Kunstbericht 1990 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

Kunstbericht 1990 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Kunstbericht 1990 - Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

10.10.2013 Aufrufe

wendeten Mittel richten sich nach den Herstellungskosten der Zeitschrift, ihrer Qualität, dem Umfang und der Häufigkei t der Erscheinung. Erstmals wurde mi t der Förderung einer zweisprachigen Ausgabe der Zeitschrift "Wespennest", die besonders als Unterrichtsbehelf gedacht war, auch didaktischen Gesichtspunkten bei der Zeitschriftenförderung Rechnung getragen. Um die regionale Vielfalt zu garantieren, werden Zeitschriften dann besonders gefördert, wenn sie einen bestimmten regionalen Bedarf abdecken und die Förderung aus Landesmitteln, sonstigen Förderungsmitteln und dem Verkauf nicht ausreicht. Vereinsförderung: Die Förderung literarischer Vereine und Veranstal tungen hat eine lange Tradition und nimmt auf die historisch gewachsenen und regional bedingten Unterschiede Bedacht. Der Zweck dieser Vereinigungen ist vor allem die Propagierung und Präsentation der Werke ihrer Mitglieder, doch haben sich im Laufe der Zeit auch andere wichtige Aufgaben wie Beratung von Autoren bei Verlagsverträgen und Verlagsverhandlungen, Wahrnnehmung von Autorenrechten etc. herausgebildet. Jede Förderung von literarischen Vereinigungen ist also mittelbar auch Förderung von Autoren. Dabei entfällt ein Großteil der Förderungsmittel auf große literarische Vereinigungen, wie die Österreichische Gesellschaft für Literatur, die Grazer Autorenversammlung oder den PEN-Club, die sich nicht nur als Literaturvereinigungen, sondern als repräsentative kulturelle Insti tut ionen verstehen, die eine große Anzahl österreichischer Autoren zu ihren Mitgliedern zählen und bei -130- der Präsentation ästerreichischer Autoren im In- und Ausland in Erscheinung treten. Daneben gibt es eine Reihe li terarischer Vereinigungen, die sowohl eine große regionale wie auch überregionale Bedeutung haben, die aber ohne den Zuschuß von Bundesmitteln wären. nicht lebensfähig Keine Literaturvereinigung im üblichen Sinne ist die Interessengemeinschaft österreichischer Autoren, die sich als Vereinigung zur Förderung und Wahrung der beruflichen, rechtlichen und sozialen Interessen der österreichischen Autoren versteht. Die Zuerkennung von Subventionen bei allen diesen Vereinen erfolgt aufgrund von eingereichten Projekten, geplanten Veranstaltungen, vorgesehenen Aktivitäten und soll nur zu einem geringeren Teil für Verwaltungskosten aufgewendet werden. Neben diesen Vereinigungen fördert das BMUKS Institutionen, die sich der Dokumentation, Archivierung und wissenschaftlichen Aufarbeitung der zeigenössischeI} österreichischen' Literatur widmen, wie z.B. die Dokumentationsstelle für neue re österreichische Literatur, die sich um eine möglichst lückenlose Dokumentation der zeitgenössischen österreichischen Literatur bemüht. Für diese Dokumentation ist im Haus des ehemaligen Dramatischen Zentrums in Wien ein Literaturhaus geschaffen worden, das aber auch die Interessengemeinschaft österreichischer Autoren sowie die Übersetzergemeinschaft beherbergen wird. Vor allem aber soll das Li teraturhaus ein Zentrum der Kommunikation für die zeitgenössische österreichische Literatur werden, ein Ort für Lesungen, Symposien und Kulturkontakte. Die Eröffnung und Inbe-

triebnahme ist für Herbst 1991 vorgesehen. Im Jahr 1990 begannen auch die Vorbereitungsarbeiten für den PEN­ Weltkongreß, der im November 1991 in Wien stattfinden wird. Öbersetzerförderung: Da die österreichische Literatur sowohl im deutschsprachigen wie auch im fremdsprachigen Ausland auf ein ständig steigendes Interesse stößt, hat es sich als kulturpolitisch notwendig erwiesen, die Präsentation österreichischer Verlage, die Lesungen österreichischer Autoren sowie Literatursymposien im Ausland zu fördern. In diesem Zusammenhang sollen Übersetzungszuschüsse für ausländische Verlage, die die Werke zeitgenössischer österreichischer Autoren übersetzen möchten, einen besonderen Anreiz bieten, ebenso Reise- und Aufenthaltsstipendien für in- und ausländische Übersetzer. Beratergremien: Die meisten Literaturpreise und Stipendien des BMUKS werden auf Vorschlag von Gremien vergeben, deren Zusammensetzung sich alljährlich ändert. Damit soll eine möglichst große Ausgewogenhei t bei Kandidatenvorschlägen erreicht und sachlich nicht fundierte persönliche Präferenzen weitgehend ausgeschaltet werden. Für die Jurorentätigkeit kommen dabei in erster Linie Autoren, LiteraturwissenschaftIer und Literaturkritiker in Frage; der Vertreter des BMUKS, der bei den Auswahlsitzungen den Vorsitz führt, hat kein Stimmrecht, sondern nur eine reine Koordinationsfunktion. Zu den ständigen Beratergremien des BMUKS zählt der Literaturbeirat, der sich ebenfalls aus Autoren, Lite- -131- raturwissenschaftlern und Literaturkritikern zusammensetzt und der neben einer allgemeinen Beratertätigkeit in Literaturangelegenheiten vor allem Texte von unbekannten Autoren, neue Literaturzeitschriften oder Buchprojekte begutachtet und ihre Förderungswürdigkeit beurteilt. Der Übersetzerbeirat, dem Übersetzer, Verleger, Autoren und Kritiker angehören, ist ebenfalls ein ständiges Beratergremium des BMUKS, er erstelltaufgrund von Fachgutachten Vorschläge für die Übersetzerprämien und schlägt Kandidaten für die Staatspreise vor. Dazu kommt der Beirat für Verlagsangelegenheiten, dem Vertreter der einschlägigen Interessenverbände angehören und der das Ressort in Angelegenhei ten der Verlagsförderung berät. Alle Beiratsmitglieder werden nach Mög li chkei t nach einer Funktionsdauer von drei Jahren ausgewechselt. Der Kandidat für den Großen Österreichischen Staatspreis wird durch den Österreichischen Kunstsenat dem Ressortleiter vorgeschlagen. Soziale Lage der Schriftsteller: Die Literarische Verwertungsgesellschaft verwaltet einen Sozialfonds, der ausschließlich aus den Mitteln des BMUKS finan.ziert wird. Diesem Sozial fonds obliegt die Unterstützung von Schriftstellern und Übersetzern, wobei es sowohl einmalige als auch wiederkehrende Leistungen gibt. Für Leistungen des Sozialfonds kommen in Betracht: 1) Personen, die einen beträchtlichen Teil ihres Lebens als Autoren oder Übersetzer urheberrechtlich geschützter Werke tätig waren 2) Personen, die unabhängig von der Dauer ihrer schriftstellerischen Tätigkeit einen erheblichen Beitrag

triebnahme ist <strong>für</strong> Herbst 1991 vorgesehen.<br />

Im Jahr <strong>1990</strong> begannen auch die<br />

Vorbereitungsarbeiten <strong>für</strong> den PEN­<br />

Weltkongreß, der im November 1991 in<br />

Wien stattfinden wird.<br />

Öbersetzerförderung:<br />

Da die österreichische Literatur<br />

sowohl im deutschsprachigen wie auch<br />

im fremdsprachigen Ausland auf ein<br />

ständig steigendes Interesse stößt,<br />

hat es sich als kulturpolitisch notwendig<br />

erwiesen, die Präsentation<br />

österreichischer Verlage, die Lesungen<br />

österreichischer Autoren sowie<br />

Literatursymposien im Ausland zu<br />

fördern. In diesem Zusammenhang<br />

sollen Übersetzungszuschüsse <strong>für</strong> ausländische<br />

Verlage, die die Werke<br />

zeitgenössischer österreichischer<br />

Autoren übersetzen möchten, einen<br />

besonderen Anreiz bieten, ebenso<br />

Reise- <strong>und</strong> Aufenthaltsstipendien <strong>für</strong><br />

in- <strong>und</strong> ausländische Übersetzer.<br />

Beratergremien:<br />

Die meisten Literaturpreise <strong>und</strong><br />

Stipendien des BMUKS werden auf Vorschlag<br />

von Gremien vergeben, deren<br />

Zusammensetzung sich alljährlich<br />

ändert. Damit soll eine möglichst<br />

große Ausgewogenhei t bei Kandidatenvorschlägen<br />

erreicht <strong>und</strong> sachlich<br />

nicht f<strong>und</strong>ierte persönliche Präferenzen<br />

weitgehend ausgeschaltet werden.<br />

Für die Jurorentätigkeit kommen dabei<br />

in erster Linie Autoren, LiteraturwissenschaftIer<br />

<strong>und</strong> Literaturkritiker<br />

in Frage; der Vertreter des BMUKS,<br />

der bei den Auswahlsitzungen den Vorsitz<br />

führt, hat kein Stimmrecht,<br />

sondern nur eine reine Koordinationsfunktion.<br />

Zu den ständigen Beratergremien<br />

des BMUKS zählt der Literaturbeirat,<br />

der sich ebenfalls aus Autoren, Lite-<br />

-131-<br />

raturwissenschaftlern <strong>und</strong> Literaturkritikern<br />

zusammensetzt <strong>und</strong> der neben<br />

einer allgemeinen Beratertätigkeit in<br />

Literaturangelegenheiten vor allem<br />

Texte von unbekannten Autoren, neue<br />

Literaturzeitschriften oder Buchprojekte<br />

begutachtet <strong>und</strong> ihre Förderungswürdigkeit<br />

beurteilt.<br />

Der Übersetzerbeirat, dem Übersetzer,<br />

Verleger, Autoren <strong>und</strong> Kritiker<br />

angehören, ist ebenfalls ein<br />

ständiges Beratergremium des BMUKS,<br />

er erstelltaufgr<strong>und</strong> von Fachgutachten<br />

Vorschläge <strong>für</strong> die Übersetzerprämien<br />

<strong>und</strong> schlägt Kandidaten <strong>für</strong> die<br />

Staatspreise vor. Dazu kommt der Beirat<br />

<strong>für</strong> Verlagsangelegenheiten, dem<br />

Vertreter der einschlägigen Interessenverbände<br />

angehören <strong>und</strong> der das<br />

Ressort in Angelegenhei ten der Verlagsförderung<br />

berät. Alle Beiratsmitglieder<br />

werden nach Mög li chkei t nach<br />

einer Funktionsdauer von drei Jahren<br />

ausgewechselt.<br />

Der Kandidat <strong>für</strong> den Großen<br />

Österreichischen Staatspreis wird<br />

durch den Österreichischen <strong>Kunst</strong>senat<br />

dem Ressortleiter vorgeschlagen.<br />

Soziale Lage der Schriftsteller:<br />

Die Literarische Verwertungsgesellschaft<br />

verwaltet einen Sozialfonds,<br />

der ausschließlich aus den<br />

Mitteln des BMUKS finan.ziert wird.<br />

Diesem Sozial fonds obliegt die<br />

Unterstützung von Schriftstellern <strong>und</strong><br />

Übersetzern, wobei es sowohl einmalige<br />

als auch wiederkehrende Leistungen<br />

gibt. Für Leistungen des Sozialfonds<br />

kommen in Betracht:<br />

1) Personen, die einen beträchtlichen<br />

Teil ihres Lebens als Autoren oder<br />

Übersetzer urheberrechtlich geschützter<br />

Werke tätig waren<br />

2) Personen, die unabhängig von der<br />

Dauer ihrer schriftstellerischen<br />

Tätigkeit einen erheblichen Beitrag

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