Kunstbericht 1990 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

Kunstbericht 1990 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Kunstbericht 1990 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

10.10.2013 Aufrufe

auseinanderzusetzen, um mit dem Zwischenraum neue Perspektiven zu spannen. Ob den Beiräten künftig mehr an Unternehmenskultur oder überwiegend apriori nicht so recht vermarktbare "Restkultur" für Gutachten zufäll t, bleibt abzuwarten, mit Ulf BIRBAUMERS Äußerungen bei der genannten Theaterenquete bleibt zu hoffen, daß "Hochkul tur"-Millionen in unsere aktuelle und nicht in eine gestrige künstlerische und kulturelle Identität gepumpt werden. Bemühungen um die freie Szene sind in einer von 1989 auf 1990 nahezu verdoppelten Förderung, in der Unterstützung eines sozialen Netzes (1 Mio.) und darüber hinaus vermehrter Künstlerhilfe (insgesamt für Musik- und Theaterschaffende 1,805.137,-) erkennbar. Diese erhöhte Förderung ist mit der Tätigkeit eines Bühnenbeirats verbunden, der sich in einer Diskussionsgrundlage nicht als Förderer des Theaters, sondern als dessen Forderer bezeichnet hat, -49- HUSIKBElRAT: Dr.Thomas ANGYAN Prof. Mag.Elena OSTLEITNER Dr.Gunter SCHNEIDER oHProf. Kurt SCHWERTSIK Dr.Andrea SEEBOHM Dr.Peter VUJICA SÜHNENBEIRAT: Dr.Michael BUKOWSKY Dr.Evelyn DEUTSCH-SCHREINER Wolfgang FREITAG Dr.Ursula KNEISS Dr.Monika MEISTER oHProf. Erni MANGOLD Mag.Andreas STAUDINGER Prof. Arthur WEST gerade darin sei das Wesen seiner Verantwortung erkennbar. Der Beirat sah in der zunehmenden Zahl von Bühnengruppen und Produktionsvorhaben durchaus nicht - wie Behördenvertreter dies formuliert haben - "Wildwuchs", den es zu "beschneiden" gel te, sondern den Ausdruck von echten Anliegen und Gestaltungsbedürfnissen, die im Bereich sonst tradierten Theaters nicht zureichend berücksichtigt werden. In einem intensiven Diskussionsprozeß werden eine gesamtheitliehe Betrachtung von Kunst und Gesellschaft bewirkt, die sich in einem rechnerischen Kriterienkatalog nicht erfassen lasse. Der Entscheidungsfindungsprozeß sowie die Ursachen der Entscheidung seien aufgrund ihrer Komplexität in der Regel nicht transparent zu machen, Vertrauen in fachliche Kompetenz und verantwortungsvolles, sorgfältiges Handeln müßten vorausgesetzt werden. In diesem Sinn wirkten 1990 folgende Beiratsmitglieder mit:

Jahressubventionen u.a. -50- GROSS- UND MITTELBÜHNEN Ensemble Theater •••..•....••••..•.•••• 0 ••• a.o. Subvention für die Entschuldung •••••••••••••....••••.•••••••• Inter Thalia Theater Gastspiel "Der König stirbt" .•.••...•••... Jura Soyfer Theater •.•••.••..•••••..•••••• Schuldentilgung 1983/88 ...•..•.•.••••••.•• Schuldentilgung Österreichische Länderbühne- Theater der Schulen •.•••..•••••...•.• 0 •••• Raimund Theater ••••••••••••••••...•.•••••• Valorisierung 1989 •••.•..••••••••••.•••••• Schauspielhaus Wien Theater der Jugend Valorisierung 1989 Theater für Vorarlberg •..••••••••••••••••• Theater in der Josefstadt ••..••••••••••••• Nachtrag Spielbetrieb 1987 und B. Gobert Vertrag ••.•••..••••••••••••• Valorisierung 1989 •.•••••.•••••••••••••••• Theater in der Porzellangasse "Der Kreis" ••••..•••••••..•.•••..••.•••••• Theaterverein Gruppe 80, Wien .•.•••••.•••• Volkstheater Wien .•••••••.•••••••••••••••• Nachtrag für Umbau •.•••..•.••••••••••••••• Valorisierung 1989 •.•.••..•.•.•..••••.•••• a.o. Subvention für die Schauspielschule 1989/90 .•••.••.•.••••••.• 1989 2,200.000,- 3,100.000,- 300.000,- 2,000.000,- 2,000.000,- 2,170.000,- 22,000.000,- 16,000.000,- 2,000.000,- 56,500.000,- 5,022.521,- 5,000.000,- 1,700.000,- 48,500.000,- 3,768.498,- 1990 2,619.000,- 4,373.281,- 3,200.000,- 3,880.000,- 1,650.000,- 2,163.100,- 23,294.502,- 638.000,- 1,000.000,- 16,941.456,- 464.000,- 1,940.000,- 59,824.517,- 1,638.500,- 5,820.000,- 2,619.000,- 49,813.175,- 231.502,­ ·1,406.500,- 250.000,-

auseinanderzusetzen, um mit dem<br />

Zwischenraum neue Perspektiven zu<br />

spannen. Ob den Beiräten künftig mehr<br />

an Unternehmenskultur oder überwiegend<br />

apriori nicht so recht vermarktbare<br />

"Restkultur" <strong>für</strong> Gutachten<br />

zufäll t, bleibt abzuwarten, mit Ulf<br />

BIRBAUMERS Äußerungen bei der genannten<br />

Theaterenquete bleibt zu hoffen,<br />

daß "Hochkul tur"-Millionen in unsere<br />

aktuelle <strong>und</strong> nicht in eine gestrige<br />

künstlerische <strong>und</strong> kulturelle Identität<br />

gepumpt werden.<br />

Bemühungen um die freie Szene<br />

sind in einer von 1989 auf <strong>1990</strong><br />

nahezu verdoppelten Förderung, in der<br />

Unterstützung eines sozialen Netzes<br />

(1 Mio.) <strong>und</strong> darüber hinaus vermehrter<br />

Künstlerhilfe (insgesamt <strong>für</strong><br />

Musik- <strong>und</strong> Theaterschaffende<br />

1,805.137,-) erkennbar. Diese erhöhte<br />

Förderung ist mit der Tätigkeit eines<br />

Bühnenbeirats verb<strong>und</strong>en, der sich in<br />

einer Diskussionsgr<strong>und</strong>lage nicht als<br />

Förderer des Theaters, sondern als<br />

dessen Forderer bezeichnet hat,<br />

-49-<br />

HUSIKBElRAT:<br />

Dr.Thomas ANGYAN<br />

Prof. Mag.Elena OSTLEITNER<br />

Dr.Gunter SCHNEIDER<br />

oHProf. Kurt SCHWERTSIK<br />

Dr.Andrea SEEBOHM<br />

Dr.Peter VUJICA<br />

SÜHNENBEIRAT:<br />

Dr.Michael BUKOWSKY<br />

Dr.Evelyn DEUTSCH-SCHREINER<br />

Wolfgang FREITAG<br />

Dr.Ursula KNEISS<br />

Dr.Monika MEISTER<br />

oHProf. Erni MANGOLD<br />

Mag.Andreas STAUDINGER<br />

Prof. Arthur WEST<br />

gerade darin sei das Wesen seiner<br />

Verantwortung erkennbar. Der Beirat<br />

sah in der zunehmenden Zahl von<br />

Bühnengruppen <strong>und</strong> Produktionsvorhaben<br />

durchaus nicht - wie Behördenvertreter<br />

dies formuliert haben - "Wildwuchs",<br />

den es zu "beschneiden"<br />

gel te, sondern den Ausdruck von<br />

echten Anliegen <strong>und</strong> Gestaltungsbedürfnissen,<br />

die im Bereich sonst<br />

tradierten Theaters nicht zureichend<br />

berücksichtigt werden. In einem<br />

intensiven Diskussionsprozeß werden<br />

eine gesamtheitliehe Betrachtung von<br />

<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> Gesellschaft bewirkt, die<br />

sich in einem rechnerischen Kriterienkatalog<br />

nicht erfassen lasse. Der<br />

Entscheidungsfindungsprozeß sowie die<br />

Ursachen der Entscheidung seien aufgr<strong>und</strong><br />

ihrer Komplexität in der Regel<br />

nicht transparent zu machen, Vertrauen<br />

in fachliche Kompetenz <strong>und</strong><br />

verantwortungsvolles, sorgfältiges<br />

Handeln müßten vorausgesetzt werden.<br />

In diesem Sinn wirkten <strong>1990</strong> folgende<br />

Beiratsmitglieder mit:

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!