Download (PDF) - Österreichischer Bergrettungsdienst
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Schnee- und Lawinenkunde sowie Erste Hilfe bildeteten Schulungsschwerpunkte der Ausbildungswoche.<br />
GrUNdaUSBildUNG<br />
Eindrücke vom Wintergrundkurs<br />
Text: Gottfried Krassnitzer | Fotos: Erich Bretterbauer<br />
Vier Kameraden unserer Ortsstelle Leoben absolvierten den<br />
diesjährigen Wintergrundkurs der steirischen Bergrettung in der<br />
Eisenerzer Ramsau. Die Ausschreibung versprach eine Woche<br />
gefüllt mit einem dichten Programm und unterschiedlichsten<br />
Schulungsinhalten rund um das Thema „Einsatz im Winter“. Die<br />
Anreise verlief unspektakulär, da die Schneelage eigentlich als<br />
dürftig zu bezeichnen war. Zum Glück verhalf uns das Wetter<br />
im Laufe der Woche aber zu einem Meter Neuschnee, sodass die<br />
Bedingungen meist jenen entsprachen, die wir bei unseren Einsätzen<br />
normalerweise vorfinden. Perfekte Voraussetzungen für<br />
ein praxisorientiertes Training also.<br />
Nach der Begrüßung durch Landesausbildungsleiter Andreas<br />
Staudacher wurden die insgesamt 51 Kursteilnehmer (darunter<br />
vier Frauen) in neun Gruppen aufgeteilt. Ab nun erfolgte die<br />
praktische Ausbildung überwiegend in der jeweiligen Gruppe,<br />
teils bei Touren im Gelände, teils im Stationsbetrieb rund um die<br />
Unterkunft. Zu den theoretischen Kurseinheiten trafen wir uns<br />
täglich wieder im Lehrsaal, wo die einzelnen Themenbereiche<br />
von den Ausbildern in Form von Vorträgen und Filmen aufbereitet<br />
wurden.<br />
Die Themenbereiche<br />
Die großen Themenbereiche waren Schnee- und Lawinenkunde,<br />
Risikomanagment (Gruppenführung, Gefahrenbeurteilung,<br />
Entscheidungsfindung), Kameradenrettung, der organisierte Lawineneinsatz<br />
(bei Tag und bei Nacht), der Sucheinsatz (bei Tag<br />
und bei Nacht), die Suche mit dem LVS-Gerät (samt technischem<br />
Hintergrund zu den Geräten), die Suche mittels Sondierung<br />
und Recco-System, erweiterte Erste Hilfe im Winter (Erstuntersuchung,<br />
Versorgung, Abtransport), Pistenrettung (Absicherung,<br />
Versorgung, Akja-Fahren, Hubschraubertransport), Orientierung<br />
mit Karte und Bussole, GPS, Funkwesen u.v.m.<br />
Das Erlernte durften wir am Mittwoch in einer taktischen<br />
Übung (drei Gruppen, drei verschiedene Szenarien) unter Be-<br />
weis stellen. Nachdem wir den Tag am Präbichl verbracht hatten,<br />
um dort alles zum Thema Pistenrettung zu erfahren, trafen<br />
wir uns um 18 Uhr gespannt im Lehrsaal. Unter Einbindung<br />
anderer Einsatzorganisationen galt es, die einzelnen Aufgaben<br />
eigenverantwortlich und organisiert zu bewältigen und die<br />
„Opfer“ schnellstmöglich zu versorgen. Bei der anschließenden<br />
Abschlussbesprechung kommentierten die Ausbilder dann den<br />
Ablauf der Übung.<br />
Lawineneinsatz-übung<br />
Nicht unerwähnt bleiben soll die Übung zum organisierten<br />
Lawineneinsatz am Donnerstag. Diese wurde als so genannte<br />
Phasenübung durchgeführt. Das bedeutet, dass sich – anders als<br />
im Realfall – alle Einsatzkräfte von Beginn an am Lawinenkegel<br />
befinden. Der Einsatz wird in der Folge in einzelne Phasen unterteilt<br />
und durchgespielt. So sieht jeder Teilnehmer den gesamten<br />
Ablauf eines solchen Einsatzes, unabhängig davon, welcher Gruppe<br />
(Stoßtrupp, Hauptkräfte, Sanität, Materialdepot, Sondierung<br />
usw.) er zugeteilt ist. Am Abend vor der abschließenden Überprüfung<br />
trafen wir uns alle zum Kameradschaftsabend im Lehrsaal.<br />
Bei Speis und Trank wurde hier gefeiert, musiziert und diskutiert.<br />
Der Vortrag des Landesleitungsstellvertreters Sepp Ranner war ein<br />
weiteres Highlight dieser Woche.<br />
Am letzten Tag stand dann die Überprüfung des Erlernten auf<br />
dem Tagesprogramm. Dies erfolgte wiederum an einzelnen, von<br />
den Ausbildern betreuten Stationen, an welchen die Teilnehmer,<br />
einzeln oder in Gruppen, noch einmal ihr Können unter Beweis<br />
stellen mussten. Die daraus entstehende Beurteilung war Grundlage<br />
für ein erfolgreiches Absolvieren des Kurses.<br />
Mein persönliches Fazit des Kurses? Die Atmosphäre ist mit<br />
Worten schwer zu beschreiben. Ich jedenfalls bin froh, dabei gewesen<br />
zu sein. Teamgeist, Kameradschaft und die Professionalität<br />
tragen maßgeblich dazu bei, dass ich immer wieder gerne meine<br />
Zeit für solche Ausbildungen investieren werde. <br />
Steiermark<br />
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