39. nah dran 03-03 081003 - B. Braun Melsungen AG

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09.10.2013 Aufrufe

Warum in die Ferne schw Über den Aufbau eines regionalen Forums für OP-Führungskräfte Wie lässt sich der disziplinäre Austausch von leitenden OP-Mitarbeitern einer bestimmten Region einrichtungsübergreifend und möglichst kostenneutral organisieren? Eine Frage, die in Zeiten zunehmender Arbeitsbelastung und knapper werdender zeitlicher Ressourcen in den Kliniken und den OP-Abteilungen zunehmend an Bedeutung gewinnt und die sich auch unser Autor gestellt hat. Die Kommunikation zwischen Führungskräften benachbarter Abteilungen in der Region ist in der Regel durch den Umstand gekennzeichnet, dass man sich eher spärlich und unregelmäßig auf Kongressen und Fortbildungen im gesamten Bundesgebiet als im benachbarten Umfeld trifft und so die vielfältigen Möglichkeiten, die ein kontinuierlicher und problemorientierter Meinungs- und Wissensaustausch mit sich bringen könnte, dauerhaft ungenutzt lässt. Schließlich steckt gerade in der räumlichen Nähe das Potential des regelmäßigen Zusammentreffens an einem für alle Beteiligten problemlos zu erreichenden Ort. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass sich in Osnabrück ein Arbeitskreis motivierter und interessierter OP-Führungskräfte im Rahmen eines OP-Forums gebildet hat. Initiator Roland Nowotny berichtet im folgenden Beitrag über die Entstehungsphase des OP-Forums und hat wertvolle Informationen zusammengestellt, die sicherlich dem einen oder anderen Leser als Anregung zum Aufbau eines ähnlichen Forums dienen können. 30

eifen ... ” Ein Erfahrungsbericht von Dipl.-Pflegewirt (FH) Roland Nowotny Die Idee zu einem regelmäßig stattfindenden Forum für OP-Führungskräfte in der Region Osnabrück war das Resultat einer Fortbildungsveranstaltung, bei der ich einen Kollegen aus einer benachbarten Einrichtung traf und wir feststellen mussten, dass seit unserer letzten Unterhaltung mehr als ein Jahr vergangen war. Für mich der Anlass, über ein spezielles Forum für leitendes OP-Personal in der näheren Umgebung von Osnabrück nachzudenken. Die inhaltlichen Grundüberlegungen im Vorfeld bezogen sich auf: ■ ein besseres "Kennenlernen“ der Leitungskräfte untereinander ■ Möglichkeiten des Informationsaustausches – bewusst auf Leitungsebene ■ Teilnahme am Forum ohne lange Anreise ■ längerfristige Terminplanung und zeitliche Begrenzung ■ überschaubare Teilnehmerzahl und Absprachen untereinander ■ Diskussionsrunden und konstruktiver Austausch bzw. Hilfestellung durch die Erfahrungen der Kollegen anderer Häuser Aktive Themen- und Termingestaltung durch Fragebogen Im nächsten Schritt galt es herauszufinden, welche (führungsrelevanten) Themen für die Teilnehmer eines solchen Forums von Interesse sein könnten. Um den potentiellen Forum-Mitgliedern von Beginn an eine aktive Mitgestaltung zu ermöglichen, lag die Entwicklung eines Fragebogens nahe, der an die entsprechenden OP-Führungskräfte in der Region versendet wurde – nicht zuletzt auch deshalb, um zu einer abgestimmten Terminplanung im Sinne aller Beteiligten zu kommen. In der Vorbereitung ließen sich über die vorliegenden Daten der Industrie gezielt die möglichen Ansprechpartner herausarbeiten. Die Erstellung und Zusendung des Schriftverkehrs, insbesondere hinsichtlich der professionellen Gestaltung und entsprechender Kostenübernahme, wurde bereits im Vorfeld optimal durch die Industrie unterstützt. Die Auswertung des Fragebogens ergab ein relativ eindeutiges Anforderungsprofil an das OP-Forum: Die Mehrzahl der angeschriebenen Personen konnte sich vorstellen, etwa alle 8-12 Wochen möglichst in der Zeit Durch meine langjährige Tätigkeit als OP-Fachpfleger/OP- Leitung/OP-Koordinator bin ich trotz meines Wechsels in die Industrie noch sehr mit dem OP verbunden. Durch diese von 18.00 bis 19.00 Uhr für ca. 2-3 Stunden an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen; der Veranstaltungsort sollte von Osnabrück maximal 50 km entfernt liegen. Die Wochenenden wurden als Veranstaltungstermin verständlicherweise abgewählt. Auch hinsichtlich der inhaltlichen Themenwünsche ließen sich eindeutige Favoriten festmachen und so bereits im Vorfeld ein Themenplan erstellen, der sich ganz konkret an den Wünschen der Teilnehmer orientiert: ■ Mitarbeiterführung: Konfliktmanagement, Mitarbeitergespräche, Krisenmanagement, Teamgespräche, Analyse der eigenen Personalführungsqualifikationen ■ Qualitätssicherung ■ Krankenhauszertifizierung und diesbezüglich Erwartungen an den OP bzw. die OP-Leitung ■ OP-Koordination (Aufgabe und Durchführung), OP- und Prozessmanagement ■ Informationen und Erläuterungen zur DRG- Einführung und Kodierung ■ Kosten und Leistungsberechnung ” ■ Rechtliche Aspekte für OP-Führungskräfte: Arbeitszeitgesetz, EuGh- Urteil zum Bereitschaftsdienst, Haftungsrecht etc. Veranstaltungen habe ich die Möglichkeit, immer mit der 'Hand am Puls der Zeit' zu sein. Zu wissen, was im Krankenhaus, speziell im OP passiert, ist für mich in meiner jetzigen Funktion essentiell. Zusätzlich kann ich, durch meine täglichen Kontakte in den Krankenhäusern, gewonnene Erkenntnisse aus dem OP-Forum weiter vermitteln. Mein Vorschlag für die Zukunft: Teilnehmer gezielt ansprechen, ob jemand bereit ist, selbst ein Thema zu erarbeiten und vorzutragen. Es kann ja durchaus auch ein Referat von mehreren Personen zusammen entwickelt werden. Ich halte das OP-Forum für eine gute Möglichkeit, solche Präsentationen zu üben. Burkhard Jona aus Senden, Außendienstmitarbeiter der Fa. Mölnlycke Health Care ■ Hygienerichtlinien und -maßnahmen ■ Besichtigungsmöglichkeiten der benachbarten OP-Einheiten ■ Neuerungen bei OP- Techniken und notwendiger Lagerung ■ aber auch genügend Zeit für Meinungsaustausch und Diskussionen zu aktuellen Themen Wer referiert? Anhand der o. g. Vorschläge stellte sich natürlich im Anschluss die Frage, wer zu diesen Themen referiert – wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass durchaus auch Forum-Mitglieder bereit und willens sind, selbst zu einem der Themenblöcke ein Referat auszuarbeiten. Aufgrund der umfangreichen Qualitätsanforderungen und der vielfältigen Themenstellungen erschien es allerdings unumgänglich, zusätzlich auch auf externe Referenten zurückzugreifen. Sicherlich ist hier insbesondere seitens des Initiators verstärktes Engagement gefragt, darüber hinaus 31

eifen ... ”<br />

Ein Erfahrungsbericht von Dipl.-Pflegewirt (FH) Roland Nowotny<br />

Die Idee zu einem regelmäßig<br />

stattfindenden<br />

Forum für OP-Führungskräfte<br />

in der Region<br />

Osnabrück war das Resultat<br />

einer Fortbildungsveranstaltung,<br />

bei der ich einen Kollegen<br />

aus einer benachbarten<br />

Einrichtung traf und wir<br />

feststellen mussten, dass seit<br />

unserer letzten Unterhaltung<br />

mehr als ein Jahr vergangen<br />

war. Für mich der Anlass, über<br />

ein spezielles Forum für<br />

leitendes OP-Personal in der<br />

näheren Umgebung von<br />

Osnabrück nachzudenken.<br />

Die inhaltlichen Grundüberlegungen<br />

im Vorfeld bezogen<br />

sich auf:<br />

■ ein besseres "Kennenlernen“<br />

der Leitungskräfte<br />

untereinander<br />

■ Möglichkeiten des<br />

Informationsaustausches –<br />

bewusst auf Leitungsebene<br />

■ Teil<strong>nah</strong>me am Forum<br />

ohne lange Anreise<br />

■ längerfristige Terminplanung<br />

und zeitliche<br />

Begrenzung<br />

■ überschaubare Teilnehmerzahl<br />

und Absprachen<br />

untereinander<br />

■ Diskussionsrunden und<br />

konstruktiver Austausch<br />

bzw. Hilfestellung durch<br />

die Erfahrungen der<br />

Kollegen anderer Häuser<br />

Aktive Themen- und Termingestaltung<br />

durch Fragebogen<br />

Im nächsten Schritt galt es<br />

herauszufinden, welche (führungsrelevanten)<br />

Themen für<br />

die Teilnehmer eines solchen<br />

Forums von Interesse sein<br />

könnten. Um den potentiellen<br />

Forum-Mitgliedern von Beginn<br />

an eine aktive Mitgestaltung<br />

zu ermöglichen,<br />

lag die Entwicklung eines<br />

Fragebogens <strong>nah</strong>e, der an<br />

die entsprechenden OP-Führungskräfte<br />

in der Region<br />

versendet wurde – nicht<br />

zuletzt auch deshalb, um zu<br />

einer abgestimmten Terminplanung<br />

im Sinne aller<br />

Beteiligten zu kommen.<br />

In der Vorbereitung ließen<br />

sich über die vorliegenden<br />

Daten der Industrie gezielt die<br />

möglichen Ansprechpartner<br />

herausarbeiten. Die Erstellung<br />

und Zusendung des Schriftverkehrs,<br />

insbesondere hinsichtlich<br />

der professionellen<br />

Gestaltung und entsprechender<br />

Kostenüber<strong>nah</strong>me, wurde<br />

bereits im Vorfeld optimal<br />

durch die Industrie unterstützt.<br />

Die Auswertung des Fragebogens<br />

ergab ein relativ<br />

eindeutiges Anforderungsprofil<br />

an das OP-Forum:<br />

Die Mehrzahl der angeschriebenen<br />

Personen konnte sich<br />

vorstellen, etwa alle 8-12<br />

Wochen möglichst in der Zeit<br />

Durch meine langjährige Tätigkeit als OP-Fachpfleger/OP-<br />

Leitung/OP-Koordinator bin ich trotz meines Wechsels in die<br />

Industrie noch sehr mit dem OP verbunden. Durch diese<br />

von 18.00 bis 19.00 Uhr für<br />

ca. 2-3 Stunden an einer<br />

solchen Veranstaltung teilzunehmen;<br />

der Veranstaltungsort<br />

sollte von Osnabrück<br />

maximal 50 km entfernt<br />

liegen. Die Wochenenden<br />

wurden als Veranstaltungstermin<br />

verständlicherweise<br />

abgewählt.<br />

Auch hinsichtlich der inhaltlichen<br />

Themenwünsche ließen<br />

sich eindeutige Favoriten<br />

festmachen und so bereits<br />

im Vorfeld ein Themenplan<br />

erstellen, der sich ganz<br />

konkret an den Wünschen der<br />

Teilnehmer orientiert:<br />

■ Mitarbeiterführung:<br />

Konfliktmanagement,<br />

Mitarbeitergespräche,<br />

Krisenmanagement,<br />

Teamgespräche, Analyse<br />

der eigenen Personalführungsqualifikationen<br />

■ Qualitätssicherung<br />

■ Krankenhauszertifizierung<br />

und diesbezüglich Erwartungen<br />

an den OP bzw.<br />

die OP-Leitung<br />

■ OP-Koordination (Aufgabe<br />

und Durchführung), OP-<br />

und Prozessmanagement<br />

■ Informationen und<br />

Erläuterungen zur DRG-<br />

Einführung und Kodierung<br />

■ Kosten und Leistungsberechnung<br />

”<br />

■ Rechtliche Aspekte für<br />

OP-Führungskräfte:<br />

Arbeitszeitgesetz, EuGh-<br />

Urteil zum Bereitschaftsdienst,<br />

Haftungsrecht etc.<br />

Veranstaltungen habe ich die Möglichkeit, immer mit der 'Hand<br />

am Puls der Zeit' zu sein. Zu wissen, was im Krankenhaus, speziell<br />

im OP passiert, ist für mich in meiner jetzigen Funktion essentiell.<br />

Zusätzlich kann ich, durch meine täglichen Kontakte in den<br />

Krankenhäusern, gewonnene Erkenntnisse aus dem OP-Forum<br />

weiter vermitteln.<br />

Mein Vorschlag für die Zukunft: Teilnehmer gezielt ansprechen,<br />

ob jemand bereit ist, selbst ein Thema zu erarbeiten und<br />

vorzutragen. Es kann ja durchaus auch ein Referat von mehreren<br />

Personen zusammen entwickelt werden. Ich halte das OP-Forum<br />

für eine gute Möglichkeit, solche Präsentationen zu üben.<br />

Burkhard Jona aus Senden,<br />

Außendienstmitarbeiter der Fa. Mölnlycke Health Care<br />

■ Hygienerichtlinien und<br />

-maß<strong>nah</strong>men<br />

■ Besichtigungsmöglichkeiten<br />

der benachbarten<br />

OP-Einheiten<br />

■ Neuerungen bei OP-<br />

Techniken und notwendiger<br />

Lagerung<br />

■ aber auch genügend Zeit<br />

für Meinungsaustausch<br />

und Diskussionen zu<br />

aktuellen Themen<br />

Wer referiert?<br />

Anhand der o. g. Vorschläge<br />

stellte sich natürlich im<br />

Anschluss die Frage, wer zu<br />

diesen Themen referiert –<br />

wobei nicht unerwähnt bleiben<br />

sollte, dass durchaus<br />

auch Forum-Mitglieder bereit<br />

und willens sind, selbst zu<br />

einem der Themenblöcke ein<br />

Referat auszuarbeiten. Aufgrund<br />

der umfangreichen<br />

Qualitätsanforderungen und<br />

der vielfältigen Themenstellungen<br />

erschien es allerdings<br />

unumgänglich, zusätzlich<br />

auch auf externe Referenten<br />

zurückzugreifen. Sicherlich ist<br />

hier insbesondere seitens des<br />

Initiators verstärktes Engagement<br />

gefragt, darüber hinaus<br />

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