Februar 2013 - Berliner Radsport Verband e.V.

➼
6 Berliner Radsport · Ausgabe Nr. 2 · Februar 2013
Porzner/Reutter vor den couragiert
fahrenden Berlinern Schuster/Witt und
Geßner/Krause, so dass im Gesamtstand
Porzner/Reutter die Führung mit 53 Punkten
übernahmen. Hinter Geßner/Krause und den
Dänen Leth/Pedersen liegen Schuster/Witt
vom SC Berlin auf einem sehr guten vierten
Platz mit 31 Punkten. Mit 25 Punkten liegen
Sebastian Hein/Eric Süßemilch
rundengleich auf Rang acht, während
Heinze/Thiel auf Platz 14 und Hinz/Stehlin
auf Platz 15 bereits jeweils drei Runden
verloren haben.
Die Profis begannen wie üblich mit den
Wertungssprints, die von Bengsch/Kalz vor
Bartko/Reinhardt mit jeweils 8 Punkten
gewonnen wurden. Danach stand das
Finale um den Derny Europapokal an, das
einen äußerst spannenden Verlauf nahm.
Am Ende waren Kluge/Schep knappe
Sieger vor Bengsch/Kalz und de Ketele/
Roberts, wobei die erstgenannten Fahrer
sich einen packenden Schlußspurt lieferten.
Den späteren zweiten Dernylauf sicherten
sich Lampater/Liß vor den Italienern Masotti/
Ciccone und dem Belgier Tim Mertens, der
aufgrund der Neutralisation seines Partners
Hans Pirius das Rennen allein bestritt. Bevor
die große Jagd begann gab es noch das
beliebte Mannschaftsausscheidungsfahren,
das überraschend von Bommel/
Thiele vor Kluge/Schep und Grasmann/
Thömel gewonnen wurde.
Die vorletzte große Jagd des 102. Berliner
Sechstagerennens hatte es dann aber in
sich, was insbesondere die bislang so
starken Franzosen Kneisky/Brisse zu spüren
bekamen. Sie mussten in dieser Jagd nach
zunächst wieder starker Leistung zwei
Verlustrunden in Kauf nehmen, als sie
urplötzlich völlig einbrachen und vor allem
Brisse stehend k.o. schien. Auf die Sieger
Marvulli/Müller, die vor den immer stärker
werdenden, rundengleichen Kluge/Schep
einkamen, verloren sie insgesamt sogar drei
Runden und belegten lediglich Platz 11.
Ganz stark fuhren erneut Grasmann/Thömel,
die Dritte wurden und dabei nur eine Runde
auf die Spitze verloren. Der für den
erkrankten Schweizer Tristan Marguet
eingesprungene Grasmann ist mehr als ein
Ersatz und sorgte so auch bei dem jungen
Tino Thömel für eine enorme
Leistungssteigerung. Ihre gute Form
unterstrichen sie auch in der kleinen Jagd,
in der sie gemeinsam mit den Siegern
Bartko/Reinhardt und den Zweitplatzierten
Bengsch/Kalz mindestens eine Runde
gegenüber dem restlichen Feld gutmachten.
Bemerkenswert war der alleinige
Rundengewinn von Bengsch/Kalz fünf
Minuten vor Ende der Jagd, der ihnen am
Ende der Nacht letztlich die Führung
einbrachte.
Im 1000 m Mannschaftszeitfahren deuteten
Kluge/Schep ihre Ambitionen für das Finale
erneut an, indem sie mit guten 56,550
Sekunden vor de Ketele/Roberts siegten, die
57,632 Sekunden benötigten. Im
Gesamtstand bedeutete die Zeit von Kluge/
Schep den zweiten Platz hinter der
siegreichen Mannschaft Bengsch/Kalz, die
55,491 Sekunden vorgelegt hatten. Das
abschließende Punktefahren über 50
Runden sah den allein fahrenden Belgier
Tim Mertens mit 43 Punkten vor Bommel/
Thiele und den Franzosen Kneisky/Brisse in
Front, die durch die 10 Punkte für die
Gesamtwertung die 100-Punkte Grenze
überschritten und sich so von den vorher
verlorenen Runden eine wieder zurückholen
konnten.
Die Sprinter sorgten durch Robert
Förstemann im Rundenrekordfahren für ein
absolutes Highlight. Mit sensationellen
12,622 Sekunden, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit
von 71,3 km/h ausmacht,
erzielte er einen neuen Bahnrekord, den er
im Vorjahr selbst mit 12,702 Sekunden
aufgestellt hatte. Dagegen kam Maximilian
Levy nicht an, obwohl auch seine Zeit von
12,876 Sekunden beachtlich war. Die drei
folgenden Sprintläufe gewannen
Förstemann gegen Levy um Platz 1, Wächter
gegen Enders um Platz 3 und Nimke gegen
Balzer um Platz 5. Der aktuelle 1000 m
Zeitfahrweltmeister Stefan Nimke hielt sich
dann im Keirin schadlos, als er Levy und
Förstemann niederrang. Damit kam es im
Gesamtstand zum Gleichstand zwischen
Levy und Förstemann, die vor dem Finale
mit jeweils 74 Punkten in Führung liegen.
Ein furioses Rennen fuhren auch die Steher,
wo der Berliner Florian Fernow wie entfesselt
fuhr. Zunächst war es wieder der US-Boy
Zachary Kovalcik, der bis zur Hälfte des
Rennens führte bzw. immer wieder vorn
attackierte, bis ihm die Luft ausging. Am
Ende waren es nur Fernow, Pronk und
Retschke, die in einer Runde blieben und
das Rennen in dieser Reihenfolge
beendeten. Selbst der so starke Schweizer
Birrer musste eine Verlustrunde in Kauf
nehmen und wurde nur Vierter. Damit bleibt
es zum Finale weiter spannend, wenngleich
Fernow mit 12 Punkten gegenüber Pronk,
Retschke und Birrer, die alle 14 Punkte auf
dem Konto haben, einen leichten Vorteil zu
haben scheint.
Zwischenstände:
Profis: 1. Bengsch/Kalz 230 Punkte, 2. de Ketele/
Roberts 198, 3. Kluge/Schep 186, 4. Marvulli/
Müller 171, 5. Bartko/Reinhardt 167, 3 Runden
zur.: 6. Kneisky/Brisse 105, 7. Grasmann/Thömel
85, 5 Runden zur.: 8. Stroetinga/Stöpler 58, 6
Runden zur.: 9. Mohs/Barth 112, 10. Lampater/
Liß 100, 10 Runden zur.: 11. Mertens/Pirius 78,
13 Runden zur.: 12. Bommel/Thiele 98, 13.
Masotti/Ciccone 64, 14 Runden zur.: 14. Krasnov/
Ershov 42, 15. J.Mörköv/Wotschke 37, 17 Runden
zur.: 16. East/Schröder 34.
Sprinter: 1. Levy 74 Punkte, 2. Förstemann 74, 3.
Enders 56, 4. Balzer 39, 5. Nimke 36, 6. Wächter 35.
Steher: 1. Fernow 12 Punkte, 2. Pronk 14, 3.
Retschke 14, 4. Birrer 14, 5. Daeninck 24, 6. Faltus
30, 7. Kovalcik 32.
Junioren U 19: 1. Porzner/Reutter 53 Punkte, 2.
Geßner/Krause 45, 3. Leth/Pedersen 34, 4. Schuster/
Witt 31, 5. Löer/Schulze 26, 6. Wallin/Bohe 26, 7.
Dinkler/Jägeler 26, 8. Hein/Süßemilch 25, 9. Nowak/
Steger 16, 1 Runde zur.: 10. Mandrysch/
Schuchmann 10, 11. Donike/Meier 8, 2 Runden zur.:
12. Steimle/Winter 7, 13. Prien/Ramm 6, 3 Runden
zur.: 14. Heinze/Thiel 5, 15. Hinz/Y.-M.Stehlin 4, 4
Runden zur.: 16. Hilyer/Novoa 3.
Schüler U 15: 1. Brückner 20 Punkte, 2. Kümmel
14, 3. Pakalski 14, 4. Vater 9, 5. P.Opitz 7, 6.
D.Stehlin 3, 7. Dik 3, 8. T.Imrek 2, 9. Litkowski 2,
10. Kasterich, 11. Elias Richter, 12. Dreier, 13.
Schütz, 14. Wawrzinek, 15. Taebling, 16. Benz-
Kuch, 17. Ollick, 18. Schoenemeyer, 19. C.Hainzl
alle 0 Punkte.
6. Tag
Das große Finale mit nochmaligen
Förstemann-Rekord
Am Finaltag herrschte erneut beste
Stimmung bei wiederum ausverkauftem
Hause und der Anwesenheit des Siegers
von 1997 Olaf Ludwig. Die Fahrer waren
dementsprechend motiviert und zeigten
noch einmal Klasseleistungen. Den Auftakt
machten wie in den Tagen zuvor die Fahrer
des Nachwuchsbereiches mit Rennen für
Schüler und Junioren. Zunächst siegten im
Punktefahren der Junioren über 60 Runden
Porzner/Reutter mit 21 Punkten vor Dinkler/
Jägeler und den Dänen Leth/Pedersen mit
jeweils 17 Punkten. Die Berliner Schuster/
Witt mischten erneut kräftig mit und belegten
Platz 5 mit 16 Punkten.
Die Schüler U 15 waren dann mit einem
Punktefahren über 50 Runden an der Reihe,
das einmal mehr der starke Rico Brückner
von der RSG Muldental Grimma mit 28
Punkten für sich entscheiden konnte. Hinter
Henrik Pakalski aus Fürstenwalde, der auf
21 Punkte kam, wurde Calvin Dik vom
Spandauer RV Dritter und war damit bester
Berliner mit 14 Punkten. In der
Gesamtwertung war Brückner mit 30
Punkten nicht zu schlagen, während Pascal
Opitz vom SC Berlin mit 11 Punkten den
vierten Platz als bester Berliner vor Calvin
Dik und Erik Vater mit jeweils 9 Punkten
belegte.
Im Madison der Junioren gewannen die
Dänen Leth/Pedersen die letzte Austragung
vor Porzner/Reutter und Schuster/Witt, die
erneut ein tolles Rennen fuhren. Das
bedeutete für sie im Gesamtstand einen
hervorragenden vierten Platz hinter den
dominierenden Porzner/Reutter, den Dänen
Leth/Pedersen und den Erfurtern Geßner/
Krause.
Die Profis hatten zwar am Schlußabend nur
eine Stundenjagd vor sich, aber in den
Wertungssprints, dem Mannschaftsausscheidungsfahren,
dem Dernylauf und dem
Punktefahren über 50 Runden gab es noch
genügend Punkte zu sammeln, die am Ende
bei Rundengleichheit eine Rolle spielen
sollten. In den Wertungssprints holten sich
de Ketele/Roberts mit 8 Punkten den Sieg
und erreichten damit noch eine Bonusrunde
vor der finalen Jagd. Im Mannschaftsausscheidungsfahren
kamen Marvulli/Müller
dank ihres Sieges vor de Ketele/Roberts und
Bengsch/Kalz der Bonusrunde ein Stück
näher, die sie dann im Punktefahren
realisieren konnten. Im Dernylauf des
Europapokals gewannen Kluge/Schep auch
die Revanche, was ihnen ebenfalls die
Bonusrunde einbrachte. Sie zeigten sich für
das bevorstehende Finale bestens gerüstet,
als sie im 1000 m Mannschaftszeitfahren mit
56,771 Sekunden eine gute Zeit vorlegten,
die nur noch von Bengsch/Kalz mit 55,863
Sekunden überboten wurde. Das noch vor
der Schlußjagd ausgetragene Punktefahren
über 60 Runden sah Mohs/Barth mit 36
Punkten vor Marvulli/Müller und Kluge/
Schep erfolgreich.
Auch die Sprinter kamen noch einmal auf
die Piste und boten ohne den erkrankten
➼