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Innovationspreis - BOA - Baden-Württembergisches Online-Archiv

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Ausgangslage<br />

Bisher werden Solaranlagen üblicherweise mit einem<br />

Wasser-Glykol-Gemisch als frostsicherem Wärmeträger<br />

betrieben. Damit das Frostschutzmittel sich nicht<br />

mit dem Brauchwasser oder dem Heizungswasser<br />

mischen kann, muss der Solarkreis ein in sich<br />

geschlossener Kreis sein. Um die solare Wärme in<br />

den Speicher zu überführen, braucht man also entweder<br />

einen speziellen Solarspeicher mit zusätzlichem<br />

internen Wärmetauscher oder einen externen Wärmetauscher,<br />

was aber aufwändig ist und weniger effizient.<br />

Auch wenn es den Solarkreis nicht verlässt, muss das<br />

ziemlich teure Frostschutzmittel öfters ausgetauscht<br />

werden: Moderne Hochleistungskollektoren erreichen<br />

sehr hohe Temperaturen im Stillstand, welche<br />

den Bereich der Temperaturbeständigkeit der Wasser-Glykol-Mischung<br />

überschreiten und ihr langfristig<br />

schaden können. Deshalb wurde immer wieder versucht,<br />

einfaches Wasser als Wärmeträger zu verwenden,<br />

hier in Deutschland z. B. mit den Drain-Back-<br />

Systemen, bei denen sich der Kollektor bei Pumpenstillstand<br />

entleert. Bisher gelang es aber wegen verschiedener<br />

bauartbedingter Probleme nicht, mit derartigen<br />

Systemen nennenswerte Verkaufszahlen zu<br />

erreichen.<br />

Übliche Solarsysteme speisen unten in den Speicher<br />

ein, d. h. es muss erst das gesamte Speichervolumen<br />

erwärmt werden, bevor Solarwärme zum Zapfen zur<br />

Verfügung steht. Wird vorher gezapft, dann springt<br />

evtl. der Kessel zum Nachheizen an, obwohl die<br />

Sonne scheint und der Kollektor arbeitet.<br />

Die Innovation<br />

Das AquaSystem hebt sich hauptsächlich durch die<br />

folgenden drei Neuerungen vom Stand der Technik<br />

ab:<br />

1. Der Kollektor arbeitet nicht in einem eigenen, geschlossenen<br />

Solarkreis (2-Kreis-System), sondern<br />

wird parallel zum Kessel angeschlossen (1-Kreis-<br />

System). Der Solarvorlauf und der Kesselvorlauf<br />

werden dabei kurz vor dem Speicher zusammengeführt<br />

und am Speicher-Austritt trennen sich die<br />

Wege wieder (siehe Abbildung der Hydraulik). So<br />

wird der vorhandene Nachheiz-Wärmetauscher des<br />

Speichers mitbenutzt und jeder Speicher ist geeignet<br />

zum Anschluss eines Kollektors, einen gewissen<br />

Mindestinhalt von ca. 120 l vorausgesetzt. Diese<br />

Vereinfachung der Hydraulik erlaubt die kostengünstige<br />

und platzsparende Nachrüstung einer Solaranlage<br />

an eine bestehende Heizungsanlage und<br />

eröffnet ganz neue Marktsegmente. Außerdem<br />

wird so eine einfache solare Heizungsanbindung<br />

möglich, die ohne Pufferspeicher auskommt.<br />

2. Man braucht kein Frostschutzmittel mehr, d. h. der<br />

Kunde spart Geld für das Mittel selbst und für die<br />

regelmäßige Kontrolle und Wartung.<br />

3. Moderne Vakuum-Röhrenkollektoren sind ther-<br />

misch extrem gut gegen die Umgebung isoliert.<br />

Beispielsweise liegt der Wärmeverlust beim Paradigma<br />

CPC-Kollektor um den Faktor 4 - 6 niedriger<br />

als der von herkömmlichen Flachkollektoren.<br />

Dadurch ist es möglich, den Kollektor bei höherer<br />

Temperatur als üblich arbeiten zu lassen, ohne große<br />

Einbußen am Kollektor-Wirkungsgrad hinnehmen<br />

zu müssen.<br />

Der System-Wirkungsgrad kann aber gesteigert werden,<br />

indem das auf Brauchwasser-Solltemperatur<br />

erhitzte Wasser gleich oben in den Speicher eingebracht<br />

wird. So steht es kurz nach Einstrahlungsbeginn<br />

zum Zapfen zur Verfügung und das Nachheizen<br />

durch den Kessel wird unnötig.<br />

Mit Wasser als Wärmeträger kann man also den CPC-<br />

Kollektor als Zusatzkessel parallel zum normalen<br />

Kessel betreiben.<br />

Die Grundlage für diese wesentlichen Verbesserungen<br />

am Solarsystem ist natürlich die Frostsicherheit<br />

der Anlage auch ohne Frostschutzmittel. Diese wird<br />

garantiert durch den in detaillierten Simulationsstudien<br />

entwickelten intelligenten Frostschutz-Algorithmus.<br />

Der Algorithmus erkennt kritische Betriebssituationen<br />

wie schnelles Abkühlen nach sonnigen<br />

Wintertagen allein aus dem Temperatursignal des<br />

Kollektorfühlers und reagiert entsprechend vorausschauend<br />

durch Anpassen der Pumpen-Taktrate. So<br />

werden alle außenliegenden Anlagenteile trotz verschiedener<br />

Auskühlgeschwindigkeiten immer frostfrei<br />

gehalten. Dabei wird wenig Energie verbraucht,<br />

da der Kollektoraustritt nur auf ca. 5 °C gehalten<br />

wird und dafür relativ kühles Wasser aus dem unteren<br />

Speicherbereich verwendet wird.<br />

Das Unternehmen<br />

1989 wurde die Firma Paradigma Energie- und<br />

Umwelttechnik GmbH & Co. KG gegründet. Hauptgesellschafter<br />

ist Alfred T. Ritter. Paradigma ist<br />

Produktentwickler, Vermarkter und Ideenschmiede<br />

für ökologische Heizsysteme. Ob Solarwärme-, Holzpellets-<br />

oder Gasbrennwert-Systeme, die Unternehmensphilosophie<br />

basiert auf optimaler Nutzung<br />

erneuerbarer Energien bei maximaler Schadstoff-<br />

Reduktion und höchstem Komfort. Der Systemgedanke<br />

steht bei Paradigma an erster Stelle. Alle<br />

Komponenten lassen sich flexibel miteinander kombinieren.<br />

Das Unternehmen ist heute einer der Marktführer in<br />

den Bereichen Vakuumröhrenkollektoren und Holzpellets-Kessel<br />

in Deutschland.<br />

<strong>Innovationspreis</strong> des Landes <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

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