>ch</strong>meckt am besten? Gartenneulinge,<br />

urban Gardener, selbstversorger<br />

und bio-Fans aufgepasst: Wer s<strong>ch</strong>on<br />

immer wissen wollte, wel<strong>ch</strong>es die am<br />

besten anzupflanzenden Gemüsesorten<br />

sind, ist mit diesem bu<strong>ch</strong><br />

hervorragend bedient. anbau, Pflege<br />

und ernte werden darin ebenso<br />

thematisiert wie die verwertung der<br />

gesunden lebensmittel. kompakte<br />

texte ergänzen das üppige bildmaterial<br />

und ma<strong>ch</strong>en das bu<strong>ch</strong> zu einem<br />

wertvollen Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>lagewerk für<br />

hobby-Gärtner – und alle, die es<br />

werden wollen.<br />

128 seiten<br />

ChF 26.90<br />

blv bu<strong>ch</strong>verlag<br />

isbN 978-3-8354-1137-1<br />

herbert viNkeN<br />

kräuter.<br />

das grüner-<br />

daumen-konzept<br />

Wer sein Gemüse hat, brau<strong>ch</strong>t für ein<br />

feines Geri<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> die ri<strong>ch</strong>tigen<br />

kräuter. Da kann herbert vinken<br />

helfen. Der Gartenspezialist und<br />

professionelle biogärtner führt in bremen<br />

einen eigenen betrieb, und jetzt<br />

präsentiert er sein vielfältiges Wissen,<br />

das er über die Jahre angesammelt<br />

hat, in einem bu<strong>ch</strong>: kurz, knapp, aber<br />

denno<strong>ch</strong> äusserst informativ. Wer<br />

s<strong>ch</strong>on immer wissen wollte, wie man<br />

bärlau<strong>ch</strong> einsetzen kann, wel<strong>ch</strong>en<br />

einfluss kräuter auf den Ges<strong>ch</strong>mack<br />

von speisen haben oder weshalb man<br />

die Petersilie regelmässig an einem<br />

anderen standort anpflanzen sollte,<br />

kommt um diesen kräuterratgeber<br />

ni<strong>ch</strong>t herum.<br />

128 seiten<br />

ChF 26.90<br />

blv bu<strong>ch</strong>verlag<br />

isbN 978-3-8354-1136-4<br />

MiChael breCkWolDt<br />

uND Gabriele liNDMeir<br />

der genuss-<br />

Balkon<br />

es müssen ni<strong>ch</strong>t immer Geranien<br />

sein: um aus seinem balkon das<br />

beste herauszuholen, ist dieses bu<strong>ch</strong><br />

unverzi<strong>ch</strong>tbar. Wel<strong>ch</strong>es sind die<br />

beliebtesten Nutzpflanzen für sein<br />

kleines buntes und wohlrie<strong>ch</strong>endes<br />

Pflanzenparadies? Wie wird was angebaut,<br />

wann soll man was ernten? und<br />

natürli<strong>ch</strong>: Wie lässt si<strong>ch</strong> die ernte zu<br />

einem Menü verarbeiten, das Familie<br />

und Freunde freut? Zusätzli<strong>ch</strong> geben<br />

die autoren Dekorations-ideen für<br />

jedes Fest und jede Jahreszeit. kreativ<br />

und nützli<strong>ch</strong> – wer sol<strong>ch</strong>e eigens<strong>ch</strong>aften<br />

mit balkonien verbindet, liegt mit<br />

diesem bu<strong>ch</strong> genau ri<strong>ch</strong>tig.<br />

144 seiten<br />

ChF 26.90<br />

blv bu<strong>ch</strong>verlag<br />

isbN 978-3-8354-1122-7<br />

thoMas rath<br />

der Fashion<br />

rath für die<br />

Frau<br />

seit Jahren ist thomas rath ein gefragter<br />

Mann im internationalen Modebusiness.<br />

er ist ständig unterwegs<br />

zwis<strong>ch</strong>en Düsseldorf, berlin, rom,<br />

Paris, los angeles und New york. in<br />

diesem bu<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t er si<strong>ch</strong> Gedanken<br />

darüber, was Mode heute sein kann<br />

und was es für Frauen heisst, ihren<br />

eigenen stil zu finden. er räumt ihre<br />

kleiders<strong>ch</strong>ränke auf und ersetzt alte<br />

klamotten dur<strong>ch</strong> wenige vintageteile,<br />

ma<strong>ch</strong>t lust auf Farben und<br />

gewagte kombinationen und verbietet<br />

blickdi<strong>ch</strong>te s<strong>ch</strong>warze strumpfhosen.<br />

er verrät au<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>e s<strong>ch</strong>nittführung<br />

eine Frau zu einer ikone werden lässt<br />

und worauf es wirkli<strong>ch</strong> ankommt,<br />

wenn man eine gute Figur ma<strong>ch</strong>en<br />

will. seine bots<strong>ch</strong>aft: seid selbstbewusst<br />

und mutig!<br />

240 seiten<br />

ChF 35.90<br />

DuMont<br />

isbN 978-3-8321-9709-4


32 | kaFFeepause books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf kaFFeepause | 33<br />

Im griff<br />

stePhaN eNter<br />

224 seiten<br />

CHF 27.90<br />

Berlin<br />

Betibú<br />

ClauDia Piñeiro<br />

349 seiten<br />

CHF 35.90<br />

unionsverlag<br />

elsa ungeheuer<br />

astriD roseNFelD<br />

276 seiten<br />

CHF 23.90<br />

diogenes<br />

Die Debatte<br />

Was ma<strong>ch</strong>en Bu<strong>ch</strong>händlerinnen in der Kaffeepause?<br />

Sie plaudern über Bü<strong>ch</strong>er. <strong>Books</strong> hat si<strong>ch</strong> im «Starbucks»<br />

der Filiale am Bellevue zu den Orell-Füssli-Mitarbeiterinnen<br />

Patrizia Melaugh und Franziska Sonderer gesetzt.<br />

marius leutenegger erik Brühlmann<br />

«<strong>Books</strong>»: Unsere traditionelle Debatte<br />

in neuer Besetzung: Franziska Sonderer<br />

ist zu unserem Kaffeetreff gestossen.<br />

Patrizia, stell do<strong>ch</strong> bitte deinen neuen<br />

Tipp vor.<br />

Patrizia Melaugh (PM): Gern. I<strong>ch</strong> finde es<br />

immer re<strong>ch</strong>t anspru<strong>ch</strong>svoll, ein Bu<strong>ch</strong> gebührend<br />

zu vertreten, wenn es mir gut gefällt<br />

– denn i<strong>ch</strong> will ja, dass es alle kaufen.<br />

Das gilt au<strong>ch</strong> für «Im Griff» von Stephan<br />

Enter, ein Roman, der für mi<strong>ch</strong> eine grosse<br />

positive Überras<strong>ch</strong>ung ist. Zwei Männer<br />

treffen einander am Bahnhof, um mit der<br />

Eisenbahn von Holland na<strong>ch</strong> Wales zu<br />

fahren. Dort wollen sie mit zwei weiteren<br />

Leuten zusammenkommen. Vor 26 Jahren<br />

waren die vier zusammen in den norwegis<strong>ch</strong>en<br />

Lofoten auf einer Klettertour, seither<br />

haben sie si<strong>ch</strong> nie wieder getroffen. Wir<br />

begleiten die beiden Männer auf ihrer<br />

Zugreise. Stephan Enter we<strong>ch</strong>selt immer<br />

wieder die Perspektive und die Zeitebene:<br />

Mal erzählt er aus der Si<strong>ch</strong>t des einen,<br />

dann des anderen Manns, mal befinden<br />

wir uns in der Gegenwart, dann wieder<br />

in der Vergangenheit auf den Lofoten. Die<br />

Klettertour war für alle Beteiligten ein eins<strong>ch</strong>neidendes<br />

Erlebnis. Es gibt ja immer<br />

diese Punkte im Leben, an denen Wei<strong>ch</strong>en<br />

gestellt werden – und oft merkt man erst<br />

im Na<strong>ch</strong>hinein, wie wi<strong>ch</strong>tig sie waren.<br />

Einerseits lässt Enter seine Protagonisten<br />

erzählen, was dam<strong>als</strong> passierte, andererseits<br />

reflektiert er auf wunderbare Weise<br />

über das Reisen und das Bergsteigen.<br />

Vor genau einem Jahr debattierten wir<br />

über den gelungenen Roman «Vom Ende<br />

einer Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te» von Julian Barnes.<br />

Dort geht es ja au<strong>ch</strong> um den Rückblick<br />

auf vergangene Ereignisse. Lassen si<strong>ch</strong><br />

die Bü<strong>ch</strong>er miteinander verglei<strong>ch</strong>en?<br />

PM: Nein, denn Barnes ging der Frage<br />

na<strong>ch</strong>, wie stark man si<strong>ch</strong> die Vergangenheit<br />

zure<strong>ch</strong>tbiegt, und das ist hier kein<br />

Thema; bei Enter geht es ums Reisen und<br />

den Lauf der Zeit.<br />

Franziska Sonderer (FS): I<strong>ch</strong> bin froh,<br />

dass wir über dieses Bu<strong>ch</strong> spre<strong>ch</strong>en, denn<br />

i<strong>ch</strong> weiss ni<strong>ch</strong>t so re<strong>ch</strong>t, was i<strong>ch</strong> davon<br />

halten soll. Gefallen hat mir, wie Enter die<br />

Zugreise und die vergangenen Ereignisse<br />

bes<strong>ch</strong>reibt. I<strong>ch</strong> habe aber nie herausgefunden,<br />

worum es ihm eigentli<strong>ch</strong> geht.<br />

PM: Es geht ihm um das Na<strong>ch</strong>denken<br />

über die Vergangenheit, darum, was<br />

wi<strong>ch</strong>tig und unwi<strong>ch</strong>tig ist im Leben – und<br />

er will aufzeigen, wie bedeutend gewisse<br />

Momente sind. Ohne diese Momente<br />

würde ein Leben viellei<strong>ch</strong>t ganz anders<br />

verlaufen.<br />

FS: Mi<strong>ch</strong> irritiert, dass er diese Wei<strong>ch</strong>enstellungen<br />

<strong>als</strong> derart bedeutend darstellt<br />

– <strong>als</strong> wäre das Leben dana<strong>ch</strong> vorgespurt<br />

und <strong>als</strong> hätte man in der Gegenwart ni<strong>ch</strong>t<br />

ständig wieder die Mögli<strong>ch</strong>keit, seine<br />

Wei<strong>ch</strong>en zu stellen!<br />

PM: Diese Lofoten-Reise war einfa<strong>ch</strong> ein<br />

wi<strong>ch</strong>tiger Moment. Die Figuren blicken<br />

zurück auf eine Zeit, in der no<strong>ch</strong> alles<br />

mögli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ien, und sie fragen si<strong>ch</strong>: Sind<br />

wir no<strong>ch</strong> dieselben wie dam<strong>als</strong>? Was,<br />

wenn wir uns ni<strong>ch</strong>ts mehr zu sagen<br />

haben?<br />

FS: Für mi<strong>ch</strong> deutet Enter vieles an, aber<br />

mir fehlt oft die gedankli<strong>ch</strong>e Konsequenz.<br />

Und ausgere<strong>ch</strong>net dann, wenn das Bu<strong>ch</strong><br />

seinen dramaturgis<strong>ch</strong>en Höhepunkt<br />

errei<strong>ch</strong>t, ist es zu Ende – der spannende<br />

Moment wird ni<strong>ch</strong>t aufgelöst. Für mi<strong>ch</strong><br />

war dieses Ende so abrupt, dass i<strong>ch</strong> da<strong>ch</strong>te:<br />

Der Autor drückt si<strong>ch</strong> hier davor, die<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te aufzulösen.<br />

PM: Gerade dieses Ende hat mir aber ge-<br />

fallen. Das Leben geht eben immer weiter,<br />

es löst si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts einfa<strong>ch</strong> auf. Natürli<strong>ch</strong><br />

würde i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> gern wissen, wie die<br />

Sa<strong>ch</strong>e ausgeht, aber der Autor hat si<strong>ch</strong><br />

ents<strong>ch</strong>ieden, den S<strong>ch</strong>luss so zu gestalten,<br />

und das kann i<strong>ch</strong> gut annehmen. Do<strong>ch</strong><br />

um auf das zurückzukommen, was i<strong>ch</strong><br />

besonders stark finde: Es gibt im Bu<strong>ch</strong> so<br />

s<strong>ch</strong>öne Abs<strong>ch</strong>nitte über das Reisen oder<br />

die Berge, die i<strong>ch</strong> am liebsten einrahmen<br />

und aufhängen würde. Wie Enter das<br />

Li<strong>ch</strong>t auf den Lofoten bes<strong>ch</strong>reibt oder das<br />

Gefühl der eigenen Bedeutungslosigkeit<br />

angesi<strong>ch</strong>ts eines Bergmassivs – das ist<br />

einfa<strong>ch</strong> hervorragend<br />

FS: Dass mi<strong>ch</strong> das alles ni<strong>ch</strong>t so berührt<br />

hat, hängt viellei<strong>ch</strong>t damit zusammen,<br />

dass mir das Thema ni<strong>ch</strong>t so nahe geht.<br />

I<strong>ch</strong> habe keinen besonderen Bezug zu<br />

Bergen.<br />

PM: Ah, das ist ein wi<strong>ch</strong>tiger Unters<strong>ch</strong>ied<br />

– i<strong>ch</strong> liebe die Berge, und das ist<br />

si<strong>ch</strong>er eine gute Voraussetzung, um au<strong>ch</strong><br />

dieses Bu<strong>ch</strong> zu mögen. Und Bü<strong>ch</strong>er, die in<br />

nördli<strong>ch</strong>en Lands<strong>ch</strong>aften spielen, mag i<strong>ch</strong><br />

generell.<br />

Das nä<strong>ch</strong>ste Bu<strong>ch</strong>, über das wir spre<strong>ch</strong>en,<br />

stammt aus einem ganz anderen<br />

Kulturraum. Franziska, du hast «Betibú»<br />

der argentinis<strong>ch</strong>en Erfolgsautorin Claudia<br />

Piñeiro in die Debatte eingebra<strong>ch</strong>t.<br />

Worum geht’s?<br />

FS: Das Bu<strong>ch</strong> ist <strong>als</strong> Krimi angelegt. Die<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te spielt in einer sogenannten<br />

«Gated community», <strong>als</strong>o in einer ges<strong>ch</strong>lossenen<br />

Wohnsiedlung, zu der nur die<br />

Bewohner, deren Gäste und Angestellte<br />

Zutritt haben. Dort wohnt man, weil man<br />

si<strong>ch</strong> si<strong>ch</strong>er fühlen will – do<strong>ch</strong> ausgere<strong>ch</strong>net<br />

hier wird ein Mann mit aufges<strong>ch</strong>litzter<br />

Kehle aufgefunden. Eine S<strong>ch</strong>riftstellerin,<br />

deren letzter Roman floppte und die si<strong>ch</strong><br />

jetzt neue Einnahmequellen ers<strong>ch</strong>liessen<br />

muss, wird von einer Zeitung in die Siedlung<br />

ges<strong>ch</strong>ickt, um den Fall zu untersu<strong>ch</strong>en.<br />

Unterstützt wird sie vom jungen<br />

Polizeireporter der Zeitung – und dieser<br />

wiederum bekommt Hilfe von seinem<br />

Vorgänger, den die Zeitung zwangsversetzte.<br />

Die Anlage des Bu<strong>ch</strong>s klingt viellei<strong>ch</strong>t<br />

ni<strong>ch</strong>t besonders originell, entpuppt<br />

si<strong>ch</strong> dann aber <strong>als</strong> gesells<strong>ch</strong>aftskritis<strong>ch</strong>e<br />

Milieustudie: Piñeiro dur<strong>ch</strong>leu<strong>ch</strong>tet die<br />

Me<strong>ch</strong>anismen in einer Gated community.<br />

Ein anderes Thema ist der Umgang mit<br />

dem S<strong>ch</strong>eitern – der alte Polizeireporter<br />

und die S<strong>ch</strong>riftstellerin sind beide<br />

ges<strong>ch</strong>eitert. Und weiter finde i<strong>ch</strong> das Bu<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> sehr raffiniert. I<strong>ch</strong> habe<br />

es aber auf Spanis<strong>ch</strong> ge<strong>lesen</strong>.<br />

Franziska sonderer, 32, lebt in Züri<strong>ch</strong><br />

und arbeitet in der Abteilung Belletristik<br />

der Filiale am Bellevue. Sie hat Deuts<strong>ch</strong><br />

und Spanis<strong>ch</strong> studiert – und liest am<br />

liebsten Familienges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten oder Werke<br />

von spanis<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>igen Autorinnen und<br />

Autoren.<br />

Franziska Sonderer:<br />

«Für mi<strong>ch</strong> war<br />

dieses Ende so<br />

abrupt, dass i<strong>ch</strong><br />

da<strong>ch</strong>te: Der Autor<br />

drückt si<strong>ch</strong> hier davor,<br />

die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

aufzulösen.»<br />

Patrizia Melaugh:<br />

«Gerade dieses<br />

Ende hat mir aber<br />

gefallen. Das Leben<br />

geht eben immer<br />

weiter, es löst si<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>ts einfa<strong>ch</strong> auf.»<br />

patrizia melaugh, 61, lebt in S<strong>ch</strong>affhausen<br />

und arbeitet in der Abteilung Belletristik<br />

der Filiale Kramhof. Sie mag vor allem<br />

Bü<strong>ch</strong>er aus dem englis<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>raum.<br />

Ihre zwei Kinder sind bereits erwa<strong>ch</strong>sen.<br />

Kannst du di<strong>ch</strong> diesem positiven Urteil<br />

ans<strong>ch</strong>liessen, Patrizia?<br />

PM: Zunä<strong>ch</strong>st fand i<strong>ch</strong> das Bu<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t zu<br />

<strong>lesen</strong> und au<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>aus amüsant. Dann<br />

stolperte i<strong>ch</strong> über etwas, das mein feministis<strong>ch</strong>es<br />

Herz störte: Frauen werden<br />

ständig <strong>als</strong> «Die Kleine» bezei<strong>ch</strong>net. Und<br />

<strong>als</strong> i<strong>ch</strong> herausfand, dass der Übername<br />

der weibli<strong>ch</strong>en Hauptfigur, Betibú, an<br />

eine niedli<strong>ch</strong>e Comicfigur angelehnt ist,<br />

standen mir die Haare glei<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> einmal<br />

zu Berge. Eine sol<strong>ch</strong>e Verniedli<strong>ch</strong>ung<br />

finde i<strong>ch</strong> fur<strong>ch</strong>tbar. Weiter ers<strong>ch</strong>eint mir<br />

die Gesells<strong>ch</strong>aftskritik, die du erwähnt<br />

hast, do<strong>ch</strong> etwas zahm; sie dürfte für<br />

meinen Ges<strong>ch</strong>mack stärker sein. Für mi<strong>ch</strong><br />

pläts<strong>ch</strong>ert das Bu<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong> so dahin: eine<br />

nette Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te mit ein paar niedli<strong>ch</strong>en<br />

Frauen drin.<br />

FS: Dazu muss i<strong>ch</strong> aber sagen, dass sol<strong>ch</strong>e<br />

Verniedli<strong>ch</strong>ungen im Spanis<strong>ch</strong>en völlig<br />

normal sind. Sie haben ni<strong>ch</strong>t unbedingt<br />

mit der Autorin zu tun.<br />

Was ist dir positiv aufgefallen, Patrizia?<br />

PM: Mir haben zum Beispiel die Zeitungsartikel,<br />

wel<strong>ch</strong>e die Hauptfigur über den<br />

Fall s<strong>ch</strong>reibt, gefallen. Und ein Stilmittel<br />

finde i<strong>ch</strong> sehr geglückt: Piñeiro bes<strong>ch</strong>reibt<br />

man<strong>ch</strong>mal im glei<strong>ch</strong>en Satz, was vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Leute glei<strong>ch</strong>zeitig ma<strong>ch</strong>en. Denno<strong>ch</strong><br />

habe i<strong>ch</strong> die Intensität vermisst.<br />

FS: Si<strong>ch</strong>er wird mi<strong>ch</strong> dieses Bu<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

die nä<strong>ch</strong>sten 20 Jahre lang bes<strong>ch</strong>äftigen,<br />

aber i<strong>ch</strong> fand die Lektüre spannend, süffig<br />

und sehr unterhaltsam. Das Bu<strong>ch</strong> ist<br />

humorvoll und gut ges<strong>ch</strong>rieben. I<strong>ch</strong> werde<br />

es allen empfehlen, die gern Krimis <strong>lesen</strong><br />

und auf eine gute Spra<strong>ch</strong>e wert legen.<br />

Patrizia, kann es sein, dass dir lateinamerikanis<strong>ch</strong>e<br />

Autorinnen generell ni<strong>ch</strong>t<br />

so gefallen – so, wie Franziska keinen<br />

besonderen Bezug zu den Nordländern<br />

hat?<br />

PM: Das ist tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> so. Piñeiro ist in<br />

Argentinien ja sehr erfolgrei<strong>ch</strong>, und sie<br />

wird au<strong>ch</strong> bei uns ges<strong>ch</strong>ätzt.<br />

Kommen wir zum letzten Bu<strong>ch</strong>, «Elsa<br />

ungeheuer». Die Autorin Astrid Rosenfeld<br />

kam mit ihrem Debütroman «Adams<br />

Erbe» auf die Longlist für den Deuts<strong>ch</strong>en<br />

Bu<strong>ch</strong>preis, entspre<strong>ch</strong>end ho<strong>ch</strong> sind die<br />

Erwartungen an das Na<strong>ch</strong>folgewerk ...<br />

FS: Im Mittelpunkt stehen zwei Brüder,<br />

die auf einem Hof wohnen. Ihre Mutter,<br />

die <strong>als</strong> verrückt gilt, nimmt si<strong>ch</strong> das<br />

Leben, und ungefähr zur glei<strong>ch</strong>en Zeit<br />

kommt das elfjährige Mäd<strong>ch</strong>en Elsa ins<br />

Dorf. Seine Mutter hat es dem hier leben-


34 | kaFFeepause books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf BuCHtIpps | 35<br />

den Vater gebra<strong>ch</strong>t, weil sie auf Weltreise<br />

geht. Der jüngere der beiden Brüder, der<br />

kleine dicke Karl, will si<strong>ch</strong> mit der ziemli<strong>ch</strong><br />

exzentris<strong>ch</strong>en Elsa anfreunden.<br />

PM: Karl ist der Erzähler, und er wird<br />

Elsa ein Leben lang lieben. Die drei<br />

Kinder wa<strong>ch</strong>sen zu dritt auf und verbringen<br />

viel Zeit miteinander – bis in ihrer<br />

Jugendzeit etwas passiert, das sie trennt.<br />

FS: Na<strong>ch</strong> dieser Na<strong>ch</strong>t ist ni<strong>ch</strong>ts ist mehr<br />

wie vorher. Der zweite Teil des Bu<strong>ch</strong>s<br />

spielt zehn Jahre na<strong>ch</strong> dem ersten. Elsa<br />

ist in die USA ausgewandert und hat dort<br />

geheiratet, der ältere der beiden Brüder<br />

ist ein erfolgrei<strong>ch</strong>er Künstler geworden.<br />

Jetzt geht es vor allem darum, wie die<br />

Kunstwelt funktioniert: Wie wird jemand<br />

erfolgrei<strong>ch</strong>? Wer definiert, was Kunst ist?<br />

Es s<strong>ch</strong>eint, <strong>als</strong> hätte Astrid Rosenfeld da<br />

ziemli<strong>ch</strong> viel in ihren Roman gepackt.<br />

FS: Ja, und alle ihre Figuren sind eher<br />

exzentris<strong>ch</strong> – und bei allen geht es<br />

irgendwie um Missbrau<strong>ch</strong>. Um sexuellen<br />

Missbrau<strong>ch</strong>, um Missbrau<strong>ch</strong> von Drogen<br />

oder Ma<strong>ch</strong>t. I<strong>ch</strong> finde, das Bu<strong>ch</strong> ist fast ein<br />

wenig zu voll. I<strong>ch</strong> habe es ni<strong>ch</strong>t ungern<br />

ge<strong>lesen</strong>, weil i<strong>ch</strong> stets wissen wollte, wie<br />

es weitergeht, aber mir kam alles sehr<br />

trostlos vor.<br />

War Astrid Rosenfeld überambitioniert?<br />

Wollte sie es na<strong>ch</strong> ihrem erfolgrei<strong>ch</strong>en<br />

Erstling ganz besonders gut ma<strong>ch</strong>en?<br />

FS: Also angestrengt fand i<strong>ch</strong> das Bu<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t. Im Gegenteil kam es mir eher so<br />

vor, <strong>als</strong> habe si<strong>ch</strong> die Autorin ni<strong>ch</strong>t ri<strong>ch</strong>tig<br />

ents<strong>ch</strong>eiden können, in wel<strong>ch</strong>e Ri<strong>ch</strong>tung<br />

sie si<strong>ch</strong> anstrengen wollte.<br />

PM: Die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te selber finde i<strong>ch</strong><br />

eigentli<strong>ch</strong> gut. Dieses Surreal-groteske<br />

hätte i<strong>ch</strong> aber si<strong>ch</strong>er besser ertragen,<br />

wäre es mit Humor gepaart. Irgendwie<br />

kam mir das Bu<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong> wie ein in zu<br />

grellen Farben gemaltes Bild vor. Irgendwann<br />

da<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong>: Astrid Rosenfeld und i<strong>ch</strong><br />

verstehen uns wohl einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Sie lebt<br />

in einer anderen Welt.<br />

Aber das ist ja gerade das S<strong>ch</strong>öne an<br />

Literatur, dass man in andere Welten<br />

eintau<strong>ch</strong>en kann!<br />

PM: Ja, aber verstehen mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> sie<br />

s<strong>ch</strong>on, diese andere Welt, hier blieb sie<br />

mir fremd.<br />

FS: Man muss aber sagen, dass Astrid<br />

Rosenfeld stellenweise sehr mitreissend<br />

s<strong>ch</strong>reibt. Es gibt ein paar grossartig<br />

bes<strong>ch</strong>riebene Figuren – und einige gute<br />

Ideen. Do<strong>ch</strong> sie bieten in diesem eher düsteren<br />

Roman nur kleine Aufhellungen.<br />

Geniesse dein Lieblingsgetränk<br />

– perfekt zubereitet<br />

in deinem Starbucks.<br />

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ZülFü livaNeli<br />

serenade für<br />

nadja<br />

eigentli<strong>ch</strong> soll die junge türkin Maya<br />

den deuts<strong>ch</strong>stämmigen Professor<br />

Maximilian Wagner nur während<br />

eines kongresses in istanbul betreuen.<br />

Do<strong>ch</strong> <strong>als</strong> der 87-Jährige am ufer des<br />

s<strong>ch</strong>warzen Meers bis zu seinem Zusammenbru<strong>ch</strong><br />

Geige spielt, wird sie in<br />

dessen lebensges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te hineingezogen.<br />

und sie erfährt, was es auf si<strong>ch</strong><br />

hat mit der serenade, die Wagner<br />

während des Naziterrors für seine<br />

jüdis<strong>ch</strong>e Geliebte Nadja komponierte.<br />

Maya kommt vom traurigen s<strong>ch</strong>icksal<br />

von Nadja und Maximilian ni<strong>ch</strong>t los<br />

– und sie liest aus den Parallelen den<br />

auftrag heraus, ihr eigenes leben<br />

no<strong>ch</strong> einmal neu zu beginnen.<br />

336 seiten<br />

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klett-Cotta<br />

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haNs sChaub<br />

s<strong>ch</strong>uldig<br />

geboren<br />

Waldenburg in den 1920er-Jahren:<br />

bauer albert stoll ist alkoholiker und<br />

im städt<strong>ch</strong>en verpönt. er misshandelt<br />

seine Familie auf brut<strong>als</strong>te art. Na<strong>ch</strong>dem<br />

seine Frau linda na<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>werer<br />

krankheit stirbt, wird stoll enteignet,<br />

die kinder werden fremdplatziert.<br />

sohn Max muss na<strong>ch</strong> holland zu einer<br />

sektiereris<strong>ch</strong>en tante übersiedeln.<br />

<strong>als</strong> Max während der Nazizeit <strong>als</strong><br />

junger Mann zurückkehrt, s<strong>ch</strong>eint<br />

sein berufli<strong>ch</strong>er aufstieg auf bestem<br />

Weg zu sein – bis er mit Marta einen<br />

sohn zeugt, obwohl er bereits der<br />

to<strong>ch</strong>ter seines Chefs verspro<strong>ch</strong>en ist.<br />

Wider Willen geht Max mit Marta<br />

eine Zwangsehe ein, do<strong>ch</strong> sein ruf ist<br />

zerstört ... eine tragis<strong>ch</strong>e Familiensaga<br />

aus dem Jura, eine Mis<strong>ch</strong>ung aus wahren<br />

begebenheiten und Fiktion.<br />

318 seiten<br />

ChF 29.90<br />

Woa<br />

isbN 978-3-9523657-6-2<br />

haNNah riChell<br />

geheimnis der<br />

gezeiten<br />

Dora tide ist fast no<strong>ch</strong> ein kind,<br />

<strong>als</strong> ihr kleiner bruder beim spielen<br />

zwis<strong>ch</strong>en den klippen an der küste<br />

von Dorset vers<strong>ch</strong>windet. Na<strong>ch</strong><br />

dieser katastrophe bri<strong>ch</strong>t die Familie<br />

tide auseinander. elf Jahre später<br />

kehrt Dora zurück na<strong>ch</strong> Dorset, in<br />

das Zuhause ihrer kindheit. sie su<strong>ch</strong>t<br />

antworten auf die Fragen, die sie seit<br />

jenem tag quälen: Wo waren die eltern,<br />

<strong>als</strong> Dora mit ihren Ges<strong>ch</strong>wistern<br />

am Meer spielte? Wel<strong>ch</strong>es Geheimnis<br />

verbirgt ihre Mutter helen bis zum<br />

heutigen tag vor ihrer to<strong>ch</strong>ter? Na<strong>ch</strong><br />

all den Jahren erfährt Dora eine<br />

Wahrheit, die helen ihr viel zu lange<br />

vers<strong>ch</strong>wieg. Für die beiden Frauen<br />

ist der Moment gekommen, si<strong>ch</strong> der<br />

vergangenheit zu stellen.<br />

496 seiten<br />

ChF 31.90<br />

Diana<br />

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JoaNNe harris<br />

Himmlis<strong>ch</strong>e<br />

träume<br />

vianne ro<strong>ch</strong>er lebt mit ihren tö<strong>ch</strong>tern<br />

auf einem hausboot in Paris.<br />

No<strong>ch</strong> immer verzaubern ihre s<strong>ch</strong>okoladenkreationen<br />

die Mens<strong>ch</strong>en.<br />

eines tages erhält sie ein brief von<br />

ihrer alten Freundin armande, die<br />

sie bittet, zurück in das kleine Dorf<br />

lansquenet im ländli<strong>ch</strong>en Frankrei<strong>ch</strong><br />

zu kommen. vianne soll si<strong>ch</strong> um armandes<br />

haus und vor allem um den<br />

alten Pfirsi<strong>ch</strong>baum kümmern. und das<br />

Dorf brau<strong>ch</strong>t ihre hilfe ... Der Duft<br />

von Pfirsi<strong>ch</strong>en und ein verheissungsvoller<br />

Wind locken vianne und ihre<br />

beiden tö<strong>ch</strong>ter in ri<strong>ch</strong>tung süden.<br />

und wirkli<strong>ch</strong>, der kleine ort ist<br />

zutiefst zerstritten – und ausgere<strong>ch</strong>net<br />

der Priester reynaud s<strong>ch</strong>eint hinter<br />

allem zu stecken.<br />

400 seiten<br />

ChF 32.90<br />

list<br />

isbN 978-3-471-35091-1


36 | FantastIsCH! books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf FantastIsCH! | 37<br />

Angelina Rubli, 27,<br />

arbeitet bei Orell<br />

Füssli am Bellevue.<br />

«I<strong>ch</strong> liebe Kinder-<br />

und Jugendbü<strong>ch</strong>er»,<br />

meint sei, «denn dieses<br />

Segment ist extremabwe<strong>ch</strong>slungsrei<strong>ch</strong><br />

und verändert<br />

si<strong>ch</strong> ständig – eine<br />

Saison lang stehen Vampirromane im Vordergrund,<br />

dann kommen Krimis oder dystopis<strong>ch</strong>e<br />

Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten wie ‹Panem›.» Fantasy-Romane<br />

liebt Angelina Rubli ganz<br />

besonders. «Sie ermögli<strong>ch</strong>en mir, in eine<br />

Welt einzutau<strong>ch</strong>en, die ni<strong>ch</strong>t existiert. Auf<br />

500 Seiten kann i<strong>ch</strong> etwas Magis<strong>ch</strong>es erleben,<br />

mit dem i<strong>ch</strong> in Wirkli<strong>ch</strong>keit nie zu tun<br />

hätte.» Ihr Tipp: «As<strong>ch</strong>e und Phoenix»<br />

von Kai Meyer. «Die junge Ash gehört zu<br />

den ‹Unsi<strong>ch</strong>tbaren›. Die Mitglieder dieser<br />

Gruppe haben keinen festen Wohnsitz,<br />

keine feste Arbeitsstelle, kein festes Einkommen.<br />

Niemand weiss, dass sie existieren<br />

– was Ash ganz re<strong>ch</strong>t ist. Do<strong>ch</strong> eines<br />

Tages wird sie in einer Hotelsuite von Parker<br />

Cale, dem angesagten Jungstar der<br />

‹Glamour›-Filmreihe, beim Stehlen erwis<strong>ch</strong>t.<br />

Parker ist das pure Gegenteil von<br />

Ash, er ist weltberühmt und kann niem<strong>als</strong><br />

unerkannt auf die Strasse treten. Obwohl<br />

er die Aufmerksamkeit brau<strong>ch</strong>t wie andere<br />

die Luft zum Atmen, mö<strong>ch</strong>te er aus allem<br />

ausbre<strong>ch</strong>en. Da kommt ihm Ash gerade<br />

re<strong>ch</strong>t. Die beiden vers<strong>ch</strong>winden aus<br />

dem Hotel – und damit beginnt ein teuflis<strong>ch</strong>es<br />

Abenteuer. Die beiden werden von<br />

einer Ma<strong>ch</strong>t verfolgt, die böser ni<strong>ch</strong>t sein<br />

kann ... Wer die ‹Arkadien›-Trilogie von<br />

Kai Meyer ge<strong>lesen</strong> hat, weiss, dass man bei<br />

diesem Autor man<strong>ch</strong>mal etwas geduldig<br />

sein muss. Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> ist der Anfang von<br />

‹As<strong>ch</strong>e und Phoenix› eher harzig. I<strong>ch</strong> hätte<br />

das Bu<strong>ch</strong> beinahe weggelegt – aber <strong>als</strong> Ash<br />

und Parker aus dem Hotel vers<strong>ch</strong>wanden<br />

und von Paparazzis verfolgt wurden, gab’s<br />

für mi<strong>ch</strong> kein Entkommen mehr. I<strong>ch</strong> las<br />

lieber <strong>als</strong> zu essen, zu trinken oder zu<br />

s<strong>ch</strong>lafen. Das Bu<strong>ch</strong> ist besonders empfehlenswert<br />

für alle, die sexy Filmstars und<br />

etwas eigenartige Mäd<strong>ch</strong>en mögen.»<br />

as<strong>ch</strong>e und phoenix<br />

kai Meyer<br />

459 seiten<br />

CHF 29.90<br />

Carlsen<br />

Fantastis<strong>ch</strong>!<br />

Vier Mitarbeitende von Orell Füssli präsentieren<br />

Neu ers<strong>ch</strong>einungen und Geheimtipps aus dem<br />

Fantasy-Genre: Bü<strong>ch</strong>er für alle, die si<strong>ch</strong> gern<br />

in fremde Welten entführen lassen.<br />

marius leutenegger<br />

Manuela Bigler, 24,<br />

arbeitet in der Kinder-<br />

und Jugendbu<strong>ch</strong>abteilung<br />

von<br />

Orell Füssli im BernerEinkaufszentrum<br />

Westside. «Das<br />

Lesen hat mi<strong>ch</strong> von<br />

Kind auf begleitet»,<br />

sagt sie, «deshalb<br />

wollte i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> berufli<strong>ch</strong> mit Bü<strong>ch</strong>ern zu<br />

tun haben.» Am liebsten sind ihr Fantasy-Romane.<br />

«Bei diesem Genre kann i<strong>ch</strong><br />

am besten abs<strong>ch</strong>alten», sagt die Bernerin.<br />

«I<strong>ch</strong> lese ni<strong>ch</strong>t so gern Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten,<br />

die zu nah an der Realität sind, denn Lesen<br />

soll ja au<strong>ch</strong> einen Ausglei<strong>ch</strong> zum Alltag<br />

bieten.» Ihr Tipp: «Die Bestimmung<br />

– Tödli<strong>ch</strong>e Wahrheit» von Veronica<br />

Roth. «Im ersten Bu<strong>ch</strong> dieser Trilogie<br />

ging es darum, zu wel<strong>ch</strong>er von fünf Fraktionen<br />

die 16-jährige Tris gehört. Jetzt,<br />

im zweiten Band, zerfallen die Fraktionen,<br />

es kommt zum Krieg. Tris muss si<strong>ch</strong><br />

gegen ihre Liebe ents<strong>ch</strong>eiden und si<strong>ch</strong> mit<br />

dem Feind verbünden, um alle zu retten<br />

... Bei dieser Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te steckt man sofort<br />

mittendrin. Es gibt keine Rückblenden,<br />

keine langen Erläuterungen, und deshalb<br />

eignet si<strong>ch</strong> das Bu<strong>ch</strong> vor allem für jene,<br />

die bereits den ersten Band ge<strong>lesen</strong> haben.<br />

Sie werden von Veronica Roth sehr<br />

gut bedient: Man gewinnt tiefere Einblicke<br />

ins System der Fraktionen und versteht<br />

immer besser, warum es s<strong>ch</strong>eitert.<br />

Die Figuren dur<strong>ch</strong>leben eine starke Entwicklung,<br />

aus Feind wird Freund und<br />

umgekehrt. Das führt zu unerwarteten<br />

Wendungen und au<strong>ch</strong> zu grosser Spannung,<br />

denn man weiss nie, wem man<br />

no<strong>ch</strong> trauen kann. Tris, die Hauptfigur,<br />

reift zur Erwa<strong>ch</strong>senen und trifft eigene<br />

Ents<strong>ch</strong>eidungen. Oft versteht man ni<strong>ch</strong>t,<br />

warum sie so handelt, wie sie es tut, aber<br />

am S<strong>ch</strong>luss erkennt man ihren Plan und<br />

ihre wahre Stärke. Zuweilen ist die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te<br />

etwas arg brutal und bra<strong>ch</strong>ial,<br />

i<strong>ch</strong> finde sie aber sehr ges<strong>ch</strong>ickt gesponnen<br />

– und i<strong>ch</strong> kann den abs<strong>ch</strong>liessenden<br />

Band der Trilogie kaum erwarten!»<br />

die Bestimmung – tödli<strong>ch</strong>e<br />

wahrheit<br />

veroNiCa roth<br />

508 seiten<br />

CHF 27.90<br />

Cbt<br />

Tim Lenny George,<br />

18, absolviert im<br />

Kramhof in Züri<strong>ch</strong><br />

das zweite Jahr der<br />

Lehre zum Bu<strong>ch</strong>händler.<br />

Er lebt in<br />

einem Dorf ausserhalb<br />

von Bern und<br />

brau<strong>ch</strong>t tägli<strong>ch</strong> vier<br />

Stunden, um morgens<br />

zur Arbeit und abends wieder na<strong>ch</strong><br />

Hause zu gelangen. «Den weiten Weg<br />

nehme i<strong>ch</strong> aber gern auf mi<strong>ch</strong>», sagt er.<br />

«Denn die Zeit im Zug kann i<strong>ch</strong> zum Lesen<br />

nutzen.» Sein Tipp: «The Peculiar»<br />

von Stefan Ba<strong>ch</strong>mann. «Als i<strong>ch</strong> in der<br />

Zeitung von Stefan Ba<strong>ch</strong>manns Sensationserfolg<br />

in den USA las, war i<strong>ch</strong> zunä<strong>ch</strong>st<br />

skeptis<strong>ch</strong>. Ein erst 19-jähriger<br />

S<strong>ch</strong>weizer, der gute Fantasy s<strong>ch</strong>reibt –<br />

dazu no<strong>ch</strong> auf Englis<strong>ch</strong>? Kann das sein?<br />

Meine anfängli<strong>ch</strong>e Skepsis wurde s<strong>ch</strong>nell<br />

weggefegt. Der mitreissende Roman<br />

dreht si<strong>ch</strong> um die Abenteuer von Bartholomew<br />

Kettle. Der Junge lebt in England<br />

während der Industrialisierung, und er<br />

ist wie seine S<strong>ch</strong>wester Hettie ein ‹Peculiar›:<br />

das Kind einer Fee und eines Mens<strong>ch</strong>en.<br />

Als si<strong>ch</strong> mysteriöse Mordfälle häufen,<br />

bei denen ‹Peculiars› spurlos<br />

vers<strong>ch</strong>winden und später tot in der<br />

Themse gefunden werden, ändert si<strong>ch</strong><br />

Bartholomews Leben s<strong>ch</strong>lagartig. Die<br />

bösartige Lady in Lila, die mit den Mordfällen<br />

zu tun hat, entführt seine S<strong>ch</strong>wester<br />

Hettie. Es beginnt eine rasante Verfolgungsjagd<br />

quer dur<strong>ch</strong> ein England voller<br />

Feen, Trolle und böser Dämone. Unterstützt<br />

wird Bartholomew vom unauffälligen<br />

Politiker Arthur Jelliby – und bald<br />

zeigt si<strong>ch</strong>: Hinter den Entführungen der<br />

‹Peculiars› steckt viel mehr, <strong>als</strong> si<strong>ch</strong> Bartholomew<br />

und Jelliby träumen liessen ...<br />

Ein toller Fantasy-Roman für alle jungen<br />

und junggebliebenen Leser ab neun Jahren.»<br />

the peculiar<br />

steFaN baChMaNN<br />

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Piyasena Dürst, 28,<br />

ist Bu<strong>ch</strong>händler in<br />

der Filiale am Bellevue;berufsbegleitend<br />

studiert er<br />

Wirts<strong>ch</strong>aftsinformatik.<br />

Als begeisterter<br />

Fantasy-Leser<br />

ist er für die Fantasy-Abteilungverantwortli<strong>ch</strong>.<br />

Unter anderem informiert er<br />

si<strong>ch</strong> auf eins<strong>ch</strong>lägigen englis<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>igen<br />

Fan-Sites über alle Trends und Neuigkeiten;<br />

dadur<strong>ch</strong> kann er den Kundinnen<br />

und Kunden immer frühzeitig die<br />

spannendsten Titel empfehlen. Sein neuester<br />

Tipp: «Wo die Na<strong>ch</strong>t beginnt» von<br />

Deborah Harkness. «No<strong>ch</strong> eine Vampirges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te?<br />

Ja, und was für eine! Na<strong>ch</strong><br />

‹Die Seelen der Na<strong>ch</strong>t› legt Deborah Harkness<br />

jetzt mit der Fortsetzung ‹Wo die<br />

Na<strong>ch</strong>t beginnt› na<strong>ch</strong> – das ist der zweite<br />

Teil ihrer ‹All-Souls›-Trilogie. Im Mittelpunkt<br />

der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te steht Diana Bishop,<br />

die eigentli<strong>ch</strong> eine mä<strong>ch</strong>tige Hexe ist. Sie<br />

hat jedo<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem gewaltsamen Tod<br />

ihrer Eltern allem Übersinnli<strong>ch</strong>en abges<strong>ch</strong>woren<br />

und si<strong>ch</strong> der Wissens<strong>ch</strong>aft zugewandt.<br />

Bis ihr eines Tages dank ihrer<br />

Magie ein seit langem vers<strong>ch</strong>ollenes Manuskript<br />

in die Hände fällt. Plötzli<strong>ch</strong> sind<br />

ni<strong>ch</strong>t nur die Hexen hinter ihr her, sondern<br />

au<strong>ch</strong> Dämonen und Vampire. Zum<br />

Glück s<strong>ch</strong>eint ihr der ni<strong>ch</strong>t unattraktive<br />

1500-jährige Vampir Matthew Clairmont<br />

helfen zu wollen. Zusammen ma<strong>ch</strong>en die<br />

beiden si<strong>ch</strong> daran, die Geheimnisse des<br />

Manuskripts zu ergründen ... Deborah<br />

Harkness bes<strong>ch</strong>reibt eine magis<strong>ch</strong>e und<br />

romantis<strong>ch</strong>e Reise dur<strong>ch</strong> Raum und Zeit,<br />

auf der Matthew und Diana au<strong>ch</strong> mit den<br />

Geistern ihrer eigenen Vergangenheit<br />

konfrontiert werden. Von Anfang an<br />

s<strong>ch</strong>lugen mi<strong>ch</strong> die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te um Diana<br />

und Matthew, die grossartige Welt, in der<br />

die Bü<strong>ch</strong>er spielen, sowie die tollen Figuren,<br />

die sie bevölkern, in den Bann. Atemlos<br />

begleitete i<strong>ch</strong> Diana und Matthew auf<br />

ihrer Reise, bis i<strong>ch</strong> um se<strong>ch</strong>s Uhr morgens<br />

den zweiten Band zu Ende ge<strong>lesen</strong><br />

hatte. Für jeden Vampir- und Romantasy-<br />

Fan unbedingt zu empfehlen!»<br />

wo die na<strong>ch</strong>t beginnt<br />

Deborah harkNess<br />

800 seiten<br />

CHF 31.90<br />

Blanvalet


38 | Im sCHauFenster books nr. 1/2013<br />

Altmeister aller<br />

Klassen<br />

Andrea Camilleri ist ungemein produktiv: In diesem Frühling<br />

ers<strong>ch</strong>einen von ihm glei<strong>ch</strong> mehrere neue Bü<strong>ch</strong>er auf Deuts<strong>ch</strong>.<br />

Sie lassen erkennen, warum der Sizilianer ni<strong>ch</strong>t allein wegen<br />

seiner Montalbano-Krimis ein Bestseller-Autor ist.<br />

marius leutenegger<br />

Es s<strong>ch</strong>eint einfallslos, einen Beitrag über<br />

Andrea Camilleri mit einer Bemerkung<br />

über dessen Alter einzuleiten. Do<strong>ch</strong> man<br />

kommt einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t umhin, fortwährend<br />

daran zu denken, wie betagt dieser Mann<br />

ist, wenn man über ihn s<strong>ch</strong>reibt. Denn sein<br />

Alter ma<strong>ch</strong>t seine ohnehin eindrückli<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>affenskraft zu einem fast wundersamen<br />

Ding: Camilleri wird diesen Sommer<br />

sage und s<strong>ch</strong>reibe 88 Jahre alt – und wirft<br />

s<strong>ch</strong>einbar völlig unberührt von dieser Tatsa<strong>ch</strong>e<br />

Bu<strong>ch</strong> um Bu<strong>ch</strong> auf den Markt. Es ist<br />

aber ni<strong>ch</strong>t allein die s<strong>ch</strong>iere Masse, die tiefen<br />

Respekt einflösst, sondern vor allem<br />

die hohe Qualität dieses Alterswerks: Fast<br />

jedes neue Bu<strong>ch</strong> von Camilleri bietet neue<br />

Überras<strong>ch</strong>ungen und ma<strong>ch</strong>t Freude. Es<br />

kommt einem vor, <strong>als</strong> hätte hier einer viel<br />

Inspiration und Talent für sein Spätwerk<br />

aufgespart – und käme kaum no<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>,<br />

die vielen Ideen und Projekte, die ihm im<br />

Kopf herums<strong>ch</strong>wirren, zu verwerten.<br />

ein sizilianer in rom<br />

Ausnehmend produktiv war Camilleri aber<br />

s<strong>ch</strong>on immer. Bis zu seiner Pensionierung<br />

arbeitete er <strong>als</strong> Regisseur bei der RAI, der<br />

italienis<strong>ch</strong>en Rundfunkanstalt. Dort gingen<br />

1300 Radioproduktionen und 80 Fernsehspiele<br />

auf sein Konto; nebenher führte Camilleri<br />

au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> bei 120 Theaterinszenierungen<br />

Regie. Er war einer der ersten, der<br />

dem italienis<strong>ch</strong>en Publikum Dramatiker<br />

wie Strindberg, Beckett oder Ionesco näherbra<strong>ch</strong>te.<br />

No<strong>ch</strong> heute lebt der dreifa<strong>ch</strong>e<br />

Vater und vierfa<strong>ch</strong>e Grossvater mit seiner<br />

Frau in der Nähe der RAI-Studios in Rom.<br />

Seine Wurzeln hat Camilleri aber in Sizilien,<br />

genauer: In der Hafenstadt Porto Empedocle<br />

in der Nähe von Agrigento. Dort<br />

kam er am 6. September 1925 zur Welt, zu<br />

einer Zeit <strong>als</strong>o, <strong>als</strong> Mussolini in Italien regierte.<br />

Camilleri setzte seine Geburtsstadt<br />

auf die literaris<strong>ch</strong>e Landkarte, indem er sie<br />

unter dem Namen Vigàta zum S<strong>ch</strong>auplatz<br />

seiner berühmtesten Bu<strong>ch</strong>reihe ma<strong>ch</strong>te: In<br />

Vigàta spielen die Kriminalfälle um Commissario<br />

Salvo Montalbano. Porto Empedocle<br />

war über diese Ehrung übrigens so<br />

entzückt, dass es den offiziellen Namen<br />

vorübergehend in «Porto Empedocle Vigàta»<br />

änderte – mit freundli<strong>ch</strong>er Genehmigung<br />

von Andrea Camilleri, der si<strong>ch</strong> seiner<br />

Heimat tief verbunden fühlt. «I<strong>ch</strong> bin Sizilianer<br />

und bleibe Sizilianer», sagte er in<br />

einem Interview. «Es gibt keinen Sizilianer,<br />

dem Sizilien ni<strong>ch</strong>t fehlt. Deshalb kann i<strong>ch</strong><br />

nur davon und über ni<strong>ch</strong>ts anderes spre<strong>ch</strong>en.»<br />

ein besonderer mens<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>lag<br />

Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> spielt die Insel in gewisser Weise<br />

die Hauptrolle im Werk Camilleris. Fast<br />

jede europäis<strong>ch</strong>e Ma<strong>ch</strong>t war einmal auf<br />

Sizilien tonangebend, zuweilen gaben si<strong>ch</strong><br />

ausbeuteris<strong>ch</strong>e Herrs<strong>ch</strong>er hier förmli<strong>ch</strong><br />

die Klinke in die Hand. Die Bevölkerung<br />

lernte vor diesem Hintergrund, si<strong>ch</strong> selber<br />

zu arrangieren, auf die Familie zu bauen,<br />

dem Staat abgrundtief zu misstrauen, im<br />

ri<strong>ch</strong>tigen Moment zu s<strong>ch</strong>weigen und diskret<br />

zu agieren. Das bra<strong>ch</strong>te einen aussergewöhnli<strong>ch</strong>en<br />

Mens<strong>ch</strong>ens<strong>ch</strong>lag hervor –<br />

und begünstigte au<strong>ch</strong> das Entstehen der<br />

Mafia. Immer wieder geht es bei Camilleri<br />

um die grossen und kleinen Klüngeleien in<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft und Politik, um diffuse Hierar<strong>ch</strong>ien,<br />

natürli<strong>ch</strong>en Respekt – und darum,<br />

wie man in einer geheimnisvoll strukturierten<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft einen eigenen Weg findet,<br />

ohne völlig aus dem Tritt zu geraten.<br />

Au<strong>ch</strong> Commissario Salvo Montalbano ist<br />

ein Einzelgänger, der vielem misstraut,<br />

aber dank seinem Hang zum Genuss <strong>als</strong><br />

lebensfroher S<strong>ch</strong>warzseher daherkommt.<br />

Die Figur des Commissario, die er übrigens<br />

na<strong>ch</strong> seinem Vater zei<strong>ch</strong>nete, ermögli<strong>ch</strong>t<br />

Camilleri den engagierten Positionsbezug<br />

– gegen die s<strong>ch</strong>lampige, jede Institution<br />

vera<strong>ch</strong>tende Regierungsführung von<br />

Berlusconi zum Beispiel, gegen Buckeleien,<br />

gegen den Niedergang wertvoller Beziehungsstrukturen<br />

und die Ma<strong>ch</strong>t des Internets.<br />

ein greiser und weiser Jungspund<br />

Wie Montalbano ist Camilleri aber kein<br />

Stänkerer – und au<strong>ch</strong> keiner, der s<strong>ch</strong>wer<br />

an den Umständen leidet. Das Spätwerk<br />

von Camilleri ist deshalb so gut, weil es das<br />

Beste aus mehreren Lebensaltern vereint:<br />

den sprühenden Einfallsrei<strong>ch</strong>tum der Jugend,<br />

den Witz und das Selbstbewusstsein<br />

des Mannes in den besten Jahren, die<br />

Weisheit und Milde des Greises. Camilleri<br />

ist in gewissem Sinne ein Lausbub geblieben,<br />

ein zuweilen rotzfre<strong>ch</strong>er sogar – aber<br />

einer, dem man nun wirkli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

erklären muss, wie der Hase läuft. Dass<br />

sein Werk so fris<strong>ch</strong> daher kommt, hat viellei<strong>ch</strong>t<br />

au<strong>ch</strong> damit zu tun, dass Camilleri<br />

erst spät hauptberufli<strong>ch</strong>er Autor wurde.<br />

Als sein erster Roman «Hahn im Korb»<br />

ers<strong>ch</strong>ien, war er bereits 53 Jahre alt. Und<br />

Montalbano erblickte vor ni<strong>ch</strong>t einmal 20<br />

Jahren das Li<strong>ch</strong>t der Welt. Seither s<strong>ch</strong>reibt<br />

Camilleri fast so s<strong>ch</strong>nell wie der in dieser<br />

Hinsi<strong>ch</strong>t unerrei<strong>ch</strong>bare Georges Simenon:<br />

in gewissen Jahren glei<strong>ch</strong> vier Romane.<br />

Au<strong>ch</strong> 2012 ist ein Camilleri-Jahr. Kindler<br />

veröffentli<strong>ch</strong>t «Ein Samstag unter Freunden»,<br />

die Übersetzung eines Romans von<br />

2009, und Klett-Cotta bringt «Ri<strong>ch</strong>ter» in<br />

alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf<br />

die Läden; diese Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te verfasste Camilleri<br />

2011. Fast glei<strong>ch</strong>zeitig ers<strong>ch</strong>einen<br />

au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> zwei neue Romane, auf die wir<br />

hier etwas näher eingehen wollen: «Die<br />

Sekte der Engel», herausgegeben von Nagel<br />

& Kim<strong>ch</strong>e, und «Der Hirtenjunge», ers<strong>ch</strong>ienen<br />

bei Kindler.<br />

zumindest halbwahr<br />

Als kulturell interessierter und bes<strong>ch</strong>lagener<br />

Autor hat Camilleri s<strong>ch</strong>on viele historis<strong>ch</strong>e<br />

Romane verfasst. Nagel & Kim<strong>ch</strong>e<br />

publiziert eine Reihe von Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, in<br />

denen si<strong>ch</strong> der Sizilianer auf wahre, wenn<br />

au<strong>ch</strong> zuweilen äusserst mysteriöse Begebenheiten<br />

abstützt – und diese gekonnt in<br />

unterhaltsame Romane packt. «Streng vertrauli<strong>ch</strong>»<br />

handelte von einem ni<strong>ch</strong>tsnutzigen<br />

äthiopis<strong>ch</strong>en Prinzen, der in der Mussolini-Zeit<br />

zum Studium na<strong>ch</strong> Italien kam<br />

– und hier die Behörden auf Trab hielt. In<br />

«Die Münze von Akragas» erzählte Camilleri<br />

von einem Goldstück, das 400 v. Chr.<br />

verloren ging, im 20. Jahrhundert plötzli<strong>ch</strong><br />

wieder auftau<strong>ch</strong>te und eine Spur aus Glück<br />

und Unglück hinter si<strong>ch</strong> herzog. Der neueste<br />

Band dieser Reihe, «Die Sekte der Engel»,<br />

handelt von einer mehr <strong>als</strong> seltsamen<br />

Welle von S<strong>ch</strong>wangers<strong>ch</strong>aften, die über<br />

eine sizilianis<strong>ch</strong>e Kleinstadt s<strong>ch</strong>wappt: Unverheiratete<br />

junge Frauen tragen plötzli<strong>ch</strong><br />

dicke Bäu<strong>ch</strong>e vor si<strong>ch</strong> her – und es handelt<br />

si<strong>ch</strong> dabei ausgere<strong>ch</strong>net um die gottes-<br />

für<strong>ch</strong>tigsten Bürgerinnen. Der linke Anwalt<br />

Teresi, ein typis<strong>ch</strong>er Camilleri-Held,<br />

versu<strong>ch</strong>t, hinter das Geheimnis zu kommen<br />

– und sieht si<strong>ch</strong> plötzli<strong>ch</strong> mit Mauern<br />

von eisigem S<strong>ch</strong>weigen und unverhohlenen<br />

Drohungen konfrontiert. Dass er den<br />

Skandal s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> aufdeckt, bringt ihm<br />

keinen Ruhm ein, sondern nur Vera<strong>ch</strong>tung.<br />

deftig und plastis<strong>ch</strong><br />

Mit spürbarer Lust, aber fein geführter<br />

Klinge zerfetzt Camilleri den s<strong>ch</strong>önen<br />

S<strong>ch</strong>ein der Re<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>affenheit, hinter der<br />

si<strong>ch</strong> die Gesells<strong>ch</strong>aft versteckt. Selbst die<br />

Bösewi<strong>ch</strong>ter geniessen offenbar seine<br />

Sympathie – es handelt si<strong>ch</strong> bei ihnen ja<br />

au<strong>ch</strong> um e<strong>ch</strong>te Sizilianer –, s<strong>ch</strong>limmstenfalls<br />

werden sie einfa<strong>ch</strong> mit vers<strong>ch</strong>mitztem<br />

Spott übergossen. Als eine Art «Volksliterat»,<br />

<strong>als</strong> der er si<strong>ch</strong> immer verstanden hat,<br />

spart Camilleri au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mit Deftigkeiten.<br />

Und fast unerrei<strong>ch</strong>t ist seine Kunst, seinen<br />

Leserinnen und Lesern S<strong>ch</strong>auplätze und<br />

Umstände mit wenigen Worten näherzubringen<br />

– man rie<strong>ch</strong>t die Kleinstadt förmli<strong>ch</strong>,<br />

man spürt die Sonne brennen und<br />

erlebt die ungemütli<strong>ch</strong>e Situation von Teresi<br />

am eigenen Leib. Fast no<strong>ch</strong> intensiver<br />

tau<strong>ch</strong>t man in «Der Hirtenjunge» ins Ges<strong>ch</strong>ehen<br />

ein. Mit diesem Roman s<strong>ch</strong>liesst<br />

Camilleri einen Zyklus ab, zu dem au<strong>ch</strong><br />

«Die Frau aus dem Meer» und «Der Bahnwärter»<br />

zählen. In allen diesen Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>-<br />

© naGel & KImcHe verlaG<br />

Im sCHauFenster | 39<br />

ten geht es um Metamorphosen. Diesmal<br />

steht der junge Giurlà im Zentrum. Er<br />

wä<strong>ch</strong>st in einem Fis<strong>ch</strong>erdorf auf, liebt das<br />

Meer, wird dann aber in die Berge ges<strong>ch</strong>ickt,<br />

um dort Ziegen zu hüten. Zunä<strong>ch</strong>st<br />

verliebt er si<strong>ch</strong> in die für ihn ungewöhnli<strong>ch</strong>e<br />

Lands<strong>ch</strong>aft – und dann in die Ziege<br />

Beba. Aus dem Fis<strong>ch</strong>erjungen wird ein begeisterter<br />

Bergbub. Als Giurlà Anita kennenlernt,<br />

die To<strong>ch</strong>ter des Mar<strong>ch</strong>ese, ents<strong>ch</strong>eidet<br />

er si<strong>ch</strong> zwar für die Liebe zur<br />

Frau, aber au<strong>ch</strong> Anita ma<strong>ch</strong>t einen Wandel<br />

dur<strong>ch</strong>, der dem jungen Mann s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

die Erfüllung aller Träume ermögli<strong>ch</strong>t.<br />

messers<strong>ch</strong>arf beoba<strong>ch</strong>tet<br />

Zwis<strong>ch</strong>endur<strong>ch</strong> stockt einem beim Lesen<br />

ein wenig der Atem – Camilleri s<strong>ch</strong>eut si<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t, Giurlàs Liebe zur Ziege über das Platonis<strong>ch</strong>e<br />

hinaus darzustellen. Und der<br />

S<strong>ch</strong>luss des Bu<strong>ch</strong>s, der hier natürli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

verraten wird, könnte den einen oder anderen<br />

Leser ebenfalls etwas irritieren.<br />

Wunders<strong>ch</strong>ön aber sind die Bes<strong>ch</strong>reibungen<br />

des einfa<strong>ch</strong>en Hirtenlebens und der<br />

süditalienis<strong>ch</strong>en Lands<strong>ch</strong>aften. Messers<strong>ch</strong>arf<br />

beoba<strong>ch</strong>tet Camilleri die Beziehungen<br />

der Hirten untereinander, au<strong>ch</strong> hier<br />

sagt er mit ganz wenigen Worten viel. Als<br />

Einstieg ins grosse Werk des Sizilaners ist<br />

«Der Hirtenjunge» aber nur bedingt zu<br />

empfehlen; die Liebe zur Ziege, so na<strong>ch</strong>vollziehbar<br />

sie hier au<strong>ch</strong> dargestellt wird,<br />

lässt einfa<strong>ch</strong> einen etwas s<strong>ch</strong>alen Na<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>mack<br />

zurück. Camilleri s<strong>ch</strong>eint si<strong>ch</strong><br />

dessen dur<strong>ch</strong>aus bewusst zu sein – denn<br />

seiner Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te stellt er ein S<strong>ch</strong>lusswort<br />

na<strong>ch</strong>, das den ganzen S<strong>ch</strong>alk des Altmeisters<br />

erkennen lässt: «In der Antike liessen<br />

si<strong>ch</strong> Metamorphosen lei<strong>ch</strong>ter erzählen und<br />

au<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>ter dur<strong>ch</strong>führen.»<br />

die sekte der engel<br />

234 seiten<br />

CHF 28.90<br />

nagel & kim<strong>ch</strong>e<br />

der Hirtenjunge<br />

201 seiten<br />

CHF 23.90<br />

kindler


40 | BuCHtIpps books nr. 1/2013<br />

raChel hartMaN<br />

serafina – das<br />

königrei<strong>ch</strong> der<br />

dra<strong>ch</strong>en<br />

Die Dra<strong>ch</strong>en könnten die Mens<strong>ch</strong>en<br />

ganz einfa<strong>ch</strong> verni<strong>ch</strong>ten. Do<strong>ch</strong> sie sind<br />

zu fasziniert von ihnen. Dies ist die<br />

basis des fragilen Friedens zwis<strong>ch</strong>en<br />

den beiden völkern – eine basis, die<br />

plötzli<strong>ch</strong> zu bröckeln droht, <strong>als</strong> der<br />

thronanwärter ihres gemeinsamen<br />

königrei<strong>ch</strong>s brutal ermordet wird.<br />

auf Dra<strong>ch</strong>enart. Die junge serafina<br />

hat guten Grund, beide Parteien zu<br />

für<strong>ch</strong>ten. Denn das erst seit kurzem<br />

am hof lebende Mäd<strong>ch</strong>en hütet<br />

selbst ein Geheimnis. <strong>als</strong> sie in die<br />

Mordermittlungen verwickelt wird,<br />

kommt der s<strong>ch</strong>arfsinnige junge hauptmann<br />

der Garde, lucian kiggs, diesem<br />

Geheimnis gefährli<strong>ch</strong> nahe und droht,<br />

ihre verstrickung mit der Welt der<br />

Dra<strong>ch</strong>en zu enthüllen und ihr ganzes<br />

leben für immer zu zerstören.<br />

512 seiten<br />

ChF 27.90<br />

cbj<br />

isbN 978-3-570-15269-0<br />

JustiN CroNiN<br />

die zwölf<br />

Zu anfang waren es nur zwölf<br />

kriminelle, die auf die todesstrafe<br />

warteten. Do<strong>ch</strong> dann wurden sie auserwählt<br />

für ein geheimes experiment.<br />

es sollte den Forts<strong>ch</strong>ritt bringen – aus<br />

den kriminellen sollten mehr <strong>als</strong> nur<br />

Mens<strong>ch</strong>en werden. Do<strong>ch</strong> das Projekt<br />

s<strong>ch</strong>lug fehl. Jetzt sind es diese Zwölf,<br />

die das leben auf der erde bedrohen<br />

und die das ende der Mens<strong>ch</strong>heit bedeuten<br />

könnten. Die letzte hoffnung<br />

ruht auf einem Mäd<strong>ch</strong>en. amy ist die<br />

einzige, die si<strong>ch</strong> der Ma<strong>ch</strong>t der Zwölf<br />

entgegenstellen kann. aber der Gegner<br />

ist stark, und amys kraft s<strong>ch</strong>eint<br />

mehr und mehr zu s<strong>ch</strong>winden …<br />

Der zweite band von Justin Cronins<br />

erfolgrei<strong>ch</strong>er endzeit-trilogie, die<br />

mit «Der übergang» ihren furiosen<br />

anfang nahm.<br />

832 seiten<br />

ChF 35.90<br />

Goldmann<br />

isbN 978-3-442-31179-8<br />

alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf<br />

Das Geheimnis des<br />

S<strong>ch</strong>weizer Erfolgs<br />

S<strong>ch</strong>weizer Firmen und Unternehmer sind auf der ganzen Welt<br />

bekannt – und in den allermeisten Fällen au<strong>ch</strong> gern gesehen. Woran<br />

das liegt, ergründet der Finanzexperte R. James Breiding in seinem<br />

neuen Bu<strong>ch</strong>.<br />

erik Brühlmann<br />

JosePhiNe aNGeliNi<br />

Dieter borChMeyer<br />

göttli<strong>ch</strong> verliebt ri<strong>ch</strong>ard wagner.<br />

werk – leben –<br />

Mit «Wirts<strong>ch</strong>aftswunder S<strong>ch</strong>weiz» ging<br />

der s<strong>ch</strong>weiz-amerikanis<strong>ch</strong>e Finanzexperte<br />

amerikanis<strong>ch</strong>en Doppelbürger ges<strong>ch</strong>rieben<br />

wurde. Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> könnte ein<br />

zeit<br />

R. James Breiding auf die Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong><br />

Gründen, weshalb die S<strong>ch</strong>weiz rei<strong>ch</strong> wur-<br />

S<strong>ch</strong>weizer das Bu<strong>ch</strong> in dieser Form au<strong>ch</strong><br />

gar ni<strong>ch</strong>t präsentieren, liegt es dem «homo<br />

de. Sein neues Bu<strong>ch</strong> «Swiss Made – The helveticus» do<strong>ch</strong> überhaupt ni<strong>ch</strong>t, seine<br />

ein zweiter trojanis<strong>ch</strong>er krieg steht<br />

unmittelbar bevor. Weil die scions<br />

si<strong>ch</strong> gegenseitig bekämpfen, liegt es<br />

allein an helen, lucas und orion,<br />

2013 jährt si<strong>ch</strong> ri<strong>ch</strong>ard Wagners<br />

Geburtstag zum 200. Mal. viele<br />

biografien ers<strong>ch</strong>einen. besonders<br />

fundiert ist jene des Wagner-exper-<br />

untold story behind Switzerland’s success»<br />

erzählt vom Aufs<strong>ch</strong>wung der S<strong>ch</strong>weizer<br />

Wirts<strong>ch</strong>aft, von ihren Flaggs<strong>ch</strong>iffen und<br />

den Kapitänen, die kleine Unternehmen zu<br />

weltweit bekannten und angesehenen Un-<br />

Leistungen ins Rampenli<strong>ch</strong>t zu stellen –<br />

s<strong>ch</strong>on gar ni<strong>ch</strong>t, ohne den Moralfinger zu<br />

heben und ni<strong>ch</strong>t mindestens da und dort<br />

(Selbst-)Kritik zu üben. Breiding hingegen,<br />

1958 in Cincinnati geboren, präsentiert die<br />

neue verbündete für ihre bislang ten Dieter bor<strong>ch</strong>meyer – sie stellt<br />

ternehmen ma<strong>ch</strong>ten.<br />

Leistungen der S<strong>ch</strong>weizer Wirts<strong>ch</strong>aftspio-<br />

grösste s<strong>ch</strong>la<strong>ch</strong>t zu finden. und ver- die summe seiner jahrzehntelangen<br />

niere in typis<strong>ch</strong> amerikanis<strong>ch</strong>-positiver<br />

bündete brau<strong>ch</strong>en sie dringend, um zu Wagner-Fors<strong>ch</strong>ungen dar. bor<strong>ch</strong>mey-<br />

auf englis<strong>ch</strong>, aber au<strong>ch</strong> für s<strong>ch</strong>weizer Manier. Glückli<strong>ch</strong>erweise widersteht er da-<br />

verhindern, dass die sterbli<strong>ch</strong>e Welt er verbindet Wagners leben – mit all<br />

Der Titel lässt es vermuten: «Swiss Made» bei der ebenfalls typis<strong>ch</strong> amerikanis<strong>ch</strong>en<br />

in die hände der zwölf unsterbli<strong>ch</strong>en seinen künstleris<strong>ch</strong>en und politis<strong>ch</strong>en<br />

kommt in englis<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e daher – und Versu<strong>ch</strong>ung, die Dinge zu verherrli<strong>ch</strong>en,<br />

Götter fällt. Zuglei<strong>ch</strong> wä<strong>ch</strong>st helens implikationen – mit einer ungemein<br />

das mit Absi<strong>ch</strong>t. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong>, so der Autor, was vermutli<strong>ch</strong> dem S<strong>ch</strong>weizer in ihm zu-<br />

Ma<strong>ch</strong>t – und damit das Misstrauen ih- aufs<strong>ch</strong>lussrei<strong>ch</strong>en beleu<strong>ch</strong>tung von<br />

gebe es no<strong>ch</strong> kein Bu<strong>ch</strong> für ein englis<strong>ch</strong>zus<strong>ch</strong>reiben ist. So entstand ein Bu<strong>ch</strong>, das<br />

rer Freunde. Do<strong>ch</strong> helen kann deren Wagners Werk. Die musikalis<strong>ch</strong>-draspra<strong>ch</strong>iges<br />

Publikum, das si<strong>ch</strong> ernsthaft die Dinge aufzeigt, ohne sie auf- oder abzu-<br />

vertrauen zurückgewinnen und den<br />

unsterbli<strong>ch</strong>en Zeus in letzter Minute<br />

bezwingen. aber was wird aus ihrem<br />

ganz persönli<strong>ch</strong>en kampf um ihre<br />

liebe zu lucas?<br />

Der fulminante abs<strong>ch</strong>luss der erfolgrei<strong>ch</strong>en<br />

«Göttli<strong>ch</strong>»-trilogie.<br />

matis<strong>ch</strong>en, literaris<strong>ch</strong>en und theoretis<strong>ch</strong>en<br />

betra<strong>ch</strong>tungen bewegen si<strong>ch</strong> im<br />

spannungsfeld von Wagners leben,<br />

seinen persönli<strong>ch</strong>en beziehungen und<br />

seiner Zeit. so entsteht ein bild des<br />

grossen komponisten, das ebenso<br />

authentis<strong>ch</strong> wie spannend ist – ein<br />

würdiger beitrag zum Wagner-Jahr!<br />

mit der S<strong>ch</strong>weiz im Allgemeinen und mit<br />

ihren wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Errungens<strong>ch</strong>aften<br />

im Besonderen auseinandersetze. Dies sei<br />

vor allem deshalb s<strong>ch</strong>ade, weil Besu<strong>ch</strong>er<br />

aus aller Welt oft ein verzerrtes Bild der<br />

S<strong>ch</strong>weiz hätten, das entweder von den<br />

idyllis<strong>ch</strong>en Skiferien in den Bergen oder<br />

von den Negativs<strong>ch</strong>lagzeilen zu Themen<br />

wie dem Bankgeheimnis beeinflusst sei.<br />

werten.<br />

viele steine für das puzzle<br />

Woran liegt es denn nun, dass die kleine<br />

S<strong>ch</strong>weiz, die weder über natürli<strong>ch</strong>e Ressourcen<br />

no<strong>ch</strong> über einen Meerans<strong>ch</strong>luss<br />

verfügt, in so unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Bran<strong>ch</strong>en<br />

wie der Pharma-, Uhren- oder Nahrungsmittelindustrie<br />

weltweit erfolgrei<strong>ch</strong>e Fir-<br />

Aber au<strong>ch</strong> das englis<strong>ch</strong>spre<strong>ch</strong>ende S<strong>ch</strong>weimen hervorgebra<strong>ch</strong>t hat? Und woran liegt<br />

zer Publikum kann bei der Lektüre viel es, dass internationale Konzerne wie<br />

Neues erfahren. Denn das Bu<strong>ch</strong> ist ni<strong>ch</strong>t Google oder Cisco nur allzu gern grössere<br />

nur ein Crash Course in S<strong>ch</strong>weizer Wirt- Niederlassungen oder gar Hauptquartiere<br />

s<strong>ch</strong>aftsges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, sondern es zei<strong>ch</strong>net in der S<strong>ch</strong>weiz betreiben? Wie so oft ist die<br />

au<strong>ch</strong> den Werdegang von Unternehmen Antwort weder einfa<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> eindeutig.<br />

wie Holcim, Nestlé oder Sulzer na<strong>ch</strong> und Vielmehr liege sie, so Breiding, im Zusam-<br />

gräbt dabei so man<strong>ch</strong>e lustige Anekdote menspiel vieler Faktoren wie der zentralen<br />

aus. Oder hätten Sie gewusst, dass das Lage der S<strong>ch</strong>weiz in Europa, der hiesigen<br />

Nestlé-Management von der mega-erfolg- Werts<strong>ch</strong>ätzung von individueller Leistung<br />

rei<strong>ch</strong>en Produktlinie «Nespresso» zu- und Arbeit sowie der Bedeutung von Wisnä<strong>ch</strong>st<br />

so wenig überzeugt war, dass man sen und Ausbildung.<br />

464 seiten<br />

ChF 29.90<br />

Dressler<br />

isbN 978-3-7915-2627-0<br />

404 seiten<br />

ChF 36.90<br />

reclam<br />

isbN 978-3-15-010914-4<br />

nur im fernen Japan und hö<strong>ch</strong>st widerwillig<br />

einen kleinen Testballon steigen liess?<br />

die aussensi<strong>ch</strong>t des s<strong>ch</strong>weizers<br />

Es ist wohl kein Zufall, dass ein Bu<strong>ch</strong> wie<br />

erfolgsfaktor neutralität<br />

Ni<strong>ch</strong>t zuletzt habe au<strong>ch</strong> die politis<strong>ch</strong>e Neutralität<br />

der S<strong>ch</strong>weiz eine grosse Rolle in so<br />

man<strong>ch</strong>er unternehmeris<strong>ch</strong>er Erfolgsge-<br />

«Swiss Made» von einem s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>- s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te gespielt. Dadur<strong>ch</strong>, dass si<strong>ch</strong> die<br />

Im sCHauFenster | 41<br />

S<strong>ch</strong>weiz traditionell im Grossen und Ganzen<br />

aus internationalen Querelen herausgehalten<br />

habe, sei sie zu einer Art si<strong>ch</strong>erem<br />

Hafen für unzählige Immigranten geworden.<br />

So man<strong>ch</strong>es Unternehmen, das wir<br />

heute ganz selbstverständli<strong>ch</strong> <strong>als</strong> gut<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong> anerkennen, wurde denn<br />

au<strong>ch</strong> von Einwanderern gegründet oder<br />

erfuhr dur<strong>ch</strong> sol<strong>ch</strong>e den ents<strong>ch</strong>eidenden<br />

Entwicklungss<strong>ch</strong>ub. So hiess zum Beispiel<br />

Henri Nestlé eigentli<strong>ch</strong> Heinri<strong>ch</strong> Nestle<br />

und war ein politis<strong>ch</strong>er Flü<strong>ch</strong>tling aus<br />

Deuts<strong>ch</strong>land; Leo Henryk Sternba<strong>ch</strong>, der<br />

für Hoffmann-La Ro<strong>ch</strong>e das konzernrettende<br />

Valium erfand, war ein Flü<strong>ch</strong>tling<br />

aus Polen; Swat<strong>ch</strong>-Mastermind Nicolas<br />

Hayek war gebürtiger Libanese; und Zigarrenkönig<br />

Zino Davidoff stammte ursprüngli<strong>ch</strong><br />

aus der heutigen Ukraine. Ni<strong>ch</strong>t<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t für ein Land, dem R. James Breiding<br />

ein gewisses Mass an Xenophobie attestiert.<br />

lehrrei<strong>ch</strong> und unterhaltsam<br />

Alles in allem ist «Swiss Made» ein Bu<strong>ch</strong>,<br />

das sowohl lehrrei<strong>ch</strong> <strong>als</strong> au<strong>ch</strong> unterhaltsam<br />

ist und damit ganz in der anglo-amerikanis<strong>ch</strong>en<br />

Tradition von Sa<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>ern<br />

steht. Für eine ausländis<strong>ch</strong>e Lesers<strong>ch</strong>aft<br />

zei<strong>ch</strong>net es ein Bild der S<strong>ch</strong>weiz und ihrer<br />

wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Leistungen, das akkurat<br />

und wertneutral ist; dem S<strong>ch</strong>weizer Publikum<br />

bietet es Einblicke in Unternehmen<br />

und ihre Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten, wie es sie in dieser<br />

Di<strong>ch</strong>te bisher nur ganz selten, viellei<strong>ch</strong>t gar<br />

ni<strong>ch</strong>t gegeben hat. Grund genug, das Bu<strong>ch</strong><br />

zu öffnen und si<strong>ch</strong> auf die Reise vom Instantkaffee<br />

zur Eternitplatte zu begeben!<br />

swiss made – the untold<br />

story behind switzerland’s<br />

success<br />

388 seiten<br />

CHF 49.90<br />

profile<br />

in englis<strong>ch</strong>er spra<strong>ch</strong>e


42 | Orell FÜsslI books nr. 1/2013 alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf Orell FÜsslI | 43<br />

e<strong>Books</strong> zum Anfassen<br />

e<strong>Books</strong> haben viele Vorteile: Sie brau<strong>ch</strong>en keinen Platz, sind günstiger <strong>als</strong> gedruckte Bü<strong>ch</strong>er und können<br />

auf dem eReader in gewüns<strong>ch</strong>ter S<strong>ch</strong>riftgrösse ge<strong>lesen</strong> werden. Bislang hatten sie aber den Na<strong>ch</strong>teil,<br />

dass der Bü<strong>ch</strong>erkauf kein besonders sinnli<strong>ch</strong>es Erlebnis war. Diese Zeiten sind vorbei: In Züri<strong>ch</strong> hat Orell<br />

Füssli den ersten eBook-Shop der S<strong>ch</strong>weiz eröffnet!<br />

marius leutenegger<br />

S<strong>ch</strong>on seit Jahren ist das eBook ein Medienthema<br />

– denno<strong>ch</strong> fristete es im Markt<br />

bislang eher ein Nis<strong>ch</strong>endasein. Damit ist<br />

es allmähli<strong>ch</strong> vorbei: eBook und eReader<br />

werden mehr und mehr zur Selbstverständli<strong>ch</strong>keit.<br />

Zwis<strong>ch</strong>en 2011 und 2012<br />

stieg der Marktanteil von e<strong>Books</strong> in den<br />

USA von 6,2 auf sagenhafte 25 Prozent.<br />

Das heisst: Im letzten Jahr war jedes vierte<br />

in den USA verkaufte Bu<strong>ch</strong> ein elektronis<strong>ch</strong>es.<br />

Das mag au<strong>ch</strong> damit zusammenhängen,<br />

dass es in den USA – vor allem in<br />

kleineren Städten – nur wenige Bu<strong>ch</strong>handlungen<br />

gibt. In Europa, wo der stationäre<br />

Bu<strong>ch</strong>handel traditionell stark ist, entwickeln<br />

si<strong>ch</strong> die Verkaufszahlen von e<strong>Books</strong><br />

etwas weniger spektakulär. Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> hier<br />

ist die Tendenz eindeutig: Der Marktanteil<br />

der e<strong>Books</strong> steigt und steigt. Bei Orell Füssli<br />

re<strong>ch</strong>net man damit, dass er si<strong>ch</strong> bis 2015<br />

jährli<strong>ch</strong> verdoppeln wird.<br />

nur spezialisierte mitarbeitende<br />

Orell Füssli ist ein uraltes Unternehmen –<br />

mit Gründungsjahr 1519 gehört es zu den<br />

200 ältesten der Welt. Das bedeutet aber<br />

ni<strong>ch</strong>t, dass es besonders konservativ wäre,<br />

im Gegenteil: Wer so lange überlebt, hat<br />

si<strong>ch</strong> wohl immer wieder erfolgrei<strong>ch</strong> der<br />

Zeit angepasst. Deshalb nimmt Orell Füssli<br />

die digitale Herausforderung an. Das Unternehmen<br />

hat ein ganzes «eReading-Ökosystem»<br />

aufgebaut, vom eigenen eReader<br />

bis zum vielseitigen eBook-Sortiment und<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Apps. Das jüngste und am<br />

meisten Aufsehen erregende Element des<br />

Systems ist aber der eBook-Shop: Als erste<br />

Bu<strong>ch</strong>handlung der S<strong>ch</strong>weiz verfügt die Filiale<br />

Kramhof an der Zür<strong>ch</strong>er Bahnhofstrasse<br />

über eine Abteilung rund um eReader<br />

und eBook. Und diese findet man ni<strong>ch</strong>t<br />

irgendwo im Laden, sondern an prominentester<br />

Stelle: im Eingangsberei<strong>ch</strong>. Auf 20<br />

Quadratmetern kann man die vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

elektronis<strong>ch</strong>en Lesegeräte testen und<br />

attraktive Accessoires aussu<strong>ch</strong>en. Fünf<br />

spezialisierte Mitarbeitende beraten Kundinnen<br />

und Kunden bei der Geräteauswahl,<br />

unterstützen sie bei der Erstinstallation<br />

eines eReaders und bieten Support.<br />

Dank kostenlosem WiFi kann man glei<strong>ch</strong><br />

vor Ort e<strong>Books</strong> herunterladen – bei 400'000<br />

verfügbaren Titeln herrs<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> hier bereits<br />

die Qual der Wahl.<br />

Hemms<strong>ch</strong>wellen abbauen<br />

Angelpunkt der eBook-Welt von Orell Füssli<br />

ist ein eReader mit Shopanbindung: der<br />

Bookeen Odyssey. Das handli<strong>ch</strong>e, nur gerade<br />

180 Gramm s<strong>ch</strong>were Gerät, auf dem<br />

si<strong>ch</strong> standardmässig etwa 2000 e<strong>Books</strong><br />

abspei<strong>ch</strong>ern lassen, ist sozusagen der<br />

Hyundai unter den Readern: ein Modell,<br />

das keine Wüns<strong>ch</strong>e offen lässt, aber bezahlbar<br />

ist. Mit dem Bookeen Odyssey, den<br />

es au<strong>ch</strong> in einer Ausführung mit LED-Beleu<strong>ch</strong>tung<br />

gibt, kann man alle e<strong>Books</strong> von<br />

Orell Füssli ohne Umweg über einen PC<br />

herunterladen. Das sei ein Kinderspiel,<br />

meint András Németh von der Ges<strong>ch</strong>äftsleitung<br />

der Orell Füssli Bu<strong>ch</strong>handlungs AG.<br />

«Natürli<strong>ch</strong> muss man das System zuerst<br />

kennenlernen, aber unsere spezialisierten<br />

Mitarbeitenden zeigen gern, wie alles<br />

funktioniert.» Für Berührungsängste gegenüber<br />

der neuen Te<strong>ch</strong>nologie gibt es <strong>als</strong>o<br />

keinen Grund mehr.<br />

weitere läden geplant<br />

Das enorme Interesse von Kundinnen und<br />

Kunden am neuen Angebot zeigt: Der Ents<strong>ch</strong>eid,<br />

einen physis<strong>ch</strong>en eBook-Shop zu<br />

eröffnen, war ri<strong>ch</strong>tig. Beratung, Support<br />

und Testmögli<strong>ch</strong>keiten sind begehrt. «Wir<br />

ri<strong>ch</strong>ten daher au<strong>ch</strong> in anderen grösseren<br />

Filialen eBook-Shops ein», versi<strong>ch</strong>ert der<br />

CEO von Orell Füssli, Mi<strong>ch</strong>el Kunz. Denn<br />

das eBook wird das gedruckte Bu<strong>ch</strong> wohl<br />

ni<strong>ch</strong>t verdrängen – aber es ist auf dem<br />

besten Weg, si<strong>ch</strong> <strong>als</strong> ganz normales Medium<br />

zu etablieren.<br />

Die eReader mit<br />

Shopanbindung<br />

bookeeN oDyssey<br />

FroNtliGht hD<br />

Der Bilds<strong>ch</strong>irm in HD-Auflösung – der aktuell bestmögli<strong>ch</strong>en<br />

auf dem Markt – ist auf Knopfdruck beleu<strong>ch</strong>tet.<br />

CHF 165.–<br />

bookeeN oDyssey 2013 eDitioN<br />

Marktübli<strong>ch</strong>er Bilds<strong>ch</strong>irm ohne Beleu<strong>ch</strong>tung.<br />

CHF 129.–<br />

spezifikation beider geräte:<br />

p 20 S<strong>ch</strong>riftgrössen<br />

p E-Ink-Bilds<strong>ch</strong>irm mit 16 Graustufen für<br />

ein gesto<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>arfes S<strong>ch</strong>riftbild in<br />

Papieroptik.<br />

p 2 GB interner Spei<strong>ch</strong>er für rund 2000<br />

e<strong>Books</strong>; mit Spei<strong>ch</strong>erkarte auf 32 GB<br />

erweiterbar<br />

p Akkulaufzeit von etwa zwei Monaten<br />

p Grösse: 12 x 16 cm, 1 cm dünn<br />

p Gewi<strong>ch</strong>t: 180 Gramm<br />

JUDITH GMÜR I KARIN PREDIERI<br />

Feine Rezepte und praktis<strong>ch</strong>e Tipps<br />

für Lager, S<strong>ch</strong>ulen, Mittagstis<strong>ch</strong>e,<br />

Kantinen, Feste und grosse Familien.<br />

Mit farbigen Illustrationen und Spiralbindung.<br />

ISBN 978-3-85932-704-7<br />

Die Frage na<strong>ch</strong> dem «Was ko<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> heute?»<br />

erübrigt si<strong>ch</strong> mit diesem Bu<strong>ch</strong>. Freuen Sie si<strong>ch</strong><br />

auf strahlende Gesi<strong>ch</strong>ter und dankbare Komplimente<br />

an langen Esstis<strong>ch</strong>en. und bewertet.<br />

Ein neues Ges<strong>ch</strong>wister für Globi!<br />

Kinderbü<strong>ch</strong>er produziert der Orell Füssli<br />

Verlag (OFV) s<strong>ch</strong>on lange – au<strong>ch</strong> wenn man<br />

das auf den ersten Blick ni<strong>ch</strong>t unbedingt<br />

sieht. Denn zum OFV gehören au<strong>ch</strong> die<br />

beiden hö<strong>ch</strong>st erfolgrei<strong>ch</strong>en Verlage Globi<br />

und Atlantis, die zusammen fast einen<br />

Drittel des Gesamtumsatz<br />

erwirts<strong>ch</strong>aften. Zu<br />

den Stärken der beidenKinderbu<strong>ch</strong>verlage<br />

zählt ihr klar umrissenes<br />

Profil. Das hat<br />

allerdings au<strong>ch</strong> einen<br />

Na<strong>ch</strong>teil: «Uns wurden immer wieder interessante<br />

Projekte und Neuheiten angeboten,<br />

die ni<strong>ch</strong>t so re<strong>ch</strong>t in die Programme<br />

passten und die wir deshalb andern überlassen<br />

mussten», sagt die langjährige Globi-Verlegerin<br />

Gisela Klinkenberg. Nun hat<br />

der OFV darauf reagiert – und einen dritten<br />

Kinderbu<strong>ch</strong>verlag gegründet: Orell<br />

URSULA KOHLER<br />

20 zweitägige Ausfl üge mit Kind<br />

und Kegel.<br />

Zahlrei<strong>ch</strong>e Karten und farbige Abbildungen.<br />

ISBN 978-3-85932-700-9<br />

Wer Neues entdecken will, fi ndet unter<br />

den 20 quasi pfannenfertigen zweitägigen<br />

Touren mit vielfältigen Varianten bestimmt<br />

immer wieder den passenden Ausfl ug.<br />

Füssli Kinderbu<strong>ch</strong>. Das Programm ist auf<br />

Buben und Mäd<strong>ch</strong>en von eins bis elf ausgeri<strong>ch</strong>tet.<br />

Zu den S<strong>ch</strong>werpunkten zählen Serien,<br />

etwa die Reihen «Was ist hier los?»<br />

und «Entdecke ...», bei denen si<strong>ch</strong> die Kinder<br />

spieleris<strong>ch</strong> einem Thema annähern<br />

können. «Wir publizieren<br />

aber au<strong>ch</strong> herausragendeEinzelwerke»,<br />

versi<strong>ch</strong>ert<br />

Gisela Klinkenberg,<br />

die den neuen Verlag<br />

führt. Beispiele dafür<br />

sind «Fre<strong>ch</strong>da<strong>ch</strong>s und Angsthase» des<br />

Baslers Nicolas d’Aujourd’hui oder «Olivia<br />

und das grosse Geheimnis» von Tor Freeman.<br />

«Gross werden mit Orell Füssli Kinderbü<strong>ch</strong>ern»:<br />

Der Slogan des jungen Verlags<br />

ist kein leeres Verspre<strong>ch</strong>en, denn mit<br />

seinem breiten Angebot kann er Kinder<br />

tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> während Jahren begleiten.<br />

Happy Birthday, Filiale!<br />

Glei<strong>ch</strong> zwei Filialen von Orell Füssli konnten in jüngster<br />

Zeit Jubiläen feiern: Das neu umgebaute Ges<strong>ch</strong>äft an der<br />

Marktgasse in Winterthur wurde 15 Jahre alt – und die<br />

Filiale am Zür<strong>ch</strong>er Bellevue s<strong>ch</strong>loss ihr erstes Lebensjahrzehnt<br />

ab. Gefeiert wurde natürli<strong>ch</strong> mit viel Literatur:<br />

Am Bellevue beehrten Mi<strong>ch</strong>ael Theurillat und Nele Neuhaus<br />

das Geburtstagskind mit einem Besu<strong>ch</strong> und einer<br />

Lesung. Vor allem boten die Jubiläen aber Gelegenheit,<br />

den Kundinnen und Kunden Danke zu sagen – und ihnen<br />

ein süsses Stück Geburtstagstorte anzubieten.<br />

GABRIELLE ATTINGER<br />

20 neue Tipps für Kurzferien in<br />

der S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Zahlrei<strong>ch</strong>e farbige Abbildungen.<br />

ISBN 978-3-85932-699-6<br />

Wer diesen Reiseführer in der Hand hat,<br />

brau<strong>ch</strong>t nur no<strong>ch</strong> die Tas<strong>ch</strong>e zu packen<br />

und los geht’s – in rundum genussrei<strong>ch</strong>e,<br />

erholsame Kurzferien.<br />

Geniessen Sie spontane und<br />

spannende Ausfl üge ohne<br />

zeitraubende Vorbereitungen.<br />

Verwöhnen Sie kulinaris<strong>ch</strong><br />

eine Gruppe mit neuen Ideen<br />

und einer stressfreien Planung.<br />

Die Freizeitführer des<br />

Werd Verlags helfen Ihnen<br />

dabei und sind Ihre si<strong>ch</strong>eren<br />

Begleiter.<br />

werdverlag.<strong>ch</strong>


44 | kOCHBÜCHer books nr. 1/2013<br />

Mit Würze ko<strong>ch</strong>en<br />

Eine Prise eines Gewürzes kann ein Geri<strong>ch</strong>t zum Gedi<strong>ch</strong>t, ein anderes<br />

aber ungeniessbar ma<strong>ch</strong>en. Neue Ko<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>er helfen, gezielt<br />

zu würzen.<br />

markus ganz<br />

eines der ältesten markenprodukte der welt: glarner s<strong>ch</strong>abziger. zu seinem ziemli<strong>ch</strong> runden geburtstag<br />

ers<strong>ch</strong>eint das s<strong>ch</strong>öne Bu<strong>ch</strong> «550 Jahre s<strong>ch</strong>abziger».<br />

Gewürze sind weit mehr <strong>als</strong> ein Mittel, um<br />

Speisen mehr Ges<strong>ch</strong>mack zu verleihen. Sie<br />

können den Eigenges<strong>ch</strong>mack von Lebensmitteln<br />

ni<strong>ch</strong>t nur ergänzen, sondern au<strong>ch</strong><br />

stark verändern, sie können dur<strong>ch</strong> Kombinationen<br />

sogar neue Aromen s<strong>ch</strong>affen –<br />

und sie können Erinnerungen wecken:<br />

Zimt etwa an Weihna<strong>ch</strong>ten zuhause, Lavendel<br />

viellei<strong>ch</strong>t an eine Liebs<strong>ch</strong>aft in der<br />

Provence und Se<strong>ch</strong>uanpfeffer an eine Chinareise.<br />

erinnerungen wecken<br />

«Gewürze sind pures Gold – neben den<br />

besten Grundprodukten der grösste S<strong>ch</strong>atz<br />

in meiner Kü<strong>ch</strong>e», s<strong>ch</strong>reibt die Spitzenkö<strong>ch</strong>in<br />

Tanja Grandits in ihrem prä<strong>ch</strong>tigen<br />

Bildband «Gewürze». Die Chefin des Basler<br />

Restaurants Stucki betont aber au<strong>ch</strong>,<br />

dass Gewürze Leidens<strong>ch</strong>aft in ein Geri<strong>ch</strong>t<br />

bringen können und oft eng mit unseren<br />

Erinnerungen verknüpft sind. «Meine<br />

Kindheit duftet na<strong>ch</strong> Zimt», s<strong>ch</strong>reibt sie in<br />

der Einleitung, «so duftet Grossmutters<br />

Apfelmus – es ist süss und hat do<strong>ch</strong> eine<br />

gewisse S<strong>ch</strong>ärfe.» 50 Gewürze stellt sie im<br />

ersten Bu<strong>ch</strong>teil vor und <strong>ch</strong>arakterisiert sie<br />

auf ebenso prägnante wie persönli<strong>ch</strong>e Weise.<br />

Sie könne si<strong>ch</strong> ein Leben ohne Ingwer<br />

gar ni<strong>ch</strong>t mehr vorstellen: «Er s<strong>ch</strong>meckt<br />

fris<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Limette, liefert au<strong>ch</strong> ordentli<strong>ch</strong><br />

S<strong>ch</strong>ärfe und heizt einem damit von innen<br />

s<strong>ch</strong>ön ein.» Neben allgemeinen Tipps zur<br />

Anwendung gibt Tanja Grandits au<strong>ch</strong> Anregungen<br />

für Kombinationen: Ingwer kitzle<br />

aus der Pfefferminze die Fris<strong>ch</strong>e erst<br />

ri<strong>ch</strong>tig heraus. Im zweiten Bu<strong>ch</strong>teil präsentiert<br />

sie 150 Rezepte, und ni<strong>ch</strong>t etwa<br />

nur für ungewöhnli<strong>ch</strong>e Geri<strong>ch</strong>te wie safranglasierter<br />

Rehrücken mit Mango-Hummus<br />

oder kardamomkonfierter Zander mit<br />

Grüntee und Pistazien-Couscous. Es finden<br />

si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> viele Rezepte für einfa<strong>ch</strong>e Apéro-<br />

Leckerbissen wie Pistazien-Ajowan-Cracker<br />

und Basics wie Paprika-Koriander-<br />

Creme.<br />

wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Hilfe<br />

Ni<strong>ch</strong>t nur für Hobbykö<strong>ch</strong>e ist es immer<br />

wieder eine Überras<strong>ch</strong>ung, dass gewisse<br />

Gewürze und Lebensmittel zusammenpassen<br />

– und andere wiederum gar ni<strong>ch</strong>t.<br />

Wenn das Kombinieren keine Lotterie sein<br />

soll, dann ist «Aroma – Die Kunst des Würzens»<br />

ein Bu<strong>ch</strong>, das neue Türen zum Ko<strong>ch</strong>en<br />

eröffnen kann. Der Polymerfors<strong>ch</strong>er<br />

und Gastrosoph-Professor Dr. Thomas<br />

A. Vilgis und der Publizist Thomas A. Vieri<strong>ch</strong><br />

erklären darin auf wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />

Grundlage, warum etwa Chili zu Vanille,<br />

Lavendel zu Basilikum und Sojasauce zu<br />

Erdbeeren passen. Sie verraten au<strong>ch</strong>, bei<br />

wel<strong>ch</strong>er Temperatur si<strong>ch</strong> ein Aroma optimal<br />

entfalten kann und weshalb etwa der<br />

Geru<strong>ch</strong> der Nori-Algen vers<strong>ch</strong>windet,<br />

wenn sie geko<strong>ch</strong>t werden. Neben sol<strong>ch</strong>en<br />

Ges<strong>ch</strong>macksbeispielen bietet dieses Bu<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> Rezepte und einen Lexikonteil mit<br />

Angaben zu über 400 aromatis<strong>ch</strong>en Zutaten.<br />

Dank einem raffinierten Farbleitsystem<br />

wird es überras<strong>ch</strong>end einfa<strong>ch</strong>, diese<br />

zu kombinieren.<br />

uralt und urwürzig<br />

Au<strong>ch</strong> den Glarner S<strong>ch</strong>abziger kann man<br />

<strong>als</strong> Gewürz einsetzen, obwohl er eigentli<strong>ch</strong><br />

ein magerer Hartkäse ist, dem bei der Herstellung<br />

Bockshornklee-Pulver beigemis<strong>ch</strong>t<br />

wird. Sein eigenwilliger Ges<strong>ch</strong>mack<br />

ist in der S<strong>ch</strong>weiz wohlbekannt. Nur wenige<br />

Leute wissen jedo<strong>ch</strong>, dass der S<strong>ch</strong>abziger<br />

eines der ältesten Markenprodukte der<br />

Welt ist. Am 24. April 1463 legte die Glarner<br />

Landsgemeinde fest, wie der Ziger herzustellen<br />

sei. 550 Jahre später ers<strong>ch</strong>eint<br />

nun ein Bu<strong>ch</strong>, das die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te dieses<br />

einzigartigen Käses und Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten über<br />

diesen erzählt. Erika Lüs<strong>ch</strong>er blickt in<br />

«550 Jahre S<strong>ch</strong>abziger» aber ni<strong>ch</strong>t nur<br />

weit zurück, sondern beri<strong>ch</strong>tet au<strong>ch</strong> von<br />

der Gegenwart – dass etwa 2002 die<br />

S<strong>ch</strong>abzigerproduktion beinahe aufgegeben<br />

werden musste. Hinzu kommen Rezepte,<br />

ni<strong>ch</strong>t nur sol<strong>ch</strong>e von klassis<strong>ch</strong>en<br />

S<strong>ch</strong>abzigergeri<strong>ch</strong>ten wie Glarnerhörnli,<br />

sondern au<strong>ch</strong> neue von vielverspre<strong>ch</strong>end<br />

klingenden Kreationen wie S<strong>ch</strong>abzigerpralinen<br />

im Nussmantel mit Birnen<strong>ch</strong>utney.<br />

alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf<br />

gewürze<br />

taNJa GraNDits, MiChael<br />

WissiNG (Fotos)<br />

336 seiten<br />

CHF 41.90<br />

at<br />

aroma – die kunst des<br />

würzens<br />

thoMas a.vieriCh,<br />

thoMas a. vilGis<br />

510 seiten<br />

CHF 59.–<br />

stiftung warentest<br />

550 Jahre s<strong>ch</strong>abziger<br />

erika lüsCher<br />

160 seiten<br />

CHF 29.90<br />

FOna<br />

Ko<strong>ch</strong>en für viele<br />

Wer s<strong>ch</strong>on für ein grösseres Fest, ein<br />

Ferienlager oder einen Mittagstis<strong>ch</strong> in<br />

der S<strong>ch</strong>ule geko<strong>ch</strong>t hat, weiss: Es<br />

kommt selten gut, wenn man die Rezeptangaben<br />

irgendeines Geri<strong>ch</strong>tes<br />

nimmt und auf 12 oder 40 Personen<br />

ho<strong>ch</strong>re<strong>ch</strong>net. Judith Gmür-Stalder und<br />

Karin Predieri zeigen in ihrem Bu<strong>ch</strong><br />

«Ko<strong>ch</strong>en für viele», wie man mit speziellen<br />

Rezepten für kleinere und grössere<br />

Gruppen gut und gesund ko<strong>ch</strong>en<br />

kann. Und dass dafür keineswegs Halbfertig-<br />

oder Fertigprodukte nötig sind.<br />

Unter den vielen vorgestellten Rezepten<br />

finden si<strong>ch</strong> vor allem Geri<strong>ch</strong>te, die<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz populär sind – wie etwa<br />

Hackbraten, Dampfnudeln oder Chili<br />

con carne. Die Autorinnen ma<strong>ch</strong>en zudem<br />

Vors<strong>ch</strong>läge für das Frühstück, für<br />

Getränke, Apérobuffets, Picknicks und<br />

Lun<strong>ch</strong>boxen. Und sie geben viele praktis<strong>ch</strong>e<br />

Tipps, wie man ein Essen für viele<br />

Personen vorbereitet und dur<strong>ch</strong>führt.<br />

ko<strong>ch</strong>en für viele<br />

JuDith GMür-stalDer, kariN<br />

PreDieri, sJoerD vaN<br />

rooiJeN (illustratioNeN)<br />

160 seiten<br />

CHF 38.90<br />

werd<br />

Für Sie probiert:<br />

Ki<strong>ch</strong>ererbsen-Lorbeer-Kroketten<br />

mit Avocadocreme<br />

Rezept aus dem nebenan bespro<strong>ch</strong>enen Bu<strong>ch</strong> «Gewürze»<br />

ZuM aPéritiF<br />

zutaten:<br />

Kroketten:<br />

5 dl Mil<strong>ch</strong><br />

10 g Butter<br />

2 EL Olivenöl<br />

1 TL Fleur de Sel<br />

2 Lorbeerblätter, zerbro<strong>ch</strong>en<br />

1 TL Korianderkörner, gemörsert<br />

½ Limette, abgeriebene S<strong>ch</strong>ale<br />

125 g Ki<strong>ch</strong>ererbsenmehl<br />

50 g Hartweizengriess zum Panieren<br />

Öl zum Frittieren<br />

Kresse zum Garnieren<br />

Avocado-Limetten-Creme:<br />

1 Limette, Saft und abgeriebene S<strong>ch</strong>ale<br />

2 TL Zucker<br />

2 TL Grüntee<br />

1 TL Koriandersamen<br />

1 EL Crème fraî<strong>ch</strong>e<br />

1 Avocado<br />

Salz, s<strong>ch</strong>warzer Pfeffer aus der Mühle<br />

kOCHBÜCHer | 45<br />

zuBereItung:<br />

Mil<strong>ch</strong>, Butter, Olivenöl und Fleur de Sel aufko<strong>ch</strong>en.<br />

Lorbeerblätter, Korianderkörner<br />

und die S<strong>ch</strong>ale der Limette hinzugeben<br />

und 10 Minuten ziehen lassen. Die Gewürze<br />

abseihen und die Mil<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>m<strong>als</strong> aufko<strong>ch</strong>en.<br />

Das Ki<strong>ch</strong>ererbsenmehl einrühren<br />

und 4 Minuten unter kräftigem Rühren kö<strong>ch</strong>eln<br />

lassen. In einer mit Backpapier ausgelegten<br />

Form etwa 2 cm dick ausstrei<strong>ch</strong>en.<br />

Abkühlen lassen. Runde Taler<br />

ausste<strong>ch</strong>en, in Hartweizengriess wälzen<br />

und in 170 Grad heissem Öl frittieren. Auf<br />

Kü<strong>ch</strong>enpapier abtropfen lassen.<br />

Für die Avocado-Limetten-Creme Limettensaft<br />

und -s<strong>ch</strong>ale mit Zucker und Grüntee<br />

aufko<strong>ch</strong>en, wenig einko<strong>ch</strong>en. Die<br />

Crème fraî<strong>ch</strong>e einrühren und 5 Minuten<br />

ziehen lassen. Dur<strong>ch</strong> ein Sieb strei<strong>ch</strong>en.<br />

Die Avocado mit der Limettencreme mixen<br />

und mit Salz und Pfeffer abs<strong>ch</strong>mecken. Die<br />

Ki<strong>ch</strong>ererbsenkroketten aufspiessen und<br />

einen Tupfer Avocadocreme daraufgeben.<br />

Eventuell mit etwas Kresse garnieren.


46 | BuCHtIpps books nr. 1/2013<br />

susaNNa taMaro<br />

mein Herz ruft<br />

deinen namen<br />

Matteo lebt ganz im einklang mit der<br />

Natur in einer hütte im bergwald.<br />

er ist auf der su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> antworten<br />

– denn das leben des einstm<strong>als</strong><br />

angesehenen kardiologen zerbra<strong>ch</strong>,<br />

<strong>als</strong> ihm alles genommen wurde, was<br />

er liebte. erst <strong>als</strong> er eines tages<br />

überras<strong>ch</strong>enden besu<strong>ch</strong> bekommt,<br />

begreift er: Ni<strong>ch</strong>ts im leben ist je<br />

wirkli<strong>ch</strong> hoffnungslos, und ni<strong>ch</strong>ts ist<br />

vergebli<strong>ch</strong>.<br />

ein bu<strong>ch</strong> voller Weisheit, spiritualität<br />

und liebe. seit «Geh, wohin dein<br />

herz di<strong>ch</strong> trägt» hat susanna tamaro<br />

keinen so rei<strong>ch</strong>en und berührenden<br />

roman mehr ges<strong>ch</strong>rieben.<br />

224 seiten<br />

ChF 27.90<br />

Piper<br />

isbN 978-3-492-05509-3<br />

Fulvio ervas<br />

wenn i<strong>ch</strong> di<strong>ch</strong><br />

umarme, hab<br />

keine angst<br />

Der 17-jährige andrea la<strong>ch</strong>t viel und<br />

wirkt glückli<strong>ch</strong>. aber er ist wie ein<br />

Funkgerät, das nur empfangen, aber<br />

ni<strong>ch</strong>t senden kann – er ist autistis<strong>ch</strong>.<br />

Gefühle vermag er ni<strong>ch</strong>t zu formulieren,<br />

und um einen eindruck von einer<br />

anderen Person zu erhalten, legt er<br />

die arme um deren bau<strong>ch</strong>. Deshalb<br />

lassen andreas eltern den satz<br />

«Wenn i<strong>ch</strong> di<strong>ch</strong> umarme, hab keine<br />

angst» auf seine t-shirts drucken.<br />

über Jahre absolviert die Familie<br />

therapie um therapie. bis si<strong>ch</strong> vater<br />

und sohn auf ein Motorrad setzen<br />

und eine Fahrt ins blaue antreten. sie<br />

reisen von Florida na<strong>ch</strong> kalifornien,<br />

von Mexiko na<strong>ch</strong> Guatemala und<br />

dur<strong>ch</strong> brasilien. und je weiter sie si<strong>ch</strong><br />

von zu hause entfernen, desto näher<br />

kommen sie si<strong>ch</strong>.<br />

320 seiten<br />

ChF 26.90<br />

Diogenes<br />

isbN 978-3-257-06851-1<br />

DaNielle haWkiNs<br />

dinner mit rose<br />

<strong>als</strong> Josie ihren Freund in flagranti mit<br />

ihrer besten Freundin erwis<strong>ch</strong>t, packt<br />

sie kurzerhand die koffer und flieht<br />

na<strong>ch</strong> Neuseeland, auf die Farm ihrer<br />

tante rose. Zwis<strong>ch</strong>en kühen und<br />

s<strong>ch</strong>afen hofft sie, ihr leben wieder in<br />

den Griff zu bekommen. tante rose<br />

empfängt sie mit offenen armen –<br />

und einem kräftigen Gin tonic. Das<br />

hilft fürs erste. aber dann begegnet<br />

Josie ihrer Jugendliebe Matt, und<br />

das Gefühls<strong>ch</strong>aos ist komplett. <strong>als</strong><br />

rose s<strong>ch</strong>wer erkrankt, wird Matt zu<br />

Josies wi<strong>ch</strong>tigster stütze. Gemeinsam<br />

kümmern sie si<strong>ch</strong> um rose, die Farm<br />

und das hauss<strong>ch</strong>wein Percy. Dabei<br />

kommen sie si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell wieder näher.<br />

Wartet die grosse liebe viellei<strong>ch</strong>t<br />

do<strong>ch</strong> in der neuseeländis<strong>ch</strong>en Provinz?<br />

416 seiten<br />

ChF 27.90<br />

Marion von s<strong>ch</strong>röder<br />

isbN 978-3-547-71187-5<br />

Fabio volo<br />

zeit für mi<strong>ch</strong><br />

und zeit für di<strong>ch</strong><br />

lorenzo wurde im leben wenig<br />

ges<strong>ch</strong>enkt: er wu<strong>ch</strong>s in einfa<strong>ch</strong>en<br />

verhältnissen auf und musste all<br />

seine kraft darauf verwenden, si<strong>ch</strong><br />

dur<strong>ch</strong>zuboxen. berufli<strong>ch</strong> hat ihm<br />

das zu einer traumkarriere in der<br />

Werbung verholfen. seine Familie und<br />

seine Freundin kamen dabei jedo<strong>ch</strong> zu<br />

kurz. Nun hat ihn Federica verlassen,<br />

und sein vater hat si<strong>ch</strong> enttäus<strong>ch</strong>t von<br />

ihm abgewendet. lorenzo setzt alles<br />

daran, die beiden geliebten Mens<strong>ch</strong>en<br />

zurückzugewinnen, do<strong>ch</strong> womögli<strong>ch</strong><br />

ist es s<strong>ch</strong>on zu spät. lieben und si<strong>ch</strong><br />

lieben lassen – kann man das überhaupt<br />

lernen?<br />

Die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te eines jungen Mannes,<br />

der auf der su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> der verlorenen<br />

liebe zu mehr e<strong>ch</strong>theit und zu<br />

si<strong>ch</strong> selbst findet.<br />

260 seiten<br />

ChF 19.90<br />

Diogenes<br />

isbN 978-3-257-30016-1<br />

alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf<br />

NiCholas sParks<br />

safe Haven –<br />

wie ein li<strong>ch</strong>t in<br />

der na<strong>ch</strong>t<br />

Die kleine Gemeinde southport<br />

in North Carolina hat Zuwa<strong>ch</strong>s<br />

bekommen: Die junge katie hat<br />

si<strong>ch</strong> in einem komplett abgelegenen<br />

bungalow niedergelassen. sie ist sehr<br />

hübs<strong>ch</strong>, gibt si<strong>ch</strong> aber uns<strong>ch</strong>einbar:<br />

sie arbeitet <strong>als</strong> kellnerin und s<strong>ch</strong>afft es<br />

denno<strong>ch</strong>, jeden näheren kontakt zu<br />

vermeiden. Niemand kennt sie, und<br />

niemand weiss von ihrer herkunft –<br />

oder von ihrem dunklen Geheimnis.<br />

Do<strong>ch</strong> zwei Mens<strong>ch</strong>en kämpfen um<br />

ihre Zuneigung: alex, der freundli<strong>ch</strong>e<br />

junge Witwer, und Jo, katies s<strong>ch</strong>lagfertige<br />

Na<strong>ch</strong>barin. Wider Willen lässt<br />

si<strong>ch</strong> katie von beiden in eine freunds<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

beziehung verstricken. und<br />

s<strong>ch</strong>on bald hegt sie für alex stärkere<br />

Gefühle. aber sie ist wild ents<strong>ch</strong>lossen,<br />

nie mehr einen Mann zu lieben.<br />

464 seiten<br />

ChF 16.90<br />

heyne<br />

isbN 978-3-453-41053-4<br />

raiNer Merkel<br />

Bo<br />

eigentli<strong>ch</strong> sollte benjamin von seinem<br />

vater abgeholt werden. stattdessen<br />

steht der 13-Jährige mitten in der<br />

Na<strong>ch</strong>t allein am Flughafen von Monrovia.<br />

ohne Pass und Gepäck, aber mit<br />

einem fremden Mantel, in dessen tas<strong>ch</strong>en<br />

dicke Geldbündel stecken. auf<br />

dem Weg in die stadt wird er von<br />

zwieli<strong>ch</strong>tigen Gestalten verfolgt – und<br />

steht plötzli<strong>ch</strong> vor dem glei<strong>ch</strong>altrigen<br />

bo und der wohlstandsverwöhnten<br />

brilliant. haben die beiden ihn etwa<br />

s<strong>ch</strong>on erwartet? auf der su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong><br />

seinem vater lernt benjamin, wie<br />

man über si<strong>ch</strong> hinaus wä<strong>ch</strong>st, und er<br />

erlebt ein mitreissendes abenteuer<br />

fürs leben.<br />

rainer Merkel erzählt eine reise<br />

dur<strong>ch</strong> die afrikanis<strong>ch</strong>e Welt und das<br />

erwa<strong>ch</strong>senwerden – eine rasante<br />

road-Novel!<br />

688 seiten<br />

ChF 34.90<br />

s. Fis<strong>ch</strong>er<br />

isbN 978-3-10-048444-4<br />

hilary MaNtel<br />

Falken<br />

thomas Cromwells aufstieg am hof<br />

von henry viii. verläuft parallel zu<br />

dem von anne boleyn. Wegen ihr<br />

hatte der könig mit rom gebro<strong>ch</strong>en<br />

und eine eigene kir<strong>ch</strong>e gegründet<br />

– und damit england ins politis<strong>ch</strong>e<br />

abseits manövriert. <strong>als</strong> anne ihm<br />

keinen thronfolger s<strong>ch</strong>enken kann<br />

und si<strong>ch</strong> der könig in Wolf hall in die<br />

stille Jane seymour verliebt, begreift<br />

Cromwell, was auf dem spiel steht:<br />

das Wohl der gesamten Nation. beim<br />

versu<strong>ch</strong>, die erotis<strong>ch</strong>en Fallstricke<br />

und das Gespinst der intrigen zu<br />

entwirren, muss er eine «Wahrheit»<br />

ans li<strong>ch</strong>t bringen, die henry zufriedenstellen<br />

und seine eigene karriere<br />

si<strong>ch</strong>ern wird. Do<strong>ch</strong> weder Minister<br />

no<strong>ch</strong> könig gehen unbes<strong>ch</strong>adet aus<br />

dem blutigen Drama um annes letzte<br />

tage hervor.<br />

480 seiten<br />

ChF 35.90<br />

DuMont<br />

isbN 978-3-8321-9698-1<br />

taiye selasi<br />

diese dinge<br />

ges<strong>ch</strong>ehen ni<strong>ch</strong>t<br />

einfa<strong>ch</strong> so<br />

olu, sadie und taiwo sind in boston,<br />

london und Ghana zu hause –<br />

eine Familie, über Weltstädte und<br />

kontinente verstreut. in afrika haben<br />

sie ihre Wurzeln und überall auf der<br />

Welt ihr leben. bis plötzli<strong>ch</strong> der vater<br />

in afrika stirbt. Na<strong>ch</strong> vielen Jahren<br />

sehen si<strong>ch</strong> die Familienmitglieder wieder<br />

und ma<strong>ch</strong>en eine überras<strong>ch</strong>ende<br />

entdeckung. und sie finden das verloren<br />

geglaubte Glück: Zusammenhalt<br />

und Geborgenheit. endli<strong>ch</strong> verstehen<br />

sie, dass die Dinge ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> ohne<br />

Grund ges<strong>ch</strong>ehen.<br />

so wurde no<strong>ch</strong> kein Familienroman<br />

erzählt. taiye selasi ist die neue<br />

internationale stimme – jenseits von<br />

afrika.<br />

400 seiten<br />

ChF 35.90<br />

s. Fis<strong>ch</strong>er<br />

isbN 978-3-10-072525-7<br />

BuCHtIpps | 47


✁<br />

48 | wettBewerB books nr. 1/2013<br />

Das Literatur-Kreuzworträtsel<br />

Unter den ri<strong>ch</strong>tigen Lösungen verlosen wir Bü<strong>ch</strong>er-Guts<strong>ch</strong>eine:<br />

1. Preis: CHF 200.–, 2. Preis: CHF 100.–, 3. Preis: CHF 50.–, 4. bis 10. Preis: je CHF 20.–.<br />

Lösungswort:<br />

Bis am 18. Mai 2013 in einer der Orell-Füssli-Filialen in Züri<strong>ch</strong>, Basel, Bern,<br />

Winterthur, Frauenfeld, am Flughafen Züri<strong>ch</strong> oder bei Rösslitor Bü<strong>ch</strong>er in St. Gallen<br />

abgeben – oder per E-Mail an: books@books.<strong>ch</strong>.<br />

Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.<br />

Vorname / Name<br />

Adresse<br />

PLZ / Ort<br />

E-Mail<br />

alle bü<strong>ch</strong>er finden sie au<strong>ch</strong> auf<br />

märz<br />

16.<br />

Na<strong>ch</strong>t der Frau<br />

Filiale Frauenfeld 17-21 h<br />

18. kellerbühne st. gallen, st.georgen-str. 3 20 h<br />

«Wolkenbru<strong>ch</strong>s wunderli<strong>ch</strong>e Reise<br />

in die Arme einer S<strong>ch</strong>ickse»<br />

lesung mit thomas Meyer, veranstaltet von<br />

der kellerbühne in Zusammenarbeit mit der<br />

Filiale rösslitor<br />

26. Filiale rösslitor, st. gallen 19.30 h<br />

«I<strong>ch</strong> sehe di<strong>ch</strong>»<br />

bu<strong>ch</strong>verstellung und Demonstration von<br />

Gabriel Palacios<br />

28. Filiale marktgasse, winterthur 17-20 h<br />

Handanalysen mit Monika Hauser<br />

30. Filiale Frauenfeld 10.30 h<br />

Märlis<strong>ch</strong>tund<br />

28. Filiale Frauenfeld 19 h<br />

«Lesen für Leser»<br />

aprIl<br />

6.<br />

9.<br />

Veranstaltungen von Orell Füssli<br />

Filiale marktgasse, winterthur na<strong>ch</strong>mittag<br />

Theo der Bär kommt zu Besu<strong>ch</strong><br />

Filiale kramhof, züri<strong>ch</strong> 18-20 h<br />

«33 Dinge, die man in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz unbedingt getan haben<br />

sollte»<br />

bu<strong>ch</strong>vernissage mit autor Wolfgang koydl<br />

10.-14.<br />

OFFa Frühlings- und trendmesse, st. gallen<br />

Bü<strong>ch</strong>ertis<strong>ch</strong><br />

veranstaltet mit der Filiale rösslitor<br />

11.<br />

Handanalysen mit Monika Hauser<br />

Filiale marktgasse, winterthur 17-20 h<br />

16. kaufleuten, pelikanplatz, 8001 züri<strong>ch</strong> 20 h<br />

L-Reihe: «Diese Dinge ges<strong>ch</strong>ehen<br />

ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> so»<br />

lesung von taiye selasi, veranstaltet mit der<br />

Filiale kramhof<br />

27.<br />

Märlis<strong>ch</strong>tund<br />

29.<br />

maI<br />

1.<br />

Filiale Frauenfeld 10.30 h<br />

kellerbühne st. gallen, st.georgen-str. 3 20 h<br />

«Liebesges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te»<br />

lesung mit Pedro lenz, veranstaltet von der<br />

kellerbühne in Zusammenarbeit mit der Filiale<br />

rösslitor<br />

Filiale rösslitor, st. gallen 20 h<br />

«Mit dem letzten S<strong>ch</strong>iff»<br />

lesung mit eveline hasler<br />

mehr veranstaltungen und Informationen finden sie auf www.books.<strong>ch</strong><br />

4.<br />

15.<br />

Filiale marktgasse, winterthur na<strong>ch</strong>mittag<br />

Theo der Bär kommt zu Besu<strong>ch</strong><br />

Filiale Bellevue, züri<strong>ch</strong> 20.30 h<br />

«Besser»<br />

lesung mit Doris kne<strong>ch</strong>t<br />

16.<br />

Handanalysen mit Monika Hauser<br />

Filiale marktgasse, winterthur 17-20 h<br />

25.<br />

Märlis<strong>ch</strong>tund<br />

JunI<br />

1.<br />

3.<br />

Filiale Frauenfeld 10.30 h<br />

Filiale marktgasse, winterthur na<strong>ch</strong>mittag<br />

Theo der Bär kommt zu Besu<strong>ch</strong><br />

Filiale rösslitor, st. gallen 20 h<br />

Literaturcafé<br />

veranstaltungen | 49<br />

13. Filiale marktgasse, winterthur 17-20 h<br />

Handanalysen mit Monika Hauser<br />

29. Filiale Frauenfeld 10.30 h<br />

Märlis<strong>ch</strong>tund


50 | kOlumne books nr. 1/2013<br />

S<strong>ch</strong>weizer Autorinnen und<br />

Autoren erzählen in «<strong>Books</strong>»,<br />

warum sie s<strong>ch</strong>reiben.<br />

Heute: Thomas Meyer<br />

I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibe, weil i<strong>ch</strong> muss. Damit meine<br />

i<strong>ch</strong> keine selbstauferlegte Pfli<strong>ch</strong>t, sondern<br />

eine der Seele, die leidet, wenn i<strong>ch</strong> dieser<br />

Aufgabe ni<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong>gehe, und die jubiliert,<br />

wenn i<strong>ch</strong> sie erfülle. Es gibt ni<strong>ch</strong>ts, was i<strong>ch</strong><br />

lieber ma<strong>ch</strong>e, <strong>als</strong> zu s<strong>ch</strong>reiben, und i<strong>ch</strong><br />

wäre bereit, alles dafür zu geben. Bloss<br />

mein Sohn ist mir no<strong>ch</strong> lieber <strong>als</strong> das<br />

S<strong>ch</strong>reiben.<br />

Diese Radikalität ist sehr angenehm, denn<br />

sie befreit mi<strong>ch</strong> von diversen Fragen. Beispielsweise<br />

von jener, was no<strong>ch</strong> aus mir<br />

werden soll. Darüber muss i<strong>ch</strong> mir s<strong>ch</strong>on<br />

lang keine Gedanken mehr ma<strong>ch</strong>en. Wie<br />

au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t darüber, wie i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> mit den<br />

unsägli<strong>ch</strong>en Launen arrangieren soll, wel<strong>ch</strong>e<br />

die Leute jeden Tag in die Büros dieser<br />

Stadt hineintragen. Denn i<strong>ch</strong> arbeite seit<br />

se<strong>ch</strong>s Jahren selbstständig und damit ausserhalb<br />

jegli<strong>ch</strong>er energetis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ussdistanz.<br />

I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibe aber ni<strong>ch</strong>t, um meine Ruhe zu<br />

haben. Die Ruhe ist bloss ein s<strong>ch</strong>öner Nebeneffekt<br />

des S<strong>ch</strong>reibens, das in meinem<br />

Empfinden keine Reaktion sein kann auf<br />

die Unzulängli<strong>ch</strong>keit der Welt und der<br />

Mens<strong>ch</strong>en, obs<strong>ch</strong>on diese <strong>als</strong> Thema wiederum<br />

bestens taugt. S<strong>ch</strong>reiben ist au<strong>ch</strong><br />

keine Ents<strong>ch</strong>eidung, die man rational trifft.<br />

Vielmehr ist es ganz einfa<strong>ch</strong> und wie s<strong>ch</strong>on<br />

gesagt ein Auftrag, den einem das Innerste<br />

erteilt. Viellei<strong>ch</strong>t ist das Wort Berufung so<br />

gemeint: Man wird innerli<strong>ch</strong> zu einer Tätigkeit<br />

berufen.<br />

Dieser Ruf ist anfangs no<strong>ch</strong> leise und undeutli<strong>ch</strong>,<br />

ein seltenes Flüstern bloss. Wohl<br />

habe i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> immer für Spra<strong>ch</strong>en interessiert,<br />

aber ein Interesse ist no<strong>ch</strong> keine Berufung.<br />

Erst mit etwa 20 Jahren, wenn es<br />

um eine Berufswahl geht, meldet si<strong>ch</strong> die<br />

Seele ernsthaft zu Wort und empört si<strong>ch</strong>,<br />

wenn der junge Mens<strong>ch</strong> sie etwa an die<br />

Universität s<strong>ch</strong>leppt: Was soll das, was<br />

ma<strong>ch</strong>st du hier, was willst du da, ruft die<br />

Seele dann, do<strong>ch</strong> weil der junge Mens<strong>ch</strong><br />

keine Alternative hat zur juristis<strong>ch</strong>en Laufbahn,<br />

wel<strong>ch</strong>e die Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für Angewandte<br />

Psy<strong>ch</strong>ologie na<strong>ch</strong> einem teuren<br />

Prüfverfahren <strong>als</strong> den idealen Weg empfohlen<br />

hat, trägt er die Seele eben weiterhin<br />

in die entspre<strong>ch</strong>enden Vorlesungen, wo<br />

sie empört herumnörgelt.<br />

Dieses Nörgeln, das nur erklingt, wenn<br />

man etwas tut, das ni<strong>ch</strong>t zu einem passt,<br />

muss man ernst nehmen. Die Klänge, die<br />

in einem entstehen, sollten stets freudige,<br />

helle und lei<strong>ch</strong>te sein, ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>were und<br />

finstere. Ob es nun um die Wahl eines Berufs<br />

oder eines Partners oder au<strong>ch</strong> nur<br />

s<strong>ch</strong>on um die eines Restaurants geht:<br />

Wenn die Seele na<strong>ch</strong>her s<strong>ch</strong>impft, hat man<br />

danebengegriffen und sollte weitergehen.<br />

Es wird Leute geben, die ein Verhalten, das<br />

si<strong>ch</strong> allein na<strong>ch</strong> dem Klang der Seele ri<strong>ch</strong>tet,<br />

für launis<strong>ch</strong> und unstet halten, und sie<br />

haben re<strong>ch</strong>t. Do<strong>ch</strong> wer die Arbeit finden<br />

will, die für ihn vorgesehen ist, muss dem<br />

Ruf der Seele, eben der Berufung zuhören.<br />

Und das hat nun einmal zur Folge, dass<br />

man immer wieder weitergeht – bis man<br />

dort gelandet ist, wo man hingehört. An<br />

einem Ort, der keine Alternativen mehr offerieren<br />

kann. In einem Wort: am Ziel.<br />

Darum s<strong>ch</strong>reibe i<strong>ch</strong>. Weil i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr<br />

anders kann. Und das ist gut so.<br />

Do<strong>ch</strong> wie alle Berufungen, die diesen Namen<br />

verdienen, ist au<strong>ch</strong> diese umfassend.<br />

I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>reibe immer. Wenn i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gerade<br />

etwas in den Computer tippe, denke i<strong>ch</strong> an<br />

Sätzen und Themen herum. Liege i<strong>ch</strong> am<br />

Strand, überlege i<strong>ch</strong>, wie i<strong>ch</strong> den Sand bes<strong>ch</strong>reiben<br />

würde; wandere i<strong>ch</strong> in den Bergen,<br />

sind diese das Objekt zahlrei<strong>ch</strong>er<br />

spontaner Formulierungen.<br />

Es wird Leute geben, die sagen, dass man<br />

mit einem sol<strong>ch</strong>en Mens<strong>ch</strong>en ni<strong>ch</strong>t zusammen<br />

sein könne, weil er bereits verheiratet<br />

sei, und zwar mit seiner Arbeit. Au<strong>ch</strong> sie<br />

haben re<strong>ch</strong>t. Die Liebe gilt zuerst dem<br />

S<strong>ch</strong>reiben und erst dann einer Frau. Der<br />

Autor findet si<strong>ch</strong> irgendwann damit ab.<br />

Aber erklären Sie das mal einer Frau.<br />

thoMas Meyer<br />

Thomas Meyer, 1974 in Züri<strong>ch</strong> geboren,<br />

arbeitet seit 2006 selbstständig <strong>als</strong> Autor<br />

und Texter. Zuvor war er in Redaktionen<br />

und Werbeagenturen tätig. 2012 ers<strong>ch</strong>ien<br />

sein Debütroman, der für den S<strong>ch</strong>weizer<br />

Bu<strong>ch</strong>preis 2012 nominiert wurde:<br />

wolkenbru<strong>ch</strong>s wunderli<strong>ch</strong>e reise in<br />

die arme einer s<strong>ch</strong>ickse<br />

261 seiten<br />

CHF 35.90<br />

salis<br />

UNSERE BUCHHANDLUNGEN<br />

ZÜRICH<br />

KRAMHOF<br />

Füsslistrasse 4, 8001 Züri<strong>ch</strong><br />

MO – FR: 09.00 – 20.00 | SA: 09.00 – 18.00<br />

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SO: 10.00 – 18.00<br />

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Bahnhofstrasse 62, 8001 Züri<strong>ch</strong><br />

MO – MI: 09.00 – 18.30 | DO / FR: 09.00 – 20.00<br />

SA: 09.00 – 18.00<br />

WINTERTHUR<br />

MARKTGASSE<br />

Marktgasse 3, 8400 Winterthur<br />

MO – MI / FR: 09.00 – 18.30 | DO: 09.00 – 21.00<br />

SA: 09.00 – 17.00<br />

ROSENBERG<br />

Einkaufszentrum Rosenberg<br />

S<strong>ch</strong>affhauserstrasse 152<br />

8400 Winterthur<br />

MO – FR: 08.30 – 20.00 | SA: 08.00 – 18.00<br />

7MIO. ARTIKEL<br />

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S<strong>ch</strong>ottland.<br />

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S<strong>ch</strong>ottland in Zeiten von Highlanders und Königen<br />

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der Highlanders und Könige, der Sagen und Legenden. Diese Mietwagenrundreise führt Sie dabei<br />

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