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39. nah dran 03-03 081003 - B. Braun Melsungen AG

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Fortsetzung des Beitrags von Dipl.-Kfm. Norbert Böckenhoff<br />

Strategische Ausrichtung<br />

Aufgrund des medizinischen<br />

Fortschritts und des zunehmenden<br />

Kostendrucks im<br />

Gesundheitswesen werden<br />

heute noch stationär durchgeführte<br />

Operationen demnächst<br />

vermehrt ambulant<br />

erbracht. Ein Krankenhaus,<br />

das sich den Möglichkeiten<br />

des ambulanten Operierens<br />

verschließt, wird zukünftig<br />

Probleme haben, bestimmte<br />

Eingriffe überhaupt noch<br />

anbieten zu können.<br />

Es wird stattdessen gezwungen<br />

sein, diese Patienten an<br />

ambulante Operationszentren<br />

oder ambulant operierende<br />

Krankenhäuser zu verweisen.<br />

Dies kann mit einer erheblichen<br />

Verschlechterung der<br />

Marktposition einhergehen.<br />

Das Angebot ambulanter<br />

Operationen im Krankenhaus<br />

auf einem qualitativ hochwertigen<br />

Niveau verstärkt<br />

hingegen die Bindung des<br />

Patienten an das Krankenhaus,<br />

so dass auch bei einer<br />

notwendigen stationären Behandlung<br />

auf die Einrichtung<br />

zurückgegriffen wird.<br />

Ambulantes Operieren im<br />

Alfried Krupp Krankenhaus<br />

In der Einstiegsphase erfolgte<br />

das ambulante Operieren voll<br />

integriert in die stationären<br />

pflegerischen und operativen<br />

Einheiten des Krankenhauses.<br />

Die Patienten wurden fach-<br />

48<br />

gebietsbezogen auf den Stationen<br />

aufgenommen und<br />

dort im Anschluss an die<br />

Operation bis zu ihrer Entlassung<br />

weiter versorgt. Die<br />

Operationen fanden häufig zu<br />

Beginn des Operationsprogramms<br />

in den zentralen<br />

Operationseinheiten statt, so<br />

dass eine Entlassung i. d. R.<br />

am gleichen Tag erfolgen<br />

konnte. Verzögerungen, die<br />

sich durch operative Notfälle<br />

und sonstige Ablaufprobleme<br />

im alltäglichen Operationsbetrieb<br />

ergaben, konnten somit<br />

eingeschränkt werden. Diese<br />

Organisationsform ermöglichte<br />

einen raschen Einstieg in<br />

das ambulante Operieren<br />

und konnte ohne bauliche<br />

Investitionen realisiert werden.<br />

Unter Berücksichtigung<br />

der Betriebskosten war sie<br />

jedoch mit erheblichen Nachteilen<br />

verbunden:<br />

■ die ambulanten Operationen<br />

wurden mit dem<br />

gleichen Personalaufwand<br />

durchgeführt, wie die<br />

wesentlich aufwändigeren<br />

stationären Operationen,<br />

■ die Transportwege zwischen<br />

pflegerischen und<br />

operativen Einheiten waren<br />

durch die räumliche Trennung<br />

sehr lang,<br />

■ bei der Zu<strong>nah</strong>me ambulanter<br />

Operationen kam es zur<br />

Arbeitsverdichtung in den<br />

pflegerischen Einheiten,<br />

■ durch Vermischen zwischen<br />

stationären und ambulanten<br />

Eingriffen konnte der<br />

Vorteil kurzer Wechselzeiten,<br />

der sich bei einer<br />

Konzentration leichter,<br />

planbarer Operationen<br />

ergibt, nicht ausgenutzt<br />

werden,<br />

■ die Abläufe bei voll integriertenOrganisationseinheiten<br />

orientieren sich in<br />

erster Linie an den Erfordernissen<br />

der stationären<br />

Patienten, so dass für<br />

ambulante Operationen<br />

Verzögerungen in operativen<br />

und pflegerischen<br />

Einheiten entstanden.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde<br />

in den Jahren 2000/2001<br />

ein neues ambulantes OP-<br />

Zentrum mit zwei Operationssälen<br />

errichtet. Es schließt<br />

sich als Erweiterung des<br />

Krankenhausgebäudes an den<br />

Zentral-OP an. Die räumliche<br />

Nähe zum Zentral-OP hat den<br />

Vorteil, dass die vorhandenen<br />

logistischen Strukturen hinsichtlich<br />

der Versorgung mit<br />

Sterilgut und sonstigen Verbrauchsmaterialien<br />

genutzt<br />

werden können. Das Zentrum<br />

hat jedoch im Grundsatz eine<br />

eigene Infrastruktur. Es verfügt<br />

über eigene Lagerkapazitäten,<br />

Umkleiden, Schleuse<br />

sowie eine direkt den Operationssälen<br />

gegenüber liegende<br />

Aufwacheinheit. Die<br />

Räume sind so angeordnet,<br />

dass die Wege im Arbeitsablauf<br />

möglichst kurz gehalten<br />

werden können. Von<br />

außen erschließt sich das<br />

Zentrum durch einen separa-<br />

ten Eingang mit eigener<br />

Leitstelle. Direkt neben den<br />

Operationssälen befinden sich<br />

die Ruheräume, in denen die<br />

Patienten im Anschluss an die<br />

Operation betreut werden<br />

können. Die Vorteile eines<br />

solchen Zentrums liegen auf<br />

der Hand:<br />

■ kürzere Wege für Patienten<br />

und Personal,<br />

■ vereinfachtes Einschleusen<br />

der Patienten,<br />

■ kürzere Wechselzeiten<br />

zwischen den Operationen,<br />

■ das Personal kann den<br />

Erfordernissen des<br />

ambulanten Operierens,<br />

entsprechend eingesetzt<br />

werden.<br />

Es hat sich zudem bewährt,<br />

einen hauptamtlichen Profit-<br />

Center-Leiter zu benennen,<br />

der die Verantwortung für den<br />

organisatorischen Ablauf<br />

übernimmt und steuernd eingreifen<br />

kann. Dies ist insbesondere<br />

dann erforderlich,<br />

wenn Individualinteressen<br />

einzelner Kliniken dem Interesse<br />

nach einem durchstrukturierten<br />

wirtschaftlichen Ablauf<br />

entgegenstehen. Durch<br />

standardisiertes Informationsmaterial<br />

sowie EDVgestützte<br />

Dokumentation und<br />

Arztbriefschreibung kann dem<br />

relativ hohen Standardisierungsgrad<br />

der ambulanten<br />

Operationen Rechnung getragen<br />

werden, was der Wirtschaftlichkeit<br />

insgesamt zu<br />

Gute kommt.

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