39. nah dran 03-03 081003 - B. Braun Melsungen AG
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Jetzt werden die Weich<br />
Ambulantes Operieren als Zukunftsmarkt<br />
Ein Beitrag von Dipl.-Kfm. Norbert Böckenhoff<br />
n vielen Krankenhäusern<br />
wurde von der Möglichkeit<br />
zur Umsetzung des ambulanten<br />
Operierens bisher nur<br />
sehr zögerlich Gebrauch gemacht.<br />
In den vergangenen<br />
Jahren ist die Anzahl der<br />
ambulanten Operationen im<br />
Krankenhaus zwar kontinuierlich<br />
angestiegen, spielt jedoch<br />
wirtschaftlich nach wie vor<br />
eine untergeordnete Rolle.<br />
So betrugen die Ausgaben der<br />
gesetzlichen Krankenversicherung<br />
für ambulantes Operieren<br />
im Jahre 2000 lediglich<br />
0,26% der gesamten Krankenhausausgaben<br />
(s. Abb. 1).<br />
Stationsersetzende Leistungen<br />
werden aber künftig<br />
– nicht zuletzt aufgrund der<br />
neu ausgehandelten 3-seitigen<br />
Verträge (s. S. 49) – für<br />
die Krankenhäuser mehr oder<br />
weniger zwangsläufig eine<br />
größere Rolle spielen. Das<br />
Essener Alfried Krupp Krankenhaus<br />
hat sich bereits im<br />
Jahre 1997 dafür entschieden,<br />
verstärkt ambulante Operationen<br />
durchzuführen.<br />
46<br />
Die Gründe für einen Verzicht<br />
vieler Krankenhäuser auf die<br />
Umsetzung des ambulanten<br />
Operierens sind vielfältig. Sie<br />
liegen insbesondere in der<br />
geringen Vergütung der ambulanten<br />
Operationen, dem<br />
Fehlen spezieller baulichtechnischer<br />
Voraussetzungen<br />
für das ambulante Operieren<br />
oder darin, dass ermächtigte<br />
Krankenhausärzte oder Belegärzte<br />
bereits selbst die ambulanten<br />
Operationen im Krankenhaus<br />
erbringen.<br />
Ausschlaggebend für den<br />
Einstieg des Alfried Krupp<br />
Krankenhauses in das ambulante<br />
Operieren waren sowohl<br />
wirtschaftliche als auch strategische<br />
Überlegungen.<br />
Erlösoptimierung<br />
In einigen operativen Leistungsbereichen<br />
liegt der<br />
tagesgleiche Pflegesatz (Abteilungspflegesatz<br />
+ Basispflegesatz),<br />
der sich nach den<br />
Regeln der Bundespflegesatzverordnung<br />
ermittelt, nied-<br />
Abb. 1: Anteil der Ausgaben für ambul. Operieren*<br />
*an den gesamten Krankenhausausgaben (alte Bundesländer) Quelle: Amtl. Statistik KJ 1<br />
riger als die Vergütung für die<br />
entsprechende ambulante<br />
Operation. In diesen Fällen<br />
würde sogar eine ambulante<br />
Operation mit Übernachtung<br />
im Krankenhaus eine höhere<br />
Vergütung generieren, als<br />
eine Operation im stationären<br />
Kontext.<br />
Viele stark frequentierte<br />
Krankenhäuser erbringen Leistungen<br />
oberhalb des mit den<br />
Krankenkassen vereinbarten<br />
Budgets. Für diese Mehrleistungen<br />
müssen im Rahmen<br />
der Ausgleichsregelungen<br />
75% bzw. 85% der Erlöse<br />
zurückgezahlt werden. Das<br />
ambulante Operieren wird<br />
extrabudgetär vergütet, so<br />
dass die Erlöse dem Krankenhaus<br />
ungeschmälert verbleiben.<br />
Abb. 2: Vergleich ambulante Operation gegen DRG<br />
Arthroskopie<br />
Erlös ambul. OP:<br />
650,-- €<br />
DRG: I 18Z<br />
Eingriffe am Kniegelenk<br />
Relativgewicht: 0,854<br />
Basisfallwert: 2.600,-- €<br />
Erlös DRG:<br />
2.220,-- €