Familienpflege und Erwerbstätigkeit - Beruf & Familie gGmbH
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2. Zielsetzung <strong>und</strong> methodische Vorgehensweise<br />
2.1. Zielsetzung<br />
Eine Herausforderung für die effektive Ausgestaltung einer familienbewussten Arbeitswelt in<br />
den kommenden Jahrzehnten stellt die Erleichterung der Vereinbarkeit von Pflege <strong>und</strong> <strong>Beruf</strong><br />
dar. Selbst Unternehmen, die sich bereits mit dem Thema „<strong>Familie</strong> <strong>und</strong> <strong>Beruf</strong>“ auseinandersetzen,<br />
befassen sich noch vergleichsweise wenig mit den Vereinbarkeitsproblemen von Beschäftigten,<br />
die neben ihrem <strong>Beruf</strong> etwas zur Pflege Angehöriger beitragen müssen oder<br />
wollen. Der Fokus liegt bisher noch auf der Vereinbarkeit von <strong>Beruf</strong> <strong>und</strong> der Betreuung sowie<br />
Erziehung von Kindern. Eine gezielte Unterstützung von Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmern,<br />
die einen Angehörigen zu Hause pflegen, setzt Kenntnisse von den Problemlagen der<br />
Betroffenen <strong>und</strong> von effektiven betrieblichen bzw. privaten Arrangements voraus, die es dieser<br />
Personengruppe ermöglichen, Pflege <strong>und</strong> <strong>Beruf</strong> nachzukommen.<br />
Diese Ausgangssituation zum Anlass nehmend, hat das Ministerium für Arbeit, Soziales, <strong>Familie</strong><br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit des Landes Rheinland-Pfalz das Institut für Soziologie der Johannes<br />
Gutenberg-Universität Mainz beauftragt, eine explorative Studie zum Thema „<strong><strong>Familie</strong>npflege</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Erwerbstätigkeit</strong>“ durchzuführen.<br />
Unter Einbeziehung auch einiger bisher noch wenig erforschter Aspekte sollte ein Einblick in<br />
das Handlungsfeld Vereinbarkeit von Pflege <strong>und</strong> <strong>Erwerbstätigkeit</strong> gegeben werden, der sowohl<br />
die Perspektive der Unternehmen als auch die der Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />
berücksichtigt.<br />
Auf Arbeitgeberseite ging es darum in Erfahrung zu bringen, ob <strong>und</strong> wie dieses Themenfeld<br />
von den Arbeitgeberinnen <strong>und</strong> Arbeitgebern wahrgenommen wird, ob bereits betriebliche<br />
Maßnahmen für eine bessere Vereinbarkeit von Pflege <strong>und</strong> <strong>Beruf</strong> bestehen, unter welchen<br />
Bedingungen Unternehmen familien- bzw. pflegefre<strong>und</strong>liche Maßnahmen einführen <strong>und</strong><br />
wenn ja, für welchen Personenkreis. Ein weiterer Aspekt, über den die Studie erste Informationen<br />
liefern soll, bezieht sich auf erwünschte bzw. benötigte politische Unterstützungsleistungen.<br />
Auf Arbeitnehmerseite waren die Probleme <strong>und</strong> Belastungen von Erwerbstätigen mit einem<br />
zu pflegenden Angehörigen zu eruieren sowie der Frage nachzugehen, welche Unterstützungsleistungen<br />
<strong>und</strong> Hilfestellungen sich diese Beschäftigtengruppe wünschen. Auch sollte in<br />
Erfahrung gebracht werden, ob geschlechtsspezifische Unterschiede bei Art <strong>und</strong> Umfang der<br />
übernommenen Pflegeaufgaben festzustellen sind <strong>und</strong> ob die Vereinbarkeit von Pflege <strong>und</strong><br />
<strong>Beruf</strong> ein Problem vor allem von Frauen ist.<br />
2.2. Methodische Vorgehensweise<br />
Da das Forschungsfeld „<strong><strong>Familie</strong>npflege</strong> <strong>und</strong> <strong>Erwerbstätigkeit</strong>“ noch vergleichsweise wenig<br />
bearbeitet ist, wurden für jede Zielgruppe leitfadengestützte Interviews konzipiert, die mit<br />
offenen Fragen arbeiten <strong>und</strong> dadurch einen umfassenden Einblick in die Thematik erlauben.<br />
Die Interviews wurden am Telefon − vereinzelt auch persönlich − geführt. Die Gespräche<br />
wurden mitgeschnitten, anonymisiert, transkribiert <strong>und</strong> analysiert.<br />
Um die Qualität der Erhebungsinstrumente sicherzustellen wurden in beiden Gruppen Pretests<br />
durchgeführt.<br />
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