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Exotische Kapitalmarktprodukte Teil 2 - axis RECHTSANWÄLTE

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<strong>axis</strong> THEMENBRIEF „Kapitalanlage und Steuern“<br />

Nimmt der Anleger den Lieferanspruch wahr, gilt die Differenz<br />

zwischen dem Anschaffungskurs der Anleihe und dem<br />

Wert des gelieferten Edelmetalls als steuerpflichtiger Gewinn.<br />

Nach Angaben der Deutschen Börse hatten in den<br />

zwei Jahren seit Auflage von Xetra-Gold rund 200 Anleger<br />

das Recht auf die physische Lieferung von Gold ausgeübt.<br />

Wird nach Einlösung einer Schuldverschreibung physisches<br />

Gold an den Anleger geliefert, so unterliegt ein Gewinn<br />

aus der Veräußerung dieses Edelmetalls grundsätzlich<br />

der tariflichen Einkommensteuer über § 23 EStG, wenn<br />

der Anleger das Gold innerhalb eines Zeitraums von einem<br />

Jahr nach der Lieferung an ihn veräußert. Für die Ermittlung<br />

des Beginns dieser Jahresfrist wird auf den Zeitpunkt<br />

der Lieferung des Goldes an den Anleger abgestellt. Maßgeblicher<br />

Anschaffungspreis ist der Wert des gelieferten<br />

Edelmetalls bei Einlösung des Lieferanspruchs aus dem<br />

Wertpapier<br />

Realisierte Verluste bei Einlösung oder Veräußerung einer<br />

Schuldverschreibung gelten als negative Kapitaleinnahmen.<br />

Für vor dem 1. Januar 2009 angeschaffte Inhaberschuldverschreibungen<br />

findet § 52a Absatz 10 Satz 8 EStG und damit<br />

der Bestandsschutz Anwendung. Dies bedeutet, dass auf alle<br />

nach dem 30.6.2009 zufließenden Veräußerungs-, Rückzahlungs-<br />

oder Einlösungserträge aus nach dem 14.3.2007 angeschafften<br />

Wertpapieren die Abgeltungsteuer anzuwenden sind,<br />

auch wenn die Papiere länger als ein Jahr im Bestand waren.<br />

Lediglich vor dem 15.3.2007 erworbene Wertpapiere unterliegen<br />

uneingeschränkt dem Bestandsschutz.<br />

2.8. Gold-Zertifikate<br />

Es handelt sich um Zertifikate, die sich auf die Kursentwicklung<br />

des Golds beziehen. Ein Zertifikat = eine (oder 1/10) Feinunze<br />

Gold. Der Vorteil im Vergleich zum Direktinvestment liegt darin,<br />

dass keine Lagerkosten entstehen und das Wertpapier über die<br />

Börse schneller liquidierbar ist. Dabei ist zu beachten, dass der<br />

Goldpreis in US-$ gehandelt wird, die Zertifikate also Währungsschwankungen<br />

unterliegen. Daher bieten viele Emissionshäuser<br />

währungsgesicherte (Quanto)-Varianten an. Dann<br />

entspricht ein Euro immer einem Dollar. Aus Anlegersicht kann<br />

sich aber auch das nicht währungsgesicherte Zertifikat lohnen.<br />

Denn im Falle einer Abwertung des Euro kämen noch Devisengewinne<br />

hinzu.<br />

Steuerlich ergeben sich keine Unterschiede zu herkömmlichen<br />

Zertifikaten.<br />

2.9. Highscore-Zertifikat<br />

Bei dieser Schuldverschreibung gibt es den höchsten während<br />

der Laufzeit erreichten Kurs ausbezahlt, sofern das Absiche-<br />

- 6 -<br />

rungsniveau niemals unterschritten wird. Rückblickend wird bei<br />

Fälligkeit untersucht, an welchem der Beobachtungstage der<br />

Basiswert am höchsten notiert war. Den gibt es bei Fälligkeit<br />

ausbezahlt, sofern die Schutzschwelle während der Laufzeit<br />

eingehalten wurde. Hierbei sind zwei Szenarien denkbar: Der<br />

Basiswert<br />

notiert immer über der Schutzschwelle: Der Anleger erhält<br />

zumindest den Nennwert zurück. Sofern die höchste Kurs<br />

während der Laufzeit über dem Startniveau liegt, gibt es<br />

diese Performance zusätzlich.<br />

fällt unter die Schutzschwelle: Die Highscore-Komponente<br />

entfällt, der Anleger erhält wie bei einem herkömmlichen<br />

Indexzertifikat die negative oder positive Performance zwischen<br />

Start- und Fälligkeitskurs.<br />

Diese Papiere ähneln dem All-Time-High-Zertifikat, allerdings<br />

geht dort die Kurschance nicht durch die Verletzung der<br />

Schutzschwelle verloren.<br />

Steuerlich ergeben sich keine Besonderheiten zu herkömmlichen<br />

Zertifikaten.<br />

2.10. High Yield Fonds<br />

Diese Rentenfonds investieren in Unternehmens- oder Staatsanleihen<br />

mit höherem Risiko – aber auch höheren Ertragschancen.<br />

Wichtiges Kriterium für die Bewertung der in solchen<br />

Fonds befindlichen Wertpapiere ist das Rating von Anleihen<br />

oder Emittenten. High Yield Fonds investieren überwiegend in<br />

Anleihen, die geringer als BB+ (--> Bonität) eingestuft werden.<br />

Das Ausfallrisiko bei solchen Bonds verringert sich allerdings<br />

durch die für Investmentfonds gesetzlich vorgeschriebene<br />

Streuung der Anlagen, die zudem nicht nur durch die Anlage in<br />

unterschiedlichen Bonitäten, sondern i.d.R. auch in einer Bran-<br />

chendiversifikation erfolgt.<br />

Steuerlich ergeben sich keine Unterschiede zu herkömmlichen<br />

Investmentfonds. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rentenfonds<br />

konnten bis 2008 steuerfreie Kursgewinne realisiert werden,<br />

wenn die Emittenten ihre Anleihen bei Fälligkeit planmäßig<br />

zum Nennwert zurückzahlen. Aufgrund der schlechten Bonität<br />

notierten diese Papiere beim Kauf zumeist unter 100 %. Dieser<br />

Vorteil entfällt aufgrund der Regelungen durch die Abgeltungsteuer.<br />

Dafür werden die zumeist hohen Zinsen moderater erfasst.<br />

Fazit: Für Anleger, die bei ihrer Anlage in Rentenfonds mehr<br />

Rendite bei höherem Risiko erwarten, sind Anteile von High<br />

Yield Rentenfonds die richtigen. Denn ein Einzelinvestment ist<br />

hier meist nicht empfehlenswert und die breite Streuung mischt<br />

Risiken und Ertragschancen. Allerdings ist zu beachten, dass<br />

diese Fonds meist höhere Gebühren als sonst üblich in Rechnung<br />

stellen.

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