Informationsbroschüre - BNP Paribas Fortis
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4.3.3. Private equity<br />
A.Beschreibung<br />
Unter Private Equity versteht man das Kapital, das nicht<br />
börsennotierten Unternehmen verschafft wird (Definition der<br />
European Venture Capital Association). Das kann benutzt<br />
werden, um neue Produkte und Technologien zu entwickeln,<br />
das Betriebskapital zu erhöhen, Übernahmen vorzunehmen<br />
oder um die Bilanzstruktur eines Betriebs zu verbessern.<br />
Private Equity kann auch eine Lösung bei Eigentums- oder<br />
Managementfragen sein - zum Beispiel eine Nachlassregelung<br />
bei Familienbetrieben oder ein Management-Buy-in oder<br />
Management-Buy-out.<br />
Streng genommen ist Venture Capital eine Untergruppe von<br />
Private Equity und bezieht sich auf Kapitalinvestitionen für den<br />
Start oder Ausbau junger Unternehmen.<br />
Merkmale von Private Equity sind der langfristige<br />
Anlagehorizont, der anfängliche Verlustzeitraum (J-Curve für<br />
Erträge), die begrenzte Veräußerbarkeit, der Unternehmergeist<br />
der Anleger und die Auswahlqualitäten der Private Equity<br />
Manager.<br />
Diese Eigenschaften werden bei den nach Maß<br />
zusammengestellten Private-Equity-Produkten ein wenig<br />
abgeschwächt.<br />
Wir verweisen bezüglich der Beschreibung, Vorteile, Nachteile<br />
und Risiken von alternativen Anlagen im Allgemeinen auf die<br />
Punkte 4.1 und 4.2.<br />
B. Vorteile, Nachteile und Risiken von Private Equity<br />
1. Vorteile<br />
• Der Mangel an Korrelation von Anlagen in Private Equity ist<br />
gegenüber traditionellen Aktivakategorien beträchtlich,<br />
wodurch die Diversifikation und die Stabilität des globalen<br />
Portfolios verbessert werden kann. Dazu kommt auch eine<br />
Zunahme des langfristigen Potentials.<br />
• Private Equity bietet Zugang zu exklusiven Anlagen mit<br />
Erträgen, die meistens am öffentlichen Aktienmarkt nicht zu<br />
erreichen sind. Auf längere Sicht bietet Private Equity<br />
meistens die höchsten Erträge. Der Anleger wird unmittelbar<br />
bzw. mittelbar am Management des zugrunde liegenden<br />
Unternehmens beteiligt.<br />
• Wenn einem gut diversifizierten Portfolio Private Equity<br />
hinzugefügt wird, können die Erträge mehr steigen als dies<br />
bei anderen Aktivaklassen der Fall ist.<br />
2. Nachteile<br />
• Private-Equity-Instrumente sind nicht sehr liquide. Sie<br />
können mit anderen Worten schwerer verkauft werden als<br />
traditionelle Aktiva. Bei Private Equity wird der Anleger<br />
entweder seine Anlagefrist vollenden oder seine Beteiligung<br />
verkaufen müssen. Für Private-Equity-Portfolios gibt es<br />
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jedoch einen großen Sekundärmarkt, aber nicht für kleinere<br />
Beteiligungen von individuellen Anlegern.<br />
• Die Benutzung von Benchmarks für die Performance-Messung<br />
ist von begrenztem Nutzen. Das ist der Ineffizienz der Märkte<br />
in diesem spezifischen Bereich zuzuschreiben.<br />
• Aus diesen zwei Gründen (begrenzte Liquidität und der<br />
Mangel an deutlichen Benchmarks) ist es schwierig, eine<br />
Schätzung der Erträge für Private-Equity-Instrumente<br />
vorzunehmen.<br />
• Es ist oft schwierig, an eine genaue Wertermittlung der Aktiva<br />
zu gelangen.<br />
• Die Informationen über die Unternehmen ist oft<br />
unvollständig.<br />
• Die Kontrolle des Managements ist oft weniger streng als bei<br />
börsennotierten Betrieben.<br />
• Es geht hier oft um Minderheitsbeteiligungen.<br />
3. Risiken<br />
• Obwohl die Anlagen in Private Equity hohe Renditen liefern,<br />
beinhalten sie auch große Risiken hinsichtlich<br />
Wertminderungen oder sogar völligem Wertverlust wegen<br />
der oft unsicheren finanziellen Solidität des Betriebs,<br />
unsicheren Zukunftsaussichten der Aktivität usw.<br />
• Der Mangel an Liquidität dieses Typs Anlagen kann dem<br />
Verkauf der Aktiva zu einem Preis, der den intrinsischen Wert<br />
der Beteiligung wiedergibt, im Weg stehen.<br />
• Die Schwierigkeit, die Unternehmen korrekt ihrem Wert nach<br />
einschätzen zu können, beinhaltet für den Anleger das Risiko,<br />
zu einem Preis verkaufen zu müssen, der den intrinsischen<br />
Wert seiner Beteiligung nicht wiedergibt.<br />
• Das Währungsrisiko hängt von der Währung ab, in der die<br />
Aktie notiert ist, und von der Währung der Aktiva. Für einen<br />
europäischen Anleger aus der Eurozone ist dieses Risiko nicht<br />
bestehend, insofern Notierung und zugrunde liegende Aktiva<br />
auf die Eurozone begrenzt werden. Für die anderen<br />
Währungen ist es dagegen beträchtlich.<br />
C. Mit Private Equity gleichgestellte Anlagen: Private Equity<br />
Fonds<br />
1.Beschreibung<br />
Anlagen in Private Equity sind auch über Fonds möglich. Diese<br />
Fonds investieren ihrerseits in individuelle Aktien.<br />
Wir verweisen bezüglich der Beschreibung, Vorteile, Nachteile<br />
und Risiken von Anlagen über Fonds auf die Punkte 1.1.1 bis<br />
1.1.3. und bezüglich der Beschreibung, Vorteile, Nachteile und<br />
Risiken von Anlagen in Private Equity auf die Punkte 4.3.3.A und<br />
B.