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Weinbauliches Gutachten - Balthasar Ress

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Als Erziehungssystem bietet sich die Spaliererziehung an. Eine Zeilenbreite von 2,00<br />

m bis 2,20 m erfordert spezielle Maschinen, die eine Bearbeitung erlauben. Dies gilt<br />

sowohl für den Schlepper als auch für Bodenbearbeitungs- und Pflanzenschutzgeräte.<br />

Bei der Wahl des Erziehungssystems ist unbedingt ein Verfahren zu<br />

bevorzugen, welches eine gute Durchlüftung der Traubenzone gewährleistet. Dies<br />

gilt auch für die durchzuführenden Laubarbeiten während der Vegetationszeit. Die<br />

Pflanzdichte sollte mit ca. 4.500 bis 5.000 Reben/ha ausgelegt werden.<br />

Pflanzenschutz<br />

Der Pflanzenschutz - insbesondere gegen pilzliche Schaderreger - ist bei diesem<br />

Standort von besonderer Bedeutung.<br />

Grundsätzlich sollte größter Wert auf nachhaltige Pflanzengesundheit gelegt werden,<br />

was i.d.R. einen vielschichtigen Rebschutz erforderlich macht. Dies gilt in erster Linie<br />

für die Bekämpfung des Erregers des Falschen Mehltaus (Plasmopara viticola,<br />

Rebenperonospora), während der Befall mit Echtem Mehltau (Uncinula necator,<br />

Oidium) als eher unproblematisch gesehen werden kann.<br />

Werden so genannte interspezifische Kreuzungen angebaut, kann die Gefahr eines<br />

erhöhten Befalls mit Falschem Mehltau minimiert werden, da diese Sorten weniger<br />

anfällig für bestimmte Pilzkrankheiten sind.. Erfahrungen bei der Bewirtschaftung<br />

interspezifischer Rebsorten liegen in Deutschland insbesondere im Bereich des<br />

ökologischen Weinbaus vor. Die Gefahr des verstärkten Auftretens von Pilzkrankheiten<br />

ist also bei der Auswahl der Rebsorten ein wichtiges Entscheidungskriterium.<br />

Allerdings können über den auf Sylt herrschenden Infektionsdruck durch Vermehrungseinheiten<br />

des Falschen Mehltaus keine Aussagen gemacht werden. In den<br />

ersten Jahren der Bewirtschaftung wird sich die Befallssituation ggf. schwach darstellen,<br />

da die Primärinfektion aufgrund des oosporen-freien Standortes nicht vom<br />

Boden ausgehen wird. Es ist aber damit zu rechnen, dass sich diese Situation mit<br />

fortschreitender Bewirtschaftungsdauer ändern wird. Das bodenbürtige<br />

Inokulumpotential und der Infektionsdruck werden sich stetig erhöhen. Allerdings wird<br />

sich der Standort aufgrund der isolierten Insellage in Bezug auf rebenspezifische<br />

Pilzkrankheiten (z.B. Falscher Mehltau, Echter Mehltau, Schwarzfäule) nie mit den<br />

Bedingungen in den traditionellen deutschen Anbaugebieten vergleichen lassen.<br />

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