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Weinbauliches Gutachten - Balthasar Ress

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Dies gilt nicht für den ubiquitär vorkommenden Schadpilz Botrytis cinerea, der auch<br />

andere Pflanzengattungen befällt. Hinzu kommt, dass bei der Sortenwahl die<br />

Toleranz bzw. Resistenz gegenüber den Erregern des Echten und des Falschen<br />

Mehltaus genutzt werden kann, was im Falle von Botrytis nicht möglich ist. Daher<br />

sind Sorten mit einer gewissen „Botrytis-Festigkeit“ (Lockerbbeerigkeit, dickere<br />

Beerenhaut) besonders in Betracht zu ziehen.<br />

Durch die erhöhten Niederschläge in der Reifephase ist die indirekte und direkte<br />

Bekämpfung von Botrytis von besonderer Bedeutung (vgl. Kapitel 3.2).<br />

Neben einer entsprechenden Sortenwahl ist die intensive Vorbeugung gegen Botrytis<br />

(durch geeignete Erziehungssysteme) und die direkte Bekämpfung (durch den<br />

Einsatz von Pflanzenschutzmitteln) zu empfehlen . Maßnahmen der Fäulnisprävention<br />

und der Kulturhygiene müssen also ihren festen Platz im Katalog der<br />

anzuwendenden Verfahren des Pflanzenbaus haben. Als Rebschutzmaßnahme ist<br />

aber der Einsatz von Spezialbotrytiziden unbedingt geraten. Über den Einsatz von<br />

Bioregulatoren muss situationsbedingt entschieden werden, weil derzeit zum<br />

Auftreten von Verrieselung keine Aussage gemacht werden kann, was ggf. gegen die<br />

Applikation von Bioregulatoren im Rahmen der Fäulnisprävention sprechen könnte.<br />

5 Sortenwahl<br />

5.1 Anforderungen<br />

Folgende Anforderungen an die Sortenwahl müssen erfüllt sein:<br />

frühe oder mittelfrühe Reife<br />

Blühfestigkeit<br />

Lockerbeerigkeit (geringe Botrytis-Anfälligkeit)<br />

Als erstes wichtiges Kriterium ist der Reifezeitpunkt der Sorte zu nennen. Im<br />

agrarmeteorologischen Teil der Ausführungen wird stets die Sorte Riesling als<br />

Vergleichssorte herangezogen.<br />

Für den Standort erscheinen „klassische“ spätreifende Sorten, wie z.B. Riesling<br />

oder Sorten mit einem vergleichbaren Anspruch an die Qualität der Lage als nicht<br />

bzw. bedingt geeignet. Dagegen kommen Sorten mit einem frühen Reifezeitpunkt<br />

in Frage. Nur auf der Basis dieser Auswahl - in Verbindung mit moderaten Erträgen -<br />

ist eine zufrieden stellende Ausreife zu erwarten. Der Anbau von mittelspät oder<br />

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