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Exotische Kapitalmarktprodukte Teil 2 - axis RECHTSANWÄLTE

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<strong>axis</strong> THEMENBRIEF „Kapitalanlage und Steuern“<br />

Beginn der Zinszahlung führt zu Einnahmen über dem Kursgewinn.<br />

Anleger mit Steuersätzen unter dem Abgeltungstarif steigen<br />

jetzt ein. Sie kassieren die hohen Zinsen entweder steuerfrei<br />

oder nur mit geringen Abgaben belegt.<br />

Das Finanzamt behandelte die Kombizinsanleihen als Finanzinnovation.<br />

Folglich waren auch schon vor 2009 neben den<br />

laufenden Zinsen auch die Kursveränderungen als Kapitaleinnahme<br />

zu versteuern – und dies unabhängig von Fristen und<br />

dem Erwerbsdatum.<br />

Fazit: Sofern sie bis zur Fälligkeit gehalten werden sollen, sind<br />

sie konservativ. Während der Laufzeit hingegen ergeben sich<br />

heftige Kursschwankungen. Ab 2009 verliert die Zinsverlagerung<br />

durch den Einheitstarif ihren Charme und bringt nur noch<br />

in Einzelfällen Vorteile.<br />

2.22. Korridor-Bonus-Zertifikat<br />

Diese relativ neue Form von derivativen Produkten ist eine<br />

Mischung aus einem Bonus- und einem Reverse-Bonus-<br />

Zertifikat. Bei diesem Korridorpapier verdienen Anleger, wenn<br />

sich der Kurs des Basiswerts wie etwa DAX oder EuroStoxx 50<br />

in vorgegebenen Bahnen bewegt. Weder die untere noch die<br />

obere Korridorschwelle dürfen während der Laufzeit verletzt<br />

werden. Bei der Emission liegen die Puffer in beide Richtungen<br />

bei rund 30 %. Der zugesagte Bonus ist mit rund 50 % deutlich<br />

höher als bei normalen Zertifikaten, da Anleger einem doppelten<br />

Risiko durch zu stark steigende oder fallende Kurse ausgesetzt<br />

sind.<br />

Wird nun die obere Grenze verletzt, wandelt sich das Papier in<br />

ein Reverse-Zertifikat um. Jeder Punkt, den der Index dann bei<br />

Fälligkeit über seinem Startniveau liegt, führt zu einem identischen<br />

Verlust. Bei Unterschreiten des unteren Kurspuffers<br />

verhält sich das Zertifikat wie ein normales Indexpapier. Interessant<br />

sind diese Korridor-Zertifikate vor allem für spekulative<br />

Anleger, die immer dann aktiv werden, wenn sich der Basiswert<br />

einem der beiden Schwellen nähert. Dann notieren die Zertifikate<br />

unter dem Emissionskurs und bieten somit attraktive Renditechancen,<br />

bei erhöhtem Risiko eines Schwellenbruchs. Zudem<br />

bieten diese Papiere bei seitwärts tendierenden Börsen einen<br />

höheren Bonus als normale Zertifikate.<br />

Steuerlich ergeben sich keine Unterschiede zu herkömmlichen<br />

Zertifikaten.<br />

2.23. Korridor-Optionsscheine<br />

Mit Optionsscheinen setzen Anleger i.d.R. mit Puts auf fallende<br />

und mit Calls auf steigende Kurse und erzielen über die Hebelwirkung<br />

überproportionale Gewinne. Bewegen sich die Märkte<br />

aber nur wenig, ist mit diesen herkömmlichen Warrants aber<br />

- 10 -<br />

kaum Geld zu gewinnen. Geht der Trend in die andere Richtung,<br />

kommt es sogar zu einem Totalverlust.<br />

Diesen Grundsatz verfolgen aber nicht alle dieser Papiere. So<br />

umgehen Korridor-Optionsscheine diese riskante Variante. Sie<br />

setzen als Kombination aus einem Optionsschein und einer<br />

Anleihe auf eher seitwärts tendierende Kurse. Der Anleger<br />

bekommt aufgrund des Optionsscheins täglich einen bestimmten<br />

Betrag gutgeschrieben, sofern der Korridor des Bezugswerts<br />

innerhalb des vereinbarten Bereichs liegt.<br />

2.24. Laufzeitfonds<br />

Es handelt sich um eine besondere Form von Rentenfonds, die<br />

zu einem fest vorgegeben Zeitpunkt aufgelöst werden und alle<br />

Gelder des Fonds an die Anteilseigner ausschütten. Laufzeitfonds<br />

stellen die Ausgabe von neuen Anteilen i.d.R. nach einem<br />

gewissen Zeitraum nach der Neuauflage wieder ein und<br />

thesaurieren die Erträge sofort wieder. Die Fondsgesellschaft<br />

garantiert bereits zum Auflegungszeitpunkt den Wert, den der<br />

Fonds am Laufzeitende mindestens erreichen wird. Starke<br />

Kursschwankungen ergeben sich nicht, da die Wahl der Anleihen<br />

so getätigt wird, dass alle Wertpapiere spätestens zum<br />

Ende des Fonds fällig geworden sind, also ohne Kursrisiken zu<br />

100 % ausgezahlt werden.<br />

Da die Laufzeit zu einem bestimmten, fest vorgegebenen Zeitpunkt<br />

endet, birgt diese Anlagemöglichkeit einige Nachteile in<br />

sich. Die Fondsgesellschaft muss alle Wertpapiere verkaufen,<br />

ob der Zeitpunkt nun günstig ist oder nicht. Und: Je näher der<br />

Endzeitpunkt rückt, umso geringer wird die Anlagepalette, in die<br />

die Fondsgesellschaft investieren kann. Da viele Anleger auch<br />

bereits vor dem Endzeitpunkt ihre Anteile zurückgeben, ist der<br />

Verkaufszwang gegen Fondsende besonders hoch, und das<br />

unabhängig von jeder Börsenlage.<br />

Steuerlich ergeben sich keine Unterschiede zu Investmentfonds,<br />

der steuerpflichtige Zinsanteil ist meist hoch.<br />

Fazit: Vorteile bietet diese Fondsart für Anleger, die auf ein<br />

bestimmtes Ziel zu einem bestimmten Termin hin sparen, z.B.<br />

den Kauf eines neuen Autos. Da der Fonds keine neuen Gelder<br />

während der Laufzeit annimmt und somit auch keine neuen<br />

Rentenanlagen vornehmen muss, eignet sich der Erwerb ausschließlich<br />

in Hochzinsphasen, in der durch die einmalige Wertpapieranlage<br />

bis zum Fondsende eine gute Rendite gesichert<br />

wird.<br />

2.25. Lebensversicherungs-Fonds<br />

Geschlossene Fonds, die in US-amerikanische, britische oder<br />

deutsche Zweitmarkt-Lebensversicherungen investieren, waren<br />

bei den deutschen Privatanlegern bis zu den Auswirkungen der<br />

Finanzkrise sehr beliebt. Denn hier wurden Nachsteuerrenditen<br />

geboten, die mit vergleichbaren konservativen Kapitalmarktpro-

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