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Gesundheit im Blick - Barmer GEK

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<strong>Gesundheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong><br />

Newsletter für Journalisten<br />

› Ausgabe Januar 2012<br />

Lungenentzündung<br />

Unterschätzte Gefahr für Senioren<br />

In diesen Wochen und Monaten kommt kaum jemand um eine Erkältung<br />

herum. Das ist zwar lästig, doch in den meisten Fällen klingen das Niesen, das<br />

Kratzen <strong>im</strong> Hals oder der Reizhusten bald wieder ab. Die auslösenden Viren<br />

werden vom Immunsystem unschädlich gemacht. Doch manchmal kommen<br />

zusätzlich Bakterien hinzu, die dann zu einer Lungenentzündung führen können.<br />

Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER <strong>GEK</strong>, erklärt,<br />

warum das gerade für Senioren ein besonderes Risiko darstellt.<br />

Bei Volkskrankheit denken viele an Bluthochdruck, Diabetes, Krebs oder<br />

vielleicht an Rheuma, aber nicht an Lungenentzündung. Dabei sprechen<br />

die Zahlen eine eindeutige Sprache: Immerhin ist die Lungenentzündung<br />

(Pneumonie) die am häufigsten registrierte Infektionskrankheit – und zwar<br />

weltweit. Allein in Deutschland erkranken jährlich rund 800.000 Menschen<br />

an einer Pneumonie und etwa jeder Zehnte stirbt sogar daran. Besonders<br />

gefährdet sind Ältere. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. „Zum einen<br />

steigt mit zunehmendem Alter auch das Risiko für Infektionen, weil das<br />

Immunsystem nicht mehr so leistungsfähig ist, zum anderen leiden ältere<br />

Menschen häufiger unter chronischen Atemwegserkrankungen“, so Marschall.<br />

Keine typischen Symptome<br />

In der Regel äußert sich eine Lungenentzündung durch plötzliches hohes<br />

Fieber, Schüttelfrost, Husten und eitrigen Auswurf. Zudem ist die Atem- und<br />

Pulsfrequenz erhöht. Außerdem können auch andere Organsysteme in Mitlei-<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> Ausgabe Januar 2012<br />

Inhalt dieser Ausgabe:<br />

Seite 1<br />

Lungenentzündung<br />

Unterschätzte Gefahr für Senioren<br />

Seite 2<br />

Winterdienst<br />

Schneeschippen, aber richtig<br />

Seite 3<br />

Hautpflege<br />

Abtauchen, ein winterliches Badevergnügen<br />

Seite 4<br />

Medikamente<br />

Verfallsdatum unbedingt einhalten<br />

Ernährungsmythos<br />

Viel heiße Luft um die heiße Zitrone


denschaft gezogen werden. So kann beispielsweise der Blutzucker spiegel bei<br />

Diabetikern vollkommen aus dem Ruder laufen. Gerade bei älteren Patienten<br />

kann eine Lungenentzündung allerdings auch ohne diese typischen Anzeichen<br />

verlaufen und dadurch erst später erkannt werden.<br />

„In solchen Fällen ist eine Lungenentzündung schwer von einer Bronchitis zu<br />

unterscheiden. Klarheit schafft dann nur ein Röntgenbild“, erklärt Marschall.<br />

Impfung als Prävention<br />

Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, empfiehlt die Medizinerin<br />

neben einer ausgewogenen, vitaminreichen Ernährung sowie ausreichend<br />

Bewegung allen älteren Menschen ab 60, sich gegen Pneumokokken und<br />

zusätzlich jährlich gegen Grippe (Influenza) <strong>im</strong>pfen zu lassen.<br />

Winterdienst<br />

Schneeschippen, aber richtig<br />

Der Winter kommt doch noch. Und mit den sinkenden Temperaturen steigt<br />

die Chance auf Schneefall. Neben Winterwanderungen, Schneeballschlachten<br />

und Schlittenfahrten bedeutet das auch: Schneeräumen! Kein Grund für<br />

schlechte Laune, meint die BARMER <strong>GEK</strong>.<br />

Während die weiße Pracht vor allem bei Kindern und Jugendlichen für<br />

Begeisterung sorgt, bringen die verschneiten Zeiten für Erwachsene auch<br />

Unannehmlichkeiten mit sich – unter anderem die Pflicht zum Schneeschieben.<br />

Ob Hauseigentümer oder Mieter – ab 7 Uhr morgens müssen sie dafür<br />

sorgen, dass Gehwege und Treppen sicher zu begehen sind.<br />

Das richtige Outfit<br />

Der erste Schritt ist, eigentlich selbstverständlich, die Auswahl der Kleidung.<br />

Denn auch wenn das Schneeschieben schweißtreibend ist, sollte auf warme<br />

Kleidung keinesfalls verzichtet werden, um Erkältungen zu vermeiden. Aber<br />

auch die richtige Haltung ist entscheidend, um Muskelkater oder andere<br />

gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden.<br />

Wintersport der anderen Art<br />

Wenn es losgeht, sollte man den Schnee besser schieben, als heben – und<br />

das mit einer möglichst positiven Einstellung. Wer das Schneeräumen nicht<br />

als lästige Pflicht, sondern als praktische Fitness-Übung betrachtet, geht<br />

gleich besser gelaunt in den Tag. Wenn der Schnee zur Seite geschaufelt<br />

werden muss, trainiert man beispielsweise die seitlichen Bauchmuskeln.<br />

Allerdings sollte eine Drehung nicht ruckartig erfolgen, sonst kann es zu<br />

schmerzhaften Muskelverspannungen kommen. Das regelmäßige Wechseln<br />

des aktiven Arms verhindert zusätzlich eine einseitige Belastung der Wirbelsäule<br />

und stärkt sowohl Bizeps als auch Trizeps.<br />

Finger weg von der Schaufel<br />

Überhaupt nicht zur Schneeschaufel greifen sollten Herzkranke. Denn das<br />

kalte Winterwetter ist für sie oft eine zusätzliche Belastung. Wer sich bei<br />

Minusgraden übern<strong>im</strong>mt, riskiert <strong>im</strong> Extremfall sogar einen Herzinfarkt. Gegen<br />

einen ausgedehnten Winterspaziergang ist dagegen nichts einzuwenden.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> Ausgabe Januar 2012<br />

Alles eine Frage der Einstellung: Für manche<br />

ist Schneeräumen ein kostenloses Fitnesstraining<br />

statt lästiger Bürgerpflicht.<br />

Seite 2


Hautpflege<br />

Abtauchen, ein winterliches Badevergnügen<br />

Klirrende Kälte oder nasskaltes Schmuddelwetter – gerade <strong>im</strong> Winter sehnen<br />

sich viele danach, in warmes Badewasser abzutauchen und zu entspannen.<br />

Ein solches Wannenbad tut dem durchgefrorenen Körper und der Seele<br />

gut, vorausgesetzt, man übertreibt es nicht. Dr. Utta Petzold, Dermatologin<br />

bei der BARMER <strong>GEK</strong>, verrät die wichtigsten Tipps für das richtige<br />

Badevergnügen.<br />

Gepflegt abtauchen<br />

Von Milch und Honig über Lavendel, Pfirsich, Minze, Rose bis hin zu Olive<br />

oder Meeresalge – die Auswahl an Badezusätzen ist nahezu unüberschaubar<br />

geworden. Neben unterschiedlichen Duftrichtungen können Badefreunde<br />

auch noch zwischen Schäumen, Ölen und Salzen wählen. Dank dieser<br />

großen Auswahl können auch Menschen mit empfindlicher Haut ab und zu<br />

in die Wanne steigen. Heutzutage enthalten viele Badezusätze pflegende<br />

Inhaltsstoffe wie Olivenöl oder Aloe Vera. Sie sorgen dafür, dass die Haut<br />

nach dem Baden weniger spannt oder schuppt. „Wer allerdings zu trockener<br />

Haut neigt, sollte statt zu seifenhaltigen Schaumbädern lieber zu so<br />

genannten Syndets greifen. Die haben einen pH-Wert um die 5 und greifen<br />

die Haut nicht so stark an“, empfiehlt Petzold.<br />

Schutzfilm für die Haut<br />

Eine andere Alternative sind Badeöle, sofern sie keine Emulgatoren enthalten<br />

und sich wie ein Film auf die Wasseroberfläche legen. Sie verwöhnen<br />

die Haut schon in der Wanne und sollten nach dem Baden nicht abgeduscht<br />

werden. Stattdessen die Haut nur vorsichtig abtupfen, um die Wirkung<br />

der Öle zu unterstützen. Auch Badesalze trocknen die Haut weniger<br />

aus als Schaumbäder. Und sie können je nach Zusammensetzung sogar<br />

Hautreizungen lindern.<br />

Tipps zum Baden gehen<br />

Unabhängig von der Art des Badezusatzes rät Petzold, fünf einfache Baderegeln<br />

zu beachten:<br />

• Kurze und kühlere Bäder bis 35 Grad beleben Körper und Geist.<br />

• Ab einer Wasser-Temperatur von 37 Grad wirkt Baden entspannend und<br />

sorgt für eine angenehme Bettschwere.<br />

• Bei Bluthochdruck und Kreislaufproblemen nicht wärmer als 36 Grad<br />

baden.<br />

• Die max<strong>im</strong>ale Badezeit liegt bei 20 Minuten. Danach trocknet die Haut<br />

zu sehr aus.<br />

• Nach dem Baden sorgfältig eincremen (außer bei Ölbädern). Cremes oder<br />

Lotionen mit Harnstoff (Urea) helfen der Haut besonders gut, Feuchtigkeit<br />

zu speichern.<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> Ausgabe Januar 2012<br />

Be<strong>im</strong> Baden die Uhr <strong>im</strong> Auge behalten:<br />

Spätestens nach 20 Minuten heißt es,<br />

raus der Wanne.<br />

Seite 3


Medikamente<br />

Verfallsdatum unbedingt beachten<br />

Wer Medikamente in der Hausapotheke aufbewahrt, sollte ab und an einen<br />

<strong>Blick</strong> auf das aufgedruckte Datum werfen. Denn anders als bei Lebensmitteln<br />

handelt es sich hierbei nicht um ein Mindesthaltbarkeitsdatum, sondern<br />

um ein tatsächliches Verfallsdatum. Und das heißt: Nach Ablauf sollte<br />

die entsprechende Arznei nicht mehr verwendet werden.<br />

Ob Tabletten, Salben, Zäpfchen oder Tropfen – oft wandern angebrochene<br />

Medikamenten-Packungen nach Gebrauch in die Hausapotheke und geraten<br />

damit zunächst einmal in Vergessenheit. Erst bei der nächsten Erkältung<br />

oder einer anderen Erkrankung greift man wieder zu den entsprechenden<br />

Arzneien und stellt dann manchmal fest: Das Datum ist bereits abgelaufen.<br />

„Wer diese Medikamente trotzdem verwendet, spielt mit seiner <strong>Gesundheit</strong>“,<br />

sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER <strong>GEK</strong>.<br />

Der äußere Schein kann trügen<br />

Im besten Fall haben sie einfach ihre Wirkung verloren, <strong>im</strong> schl<strong>im</strong>msten Fall<br />

bewirken sie sogar das Gegenteil. So könnten etwa Salben, deren Verfallsdatum<br />

überschritten ist, zu Hautreizungen führen. „Das Trügerische dabei ist,<br />

dass selbst angebrochene Arzneien optisch häufig noch einen einwandfreien<br />

Eindruck machen. Doch das Zersetzen eines Wirkstoffs ist ein innerer Prozess,<br />

der von außen in der Regel gar nicht zu sehen ist“, weiß Marschall.<br />

Sonderregeln bei Tropfen und Säften<br />

Auch Verbandsmaterialien haben ein Verfallsdatum. So können beispielsweise<br />

Pflaster ihre Klebefähigkeit verlieren und Druckverbände unsteril<br />

werden. Besondere Vorsicht ist zudem bei Medikamenten geboten, die<br />

nach Anbruch nur eine best<strong>im</strong>mte Zeit haltbar sind. Das ist oft bei Tropfen<br />

oder Säften der Fall. Hier empfiehlt die Medizinerin, unbedingt das Datum<br />

der ersten Anwendung zu vermerken, am besten direkt auf der Flasche.<br />

Wie lange solche Arzneien nach Anbruch noch verwendet werden können,<br />

steht sowohl auf der Verpackung als auch auf dem Beipackzettel. Wer unsicher<br />

ist, sollte besser in einer Apotheke nachfragen.<br />

Besser nicht in den Hausmüll<br />

Apropos Apotheke: Diese ist übrigens auch die beste Anlaufstelle, wenn es<br />

um die Entsorgung abgelaufener Medikamente geht. Zwar dürfen sie rechtlich<br />

in den Hausmüll gegeben werden, in Apotheken werden sie jedoch als<br />

Sondermüll behandelt und entsprechend entsorgt.<br />

Ernährungsmythos<br />

Viel heiße Luft um die heiße Zitrone<br />

Husten, Schnupfen, Heiserkeit gehören auch mit Beginn des neuen Jahres<br />

zu den ständigen Begleitern. Denn noch stecken wir mitten in der Erkältungssaison.<br />

Und da greifen viele zu dem altbewährten Hausmittel „heiße<br />

Zitrone“. Das Vitamin C der Zitrusfrucht soll Viren und Bakterien den Garaus<br />

<strong>Gesundheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> Ausgabe Januar 2012<br />

Gerade wenn Medikamente selten<br />

benötigt werden, muss das Verfallsdatum<br />

regelmäßig kontrolliert werden.<br />

Seite 4


machen und das Immunsystem stärken. Aber entgegen der landläufigen<br />

Meinung ist in dem beliebten Heißgetränk nur wenig Vitamin C enthalten,<br />

so die BARMER <strong>GEK</strong>.<br />

Eine Zitrone auspressen, den Saft in ein Glas geben, mit heißem Wasser<br />

aufgießen und einen Teelöffel Honig darunter mischen. Dieses einfache<br />

Rezept ist ein Klassiker in der kalten Jahreszeit. Ob vorbeugend oder zur<br />

Bekämpfung einer Erkältung – die Zitrone soll unsere Vitamin-C-Speicher<br />

auffüllen. Allerdings wird die heiße Zitrone ihrem Ruf als Vitaminbombe nur<br />

bedingt gerecht: Eine mittelgroße, frische Frucht enthält etwa 50 ml Saft,<br />

ältere Früchte etwas weniger. Und in 50 ml frischem Zitronensaft stecken<br />

lediglich 25 mg Vitamin C. „Hinzu kommt, dass Vitamin C sehr hitzeempfindlich<br />

ist und durch hohe Temperaturen schnell zerstört wird“, so<br />

Marianne Rudischer, Ernährungsmedizinische Beraterin bei der BARMER <strong>GEK</strong>.<br />

Leckere Alternativen<br />

Auch wenn die heiße Zitrone damit ins Reich der Vitaminmärchen gehört,<br />

rät Rudischer nicht grundsätzlich von dem Heißgetränk ab. Schließlich<br />

durchströme eine wohlige Wärme den Körper und der heiße Dampf<br />

befeuchte die Schle<strong>im</strong>häute, so dass man sich nach dem Genuss durchaus<br />

etwas besser fühlen könne. Um wenigstens noch etwas Vitamin C zu sich<br />

zu nehmen, empfiehlt die Expertin, das Wasser mit dem Honig abkühlen zu<br />

lassen, bis es lauwarm ist, und erst dann den Zitronensaft hinzuzugeben.<br />

Wer sich aber einen regelrechten Vitamin-C-Schub gönnen möchte, sollte<br />

lieber zwei bis drei Kiwis essen oder ein Glas Sanddornsaft zu sich nehmen,<br />

entweder pur, als Mixgetränk oder unter Joghurt- beziehungsweise Quarkspeisen<br />

gerührt.<br />

Impressum<br />

BARMER <strong>GEK</strong><br />

Verantwortlich<br />

Athanasios Drougias<br />

Abt. Unternehmenskommunikation<br />

Redaktion<br />

Claudia Rembecki<br />

E-Mail: claudia.rembecki@barmer-gek.de<br />

Tel.: 0800 33 20 60 99 1438<br />

Bildnachweis<br />

iStockphoto /Gordo25, fotolia /Harald Lange /contrastwerkstatt /light-<strong>im</strong>age /Sergii<br />

Moscaliuk<br />

› Unser Service für Journalisten:<br />

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<strong>Gesundheit</strong> <strong>im</strong> <strong>Blick</strong> Ausgabe Januar 2012<br />

Heißer Tee mit Zitrone - sorgt zwar nicht<br />

für einen Vitamin-C-Schub, aber für wohliges<br />

Behagen.<br />

Seite 5

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