39. nah dran 03-03 081003 - B. Braun Melsungen AG

editorial
Barbara Wiehn,
Group-Marketing-Manager
Nahtmaterial
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Effizienz um jeden Preis?
Zunächst möchte ich Ihnen
allen für die zahlreichen Fax-
Rückmeldungen danken, die
uns in den letzten Wochen
erreicht haben. Die Zusendung
Ihrer Themenwünsche ist für
uns eine große Entscheidungshilfe
bei der Wahl der
Beiträge und der Festlegung
der inhaltlichen Schwerpunkte.
Das Ergebnis der Auswertung
ließ eine deutliche
Tendenz erkennen: Für unsere
Leser sind offensichtlich die
Themenbereiche Medizinethik
und -recht sowie OP-Management
und Anwenderberichte
von besonderem Interesse –
dass die DRG-Einführung
letztlich das alles beherrschende
Thema ist, wurde
auch durch unsere Auswertung
eindeutig bestätigt.
Anlass für uns, den Fokus
dieser Ausgabe auf die aktuelle
Lage in der deutschen
Krankenhauslandschaft
zu richten.
Die Diskussion um Fallpauschalenvergütung
und gesundheitspolitischeReformansätze
gewinnt zunehmend
an Schärfe, die Meldungen aus
dem Bundesgesundheitsministerium
wechseln fast täglich
die Richtung und die Stimmungslage
im Gesundheitswesen
skaliert von vorsichtigem
Zukunftsoptimismus bis
hin zu eher düsteren Prognosen,
die von Staatsmedizin
und Preisgabe der ärztlichen
Berufsfreiheit, von Rationierung,
Bürokratisierung und
Checklistenmedizin künden.
Solcher Zukunftspessimismus
mag dem einen oder anderen
übertrieben erscheinen, dass
hingegen die Einnahme einer
ausschließlich wirtschaftlich
geprägten Perspektive zuweilen
durchaus seltsame Blüten
treiben kann, zeigt u. a. die
unselige Diskussion um die so
genannte "Altersrationierung":
Wer sich wirklich zu
einer Haltung bekennt, nach
der eine teure medizinische
Behandlung für ältere Patienten
generell abgelehnt werden
sollte, der riskiert in der Tat
den endgültigen Abschied von
einer humanen, an ethischen
Grundsätzen ausgerichteten
Individualmedizin.
Natürlich muss man sich
fragen, welche medizinischen
Leistungen den Kranken tatsächlich
nützen. Man wird
sich auch fragen müssen, ob
wirklich alles, was in der
Medizin heute machbar ist,
auch tatsächlich angemessen
und vertretbar ist – aber
menschliche Lebensqualität
ausschließlich im Rahmen
ökonomischer Begrifflichkeiten
definieren zu wollen,
erscheint auch vor dem
Hintergrund immer knapper
werdender Ressourcen in
keiner Weise gerechtfertigt.
Es bleibt nur zu hoffen, dass
ein Beispiel wie dieses die
Ausnahme bleibt und wir uns
auch zukünftig für vernünftige
Wirtschaftlichkeitsüberlegungen
und gegen schonungslose
Rationierungsmaßnahmen
entscheiden werden.
Sehen wir uns auf der Medica 2003 in Düsseldorf?
Auch die Autoren dieser
Ausgabe thematisieren die
schwierige Gratwanderung
zwischen höchstmöglicher
Effizienz und bestmöglicher
Patientenversorgung und
schildern ihre Erfahrungen aus
dem medizinischen Alltag in
Zeiten des tief greifenden
Strukturwandels. Für die professionelle
Unterstützung an
dieser Stelle einen herzlichen
Dank an die Autoren, die sich
wie immer mit viel Engagement
und Kompetenz an
zum Teil recht kontrovers
diskutierte "Reizthemen" herangewagt
haben.
Schreiben Sie uns, wenn Sie
Ihre Meinung zu einem speziellen
Thema äußern möchten
und teilen Sie uns mit, was
Ihnen besonders gefällt oder
wir vielleicht besser machen
können – wir freuen uns auf
Ihr Feedback!
Ich wünsche Ihnen gute
Unterhaltung mit der neuen
nahdran und freue mich, Sie
auf der Medica 2003 in
Düsseldorf zu treffen.
Ihre Barbara Wiehn
Wir freuen uns auf Ihren Besuch am Stand der BBD Aesculap GmbH und
Aesculap AG & Co. KG: Halle 6, Stand 6D20.
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