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39. nah dran 03-03 081003 - B. Braun Melsungen AG

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Effizient und sicher<br />

Infektionsprävention durch Einmalinstrumente<br />

SUSI – ein neuer Maßstab für chirurgische Instrumente<br />

Mit der Entwicklung des Einmalinstrumentariums<br />

SUSI (Single Use Surgical Instruments) hat B. <strong>Braun</strong><br />

Aesculap einen hoch effektiven Schutz vor Kreuzkontamination,<br />

insbesondere in Bezug auf die neue<br />

Variante der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung (vCJK),<br />

geschaffen.<br />

Als Auslöser für vCJK gelten Prionen: Proteine, die<br />

– aufgrund einer abweichenden Faltung der Moleküle<br />

– hochinfektiöse Eigenschaften besitzen und<br />

eine extrem hohe Hitzeresistenz aufweisen. Da die<br />

vCJK-Prionen nicht nur Nerven-, sondern insbesondere<br />

auch lymphatisches Gewebe infizieren, warnen<br />

Experten vor dem Risiko einer Übertragung durch<br />

nicht ausreichend sterilisierte chirurgische Instrumente,<br />

vor allem bei entsprechenden Operationen an<br />

Lymphorganen wie Rachenmandeln oder Blinddarm.<br />

Experten des Robert Koch-Instituts empfehlen daher,<br />

hitzeempfindliche Geräte bei entsprechenden<br />

Eingriffen möglichst durch Einmalinstrumente zu<br />

ersetzen. Die Entwicklung der SUSI Einweginstrumente<br />

folgte neben der Sicherstellung einer solchen<br />

zuverlässigen Infektionsprävention darüber hinaus<br />

zwei weiteren speziellen Zielsetzungen: einen<br />

Beitrag zur Qualitätssicherung im OP zu leisten<br />

und – vor dem Hintergrund der DRG-Umstellung –<br />

zugleich für mehr Wirtschaftlichkeit und Transparenz<br />

in den Abläufen zu sorgen.<br />

Über die Hintergründe der Neuentwicklung und die<br />

bisherigen Erfahrungen mit dem chirurgischen<br />

Einmalinstrumentarium im klinischen Einsatz sprachen<br />

wir mit Dr. Paul-Stefan Mauz, Oberarzt der<br />

Universitätsklinik für HNO-Heilkunde Tübingen und<br />

Dr. Thomas Kiefer, Leiter des Fachbereichs Thoraxchirurgie<br />

am Klinikum Offenburg. Beide Ärzte waren<br />

maßgeblich an der Entwicklung von SUSI beteiligt.<br />

10<br />

Herr Dr. Mauz, was veranlasste<br />

Sie dazu, gemeinsam<br />

mit der Aesculap <strong>AG</strong> Einmalinstrumente<br />

für Tonsillektomien<br />

bzw. Adenotomien<br />

mitzuentwickeln und anzuwenden?<br />

Die auf BSE zurückzuführende<br />

Variante der Creutzfeldt-<br />

Jakob-Erkrankung des Menschen<br />

ist in Deutschland noch<br />

nicht nachgewiesen worden.<br />

Aufgrund der langen Inkubationszeit<br />

und der bisher<br />

unzuverlässigen Diagnostik in<br />

vivo kann über die Zahl<br />

infizierter Personen keine<br />

Aussage getroffen werden.<br />

Erkennung, Diagnostik und<br />

Prävention müssen sicherstellen,<br />

dass eine iatrogene<br />

Übertragung, insbesondere<br />

durch chirurgische Instrumente,<br />

auszuschließen ist.<br />

Eine wissenschaftliche Risikoabschätzung<br />

dazu wurde im<br />

März 2001 vom englischen<br />

Gesundheitsministerium vorgelegt.<br />

Bei Zugrundelegung<br />

eines eher pessimistischen<br />

Ansatzes könnte die iatrogene<br />

Übertragung durch chirurgische<br />

Eingriffe 5-10% der<br />

Erkrankungsfälle verursachen.<br />

Für mich gab es aufgrund<br />

dieser latenten Unsicherheit<br />

kein Zögern, ein hoch effizientesEinmalinstrumentarium<br />

mitzuentwickeln und<br />

einzusetzen.<br />

Wo liegen die Ursachen für<br />

diese latente Unsicherheit?<br />

Analog der Prionenhypothese<br />

besteht das infektiöse Agens<br />

aus einer fehlgefalteten Form<br />

eines körpereigenen Proteins,<br />

dem Prionenprotein. Die Vermehrung<br />

des Erregers erfolgt<br />

durch Umwandlung der<br />

normalen Struktur in die<br />

fehlgefaltete Form. Diese<br />

Erreger zeigen ungewöhnliche<br />

Eigenschaften und ihre Überlebensfähigkeit<br />

übertrifft<br />

deutlich die von bakteriellen<br />

Sporen. Es erfolgt keinerlei<br />

Inaktivierung durch ionisierende<br />

Strahlung, UV-Strahlen<br />

oder durch <strong>nah</strong>ezu alle<br />

gebräuchlichen Desinfektionsmittel.<br />

Der Erreger kann<br />

somit bei der Instrumentenaufbereitung<br />

durch die vorhandene<br />

Hitze und chemische<br />

Beständigkeit nicht ausreichend<br />

abgetötet werden.<br />

Fehlgefaltete Prionenproteine<br />

weisen überdies eine fast<br />

irreversible Anhaftung an<br />

metallischen Oberflächen auf.

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