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Weinbauliches Gutachten - Balthasar Ress

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Verhältnisse im Herbst zu achten. Gegebenenfalls ist ein mobiler Windschutz zu<br />

installieren, der während der Reifephase leicht entfernt oder winddurchlässig<br />

gemacht werden kann.<br />

Da das Auftreten von Botrytis bei vergleichsweise niedrigen Reifegraden zu<br />

erwarten ist, muss mit erheblichen Qualitätsproblemen und Ernteverlusten<br />

gerechnet werden. Bei Rotweintrauben sind zusätzlich starke Verluste in der<br />

Farbausbeute zu befürchten. Mit Botrytis befallenes Traubenmaterial eignet sich<br />

nicht zur Rotweinbereitung und könnte lediglich zur Herstellung eines Roséweines<br />

genutzt werden.<br />

Gegenüber Botrytis stark anfällige Sorten wie Kerner oder Sauvignon blanc scheiden<br />

aus diesen Gründen bei der Sortenwahl aus.<br />

3. 3 Phänologie Reben<br />

Austrieb<br />

Das Auftreten von Frost nach dem Austrieb (Spätfrostgefahr) führt bei Reben zu<br />

größeren Schäden bis hin zum Totalausfall. Von daher sind Regionen mit regelmäßig<br />

oder gehäuft auftretenden Frostereignissen zum Zeitpunkt Ende April oder Anfang<br />

Mai (Spätfrost) für den Weinbau ungeeignet oder erfordern aufwendige Frostschutzmaßnahmen.<br />

Aufgrund der verzögerten Erwärmung im Frühjahr ist mit einem Austrieb nicht vor<br />

Mitte Mai zu rechnen. Da Daten über den Verlauf der Phänologie bei Reben für den<br />

zu bewertenden Standort fehlen, wird hierbei der phänologische Ablauf anderer<br />

Pflanzengattungen als Maßstab zurückgegriffen.. Auf der Basis dieser Daten wird die<br />

Spätfrostgefahr als nicht besonders hoch eingestuft und damit als vernachlässigbar<br />

angesehen. Gegenüber dem Rheingau ist mit einer Verzögerung des Austriebs um<br />

zwei bis drei Wochen zu rechnen. Das ohnehin geringe Risiko von Schäden durch<br />

Spätfröste auf dem Bewertungsstandort Sylt durch den vergleichsweise späten<br />

Austriebstermin noch geringer.<br />

Ein Spätfrostschaden ist daher nicht zu befürchten, so dass die Spätfrostgefahr<br />

nicht als begrenzender Anbaufaktor anzusehen ist.<br />

Diese Aussage gilt auch für die Gefahr von Frühfrösten, also von Minustemperaturen<br />

während der Reifezeit, die zu einer Verkürzung der Vegetationszeit führen könnten.<br />

Es kann also von einer ausreichend langen Vegetationszeit und einer potentiell<br />

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