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Gemengeblat Biissen - Administration Communale de Bissen

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Klautjen 8| 2008 − 4<br />

In <strong>de</strong>r Flur<br />

Bocksbierg liegt<br />

dieser Halbtrockenrasen<br />

mit<br />

vielen seltenen<br />

Arten.<br />

Wisen a Wee<strong>de</strong>n –<br />

Liewensraum fir honnerte vun Arten<br />

Naturschutz be<strong>de</strong>utet für die meisten<br />

Menschen an erster Stelle Schutz<br />

ungenutzter Biotoptypen, wie Tümpel,<br />

Hecken und Brachen. Kaum einer weiß,<br />

dass auch landwirtschaftlich genutzte<br />

Flächen zu <strong>de</strong>n sehr artenreichen<br />

Lebensräumen für Tiere und Pflanzen<br />

gehören können.<br />

Durch die Umstellung von Heuschnitt auf<br />

Silagenutzung, stärkere Düngung und<br />

vermehrten Umbruch von Wiesen (u.a. zum<br />

Maisanbau) haben sich die Lebensbedingungen<br />

für Grünlandbewohner in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahrzehnten stark verän<strong>de</strong>rt, so dass die<br />

Artenvielfalt rapi<strong>de</strong> schwin<strong>de</strong>t und immer mehr<br />

Arten auf <strong>de</strong>n Roten Listen gefähr<strong>de</strong>ter Tier- und<br />

Pflanzenarten auftauchen. Extensiv genutzte<br />

Wiesen und Wei<strong>de</strong>n beispielsweise können<br />

jedoch, im Gegensatz zu intensiv genutzten<br />

Flächen, mehr als 100 Pflanzen- und noch weit<br />

mehr Tierarten beherbergen. Deshalb gehört<br />

<strong>de</strong>r Schutz artenreicher Wiesen und Wei<strong>de</strong>n aus<br />

Naturschutzsicht zu <strong>de</strong>n wichtigsten Aufgaben.<br />

Seit 2002 können in Luxemburg über die staatlichen<br />

Programme zum Erhalt <strong>de</strong>r Artenvielfalt<br />

Bewirtschaftungsverträge mit <strong>de</strong>n Landwirten<br />

abgeschlossen wer<strong>de</strong>n. Im Rahmen dieser<br />

Verträge wird eine naturschutzgerechte Nutzung<br />

<strong>de</strong>r Parzellen festgeschrieben und <strong>de</strong>r<br />

Landwirt erhält im Gegenzug eine entsprechen<strong>de</strong><br />

Entschädigung. Zu <strong>de</strong>n Bedingungen <strong>de</strong>r<br />

Biodiversitätsverträge gehört meist <strong>de</strong>r Verzicht<br />

auf Düngung, sowie bei Wiesen ein Heuschnitt<br />

frühestens ab <strong>de</strong>m 15. Juni und bei Wei<strong>de</strong>n eine<br />

Begrenzung <strong>de</strong>s Viehbesatzes.<br />

Ins Programm aufgenommen wer<strong>de</strong>n nur Wie sen<br />

o<strong>de</strong>r Wei<strong>de</strong>n, die eine beson<strong>de</strong>re naturschützerische<br />

Be<strong>de</strong>utung haben. Im Prinzip gilt als<br />

Aufnahmekriterium das Vorkommen seltener<br />

Arten, beziehungsweise die Zugehörigkeit <strong>de</strong>r<br />

Fläche zu einem nationalen o<strong>de</strong>r europäischen<br />

Schutzgebiet. Deshalb ist die systematische<br />

Kartierung artenreicher Wiesen und Wei<strong>de</strong>n mit<br />

<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Tier- und Pflanzenarten<br />

eine wichtige Voraussetzung für einen gezielten<br />

Schutz.<br />

Wisen a Wee<strong>de</strong>n zu <strong>Biissen</strong><br />

Im Auftrag <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> <strong>Bissen</strong> und mit Unterstützung<br />

<strong>de</strong>s Umweltministeriums wur<strong>de</strong> von<br />

<strong>de</strong>r Biologischen Station SICONA im Jahr 2005<br />

eine Grünlandkartierung durchgeführt. Dabei<br />

konnten insgesamt fast 110 Hektar artenreiche<br />

Grünlandflächen registriert wer<strong>de</strong>n, davon etwa<br />

60 Prozent Wei<strong>de</strong>n, ca. 35 Prozent Wiesen und<br />

Mähwei<strong>de</strong>n und ca. 5 Prozent brachliegen<strong>de</strong>s<br />

Grünland. Viele dieser naturschutzrelevanten<br />

Grünlandflächen konzentrieren sich an steileren<br />

Hängen, weil diese nur schwer zu intensivieren<br />

sind.<br />

Die meisten interessanten Wiesen und Wei<strong>de</strong>n<br />

liegen auf mittelfeuchten bis frischen Standorten.<br />

Eine Beson<strong>de</strong>rheit stellen die Trockenrasen<br />

und Silikatmagerrasen an sehr trockenen, und<br />

die Kleinseggenrie<strong>de</strong> und Feuchtwiesen an<br />

nassen Standorten dar, die jedoch nur kleine<br />

Flächenanteile haben.

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