Kunstbericht 1990 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
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in den Budgetplan 1991 aufgenommen.<br />
Auch wenn in Hinkunft die wichtigsten<br />
Förderungsträger <strong>für</strong> <strong>Kultur</strong>initiativen<br />
Länder <strong>und</strong> Gemeinden bleiben<br />
werden, wird der B<strong>und</strong> mit diesen<br />
Budgetmitteln modellhafte Initiativen<br />
<strong>und</strong> kulturelle Experimente unter<br />
stützen, die Wege der <strong>Kultur</strong>entwicklung<br />
<strong>für</strong> die 90er Jahre aufzeigen <strong>und</strong><br />
überregionale Bedeutung erlangen<br />
sollen.<br />
Um zu dokumentieren, daß feste<br />
Bezugspunkte auch <strong>für</strong> die <strong>Kunst</strong>sparten,<br />
Film <strong>und</strong> Literatur eine besondere<br />
Bedeutung haben, ein Zentrum, in<br />
dem Berufsorganisationen, Archive,<br />
Veranstaltungs- <strong>und</strong> Arbeitsräume<br />
untergebracht werden können, haben<br />
sich Interessengruppen dieser <strong>Kunst</strong>sparten<br />
mit Überlegungen, Planungsfragen,<br />
Adaptierungsmöglichkeiten <strong>und</strong><br />
Kalkulationen <strong>für</strong> ein Fi 1m bzw. ein<br />
Li teraturhaus befaßt. Das Li teraturhaus<br />
in Wien wurde <strong>1990</strong> teilweise<br />
fertiggestellt <strong>und</strong> wird im Herbst<br />
1991 definitiv bezugsfertig sein. Die<br />
Diskussionen um das Filmhaus sind<br />
<strong>1990</strong> in eine konkrete Phase getreten,<br />
wobei ein geeignetes Objekt, in dem<br />
der Österreichische Filmförderungsfonds<br />
<strong>und</strong> andere wichtige Filmorganisationen<br />
untergebracht werden sollen,<br />
gef<strong>und</strong>en werden konnte. Für bildende<br />
Künstler wurde ein Objekt mit 1000 m 2<br />
Atelierfläche adaptiert. Diese<br />
Ateliers werden an Künstler mietfrei<br />
<strong>für</strong> 6 Jahre vergeben.<br />
Diese Projekte in Wien sind nicht<br />
ohne Beispielsfolgen geblieben: Literaturhäuser<br />
in Salzburg <strong>und</strong> in<br />
Klagenfurt sollen auch in den jeweiligen<br />
B<strong>und</strong>esländern kulturelle<br />
Schwerpunkte bilden.<br />
Als besonderes Korrektiv <strong>für</strong> das<br />
Spannungsverhältnis zwischen Tradi-<br />
11.<br />
tion <strong>und</strong> Innovation, zwischen eta<br />
blierten künstlerischen Strukturen<br />
<strong>und</strong> neuartigen künstlerischen Initiativen,<br />
zwischen Institution <strong>und</strong><br />
Künstlerpersönlichkeit waren die<br />
Bemühungen des Staates um die freie<br />
Theaterszene gedacht. So wurde die<br />
Förderung von Kleinbühnen <strong>und</strong> freien<br />
Gruppen von 1989 auf <strong>1990</strong> nahezu verdoppelt.<br />
Auch der schöpferischen Entwicklung<br />
neuer Musik wurde besondere<br />
Aufmerksamkeit <strong>und</strong> besondere Förderung<br />
zuteil. Für Schriftsteller<br />
schließlich wurden Projektstipendien<br />
geschaffen, welche die Fertigstellung<br />
eines literarischen Projekts ohne<br />
störende Nebentätigkeit ermöglichen<br />
sollen. Zu dieser Thematik gehört<br />
auch die soziale Absicherung der<br />
Künstler aller Sparten, die <strong>1990</strong> um<br />
einige besonders wichtige Facetten<br />
ergänzt worden ist: so wurden die<br />
Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> einen Sozialfonds <strong>für</strong><br />
jene Künstler geschaffen, die in der<br />
freien Theaterarbeittätig sind <strong>und</strong><br />
bisher weitgehend ohne Sozialleistungen<br />
auskommen mußten. Ebenso konnte<br />
durch karenzgeldähnliche Zahlungen<br />
die Situation freischaffender bildender<br />
Künstlerinnen entscheidend verbessert<br />
werden. Eine in Auftrag<br />
gegebene Untersuchung über die<br />
soziale <strong>und</strong> Ausbildungssitation im<br />
Bereich der künstlerischen Fotografie<br />
wird die Möglichkeit bieten, den in<br />
dieser Sparte tätigen Personenkreis<br />
gezielt in den Förderungskatalog<br />
sozialer Maßnahmen einzubeziehen,<br />
bzw. richtungsweisende Entscheidungen<br />
über verbesserte Ausbildungsmöglichkeiten<br />
zu treffen. Damit sind -da ein<br />
Sozialfonds <strong>für</strong> Schriftsteller <strong>und</strong><br />
ein Künstlerhilfefonds <strong>für</strong> bildende<br />
Künstler schon seit vielen Jahren<br />
existieren- alle künstlerischen