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Nr. Nr.<br />

2 Mai 2002<br />

DAS RECHT DER TIERE<br />

QUALZUCHTEN<br />

SCHÖNHEIT<br />

UM JEDEN PREIS?<br />

VOR DEM ZIEL?<br />

TIERSCHUTZ BALD<br />

INS GRUNDGESETZ?<br />

AUSLANDSTIERSCHUTZ<br />

DAS BMT-HILFS-<br />

PROJEKT IN UNGARN<br />

BÄREN-TRAGÖDIE<br />

IN RUMÄNIEN<br />

LEBEN IM ZWINGER<br />

TIERE IN NOT<br />

BUND GEGEN MISSBRAUCH DER TIERE E.V.


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

2<br />

I NHALT<br />

I NHALT<br />

Inhaltsverzeichnis / Einladung Jahreshauptversammlung 2<br />

Editorial: Auf ein Wort 3<br />

TITELTHEMA 4<br />

Qualzuchten<br />

TIERSCHUTZPOLITIK AKTUELL 9<br />

Kommt <strong>der</strong> Tierschutz endlich in die Verfassung?<br />

BMT IM AUSLANDSTIERSCHUTZ AKTIV 10<br />

Das große Ungarn-Projekt - und was Sie dafür tun können<br />

AUS UNSERER ARBEIT 13<br />

Tagung in <strong>der</strong> Evangelischen Akademie Bad Boll<br />

TIERE IN NOT: 14<br />

Wer hilft?<br />

BERICHTE DER GESCHÄFTSSTELLEN 17<br />

LG Köln<br />

LG Hessen<br />

LV Bayern<br />

LV Hamburg<br />

GSt. Norden<br />

LV Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

TIERE IM RECHT 23<br />

Interessantes aus dem Gerichtssaal<br />

TIERSCHUTZ IM AUSLAND 24<br />

Bären in Rumänien - Maya, das traurige Leben einer Bärin<br />

ANSCHRIFTEN / Internetadressen <strong>der</strong> Geschäftsstellen 26<br />

DER BMT WIRD 50 JAHRE 27<br />

Die Veranstaltungen im Überblick/Literaturhinweise/Impressum<br />

Beitrittserklärung 28<br />

E INLADUNG<br />

Einladung zur Jahreshauptversammlung<br />

des <strong>Bund</strong>es <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> e. V. (BMT)<br />

am Sonntag, 16. Juni 2002, 14.00 Uhr,<br />

im Kulturzentrum "Gasteig" (Vortragssaal <strong>der</strong> Bibliothek)<br />

Rosenheimer Straße 5, 81667 München<br />

1. Eröffnung und Begrüßung<br />

2. Feststellung <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

3. Tätigkeitsbericht <strong>der</strong> <strong>Bund</strong>esvorsitzenden<br />

4. Kassenbericht des Schatzmeisters<br />

5. Bericht <strong>der</strong> Rechnungsprüfer<br />

Tagesordnung:<br />

6. Entlastung des Vorstandes und <strong>der</strong> Geschäftsstellen<br />

7. Vorstellung neuer Geschäftsstellenleiter/innen<br />

und Tierheimleiter/innen<br />

8. Behandlung von Anträgen<br />

9. Verschiedenes<br />

Die Veranstaltung ist in ein musikalisches Rahmenprogramm eingebunden.<br />

Qualzucht:<br />

“Schönheit” um jeden Preis?<br />

Die wichtige Entscheidung:<br />

Tierschutz endlich im Grundgesetz?<br />

Misshandelte Bären in Rumänien:<br />

Ein großes Tierschutzproblem


AUF EIN WORT…<br />

Liebe Mitglie<strong>der</strong>, liebe Tierfreunde!<br />

EIN MEILENSTEIN IM TIERSCHUTZRECHT<br />

Nach dem Verbot <strong>der</strong> Käfighaltung von Legehennen steht eine weitere wichtige Entscheidung<br />

kurz bevor: die Aufnahme des Tierschutzes in die Verfassung. Dank Ihrer Unterstützung beginnt<br />

die Blockadehaltung <strong>der</strong> CDU/CSU Fraktion <strong>gegen</strong> eine Grundgesetzerweiterung im Sinne des<br />

Tierschutzes zu bröckeln. Mit großer Spannung und Erwartung schaue ich auf die Abstimmung,<br />

die für Mitte Mai 2002 im Deutschen <strong>Bund</strong>estag vorgesehen ist. Mit <strong>der</strong> Aufnahme des<br />

Tierschutzes in das Grundgesetz wäre ein Meilenstein im Tierschutzrecht erreicht. Grausame<br />

Tierversuche, die bisher rechtlich kaum zu verhin<strong>der</strong>n waren, müssten dann einer genauen<br />

Prüfung auf ihre ethische Vertretbarkeit unterzogen werden. Vielen <strong>Tiere</strong>n könnten die qualvollen<br />

Tierversuche so erspart werden. Dass diese Grundgesetzän<strong>der</strong>ung seit langem überfällig ist, hat<br />

das "Schächturteil" des <strong>Bund</strong>esverfassungsgerichtes beson<strong>der</strong>s deutlich gezeigt. Das Urteil wäre<br />

unter Umständen an<strong>der</strong>s ausgefallen, wenn <strong>der</strong> Tierschutz bereits bei <strong>der</strong> letzten Abstimmung im<br />

Jahr 2000 Verfassungsrang erhalten hätte.<br />

Mit den Qualzuchten haben wir uns in dieser Ausgabe eines Themas angenommen, das mir<br />

schon lange am Herzen liegt. Oft frage ich mich, was wohl in den Menschen vorgeht, die diese<br />

bedauernswerten <strong>Tiere</strong> züchten o<strong>der</strong> kaufen und ausstellen - die billigend hinnehmen, dass <strong>Tiere</strong><br />

unter den Schönheitsvorstellungen einiger Menschen ein Leben lang leiden! Mit Tierliebe, wie ich<br />

sie verstehe, hat diese Tierhaltung nichts zu tun. Sie dient meines Erachtens nur <strong>der</strong> Befriedigung<br />

<strong>der</strong> Eitelkeiten <strong>der</strong> Besitzer. Ich liebe meine <strong>Tiere</strong> und freue mich, wenn es ihnen gut geht und sie<br />

gesund sind. Ich leide mit ihnen, wenn sie krank sind und Schmerzen haben. Es ist für mich<br />

absolut unverständlich, wie Menschen an qualgezüchteten <strong>Tiere</strong>n Freude haben können. Die<br />

rechtlichen Grundlagen für ein Verbot von Qualzuchten sind vorhanden. Wir werden Politiker<br />

und Behörden verstärkt auffor<strong>der</strong>n, das Verbot auch durchzusetzen.<br />

Um die Situation <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> auch im Ausland nachhaltig zu verbessern, unterstützt <strong>der</strong> <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong><br />

<strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> seit Jahren Tierschutzprojekte in Spanien, Ungarn, Rumänien und<br />

Griechenland. Wie wichtig diese Arbeit ist, wird uns immer wie<strong>der</strong> bewusst, wenn unsere Helfer<br />

vor Ort sind. Lesen Sie hierzu unsere Erfahrungsberichte Auslandstierschutz.<br />

Mit besten Grüßen<br />

Ihre<br />

Jutta Breitwieser<br />

<strong>Bund</strong>esvorsitzende<br />

E DITORIAL<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

3


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

4<br />

T ITELTHEMA<br />

"Wer schön sein will, muss<br />

leiden", wir alle kennen<br />

diesen Satz, <strong>der</strong> deutlich<br />

macht, dass Schönheit nicht<br />

immer mit Wohlbefinden<br />

einhergeht. Beson<strong>der</strong>s<br />

deutlich wird diese Diskrepanz<br />

in <strong>der</strong> Heimtierzucht.<br />

Von fragwürdigen Schönheitsidealen<br />

geleitet, hat<br />

<strong>der</strong> Mensch durch gezielte<br />

Zuchtauswahl Kreaturen<br />

geschaffen, die durch extremeMerkmalserscheinungen<br />

ihr Leben lang leiden<br />

bzw. unter natürlichen<br />

Bedingungen kaum lebensfähig<br />

wären.<br />

Das Ergebnis dieser Extremzuchten<br />

sind z.B. Katzen,<br />

denen man den<br />

Schwanz weggezüchtet hat,<br />

Hunde ohne Haare, die am<br />

ganzen Leibe zittern, Vögel,<br />

<strong>der</strong>en Rückgrad so verkrümmt<br />

ist, dass sie kaum<br />

mehr sitzen geschweige<br />

denn fliegen können, Kaninchen,<br />

die beim Hoppeln<br />

über ihre überlangen<br />

Schlappohren stolpern. Die<br />

Aufzählung ließe sich fortsetzen.<br />

Die Grenze <strong>der</strong> Akzeptanz<br />

ist jedoch erreicht, wenn<br />

angebliche Schönheitsmerkmale<br />

mit Schmerzen<br />

und Leiden für die <strong>Tiere</strong><br />

verbunden sind. In welchem<br />

Ausmaß die einzelnen<br />

Tierarten von solchen<br />

Qualzuchten betroffen<br />

sind, ob solche Züchtungen<br />

erlaubt sind und welche<br />

Möglichkeiten bestehen,<br />

<strong>gegen</strong> diese Extremzuchten<br />

vorzugehen, darüber informiert<br />

Sie <strong>der</strong> folgende Artikel.<br />

Nach dem Tierschutzgesetz ist es verboten,<br />

Wirbeltiere zu züchten o<strong>der</strong><br />

durch bio- o<strong>der</strong> gentechnische Maßnahmen<br />

zu verän<strong>der</strong>n, wenn damit gerechnet<br />

werden muss, dass bei <strong>der</strong><br />

Nachzucht, den bio- o<strong>der</strong> gentechnisch<br />

verän<strong>der</strong>ten <strong>Tiere</strong>n selbst o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>en Nachkommen erblich bedingt<br />

Körperteile o<strong>der</strong> Organe für den artgemäßen<br />

Gebrauch fehlen o<strong>der</strong> untauglich<br />

umgestaltet sind und hierdurch<br />

Schmerzen, Leiden o<strong>der</strong><br />

Schäden auftreten. Ebenso ist es verboten,<br />

Wirbeltiere zu züchten, wenn<br />

damit gerechnet werden muss, dass<br />

bei Nachkommen mit Leiden verbundene<br />

erblich bedingte Verhaltensstörungen<br />

auftreten.<br />

Das Gutachten zur Auslegung<br />

von §11b TschG<br />

Lei<strong>der</strong> blieb die Anwendung dieses<br />

"Qualzuchtparagraphen" lange Zeit<br />

unbefriedigend, da rechtlich ungeklärt<br />

war, ab wann die Grenze zur Qualzucht<br />

erreicht o<strong>der</strong> sogar überschritten<br />

wird. Um diese Unsicherheiten auszuräumen,<br />

wurde im Auftrag des <strong>Bund</strong>eslandwirtschaftsministeriums<br />

ein Sachverständigengutachten<br />

erstellt, das<br />

sowohl den Züchtern als auch den zuständigen<br />

Behörden als Leitlinie die-


nen soll. Nach mehr als zweijähriger<br />

Bearbeitungszeit wurde das Gutachten<br />

am 2. Juni 1999 veröffentlicht.<br />

Es spricht für bestimmte Rassen eindeutige<br />

Zuchtverbote aus! Umso unverständlicher<br />

ist es, dass <strong>der</strong> Vollzug in<br />

allen <strong>Bund</strong>eslän<strong>der</strong>n nahezu ausblieb.<br />

Dies ist einerseits auf die unzureichende<br />

personelle Besetzung <strong>der</strong> Veterinärbehörden<br />

zurückzuführen, an<strong>der</strong>erseits<br />

wollen sich aber auch einige Amtstierärzte<br />

an dieser schwierigen Materie<br />

nicht die Finger verbrennen. Erschwe-<br />

rend kommt hinzu, dass scheinbar viele<br />

Zuchtverbände kein Unrechtsbewusstsein<br />

haben und aus Ignoranz und<br />

Eitelkeit an tierschutzrelevanten Zuchtzielen<br />

festhalten anstatt sich eine<br />

Selbstbeschränkung aufzuerlegen.<br />

Prägnante Beispiele für<br />

Qualzuchten:<br />

BEI HUNDEN<br />

SCHÖNHEIT UM JEDEN PREIS?<br />

EXTREMZUCHTEN<br />

BEI HAUSTIEREN<br />

Kaum ein an<strong>der</strong>es Heimtier ist in den<br />

letzten 100 Jahren einer solchen züch-<br />

T ITELTHEMA<br />

BESTIMMUNGEN<br />

DES<br />

TIERSCHUTZGESETZES<br />

MISSACHTET<br />

terischen Bearbeitung unterworfen<br />

worden wie <strong>der</strong> Hund.<br />

Die Variationsbreite reicht von Zwergrassen<br />

wie dem Chiuhuahua mit einer<br />

maximalen Schulterhöhe von 23 cm<br />

und einem Gewicht von 1 bis 3 Kilogramm<br />

bis zum Irischen Wolfshund mit<br />

einem Stockmaß von über 80 cm und<br />

einem Gewicht von über 50 kg. In vielen<br />

Fällen ist diese Abkehr vom Normalen,<br />

wobei als normal <strong>der</strong> Vater aller<br />

Hunde, nämlich <strong>der</strong> Wolf angesehen<br />

wird, mit erheblichen Leiden für<br />

die Hunde verbunden.<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

5


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

6<br />

T ITELTHEMA<br />

Nackthunde leiden unter Kälte, Sonnenbrand, Räude und Allergien.<br />

Des Haarkleides beraubt<br />

Zu den auffälligsten Zuchtprodukten<br />

menschlichen Schönheitswahns gehören<br />

die Nackthunde. Es gibt verschiedene<br />

haarlose Hun<strong>der</strong>assen (z.B. Chinesische<br />

haarlose Schopfhunde,<br />

Mexikanische Nackthunde, Peruanische<br />

haarlose Hunde) mit mehr o<strong>der</strong><br />

weniger ausgeprägter Haarlosigkeit.<br />

Alle lebenden Nackthunde sind für dieses<br />

Merkmal mischerbig (heterozygot),<br />

so dass unter ihren Nachkommen<br />

immer auch behaarte Individuen auftreten,<br />

die die Anlage für die Haarlosigkeit<br />

nicht tragen. Reinerbige (homozygote)<br />

Merkmalsträger aus <strong>der</strong><br />

Verpaarung Nackthund x Nackthund<br />

sind nicht lebensfähig und sterben kurz<br />

vor o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Geburt.<br />

Das BML-Gutachten empfiehlt ein<br />

Zuchtverbot für alle Defektgenträger,<br />

das heißt es dürfen keine haarlosen<br />

Hunde mit an<strong>der</strong>en verpaart werden.<br />

Durch den Verlust des schützenden<br />

Felles ist ihre Fähigkeit zur Regulierung<br />

<strong>der</strong> Körperwärme (Thermoregulation)<br />

deutlich herabgesetzt. Gleichzeitig sind<br />

sie z.B. einer erhöhten Gefahr von<br />

Sonnenbrand und Verletzungen, Fliegenbefall,<br />

Räude und Allergien ausge-<br />

setzt. Darüber hinaus ist die Haarlosigkeit<br />

regelmäßig verbunden mit schweren<br />

Gebissanomalien, bei denen meist<br />

die Backenzähne, häufig auch Eckzähne<br />

und Schneidezähne fehlen. Eine<br />

normale Nahrungsaufnahme und Zerkleinerung<br />

ist somit nicht möglich.<br />

Außerdem gibt es Hinweise auf eine<br />

Störung des Immunsystems. Keinesfalls<br />

darf vergessen werden, dass das<br />

Haarkleid bei Hunden wie auch bei an<strong>der</strong>en<br />

<strong>Tiere</strong>n als Kommunikationsorgan<br />

dient. Ein gesträubtes Fell signalisiert<br />

"komm mir nicht zu nahe".<br />

Nackthunden ist dieses Verständigungsmittel<br />

genommen.<br />

Die Zucht von Nackthunden muss generell<br />

als Verstoss <strong>gegen</strong> § 11b TschG<br />

angesehen werden.<br />

Möpse & Co - Schnaufmaschinen<br />

mit Hechtgebiss<br />

Als Schnaufmaschinen machen Pekinesen,<br />

Bulldoggen, Möpse und Boxer<br />

immer wie<strong>der</strong> auf sich aufmerksam.<br />

Bei diesen bedauernswerten <strong>Tiere</strong>n<br />

wurde durch Zuchtauswahl <strong>der</strong> Oberund<br />

Unterkiefer und das Nasenbein<br />

abnorm verkürzt. Wegen <strong>der</strong> oftmals<br />

damit verbundenen Missbildung des<br />

Gaumens und des Nasenknorpels leiden<br />

die <strong>Tiere</strong> unter Schluck- und Atem-<br />

Atembeschwerden beim Mops<br />

beschwerden. Auffällig ist auch <strong>der</strong><br />

mangelhafte o<strong>der</strong> ausbleibende Zahnschluss,<br />

wobei die Zähne des Unterkiefers<br />

weit über die des Oberkiefers greifen.<br />

Wegen des son<strong>der</strong>baren Aussehens<br />

nennt man diese Zahnstellung<br />

auch "Hechtgebiss". Lebensbedrohlich<br />

wird diese gewollte Missbildung dann,<br />

wenn die Hündin nach <strong>der</strong> Geburt <strong>der</strong><br />

Welpen nicht in <strong>der</strong> Lage ist, die Fruchthüllen<br />

aufzubeißen. Ohne Unterstützung<br />

des Menschen würden viele dieser<br />

Welpen bei <strong>der</strong> Geburt ersticken.<br />

Nicht selten leiden viele Hündinnen unter<br />

Schwergeburten aufgrund des großen,<br />

runden Kopfes <strong>der</strong> Welpen.<br />

Halter und Züchter dieser Rassen müssen<br />

sich die Frage gefallen lassen, ob<br />

ein treuherziger Gesichtsausdruck, bedingt<br />

durch den runden Kopf und die<br />

großen Augen, die Leiden dieser <strong>Tiere</strong><br />

rechtfertigen. Das Qualzuchtgutachten<br />

for<strong>der</strong>t ein Verbot für <strong>Tiere</strong> mit extremer<br />

Rundköpfigkeit, insbeson<strong>der</strong>e ungleich<br />

ausgeprägter Verkürzung <strong>der</strong> Gesichtsknochen.<br />

Lahmheit vorprogrammiert<br />

Bei <strong>der</strong> Zucht auf schwere und große<br />

Hunde war lange Zeit unberücksichtigt<br />

geblieben, dass viele Hunde unter<br />

schmerzhaften Missbildungen <strong>der</strong> Hüftgelenke<br />

zu leiden hatten. Diese so genannte<br />

Hüftgelenksdysplasie (kurz HD)<br />

tritt oft bei großen und starken Hunden<br />

wie Schäferhund, Bernhardiner, Berner<br />

Sennenhund, Neufundlän<strong>der</strong>, Rottweiler,<br />

Retriever o<strong>der</strong> auch Leonberger auf.<br />

Zu erkennen ist die HD daran, dass <strong>der</strong><br />

Gelenkkopf des Oberschenkelkno-


chens und die Gelenkpfanne <strong>der</strong> Hüfte<br />

unnatürlich abgeflacht sind und somit<br />

nicht mehr optimal ineinan<strong>der</strong> greifen.<br />

Beson<strong>der</strong>s augenfällig ist diese<br />

Erkrankung beim deutschen Schäferhund,<br />

bei dem lange Zeit <strong>der</strong> Rassestandard<br />

eine stark nach hinten abfalllende<br />

Rückenlinie mit gleichzeitiger<br />

starker Winkelung <strong>der</strong> Hinterextremitäten<br />

gefor<strong>der</strong>t hat. Es ist leicht nachvollziehbar,<br />

dass ein solcher Rassestandard<br />

zu Schmerzen und Leiden bei den<br />

<strong>Tiere</strong>n führt. Bei manchen <strong>Tiere</strong>n hilft<br />

dann noch eine aufwändige Operation,<br />

um sie von den Schmerzen zu befreien.<br />

Einige Zuchtverbände versuchen inzwischen<br />

, durch sorgfältige Auswahl die<br />

Anzahl <strong>der</strong> HD-positiven <strong>Tiere</strong> zu senken.<br />

Nach dem Qualzuchtgutachten<br />

dürften Hunde mit HD nicht zur Zucht<br />

eingesetzt werden.<br />

Klein aber nicht fein<br />

Nicht nur große Hunde erfreuen sich<br />

zunehmen<strong>der</strong> Beliebtheit. Auch Kleinund<br />

Kleinsthunde fanden als Wohnungshunde<br />

in den letzten Jahrzehnten<br />

zahlreiche Liebhaber. Den Zwergenwuchs<br />

erreichte man, indem man kleine<br />

Hunde immer weiter mit kleinen<br />

paarte. Im Laufe <strong>der</strong> Zeit schwand die<br />

Körpergröße des Wolfes immer weiter,<br />

bis man ihn in die Tasche stecken konnnte.<br />

Solche Kleinsthunde leiden oft unter<br />

einer Missbildung des Schädels.<br />

Meist ist das Schädeldach nicht geschlossen,<br />

so dass das Gehirn nur unvollständig<br />

geschützt ist. Bereits <strong>der</strong><br />

Sturz von einem Stuhl kann für solche<br />

Hunde tödliche Folgen haben.<br />

Eine weitere Variante des Zwergenwuchses<br />

entsteht durch eine unnatürliche<br />

Verkürzung <strong>der</strong> Beine. Bekanntes-<br />

ter Vertreter ist <strong>der</strong> Dackel o<strong>der</strong> Teckel.<br />

Hier machten sich die Züchter eine erblich<br />

bedingte Erkrankung des Knorpelgewebes<br />

zu eigen, die so genannte<br />

Chondrodystrophie. Bei diesen <strong>Tiere</strong>n<br />

kommt es während <strong>der</strong> Ausbildung des<br />

Skeletts zu Missbildungen <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>und<br />

Hinterbeine, indem die Knochen<br />

Schwanzlosen Katzen fehlt ein wichtiges Steuerungsorgan<br />

zwischen den Gelenken zu früh aufhören<br />

zu wachsen. Durch die Missbildungen<br />

greifen Gelenkkopf und Gelenkpfanne<br />

nicht richtig ineinan<strong>der</strong>, was zu<br />

chronischen schmerzhaften Gelenksentzündungen<br />

führt.<br />

Das gestörte Knorpelwachstum wirkt<br />

sich auch auf die Bandscheiben aus,<br />

die frühzeitig verkalken und wodurch<br />

jede Bewegung für diese <strong>Tiere</strong> zur Qual<br />

werden kann. Das Erkrankungsbild ist<br />

als Dackellähme bekannt.<br />

Zu den chondodystrophen Rassen werden<br />

neben den Dackeln auch die Pekinesen,<br />

Beagle, Zwergpudel und Cokkerspaniel<br />

gerechnet.<br />

Schau mir in die Augen<br />

Eine im wahrsten Sinn des Wortes traurige<br />

Erscheinung sind Hunde mit hängenden<br />

Augenli<strong>der</strong>n. Beson<strong>der</strong>s bei<br />

Bernhardinern, Neufundlän<strong>der</strong>n, Spanieln<br />

und Bluthunden ist diese Disposition<br />

augenfällig. Die Entzündung <strong>der</strong><br />

Augenli<strong>der</strong> wird durch eine chronische<br />

Bindehautentzündung hervorgerufen.<br />

Wie schmerzhaft dies ist, weiß je<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> hierunter schon einmal zu leiden<br />

hatte. Es ist grotesk, diese Erkrankung<br />

als Rassestandard einzufor<strong>der</strong>n.<br />

Neben den Hunden mit hängenden<br />

Augenli<strong>der</strong>n gibt es auch solche, bei<br />

denen <strong>der</strong> Augenlidrand nach innen<br />

gerollt ist. Dadurch das ständige<br />

Schäuern des Lides an <strong>der</strong> Hornhaut<br />

kommt es zu Reizungen bis hin zur Erblindung.<br />

Beson<strong>der</strong>s Bullterrier, Chow-<br />

Chow, Pudel, Rottweiler und Shar Pei<br />

können von solchen Augenverän<strong>der</strong>ungen<br />

betroffen sein. Die Zucht mit<br />

Hunden, bei denen diese Erkrankungen<br />

auftreten, ist nach dem Sachverständigengutachten<br />

verboten.<br />

Dies sind nur einige Beispiele für<br />

Qualzuchten von Hunden. Diese Aufzählung<br />

ließe sich ebenso viel weiter<br />

fortführen wie<br />

BEI KATZEN<br />

T ITELTHEMA<br />

Auch Katzen unterliegen Modetrends,<br />

die sich von denen <strong>der</strong> Hunde nur darin<br />

unterscheiden, dass es bisher noch<br />

nicht gelungen ist, Stubentiger mit 70<br />

cm Schulterhöhe zu züchten. Bei allen<br />

an<strong>der</strong>en ausgefallenen Merkmalen stehen<br />

die Katzen den Hunden nicht nach.<br />

Beson<strong>der</strong>s beliebt sind auch hier <strong>Tiere</strong><br />

mit runden Köpfen und stupsigen Nasen.<br />

Die Perserkatze entspricht diesem<br />

Bild sicherlich am ehesten. Sie hat einen<br />

traurigen Spitzenplatz bei den<br />

qualgezüchteten Katzen eingenommen.<br />

Der runde Kopf führt auch hier zu<br />

Schwergeburten, weshalb die Jungen<br />

oft per Kaiserschnitt zur Welt gebracht<br />

werden müssen.<br />

Stummelschwanz und hüpfen<strong>der</strong><br />

Gang<br />

Schwanzlosigkeit ist das rassetypische<br />

Merkmal <strong>der</strong> Manx-Katze. Die langhaarige<br />

Variante heißt Cymric und ist<br />

auch von <strong>der</strong> Schwanzlosigkeit betroffen.<br />

Alle lebenden Manx sind mischerbig<br />

(heterozygot), da reinerbige (homozyte)<br />

Merkmalsträger aus <strong>der</strong><br />

Verpaarung Manx x Manx nicht lebensfähig<br />

sind und schon während <strong>der</strong> Embryonalentwicklung<br />

absterben.<br />

Das BML-Gutachten empfiehlt ein generelles<br />

Zuchtverbot für alle Formen<br />

von Manx und Cymric. Zum einen<br />

wegen des fehlenden Schwanzes, <strong>der</strong><br />

zum Ausbalancieren von Bewegungen<br />

und als Kommunikationsmittel gebraucht<br />

wird, zum an<strong>der</strong>en wegen <strong>der</strong><br />

häufig auftretenden Wirbelverwachsungen<br />

und -missbildungen sowie Deformationen<br />

von Becken und den hinteren<br />

Gliedmaßen, die bei Berührung<br />

schmerzhaft sein können. Es kann zu<br />

schweren Schädigungen des Rückenmarks<br />

mit Ausfallerscheinungen bis hin<br />

zum offenen Rücken sowie Schädigungen<br />

von Darm und Blase kommen.<br />

Fehlbildungen im Beckenbereich führen<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

7


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

8<br />

T ITELTHEMA<br />

dazu, dass sich die <strong>Tiere</strong> nicht mehr<br />

normal fortbewegen können, sie zeigen<br />

einen typischen hoppelnden, steifbeinigen<br />

Gang (von Züchtern als rassetypischer<br />

"Manx hop" bezeichnet)<br />

o<strong>der</strong> sogar Lähmungserscheinungen.<br />

Selbst wenn einige Individuen frei von<br />

Schäden sind, so ist doch bei <strong>der</strong> Zucht<br />

stets mit dem Auftreten <strong>der</strong> beschriebenen<br />

Defekte zu rechnen. Dementsprechend<br />

muss die Zucht aller Formen von<br />

Manx und Cymric generell als Verstoß<br />

<strong>gegen</strong> § 11b TschG angesehen werden.<br />

"Kippohr" o<strong>der</strong> "Faltohr"<br />

Abgeknickte Ohrmuscheln (sog. "Kippo<strong>der</strong><br />

Faltohren") sind rassetypische<br />

Zuchtmerkmale von Scottish Fold und<br />

Highland Fold. Auch die gelockten Pudelkatzen,<br />

eine Züchtung aus Scottish<br />

Fold und Rex-Katzen, haben Faltohren<br />

und sind entsprechend betroffen.<br />

Das BML-Gutachten sieht ein Zuchtverbot<br />

für alle Katzen mit genetisch bedingten<br />

Kippohren vor, da in beson<strong>der</strong>em<br />

Maße bei den reinerbigen<br />

(homozygoten) Merkmalsträgern, aber<br />

mit geringerer Häufigkeit<br />

auch bei den mischerbigen(heterozygoten)<br />

Merkmalsträgern mit Schäden an<br />

Knochen und Knorpel gerechnet werden<br />

muss. Es ist bekannt, dass es zu<br />

Verdickungen und Verän<strong>der</strong>ungen z.B.<br />

an Schwanz und Hinterbeinen kommmen<br />

kann. Störungen des Knochenwachstums<br />

und Verän<strong>der</strong>ungen an den<br />

Gelenkstücken können auch dazu führen,<br />

dass die betroffenen <strong>Tiere</strong> nicht<br />

mehr normal gehen können. Insgesamt<br />

ist daher festzustellen, dass die<br />

Zucht von Scottish Fold o<strong>der</strong> Straight-<br />

Katzen generell <strong>gegen</strong> § 11b TschG<br />

verstößt.<br />

Weiß wie Schnee<br />

Eine gänzliche o<strong>der</strong> fast vollständige<br />

Weißfärbung des Fells kann verschiedene<br />

genetische Grundlagen haben.<br />

Eindeutig tierschutzrelevant ist die<br />

Weiß-Färbung, wenn sie über das so<br />

genannte W-Gen vererbt wird, das<br />

über alle an<strong>der</strong>en Farbgene dominiert<br />

und daher zu "rein-weißen" Katzen<br />

führt. Die <strong>Tiere</strong> haben häufig, aber<br />

nicht immer blaue o<strong>der</strong> verschiedenfarbige<br />

Augen (“odd eyed"). Auch die<br />

"foreign white"-Katzen tragen das W-<br />

Gen und unterliegen dessen Wirkung.<br />

Nicht betroffen sind da<strong>gegen</strong> z.B. Albinos,<br />

fast weiße "Chinchillas" mit kaum<br />

wahrnehmbar gefärbten Haarspitzen<br />

("tipping"), o<strong>der</strong> gescheckte Katzen mit<br />

Weiße Katzen mit blauen Augen sind oft taub<br />

maximalem Weißanteil ("Van"), weil die<br />

Weiß-Färbung hier über an<strong>der</strong>e Gene<br />

vererbt wird. Bislang sind die meisten<br />

weißen Katzen Träger des W-Gens, da<br />

alternative Zuchtwege uninteressant<br />

waren.<br />

Das BML-Gutachten empfiehlt ein<br />

Zuchtverbot für weiße Katzen mit W-<br />

Gen, weil bei <strong>der</strong> Nachzucht mit schweren<br />

Defekten zu rechnen ist. Sie werden<br />

durch Störungen bei <strong>der</strong> Embryonalentwicklung<br />

verursacht und betreffen<br />

Augen und vor allem das Innenohr. In<br />

<strong>der</strong> Folge sind die <strong>Tiere</strong> häufig schwerhörig<br />

o<strong>der</strong> taub. Auch hörende Individuen<br />

können taube o<strong>der</strong> schwer hörende<br />

Nachkommen haben. Außerdem<br />

kann das bei Katzen eigentlich<br />

hervorragende Dämmerungssehen beeinträchtigt<br />

sein. Damit liegt eine züchterisch<br />

bedingte Verschlech- terung des<br />

Zustands im Sinne eines tierschutzrelevanten<br />

Schadens vor. Zur Weißzucht<br />

bei Katzen liegt ein Urteil des Amtsgerichts<br />

Kassel vom 5.11.1993 vor, das<br />

eine Züchterin weißer Katzen wegen<br />

vorsätzlichen Verstoßes <strong>gegen</strong> § 11b<br />

TschG verurteilte.<br />

Auch wenn nicht alle "rein-weißen" Katzen<br />

von den Defekten betroffen sind,<br />

muss dennoch mit ihrem Auftreten gerechnet<br />

werden.<br />

Festzuhalten bleibt, dass Qualzuchten<br />

kein Kavaliersdelikt sind. Züchter,<br />

die bewusst <strong>Tiere</strong> nach Modetrends<br />

züchten, obwohl diese <strong>Tiere</strong> ein Leben<br />

lang leiden, sind als Tierfreunde<br />

unglaubwürdig. Ihnen muss das<br />

Handwerk gelegt werden. Mit dem §<br />

11 b des Tierschutzgesetzes und dem<br />

Qualzuchtgutachten sind die Grundlagen<br />

für behördliche Maßnahmen<br />

gelegt. Es kommt nunmehr auf das<br />

couragierte Vorgehen <strong>der</strong> Amtstierärzte<br />

an, ob Qualzuchten weiter geduldet<br />

werden o<strong>der</strong> rechtlich <strong>gegen</strong><br />

diese Zuchten vorgegangen wird.<br />

Doch die Kritik richtet sich nicht nur<br />

an die Züchter. Auch die "Abnehmer"<br />

qualgezüchteter <strong>Tiere</strong> machen sich<br />

mitschuldig. Tierfreunde sollten sich<br />

vor <strong>der</strong> Anschaffung eines <strong>Tiere</strong>s erkundigen,<br />

ob <strong>der</strong> gewünschte Rassehund<br />

o<strong>der</strong> die Rassekatze zu den<br />

Qualzuchten gehört. In vielen Fällen<br />

erwirbt man ein kränkelndes, vorgeschädigtes<br />

Tier, das zum Stammpatient<br />

beim Tierarzt werden kann. Mit<br />

einem solchen Kauf tut man dem<br />

Tier, aber auch sich selber keinen<br />

Gefallen. Zudem muss es auch nicht<br />

immer ein Rassetier sein, um an diesem<br />

Freude zu haben. Oftmals sind<br />

die sogenannten Mischlinge weitaus<br />

vitaler und lebensfroher. Da viele<br />

Hunde, Katzen und Kleintiere in den<br />

Tierheimen auf einen neuen Besitzer<br />

warten, sollte <strong>der</strong> Weg zuerst ins<br />

nächste Tierheim führen und nicht<br />

zum Züchter. Oftmals sitzt dort genau<br />

das Tier, das zu einem passt. Viele<br />

Freundschaften fürs Leben wurden so<br />

schon geschlossen.<br />

Text: Dr. Jörg Styrie, Dr. Christiane Gothe<br />

Fotos: Claudia Lotz, Heike Bergmann


-<br />

KURZ VOR DEM DURCHBRUCH?<br />

Seit mehr als zehn Jahren for<strong>der</strong>t <strong>der</strong><br />

<strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>, den<br />

Tierschutz im Grundgesetz zu verankern.<br />

Bis zu dem entscheidenden Datum<br />

haben wir die Öffentlichkeit immer<br />

wie<strong>der</strong> über diese notwendige<br />

Zielsetzung informiert. Die jüngste Demonstration<br />

des LV Nie<strong>der</strong>sachsen in<br />

<strong>der</strong> Landeshauptstadt Hannover sehen<br />

sie rechts im Bild.<br />

Das Anliegen “Tierschutz ins Grundgesetz”<br />

unterstützen laut Erhebungen<br />

über 80% <strong>der</strong> Bevölkerung! Trotzdem<br />

scheiterte im April 2000 ein dementsprechen<strong>der</strong><br />

- von FDP und PDS unterstützter<br />

- Antrag <strong>der</strong> rot-grünen <strong>Bund</strong>es-<br />

regierung an den Gegenstimmen<br />

<strong>der</strong> Unions-Abgeordneten. SPD und<br />

Bündnis 90/Die Grünen hatten daraufhin<br />

angekündigt, noch in dieser Legislaturperiode<br />

das von <strong>der</strong> Allgemeinheit<br />

gefor<strong>der</strong>te Ziel durchzusetzen.<br />

Anfang des Jahres 2002 legte die Regierungskoalition<br />

einen Gesetzentwurf<br />

mit abermaliger Unterstützung von FDP<br />

und PDS vor. Dieser Entwurf sieht eine<br />

Ergänzung des Grundgesetzartikels<br />

20a, "Schutz <strong>der</strong> natürlichen Lebensgrundlagen"<br />

um den Halbsatz " und die<br />

<strong>Tiere</strong>" vor. Bereits im Vorfeld <strong>der</strong> Abstimmung<br />

hat <strong>der</strong> BMT deutlich gemacht,<br />

dass niemand hinter diese Minimalformel<br />

zurückfallen dürfe.<br />

Nach dem Tierschutzgesetz sind <strong>Tiere</strong><br />

als leidens- und empfindungsfähige<br />

Lebewesen vor unnötigen Leiden und<br />

Schmerzen zu schützen. Zahlreiche Gerichtsurteile<br />

zeigen aber, dass ohne ver-<br />

T IERSCHUTZPOLITIK AKTUELL<br />

TIERSCHUTZ IN DIE VERFASSUNG !<br />

Nach neuesten Informationen wird <strong>der</strong> Deutsche <strong>Bund</strong>estag am 17. Mai 2002 erneut über die Aufnahme<br />

des Tierschutzes in die Verfassung abstimmen. Noch nie standen die Chancen für die Grundgesetzerweiterung<br />

besser, denn mit <strong>der</strong> Ankündigung <strong>der</strong> CDU/CSU Fraktion, den Wi<strong>der</strong>stand <strong>gegen</strong><br />

das Staatsziel Tierschutz aufzugeben, scheint <strong>der</strong> Erfolg greifbar nahe.<br />

fassungsrechtliche Verankerung des<br />

Tierschutzes die rechtliche Umsetzung<br />

des Tierschutzgesetzes nicht ausreichend<br />

ist. Wie dringlich die Grundgesetzergänzung<br />

ist, hat auch das<br />

"Schächt-Urteil" des <strong>Bund</strong>esverfassungsgerichtes<br />

vom 15. Januar 2002<br />

bewiesen. Darin wurde das tierschutzwidrige<br />

betäubungslose Schlachten erlaubt,<br />

weil ein Verbot <strong>gegen</strong> die grundgesetzlich<br />

geschützte Gewerbe- und<br />

Religionsfreiheit verstoßen hätte. Eine<br />

Abwägung mit dem Tierschutz konnte<br />

nicht erfolgen, da dieser im Grundgesetz<br />

nicht als gleichwertiges Rechtsgut<br />

anerkannt ist (s. RDT 1/2002).<br />

Die Aufnahme des Tierschutzes in das<br />

Grundgesetz wird gerade auf solche<br />

Konfliktfälle Auswirkungen haben, in<br />

denen die bisher vorbehaltlos garantierten<br />

Grundrechte wie die Freiheit von<br />

Forschung, Lehre, Kunst und Religion<br />

den Bestimmungen des Tierschutzgesetzes<br />

übergeordnet wurden. Zukünftig<br />

müsste ernster zwischen den Interessen<br />

<strong>der</strong> Menschen und <strong>der</strong> Schutzbedürftigkeit<br />

<strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> abgewogen werden.<br />

Beispielsweise müsste dann stärker als<br />

bisher geprüft werden, ob ein Tierversuch<br />

wirklich nötig und Erfolg versprechend<br />

ist. Zweifelhaften und grausamen<br />

Tierversuchen könnte somit ein<br />

Riegel vorgeschoben werden. Möglicherweise<br />

würde sogar das "Schächt-<br />

Urteil" des <strong>Bund</strong>esverfassungsgerichtes<br />

einer neuen Überprüfung unterzogen<br />

werden.<br />

Mit großen Erwartungen sehen wir deshalb<br />

<strong>der</strong> Abstimmung ent<strong>gegen</strong>. Noch<br />

nie standen den Chancen so gut, den<br />

Tierschutz in diesem Land voran zu<br />

bringen.<br />

Text: Dr. Jörg Styrie<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

9


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

10<br />

U NGARN<br />

Seit fast zehn Jahren<br />

engagiert sich <strong>der</strong> <strong>Bund</strong><br />

<strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong><br />

in Ungarn und leistet<br />

Aufbauarbeit im praktischen<br />

Tierschutz. Über das Projekt<br />

haben wir schon mehrfach im<br />

"Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>" berichtet.<br />

Wie die Situation aktuell vor<br />

Ort aussieht, welche Erfolge<br />

wir erzielen konnten - und<br />

welche Hilfe weiterhin<br />

dringend erfor<strong>der</strong>lich ist,<br />

lesen Sie in diesem Bericht.<br />

In einem Land, in dem ein großer Teil<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung noch wirtschaftliche<br />

Not leidet, haben <strong>Tiere</strong> oft nicht den<br />

Stellenwert, den wir uns wünschen. Ein<br />

beson<strong>der</strong>es Problem sind dabei die<br />

Hunde: Sie müssen einzig einen Zweck<br />

erfüllen, Häuser bewachen, bei <strong>der</strong><br />

Jagd helfen o<strong>der</strong> Herden beschützen.<br />

<strong>Tiere</strong> sind reine "Nutztiere" im negativsten<br />

Sinne und werden auch so behandelt.<br />

Hunde liegen an Ketten, als Unterkunft<br />

dient, wenn überhaupt, ein<br />

zugiger Bretterverschlag o<strong>der</strong> eine ausrangierte<br />

Blechtonne. Überzählige und<br />

unliebsame Hunde werden ganz einfach<br />

auf <strong>der</strong> Straße entsorgt.<br />

Bei herrenlosen <strong>Tiere</strong>n haben immer<br />

noch die staatlich bestellten Hundefänger<br />

Vorrang vor den ohnehin viel zu gering<br />

vorhandenen Tierheimen. Der<br />

Tierfänger und nicht das Tierheim erhält<br />

Geld für 14 Tage Aufbewahrung<br />

<strong>der</strong> Straßenhunde. In <strong>der</strong> Kleinstadt<br />

Sarvar, eine Fahrstunde von <strong>der</strong> österreichischen<br />

Grenze entfernt, brachte<br />

man bis vor einigen Jahren herrenlose<br />

Hunde auf dem Gelände einer Tierkörperverwertungsanstalt<br />

unter und<br />

"entsorgte" sie bei Nichtabholung durch<br />

ihren Besitzer gleich dort.<br />

BMT im Auslandstierschutz aktiv<br />

DAS GROSSE UNGAR<br />

UND WAS SIE DAFÜR TUN KÖNNEN!<br />

Der BMT hat eine eigene<br />

Auffangstation für Hunde<br />

eingerichtet<br />

Weil diese Praxis unhaltbar ist, hat <strong>der</strong><br />

<strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> e.V.<br />

in dem Vorort Ikervar eine kleine Auffangstation<br />

für Hunde eingerichtet. Der<br />

BMT ist Eigentümer und finanziert den<br />

kompletten Unterhalt. Seit Juni 1997<br />

kümmert sich dort das engagierte junge<br />

Ehepaar Lukács um die verlassenen<br />

<strong>Tiere</strong>. Die kleinen Eisenzwinger in <strong>der</strong><br />

Tierkörperverwertungsanstalt konnten<br />

dadurch aufgelöst werden.<br />

In vier hygienischen Quarantänezwingern<br />

werden Neuzugänge tierärztlich<br />

behandelt, geimpft und auch sofort<br />

kastriert. Anschließend stehen für die<br />

Hunde mehrere Freiausläufe zur Verfügung.<br />

Von dort aus werden die <strong>Tiere</strong><br />

an interessierte Familien vermittelt o<strong>der</strong><br />

in Einzelfällen mit entsprechen<strong>der</strong> Einfuhrgenehmigung<br />

nach Deutschland<br />

gebracht. Darüber hinaus gibt es ein<br />

Programm mit dem ortsansässigen<br />

Tierarzt Dr. Gábor Kereszty, das Tierhaltern<br />

Hilfe gewährt, die ihr Tier kastrieren<br />

möchten, aber das Geld für diesen<br />

Eingriff nicht haben.


N-PROJEKT<br />

Tierheim in Pecs mit großer<br />

Bedeutung für die Region<br />

Zusätzlich hat sich <strong>der</strong> BMT entschlossen,<br />

das Tierheim des Misina Naturund<br />

Tierschutzvereines in Pécs (Südungarn)<br />

zu för<strong>der</strong>n. Das liegt an seiner<br />

einzigartigen Konzeption und Bedeutung<br />

für die Region Südungarn. Das<br />

Tierheim bietet Schulklassen Tierschutzunterricht<br />

an - ein für Ungarn geradezu<br />

revolutionärer Schritt.<br />

Ein Lehrer, <strong>der</strong> den Verein leitet, erteilt<br />

in einem eigens dafür eingerichteten<br />

Raum den Unterricht. Er klärt über artgerechte<br />

Tierhaltung auf und vermittelt<br />

Ehrfurcht vor dem Leben <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>. Genau<br />

wie bei <strong>der</strong> Tierschutzlehrerin des<br />

BMT gibt es dort ebenfalls einen "Schulhund"<br />

- natürlich aus dem örtlichen<br />

Tierheim. Interessant für Schulklassen<br />

und Familien ist auch <strong>der</strong> kleine Haustierzoo<br />

mit typisch ungarischen Haustierrassen.<br />

Immer öfter bringen die<br />

Kin<strong>der</strong> ihre Familien mit, gehen mit<br />

Tierheimhunden spazieren und mit<br />

Glück adoptieren diese dann sogar einen<br />

<strong>der</strong> Hunde.<br />

Noch sind die Zustände im<br />

Hundehaus katastrophal -<br />

weitere Spenden werden<br />

dringend benötigt!<br />

In <strong>der</strong> Regel leben im Tierheim Pecs bis<br />

zu 350 Hunde in baufälligen ehemaligen<br />

Schweineställen. Deutsche Spendengel<strong>der</strong><br />

machten inzwischen wenigstens<br />

den Bau von Außenzwingern und<br />

Freiausläufen möglich. Auch eine mo<strong>der</strong>ne<br />

Quarantäne mit 40 Zwingern<br />

und Behandlungsraum wurden von<br />

großzügigen deutschen Sponsoren finanziert.<br />

Das alte Hundehaus, in dem ca. 160<br />

Hunde untergebracht werden, fällt jedoch<br />

fast zusammen. Die Fenster sind<br />

zerbrochen, die Wände nass, das Dach<br />

marode.<br />

Das eingenommene Geld reicht nicht,<br />

um regelmäßig geeignetes Trockenfutter<br />

für die Hunde zu kaufen und einen<br />

Vollzeittierarzt zu bezahlen. Meist werden<br />

gekochte Essensreste mit Brot ver-<br />

A USLANDSTIERSCHUTZ<br />

füttert. Wegen des min<strong>der</strong>wertigen Futters<br />

und <strong>der</strong> chronischen Überbelegung<br />

mit den daraus resultierenden<br />

Beißereien sind viele Hunde in einem<br />

schlechten Gesundheitszustand und<br />

unterernährt. Im Winter waren alle<br />

Wasserleitungen gefroren, <strong>der</strong> Pumpenturm<br />

ist defekt und <strong>der</strong> Brunnen<br />

verschmutzt. Daher muss dieses Jahr<br />

dringend das Wasserversorgungssystem<br />

saniert werden.<br />

Kastrationsprojekt mit<br />

Ihrer Hilfe fortführen<br />

Um <strong>der</strong> immer größer werdenden Anzahl<br />

an Hunden Herr zu werden - es<br />

kann nicht annähernd die Anzahl von<br />

Hunden vermittelt werden, die jeden<br />

Tag dort ankommt - initiierte <strong>der</strong> BMT<br />

ein Kastrationsprogramm. Der erste<br />

Arbeitseinsatz wurde vom 21. bis<br />

28.10. 2001 von drei deutschen Tierärztinnen<br />

unentgeltlich in <strong>der</strong>en Freizeit<br />

ausgeführt.<br />

Sie kastrierten 60 Rüden, behandelten<br />

zahlreiche Bissverletzungen, Hautkrankheiten,<br />

Ohrentzündungen usw.<br />

Auch in diesem Jahr sind weitere Einsätze<br />

geplant, die jeweils eine Woche<br />

dauern sollen, wenn sich die entsprechenden<br />

Tierärzte melden.<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

11


12<br />

U NGARN<br />

Wo Tierquälerei als bloße<br />

Ordnungswidrigkeit abgetan<br />

wird - warum das Tierschutzgesetz<br />

versagt!<br />

Am 1. Januar 1999 trat das erste Tierschutzgesetz<br />

des Landes in Kraft. Allerdings<br />

handelt es sich um ein relativ allgemeines<br />

Rahmengesetz. Es gibt z.B.<br />

keine eindeutigen Vorgaben, aus welchem<br />

Grund ein Tier getötet werden<br />

darf. Bußgel<strong>der</strong> bei Tierquälereien sind<br />

so gering, dass sie keine abschreckende<br />

Wirkung haben. Tierquälerei ist lediglich<br />

eine Ordnungswidrigkeit und<br />

keine Straftat.<br />

Für die Gründung und Erhaltung von<br />

Tierheimen bringt das Gesetz <strong>der</strong>zeit<br />

eher Probleme als Vorteile. Die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

im Hinblick auf sachkundiges<br />

Personal, bauliche Erfor<strong>der</strong>nisse,<br />

gesicherte finanzielle Basis usw. kann<br />

<strong>der</strong>zeit in Ungarn kaum ein Tierheim<br />

erfüllen - und so wären viele eigentlich<br />

von <strong>der</strong> Schließung bedroht, was den<br />

Tod Tausen<strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> bedeuten würde.<br />

Auch die finanzielle Unterstützung für<br />

die Tierheime wird nicht geregelt. Der<br />

Misina Natur- und Tierschutzverein in<br />

Pecs, <strong>der</strong> dank ausländischer Unterstützung<br />

ebenso wie das Tierheim Ikervar<br />

die Genehmigung erhalten hat, initiierte<br />

im März 2002 daher einen<br />

Zusammenschluss mehrerer ungarischer<br />

Tierheime zur besseren Interessenvertretung<br />

beim Gesetzgeber und<br />

zur <strong>gegen</strong>seitigen Hilfe. Es liegt noch<br />

ein harter Weg vor den ungarischen<br />

Tierschützern.<br />

Wie können Sie helfen ?<br />

Durch Übernahme einer Patenschaft<br />

(mit einem mtl. Betrag von 15<br />

Euro können Sie den Unterhalt eines<br />

Hundes sichern - tierärztliche Versorgung<br />

und Futter)<br />

Durch zweckgebundene Spenden<br />

für Renovierungen und weitere Ausläufe<br />

Durch ehrenamtlichen Einsatz als<br />

gelernter Handwerker für Reparaturarbeiten,<br />

als erfahrener Tierarzt/Tierärztin<br />

o<strong>der</strong> Tierarzthelfer/in.<br />

Das Tierheim in Pecs ist weiterhin<br />

dringend auf die Hilfe deutscher Tierfreunde<br />

angewiesen.<br />

Nähere Infos bei Petra Zipp, Tierheim<br />

"Elisabethenhof", Tel.: 06035/5916<br />

www.tierheim-pecs.de<br />

Spendenkonto-Nr. 847275, Frankfurter<br />

Sparkasse BLZ 500 502 01.<br />

Wichtige Hinweise für Ungarn-Urlauber<br />

Kaufen Sie bitte keinen <strong>der</strong> vielen angebotenen Welpen auf dem<br />

Markt: Die <strong>Tiere</strong> werden unter erbärmlichen Haltungsbedingungen<br />

produziert und sind oft krank. Der Überschuss wird nach <strong>der</strong> Saison<br />

oft getötet o<strong>der</strong> ins Tierheim gebracht und verschärft dort die<br />

Probleme. Nur wenn es keine Nachfrage mehr gibt, werden die<br />

Hunde nicht mehr angeboten bzw. "produziert"!<br />

Sollten Sie einen ungarischen Hund aufnehmen wollen, melden<br />

Sie sich bitte beim <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> e.V. in Reichelsheim.<br />

Sie erhalten dort die entsprechenden Kontaktadressen<br />

<strong>der</strong> Tierheime in Ikervar und Pecs.<br />

In den Tierheimen werden nur geimpfte <strong>Tiere</strong> vermittelt.<br />

Dort erhalten Sie auch alle notwendigen Papiere für den Grenzübertritt.<br />

Darüber hinaus freuen sich die Tierheimmitarbeiter über jeden<br />

Besuch und über jede mitgebrachte Futter- o<strong>der</strong> Geldspende.<br />

Bitte beachten Sie, dass nicht alle freilaufenden Hunde herrenlos<br />

sind. Verletzten und abgemagerten <strong>Tiere</strong>n können Sie nach<br />

Rücksprache mit den örtlichen Tierheimen helfen. Tierärzte gibt es<br />

in fast jedem größeren Ort.<br />

Sollten Sie eine schlechte Tierhaltung sehen, bringen Sie Ihre<br />

Missbilligung zum Ausdruck. Auch wenn man diese dann nur im<br />

Hinblick auf das Geld <strong>der</strong> Touristen än<strong>der</strong>t, hat das betreffende Tier<br />

einen Vorteil.<br />

Empfehlen Sie Hotels, Pensionen und Restaurants weiter, in denen<br />

<strong>Tiere</strong> gern gesehene Gäste sind.<br />

Text: Petra Zipp/Renate Domaschke-<br />

Fotos: Petra Zipp


TAGUNG IN DER EVANGELISCHEN AKADEMIE BAD BOLL<br />

A US UNSERER A RBEIT<br />

DIE PERSÖNLICHE VERANTWORTUNG DES EINZELNEN<br />

DIE PERSÖNLICHE VERANTWORTUNG DES EINZELNEN<br />

"Ehrfurcht vor dem Leben - Menschliche Verantwortung für das Töten von <strong>Tiere</strong>n" hieß das Thema <strong>der</strong><br />

Tagung (22. - 24. März 2002) in <strong>der</strong> Evangelischen Akademie Bad Boll. Der <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> war an <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>der</strong> Tagung beteiligt und nahm mit zwei Sachverständigen, <strong>der</strong> BMT-<br />

Vorsitzenden Jutta Breitwieser und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Jochen Prinz teil.<br />

Dr. Helmut Geiger und Martin Pfeiffer<br />

führten als Tagungsleiter sachkundig<br />

durch das sehr emotionsgeladene Thema,<br />

dem man sich mit Fachvorträgen<br />

aus den verschiedenen Blickwinkeln<br />

von Theologie, Gesellschaft, Recht,<br />

Technik und Tierschutz näherte. Einzelne<br />

Teilbereiche wurden in folgenden<br />

Arbeitsgruppen vertieft:<br />

1. Tötung im Zusammenhang mit<br />

Tierseuchen<br />

2. Tötung "überzähliger <strong>Tiere</strong>" (Heimtiere,<br />

Labortiere, Nutztiere, Zoo- und<br />

Zirkustiere)<br />

3. Tötung im Rahmen <strong>der</strong> Jagd<br />

4. Menschliche Belastung beim Töten<br />

von <strong>Tiere</strong>n<br />

§ 1 des Tierschutzgesetzes schützt Leben<br />

und Wohlbefinden <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> als<br />

unsere Mitgeschöpfe um ihrer selbst<br />

Willen. Dem Interesse eines <strong>Tiere</strong>s an<br />

seiner Unversehrtheit stehen jedoch<br />

menschliche Nutzungsinteressen <strong>gegen</strong>über,<br />

die es abzuwägen gilt. Was<br />

aber sind die nach § 17 Nr. 1 Tierschutzgesetz<br />

für die Tötung eines <strong>Tiere</strong>s<br />

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie sehr <strong>Tiere</strong><br />

als "Wegwerfware" gehandelt und betrachtet werden.<br />

Jährlich werden 45 Millionen männliche Küken<br />

<strong>der</strong> hochspezialisierten Legehennenrassen unmittelbar<br />

nach dem Schlüpfen getötet, weil sie für eine<br />

wirtschaftliche Fleischproduktion nicht rentabel genug<br />

sind. Und ähnlich führen auch im Heimtierbereich<br />

Kundenwünsche und Achtlosigkeit zum (qualvollen)<br />

Tod unzähliger <strong>Tiere</strong>. Nach einer Hochrechnung<br />

wird <strong>der</strong> Fischbesatz in deutschen Zierfischaquarien<br />

2 - 3 mal jährlich gewechselt - was einem<br />

Fischverbrauch von 250 Millionen <strong>Tiere</strong>n entspricht.<br />

Rund 1.8 Millionen Versuchstiere wurden im<br />

Jahr 2000 "verbraucht". Wie viele <strong>Tiere</strong> jedoch aus<br />

Gründen <strong>der</strong> Vorratshaltung o<strong>der</strong> bei “Herstellung”<br />

gentechnisch verän<strong>der</strong>ter Versuchstiervarianten gezüchtet<br />

und getötet werden, lässt sich nur erahnen.<br />

notwendigen "vernünftige Gründe" und<br />

wie sieht eine tierschutzgerechte Tötung<br />

in <strong>der</strong> Praxis aus?<br />

Ein Tier zu töten, wenn man es dadurch<br />

von seinem Leiden durch Krankheit<br />

o<strong>der</strong> Verletzung erlöst, ist ein vernünftiger<br />

Grund - da sind sich die meisten<br />

Menschen sicher einig. Allerdings gehen<br />

bei vielen an<strong>der</strong>en Gründen, die in<br />

unserer Gesellschaft als "vernünftig"<br />

akzeptiert sind, die Meinungen weit<br />

auseinan<strong>der</strong>: <strong>Tiere</strong> werden zur Ernährung<br />

o<strong>der</strong> zur Bereinigung des zusammenbrechendenRindfleischmarktes<br />

getötet, sie sterben im Rahmen <strong>der</strong><br />

Forschung, <strong>der</strong> Schädlingsbekämpfung<br />

und <strong>der</strong> Jagd; sie werden als überzähliger<br />

Nachwuchs im Zoo o<strong>der</strong> als beschlagnahmtes<br />

Tier ohne Unterbringungsmöglichkeit<br />

eingeschläfert.<br />

<strong>Tiere</strong> sind schmerz- und leidensfähige<br />

Mitgeschöpfe - und keine fühllosen<br />

Objekte! In diesem Sinne diskutierten<br />

die Teilnehmer in den Arbeitsgruppen<br />

und entwickelten konkrete Lösungsansätze,<br />

die den anwesenden Politikern<br />

und Verbandsvertretern vorgestellt wur-<br />

den. Es herrschte Einigkeit darüber,<br />

dass viele Abläufe auf gesetzlicher und<br />

politischer Ebene konsequenter geregelt<br />

werden müssten. Schlachtverordnung,<br />

För<strong>der</strong>ung tierversuchsfreier<br />

Untersuchungsmethoden, Tierseuchenregelungen<br />

und EU-Impfpolitik, Heimtierzuchtgesetz,<br />

<strong>Bund</strong>esjagdgesetz und<br />

Agrarwende - um nur einige wenige<br />

Beispiele zu nennen.<br />

Es steht aber auch in <strong>der</strong> Tradition von<br />

Bad Boll, im Sinne von Albert Schweizer<br />

o<strong>der</strong> Franz von Assisi an den Einzelnen<br />

und seine persönliche Verantwortung<br />

für den Erhalt und den<br />

Umgang mit <strong>der</strong> Schöpfung zu appellieren.<br />

Je<strong>der</strong> Mensch trägt in seinem<br />

Rahmen eine Verantwortung für das<br />

Töten von <strong>Tiere</strong>n und kann durch sein<br />

Handeln und eine bewusste, aufmerksame<br />

Lebensweise, die sich z.B. am Vegetarismus<br />

orientiert, sehr pragmatisch<br />

zu Vermin<strong>der</strong>ung dieses Leids beitragen.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Tagung werden<br />

im Laufe des Jahres als Tagungsband<br />

veröffentlicht.<br />

Text: Jochen Prinz<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

13


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

14<br />

T IERE IN N OT<br />

Liebevolle Menschen gesucht!<br />

Teddy<br />

Von Hundehändler freigekauft<br />

Ein Leben lang im Zwinger<br />

Als sein Besitzer sehr krank wurde, war<br />

für den Labradormix Blacky ein Lebensabschnitt<br />

unweigerlich zu Ende. Er kam<br />

im September 2001 ins Tierheim - und<br />

wartet seitdem sehnlich auf Menschen,<br />

die er mit seinem liebevollen Charakter<br />

begeistern kann. Der Rüde mag Kin<strong>der</strong>,<br />

ist verträglich mit Artgenossen und<br />

könnte sehr gut als Zweithund gehalten<br />

werden. Kontakt: LG Kassel<br />

Kontakt für alle <strong>Tiere</strong>:<br />

Die Adressen <strong>der</strong> Geschäftsstellen<br />

finden Sie auf Seite 26 !!<br />

Der Schäferhundmix ist erst knapp zwei Jahre alt und hat bereits<br />

die üblen Seiten des Lebens kennen gelernt. Tierschützer kauften<br />

Teddy von einem belgischen Hundehändler frei und stellten dann<br />

fest, dass <strong>der</strong> Rüde wohl als Junghund von einem Auto angefahren<br />

und die Fraktur nicht gerichtet worden war. Agility und diverse<br />

tierische Sportarten sind für Teddy und seine neuen Besitzer<br />

also tabu - dafür ist <strong>der</strong> Schäferhundmix sehr sanft und<br />

menschenbezogen, wenn er seine anfängliche Scheu überwunden<br />

hat. Dabei könnten Sie ihm helfen! Kontakt: LG Kassel<br />

Nora<br />

Ein Hund im Zwinger, Tag und Nacht, Jahr für Jahr - welche<br />

physische und psychische Belastung das Zwingerleben<br />

für Hunde darstellt, sah das Tierheimteam im "Elisabethenhof"<br />

wie<strong>der</strong> einmal an <strong>der</strong> Schäfermischlingshündin Nora.<br />

Sie kam in einem äußerst schlechten gesundheitlichen Zustand<br />

ins Tierheim, hat sich inzwischen aber gut erholt. Die<br />

10 Jahre alte Hündin eignet sich nicht für einen Haushalt,<br />

in dem an<strong>der</strong>e <strong>Tiere</strong> leben, sie sucht die Bindung an Bezugspersonen,<br />

die sie für sich alleine haben kann. Nora ist<br />

anhänglich, unternehmungslustig und braucht viel Liebe,<br />

Zuwendung und Beschäftigung. Kontakt: LG Hessen<br />

Blacky<br />

Elf Jahre alt und plötzlich allein


Janosh<br />

Susi<br />

Stimpy<br />

Alt, blind und ausgesetzt!<br />

Ein kleiner schmaler Kater lief - sichtbar orientierungslos - auf einer Straße<br />

in Norddeich herum. Aufmerksamen Menschen fiel das Tier auf, weil<br />

es verstört und hilflos wirkte. Als sie es ins Tierheim Hage brachten, stellten<br />

die Mitarbeiter fest, dass <strong>der</strong> alte Kater blind ist. Er wurde in seiner<br />

Hilflosigkeit ausgesetzt - schockierend selbst für das erfahrene Tierheimteam!<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Wochen lebte sich Kater Janosch gut ein und zeigt jetzt,<br />

was für ein wun<strong>der</strong>barer Kerl er ist. Lieb, anhänglich, verträglich mit Artgenossen<br />

- und überglücklich über jede Streicheleinheit und Zuwendung.<br />

Trotz seiner Blindheit, findet sich Janosch in seinem Umfeld gut zurecht.<br />

Wir suchen für diesen sanften und feinen Kater einen Platz bei ganz lieben<br />

und verantwortungsbewussten Menschen. Janosch ist tierärztlich<br />

untersucht, ohne Krankheitsbefund, durchgeimpft, kastriert und auch mit<br />

einer Kenn-Nummer gechipt. Kontakt: Tierheim Hage<br />

Mit elf Jahren wurde Susi<br />

zum zweiten Mal in ihrem<br />

Leben ins Tierheim gebracht.<br />

Wir wünschen uns<br />

für diese sehr zutrauliche<br />

und verschmuste Perserkatze<br />

Menschen, die mit<br />

Verantwortung und Zuneigung<br />

ein Tier bei sich aufnehmen,<br />

das nicht noch<br />

einmal enttäuscht werden<br />

darf. Kontakt: LG Kassel<br />

American Staffordshire-Terrier, weibl., kastr., ca. 3 J.<br />

Vom Auto angefahren<br />

T IERE IN N OT<br />

Afra kann Türen und Fenster öffnen und sehr hoch<br />

springen. Wer diese jagdlich vorgebildete Hündin<br />

(Jagdhund-Schnauzer-Mix) zu sich nehmen möchte,<br />

sollte sich auf ein spannendes Miteinan<strong>der</strong> einrichten.<br />

Die acht Jahre alte Hündin ist erzogen, sollte<br />

aufgrund ihrer Jagdleidenschaft aber angeleint laufen.<br />

Afra ist sehr menschenbezogen und baut zu ihren<br />

Bezugspersonen ein inniges Verhältnis auf. Kontakt:<br />

LV Bremen<br />

Afra<br />

Der Kiefer gebrochen, die<br />

Unterlippe zerfetzt - so wurde<br />

<strong>der</strong> Kater in den LV Baden-<br />

Enge Bindung zu Bezugspersonen<br />

Württemberg gebracht und<br />

operiert. Stimpy, wie die Mitarbeiter<br />

den freilebenden Kater nannten, erholte sich recht<br />

schnell und überwand sogar seine anfängliche Scheu vor<br />

Menschen. Heute ist er ein erklärter Anhänger von Streicheleinheiten<br />

und Schmusestunden. Doch auf eines kann er nicht<br />

verzichten - und das ist seine Freiheit. Wir suchen für Stimpy<br />

ein Zuhause auf einem Hof, wo er Kontakt zu Menschen hat<br />

und weiter frei leben darf. Kontakt: LV Baden-Württemberg<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

16<br />

T IERE IN N OT<br />

Liebevolle Menschen gesucht!<br />

Von Menschen schwer misshandelt<br />

Rex<br />

Jerry Lee<br />

Angst vor seiner Umwelt<br />

Man sieht es ihm kaum an, aber dieser<br />

Mischlingsrüde hatte solche schweren<br />

Unfallverletzungen, dass zweifelhaft<br />

war, ob er die Operationen überleben<br />

wurde. Doch Muckel, 10 Jahre alt, hat<br />

sich weitgehend erholt. Ein Lungenflügel<br />

funktioniert nicht mehr richtig - und<br />

deswegen sind wilde Tobereien und<br />

Aufregungen wegen Katzen und Rüden<br />

verboten. Deswegen suchen wir für den<br />

klasse Burschen mit so viel Lebenswillen<br />

ein ruhiges Zuhause bei Menschen,<br />

die ihm all die Streicheleinheiten und<br />

Schmusestunden schenken, die er sich<br />

wünscht. Kontakt: LV Bremen<br />

Kontakt für alle <strong>Tiere</strong>:<br />

Die Adressen <strong>der</strong> Geschäftsstellen<br />

finden Sie auf Seite 26 !!<br />

Dem 5 Jahre alten Schäferhund fehlt das rechte Auge, die<br />

Folge einer unsagbar brutalen Misshandlung. Der Rüde ist<br />

erst wenige Wochen in <strong>der</strong> "Arche Noah", leidet aber sichtbar<br />

unter dem Tierheimalltag. Jerry Lee braucht hundeerfahrene<br />

Menschen, die verantwortungsbewusst und verständnisvoll<br />

mit einem Tier umgehen, das schlechteste<br />

Erfahrungen mit <strong>der</strong> menschlichen Spezies gemacht hat. Der<br />

Schäferhund braucht eine liebevoll-konsequente Hand, geht<br />

gerne spazieren und mag seine Geschlechtsgenossen nur in<br />

Ausnahmefällen. Kontakt: LV Bremen<br />

Muckel<br />

Der Schäferhund Rex macht seinem Namensvetter allle<br />

Ehre - bis auf einen entscheidenden Punkt: Rex hat<br />

vor fast allem Angst, was sich in seiner Umgebung abspielt.<br />

Seit Verena Krüpe das Tierheim leitet, hat sie sich<br />

beson<strong>der</strong>s mit diesem Rüden beschäftigt und mit vertrauensbildenden<br />

Maßnahmen schon viel erreicht (kleine<br />

Rückfälle wie hektisches im-Kreisdrehen seien noch<br />

erlaubt). Der Schäferhund hat nach seinen letzten unerfreulichen<br />

Jahren ein Zuhause bei Menschen verdient,<br />

die mit Liebe, Geduld und sehr viel Verständnis<br />

an die Hundehaltung herangehen. Rex ist übrigens begeisterter<br />

Spaziergänger. Kontakt: LV Bremen<br />

Mit schwersten Unfallverletzungen überlebt


AGILITY HAT IM TIERHEIM KÖLN-DELLBRÜCK EINZUG GEHALTEN<br />

Viele unserer sportlichen Langzeitinsassen<br />

haben Frust im Zwinger, wissen<br />

mit ihrer Power nicht wohin. Da bot sich<br />

diese Art des Geschicklichkeitstrainings<br />

mit integrierter Erziehung an. Unter<br />

dem Motto "Spaß haben und etwas lernen"<br />

haben im Sommer 2001 zwanzig<br />

unserer Hunde mit ihren Hundeausführern<br />

das Agility-Training begonnen.<br />

Der dafür benötigte Parcours konnte<br />

durch eine großzügige zweckgebundene<br />

Spende finanziert werden und als<br />

ehrenamtliche Trainerin hat sich Dagmar<br />

Gissler von "<strong>Tiere</strong> suchen ein Zuhause"<br />

zur Verfügung gestellt. Einmal<br />

die Woche war geplant und bis zur<br />

Winterpause ist das auch beständig<br />

durchgeführt worden.<br />

Anfangs noch etwas chaotisch für<br />

Mensch und Hund hat sich dann aber<br />

schnell Routine eingestellt: Die Teilnehmer<br />

konnten während ihres Spazierganges<br />

das Training absolvieren. Unter<br />

<strong>der</strong> Grundvoraussetzung "mit guter<br />

Laune an den Start" , ist <strong>der</strong> Parcours<br />

mit je<strong>der</strong> Woche verän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> vergrößert<br />

worden. Negativwörter wie<br />

"Pfui", "Falsch" und "Nein" waren<br />

strengstens verboten, <strong>der</strong> Hund sollte<br />

schließlich keinen Frust bekommen -<br />

durch Agility soll das Selbstvertrauen<br />

<strong>der</strong> Vierbeiner aufgebaut und geför<strong>der</strong>t<br />

werden. Es wird außerdem mit viel<br />

Motivation gearbeitet: locken, rufen,<br />

spielen, flöten und jede Menge Leckerchen<br />

- was natürlich nicht heißt, daß<br />

man sich beim Hund nicht durchsetzen<br />

soll.<br />

Hunde, die zu Anfang nicht durch den<br />

Tunnel wollten, Angst vor den Hürden<br />

hatten, unaufmerksam an <strong>der</strong> Leine<br />

zerrten o<strong>der</strong> viel lieber die Hin<strong>der</strong>nisse<br />

markiert hätten als drüber zu springen,<br />

zeigten doch in Kürze große Fortschritte<br />

mit Vorfreude auf das abendliche<br />

Event. Durch den Transport des Parcours<br />

auf die große Wiese war den<br />

LG KÖLN<br />

"Tunnel, Tunnel, haaalt..."<br />

- wo rennt denn bloß <strong>der</strong> Hund<br />

hin?<br />

vierbeinigen Teilnehmern schnell klar,<br />

was <strong>der</strong> gelbe Bus für eine Bedeutung<br />

hat. Kaum wurde er erblickt, war es mit<br />

dem eigentlichen Spaziergang vorbei<br />

und alles zog nur noch Richtung Trainingsplatz.<br />

Erstaunlich, was Hund und Mensch im<br />

Herbst alles drauf hatten. Kaum ein<br />

Hund, <strong>der</strong> nicht durch den Tunnel<br />

sauste, galant die Hürden nahm und<br />

auf dem Tisch abstoppte und "sitz"<br />

machte. Auch <strong>der</strong> Zweibeiner hat so einiges<br />

gelernt: Ruhe bewahren, sich<br />

nicht ablenken lassen und verschiedene<br />

Dinge gleichzeitig koordinieren.<br />

Durchweg hat es allen Spaß gemacht,<br />

und alle Teilnehmer sind froh, daß die<br />

Winterpause vorbei ist und das Training<br />

wie<strong>der</strong> beginnt. Gespannt sind wir<br />

wohl, was unsere zwei- und vierbeinigen<br />

Teilnehmer noch alles können!<br />

Text und Fotos: Heike Bergmann<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

18<br />

LG HESSEN<br />

Fips<br />

RdT: Wie kamen Sie zum Tierschutz?<br />

Birte Wrage: Ich kannte den "Elisabethenhof",<br />

da ich selbst eine Katze<br />

und mehrere Kleintiere von diesem<br />

Tierheim habe. Ich hatte schon immer<br />

gerne viel mit <strong>Tiere</strong>n zu tun, beson<strong>der</strong>s<br />

mit Hunden, deshalb bin ich dann vor<br />

knapp vier Jahren auf die Idee gekommen,<br />

im Tierschutz aktiv zu helfen.<br />

RdT: Was ist für Sie interessant an<br />

<strong>der</strong> Tierschutzarbeit?<br />

Birte Wrage: Einerseits sind es die Informationen,<br />

die ich durch den Tierschutz<br />

bekomme, wie z.B. über Massentierhaltung,<br />

Legebatterien, Auslandstierschutz<br />

u.ä. Und dann die Erfahrungen,<br />

die ich im Umgang mit den<br />

<strong>Tiere</strong>n und mit Tierbesitzern mache. Ich<br />

denke, dass ich durch die Arbeit viel<br />

über <strong>Tiere</strong> und Menschen gelernt habe<br />

und noch lernen werde - was sicherlich<br />

eine gute Sache ist.<br />

RdT: Wie sieht Ihre Arbeit im "Elisabethenhof"<br />

konkret aus?<br />

Birte Wrage: Ich bin samstags von<br />

14.00 bis 19.00 Uhr im Tierheim. Zuerst<br />

werden die Hunde in die Außenzwinger<br />

gelassen, dann werden im<br />

Laufe des Nachmittages alle Hunde<br />

entwe<strong>der</strong> in den Auslauf gebracht, in<br />

dem sie sich frei bewegen können,<br />

o<strong>der</strong> sie werden spazieren geführt.<br />

Zwischendurch erledigen wir (außer<br />

mir helfen samstags noch drei Jugendliche<br />

im Tierheim) an<strong>der</strong>e Arbeiten. Wir<br />

richten z.B., wenn neue <strong>Tiere</strong> kommen,<br />

Birte Wrage ist 16 Jahre alt. Die Schülerin aus Reichelsheim hilft jedes<br />

Wochenende engagiert im Tierheim "Elisabethenhof". Sie macht Zwinger<br />

sauber, führt Hunde spazieren, kümmert sich um Katzen - kurz, sie<br />

lernt den praktischen Tierschutz an <strong>der</strong> Basis kennen. Was ihr <strong>der</strong> Tierschutz<br />

bedeutet, erklärt die Tierfreundin im folgenden Interview.<br />

neue Käfige/Zwinger ein o<strong>der</strong> betreuen<br />

anfangs die <strong>Tiere</strong> selbst; wir sortieren<br />

Futter, machen Zwinger sauber,<br />

kümmern uns um einzelne (Problem-)<br />

Hunde, zählen Geld aus Spendenbüchsen<br />

o<strong>der</strong> beantworten die ersten<br />

Fragen von Besuchern, die sich für bestimmte<br />

<strong>Tiere</strong> interessieren.<br />

RdT: Wie stehen Ihre Eltern zu Ihrem<br />

sozialen Engagement?<br />

Birte Wrage: Ich denke, sie finden es<br />

gut, dass ich mich dauerhaft für <strong>Tiere</strong><br />

einsetze, obwohl wir langsam - was eigene<br />

<strong>Tiere</strong> angeht - an <strong>der</strong> "Schmerzgrenze"<br />

angelangt sind (meiner Meinung<br />

nach fehlt zwar noch ein Hund...).<br />

Wir haben eine Katze, einen Zwergwid<strong>der</strong>,<br />

einen Stallhasen und zwei<br />

Meerschweinchen, außerdem Fische<br />

und den Pflegehund Molly.<br />

RdT: Gibt es Bereiche, in denen sich<br />

Ihre Einstellung Dank des Tierschutzes<br />

geän<strong>der</strong>t hat?<br />

Birte Wrage: Mein Einstellung hat<br />

sich eigentlich nur gefestigt - zum Beispiel<br />

gehe ich nicht in Fast Food-Restaurants<br />

etc.<br />

RdT: Haben Sie das Gefühl, dass Ihr<br />

Engagement Sie bei Ihren Altersgenossen<br />

zum Außenseiter macht?<br />

INTERVIEW<br />

MIT BIRTE WRAGE<br />

"DIE MENSCHEN NEHMEN<br />

SICH, WAS SIE WOLLEN ...”<br />

Birte Wrage: Nein, viele finden es positiv,<br />

dass ich mich für eine Sache einsetze,<br />

u.a. auch weil die meisten selbst<br />

nichts Soziales tun.<br />

RdT: Können Sie sich vorstellen, später<br />

beruflich mit <strong>Tiere</strong>n umzugehen?<br />

Birte Wrage: Ja, ich würde später<br />

sehr gerne mit <strong>Tiere</strong>n, beson<strong>der</strong>s mit<br />

Hunden, arbeiten. Zwar nicht als Tierärztin,<br />

aber z.B. nebenberuflich im Bereich<br />

Hundeausbildung.<br />

RdT: Was sollte Ihrer Meinung nach<br />

im Umgang mit <strong>Tiere</strong>n geän<strong>der</strong>t/verbessert<br />

werden?<br />

Birte Wrage: Die Leute sollten sich,<br />

bevor sie sich ein Tier anschaffen, bessser<br />

informieren. Zum allgemeinen Verhältnis<br />

zwischen Mensch und Tier denke<br />

ich, dass wir die <strong>Tiere</strong> viel mehr<br />

achten und nicht nur an unser Wohlergehen<br />

und unseren Profit denken sollten.<br />

Alles soll so schnell wie möglich<br />

und so billig wie möglich sein - diese<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen sind nicht im Sinne <strong>der</strong><br />

<strong>Tiere</strong> und im Endeffekt auch nicht in unserem<br />

Sinne. Wir richten uns selbst nur<br />

zu Grunde, indem wir unsere Umwelt<br />

"aussaugen" und uns alles nehmen,<br />

was wir wollen - selbst wenn wir dabei<br />

an<strong>der</strong>es Leben zerstören.


Fips sucht neues Zuhause<br />

Rauhaardackel Fips, Seite18 links, wurde<br />

an einer Autobahnraststelle ausgesetzt!<br />

Der Rüde ist zunächst bei Fremden etwas<br />

misstrauisch, doch zeigt er nach kurzer<br />

Gewöhnung, dass er ein toller und unkomplizierter<br />

Kumpel ist. Fips bleibt in<br />

<strong>der</strong> Wohnung gut alleine und ist von Katzen<br />

geradewegs begeistert.<br />

Pateneltern für Kater Merlin gesucht<br />

Merlin war drei Monate alt, als er als (völlig<br />

verwil<strong>der</strong>tes) Fundtier zu uns kam. Seit<br />

nunmehr 6,5 Jahren lebt <strong>der</strong> extrem<br />

scheue Kater mit an<strong>der</strong>en Katzen im<br />

Außengehege des Tierheimes. Seine Zurückhaltung<br />

vor Menschen hat bis heute<br />

jede Vermittlung unmöglich gemacht -<br />

und doch wünschen wir ihm ein liebevolles<br />

Zuhause bei tiererfahrenen Menschen,<br />

die dem Kater mit großer Behutsamkeit<br />

begegnen o<strong>der</strong> eine Patenschaft<br />

für ihn übernehmen wollen.<br />

Merlin<br />

LV BAYERN<br />

Große Manifestation <strong>der</strong> europäischen<br />

Tierschützer in Paris<br />

"Le sans voix - ont des droits"<br />

(“Rechte für die ohne Stimme”)<br />

Kurz vor <strong>der</strong> Präsidentenwahl in Frankreich ruft die "Union pour les<br />

Animaux" (Union für die <strong>Tiere</strong>) zu einer friedlichen Demonstration<br />

am 23. März 2002 in Paris auf. Es geht um die Rechte <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>, die<br />

trotz intensiver Bemühungen <strong>der</strong> französischen Tierschützer auf politischer<br />

Ebene noch immer keine Beachtung finden. Die Teilnahme<br />

vieler europäischer Tierschutzverbände wird zu einer großartigen<br />

Geste <strong>der</strong> Solidarität. Solidarität mit den Tierschützern Europas - und<br />

vor allem mit den <strong>Tiere</strong>n, die in unserem Jahrhun<strong>der</strong>t weiterhin die<br />

Gleichgültigkeit <strong>der</strong> Menschen erdulden müssen. Als einzige deutsche<br />

Organisation ist <strong>der</strong> <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> mit Ewa<br />

Gara (LV Bayern) vertreten.<br />

23. März in Paris: "Le sans voix - ont des droits" (Rechte für die ohne<br />

Stimme) und "Justice - pour les animaux" (Gerechtigkeit für die<br />

<strong>Tiere</strong>) - bis zur Heiserkeit skandieren die zahlreichen Tierschutzorganisationen<br />

aus Frankreich und Europa die eindringlichen Appellle<br />

an Politiker und Bevölkerung. Die über 1200 Demonstranten ziehen<br />

vom place D´Italie bis zum Montparnasse und for<strong>der</strong>n lautstark<br />

Fairness, Gerechtigkeit und Schutz für <strong>Tiere</strong>, die in unserer Gesellschaft<br />

leben - und leiden. An <strong>der</strong> Gleichgültigkeit <strong>der</strong> Menschen, ihrer<br />

Grausamkeit und Profitgier leiden, vegetieren und sterben.<br />

Die Polizei hat für die Manifestation am heutigen Tag die Strecke gesperrt<br />

u nd aus allen Fenstern schauen Menschen, winken und klatschen,<br />

zeigen sich mit ihren Hunden auf den Balkonen und signalisieren<br />

Zustimmung mit den Demonstranten aus ganz Europa, die<br />

sich da lautstark für <strong>Tiere</strong> einsetzen und für <strong>der</strong>en Wohlergehen<br />

kämpfen.<br />

Der Tierschutz hat in Frankreich eine untergeordnete Stellung; seit<br />

Jahren kämpfen Tierschutzorganisationen um mehr Rechte für <strong>Tiere</strong><br />

und hoffen nun vor <strong>der</strong> anstehenden Präsidentenwahl Politiker<br />

und Öffentlichkeit für die Tierschutzbelange sensibilisieren zu könnnen.<br />

Die "Union pour les Animaux" (Union für die <strong>Tiere</strong>) beseht aus<br />

den vier großen französischen Tierschutzorganisationen "One Voice",<br />

"SOS Grand Bleu", "Animaux Secours" und "Alliance pour la<br />

suppression des corridas".<br />

Vor dem Bahnhof Montparnasse endet die Demonstration mit einer<br />

Kundgebung; die Tierschützer verharren in einer Schweigeminute für<br />

die <strong>Tiere</strong> in aller Welt. Text: Ewa Gara/Claudia Lotz<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

19


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

20<br />

LV HANBURG<br />

Mehrmaliges tägliches Füttern mit spezieller<br />

Welpennahrung und das intensive<br />

Sauberhalten <strong>der</strong> Zwinger bedeuten<br />

einen enormen Mehraufwand für das<br />

Pflegepersonal und die Tierärztin.<br />

Denn das Gewicht <strong>der</strong> Kleinen muss jeden<br />

Tag kontrolliert werden, einmal die<br />

Woche bekommt je<strong>der</strong> Welpe seine<br />

Wurmkur, mit fünf Wochen dann die<br />

Welpen-Impfung und vor Vermittlung<br />

noch den Mikrochip und noch einmal<br />

einen letzten Gesundheits-Check.<br />

Manchmal kommen dann noch unliebsame<br />

"Kin<strong>der</strong>krankheiten" in Form<br />

von Durchfall und Husten dazu - und<br />

doch ist es noch weitaus mehr, was wir<br />

den Welpen mitgeben müssen.<br />

Das Zauberwort heißt Sozialisierung.<br />

Die Sozialisierungsphase beginnt mit<br />

<strong>der</strong> achten und endet ca. in <strong>der</strong> sechzehnten<br />

Lebenswoche. Sie zeichnet sich<br />

beson<strong>der</strong>s durch das freundliche, unvoreingenommene<br />

Verhalten <strong>der</strong> Wel-<br />

Ende letzten und Anfang dieses Jahres hatten wir insgesamt fünf<br />

große Welpen-Würfe vom Terrier- bis zum Bernhardinermischling<br />

im Franziskus-Tierheim zu betreuen. Wie jedes unserer Tierheime<br />

bestätigen kann, stellt so ein Wurf mit Welpen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

wenn sie ohne Muttertier abgegeben werden, eine große<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung für das gesamte Tierheimteam dar.<br />

pen <strong>gegen</strong>über fremden Hunden und<br />

Menschen aus. Auch die Lernfähigkeit<br />

ist in dieser Phase beson<strong>der</strong>s hoch. So<br />

lernt <strong>der</strong> Welpe durch intensiven Kontakt<br />

mit seiner Umwelt, die Umgebung<br />

einzuschätzen, auf Verhaltensweisen<br />

und Signale an<strong>der</strong>er Hunde o<strong>der</strong> Menschen<br />

adäquat zu reagieren, Körpersprache<br />

zu verstehen und seinen Platz<br />

in einer Rangordnung zu suchen und<br />

sich entsprechend zu verhalten (VETIM-<br />

PULSE 18/99).<br />

Da wir es lei<strong>der</strong> nicht immer schaffen,<br />

den Welpen schon mit acht Wochen in<br />

ein neues Zuhause zu vermitteln, sind<br />

sowohl Mitarbeiter als auch Ehrenamtliche<br />

gefragt, die Welpen mit ihrer Umgebung<br />

vertraut zu machen. Hierzu gehört<br />

z.B. <strong>der</strong> Gang mit den Welpen in<br />

den Park, <strong>der</strong> Kontakt zu fremden Hunden,<br />

<strong>der</strong> Kontakt zu Kin<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> Besuch<br />

des nächsten U-Bahnhofs usw.<br />

Hierbei ist es natürlich auch sehr wichtig,<br />

den Welpen nicht zu überfor<strong>der</strong>n<br />

und die Dauer dieser Ausflüge auf maximal<br />

15 Minuten zu beschränken.<br />

Um den neuen Haltern unserer Welpen<br />

die Wichtigkeit <strong>der</strong> Sozialisierungsphase<br />

und damit die Teilnahme an einer<br />

WELPENTREFFEN IM TIERHEIM<br />

EIN WICHTIGER<br />

HUNDELEBEN<br />

Welpenspielgruppe zu erläutern, sind<br />

wir dazu übergegangen, den ersten<br />

Nachimpfungstermin mit einem Welpentreffen<br />

im Tierheim zu verbinden.<br />

Bei den neuen Hundebesitzern findet<br />

dies stets großen Anklang. Häufig<br />

kommt die ganze Familie mit, weil allle<br />

die Geschwister ihres neuen Familienmitgliedes<br />

kennen lernen wollen. Je<strong>der</strong><br />

kann sich noch mal davon überzeugen,<br />

dass sein Welpe <strong>der</strong> schönste<br />

ist und auch schon am meisten kann.<br />

Währenddessen wird immer ein Welpe<br />

zur Zeit Tierärztin und Tierheimleiterin<br />

Dr. Nicole Moniac vorgeführt. Je<strong>der</strong><br />

Welpe wird gewogen und untersucht<br />

und bekommt seine Nachimpfung.<br />

Nach spätestens 90 Minuten sind die<br />

Kleinen k.o. und auch die Besitzer<br />

müssen die Antworten auf ihre vielen<br />

Fragen verarbeiten. Und ohne unser<br />

Zutun verabreden sie sich gleich wie<strong>der</strong><br />

- ein echter Beweis dafür, dass es allen<br />

Teilnehmern gefallen hat. Und auch wir<br />

können uns durch diese Treffen noch<br />

einmal ein Bild von den Menschen machen,<br />

die wir für unsere Welpen ausgesucht<br />

haben und ihnen abschließend<br />

wichtige Tipps mit auf den Weg geben.


SCHRITT INS<br />

Dank an die großzügigen Spen<strong>der</strong><br />

Mit großer Anteilnahme hat <strong>der</strong> LV Hamburg<br />

den Tod einer großen Tierfreundin<br />

zur Kenntnis genommen, die seit über 40<br />

Jahren Mitglied im Landesverband war. In<br />

<strong>der</strong> gesamten Zeit blieb die Hamburgerin<br />

dem Franziskus-Tierheim in tiefer Zuneigung<br />

verbunden. Wir werden ihr ein inniges<br />

Andenken bewahren. Im Sinne <strong>der</strong><br />

Verstorbenen baten die Angehörigen - statt<br />

zugedachter Blumengestecke - um eine<br />

Spende für das Tierheim. 63 Einzelspenden<br />

mit einer Gesamtsumme von 2.450<br />

Euro wurden uns überwiesen. Ein Zeichen,<br />

wie überaus beliebt sie gewesen ist. An<br />

dieser Stelle spricht Angelica Blank, die Leiterin<br />

des LV Hamburg, noch einmal ihren<br />

Dank und Anerkennung im Namen des<br />

gesamten Tierheimteams für die Verstorbene<br />

aus.<br />

Der Taxiruf 040/ 40 10 11 ist Tierfreunden<br />

in Hamburg ein Begriff: Nicht genug, dass<br />

dieses tierliebe Unternehmen Hunde je<strong>der</strong><br />

Größe, Katzen und Kleintiere gerne in seine<br />

Wagen steigen lässt, son<strong>der</strong>n auch jährlich<br />

mit einem großzügigen Scheck über<br />

1000 Euro das Franziskus-Tierheim unterstützt.<br />

Angelica Blank dankt Geschäftsführer<br />

Günther Möller ganz herzlich für diese<br />

beispielhafte Geste im Sinne <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>.<br />

Das Benefiz-Konzert in <strong>der</strong> Fabrik am 8.<br />

März war mit fast über 300 Gästen ein<br />

voller Erfolg. Die Musiker verzichteten auf<br />

ihre Gagen und stellten den Erlös von<br />

1.250 Euro dem Franziskus-Tierheim zur<br />

Verfügung - eine große Hilfe für unsere<br />

tägliche Arbeit. Die Landesverbandsleiterin<br />

freut sich sehr und bedankt sich hier noch<br />

einmal für die großmütige Spende.<br />

In unserem Katzenhaus in Göttingen<br />

wird seit langem vorbildlicher Tierschutz<br />

praktiziert und unzähligen misshandelten<br />

und ausgesetzten Katzen geholfen.<br />

Doch wie im RdT 1/02 dargelegt,<br />

braucht das Katzenhaus selbst<br />

finanzielle Unterstützung: Es fehlen die<br />

Gel<strong>der</strong> für dringende Sanierungsarbeiten<br />

an Haus und Außengehegen. Der<br />

Kostenvoranschlag allein für die Trokkenlegung<br />

<strong>der</strong> Außenmauern des Hauses<br />

beläuft sich auf ca. 6500 Euro -<br />

dank Ihrer großzügigen Spenden mit<br />

ca. 500 Euro scheint das Projekt in etwas<br />

greifbarere Nähe zu rücken.<br />

Wie wichtig <strong>der</strong> Fortbestand des Katzenhauses<br />

für den LV Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

ist, sehen Sie selbst: Vor einigen Tagen<br />

fuhr im Katzenhaus eine Taxe vor und<br />

<strong>der</strong> Fahrer übergab uns eine schwerkranke<br />

Katze, stark blutend und völlig<br />

abgemagert. Unbekannte hatten sie<br />

ihm mit den Worten übergeben, "bitte<br />

sofort ins Katzenhaus bringen!"<br />

Am selben Tag geht bei <strong>der</strong> Landesverbandsleiterin<br />

Hannelore Thied ein Hilferuf<br />

ein. Drei Ziegen (jeweils 5 Jahre)<br />

und ein acht Monate alter Ziegenbock<br />

sollen abgegeben werden, nachdem<br />

<strong>der</strong> Besitzer plötzlich verstarb. Während<br />

Hannelore Thied telefonisch nach<br />

artgerechten Unterbringungsmöglichkeiten<br />

für die verwaisten Ziegen sucht,<br />

kommt eine neue Hiobsbotschaft: Das<br />

neue Herrchen von Rottweiler Asbach<br />

verlor seine Arbeit und kann die hohe<br />

Hundesteuer von 600 Euro pro Jahr<br />

nicht mehr zahlen.<br />

LV NIEDERSACHSEN<br />

Sanierung des Katzenhauses: Das Projekt ist<br />

nur mit Ihrer Unterstützung realisierbar!<br />

Der Hintergrund: Asbach lebte auf einem<br />

Laubengrundstück mit Tauben,<br />

Katzen und Kaninchen, bis sein Besitzer<br />

starb. Der sanftmütige und geduldige<br />

Rottweiler-Rüde wurde vom Amtsveterinär<br />

als "nicht gefährlich" eingestuft und<br />

fand mit Hilfe des LV Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

ein schönes Zuhause als Zweithund.<br />

Asbach, 6 Jahre, hängt an seinem neuen<br />

Herrchen und soll auf keinem Fall<br />

abgegeben werden.<br />

Wenn Sie uns unterstützen möchten,<br />

freuen wir uns sehr. Unser Dank an dieser<br />

Stelle gilt allen großzügigen Spen<strong>der</strong>n.<br />

Wie Sie helfen können:<br />

Asbach<br />

Wer unterstützt unser Sanierungsvorhaben<br />

im Katzenhaus mit Spenden?<br />

Wer übernimmt eine Patenschaft<br />

für unsere Gnadenbrotpferde Fanny,<br />

Opa und Nero?<br />

Wer schenkt den Ziegen ein neues<br />

Zuhause?<br />

Wer übernimmt eine Patenschaft<br />

für Asbach o<strong>der</strong> trägt die Hundesteuer?<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

22<br />

GST. NORDEN<br />

Ende Februar bringt die Polizei einen<br />

Hund ins Tierheim Hage. Der Hovawartrüde,<br />

ca. 3,5 Jahre alt, war Passanten<br />

aufgefallen, als er in deutlicher<br />

Panik auf <strong>der</strong> belebten Straße vor dem<br />

Fähranleger in Norden hin und herrannte.<br />

Der Hund wird ins Tierheim<br />

Hage gebracht - und stellt die Mitarbeiter<br />

mit seiner auffälligen Verstörung<br />

vor ein Rätsel.<br />

Bis heute reagiert Aron, wie das Tierheimteam<br />

den Rüden nennt, mit starker<br />

Furcht und Misstrauen auf sein Umfeld.<br />

Menschen, Geräusche, Gegenstände,<br />

bestimmte Kleidungen und Bewegun-<br />

gen lösen in ihm erhebliche Angst und<br />

großes Erschrecken aus. Auf jede Form<br />

von Annäherung, sei sie noch so behutsam<br />

und vorsichtig, reagiert das Tier<br />

mit Fluchtversuchen o<strong>der</strong> Drohgebärden.<br />

In einer Narkose wird die Tätowierung<br />

AUR im rechten und 11 98 im<br />

linken Ohr gefunden. Es handelt sich,<br />

nach ausführlichen Recherchen, dabei<br />

nicht um die Kennzeichnung eines<br />

Zuchtverbandes.<br />

Tierheimleiterin Marion Kück: "Wir vermuten,<br />

nachdem wir Aron nun über<br />

Wochen beobachten konnten, dass er<br />

im Zwinger o<strong>der</strong> (dunklen) Verschlag<br />

TIERE IN NOT - GLÜCKLICH VERMITTELT!<br />

Erinnern Sie sich noch an Jerry (RdT 4/01), <strong>der</strong> nach dem Tod seines zweiten<br />

Besitzers abermals ins Tierheim kam? Vielleicht hatte sich <strong>der</strong> liebenswerte<br />

kleine Kerl bereits damit abgefunden, die letzten Jahre seines Lebens im Tierheim<br />

zu verbringen - doch dann schaute Frau Wäcken Jerry einmal zu tief in die Augen.<br />

Die Zuneigung war auf beiden Seiten sofort groß - und Tierheimleiterin Marion Kück<br />

hat inzwischen einen überaus glücklichen Hund in seinem neuen, harmonischen Zuhause<br />

besucht.<br />

IHRE MITHILFE<br />

IST GEFRAGT<br />

WER KENNT DIESEN HOVAWART-RÜDEN?<br />

DER VERSTÖRTE ARON<br />

gehalten wurde. Der Rüde hat scheinbar<br />

kaum Erfahrungen und Begegnungen<br />

mit <strong>der</strong> Umwelt gemacht und<br />

fürchtet alle Menschen als permanente<br />

Bedrohung." Um Hunden wie Aron die<br />

Möglichkeit zu geben, sich außerhalb<br />

seiner Box zu je<strong>der</strong> Zeit im Freien aufhalten<br />

zu können, ohne dabei mit Personen<br />

in eine erzwungene Berührung<br />

treten zu müssen, soll eine Schleuse<br />

vom Hundetrakt ins Freigehege gebaut<br />

werden. Für dieses dringende Projekt<br />

benötigt das Tierheim Hage finanzielle<br />

Unterstützung und würde sich über<br />

Ihre Hilfe sehr freuen!<br />

Happy End auch für Kater Edo: Gewissenlose Feriengäste hatten ihren Kater<br />

einfach in ihrem Urlaubsquartier in Norden zurück gelassen. Im Tierheim fand sich<br />

lange Zeit kein Besucher, <strong>der</strong> Edo adoptiert hätte. Bis <strong>der</strong> neue BMT-Tierschutz-Kalen<strong>der</strong><br />

2002 erschien, in dem für den Kater Paten gesucht wurden. Plötzlich klingelten<br />

die Telefone im Tierheim Hage Sturm - alle wollten etwas für den mittlerweile<br />

4 Jahre alten Kater tun. Und unter den Anrufern fand sich dann sogar eine<br />

liebevolle Familie, die Edo ein wun<strong>der</strong>bares Zuhause geschenkt hat.


Urteile<br />

§§<br />

Nach den Vorschriften <strong>der</strong> Landesjagdgesetze<br />

Generelle Leinenpflicht unrechtmäßig Eine Regelung, wonach ohne Rücksicht auf Art<br />

und Größe <strong>der</strong> Hun<strong>der</strong>assen für das gesamte Gemeindegebiet ohne zeitliche Ausnahmen ein<br />

genereller Leinenzwang besteht, ist unzulässig. Ein Hundehalter aus Lünen muss zwei <strong>gegen</strong> ihn<br />

durch die Stadt verhängte Bußgel<strong>der</strong> in Höhe von je 100 DM nicht bezahlen. Die Richter sprachen<br />

ihn frei, weil die Bußgeldbescheide auf einer Verordnung beruhten, die we<strong>der</strong> nach Art und<br />

Größe <strong>der</strong> Hunde differenziert, noch bestimmte Zeiten auf kenntlich gemachten öffentlichen Flächen<br />

Ausnahmen vom Leinenzwang zulässt. Dem Leinenzwang zum Schutz <strong>der</strong> Bevölkerung ist<br />

zwar weitgehend Vorrang einzuräumen. Durch die Verordnung, die überhaupt keine Ausnahmen<br />

zulässt, werden die Rechte von Hundehaltern, insbeson<strong>der</strong>e an einer artgerechten Tierhaltung,<br />

aber unangemessen eingeschränkt. (Oberlandesgericht Hamm, Az.: 5Ss Owi 1125/00)<br />

Kein Anleinen für folgsamen Hunde<br />

dürfen Hunde zum Schutz des Wildbestandes im Wald nicht ohne Aufsicht frei laufen gelassen<br />

werden. Dies bedeutet aber nicht, dass die <strong>Tiere</strong> ständig angeleint sein müssen. Ein Verstoss <strong>gegen</strong><br />

die gesetzliche Vorschrift liegt erst dann vor, wenn sich <strong>der</strong> Hund im Jagdbezirk außerhalb<br />

<strong>der</strong> Sicht- o<strong>der</strong> Rufweite des Hundeführers aufhält o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hundeführer nicht die tatsächliche<br />

Möglichkeit hat, durch gezielte Kommandos o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Handlungen eine Kontrolle über sein<br />

Tier auszuüben. Ein Hund kann somit auch unter Kontrolle sein, wenn er nicht angeleint ist. (Amtsgericht<br />

Altenkirchen Az.: 2109 Js 35731/96-9 Owi.).<br />

Hund am Arbeitsplatz<br />

Arbeitgeber sind grundsätzlich berechtigt, Mitarbeitern<br />

das Mitbringen von Hunden an den Arbeitsplatz zu untersagen. Hat <strong>der</strong> Arbeitgeber<br />

dem Arbeitnehmer aber das Mitbringen des Hundes gestattet o<strong>der</strong> über einen längeren Zeitraum<br />

geduldet, so kann er die Anwesenheit des Hundes im Arbeitszimmer nur dann untersagen, wenn<br />

gewichtige Gründe <strong>gegen</strong> das Verbleiben des <strong>Tiere</strong>s am Arbeitsplatz vorliegen. Hierzu zählen Ärger<br />

mit Mitarbeitern, Belästigung des Publikumsverkehrs o<strong>der</strong> auch hygienische Gründe (Arbeitsgericht<br />

Heidelberg Az.: 5Ca 454/91).<br />

Begrenzte Tierarztkosten<br />

Eine Hauskatze wurde von einem Hund (Foxterrier)<br />

angegriffen und an <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>pfote schwer verletzt. Die Katzenhalterin brachte ihr Tier zum<br />

Tierarzt, <strong>der</strong> eine aufwendige Operation vornehmen mußte. Die Behandlungskosten von<br />

4.670,81 DM stellte die Katzenhalterin <strong>der</strong> Haftpflichtversicherung des Hundehalters in Rechnung.<br />

Als diese sich nur bereit erklärte, 338,68 DM des Schadensbetrages zu übernehmen, klagte<br />

die Katzenhalterin. Das Gericht gab ihr überwiegend Recht, begrenzte aber den Schadensanspruch<br />

auf insgesamt 3.000 DM. <strong>Tiere</strong> würden zwar nicht mehr als bloße Sachen, son<strong>der</strong>n als<br />

Mitgeschöpfe angesehen, dennoch dürfen die Behandlungskosten nicht ins Unermessliche reichen,<br />

so die Auffassung des Gerichtes. Es hielt für eine Hauskatze 3.000 DM als Obergrenze für<br />

gerechtfertigt (Landgericht Bielefeld, Az.: 22S13/97).<br />

Fundkatze unrechtmäßig behalten Tierfreunde fanden eine verstörte und leicht<br />

verletzte Katze und nahmen sie mit nach Hause. Die Verletzungen ließen sie durch einen Tierarzt<br />

behandeln. Nach über einem Jahr meldete sich eine Katzenzüchterin und behauptete, dass die<br />

Katze ihr entlaufen sei. Da es sich um eine sehr seltene Katzenrasse handelte und <strong>der</strong> Eigentumsnachweis<br />

anhand einer Blutuntersuchung geführt werden konnte (Blutsverwandtschaft zu an<strong>der</strong>en<br />

<strong>Tiere</strong>n aus <strong>der</strong> Zucht), mussten die Fin<strong>der</strong> die Katze, nebst einem zwischenzeitlich geborenen<br />

Jungtier wie<strong>der</strong> zurückgeben. Die Regelung, wonach Fundsachen nach 6 Monaten in das Eigentum<br />

des Fin<strong>der</strong>s übergehen, greift hier nicht, da das Fundtier nicht ordnungsgemäß an das<br />

zuständige Tierheim abgegeben wurde. Dem Besitzer wurde somit nicht die Möglichkeit eröffnet,<br />

sein Tier im Tierheim wie<strong>der</strong>zufinden. (Amtsgericht Herborn Az.: 5C112/97)<br />

T IERE IM R ECHT<br />

INTERESSANTES AUS DEM GERICHTSSAAL<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

23


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

24<br />

R UMÄNIEN<br />

Seit über sieben Jahren engagieren<br />

sich die Tierärztinnen<br />

Dr. Monika Koller und Dr. Eva<br />

Reischl ehrenamtlich für den LV<br />

Bayern (BMT) in Rumänien. In<br />

dem osteuropäischen Land<br />

gibt es zahlreiche Tierschutzprobleme:<br />

Das Elend <strong>der</strong> Straßenhunde,<br />

dem in- und ausländische Tierschutzorganisationen<br />

mit großem<br />

Einsatz durch Kastrationsaktionen<br />

und medizinische<br />

Versorgung begegnen - und<br />

die fürchterliche Tragödie <strong>der</strong><br />

misshandelten Bären.<br />

In Rumänien werden viele Bären<br />

als Touristenattraktion unter entsetzlichsten<br />

Bedingungen in engen<br />

Verschlägen und Käfigen gehalten.<br />

Dringend notwendig ist ein<br />

Reservat für die vielen Bären, die<br />

noch in Gefangenschaft leben. Die<br />

rumänischen Behörden können<br />

solche <strong>Tiere</strong> zwar konfiszieren - die<br />

rechtlichen Grundlagen existieren<br />

- doch ist eine Beschlagnahmung<br />

nur sinnvoll, wenn es auch Platz<br />

für die Bären gibt. Aus finanziellen<br />

Gründen sind dem Staat hier die<br />

Hände gebunden. Nun wurde ein<br />

Grundstück zur Verfügung gestellt,<br />

auf dem ein Bären-Reservat entstehen<br />

soll. Gemeinsam mit <strong>der</strong><br />

Welttierschutzgesellschaft (WSPA)<br />

und engagierten Tierschützern<br />

kämpfen Dr. Monika Koller und Dr.<br />

Eva Reischl für die Realisierung des<br />

Projekts in einem Naturschutzgebiet<br />

in den Karpaten.<br />

Einer dieser Bären, die eines Tages<br />

in dem Reservat leben sollten, war<br />

Maya. Sie hat kein an<strong>der</strong>es Leben<br />

kennen lernen dürfen. Dr. Monika<br />

Koller erzählt in ergreifen<strong>der</strong> Weise<br />

das erschütternde Leben <strong>der</strong> Bärin<br />

und ihre letzten Wochen.<br />

BMT Auslandstierschutz<br />

BÄREN IN RUMÄNIEN<br />

EINES DER TRAURIGSTEN KAPITEL IM<br />

Maya<br />

“Ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen<br />

bin o<strong>der</strong> wer mich in diesen<br />

kleinen Käfig gesteckt hat. Als ich klein<br />

und niedlich war, baute man dieses Eisengestell<br />

um mich herum. Manchmal<br />

kamen Fremde vorbei und fütterten<br />

mich. Manchmal waren es freundliche<br />

Menschen, manchmal ...<br />

Manchmal kam jemand vorbei und<br />

säuberte den Käfig. Sie schoben ihn<br />

einfach zur Seite; es gab keine Tür.<br />

O<strong>der</strong> sie schwemmten ihn aus, mit viel<br />

Lärm und Getöse. Sie machten mir<br />

Angst. Manchmal...o<strong>der</strong> oft?<br />

Ich saß alleine in diesem Gefängnis.<br />

Wenn es regnete, war ich nass. Wenn<br />

es schneite, war mir kalt. Wenn die<br />

Sonne schien, gab es keinen Schatten.<br />

Ich weiß nicht, welche Jahreszeit mir<br />

lieb war - alle ließen mich gleichermaßen<br />

leiden. Und sie wie<strong>der</strong>holten sich,<br />

jahraus, jahrein, Regen, Kälte, Schnee<br />

und gleißende Sonne. Dann kam eines<br />

Tages eine Frau und sie war ganz an<strong>der</strong>s.<br />

Sie sprach mit mir.<br />

Und ich hörte ihr zu. Sie kam immer<br />

wie<strong>der</strong>. Sie gab mir Schatten, wenn die<br />

Sonne brannte, und sie baute ein Dach<br />

als Regenschutz. Sie gab mir eine<br />

strohgefüllte kleine Höhle für den Winter<br />

und baute eine Tür in mein Gefängnis.<br />

Sie hatte keine Angst vor mir und<br />

ich nicht vor ihr. Sie berührte mich und<br />

kraulte mich und nannte mich Maya. Es<br />

war - gemessen an meinem bisherigen<br />

Leben - ein schönes Jahr. Täglich<br />

brachte man mir Essen; alles, was ich<br />

gerne mochte. Sie blieben immer eine<br />

gewisse Zeit, um mich zu unterhalten.<br />

Viel zu kurz war diese Zeit und ich wartete<br />

nur auf ihr Wie<strong>der</strong>kommen. Dann<br />

zog dieser harte Winter ins Land. Trotz<br />

ihrer Hilfe habe ihn schlecht verkraftet.


TIERSCHUTZ<br />

Es war unsagbar kalt, Minus 30 Grad!<br />

Und nur das wenige Stroh. Ich konnte<br />

plötzlich nicht mehr aufstehen.<br />

Es war, als fühlte ich nichts mehr in meinen<br />

Beinen. Ich biss hinein, ich fühlte<br />

nichts. Aber eine schreckliche Wunde<br />

klaffte dort, wo vorher weicher Pelz war<br />

... und alle wurden ganz aufgeregt. Sie<br />

bedrängten mich und quälten mich mit<br />

Spritzen. Immer wie<strong>der</strong> schlief ich für<br />

Stunden; mein Bein war fast wie vorher.<br />

Sie sagten, es sei operiert. Wie<strong>der</strong><br />

schlief ich lange.<br />

Seither kommen sie täglich, um mich<br />

zu behandeln. Es sei zu meinem Besten.<br />

Ich bin nicht sehr freundlich, wenn<br />

sie mich wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong> spritzen,<br />

auch wenn ich es nicht spüre. Ich habe<br />

immer weniger Gefühl in meinen<br />

Hinterbeinen. Es ist nicht kalt, und sie<br />

bringen mir genug zu essen. Aber von<br />

Tag zu Tag werde ich trauriger. Ich<br />

fresse wie<strong>der</strong> an meinem Bein und es<br />

blutet.<br />

Es kommt eine fremde Frau, die alles<br />

verän<strong>der</strong>t. Sie droht mir, wenn ich an<br />

meinem Bein fresse, aber sie bleibt bei<br />

mir und lenkt mich ab. Auch sie nennt<br />

mich Maya und krault mich. Lange<br />

schaut sie mich an. Ich schaue in ihre<br />

Augen, und ich glaube, sie versteht<br />

mich.<br />

Sie versteht, dass ich eigentlich nur<br />

noch Angst habe. Angst vor den Spritzen,<br />

Angst vor den Menschen, die mir<br />

wehtun, Angst vor <strong>der</strong> ungewohnten<br />

Umgebung. Ich weiß nicht, warum<br />

meine Beine nicht mehr tun, was ich<br />

will. Warum ich nicht aufstehen und<br />

weglaufen kann. Ich strecke meine Pfote<br />

aus dem Käfig. Sie nimmt sie nicht.<br />

Sie kennt mich nicht so gut, dass sie mir<br />

vertraut - aber dann krault sie mich<br />

doch wie<strong>der</strong>. Es tut gut. Und sie verspricht<br />

nicht fortzugehen, bis mein Leiden<br />

ein Ende hat.<br />

Lange streiten sie immer wie<strong>der</strong> um<br />

mich, ich nehme es nicht wahr, ich bin<br />

müde und schlafe viel. Sie gibt mir<br />

immer wie<strong>der</strong> Medikamente. Endlich<br />

scheinen sich alle einig zu sein. Ich spüre,<br />

dass sie froh ist; ich bin es auch. Es<br />

wird ruhig im Raum. In meinem Halbschlaf<br />

merke ich, dass sie meinen Käfig<br />

betritt, sie gibt mir eine letzte Spritze.<br />

Und während sie das tut, nennt sie<br />

mich Maya und krault mich und ich bin<br />

noch einmal für eine ganz kurze Zeit<br />

glücklich.”<br />

Zu den Fakten:<br />

Ende Februar erhielten wir (Dr. Eva<br />

Reischl und ich) einen Anruf. Maya ginge<br />

es sehr schlecht und sie habe eine<br />

riesige Wunde an einem Hinterbein.<br />

Maya ist eine Bärin, die im rumänischen<br />

Bran lange Zeit hinter einem Restaurant<br />

in <strong>der</strong> Nähe des so genannten<br />

Draculaschlosses als Touristenattraktion<br />

gehalten und seit zwei Jahren von<br />

uns mitversorgt und medizinisch betreut<br />

wurde.<br />

Narkosemittel war vor Ort nicht vorhanden<br />

und ein rumänischer Zootierarzt<br />

hatte bereits seine "Künste versucht".<br />

Dr. Reischl flog am folgenden<br />

Tag in die Karpaten, um gemeinsam<br />

mit einem chirurgisch versierten Tierarzt<br />

aus Bukarest einen Operationsver-<br />

Bären als Touristenattraktion: Lebenslanges Elend.<br />

A USLANDSTIERSCHUTZ<br />

Maya wird noch einmal operiert.<br />

such durchzuführen.<br />

Trotz intensivster Bemühungen verschlechterte<br />

sich <strong>der</strong> Zustand <strong>der</strong> Bärin<br />

in den nächsten Wochen dramatisch.<br />

Beide Hintergliedmaßen waren vollständig<br />

gelähmt und so gut wie ohne<br />

Blutzirkulation. Das führte zu einer lebensbedrohlichenSelbstverstümmelung<br />

mit <strong>der</strong> Gefahr des Verblutens.<br />

Nach zwei Tagen harter Diskussionen<br />

um die Zuständigkeiten durfte ich Ende<br />

März die todkranke Bärin Maya einschläfern<br />

und von ihrem hoffnungslosen<br />

Zustand erlösen.<br />

Dr. Monika Koller<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

25


Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

26<br />

HAUPTGESCHÄFTSSTELLE<br />

Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München<br />

Leiter: Alfred Mutzl (www.bmt-tierschutz.dsn.de)<br />

Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23<br />

Postbank München Kto. 1819 30-807 (BLZ 700 100 80)<br />

VORSTAND<br />

1. <strong>Bund</strong>esvorsitzende:<br />

Jutta Breitwieser, „Elisabethenhof“<br />

Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim<br />

Tel. (06035) 96 11 11/59 16, Fax (06035) 96 11 18<br />

2. <strong>Bund</strong>esvorsitzen<strong>der</strong>:<br />

Dr. Jörg Styrie<br />

Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin<br />

Tel. (030) 43 65 58 64, Fax (030) 43 65 58 65<br />

<strong>Bund</strong>esschatzmeister: (pattuehm@compuserve.de)<br />

Hans Hoffsümmer, Gierather Str. 51<br />

51469 Bergisch-Gladbach<br />

Tel. (02202) 59517, Fax (040) 7511 01 64 89<br />

<strong>Bund</strong>esschriftführerin:<br />

Karin Stumpf, Am Heiligenhäuschen 2, 50859 Köln,<br />

Tel. (0221) 950 51 55, Fax (0221) 950 51 57<br />

LANDESVERBÄNDE<br />

B UND GEGEN M ISSBRAUCH DER T IERE<br />

BMT LV Baden-Württemberg<br />

Ohnastetter Straße 13, 72805 Lichtenstein<br />

Leiter: Dr. Uwe Wagner<br />

Tel. (07129) 6 09 93, Fax (07129) 6 08 98<br />

Kreissparkasse Reutlingen Kto. 75 7889 (BLZ 640 500 00)<br />

BMT LV Bayern<br />

Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München<br />

Leiter: Alfred Mutzl<br />

Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23<br />

Postbank München Kto. 142 20-802 (BLZ 700 100 80)<br />

Son<strong>der</strong>konto Rumänien<br />

HypoVereinsbank Kto. 35 94 68 29 (BLZ 700 202 70)<br />

BMT LV Berlin (www.tierschutz-bmt-berlin.de)<br />

Leiter: Dr. Jörg Styrie (jstyrie@aol.com)<br />

Postbank Berlin Kto. 9603-107 (BLZ 100 100 10)<br />

BMT LV Bremen<br />

Kattenescher Weg 76, 28277 Bremen<br />

Leiterin: Verena Krüpe<br />

Tel. (0421) 82 07 59<br />

Tierheim „Arche Noah“<br />

Rodendamm 10, 28816 Stuhr<br />

Tel. und Fax (0421) 89 01 71<br />

Postbank Hamburg Kto. 204202-208 (BLZ 200 100 20)<br />

Sparkasse Bremen Kto. 1050 004 (BLZ 290 501 01)<br />

BMT LV Hamburg/Schl.-Hlst. (www.franziskustierheim.de)<br />

Leiterin: Angelica Blank, Tel. (040) 55 49 28-34, Fax -32<br />

„Franziskus-Tierheim“, Tel. (040) 5 89 46 15<br />

Lokstedter Grenzstraße 7, 22527 Hamburg<br />

Haspa Kto. 1049220799 (BLZ 200 505 50)<br />

Postbank Kto. 111266-203 (BLZ 200 100 20)<br />

BMT LV Nie<strong>der</strong>sachsen/Thüringen<br />

Hauptstraße 7a, 37355 Vollenborn<br />

Leiterin: Hannelore Thied<br />

Tel. (036076) 40 555, Fax (036076) 40 556<br />

„Katzenhaus“, Luttertal 79, 37075 Göttingen<br />

Tel. (0551) 2 28 32<br />

Postbank Hannover Kto. 732 223 06 (BLZ 250 100 30)<br />

mit 11 Geschäftsstellen und 7 Tierheimen<br />

LANDESGESCHÄFTSSTELLEN<br />

BMT LG Hessen<br />

www.tierheim-elisabethenhof.de<br />

Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim<br />

Leiterin: Jutta Breitwieser<br />

Tel. (06035) 96 11 11, Fax (06035) 96 11 18<br />

Tierheim „Elisabethenhof“, Tel. (06035) 59 16<br />

Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim<br />

Frankfurter Sparkasse Kto. 5975 (BLZ 500 502 01)<br />

Hundeauffangstation Ikervar/Ungarn<br />

Petöfi u. 23, H-9756 Ikervar, Son<strong>der</strong>konto: Frankfurter<br />

Sparkasse Kto. 847 275 (BLZ 500 502 01)<br />

BMT LG Kassel (www.wau-mau-insel.de)<br />

Leiter: Dr. Heinz-Wilhelm Selzer<br />

Tierheim „Wau-Mau-Insel“<br />

Schenkebier Stanne 20, 34128 Kassel<br />

Tel. (0561) 86 15 680, Fax (0561) 86 15 681<br />

Postbank Frankfurt Kto. 1717 55-608 (BLZ 500 100 60)<br />

BMT LG Köln (www.tierheim-dellbrueck.de)<br />

Urftstraße 12, 50996 Köln<br />

Leiterin: Sylvia Bringmann<br />

Tierheim „Prof. Armin Spitaler“<br />

Iddelsfel<strong>der</strong> Hardt, 51069 Köln<br />

Tel. (0221) 68 49 26, Fax (0221) 68 18 48<br />

Postbank Köln Kto. 924 02-505 (BLZ 370 100 50)<br />

BMT LG Nordrhein-Westf./Rheinland-Pf./Saarl.<br />

Drosselweg 15, 47661 Issum (www.bmt-nrw.de)<br />

Leiterin: Dagmar Weist<br />

Tel. (02845) 3 75 57, Fax (02835) 44 46 99<br />

Sparkasse Moers Kto. 115 002 066 (BLZ 354 500 00)<br />

für LV Rheinland-Pfalz/Saarland:<br />

Postbank Köln Kto. 294 20-509 (BLZ 370 100 50)<br />

BMT GSt. Norden (BMT-Norden@t-online.de)<br />

Leiterin: Insa Thom<br />

Wilhelm-von-Freeden-Str. 9, 26506 Norden<br />

Tel. (04931) 39 83, Fax (04931) 95 7 999<br />

Tierheim Hage, Leiterin: Marion Kück<br />

Hagermarscher Straße 11, 26524 Hage<br />

Tel. (04938) 4 25, Fax (04938) 91 49 90<br />

Sparkasse Norden Kto. 13 730 (BLZ 283 500 00)<br />

WEITERE ANSCHRIFTEN VON MITARBEITERN:<br />

Renate Domaschke (Tierschutzlehrerin)<br />

www.tierheim-elisabethenhof.de/domaschke.htm<br />

Hauptstraße 31, 61130 Nid<strong>der</strong>au-Erbstadt<br />

Tel. (06187) 21 959<br />

Fax (06187) 20 15 21<br />

Claudia Lotz (Redakteurin) (lotzcl@nexgo.de)<br />

Hugo-Vogel-Str. 5b, 14109 Berlin,<br />

Tel. (030) 80 58 33 38<br />

Fax (030) 80 58 33 39<br />

Jochen Prinz (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)<br />

Saarweg 17, 53129 Bonn, (joprinz@debitel.net)<br />

Tel. (0228) 65 10 72, Fax (0228) 65 10 82<br />

Dr. Jörg Styrie (Wissenschaftlicher Mitarbeiter)<br />

Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin<br />

Tel. (030) 43 65 58 64, Fax (030) 43 65 58 65<br />

INTERNET:<br />

http://www.bmt-tierschutz.dsn.de


J UBILÄUM !!!<br />

50 JAHRE BMT<br />

Wie Sie wissen, wird <strong>der</strong> <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 50 Jahre alt.<br />

50 Jahre, in denen wir für das Wohl <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> gekämpft haben. 50 Jahre,<br />

in denen Sie uns großzügig unterstützt haben.<br />

Wir wollen dieses schöne Jubiläum mit Ihnen feiern! In diesem Überblick<br />

sehen Sie, welche Ereignisse wann und wo stattfinden.<br />

Unabhängig von dieser Aufstellung erhalten Sie in den nächsten Wochen<br />

eine persönliche Einladung von Ihrer Landesgeschäftsstelle. Wir freuen<br />

GESCH.STELLE DATUM ORT T H E M A<br />

BAYERN So., 25.08.02 Gnadenhof Pferde, Pferdetransporte<br />

BERLIN Mo., 26.08.02 Konferenzzentrum Tierschutz und Politik<br />

Impressum<br />

im Haus <strong>der</strong> BFS, Oranienburger Str.13, 10178 Berlin<br />

HESSEN So., 01.09.02 Tierheim Tierschutzlehrerin und vieles mehr<br />

BA-WÜ Sa., 01.09.02 Salach-Hütte Haustier - Aufnahme/<br />

Gesundheit/Altern/Abschied<br />

KASSEL So., 08.09.02 Tierheim Rund ums Tier - Webpelz,<br />

Hundeschule, Hundefrisör...<br />

NORDEN So., 08.09.02 Tierheim Urlaub - ausgesetzte <strong>Tiere</strong><br />

NRW So., 08.09.02 Gnadenhof Zirkustiere<br />

NIEDERS. So., 15.09.02 Katzenhaus Lesung, Musik und Essen<br />

BREMEN Sa., 21.09.02 Tierheim Tellington Touch<br />

KÖLN So., 22.09.02 Tierheim Ehrenamtliche, Hundehaus<br />

HAMBURG Sa., 28.09.02 Tierheim Tiergesundheit<br />

DAS RECHT DER TIERE Nr. 2/2002 Auflage: 30 000 Stück<br />

Mitglie<strong>der</strong>zeitschrift des „<strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> Mißbrauch <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> e. V.“<br />

Redaktion: Claudia Lotz, Jochen Prinz, Dr. Jörg Styrie, Hans Schroer<br />

Gestaltung: Andrea Sturm, Stefan Lotz<br />

Druck: Brendow PrintMedien, Moers<br />

Titelbild: Christine Steimer<br />

Anzeigen: Willy Passmann, Hattinger Str. 837, 44879 Bochum, Tel.: 0234 / 49 42 84<br />

Übernahme von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem<br />

Papier. Der Bezugspreis <strong>der</strong> Zeitschrift „Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>“ ist durch Mitgliedsbeiträge abgegolten.<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2002<br />

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„Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>“ – Postvertriebsstück B 13769 – Entgelt bezahlt<br />

<strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> e.V.<br />

Als gemeinnützig und beson<strong>der</strong>s för<strong>der</strong>ungswürdig anerkannt<br />

Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar<br />

Hauptgeschäftsstelle: D-80803 München lViktor-Scheffel-Str.15<br />

Tel. (089) 3839520 Fax (089) 38395223<br />

50 JAHRE BUND GEGEN MISSBRAUCH DER TIERE ! FEIERN SIE MIT UNS<br />

B EITRITTSERKLÄRUNG<br />

Klaus Sojka/Ute Schulz-Kühnel: Das<br />

neue Tierschutz-Buch, Hrsg:<br />

<strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong><br />

1991 erschienen, hat das Buch auch heute<br />

nichts von seiner Aktualität verloren. Verständlich<br />

und einfühlsam handelt es alle<br />

wichtigen Sachgebiete des Tierschutzes ab.<br />

Unterstützt wird die Darstellung durch Grafiken,<br />

Zeichnungen und Fotos und eignet<br />

sich aufgrund <strong>der</strong> zeitgemäßen Erkenntnisse<br />

und Lösungsanregungen beson<strong>der</strong>s<br />

für den Unterricht; ist jedoch gleichermaßen<br />

ansprechend auch für den Alltagsgebrauch.<br />

Ein hochinteressantes und ein<br />

wichtiges Buch, herausgegeben vom <strong>Bund</strong><br />

<strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong>. Sie können es<br />

<strong>gegen</strong> Portoerstattung von 5 Euro in unserer<br />

Geschäfts- stelle in München (Adresse<br />

S. 26) beziehen.<br />

Ich unterstütze den <strong>Bund</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Missbrauch</strong> <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> e.V. und<br />

werde Mitglied zum selbstbestimmten Jahresbeitrag von DM ......................................................................<br />

(Mindest-Jahresbeitrag: 20 EURO. Mitgliedschaft kann je<strong>der</strong>zeit satzungsgemäß beendet werden.)<br />

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