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38. Sitzung - Bayerischer Landtag

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Meine Damen und Herren, glauben Sie wirklich, daß die<br />

Menschen so dumm sind, Ihnen das alles abzunehmen?<br />

Glauben Sie das wirklich?<br />

(Dr. Weiß (CSU): Das wird man bei dem<br />

Ergebnis der Stadtratswahl merken! -<br />

Dr. Bernhard: Sie schütten Autobahnlöcher<br />

zu! - Dr. Weiß (CSU): Schauen wir einmal, ob<br />

ihr bei der nächsten Wahl 30 % bekommt!<br />

- Weitere Zurufe von der CSU)<br />

Ich behaupte nicht, daß in München alles toll ist; das<br />

behaupte ich nicht.<br />

(Weitere Zurufe - Unruhe)<br />

Frau Zweite Vizepräsidentin Fischer: Bitten lassen Sie<br />

den Herrn Kollegen zu Ende sprechen. Er hat ohnehin nur<br />

noch eine halbe Minute Redezeit. Bitte, Herr Kollege.<br />

Max von Heckel (SPD) (vom Redner nicht autorisiert): In<br />

einer anderen Studie, die erst kürzlich veröffentlicht<br />

worden ist, heißt es: Die weitere Entwicklung des Standorts<br />

München hängt jetzt ganz entschieden davon ab,<br />

(Dr. Bernhard (CSU): - ob die SPD weiterregiert!)<br />

wie mit dem Problem hoher Mietpreise und der Verfügbarkeit<br />

von Flächen umgegangen wurde. Vor allem kleine<br />

und mittlere Unternehmen<br />

(Dr. Weiß (CSU): Panzerwiese!)<br />

können dem enormen Preisniveau nicht standhalten und<br />

wandern ab.<br />

Meine Damen und Herren, wer ist denn für das Bodenrecht<br />

und für das Mietrecht zuständig? Ist das der<br />

Münchner Oberbürgermeister, oder sind das Sie im<br />

Deutschen Bundestag mit Ihrer Mehrheit?<br />

(Beifall bei der SPD - Walter Engelhardt<br />

(SPD): So ist es! - Dr. Weiß (CSU): Wer hat<br />

die Planungshoheit in der Gemeinde? So ein<br />

Schmarrn, was Sie da erzählen!)<br />

Noch ein ganz kurzer Gedanke am Schluß. Der Nürnberger<br />

Stadtkämmerer hat wiederholt darauf hingewiesen,<br />

daß die Stadt München dann, wenn sie nicht in Bayern,<br />

sondern in Baden-Württemberg läge, rund 300 Millionen<br />

DM mehr an Finanzausgleichsmitteln erhalten würde.<br />

(Dr. Weiß (CSU): In Nordrhein-Westfalen<br />

wäre sie wahrscheinlich pleite!)<br />

Meine Damen und Herren, stellen Sie sich vor, was man<br />

dann in München, in Nürnberg, in Würzburg und in<br />

Regensburg alles für Bildung und Ausbildung, für die<br />

Infrastruktur und für die Förderung der Wirtschaft tun<br />

könnte.<br />

(Beifall bei der SPD)<br />

<strong>Bayerischer</strong> <strong>Landtag</strong> · 13. Wahlperiode Plenarprotokoll 13/38 v. 30.01.96<br />

Frau Zweite Vizepräsidentin Fischer: Damit ist die<br />

Aktuelle Stunde beendet.<br />

Ich rufe auf:<br />

Tagesordnungspunkt 2 a<br />

Gesetzentwurf der Abgeordneten Dr. Fleischer, Rieger,<br />

Sturm und Fraktion (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)<br />

zur Änderung der Gemeindeordnung (Drucksache<br />

13/3485)<br />

- Erste Lesung -<br />

Der Gesetzentwurf wird von seiten der Antragsteller<br />

begründet. Die Redezeit beträgt fünf Minuten. Das Wort<br />

erteile ich Frau Kollegin Rieger. Bitte, Frau Kollegin.<br />

(Dr. Matschl (CSU): Fünf Minuten müssen<br />

aber reichen!)<br />

Frau Rieger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Frau Präsidentin,<br />

meine Damen und Herren! Mit unserem Gesetzentwurf<br />

will die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

erreichen, daß Menschen, die mit uns gemeinsam, zum<br />

Teil schon über Jahrzehnte hinweg, zusammenleben, über<br />

Angelegenheiten, die sie wie andere Gemeindebürger<br />

betreffen, mitreden können. Da sich der Begriff<br />

„Gemeindebürger“ immer auf die bereits zur Gemeindewahl<br />

zugelassenen deutschen und jetzt EU-Gemeindeangehörigen<br />

bezieht und damit alle anderen, die sogenannten<br />

Drittstaatler, die hier leben, ausschließt, ist es<br />

notwendig, in der Gemeindeordnung das Wort „Gemeindebürger“<br />

durch „Gemeindeangehörige“ und das Wort<br />

„Bürgerversammlung“ durch das Wort „Gemeindeversammlung“<br />

zu ersetzen.<br />

Meine Damen und Herren, es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit,<br />

daß jeder, der längere Zeit in einer<br />

Gemeinde arbeitet, Steuern bezahlt und insgesamt zum<br />

Nutzen der Gemeinschaft beiträgt, seine Anregungen und<br />

Kritik zu den Gemeindeangelegenheiten anbringen kann<br />

und entsprechend ernst genommen wird. Wir sind der<br />

Meinung, daß hiermit ein kleiner, aber wesentlicher Schritt<br />

hin zu einem Verantwortungsbewußtsein für das Wohl der<br />

Gemeinde und des gemeinschaftlichen Zusammenlebens<br />

getan werden kann. Verantwortungsbewußtsein läßt sich<br />

nur schaffen durch ein Gefühl der Mitwirkung.<br />

Auf Dauer wird dies auch notwendig sein, um den sozialen<br />

und den inneren Frieden in unserer Gesellschaft zu<br />

festigen.<br />

(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)<br />

Frau Zweite Vizepräsidentin Fischer: Ich eröffne die<br />

allgemeine Aussprache. Die Redezeit beträgt fünf Minuten<br />

pro Fraktion. Das Wort hat der Herr Kollege Güller. Bitte,<br />

Herr Kollege.<br />

Güller (SPD): Die SPD-Fraktion stimmt dem Gesetzentwurf<br />

der GRÜNEN grundsätzlich zu. Das ist auch kein

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