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MiriamFischer Publikation Philosophie des Tanzes - Andrea von ...

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so klarer können wir überhaupt erst Bewusstheit darüber bekommen, was wir tun und<br />

wählen.<br />

Denken nicht zu ernst nehmen:<br />

Denkprozesse laufen häufig in Schemata ab und manifestieren so physische, emotionale<br />

und psychische Muster. Unsere Gedanken nicht zu ernst zu nehmen im obigen Sinne unsere<br />

Aufmerksamkeit nicht durch unsere Gedanken einzuschränken, öffnet uns die Möglichkeit<br />

diese Muster zu ändern und somit überhaupt erst in einem tieferen Sinne<br />

kommunikationsfähig zu werden (und wirklich zu improvisieren).<br />

Bsp: Eine Mittänzerin macht eine Bewegung, die mir ordinär erscheint, mir nicht gefällt oder<br />

mir peinlich ist. Ich distanziere mich innerlich, ohne meine Limitierung, dass ich gar nicht<br />

anders kann als mich zurückzuziehen, als solche wahrzunehmen. Die Bewusstheit <strong>des</strong>sen<br />

gäbe mir eventuell die Möglichkeit anders zu reagieren, nicht <strong>von</strong> diesem Urteils- und<br />

Gefühlsmuster abzuhängen und zum Beispiel nichtwertend belustigt oder traurig zu<br />

reagieren (oder auch mit Bewusstheit distanziert oder peinlich berührt) und somit ein Bild zu<br />

kreieren, das eine Beziehung zweier Menschen, die wirklich aufeinander reagieren, zeigt,<br />

und nicht nur zwei Menschen, die unbewusst voreinander da<strong>von</strong>laufen, jeder auf seine<br />

Bewegungs- und Denkmöglichkeiten insistierend.<br />

Was ist mit dem wissenschaftlichen und logischen Denken? Gehört das in die<br />

Tanzimprovisation?<br />

Das ist natürlich eine Möglichkeit. Wenn wir in der Improvisation in ein solches Denken<br />

geraten, müssen wir das nicht ausschließen oder vermeiden. Wir sollten es dann aber nicht<br />

wichtiger nehmen als alles, was sonst noch passiert: Körperhaltung, Bewegung, wie fühlen<br />

wir uns damit, was und wie wir denken oder sprechen. In anderen Worten: wir sollten die<br />

Aufmerksamkeit zur Konzentration dazu nehmen.<br />

Fazit:<br />

Denken, Emotionen und Körper sind ineinander verschränkt. Vor allem in der<br />

Tanzimprovisation sollte die TänzerIn mit all diesen Aspekten arbeiten, um ein<br />

größtmögliches Bewusstsein <strong>des</strong>sen zu bekommen, was sie wirklich bewegt. Was letztlich<br />

in der Tanzimprovisation erarbeitet werden sollte und Produkt dieser mehrdimensionalen<br />

Arbeit mit Denken, Emotionen und Körper ist, ist Bewusstheit und Präsenz.<br />

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