Innovationspreis - BOA - Baden-Württembergisches Online-Archiv

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Ausgangslage In der Halbleiter-Industrie werden bei anhaltend hoher Nachfrage immer höhere Ansprüche an die Qualität der elektronischen Bauteile gestellt. Diese Bauteile werden in vielen Produkten eingesetzt, die der Mensch im täglichen Leben benutzt. Deshalb müssen hierbei höchste Sicherheitsanforderungen erfüllt werden. Durch den Einsatz von Testsystemen, die jedes einzelne Bauteil prüfen, wird die Qualität in der Serienproduktion sichergestellt. Dabei erfolgt die Zuführung der Bauteile zu den Prüfsystemen in der Regel durch automatisierte Handhabungssysteme. Grundvoraussetzung für eine aussagekräftige Messung ist die sichere Kontaktierung der zu prüfenden Bauteile, die eine hochgenaue Positionierung der Bauteile erforderlich macht. Bei den am Markt verfügbaren Systeme erfolgt die Positionierung mittels Einführhilfen ohne Kontrolle der Anpresskraft. Wenn das zu testende Bauteil gewechselt wird, sind zeitintensive Umbauaktionen notwendig. Bisher waren keine Handhabungsgeräte zum Test von integrierten Schaltkreisen verfügbar, die unabhängig von der Gehäusegestaltung und den elektronischen Komponenten universell eingesetzt werden können. Dabei werden höchste Anforderungen hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften, dem Verschleiß und dem Serviceaufwand beim Testen von Bauelementen an die elektrische Kontaktierung gestellt. Die Innovation Aufgrund des neu entwickelten Kamera-Systems, das eine exakte Positionierung der Bauteile ermöglicht, kann bei diesem Handhabungsautomaten auf die bisher notwendigen Einführhilfen verzichtet werden. Vor jeder Messung werden folgende Schritte durchlaufen: Die einzeln oder auf einem speziellen Träger (Tray) zugeführten Bauteile werden durch das Kamerasystem 1 in Lage und Position vermessen und von einem Greifer aufgenommen. Anschließend wird der Sockel, in den die zu testenden Bauteile kontaktiert werden müssen, durch Kamerasystem 2 bezüglich Lage und Position vermessen (Sollwert). Kurz vor dem Einfahren in den Tester wird die Lage und die Position jedes Bauteils durch Kamerasystem 2 vermessen. Das Ergebnis (Istwert) wird mit dem Sollwert verglichen und die Differenz zur Feinpositionierung des Bauteils verwendet. Dabei wird eine Genauigkeit von 30 Micron erreicht, gleichzeitig wird die Anpresskraft überwacht. In ca. 3 Sekunden werden 900 mm Wegstrecke zurückgelegt sowie vier Bilder aufgenommen und ausgewertet. Im Anschluss an die elektrische Prüfung werden die Bauteile nach Güteklassen abgelegt. Ein Wechsel des zu testenden Produktes kann durch optische Ausrichtung vollkommen elektronisch realisiert werden und benötigt somit weder einen Rüstsatz noch Umbauzeit. Es muss lediglich, sofern noch nicht in der Datenbank vorhanden, eine ent- sprechende Programmdatei erstellt werden. Diese kann per Modem vom Büro aus eingespeist werden. Auf die sonst notwendigen Rüstsätze, die bis zu 60.000 € kosten, kann verzichtet werden. Aufgrund der geringen Baugröße - die Stellfläche beträgt weniger als 1 m 2 - kann das Gerät von einer Person bewegt werden. Für das System wurden insgesamt sechs Patente angemeldet, die teilweise bereits erteilt wurden. Um dem Kunden die Bedienung der Anlage so einfach wie möglich zu machen, werden folgende Punkte automatisch vom System erledigt: • Kalibrieren der verschiedenen Kamerasysteme • Einbringen der Bauteile kann manuell oder über Bauteilträger erfolgen • Datenbank zur Auswahl von charakteristischen Merkmalen der Bausteine wie z. B. der Bauform oder der Kraft, die zur Messung benötigt wird Darüber hinaus wird die Umbauzeit beim Bauteilwechsel von bis zu 12 Stunden auf max. 5 Minuten reduziert. Des Weiteren ist die Genauigkeit bei der Positionierung sowie die Genauigkeit der Anpresskraft beim Testen um ein Vielfaches genauer. Das Unternehmen Die IEF GmbH wurde 1980 von Herrn Werner gegründet. Nach seinem Ausscheiden im Jahre 1998 wurde die Firma von der Rohwedder AG übernommen. Seit dem 01.01.2005 ist der Geschäftsführer Manfred Bär alleiniger Gesellschafter. Die Produktpalette umfasst Handhabungskomponenten, Transport- und Positioniersysteme. Der jährliche Umsatz beläuft sich derzeit auf ca. 19 Mio. € bei einer Mitarbeiterzahl von ca. 115 Angestellten. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung liegt konstant bei über 10 %. Die Hauptmärkte sind vorrangig in Deutschland und in den europäischen Partnerstaaten angesiedelt. Das Unternehmen hat seit drei Jahren eine Tochtergesellschaft in Manila, Philippinen. Im neu geschaffenen Geschäftsbereich „Halbleiter“ wird von einem deutlichen Wachstum in den nächsten Jahren ausgegangen. Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg 33
34 Inaktivierung des Cytomegalie-Virus in der Muttermilch Klaus Lauf Entwicklungswerkstätte Tübingen Das Gerät Virex II stellt das einzige am Markt verfügbare Produkt zur schonenden Inaktivierung der HCM-Viren (humanes Cytomegalievirus) in der Muttermilch dar. Das Gerät inaktiviert HCM-Viren, ohne die für die Entwicklung der Frühgeborenen elementaren Nährstoffe wie Enzyme und Proteine mit zu vernichten. Aufgrund der Zusammenarbeit der Klaus Lauf Entwicklungswerkstätte und der Universität Tübingen konnte ein Verfahren und Gerät entwickelt werden, das in sehr kurzer Zeit (etwa 90 Sekunden) das genannte Ergebnis zuverlässig erzielt. Durch die kompakte und Platz sparende Bauweise, in Verbindung mit einer leichten Anwendbarkeit durch eine vollautomatische, computerunterstützte Bedienung, ist das Gerät universell in jedem medizinischen Bereich einsetzbar, der eine Virusinaktivierung erforderlich macht. Gerät zur schonenden Inaktivierung der HCM-Viren Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg
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