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Geschäftsbericht 2012<br />
Kulinarische Freuden,<br />
kulturelle Höhepunkte, aber<br />
auch die eigenen Aktivitäten<br />
sind Bausteine, die das Leben in den<br />
Augustinum Wohnstiften ausmachen.<br />
zutaten für<br />
die jahre
4<br />
6<br />
Konzept und Redaktion:<br />
Augustinum Unternehmenskommunikation<br />
Matthias Steiner (verantwortlich),<br />
Bettina Schumann-Jung, Susanne Schäffer<br />
Fotos:<br />
Christian Topp, Augustinum<br />
Gestaltung:<br />
Christian Topp, München<br />
Augustinum gemeinnützige GmbH<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Stiftsbogen 74, 81375 München<br />
Tel. 089 / 70 98 – 0<br />
8<br />
26<br />
54<br />
vorwort der geschäftsführung<br />
kleine chronik 2012<br />
zutaten für die jahre<br />
8 Rezepte für den Himmel auf Erden –<br />
Wie ein gelungenes Essen Menschen verändern kann<br />
12 Die Augustinum Profis in Küche und Restaurant –<br />
Ein Bilderbogen aus dem neuen Augustinum Meersburg<br />
20 Schatzhaus des Lebens –<br />
Wenn Kultur zur Tätigkeit wird<br />
23 Gemeinsam unterwegs –<br />
Was Menschen im Augustinum auf die Beine stellen<br />
zahlen & fakten<br />
26 Bericht des Aufsichtsrats<br />
27 Aufsichtsrat und Geschäftsführung<br />
28 Konzern-Lagebericht<br />
40 Konzernbilanz<br />
42 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
43 Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
44 Konzernanhang<br />
52 Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />
53 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
adressen
Zutaten für die Jahre<br />
Sicherheit und Geborgenheit, ein vielfältiges Angebot für geistige Anregung und<br />
Geselligkeit, Raum für ein selbstbestimmtes und aktiv gestaltetes Leben – diesem<br />
konzeptionellen Dreiklang sind die Wohnstifte des Augustinum bei aller Weiterentwicklung<br />
im Detail seit der Eröffnung des ersten Hauses treu geblieben und<br />
bieten damit einen einzigartigen Raum für das Leben im Alter.<br />
Wir verstehen die Elemente als Zutaten. Zutaten, die Beschwernisse nicht wegwischen<br />
und nicht aufheben. Die aber dazu beitragen, die Altersjahre im Lebenslauf<br />
zu gestalten und die Möglichkeiten des Alters zu nutzen. Viele Zutaten bereitet<br />
das Augustinum, wir greifen in diesem Geschäftsbericht nur zwei heraus: die<br />
im Wohnstiftsleben alles andere als gering zu schätzende Wohltat kulinarischer<br />
Genüsse, die unser Fotograf Christian Topp mit Aufnahmen aus dem neuen<br />
Augustinum Meersburg illustriert, und die Kraft der Kultur, die sich besonders<br />
dann entfaltet, wenn Kultur nicht nur Konsumgut, sondern aktive Tätigkeit wird.<br />
Andere Zutaten tragen die Menschen, die im Augustinum in den Wohnstiften<br />
zuhause sind, mit einer Fülle von Gruppen und Initiativen selber bei. Ob gesellig,<br />
sportlich, kulturell, intellektuell – in allen Häusern gehören ihre Angebote zum<br />
festen Bestandteil des reichen Veranstaltungsprogramms und spiegeln die unbegrenzte<br />
Vielfalt ihrer Initiatoren.<br />
Alles zusammen nur ein Ausschnitt dessen, was ein Augustinum ausmacht. Aber<br />
alles zusammen Zutaten zum besonderen Charakter der Augustinum Wohnstifte,<br />
der sich in diesem Geschäftsbericht erspüren lässt. Am besten aber natürlich in<br />
jedem Haus erleben lässt. Seit mehr als 50 Jahren und inzwischen 23 mal in<br />
Deutschland.<br />
Abgewandelt, aber doch denselben Werten und Zielen folgend, gilt der Dreiklang<br />
auch in den anderen Unternehmensbereichen des Augustinum: Sicherheit und<br />
Geborgenheit, vielseitige Anregungen und ein Höchstmaß an Selbstbestimmtheit<br />
bestimmen das Leben und Arbeiten auch in den Sanatorien, in der Klinik, im<br />
Heilpädagogischen Centrum Augustinum und im SchulCentrum Augustinum.<br />
3
4 Vorwort der Geschäftsführung<br />
Sehr verehrte Damen,<br />
sehr geehrte Herren,<br />
so ordentlich sich das Augustinum aktuell ökonomisch präsentiert, so sehr ist es in einem erheblichen<br />
Umbruch, ohne dass man das von außen betrachtet auf den ersten Blick mitbekommen könnte. Es gehört<br />
sich allerdings aus unserer Sicht, in einem Geschäftsbericht nicht lediglich heile Welten vorzustellen, sondern<br />
auch noch Unfertiges oder in Entwicklung Befindliches zur Kenntnis zu geben.<br />
Der gegenwärtige Stand unseres immer noch irgendwie besonderen diakonischen Unternehmens<br />
kann am besten mit „Suchbewegung“ beschrieben werden, wobei diese sich sowohl auf eine Neuausrichtung<br />
von Teilen des Hauses unter Beibehaltung, ja Stärkung und behutsamer Ausweitung der erfolgreichen<br />
Arbeitsfelder bezieht, aber auch Neues und gegebenenfalls strategische Partnerschaften in den Blick genommen<br />
werden. Daneben muss die rechtliche und organisatorische Aufstellung der verschiedenen Gesellschaften<br />
unter dem Dach der Augustinum Stiftung überdacht werden. Und schließlich bezieht sich die Heuristik<br />
auf bekannte und noch nicht bekannte Führungspersönlichkeiten, die es zu entdecken oder noch zu finden<br />
gilt. Für diesen Prozess werden wir wohl die nächsten zwei Jahre veranschlagen müssen.<br />
Dabei ist es für das Augustinum essenziell, dass die ausfindig zu machenden Führungsfiguren<br />
nicht nur exzellente Referenzen hinsichtlich ihrer fachlichen Eignung vorweisen müssen, nicht nur,<br />
dass sie Leitungserfahrung einzubringen haben, nicht nur, dass sie ihre Arbeit zu machen sich<br />
be fleißigen, nein: Sie müssen diese Arbeit selber sein mit ganzem Herzen und ihrer Seele. Denn ohne<br />
einen existenziellen Bezug zu dem, was in unseren Einrichtungen Tag für Tag zu tun ist, sind solche<br />
Menschen lediglich leitende Angestellte wie andere auch, Söldner ohne innere Bindung an die Sache<br />
der Philadelphia. Dieses , das das Augustinum nicht nur vor sich her trägt als grafisch ansprechend<br />
gestaltetes Logo, sondern das in einem einzigen Buchstaben die ganze Philosophie eines Konzerns zum<br />
Ausdruck zu bringen versucht, will Führungskräfte mit Beschlag belegen und für die Sache der Menschen<br />
an der Grenze fruchtbar machen.<br />
Führung bedeutet dann nicht nur, vorne dran zu stehen in guten wie in bösen Tagen, Leitende<br />
müssen vor allem eine menschliche Qualität haben, die seltener geworden zu sein scheint in den modernen<br />
Zeiten: Sie müssen höchste Ehrfurcht haben vor anderen. Und sie müssen alle Menschen ernst<br />
nehmen mit einer einzigen, wesentlichen Ausnahme: sich selber. Diese Eigenschaften nennt man Demut<br />
und Humor, beides charakterliche Dispositionen eines Christenmenschen, der sich selber in seiner eigenen<br />
Niedrigkeit und Relativität reflektiert; solche Damen und Herren sind für das Augustinum interessante<br />
„Leute“. Dieses wunderbare griechische Wort kommt von den Eleuteroi, den Freien, und wirklich<br />
freie, auch von sich selbst und ihren Eitelkeiten weithin freie Menschen brauchen wir! Gefragt sind nicht<br />
chefige Basta-Vorturner, die zu jeder Zeit alles besser als andere wissen, sondern zuhörende, nachfragende,<br />
nachgehende und damit vorbildhafte Leute, die nach Abwägung aller denkbaren Alternativen<br />
Ergebnisse formulieren können und das Vereinbarte auch umzusetzen in der Lage sind.<br />
Gesellschaftsrechtlich hat sich die durchgängige Trennung von Operative und Kontrolle in den<br />
Gremien über alle Gesellschaften seit nunmehr fast fünfzehn Jahren für unser Haus bewährt, allerdings<br />
muss die Aufgabenverteilung auch strikt unterschieden bleiben, was noch stärker zu verinnerlichen sein
wird. Auch die vielen Schnittstellen unter den augustinischen Gesellschaften sind als Strukturmerkmal<br />
zur Kenntnis genommen, könnten aber souveräner gehandhabt werden – Ziel allen Tuns ist nicht in<br />
erster Linie der Erfolg der jeweiligen GmbH, sondern deren Kunde und sein Wohlergehen.<br />
Die herausragenden Ergebnisse dieses und der vergangenen Jahre und wohl auch der aktuellen<br />
Periode des Wirtschaftens sind weithin der denkerischen Arbeit des Geschäftsführers Kurt Wilkin zu<br />
verdanken, der zusammen mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats in bilanzieller Hinsicht die Weichen<br />
auf Zukunft gestellt hat. Nun gilt es, mit diesen Pfunden umzugehen in einem Sozialstaat, der sich zwar<br />
bis in die kleinsten Winkel hinein für wohlfahrtszuständig hält, gleichzeitig aber lediglich eine labile<br />
Verlässlichkeit verströmt, weil die Sozialsysteme nicht allein aus demografischen Gründen nicht besonders<br />
krisenfest wirken; wenn dann auch noch Europa seinen Tribut fordern sollte, könnte es knirschen im<br />
Gefüge gewohnter sozialer Ansprüche. Kurz: Das Augustinum hinsichtlich der Grundbedingungen seiner<br />
Haushalte einigermaßen krisenfest zu machen, war das Bestreben der Veränderungen in der Bilanzstruktur<br />
unseres Hauses auch im vergangenen Jahr.<br />
Eine entscheidende Rolle spielen bei alledem die im Augustinum Mitarbeitenden, an ihrer<br />
Spitze die Konzernmitarbeitervertretung und die gewählten Vertreter unserer Mitarbeiter. Ohne das<br />
wache und gelebte Bewusstsein, in allen Arbeitsbereichen als gleichermaßen Dienstbare am gemeinsamen<br />
Ziel der aktiven Hilfsbereitschaft für Menschen tätig zu sein, die mit unterschiedlichen Begrenzungen<br />
ihrer Lebensmöglichkeiten umzugehen haben und sich dazu der Unterstützung des Augustinum versichern,<br />
wäre eine ziemlich reibungslose Zusammenarbeit bei andauernd hoher Veränderungsdynamik<br />
nicht möglich. Die Geschäftsführung ist nicht nur dankbar, sondern auch stolz, dass wir weithin so herzliche,<br />
umsichtige und rührige Mitarbeiter haben; dass das auch so bleibt, wird ein wesentliches Kriterium<br />
künftigen Gedeihens sein.<br />
Dank und Respekt sei in besonderer Weise auch ausgedrückt den Mitgliedern des Aufsichtsrats,<br />
die in Zeiten unvollkommener Information und opaker Vision mutige Entscheidungen mitgetragen und<br />
damit Wege eröffnet haben, die im diakonischen Umfeld gewohnter Abhängigkeiten und gemeinnütziger<br />
Routine in dieser Weise so noch nicht beschritten worden sind.<br />
In freundlicher Verbundenheit<br />
Ihr<br />
Prof. Dr. Markus Rückert<br />
München, im Juli 2013<br />
Vorwort der Geschäftsführung<br />
5
6<br />
Kleine Chronik<br />
april<br />
2012 Kleine Chronik<br />
januar<br />
Anlässlich des 50-jährigen<br />
Jubiläums der Freiwilligendienste<br />
im Augustinum<br />
treffen sich Mitte April<br />
Frauen der ersten Stunde mit<br />
heutigen Freiwilligen im<br />
Augustinum München-Neufriedenheim.<br />
Seit 1962<br />
haben gut 5.000 junge<br />
Menschen einen freiwilligen<br />
Dienst im Augustinum<br />
geleistet. 2012 sind 220<br />
sogenannte Philas und<br />
Philous in den Wohnstiften,<br />
der Klinik, den Sanatorien,<br />
dem Heilpädagogischen<br />
Centrum und den verschiedenen<br />
Schulen des Augustinum<br />
im Einsatz.<br />
Den Einsatz mechanischer und<br />
biologischer Herzklappen<br />
und andere aktuelle Entwicklungen<br />
diskutieren rund 500<br />
Mediziner beim Kardiologieund<br />
Kardiochirurgie-Symposium<br />
der Klinik Augustinum München<br />
am 21. Januar. Als Herzspezialisten<br />
referieren unter anderem<br />
Prof. Dr. med. Christian Hagl,<br />
PD Dr. med. Erich Kilger,<br />
Prof. Dr. med. Michael Block<br />
und Prof. Dr. med. Ralf Sodian<br />
(von links).<br />
april<br />
In Meersburg wird am 26.<br />
April das Richtfest für das<br />
23. Augustinum Wohnstift<br />
gefeiert. Das Haus mit rund<br />
265 Wohnungen ist mit<br />
einem Investitionsvolumen<br />
von gut 80 Millionen Euro<br />
das aktuell größte Projekt im<br />
ganzen Bodenseekreis.<br />
Bereits seit März werden<br />
Interessenten vor Ort<br />
beraten.
juni<br />
mai<br />
Unter dem Motto „50 Jahre<br />
Kultur der Vielfalt“ feiert<br />
das Augustinum München-<br />
Neufriedenheim sein<br />
50-jähriges Bestehen mit<br />
einem Festakt am 24. Juni.<br />
Das 1962 eröffnete Stammhaus<br />
ist mit seinem Konzept<br />
des selbstbestimmten und<br />
gleichzeitig gut betreuten<br />
Wohnens im Alter zum<br />
Vorbild für inzwischen mehr<br />
als 20 weitere Häuser in<br />
ganz Deutschland geworden.<br />
november<br />
Die Einweihung ihrer grundlegend renovierten<br />
Schulkapelle feiern Schüler, Lehrer und Freunde der<br />
Samuel-Heinicke-Realschule (SHR) des Augustinum in<br />
München Mitte Mai. Die SHR ist die einzige Realschule<br />
zur sonderpädagogischen Förderung mit dem Förderschwerpunkt<br />
Hören in Bayern. Mit neuer Akustik,<br />
Beleuchtung und Präsentationstechnik ist nun auch die<br />
Kapelle an die Bedürfnisse der Schüler angepasst.<br />
oktober<br />
Mit sechs Video-Porträts von<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
wirbt das Augustinum auf seiner<br />
Internetseite. Regisseurin Irene<br />
Graef beobachtete unter anderem<br />
die „Queen of Bongos“ in Bonn,<br />
den „Pflanzenkenner“ auf botanischen<br />
Entdeckungen rund um das<br />
Augustinum Heidelberg und eine<br />
Bewohnerin in Mölln, die nach ihrer<br />
Pensionierung eine Clownsschule<br />
besucht hat. Alle Porträts sind unter<br />
www.augustinum.de zu sehen.<br />
Der mit dem Augustinum verbundene Verein Internationale<br />
Philadelphische Institutionen (IPHI) unterzeichnet am<br />
16. November in München eine Kooperationsvereinbarung mit<br />
der Finnish Evangelical Lutheran Mission (FELM), dem Missionswerk<br />
der evangelisch-lutherischen Kirche in Finnland. Ziel ist der Ausbau einer<br />
von der FELM geführten Gehörlosenschule im afrikanischen Tansania.<br />
Kleine Chronik<br />
7
8 Zutaten für die Jahre<br />
Rezepte für den Himmel auf Erden<br />
Im November 2010 war es endlich so weit: Die<br />
französische Küche wurde zum Weltkulturerbe<br />
ernannt. Kochen erhielt damit den Rang, der ihm<br />
längst zustand und um den sich Köche über Jahrhunderte<br />
hinweg durch ihre kulinarischen Kreationen<br />
verdient gemacht haben. Dass Kochen eine<br />
weit größere Bedeutung hat als den Menschen satt<br />
zu machen, hat man bereits in der Antike erkannt:<br />
In einer Komödie des attischen Dichters Athenaios<br />
tritt ein Koch auf, der behauptet, dass die Zivilisation<br />
alles der Kochkunst verdanke, beginnend mit<br />
der Schlachtung des ersten Tieres, mit der Einführung<br />
von Salz und Gewürzen und schließlich der<br />
Zubereitung von immer raffinierteren Speisen. Tatsächlich<br />
hat sich durch die Erfindung des Kochens<br />
auch die menschliche Anatomie verändert, vor<br />
allem das Gebiss: Es verkleinerte sich stark, was<br />
wiederum der Entwicklung des Sprechapparats<br />
und damit der Sprache förderlich war.<br />
Das ist lange her – inzwischen lassen sich sowohl<br />
bei der Sprache als auch beim Essen Verkümmerungstendenzen<br />
feststellen, und man kann sich<br />
fragen, ob die französische Küche so sehr vom Verfall<br />
bedroht ist, dass sie einer Aufnahme ins Kulturerbe<br />
bedurfte. Aber das ist ein anderes Thema.<br />
In der Begründung der Unesco hieß es, dass es sich<br />
bei der cuisine française um eine in Frankreich<br />
gebräuchliche Art handele, die „wichtigsten<br />
Momente im Leben zu feiern“. Tatsächlich ist<br />
Wie ein<br />
gelungenes Essen<br />
Menschen verändern kann<br />
Von Bettina Schumann-Jung<br />
es ja so, dass das Zubereiten und Verzehren von<br />
Mahlzeiten das Leben mehr prägt als manches<br />
große Ereignis, und manche großen Ereignisse werden<br />
erst durch ein Essen eingeleitet. Helmut Kohls<br />
Einladungen an Staatsgäste wie Margaret Thatcher,<br />
Ronald Reagan, François Mitterrand und Michael<br />
Gorbatschow zum pfälzischen Saumagen sind<br />
unvergessen – die deutsche Einheit möglicherweise<br />
auch ein Ergebnis von Küche und Bewirtung.<br />
Das Wunder der Tischgesellschaft<br />
Ein gelungenes Essen kann Menschen verändern,<br />
kann sie gar glücklich machen. Tanja Blixen erzählt<br />
davon in „Babettes Fest“, der Geschichte einer<br />
französischen Köchin, die während des Bürgerkrieges<br />
in ihrer Heimat völlig mittellos bei zwei<br />
Schwestern, Töchtern eines pietistischen Propstes,<br />
in einem kleinen jütländischen Fischerdorf Zuflucht<br />
findet. In dieser Umgebung, die jeglichem<br />
Luxus entsagt und von Brotsuppe und Stockfisch<br />
lebt, zaubert Babette eines Tages ein Festmahl.<br />
Was Babette kocht, ist heute (zu Recht) nicht mehr<br />
po litisch korrekt: Schildkrötensuppe (hier wird bei<br />
den Rezepten zum Film die unechte Mockturtle-<br />
Suppe angegeben) und Cailles en sarcophage<br />
(Wachteln in Blätterteigpasteten). Köstlichkeiten,<br />
deren Zutaten ein Vermögen kosten – Babette verwendet<br />
dazu die 10.000 Francs, die sie in der französischen<br />
Lotterie gewonnen hat. Die Ausgabe ist
es wert, das Wunder geschieht: Die Tischgesellschaft<br />
der alten Menschen wird auf einmal in<br />
geradezu biblisch-visionärer Weise leicht und<br />
heiter, die Zungen lösen sich, der Geist fühlt sich<br />
angeregt, Stummgewordene werden sprachbegabt,<br />
taube Ohren aufgeschlossen, Streitende versöhnen<br />
sich, Liebende finden zueinander.<br />
Köche können Großes bewirken. Durch ihre raffinierten<br />
Rezepte gelangen Speisen, die einst den<br />
faden Beigeschmack des Ärmlichen hatten, zu<br />
neuen Ehren: Wirsing, früher zerkocht und zerstampft<br />
zu einer nicht näher definierbaren grünlichen<br />
Masse, wird dank Wolfgang Siebeck blanchiert<br />
und mit Sahne und Zwiebeln verfeinert zu<br />
einem Gemüse der gehobenen Küche; Linsen, das<br />
Arme-Leute-Essen schlechthin, erleben in Currys<br />
und Salaten eine kulinarische Renaissance. Und<br />
selbst die Kartoffelsuppe erfährt mit allerlei Meeresgetier<br />
vom Lachs über Krabben bis zum Kaviartopping<br />
eine des Feinschmeckers würdige Adelung.<br />
Beim Kartoffelschälen denken und schreiben<br />
Dabei hat die Kartoffelsuppe das eigentlich gar<br />
nicht nötig, denn mit ihr sind oft genug Erinnerungen<br />
verbunden, die sie per se und gerade in ihrer<br />
schlichten Variante zu einem schmackhaften Essen<br />
machen. Sie gehört zu den Gerichten, die einen ein<br />
Leben lang begleiten, deren Rezept von Generation<br />
zu Generation weitergegeben wird und die an<br />
einem kalten Winterabend herrlich mundet. Überdies<br />
ist ihre Zubereitung einfach und lässt Raum für<br />
allerlei Gedanken. Der Wiener Philosoph Ludwig<br />
Wittgenstein zum Beispiel hat erklärt, dass er beim<br />
Kartoffelschälen am besten arbeiten, das heißt in<br />
seinem Fall denken und schreiben, könne. Von ihm<br />
stammt auch die Erkenntnis, dass Rosinen das<br />
Beste an einem Kuchen sein mögen, aber ein Sack<br />
Rosinen nicht besser als ein Kuchen sei.<br />
Womit wir bei der Philosophie des Kochens wären.<br />
Kant, der bekanntlich eine Tischgesellschaft unterhielt,<br />
hat es leider verabsäumt, eine Kritik der kulinarischen<br />
Vernunft zu verfassen, obwohl er von<br />
einem der Teilnehmer seiner Tafelrunde dazu auf-<br />
gefordert wurde und ein solches Werk heute manchen<br />
Koch freuen würde. Dante hingegen hat ein<br />
ganzes philosophisches Werk mit dem Titel „Gastmahl“<br />
überschrieben, dem Leser wird hier an einer<br />
Tafel, „wo das Brot der Engel verzehrt wird“,<br />
geistige Nahrung serviert. Apropos Engel: In<br />
einem kirchlichen Kochbuch findet sich das schöne<br />
Rezept einer Engelsspeise, bestehend aus einer<br />
weißen Vanillecreme und einer goldgelben Weincreme,<br />
„locker und leicht wie eine Wolke, die auf<br />
der Zunge zergeht und vom Himmel träumen lässt“.<br />
Zurück zu Dante. Die Parallelen zwischen Wort<br />
und Nahrung sind ja auch in zahlreichen Metaphern<br />
manifestiert: Wir verschlingen ein Buch,<br />
gebrauchen saftige Ausdrücke oder erzählen<br />
pikante Anekdoten. Tatsächlich sind sogar literarische<br />
Formen nach Gerichten benannt. Eine Satire<br />
war in der Antike ein „gemischter“ Teller; eine<br />
Farce – das kennt man heute noch – ist eine Füllung;<br />
sie kann zum Beispiel aus klein geschnittenem<br />
Putenfleisch, Petersilie, Schnittlauch, Mangold,<br />
Joghurt und Creme Fraiche hergestellt und<br />
dann in einen Blätterteig gepackt werden.<br />
Auch von Platon ist ein literarisches „Gastmahl“,<br />
besser bekannt als Symposion, überliefert. Der<br />
griechische Philosoph allerdings bezeichnete<br />
Kochen lediglich als eine Pseudokunst, die auf Lust<br />
und Schmeichelei, auf Wohlgefallen und Vergnügen<br />
abzielt – sei’s drum; Platon ist auch nicht als<br />
Zutaten für die Jahre<br />
9
[1] Zum täglichen Wohlbefinden<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner in<br />
den Augustinum Wohnstiften trägt wesentlich<br />
das gastronomische Angebot bei.<br />
Das liegt in den Händen der Augustinum Service<br />
Gesellschaft (ASG) und ihrer rund 700 Mitarbeiter.<br />
Die ASG betreibt in den Wohnstiften,<br />
aber auch in den Pädagogischen Einrichtungen, in<br />
der Klinik Augustinum München und im Augustinum<br />
Tagungshaus im Hofgut Algertshausen sämtliche<br />
Leistungen im Bereich Küche und Service.<br />
[2] Die meisten ASG-Mitarbeiter arbeiten in den 23<br />
Augustinum Wohnstiften, wo sie Frühstück, Mittagund<br />
Abendessen sowie Nachmittagskaffee zubereiten<br />
und im Restaurant oder im Appartement servieren.<br />
Schwerpunkt ist der Restaurantbetrieb zur Mittagszeit.<br />
Hier werden täglich vier Menüs, darunter ein<br />
gehaltvolleres, eines mit leichter Kost und ein vegetarisches,<br />
sowie verschiedene à la carte-Menüs<br />
zubereitet. Bewohner können Komponenten<br />
der einzelnen Menüs mischen, zusätzlich<br />
werden Diätanforderungen und Unverträglichkeiten<br />
berücksichtigt. Den Gästen<br />
wird außerdem täglich ein frisches<br />
Salatbüfett angeboten. An jedem<br />
Tag des Jahres werden<br />
im Augustinum etwa<br />
10 Zutaten für die Jahre<br />
Gastronomische Kunst im Augustinum<br />
10.000 Essen zubereitet, angerichtet<br />
und serviert.<br />
[3] Eine Besonderheit offeriert das neue<br />
Haus des Augustinum in Meersburg, wo eine<br />
offene Schauküche im Restaurant integriert ist,<br />
in der vor den Augen der Gäste täglich mehrere<br />
Gerichte zubereitet werden. Beim Frontcooking<br />
erleben die Gäste live, wie die Speisen zubereitet<br />
werden, sie können dem Koch Fragen stellen und<br />
sich von seiner Fingerfertigkeit überzeugen.<br />
[4] Über die tägliche Verpflegung hinaus bietet die<br />
ASG zahlreiche Zusatzleistungen an, von der Erlebnisküche<br />
über die Cocktailparty bis zur Gourmetverkostung,<br />
von der privaten Feier über die Einladung<br />
zum Tee bis zum Ernährungstag. Die hohen Ansprüche,<br />
denen sich Küche und Service täglich stellen,<br />
sind zusammengefasst in Leitlinien des Deutschen<br />
Instituts für Gemeinschaftsgastronomie, zu deren<br />
ausgewählten Mitgliedern die ASG zählt. Im<br />
Mittelpunkt stehen dabei die ernährungsphysiologische<br />
Ausgewogenheit, die Berücksichtigung<br />
saisonaler und regionaler<br />
Produkte, hohe Hygienestandards<br />
sowie eine ökonomisch und ökologisch<br />
sinnvolle Verarbeitung<br />
der Lebensmittel.
großer Feinschmecker in die Geschichte eingegangen,<br />
man weiß nur, dass er gerne Oliven<br />
und getrocknete Feigen aß. Dabei war das Zubereiten<br />
eines Fleischgerichts im alten Griechenland<br />
oft verknüpft mit dem Ritual des Fleischopfers,<br />
der dafür zuständige mágheiros war Metzger und<br />
Magier in Personalunion; und bei dem anschließenden<br />
Mahl waren als Gäste auch die Götter<br />
zugegen. Manche Speisen waren überdies mit<br />
göttlichen Eigenschaften verknüpft. So entstand<br />
der Mythos von der aphrodisierenden Wirkung<br />
von Austern, weil die Griechen sie mit der aus<br />
dem Schaum des Meeres geborenen Liebesgöttin<br />
Aphrodite in Verbindung brachten. Fenchel wiederum<br />
galt als Zeichen für den Erfolg – Demosthenes<br />
berichtet, dass bei den Feiern des Dionysos-Kultes<br />
und bei anderen attischen Mysterienspielen<br />
Fenchelkränze getragen wurden.<br />
Die symbolische Bedeutung von Nahrungs -<br />
mitteln ist eine schöne Sache, und es gibt viele<br />
weitere Beispiele: Zitronen sind Zeichen der<br />
Mäßigung, Fisch verheißt in China Reichtum<br />
und gute Ernte, Rosmarin war lange Zeit Zeichen<br />
der Liebe (Ophelia band Hamlet einen Rosmarinkranz<br />
als Zeichen ihrer Treue) und lässt außerdem<br />
die Erinnerung an den letzten Italienurlaub lebendig<br />
werden, Kartoffeln gelten als erdverbunden.<br />
Aus all dem lässt sich ein Festmahl zaubern, das<br />
Liebe, Gesundheit und Wohlstand verspricht<br />
und dessen Zubereitung schon ein Vergnügen ist:<br />
als Vorspeise frische Austern mit einem Spritzer<br />
Zitronensaft, zum Hauptgang in Butter gebratener<br />
Zander mit Fenchelgemüse, dazu Ofenkartoffeln<br />
mit Rosmarin und als Dessert ein Schokoladenfondant<br />
für die Lust am Genuss.<br />
Große und fast immer symbolische Bedeutung<br />
hat das Essen auch in der Bibel: Gastmähler und<br />
Festgelage ziehen sich durch die Evangelien – die<br />
Hochzeit zu Kanaan ist nur das bekannteste –,<br />
und zwei der wichtigsten Ereignisse christlicher<br />
Heilslehre, der Sündenfall und das Abendmahl,<br />
sind untrennbar mit Essen verbunden. Wenn<br />
bei der Eucharistiefeier Brot und Wein als<br />
Zeichen für Leib und Blut Christi gereicht<br />
werden, dann ist Christus durch das gemein -<br />
same Mahl in der Gemeinschaft der Gläubigen<br />
gegenwärtig. Eine höhere Sinnhaftigkeit von<br />
Essen ist nicht vorstellbar: der Verzehr des Brotes<br />
als Gipfel des Gottesgenusses.<br />
Rezepte erinnern an der Opfertod Christi<br />
Es gibt allerlei Rezepte, die mit der an das letzte<br />
Abendmahl anschließenden Kar- und Osterzeit<br />
verbunden sind: Fisch am Karfreitag, der Lammbraten<br />
mit frischen Kräutern, der an den Opfertod<br />
Christi erinnert, oder der Osterkranz. Er gelingt<br />
am besten mit Mehl, Hefe, Eiern, Milch und<br />
Zucker, und da der Teig Zeit zum Gehen braucht,<br />
kann man in Ruhe nachdenken über das österliche<br />
Geschehen oder über die Bedeutung der einzelnen<br />
Zutaten, zum Beispiel der Eier als Symbol für<br />
neues Leben und Fruchtbarkeit oder als Darstellung<br />
der Ostergeschichte; danach ist die Schale<br />
das Grab, das Eiweiß stellt die Tücher dar und<br />
das Eigelb Christus.<br />
Zu guter Letzt ein Rezept, das alle Lebensbereiche<br />
umfasst und trotzdem einfach zuzubereiten ist:<br />
Es hat den schönen Namen Himmel und Erde<br />
und besteht aus Äpfeln und Kartoffeln (Himmels-<br />
und Erdäpfeln), die man je nach Geschmack<br />
getrennt oder zusammen kocht und mit Speck<br />
und Zwiebeln, im Rheinland auch mit Blutwurst<br />
serviert. Das Gericht wird seit mehr als 200 Jahren<br />
in vielen deutschen Regionen von Generationen<br />
von Großmüttern an Mütter weitergegeben. Und<br />
es schmeckt – wie sollte es anders sein – wie der<br />
Himmel auf Erden.<br />
Bettina Schumann-Jung ist Redakteurin in der<br />
Augustinum Unternehmenskommunikation.<br />
Zutaten für die Jahre<br />
11
Die Augustinum<br />
Profis in Küche<br />
und Restaurant<br />
Was wäre ein Augustinum<br />
ohne sein Restaurant! Täglich<br />
beweisen Köche und Servicekräfte<br />
ihre Kunst und ver-<br />
wöhnen ihre Gäste. Im neuen<br />
Augustinum Meersburg hat<br />
Christian Topp die Profis<br />
bei ihrer Arbeit foto-<br />
grafiert – in der Küche,<br />
im Restaurant und im Appartement.<br />
Wir danken den<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
in Meersburg, die sich<br />
für unsere Aufnahmen zur<br />
Verfügung gestellt haben,<br />
ebenso wie Küchenchef<br />
Matthias Kienzle und<br />
Serviceleiter Florian Haid<br />
und ihren Teams.
Florian Haid<br />
„Der Kontakt zu unseren<br />
Bewohnern und den Gästen<br />
ist mir wichtig. Dazu gehört auch<br />
das Zusammenspiel von Küche<br />
und Service – beide brauchen<br />
einander und ergänzen sich.<br />
Wir sind ein gutes Team.“
Marc Reuter<br />
„Eine schöne Frau hat<br />
mal gesagt: Wenn ein Mann<br />
für dich kocht und der Salat<br />
enthält mehr als drei Zutaten,<br />
dann meint er es ernst. Bei<br />
unserem Salatbüfett gibt es<br />
mindestens ein Dutzend,<br />
und das jeden Tag.“
Maria Leanza<br />
„Das ist das Schöne<br />
am Frühdienst: Wenn ich ein<br />
tolles Frühstück im Appartement<br />
serviere, fängt der Tag doch<br />
bestens an, und man<br />
bekommt selber gleich<br />
gute Laune.“
Pikria Imedashvili<br />
„Unsere Schwungradmaschine<br />
ist schön, aber etwas altmodisch.<br />
Um Schinken zu schneiden,<br />
muss man erst mal ein großes<br />
Handrad ankurbeln. Dann<br />
funktioniert es<br />
richtig gut.“
Christina Brennecke<br />
„Ich habe das Motto: Wie<br />
man in den Wald hineinruft, so<br />
schallt es heraus. Und ich lache<br />
einfach gern. Wahrscheinlich macht<br />
mir meine Arbeit im Service<br />
deshalb so viel Spaß.“
Matthias Kienzle<br />
„Karotten, Paprika, Fenchel –<br />
Wok-Gerichte sind perfekt geeignet<br />
für das Front-Cooking, weil man im<br />
Wok Gemüse, Fleisch und Fisch<br />
portionsweise, schonend und fettarm<br />
zubereiten kann. Und den Gästen<br />
macht`s Spaß zuzuschauen.“
20 Zutaten für die Jahre<br />
Wie beschreibt man, was Kultur ist? Augustinus<br />
hat am Beispiel Zeit unnachahmlich vorgemacht,<br />
dass man ein Phänomen begreifen kann, ohne es<br />
in Sprache übersetzen zu können. Seine häufig<br />
zitierten Zeilen lauten: „Was ist also Zeit? Wenn<br />
mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich<br />
es einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht.“<br />
Mit der Kultur verhält es sich genauso, nur in einer<br />
anderen, räumlichen Dimension. Dabei scheint die<br />
Sache mit der Kultur begriffsgeschichtlich zu -<br />
nächst ganz einfach: Das lateinische Wort „cultura“<br />
kommt von colere, colui, cultus, und es meint<br />
nichts anderes als die Bestellung von Natur, also<br />
das, was die Landwirtschaft leistet, wenn sie einen<br />
Acker anlegt, wo vorher Wildnis war. Cicero übertrug<br />
das Bild vom Aneignen, Säen, Pflegen und<br />
Ernten des Bodens auf Geist und Seele. Seither<br />
beschäftigen sich Generationen von Denkern, Phi-<br />
Schatzhaus des Lebens<br />
Wenn Kultur<br />
zur Tätigkeit wird<br />
Von Paula Väth<br />
losophen, Künstlern, Wissenschaftlern, Kritikern,<br />
schließlich Politikern, Managern, Universitäten<br />
und Marktstrategen mit der Frage, was es mit der<br />
Bewirtung der Seele auf sich hat. Cicero gelang mit<br />
„cultura [autem] animi [philosophia est]“ (Kultur<br />
ist die Philosophie des Herzens) eine Wendung, die<br />
sich als ebenso unscharf wie langlebig erwies und<br />
mittlerweile wie eine Zauberformel verwendet wird<br />
für alles, was der Mensch nicht vorfindet, sondern<br />
selber schafft.<br />
Das ist ein Mosaik aus Bildender Kunst, Musik,<br />
Literatur, Architektur, Tanz, Film, Fotografie,<br />
Theater und Design, aber auch Geschichte, Religion,<br />
Tradition, Moral, Wissenschaft, Technik.<br />
Kultur umfasst Stile und Lebensformen, Mentalitäten<br />
und Milieus, Inhalte und Ideen, Gewohnheiten<br />
und Werte, Sport und Spiel, Sprachen und<br />
Landschaften. Kultur ist ein Kräftefeld von bewah-
ender Gestaltung und kreativer Umgestaltung<br />
unserer Lebensverhältnisse. Seit im 20. Jahrhundert<br />
die „eigentümliche Verschiedenartigkeit“ (Rousseau)<br />
der im Singular auftretenden Kultur in alle<br />
Richtungen geöffnet wurde, gehören auch Folklore,<br />
Szene und Pop dazu. Seither ist Kultur<br />
zwar immer noch im Theater und im Museum<br />
zu finden, aber auch auf der Straße, auf Bahnhöfen,<br />
in Industriebrachen, Schwimmbädern, auf<br />
dem Sportplatz, in Wohnblocks und im Linienbus.<br />
Auch dort gilt: Kultur ist existenziell überlebenswichtig,<br />
sie ist ein Lebens-Mittel, sie sagt uns, wer<br />
wir sind und woher wir kommen. Sie ist dafür da,<br />
dass uns die Augen und Ohren aufgehen. Oder wie<br />
Richard von Weizsäcker einmal sagte: Kultur ist<br />
unser geistiger Boden, der unsere innere Überlebensfähigkeit<br />
sichert.<br />
In eine Kultur werden wir hineingeboren, sagt<br />
die Psychologin Verena Kast und beschreibt diese<br />
kulturelle Identität als einen Wurzelstock, aus dem<br />
heraus sich unsere je individuelle Identität entwickelt.<br />
Kast weiß aus ihrer Praxis, dass es ein Ge -<br />
dächtnis verschiedener weit zurück reichender<br />
Kulturen gibt, das nicht nur in Büchern und<br />
Archiven niedergelegt ist, sondern auch in unserem<br />
Unbewussten. Und C.G. Jung beantwortet die<br />
Frage nach dem Sinn der Langlebigkeit mit der<br />
Entwicklung von Kultur. Mittels Kultur wird der<br />
Lebensnachmittag kein „klägliches Anhängsel des<br />
Vormittags“ sein. Dazu braucht es allerdings die<br />
Bereitschaft, in Kontakt zu treten mit dem, was es<br />
in der Welt gibt, und denen, die es in der Welt gibt.<br />
Wenn die Kultur also nicht nur aus Worten bestehen<br />
soll, dann muss dieses mehrdeutige und<br />
unfassbare Substantiv zu einem Tun-Wort werden,<br />
zu einer Tätigkeit, die nie abgeschlossen werden<br />
kann. Das Schatzhaus namens Kultur bleibt dann<br />
ein Leben lang erhalten und stellt keine ungedeckten<br />
Schecks aus, auch wenn der Radius des<br />
Lebens kleiner wird.<br />
Dr. Paula Väth ist die Kulturbeauftragte<br />
des Augustinum.<br />
Zutaten für die Jahre<br />
21
[1] Die Kultur ist in<br />
die DNA des Augustinum eingeschrieben<br />
wie das Versprechen von<br />
Selbstständigkeit und Geborgenheit. Von Beginn<br />
an gibt es in jedem Wohnstift ein eigenes<br />
Kulturbüro. 22 hauptamtliche Kulturreferentinnen<br />
und 1 Kulturreferent sorgen aktuell für durchschnittlich<br />
100 Veranstaltungen pro Jahr. Pro Haus! Bei den<br />
Kulturveranstaltungen nehmen die Wortbeiträge den<br />
größten Teil ein, gefolgt von Live-Konzerten. Die andere<br />
Hälfte umfasst das ganze Spektrum des kulturellen<br />
Lebens: Ausstellungen, Exkursionen, Filmvorführungen,<br />
Theater, Kabarett, Ballett,<br />
Performances, Ausflüge, Reisen, musikalisch-literarisch-kulinarische<br />
Einfälle.<br />
Kultur gehört<br />
zur DNA des<br />
Augustinum<br />
22 Zutaten für die Jahre<br />
[3] So vielfältig und<br />
unterschiedlich ausgeprägt das<br />
kulturelle Angebot der einzelnen Au-<br />
gustinum Wohnstifte ist, verbindet sie doch<br />
eine Reihe von Highlights im Jahresprogramm.<br />
Unbestrittener Höhepunkt 2012 war die Tournee<br />
der Kammersängerin Edda Moser durch 14 Wohnstifte.<br />
Als 1977 von Cape Canaveral die Raumsonde Voyager<br />
II ins All startete, war ihre Interpretation der Rache-Arie<br />
aus Mozarts Zauberflöte als Beispiel der<br />
menschlichen Stimme auf einer Kupferplatte mit an<br />
Bord. Im Augustinum beschenkte die „Königin<br />
der Nacht“ mit ihren Erinnerungen und Re-<br />
[2] Seit 2012 hat<br />
das Augustinum den offiziellen<br />
Rang eines Kinos mit verschiedenen<br />
Spielorten. Auf 14 eingetragenen Leinwänden<br />
zeigen die Wohnstifte aktuelle Filme. Von<br />
den 8,9 Millionen Menschen, die in Deutschland<br />
2012 „Ziemlich beste Freunde“ sahen, waren immerhin<br />
rund 1.500 im Cinema Augustinum. Zusätzlich zu<br />
den regulären Vorführungen veranstalten einzelne<br />
Häuser beispielsweise ein Sommerkino mit ausgewählten<br />
Retrospektiven oder laden zum Kulinarischen<br />
Kino ein, bei dem gekostet wird, was im<br />
Film auf den Tisch kam. Das Augustinum<br />
Ammersee hat 2012 schon<br />
seine 15. Filmtage ausge-<br />
richtet. <br />
flexionen ihr Publikum, das sich mit<br />
[4] „Ich habe ja ge-<br />
standing ovations bedankte.<br />
wusst, dass ich fliegen kann“, ist<br />
der Titel von Senta Bergers Autobiographie,<br />
[5] In zehn Wohnstif-<br />
aus der die Künstlerin in Heidelberg und Kleinmachnow<br />
las. Wobei „lesen“ eine Untertreibung ist:<br />
Mit ihrem ganzen schauspielerischen Talent spielte Senta<br />
Berger den ausverkauften Häusern Kapitel ihres Lebens vor,<br />
mit dem Blick für die Absurditäten des Lebens ebenso wie mit<br />
der Gabe, über Scheitern und Misserfolge zu lachen, ohne jemanden<br />
lächerlich zu machen. Preisträger des (vom Augustinum<br />
unterstützten) Deutschen Reporterpreises kamen 2012 bereits<br />
im dritten Jahr in die Wohnstifte, um aus ihren Arbeiten zu lesen:<br />
Nils Minkmar (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Tanjev<br />
Schultz und Evelyn Roll (Süddeutsche Zeitung), Carolin<br />
Emcke, Stephan Lebert, Sabine Rückert und Wolfgang<br />
Uchatius (Die Zeit), Alexander Osang (Spiegel)<br />
und viele andere haben sich in der Reihe<br />
der Zeitdeuter vorgestellt.<br />
ten hat Alexandra Müller schon ihren<br />
„Intimitätenflohmarkt“ betrieben, bei<br />
dem Besucher Waren gegen persönliche Geschichten<br />
tauschen. Wer einen der Gegenstände erwerben<br />
will, zahlt zum Beispiel mit „12 Minuten über etwas,<br />
was man geliehen, aber nie zurück gegeben hat“. So<br />
kommen Erinnerungen zu Tage, ergreifend, traurig, komisch,<br />
grundaufrichtig. Und auch das ist Kultur im Augustinum: Nach<br />
dem Initial durch den Vortrag des Würzburger Biologen Prof.<br />
Jürgen Tautz über „Die Bienenkolonie – ein Säugetier in vielen<br />
Körpern“ zogen Bienen in eigens gezimmerte Bienenstöcke<br />
in viele Wohnstiftparks. Betreut von lokalen Imkern konnten<br />
Bewohner erleben, wie die Bienen sich organisieren,<br />
ausschwärmen, die Waben füllen, bis die<br />
Honigwaben entdeckelt werden und der<br />
Honig geschleudert wird.
1<br />
Wilde Orchideen, seltene Schmetterlinge, Gottesanbeterinnen,<br />
Smaragdeidechsen, Mammutbäume<br />
– immer wieder halten die Wanderer aus dem<br />
Augustinum Freiburg inne, um zu staunen, um<br />
zu genießen. Hier gibt es zwar keinen Sandstrand<br />
und keine Wellen, dafür birgt dieses mediterran<br />
anmutende Fleckchen Erde im Frühling ein Blütenmeer<br />
aus einheimischen Orchideenarten: Liliental<br />
im Kaiserstuhl ist eines von vielen Ausflugszielen,<br />
die Gottfried Bellardi regelmäßig für die Wandergruppe<br />
des Wohnstifts auskundschaftet. Seit vier<br />
Jahren organisiert er eine Wanderung pro Woche<br />
für Mitbewohnerinnen und -bewohner. Kurze<br />
Wanderungen testet er vorher selbst aus, lange<br />
Wanderungen bereitet er bis ins Detail vor. Zum<br />
Ausgangspunkt einer Tour gelangt die Gruppe in<br />
privaten Autos oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />
Dabei führen die Strecken abwechselnd in<br />
alle Himmelsrichtungen der schönen Freiburger<br />
Umgebung, und am liebsten gehen die Wanderer<br />
dabei immer wieder neue Wege.<br />
2<br />
Ein Meer knallbunter Tulpen, ein Dach wie aus<br />
Spinnweben, Flamingos und Tiger, Bier-Anbeter<br />
unter Kastanienbäumen – München wird nie langweilig<br />
und beschränkt sich keinesfalls auf den<br />
Botanischen Garten, das Olympiagelände, den<br />
Tierpark Hellabrunn und die Biergärten. Seit vielen<br />
Jahren zieht die Gruppe „Darf ich vorstellen?“<br />
Gemeinsam unterwegs<br />
Was Menschen<br />
im Augustinum auf<br />
die Beine stellen<br />
Ein Streifzug durch<br />
ausgewählte Wohnstifte<br />
von Susanne Schäffer<br />
aus dem Augustinum München-Nord ihre Kreise<br />
um das Wohnstift und hat noch lange nicht alle<br />
Sehenswürdigkeiten der bayerischen Landeshauptstadt<br />
besichtigt. Einmal im Monat schließen sich<br />
Irmgard Steiner und Horst Rumbucher bis zu 20<br />
Teilnehmer an, um mit Bus, U-Bahn, S-Bahn oder<br />
Straßenbahn die Stadt zu erobern. Obwohl sich<br />
das Angebot, um das sich die beiden kümmern,<br />
vor allem an Neuankömmlinge richtet, gibt es auch<br />
Stammkunden, die bei den Unternehmungen in<br />
netter Runde mit anschließender Einkehr immer<br />
wieder dabei sein wollen.<br />
3<br />
Eine nette, gesellige Runde gibt es auch im Augustinum<br />
Schweinfurt. Montag Mittag im Stiftsrestaurant<br />
ist die Vorfreude schon spürbar. Alte Bekannte<br />
verabreden sich, neue Bewohner sind gespannt, was<br />
sie da am Abend im Theaterfoyer erwartet.<br />
Gegründet 2007 von Elfriede Gutschmidt und<br />
Arthur Brand ist die Blaue Stunde seit Jahren eine<br />
feste Institution. Mehr als 30 Bewohnerinnen und<br />
Bewohner nehmen jede Woche die Gelegenheit<br />
wahr, Kontakte zu knüpfen oder Gleichgesinnte zu<br />
treffen. Hier kann man sich auch zu persönlichen<br />
Treffen, einem kleinen Stadtbummel oder einer<br />
Wanderung in die Umgebung verabreden. Bei<br />
einem Gläschen Frankenwein lässt es sich aber<br />
auch einfach wunderbar über dies und das und<br />
alles Mögliche plaudern.<br />
Zutaten für die Jahre<br />
23
24 Zutaten für die Jahre<br />
1<br />
Karten und Kegel, Kreise und Klubs<br />
[1] Das Angebot, das Bewohnerinnen<br />
und Bewohner im Augustinum<br />
selber auf die Beine stellen, ist<br />
schier ohne Grenzen. Es gibt Gruppen<br />
für Bridge, Skat, Canasta, Rummikub<br />
und Schafkopf, Spielkreise, Schach,<br />
Tanzen, Sitztanz, Herrenstammtische, Damenstammtische,<br />
Literaturkreise, Französisch-,<br />
Englisch- und Russisch-Kurse,<br />
Leserunden, Sängerrunden, Wandergruppen,<br />
ein Figurentheater, Weinrunden, Kegelrunden,<br />
Internetkurse, Kreativ-Kurse,<br />
Nordic Walking, Gedächtnistraining, eine<br />
Backstube, Töpfern, Hausmusik, Boccia<br />
und Boule, Videotreffs, Gesprächskreise,<br />
Tischtennis, Blaue Stunden, Billard,<br />
Dart und vieles mehr.<br />
[2] Neben den vielen regelmäßigen<br />
Veranstaltungen dürfen<br />
auch temporäre Initiativen<br />
2<br />
nicht vergessen werden: Unzählige<br />
Vorträge, Ausstellungen und<br />
Dia-Shows spiegeln die Vielfalt an<br />
Wissen, Talenten und Interessen der Bewohnerschaft<br />
wider. Das Augustinum<br />
stellt den Rahmen und die Infrastruktur:<br />
Räumlichkeiten, Ankündigungen in den<br />
hauseigenen Medien, Veranstaltungstechnik.<br />
[3] Kursleiter, Gruppenleiter und Organisatoren<br />
freuen sich über Anerkennung<br />
und Wertschätzung. Die Teilnehmer profitieren<br />
von einem passgenauen Angebot:<br />
Hier trifft man sich vor demselben kultur-<br />
und zeitgeschichtlichen Hintergrund<br />
auf Augenhöhe. Und nicht zuletzt<br />
schafft der meist kommunikative Charakter<br />
der Veranstaltungen wertvolle<br />
Möglichkeiten, um Kontakte<br />
und Freundschaften zu<br />
knüpfen.<br />
3
4<br />
4<br />
Gott und die Welt, Mensch und Technik, die Pisa-<br />
Studie oder die Erweiterung der Europäischen<br />
Union sind Themen, die in Dortmund regelmäßig<br />
vertieft werden. Jede Woche kommen bis zu 70<br />
Gäste aus dem Wohnstift und von außerhalb zum<br />
Akademischen Gesprächskreis, um die Vorträge<br />
von Christa Pehmöller zu hören und über die vorgestellten<br />
Themen zu diskutieren. Nur im Sommer<br />
und zwischen den Jahren gibt es eine kleine Pause.<br />
„Der Gesprächskreis ist der Blockbuster unter den<br />
Bewohnerinitiativen in unserem Haus“, freut sich<br />
Kulturreferentin Christiane Havemann, die der<br />
Bewohnerin für ihre Veranstaltung den Theatersaal<br />
zur Verfügung stellt, „woanders würden wir die vielen<br />
Menschen gar nicht unterbringen.“ In 11 Jahren<br />
hat Christa Pehmöller bereits 237 Themen bearbeitet,<br />
darunter auch Russlands Zaren oder die verschiedenen<br />
Träger des Literaturnobelpreises.<br />
5<br />
Literatur ist das Steckenpferd von Helga Czerny.<br />
Die Gründerin des Bibliotheks-Teams im Augustinum<br />
Stuttgart-Sillenbuch gehört diesem Kreis bis<br />
heute an. Liebevoll streicht sie über die Buchrücken<br />
im Regal. Jeder der 5.500 Bände in der Wohnstiftsbibliothek<br />
wurde mit Bedacht recherchiert,<br />
besprochen, katalogisiert und eingestellt, zusam-<br />
5<br />
6<br />
men mit ihren Kolleginnen kümmert sie sich um<br />
neue Bücher, um die Einhaltung der Öffnungszeiten,<br />
die Bücherbasare oder die Buchvitrine. Dort<br />
werden gespendete Bücher verkauft; der Erlös fließt<br />
wieder in Neuanschaffungen für die Bibliothek.<br />
„Ich habe mir einen Traum aus Kindheitstagen<br />
erfüllt und bin nun doch noch Bibliothekarin<br />
geworden“, freut sich Helga Czerny.<br />
6<br />
Die vielen Besucher seiner Veranstaltung mit<br />
Namen zu kennen, ist für Hans-Detlef Hanssen<br />
nicht einfach. Bis zu 70 Opernfans aus dem Augustinum<br />
Bonn pilgern alle sechs bis acht Wochen in<br />
seinen Klassik-Klub im Theatersaal, um auf Großbildleinwand<br />
geschichtsträchtige Aufführungen<br />
mit legendären Interpreten, Dirigenten und Orchestern<br />
zu erleben. Jedesmal wieder ein erhebender<br />
Moment, so Hans-Detlef Hanssen, denn ursprünglich<br />
habe er die Musiksammlung für seine verstorbene<br />
Frau angelegt. Als sie krank wurde, sollte sie<br />
auf den Musikgenuss nicht verzichten müssen. Mit<br />
Hilfe der DVD-Sammlung ließ sie sich im Appartement<br />
in die Metropolitan Opera nach New York<br />
entführen oder folgte Herbert von Karajan nach<br />
Salzburg zu Carmen. Daraus ist der Klassik-Klub<br />
entstanden, und wenn Hans-Detlef Hanssen im<br />
Haus unterwegs ist, wird er oft angesprochen und<br />
gefragt, was beim nächsten Termin auf dem Programm<br />
steht.<br />
Susanne Schäffer ist Redakteurin in der<br />
Augustinum Unternehmenskommunikation.<br />
Zutaten für die Jahre<br />
25
26<br />
Augustinum gemeinnützige GmbH<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2012 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung übertragenen<br />
Aufgaben in regelmäßigen Sitzungen wahrgenommen. Die Geschäftsführung hat ihrerseits<br />
den Aufsichtsrat über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie<br />
über besondere Ereignisse in den turnusgemäß stattfindenden Sitzungen unterrichtet. Daneben<br />
fanden zahlreiche Gespräche der Geschäftsführer mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats statt,<br />
über deren wesentliche Inhalte und Ergebnisse der gesamte Aufsichtsrat in Kenntnis gesetzt wurde.<br />
Im vergangenen Jahr hat sich der Aufsichtsrat des Augustinum intensiv mit einer Straffung und<br />
Vereinfachung des gesamten Immobilienbestandes der Wohnstifte befasst und dem Verkauf und<br />
der sofortigen langfristigen Zurückmietung einiger noch im Eigentum des Augustinum befindlicher<br />
Wohnstifte nach ausführlicher Diskussion zugestimmt. Außerdem hat er die zwei Mal im<br />
Jahr vorzulegenden Risikoberichte eines mit deren Bearbeitung beauftragten Wirtschaftsprüfers<br />
diskutiert und Strategien über die dort nach Dringlichkeit strukturiert aufgeführten Unwägbarkeiten<br />
der Rahmenbedingungen der Arbeit des Augustinum beraten.<br />
In 2012 befasste sich der Aufsichtsrat zudem mit der grundsätzlichen Bewertung der Wohndarlehen<br />
als Mittel der Kundenbindung, mit neu aufgetretenen Fragen des Verbraucherschutzes im<br />
Zusammenhang der bundesdeutschen Heimgesetzgebung und mit der Sicherheit in den Wohnstiften<br />
sowie mit der Planung von Investitionen in die Einrichtungen des Augustinum.<br />
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche in München hat die Jahresabschlüsse der<br />
verschiedenen Gesellschaften des Augustinum und des Konzerns unter Einschluss der Lageberichte<br />
geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Sämtliche<br />
Abschlussunterlagen und Prüfungsberichte wurden den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig<br />
zugeleitet und von diesen in der Bilanzsitzung am 02.07.2013 in Gegenwart der Abschlussprüfer<br />
eingehend erörtert. Der Aufsichtsrat hat aufgrund eigener Prüfung dem Ergebnis der Abschlussprüfung<br />
zugestimmt und den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss<br />
2012 gebilligt und festgestellt.<br />
Den Geschäftsführern des Augustinum, Herrn Prof. Dr. Markus Rückert als Vorsitzendem sowie<br />
Herrn Dipl. Volkswirt, Dipl. Kaufmann Kurt Wilkin, gebührt der Dank des Aufsichtsrats für ihre<br />
erfolgreiche Arbeit und die stets angenehme und immer offene und konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Der Dank des Aufsichtsrats gilt ebenso den Geschäftsführern der Tochtergesell schaften<br />
sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der gesamten Augustinum Gruppe für ihre<br />
Leistung und ihr persönliches Engagement. Die hohe Zufriedenheit mit der Arbeit dieses besonderen<br />
diakonischen Trägers in den Wohnstiften, die sich auch bei Betreuten, Patienten und<br />
Schülern der übrigen Einrichtungen und bei deren Angehörigen beobachten lässt, ist das beste<br />
Lob für den Erfolg verlässlicher Arbeit aller Mitarbeitenden im Augustinum.<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Für den Aufsichtsrat<br />
Artur Maccari<br />
Vorsitzender
Augustinum gemeinnützige GmbH<br />
Aufsichtsrat und Geschäftsführung<br />
Aufsichtsrat (von links)<br />
· Senator Artur Maccari, Biberach, Rechtsanwalt<br />
(Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />
· Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Freiburg,<br />
Lehrstuhl für Finanzwissenschaft,<br />
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />
(Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />
· Prof. Johanna Haberer, Erlangen,<br />
Lehrstuhl für christliche Publizistik<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
· Hans Gundel, Schweinfurt,<br />
Vorsitzender der Konzern-Mitarbeitervertretung<br />
· Annegrethe Stoltenberg, Hamburg,<br />
Landespastorin, Leiterin des Diakonischen<br />
Werkes Hamburg<br />
· Hans Günther Bonk, München,<br />
Managing Director Assenagon GmbH<br />
(Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />
Stand: Juli 2013<br />
Geschäftsführung<br />
Prof. Dr. Markus Rückert<br />
München<br />
Kurt Wilkin<br />
München<br />
Aufsichtsrat und Geschäftsführung<br />
27
28<br />
Augustinum gemeinnützige GmbH<br />
Konzern-Lagebericht für das Geschäftsjahr 2012<br />
Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />
Der Konzern<br />
Das Augustinum ist ein gemeinnütziger diakonischer Konzern.<br />
In Erfüllung unserer Gesellschaftszwecke sind wir im Bereich der<br />
Jugendhilfe, der Altenhilfe, der Behindertenfürsorge, der Bildung<br />
und Erziehung sowie des öffentlichen Gesundheits wesens tätig.<br />
Unsere spezifischen Kompetenzen haben wir in den Geschäftsfeldern<br />
Leben im Alter, Pädagogische Einrichtungen und Kliniken<br />
fokussiert.<br />
Im Geschäftsfeld Leben im Alter betreiben wir bundesweit<br />
23 Wohnstifte und 2 Einrichtungen für Demenzkranke und sind<br />
damit Vertragspartner von nahezu 7.200 Bewohnerinnen und<br />
Bewohnern. Selbstbestimmt leben, gut betreut wohnen – dafür<br />
steht das Augustinum seit nunmehr 50 Jahren. Das beson dere<br />
Konzept unserer Häuser ermöglicht Menschen im Alter, ihr<br />
Leben eigenständig und individuell zu gestalten. Gleichzeitig<br />
wissen wir, dass die Geborgenheit einer großen Gemeinschaft<br />
und die vielfältigen Service- und Betreuungsangebote der zentrale<br />
Entscheidungsgrund für das Augustinum sind. Nur im<br />
Augustinum gilt das Versprechen einer umfassenden Pflege und<br />
Betreuung im eigenen Appartement.<br />
In den beschützenden Häusern des Augustinum, dem Sanatorium<br />
Schwindegg und dem Itzel-Sanatorium, werden Alzheimer-Patienten<br />
von Mitarbeitern mit langjähriger Erfahrung und<br />
der erforderlichen geronto-psychiatrischen Kompetenz betreut.<br />
Eine demenzielle Erkrankung kann die Persönlichkeit eines vertrauten<br />
Menschen so verändern, dass er ohne die Hilfe Anderer<br />
nicht mehr zurechtkommt. Die Entscheidung für eines unserer<br />
Häuser kann für alle Betroffenen ein neuer Anfang sein.<br />
Im Geschäftsfeld Pädagogische Einrichtungen steuern wir im<br />
SchulCentrum Augustinum (SCA) unsere Schulen und Einrichtungen<br />
für Menschen mit Behinderung. Schulische Einrichtungen<br />
in München und Umgebung haben im Augustinum eine<br />
lange Tradition. Die Potenziale von Kindern und Jugendlichen<br />
mit einer Hörschädigung zu erkennen und sie individuell zu fördern,<br />
ist das gemeinsame Anliegen aller unserer Spezialschulen<br />
und der dazugehörigen Internatseinrichtungen.<br />
Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen,<br />
die auf aktuellen Einschätzungen des<br />
Managements über künftige Entwicklungen<br />
beruhen. Solche Aussagen unterliegen Unsicherheiten<br />
und Risiken, die außerhalb der<br />
Möglichkeiten der Kontrolle oder präzisen<br />
Konzern-Lagebericht<br />
Leben im Alter<br />
77 %<br />
Verteilung der Umsatzerlöse<br />
Mit dem Heilpädagogischen Centrum Augustinum (HPCA)<br />
begleiten wir in München Menschen jeden Alters mit geistiger<br />
Behinderung. Dafür haben wir unterschiedliche Einrichtungen<br />
geschaffen, von der Frühförderung über Förderschule, Tagesstätten,<br />
Werkstätten, Bildungswerk, Förderstätten bis hin zu einer<br />
Reihe von Wohngruppen.<br />
Im Geschäftsfeld Kliniken betreiben wir derzeit mit der Klinik<br />
Augustinum München eine Fachklinik für Innere Medizin. Die<br />
Schwerpunkte sind Kardiologie, Angiologie, Gastro enterologie,<br />
Pneumologie, Nieren-, Hochdruck- und Stoffwechselerkrankungen.<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Einschätzung durch die Augustinum gGmbH<br />
liegen, wie beispielsweise das zukünftige<br />
Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
oder Maßnahmen staatlicher<br />
Stellen. Sollten einer dieser oder andere<br />
Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten<br />
Kliniken<br />
9 %<br />
Pädagogische<br />
Einrichtungen<br />
14 %<br />
Die Weltwirtschaft hat sich im Zuge der Euro-Krise konjunkturell<br />
stark abgeschwächt; dies blieb nicht ohne Auswirkungen<br />
auf die Konjunkturentwicklung in Deutschland. Bereits in 2011<br />
setzte eine merkliche Abkühlung der Konjunktur ein, die in 2012<br />
anhielt. Die Zunahme des Bruttoinlandsproduktes lag in 2012<br />
mit 0,7 % deutlich unter den 3,0 % des Jahres 2011. Der Anstieg in<br />
2013 wird sich voraussichtlich auf dem Niveau von 2012 bewegen.<br />
eintreten oder sollten sich Annahmen, auf<br />
denen diese Aussagen basieren, als unrichtig<br />
erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse<br />
wesentlich von den in diesen Aussagen<br />
explizit genannten oder implizit enthaltenen<br />
Ergebnissen abweichen.
Standorte<br />
Essen<br />
Bonn<br />
Rhein<br />
Dortmund<br />
Bad Neuenahr<br />
Freiburg<br />
Bad Soden<br />
Heidelberg<br />
Detmold<br />
Überlingen<br />
Hamburg<br />
Mölln<br />
Aumühle<br />
Braunschweig<br />
Kassel Elbe<br />
Stuttgart<br />
Main<br />
Meersburg<br />
Schweinfurt<br />
Donau<br />
Ammersee<br />
Roth<br />
Oberschleißheim<br />
Elkofen<br />
Schwindegg<br />
München<br />
Kleinmachnow<br />
bei Berlin<br />
Konzern-Lagebericht<br />
29
30<br />
Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt stellt sich nach<br />
wie vor günstig dar, obwohl sich die positive Dynamik abgeschwächt<br />
hat und gegen Ende 2012 zum Erliegen gekommen ist.<br />
Die Arbeitslosenquote betrug in 2012 6,8 % und lag damit auf<br />
dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die Bundesregierung<br />
geht in ihrer Jahresprojektion für 2013 von einem<br />
geringfügigen Anstieg auf 7,0 % aus.<br />
Die gute konjunkturelle Lage und die positive Beschäftigungsentwicklung<br />
haben sich günstig auf die Kassenlagen der Sozialversicherungen<br />
ausgewirkt. Der für die Soziale Pflegever sicherung<br />
vorgezeichnete Weg in die roten Zahlen konnte kurzfristig<br />
unterbrochen werden, die Überschüsse in der Gesetzlichen Rentenversicherung<br />
und in der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
sind so groß ausgefallen, dass die bereits bestehenden Reserven<br />
noch einmal deutlich angestiegen sind.<br />
Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt 2012 gegenüber<br />
2011 um 2,0 %. Die Jahresteuerungsrate lag damit niedriger<br />
als im Vorjahr (2011: + 2,3 %). Die Teuerungsrate wurde durch die<br />
überdurchschnittliche Preisentwicklung der Energieprodukte<br />
(+ 5,7 %) geprägt. Deutlich teuerer wurden auch viele Nahrungsmittel,<br />
beispielsweise stiegen die Preise für Obst, Fisch und<br />
Fleisch um 4,4 % bis 5,5 %.<br />
Branchenentwicklungen<br />
Leben im Alter<br />
Das Segment der gehobenen Seniorenresidenzen, in dem das<br />
Augustinum weiterhin die Marktführerschaft innehat, zeichnete<br />
sich auch in 2012 durch Stabilität aus: Bis auf die vom<br />
Augustinum ausgehenden Wachstumsimpulse durch einen Neubau<br />
in Meersburg am Bodensee ist uns in der Branche keine<br />
maßgebliche Dynamik bekannt. Andererseits waren auch, wie<br />
in den vergangenen Jahren, kaum negative Impulse durch die<br />
Ausläufer der noch immer nicht überwundenen Finanz-, Wirtschafts-<br />
und Eurokrisen zu beobachten.<br />
Die wichtigste Entwicklung in 2012 ging für die Branche von<br />
einer veränderten Anwendungspraxis des Gesetzes zur Regelung<br />
von Verträgen über Wohnraum mit Pflege- oder Betreuungsleistungen<br />
(WBVG) aus. Im Zuge der Föderalismusreform<br />
2009 war das Vertragsverhältnis zwischen Heimbewohnern und<br />
Heimträgern, zu denen gemäß aktueller Rechtsprechung auch<br />
die Seniorenresidenzen zählen, mit dem WBVG auf eine neue<br />
(bundes-) gesetzliche Grundlage gestellt worden. Wichtigste<br />
Neuerung des WBVG war – im Vergleich zu seinem Vorgänger,<br />
dem Bundesheimgesetz – die Verwendung der Bezeichnungen<br />
„Verbraucher“ und „Unternehmer“, die aus Sicht des Gesetzgebers<br />
eine besondere Schutzwürdigkeit des Bewohners vor dem<br />
„Heimträger“ pointierte.<br />
Konzern-Lagebericht<br />
Das WBVG löste – primär aufgrund fehlender Rechtsprechung<br />
und Kommentierungen – in der Branche bis ins zweite Halbjahr<br />
2012 keine erhebliche Wirkung aus. Im zweiten Halbjahr begann<br />
der Bundesverband der Verbraucherzentralen – laut Presseberichten<br />
mit ausdrücklicher Unterstützung des Bundesministeriums<br />
für Familien, Senioren, Frauen und Jugend – mit einer<br />
systematischen Analyse der Heimverträge größerer Träger von<br />
Seniorenresidenzen. Im Zuge dessen wurden erstmals einzelne<br />
Formulierungen in den Vertragswerken vieler Einrichtungen als<br />
nicht gesetzeskonform beanstandet und deren Änderung angemahnt<br />
bzw. in Einzel fällen gerichtlich durchgesetzt. Daraus<br />
ergeben sich z.T. gravierende Veränderungen in der Handhabung<br />
beispielsweise von Preis erhöhungen, deren Auswirkungen<br />
auf die Branche sich in voller Tragweite erst in den nächsten<br />
Jahren herausstellen werden.<br />
Die gute konjunkturelle Lage in den vergangenen Jahren hat<br />
sich positiv auf die Finanzlage der Sozialen Pflegeversicherung<br />
(SPV) ausgewirkt. Aufgrund der Anpassungen der Leistungssätze<br />
und der Verschlechterung des Verhältnisses von Beitragszahlern<br />
zu Leistungsempfängern im Zuge des demografischen Wandels<br />
führt der Weg der sozialen Pflegeversicherung aber weiterhin in<br />
die roten Zahlen.<br />
Mit dem Pflegeneuausrichtungsgesetz (PNG) wurde in 2012 ein<br />
lange angekündigtes Reformvorhaben umgesetzt. Es regelt vor<br />
allem, dass die Bedürfnisse von demenzkranken Versicherten<br />
zukünftig besser berücksichtigt werden. Dazu wurde insbesondere<br />
festgelegt, dass Menschen ohne Pflegestufe, aber mit<br />
erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz, ab dem 1. Januar<br />
2013 erstmals einen Anspruch auf Pflegegeld oder Pflegesachleistungen<br />
haben. Außerdem wurden das Pflegegeld und die<br />
Pflegesachleistungen bei Menschen mit Pflegestufe und erheblich<br />
eingeschränkter Alltagskompetenz angehoben.<br />
Zur Finanzierung dieser zusätzlichen Leistungen wurde der<br />
Beitragssatz zur SPV ab Januar 2013 um 0,1 Prozentpunkte<br />
an gehoben. Es wird davon ausgegangen, dass die Beitragssatzerhöhung<br />
mittelfristig nicht ausreichen wird, die mit dem PNG<br />
verbundenen Mehrausgaben zu decken.<br />
Darüber hinaus wurde mit dem PNG eine staatliche Förderung<br />
der freiwilligen privaten Pflegeversicherung eingeführt.<br />
Unabhängig vom Einkommen werden alle Versicherten der<br />
SPV, die eine private, bestimmte gesetzliche Vorgaben erfüllende<br />
Pflege-Zusatzversicherung abschließen, eine Zulage von<br />
60 Euro im Jahr erhalten. Damit soll der Aufbau einer privaten<br />
kapital gedeckten Pflegevorsorge gefördert werden, mit<br />
der die Leistungen der ohnehin nur als Teilkasko-Versicherung<br />
konzipierten SPV bei Eintritt von Pflegebedürftigkeit ergänzt<br />
werden können.<br />
Um den Bedarf an Fachkräften im Bereich der Pflege zu sichern,<br />
soll die Attraktivität dieses Berufsbildes gesteigert werden. Die
Ausbildungen in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und<br />
Altenpflege sollen in einem Berufsgesetz zusammengeführt<br />
werden. Des Weiteren wurde eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive<br />
Altenpflege gestartet, die gemeinsam von Bund,<br />
Ländern und Verbänden getragen wird.<br />
Pädagogische Einrichtungen<br />
Tarifbedingte Erhöhungen der Personalkosten bei gleichzeitig<br />
stagnierenden bzw. sinkenden Aufwendungen der öffentlichen<br />
Kostenträger erschweren die Arbeit in den primär pflegesatzfinanzierten<br />
pädagogischen Einrichtungen. Hinzu kommen stetig<br />
wachsende Vorgaben hinsichtlich der Personalstruktur, der<br />
baulichen Gegebenheiten, der Qualitätsmanagementsysteme<br />
und der fachlich-pflegerischen Arbeit.<br />
Kliniken<br />
Die mit steigender Lebenserwartung einher gehende und im<br />
Übrigen durch Innovationen im Medizinbereich angeregte<br />
Nachfrage nach Gesundheitsleistungen ist der Garant für ein<br />
stetiges und nachhaltiges Wachstum in der relativ konjunkturunabhängigen<br />
Gesundheitsbranche.<br />
Der vielfach diskutierte Fachkräftemangel führt zu einem Wettbewerb<br />
um hochqualifizierte Fachkräfte. Schon jetzt können<br />
Stellen im ärztlichen Dienst oft erst mit Verzögerung besetzt<br />
werden. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich auch bereits<br />
im Pflegedienst ab.<br />
Die Berichterstattungen über Falschabrechnungen, vermeintlich<br />
unnötige Operationen und Hygienemängel lassen die Krankenhausbranche<br />
derzeit in einem schlechten Licht erscheinen. Sich<br />
in einem verunsicherten Markt als verlässlicher Partner zu erweisen,<br />
dem sowohl die Patienten als auch die zuweisenden Ärzte<br />
das notwendige Vertrauen in die erstklassige Leistungserbringung<br />
entgegenbringen können, wird zukünftig wesentlich für<br />
den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg eines Krankenhauses<br />
sein.<br />
Geschäftsverlauf<br />
Leben im Alter<br />
Das Geschäftsjahr 2012 stand für das Augustinum im Zeichen des<br />
50-jährigen Bestehens der Wohnstiftsidee, das gruppenweit unter<br />
dem Motto „50 Jahre Kultur der Vielfalt“ mit Jubiläumsveranstaltungen<br />
und -feiern begangen wurde.<br />
Die Bedeutung der Wohndarlehen als Fremdkapitalquelle zur<br />
Finanzierung von Bau und Betrieb unserer Wohnstifte hat<br />
in den letzten Jahren sehr stark abgenommen. Die gesetzlich<br />
festgelegte Verzinsung der Wohndarlehen von 4 % ist bedingt<br />
durch die lange Niedrigzinsphase am Kapitalmarkt für uns als<br />
Darlehensnehmer nicht mehr attraktiv. Auch die Bedeutung<br />
der Vorvertragsdarlehen mit potenziellen zukünftigen Bewohnern<br />
zur Sicherung der Nachbelegung unserer Wohnstifte hat<br />
in der jüngsten Vergangenheit mehr und mehr abgenommen.<br />
Seit 2012 erheben wir deshalb von Neubewohnern in zunächst<br />
sechs Wohnstiften keine Wohndarlehen mehr. Mit dem Verzicht<br />
auf die Darlehen beseitigen wir eine Einzugshürde für<br />
viele interessierte potenzielle Bewohner, weil den Neubewohnern<br />
die Summe des Darlehens, das bisher mit dem Vorvertrag<br />
verbunden war, in der Regel in fünfstelliger Höhe zur freien Verfügung<br />
erhalten bleibt. Ersetzt wird das Wohndarlehen durch<br />
eine an das Mietrecht angelehnte Kautionsregelung in deutlich<br />
geringerer Höhe und zu marktüblichen variablen Zinsen. Den<br />
Vorvertrag sub stituieren wir aufgrund unserer positiven Erfahrungen<br />
mit diesem Modell in Meersburg durch das Angebot<br />
einer verbindlichen entgeltlichen Reservierung. Darüber hinaus<br />
wollen wir die für unsere Vorvertragspartner bestehenden Vergünstigungen<br />
wie die Teilnahme an Reisen und Veranstaltungen<br />
aufrechterhalten und entwickeln dazu bis Ende 2013 ein verbessertes<br />
Programm zur Interessentenbindung.<br />
Auf der rechtlichen Seite wurde auch das Augustinum in 2012 vom<br />
Bundesverband der Verbraucherzentralen mit Änderungswünschen<br />
zu einigen Formulierungen in unserem Wohnstiftsvertrag<br />
konfrontiert. Auch wenn wir – wie die Mehrheit unserer Bewohner<br />
– eine erhöhte Verbraucherfreundlichkeit dadurch kaum<br />
erkennen können, haben wir Änderungen im Wesentlichen an<br />
zwei Punkten vorgenommen: der Abrechnung von Schönheitsreparaturen<br />
am Ende eines Bewohnervertrages sowie dem Vorgehen<br />
bei Preiserhöhungen. Abweichend von der bisherigen, eng ans<br />
allgemeine Mietrecht angelehnten Praxis, kann das Augustinum<br />
seinen Vertragspartnern nach einer Räumung nur noch die von<br />
diesen verursachten Mängel in Rechnung stellen, Schönheitsreparaturen<br />
fallen damit ausschließlich in den allgemeinen Wohnstiftshaushalt.<br />
Bei allfälligen Preiserhöhungen ist nun neben der<br />
etablierten Begründungspraxis auch die explizite schriftliche<br />
Zustimmung jedes einzelnen betroffenen Bewohners erforderlich.<br />
Im Interesse einer sorgfältigen Abstimmung eines neuen Vorgehens<br />
mit den gewählten Bewohnervertretungen haben wir die für<br />
Herbst 2012 geplante Pensionspreiserhöhung ausgesetzt und auf<br />
Konzern-Lagebericht<br />
31
32<br />
Mitte 2013 verschoben, auch wenn diese unter wirtschaftlichen<br />
Aspekten bereits 2012 gerechtfertigt gewesen wäre.<br />
Belegungsseitig konnte das Augustinum auch in 2012 überzeugend<br />
am Markt auftreten: Im Jahresdurchschnitt lebten 7.190<br />
Bewohnerinnen und Bewohner in unseren Wohnstiften (Vorjahr:<br />
7.159).Dabei sind wir mit der Belegungsentwicklung des<br />
zweitjüngsten Wohnstiftes Stuttgart Killesberg zufrieden, auch<br />
wenn wir in 2012 leicht unter den Planungen zurückgeblieben<br />
sind. Wir sind aber zuversichtlich, dass die Belegung bereits in<br />
2013 so weit gesteigert werden kann, dass wir mit diesem Haus<br />
in 2014 über alle Konzerngesellschaften ein positives Gesamtergebnis<br />
erzielen können.<br />
Der Bau des 23. Wohnstifts der Gruppe in Meersburg am Bodensee<br />
ging in 2012 zügig voran und konnte im Dezember plangemäß<br />
fertiggestellt werden. Von den 266 vermietbaren Appartements<br />
waren per Ende Mai 2013 68 Appartements mit 102 Bewohnern<br />
belegt. Wir sind zuversichtlich, bis Ende 2013 eine Belegung von<br />
Pädagogische Einrichtungen<br />
Konzern-Lagebericht<br />
über 50 % zu erreichen und die Belegung bis Ende 2014 so weit<br />
zu steigern, dass wir in 2015 für dieses Haus ein nahezu ausgeglichenes<br />
Gesamtergebnis erzielen können.<br />
Investitionen in die Wohnstiftsimmobilien dienen der Zufriedenheit<br />
der heutigen und zukünftigen Bewohner und sichern den<br />
Erfolg unseres Konzerns. In 2012 haben wir Ausgaben für die<br />
Wartung und Instandhaltung der Wohnstifte in Höhe von 21,9<br />
Mio. Euro (Vorjahr: 23,4 Mio. Euro) getätigt.<br />
Auch in 2012 ist es uns trotz erheblicher Anstrengungen und<br />
Erfolgen bei der Belegung des Hauses in Schwindegg nicht<br />
gelungen, ein positives Ergebnis für die beiden Sanatorien zu<br />
erwirtschaften. Unsere Suche nach einem Investor, der die<br />
beiden Häuser im Rahmen seiner Gesamtkonzeption auch<br />
wirtschaftlich betreiben kann, war in den letzten Jahren nicht<br />
erfolgreich. Wir prüfen derzeit die Möglichkeiten, durch Standortverlagerung<br />
bzw. Vergrößerung der Einrichtungen die Wirtschaftlichkeit<br />
dieser stationären Einrichtungen zu erhöhen.<br />
Die Belegungszahlen unserer einzelnen pädagogischen Einrichtungen haben sich bei geänderter Berechnungsmethode im Vergleich<br />
zum Vorjahr wie folgt entwickelt:<br />
Schulen<br />
Schüler/Betreute Schüler/Betreute<br />
2012 Vorjahr<br />
Samuel-Heinicke-Realschule 473 465<br />
Samuel-Heinicke-Fachoberschule 139 141<br />
Evangelisches Studienheim 170 175<br />
Landschulheim Elkofen – Schule 63 60<br />
Landschulheim Elkofen – Internat 64 64<br />
Schulen gesamt 909 905<br />
Heilpädagogisches Centrum<br />
Frühförderung 317 314<br />
Förderschule 276 278<br />
Heilpädagogische Tagesstätte 258 270<br />
Werkstätten für behinderte Menschen 497 501<br />
Wohnen 220 221<br />
Förderstätte 28 28<br />
Heilpädagogisches Centrum gesamt 1.596 1.612<br />
Pädagogische Einrichtungen gesamt 2.505 2.517
Mit unserem Heilpädagogischen Centrum Augustinum verfolgen<br />
wir die Philosophie, vom Kleinkind bis zum Erwachsenen<br />
alle Fördermöglichkeiten für Menschen mit Behinderung<br />
anzubieten. Die Samuel-Heinicke-Schulen und das Landschulheim<br />
Elkofen betreiben im Rahmen ihrer Förderschwerpunkte<br />
Hören bzw. soziale und emotionale Entwicklung intensive<br />
Aufklärungs- und Beratungsarbeit bei Eltern und auch bei Verantwortlichen<br />
in den Institutionen, um deutlich zu machen,<br />
dass nur die gezielte zusätzliche Förderung in der Schullaufbahn<br />
qualifizierte Abschlüsse für unsere Schüler ermöglicht.<br />
Dadurch können unsere Schüler überwiegend einen zukunftsfähigen<br />
Beruf ergreifen und unabhängig von öffentlicher<br />
Unterstützung leben.<br />
Unsere langjährige Erfahrung und unser spezielles Wissen auf<br />
dem Gebiet der Arbeit mit Menschen mit Behinderung wird<br />
von den Betreuten, deren Angehörigen und den Kostenträgern,<br />
wie wir der dauerhaften hohen Nachfrage nach Förderplätzen<br />
in unseren Einrichtungen entnehmen können, sehr<br />
geschätzt.<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
Immobilientransaktionen (sale-and-rent-back)<br />
In den Jahren 2006 und 2007 ist uns mit dem Verkauf von<br />
fünf Wohnstiftsimmobilien der Einstieg in unsere modifizierte<br />
Immobilenstrategie weg vom Eigentum hin zur Miete gelungen.<br />
Dabei kommt unseren Wohnstiftsimmobilien als entscheidende<br />
Betriebsmittel zur Erbringung unserer Dienstleistungen eine wichtige<br />
Bedeutung zu. Mit Rücksicht auf die Unsicherheiten hinsichtlich<br />
der zukünftigen Entwicklung der Mikro- und Makrolagen der<br />
Standorte, der demographischen Entwicklung, dem Anspruchsverhalten<br />
zukünftiger Bewohner und dem Verwertungsrisiko der<br />
Immobilien gehen wir von einem Immobilienzyklus von 25 bis<br />
maximal 35 Jahren aus. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere<br />
beiden neuen Immobilien Stuttgart-Killesberg und Meersburg am<br />
Bodensee von vornherein nicht in unser Eigentum genommen,<br />
sondern über 30 Jahre angemietet.<br />
In konsequenter Umsetzung dieser geänderten Strategie haben<br />
wir in den Jahren 2011 und 2012 sechs bzw. fünf weitere Bestandsimmobilien<br />
veräußert und über 30 Jahre zurückgemietet. Zum<br />
31. Dezember 2012 befanden sich nur noch die Wohnstiftsimmobilien<br />
Stuttgart-Sillenbuch und München-Neufriedenheim im<br />
Eigentum unserer Gesellschaft.<br />
Aufgrund des bestehenden konzerninternen Untermietverhältnisses<br />
bleiben die Transaktionen ohne Auswirkungen auf unsere<br />
Bewohnerinnen und Bewohner. Die Transaktionen wirken sich<br />
Kliniken<br />
In 2012 ist es uns wie in den Vorjahren gelungen, unsere 155 genehmigten<br />
Planbetten sowie die 8 Intensivbetten und 6 Dialyseplätzen<br />
bei umfangreichen Bauarbeiten optimal auszulasten.<br />
Um den hygienischen Anforderungen auch in Zukunft optimal<br />
gerecht werden zu können, haben wir in 2012 die Klimazentralgeräte<br />
ausgetauscht. Des Weiteren haben wir die Erneuerung der<br />
Brandschutzdecken im Klinikgebäude fortgesetzt. Der schwierigen<br />
Situation auf dem Fachkräftemarkt sind wir mit Arbeitsdifferenzierungen<br />
und Neustrukturierungen der Aufgabenprofile<br />
in den ärztlichen und pflegerischen Tätigkeitsbereichen entgegengetreten.<br />
aber wesentlich auf unsere Vermögens, Finanz- und Ertragslage<br />
aus und schränken die Vergleichbarkeit der Betriebsergebnisse der<br />
letzten drei Jahre stark ein.<br />
Die Veräußerung der Immobilien erfolgte aufgrund der derzeit<br />
günstigen Lage am Kapitalmarkt deutlich über den Buchwerten.<br />
Bilanziell haben die Veräußerungsgewinne zu einer Bilanzverlängerung<br />
geführt. Auf der Aktivseite hat sich dabei ein Aktivtausch<br />
im Anlagevermögen ergeben. Die Sachanlagen sind deutlich<br />
gesunken, während die Finanzanlagen wegen der langfristigen<br />
verzinslichen Ausleihung der Kaufpreise und Investitionskosten<br />
stark gestiegen sind. Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital<br />
um die realisierten Anteile an den Veräußerungsgewinnen erhöht.<br />
Die nicht realisierten Anteile der Buchgewinne haben zu einem<br />
wesentlichen Anstieg der Sonstigen Rückstellungen geführt.<br />
In der Gewinn- und Verlustrechnung steigen die Mietaufwendungen<br />
stark an, während sich die Abschreibungen auf das Anlagevermögen<br />
wesentlich reduzieren. Im Bereich des Finanzergebnisses<br />
steigen die Zinserträge nahezu in Höhe der Mietaufwendungen.<br />
Konzern-Lagebericht<br />
33
Entwicklung der Vermögenslage<br />
Vermögens- und Kapitalstruktur<br />
in Mio. EUR 31.12.2012 % Vorjahr %<br />
Langfristige Vermögenswerte 1 708,7 83,4 501,3 74,9<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 140,8 16,6 168,1 25,1<br />
Aktiva 849,5 100,0 669,4 100,0<br />
Eigenkapital 249,1 29,3 210,7 31,5<br />
Langfristige Schulden 495,1 62,4 341,8 51,1<br />
Kurzfristige Schulden 105,3 8,3 116,9 17,4<br />
Passiva 849,5 100,0 669,4 100,0<br />
1 abzüglich Sonderposten für Investitionszuschüsse<br />
Im Wesentlichen bedingt durch die in 2012 erfolgte Veräußerung<br />
von fünf Wohnstiftsimmobilien mit einem Buchgewinn von 167,7<br />
Mio. Euro ist unsere Bilanzsumme um 180,1 Mio. Euro auf 849,5<br />
Mio. Euro gestiegen. Im Zuge dessen hat sich sowohl der Anteil<br />
der langfristigen Vermögenswerte als auch der langfristige Anteil<br />
der Schulden weiter erhöht.<br />
Der Anstieg der langfristigen Vermögenswerte um 207,4 Mio.<br />
Euro auf 708,7 Mio. Euro resultiert aus der langfristigen mit 5,3%<br />
verzinslichen Ausleihung der Kaufpreise und ausgereichten Investitionskosten<br />
an die Investoren.<br />
Die Erhöhung der langfristigen Schulden um 153,3 Mio. Euro auf<br />
495,1 Mio. Euro ist auf den Anstieg der mittel- bis langfristigen<br />
Rückstellungen um 152,5 Mio. Euro auf 290,1 Mio. Euro zurückzuführen.<br />
Vom Veräußerungsgewinn in 2012 von 167,7 Mio. Euro<br />
werden im Geschäftsjahr 2012 13,8 Mio. Euro als Gewinn realisiert.<br />
Der überwiegende Teil der Buchgewinne wurde wegen der im<br />
Rahmen der sale-and-rent-back-Transaktionen abgeschlossenen<br />
triple-net-Mietverträge für bei uns verbliebene Risiken insbesondere<br />
aus den Instandhaltungsverpflichtungen als mittel- bis langfristige<br />
Rückstellungen passiviert. Bei der Rückstellungsdotierung<br />
wurden in 2012 auch die im Vorjahr veräußerten sechs Immobilien<br />
nochmals mit einbezogen.<br />
34 Konzern-Lagebericht<br />
Der Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte um 27,3 Mio.<br />
Euro betrifft im Wesentlichen die Flüssigen Mittel, die nach<br />
einem Anstieg im Vorjahr um 57,1 Mio. Euro in 2012 um 20,3 Mio.<br />
Euro auf 118,8 Mio. Euro gesunken sind. Demgegenüber steht ein<br />
Rückgang der kurzfristigen Schulden um 11,6 Mio. Euro auf 105,3<br />
Mio. Euro. Dieser ergibt sich im Wesentlichen aus der Reduzierung<br />
der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten um 15,1 Mio. Euro.<br />
Trotz des Jahresüberschusses von 38,4 Mio. Euro ist die Eigenkapitalquote<br />
wegen des deutlichen Anstiegs der Bilanzsumme um<br />
2,2 Prozentpunkte auf 29,3 % gesunken.<br />
Die langfristigen Vermögenswerte werden durch Eigenkapital und<br />
die uns langfristig zur Verfügung stehenden Fremdmittel zu mehr<br />
als 100 % gedeckt (Überdeckung: 35,5 Mio. Euro).
Entwicklung der Finanzlage<br />
Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)<br />
in Mio. EUR 2012 Vorjahr<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 43,6 41,9<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -47,8 19,5<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -17,7 -4,6<br />
Veränderung des Finanzmittelfonds -21,9 56,8<br />
Finanzmittelfonds am 31. Dezember 123,4 145,3<br />
Den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit konnten<br />
wir in 2012 um 0,3 Prozentpunkte auf 13,9 % der Umsatzerlöse<br />
steigern.<br />
Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit ergibt sich<br />
aus den im Zusammenhang mit den Immobilientransaktionen<br />
über die langfristigen Kaufpreisstundungen hinaus zur Finanzierung<br />
der Transaktionsnebenkosten gewährten zweckgebundenen<br />
langfristigen Darlehen.<br />
Entwicklung der Ertragslage<br />
Im Geschäftsjahr 2012 fiel der Anstieg des Konzernumsatzes mit<br />
5,3 Mio. Euro bzw. 1,7 % auf 314,1 Mio. Euro um 2,8 Mio. Euro<br />
niedriger als im Vorjahr aus.<br />
Der Anstieg entfällt vollständig auf das Geschäftsfeld Leben im<br />
Alter, dessen Anteil am Gesamtumsatz mit 77 % konstant blieb.<br />
Er resultiert mit 2,1 Mio. Euro aus der zunehmenden Belegung<br />
unseres in 2009 eröffneten Hauses in Stuttgart-Killesberg, mit<br />
0,8 Mio. Euro aus gestiegenen Erlösen für ambulante Pflege- und<br />
anderen Wahlleistungen. Der verbleibende Erlösanstieg von<br />
2,4 Mio. Euro entfällt auf die zum 1. Oktober 2011 vorgenommenen<br />
Preisanpassungen, die sich erst in 2012 ganzjährig ausgewirkt<br />
haben. Den Rückgang des Klinikumsatzes in Höhe von<br />
0,4 Mio. Euro konnten wir durch die Umsatzsteigerung beim<br />
Geschäftsfeld Pädagogische Einrichtungen ausgleichen.<br />
Der Materialaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um 14,6 Mio.<br />
Euro auf 136,0 Mio. gestiegen. Dabei sind einerseits die Miet-<br />
Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit resultiert<br />
im Wesentlichen bei einer Zunahme der Wohndarlehensverpflichtungen<br />
um 1,7 Mio. Euro aus der Tilgung von Bankkrediten<br />
in Höhe von insgesamt 19,5 Mio. Euro.<br />
Insgesamt ist unser Finanzmittelfonds in 2012 nach einem kräftigen<br />
Anstieg in 2011 (56,8 Mio. Euro) gegenüber dem Vorjahr um<br />
21,9 Mio. Euro auf 123,4 Mio. Euro gesunken.<br />
aufwendungen wegen der in 2011 und 2012 erfolgten Immobilientransaktionen<br />
(sale-and-rent-back) um 20,2 Mio. Euro auf<br />
48,3 Mio. Euro gestiegen und andererseits die in der Gewinn-<br />
und Verlustrechnung auszuweisenden Instandhaltungsaufwendungen<br />
um 7,9 Mio. Euro auf 24,6 Mio. Euro gesunken.<br />
Der Rückgang der Instandhaltungsaufwendungen ist auf die<br />
im Rahmen der Immobilientransaktionen wegen der mietvertraglichen<br />
Pflichten (triple-net) gebildeten Rückstellungen für<br />
Instandhaltungsverpflichtungen zurückzuführen. Beginnend<br />
in 2012 verringern die jährlichen Instandhaltungsausgaben für<br />
die in 2011 und 2012 transferierten Wohnstiftsimmobilien die<br />
in Vorjahren aus den nicht realisierten Veräußerungsgewinnen<br />
gebildeten Rückstellungen und werden nicht mehr wie<br />
in der Vergangenheit in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
gewinnmindernd erfasst. Vor diesem Hintergrund erklärt sich<br />
der sprunghafte Anstieg des Jahresüberschusses des Bereiches<br />
Leben im Alter:<br />
Konzern-Lagebericht<br />
35
Jahresüberschuss nach Bereichen<br />
in Mio. EUR 2012 Vorjahr<br />
Leben im Alter 23,4 5,5<br />
Pädagogische Einrichtungen 0,0 -0,1<br />
Klinik 1,2 1,1<br />
Realisierte Veräußerungsgewinne Wohnstiftsimmobilien 13,8 31,3<br />
Gemessen an den Umsatzerlösen ist die Personalintensität bei<br />
gesunkener Mitarbeiterzahl aufgrund der Tariferhöhungen, die<br />
nicht vollständig über die Steigerung der Umsatzerlöse refinanziert<br />
werden konnten, um 0,8 Prozentpunkte auf 44,1 % angestiegen.<br />
Allein der Anstieg der Personalaufwendungen um 4,9 Mio.<br />
Euro hat den Anstieg der Umsatzerlöse um 5,3 Mio. Euro fast<br />
aufgezehrt.<br />
Aufgrund der in den letzten beiden Jahren erfolgten Veräußerung<br />
der Wohnstiftsimmobilien sind die Abschreibungen auf immaterielle<br />
Anlagen und Sachanlagen im Vergleich zum Vorjahr um<br />
3,4 Mio. Euro auf 9,2 Mio. Euro gesunken und werden in 2013<br />
nochmals deutlich sinken.<br />
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage<br />
unseres Konzerns<br />
Das abgelaufene Jahr verlief für das Augustinum trotz des<br />
Verzichts auf eine Pensionspreiserhöhung in den Wohnstiften<br />
insgesamt erfolgreich. Mit der in unserem Kerngeschäftsbereich<br />
Wohnen im Alter neu ausgerichteten Immobilienstrategie und<br />
den dazu getätigten Transaktionen haben wir in 2011 und 2012<br />
die Grundlagen für den weiteren Erfolg gelegt. Zusammenfassend<br />
beurteilen wir unsere Geschäftsentwicklung, die Positionierung<br />
im gesamtwirtschaftlichen Umfeld und unsere wirtschaftliche<br />
Lage zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes<br />
sehr positiv.<br />
Personalbericht<br />
Das Augustinum beschäftigte 2012 im Jahresdurchschnitt bundesweit<br />
4.247 (Vorjahr: 4.364) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren<br />
engagierten und tüchtigen Dienst, ihren hohen persönlichen<br />
Einsatz und ihr großes inneres Interesse, mit dem sie maßgeblich<br />
zu der hohen Akzeptanz unserer Dienstleistungen und zur<br />
Erreichung unserer gemeinsamen Ziele beigetragen haben. Wir<br />
registrieren bei unseren Mitarbeitern ein Abbild der gesellschaft-<br />
36 Konzern-Lagebericht<br />
38,4 37,8<br />
Durch die mit den Immobilientransaktionen einhergehenden<br />
höheren Finanzanlagen hat sich unser Finanzergebnis in 2012<br />
erneut um 16,7 Mio. Euro verbessert und ist mit 12,2 Mio. Euro<br />
erstmals positiv.<br />
Insgesamt konnten wir bei einem deutlich gestiegenen Betriebsergebnis<br />
nach Zinsen, das wegen der beschriebenen Strukturverschiebungen<br />
zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und<br />
Bilanz mit dem Vorjahr nicht ohne Weiteres vergleichbar ist,<br />
ein Jahresergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 38,8 Mio.<br />
Euro erzielen.<br />
lichen Entwicklung, die ethnische, religiöse Vielfalt und mit<br />
ihr die Farbigkeit unterschiedlicher Lebensentwürfe nimmt zu.<br />
Auch den Mitgliedern der Mitarbeitervertretungen und unserer<br />
Konzernmitarbeitervertretung gilt unser Dank für die stets konstruktive<br />
Zusammenarbeit.<br />
Die Mitarbeitenden des Augustinum wollen und können darauf<br />
vertrauen, dass ihre Arbeitsplätze krisensicher sind. Manche<br />
Bereiche des sozialen Arbeitsmarkts sind durch einen Mangel<br />
an Fachkräften gekennzeichnet, was sich in steigenden Einkommen<br />
der Mitarbeiter sowie Maßnahmen der Dienstgeber zur<br />
Mitarbeiterbindung niederschlägt. Hinsichtlich des spürbaren<br />
Mangels an Fachkräften im pädagogischen Bereich werden<br />
Mitarbeiter dort eher noch traditionell gesucht und gefunden,<br />
während im Bereich der Pflegekräfte nachhaltige Strukturen zu<br />
deren Recruiting existieren.<br />
Seit mehr als 30 Jahren pflegt das Augustinum gute Kontakte<br />
zu zwei Kranken- / Altenpflegeschulen in Slowenien, deren<br />
Absolventen in beinahe allen Einrichtungen des Augustinum<br />
anzutreffen sind. Jährlich kommen deutschsprachige Praktikanten<br />
aus Murska Sobota oder Maribor in unsere Wohnstifte
und Sanatorien, um ein mindestens vierwöchiges Praktikum<br />
zu absolvieren. Am Ende ihrer Ausbildung machen einige der<br />
dortigen Schulabsolventen ihr halbjähriges Anerkennungspraktikum<br />
im Augustinum, um dann in Deutschland den Abschluss<br />
als Pflegefachkraft zu erlangen und nahtlos als Fachkraft im<br />
Augustinum zu arbeiten.<br />
Die Tarifbindung der Arbeitgeber im Bereich der diakonischen<br />
Unternehmen liegt deutlich über 90 %, während in der gewerblichen<br />
Wirtschaft lediglich rund die Hälfte der Betriebe tarifgebunden<br />
sind. Das Mitarbeitervertretungsgesetz der Evangelischen<br />
Kirche in Deutschland und die Arbeitsvertragsrichtlinien<br />
des Diakonischen Werks der Evangelisch-Lutherischen<br />
Kirche in Bayern (AVR-Bayern) sind – entgegen allen medialen<br />
Verlautbarungen des vergangenen Jahres zum sogenannten<br />
Dritten Weg der Arbeitsrechtssetzung und den mannigfachen<br />
Kampagnen von ver.di für kirchengemäße Tarifverträge –<br />
anderen Tarifvereinbarungen mindestens ebenbürtig bis leicht<br />
überlegen.<br />
Die AVR-Bayern ermöglichen zudem ein Familienbudget, in das<br />
1 % der Bruttolohnsumme durch den Arbeitgeber eingezahlt<br />
wird. Das Familienbudget wird im Augustinum via Dienstvereinbarung<br />
umgesetzt und für Familien mit Kindern aufgewendet,<br />
die in Ausbildung sind, oder solche, die pflegebedürftige<br />
Angehörige betreuen, sowie zur Unterstützung bei familiären<br />
Härtefällen.<br />
Die betriebliche Altersversorgung, in die der Arbeitgeber<br />
Augustinum zugunsten seiner Mitarbeiter monatlich 4,8 % des<br />
Bruttoeinkommens einzahlt, ist ebenfalls bei den evangelischen<br />
Kirchen angesiedelt. Schließlich arbeiten wir mit der Konzernmitarbeitervertretung<br />
im Augustinum an einer zusätzlichen<br />
individuellen Altersvorsorge auf der Basis der staatlichen Entgeltumwandlung<br />
mit dem Ziel, Altersteilzeit vor Erreichen des<br />
gesetzlichen Rentenalters für langjährige Mitarbeiter zu ermöglichen.<br />
Ein umfangreiches Fortbildungsprogramm sowie Projekte zur<br />
Entwicklung von künftigen Leitungskräften ergänzen die Bemühungen<br />
des Arbeitgebers um die Zukunft der Leistungsfähigkeit<br />
des Augustinum und die Potenziale seiner Mitarbeiter.<br />
Nachtragsbericht<br />
Entsprechend unserer geänderten Immobilienstrategie haben wir<br />
zum 1. Januar 2013 die Wohnstiftsimmobilie Stuttgart-Sillenbuch<br />
veräußert sowie die Kaufverpflichtung für die Wohnstiftsimmobilie<br />
München-Nord vorzeitig durch eine Umfinanzierung<br />
abgelöst. Aus dem Verkauf der Immobilie Suttgart-Sillenbuch<br />
realisieren wir in 2013 einen Veräußerungsgewinn in Höhe von<br />
29,0 Mio. Euro. Beide Immobilien sind wiederum langfristig<br />
zurückgemietet.<br />
Die Arbeitsrechtliche Kommission Bayern hat am 14. März 2013<br />
eine Tarifsteigerung für die rund 80.000 Beschäftigten von Kirche<br />
und Diakonie in Bayern beschlossen. Tendenziell orientierten<br />
sich die Verhandlungspartner mit ihrem Beschluss an dem des<br />
TV-L (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder) vom<br />
9. März 2013. In der konkreten Ausgestaltung wird zwischen<br />
Beschäftigten von Diakonie und Kirche unterschieden.<br />
Neben den obligatorischen jährlichen (bis 2015) Tabellensteigerungen<br />
zum 1. Januar von 1,25 % steigen die Tabellenentgelte<br />
für Beschäftigte der Diakonie am 1. Juli 2013 um 2,65 % und am<br />
1. Januar 2014 nochmals um 2,95 %. Außerdem erhalten Beschäftigte,<br />
die im Juli 2013 seit mindestens sechs Monaten beschäftigt<br />
sind, eine Einmalzahlung in Höhe von 450,00 Euro (Teilzeit anteilig).<br />
Die Einmalzahlung soll als Ausgleich für eine Tarifsteigerung<br />
gezahlt werden, die Beschäftigte der Kirche schon ab Januar 2013<br />
erhalten. Die Einmalzahlung wird von den Dienstnehmervertretern<br />
als „soziale Komponente“ gesehen, weil die Beschäftigten der<br />
Entgeltgruppen 1 – 7 von der Einmalzahlung relativ stärker profitieren<br />
als die der oberen Entgeltgruppen. Die Tarifsteigerungen<br />
führen konzernweit zu Personalkostensteigerungen von rund 5,0<br />
Mio. Euro in 2013 und weiteren 5,6 Mio. Euro in 2014.<br />
Weitere wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung für<br />
unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind nach dem<br />
Abschlussstichtag nicht eingetreten.<br />
Chancen- und Risikobericht<br />
Leben im Alter<br />
Unsere zukünftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
hängt zum einen maßgeblich davon ab, die durchschnittliche<br />
Be legung unserer Wohnstifte auf hohem Niveau zu halten bzw.<br />
die Be legung unserer beiden jüngsten Wohnstifte Stuttgart-<br />
Killesberg und Meersburg zeitnah auf ein kostendeckendes<br />
Niveau zu bringen. Beim Wohnstift Stuttgart-Killesberg sind wir<br />
im vierten Jahr nach der Eröffnung auf einem guten Weg. Am<br />
10. Januar 2013 haben die ersten Bewohnerinnen und Bewohner<br />
das vor Kurzem fertiggestellte Augustinum Meersburg bezogen;<br />
wir erwarten ein anhaltend hohes Interesse am modernsten<br />
Wohnstift der Gruppe und eine im Laufe des Geschäftsjahres<br />
stark steigende Belegung. Weiterhin Sorge bereitet uns die<br />
unbefriedigende Belegung unseres Wohnstiftes in Mölln, das<br />
aufgrund der ländlichen Lage und der Größe des Hauses nur<br />
schwer kostendeckend zu belegen sein wird.<br />
Mittel- bis langfristig müssen wir uns mit den Herausforderungen<br />
und Perspektiven der demografischen Entwicklung<br />
und deren Auswirkungen auf die Nachfrage nach unseren<br />
Wohnstifts angeboten intensiv befassen. Unstrittig ist, dass<br />
die Bevölkerung in Deutschland altert und zahlenmäßig stark<br />
zurückgehen wird. Dieser Trend ist träge, aber offenbar unab-<br />
Konzern-Lagebericht<br />
37
wendbar. Grundsätzlich müsste es für uns als Betreiber von<br />
Seniorenresidenzen vorteilhaft sein, wenn der Anteil älterer<br />
Menschen steigt. Die Tragfähigkeitslücke der sozialen Sicherungssysteme,<br />
insbesondere der gesetzlichen Rentenversicherung,<br />
wird aber ebenfalls größer, und die Angst vor der Altersarmut<br />
geht um. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Auswirkungen<br />
der demografischen Entwicklung, insbesondere im Bereich von<br />
Immobilien, regional sehr unterschiedlich verlaufen werden.<br />
Hier sind wir mit einer entsprechenden Standortpolitik in der<br />
Zukunft gefordert.<br />
Zum anderen hängt unsere wirtschaftliche Entwicklung wesentlich<br />
davon ab, unvermeidbare Kostensteigerungen durch<br />
Pensionspreiserhöhungen refinanzieren zu können. Die Vorgaben<br />
des Wohn- und Betreuungsvertragsgesetzes zur Erhöhung<br />
von Entgelten, die die Zustimmung jedes einzelnen Bewohners<br />
vorsehen, können in den nächsten Jahren vermehrt zu rechtlichen<br />
Auseinandersetzungen führen, die wir, wenn möglich,<br />
weitgehend vermeiden wollen.<br />
Als Chance nehmen wir hingegen den graduellen Ausstieg aus<br />
den Wohn- und Vorvertragsdarlehen wahr, denn hier sind wir<br />
aus den oben dargelegten Gründen überzeugt, Einzugshürden<br />
für Neubewohner reduziert zu haben und gleichzeitig das<br />
Finanz ergebnis verbessern zu können.<br />
Auf der Aufwandsseite beschäftigen uns nach wie vor die Themen<br />
Brandschutz und Rohrleitungen. Hier stehen wir vor der<br />
Herausforderung, ältere Gebäude entsprechend den heutigen<br />
Anforderungen an den Brandschutz wirksam, aber so wirtschaftlich<br />
wie möglich umzubauen und ältere Rohrleitungen unter<br />
Aufrecht erhaltung eines möglichst ungestörten Wohnstiftsbetriebs<br />
ebenso wirtschaftlich und schnell zu sanieren oder durch<br />
neue Rohr leitungen zu ersetzen.<br />
Pädagogische Einrichtungen<br />
Die Nachfrage nach Plätzen in unseren Jugend- und Behinderteneinrichtungen<br />
ist nach wie vor sehr hoch und wird insbesondere<br />
im Schul - und Internatsbereich durch die Einmaligkeit<br />
des An gebots in Bayern geprägt. Die künftige Entwicklung der<br />
Ertragslage dieser Bereiche ist jedoch unverändert davon abhängig,<br />
inwieweit die steigenden Personal - und Sachaufwendungen<br />
von den Kostenträgern vergütet werden.<br />
Im Verlauf des Jahres 2012 haben wir für einige Einrichtungen<br />
die Vergütungsvereinbarungen mit den Kostenträgern erfolgreich<br />
neu verhandelt. Die erhöhten Sätze geben uns die Möglichkeit,<br />
in den nächsten Jahren notwendige Modernisierungsmaßnahmen<br />
umzusetzen. Neben diesen Zusatzkosten erwarten<br />
wir eine signifikante Zunahme der Personalkosten bedingt<br />
durch die Tariferhöhungen. So wird es auch im kommenden<br />
Jahr entscheidend sein, die neu verhandelten Pflegesätze an die<br />
Personalkostensteigerung anzupassen bzw. für Bereiche, die bis-<br />
38 Konzern-Lagebericht<br />
her noch nicht verhandelt wurden, neue Vereinbarungen mit<br />
den Kostenträgern zu schließen. Der Ausgang dieser Verhandlungen<br />
ist für unsere Erlössituation in den kommenden Jahren<br />
von herausragender Bedeutung.<br />
Zudem stellt der enge Arbeitsmarkt für pädagogisches Personal<br />
(Erzieher, Heilerziehungspfleger etc.) eine Herausforderung<br />
für unsere Einrichtungen dar. Im Wettbewerb um Fachkräfte<br />
wird es entscheidend sein, unsere Pädagogischen Einrichtungen<br />
weiterhin als attraktiven Arbeitgeber zu platzieren. Hier bieten<br />
Größe und Diversität unserer Einrichtungen den Mitarbeitern<br />
interessante Optionen beruflicher Weiterentwicklung.<br />
Wir erwarten für das kommende Jahr eine anhaltend große<br />
Nachfrage für unsere Einrichtungen. Das Thema Inklusion wird<br />
für unsere Arbeit aufgrund der Förderschwerpunkte eine untergeordnete<br />
Rolle spielen. Zudem sind unsere Einrichtungen, im<br />
Gegensatz zu Komplexeinrichtungen anderer Träger, bereits<br />
jetzt auf verschiedene Standorte in und um München verteilt<br />
und dabei gut in die Nachbarschaft integriert.<br />
Kliniken<br />
In unserer Fachklinik erbringen wir medizinische Leistungen,<br />
die grundsätzlich Risiken unterliegen. Daneben bestehen<br />
Betriebsrisiken, z.B. infolge der hohen Anforderungen an die<br />
Hygiene. Diesen Risiken begegnen wir durch eine strukturierte<br />
Ablauforganisation, kontinuierliche Mitarbeiterschulungen und<br />
eine an den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtete Arbeitsweise.<br />
Darüber hinaus arbeiten wir im Rahmen unseres Qualitätsmanagementsystems<br />
kontinuierlich daran, diese Risiken so<br />
gering wie möglich zu halten.<br />
Dem generellen Mangel an Klinikfachpersonal begegnen wir<br />
durch geeignete Rekrutierungsmaßnahmen und Personalentwicklungsprogramme.<br />
Verwendung von Finanzinstrumenten<br />
Gemeinnützige Körperschaften sollen ihr Vermögen ertragbringend<br />
anlegen. Dabei kommt es nicht auf die optimale<br />
Rendite an, vielmehr muss gerade eine gemeinnützige Körperschaft<br />
der Sicherheit der Vermögensanlage den Vorzug vor einer<br />
optimalen Rendite geben. Nach diesem Grundsatz betreiben<br />
wir das Liquiditätsmanagement im Augustinum Konzern.<br />
Das Liquiditätsmanagement stellt sicher, dass alle Konzerngesellschaften<br />
jederzeit ihre Zahlungsverpflichtungen<br />
erfüllen können. Die Finanzierungsbedarfe für das tägliche<br />
Geschäft werden im Konzern zentral koordiniert. Liquiditätsüberschüsse<br />
legen wir entsprechend unserem Sicherheitsgrundsatz<br />
an. Zusätzlich zur operativen Liquidität verfügen<br />
wir über weitere Liquiditätsreserven, die kurzfristig verfügbar<br />
sind. Bestandteil dieser zusätzlichen Absicherung sind vor
allem die vertraglich zu gesagten Kreditlinien in Höhe von<br />
insgesamt 51,0 Mio. Euro.<br />
Um die Liquiditätsanforderungen für langfristige Investitionen<br />
zu erfüllen, nutzen wir Wohndarlehen von unseren Bewohnern<br />
und Vorvertragspartnern sowie Bankdarlehen. Die Wohndarlehen<br />
werden gemäß unseren vertraglichen Vereinbarungen seit<br />
Jahrzehnten mit 4 % p.a. verzinst. Im Vergleich zu derzeit möglichen<br />
Anlagen am Kapitalmarkt erhalten unsere Vertragspartner<br />
für die erstklassig über Grundschulden abgesicherten Darlehen<br />
eine überaus attraktive Verzinsung. Wir gehen deshalb davon<br />
aus, dass uns die Mittel auch von unseren Vorvertragspartnern<br />
weiterhin langfristig zur Verfügung stehen werden. Der überwiegende<br />
Teil der Bankdarlehen ist mit langfristiger Zinsbindung<br />
ausgestattet, sodass hierzu kein wesentliches Zinsänderungsrisiko<br />
besteht.<br />
Eine negative Entwicklung an den Kapitalmärkten könnte<br />
unsere Finanzierungskosten erhöhen. Allerdings sind die Rahmenbedingungen<br />
für Investitionen nach wie vor günstig. Die<br />
weltweit expansive Geldpolitik und die damit verbundene hohe<br />
Liquidität könnten jedoch mittelfristig die Inflationsgefahren<br />
erhöhen, sodass unsere indexierten Mietaufwendungen die<br />
Ertragschancen deutlich mindern würden. Eine Verteuerung der<br />
Refinanzierung von Investitionen und der Mietaufwendungen<br />
aufgrund obiger Gefahren würde sich negativ auf unsere Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage auswirken, soweit die höheren<br />
Refinanzierungskosten bzw. Mietaufwendungen nicht im Vermietungsentgelt<br />
weitergegeben werden könnten.<br />
Ein Kreditausfallrisiko ergibt sich vor allem aus der Anlage<br />
liquider Mittel im Rahmen des Liquiditätsmanagements. Risikobehaftete<br />
Geschäfte mit Derivaten sind wir nicht eingegangen.<br />
Das Management von Kreditausfallrisiken basiert im Wesentlichen<br />
auf einem internen Sicherungsverfahren, das im Regelfall<br />
Kreditsicherheiten, beispielsweise vollwertige und erstrangige<br />
Grundschuldeintragungen, erstklassige Bankgarantien oder<br />
Patronatserklärungen, erfordert; diese liegen vor.<br />
Für den Konzern insgesamt rechnen wir im operativen Bereich<br />
nicht mit bedeutenden Zahlungsstromschwankungen.<br />
Gesamtrisiko<br />
Die Gesamtrisikosituation setzt sich aus den Einzelrisiken aller<br />
Risikokategorien der Geschäftsfelder und Zentralfunktionen<br />
zusammen. Dort sind Risiken, die allein oder in Kombination<br />
mit anderen Risiken den Fortbestand des Konzerns gefährden<br />
könnten, derzeit nicht erkennbar. Vor dem Hintergrund, dass<br />
weiterhin beträchtliche gesamtwirtschaftliche und branchenbedingte<br />
Risiken bestehen, können Rückschläge auf dem Weg<br />
zur nachhaltigen Realisierung unserer angestrebten Ziele nicht<br />
völlig ausgeschlossen werden.<br />
Prognosebericht<br />
Alle Prognosen zeigen, dass sich die Lebensverhältnisse in<br />
Deutschland auseinander entwickeln und die Kluft zwischen<br />
Wachstums- und Schrumpfungsregionen zunehmen wird. Zwar<br />
befinden sich die Augustinum Standorte zu einem deutlich überwiegenden<br />
Teil in den „Metropolregionen“ mit positiver Prognose,<br />
aber gerade an strukturell benachteiligten Standorten geht es<br />
darum, im Wettbewerb klar wahrnehmbar als Leistungsführer<br />
positioniert zu sein.<br />
Für das 23. Augustinum Wohnstift in Meersburg am Bodensee,<br />
das Anfang 2013 mit 266 belegbaren Appartements eröffnet wurde,<br />
planen wir bis Ende 2013 den Abschluss von 160 Wohnstiftsverträgen.<br />
Die über dem Plan liegenden Vertragsabschlüsse bis<br />
Ende Mai stimmen uns zuversichtlich, das gesetzte Ziel erreichen<br />
zu können und die erwarteten Anlaufverluste in den Geschäftsjahren<br />
2013 bis 2015 so klein wie möglich zu halten.<br />
Aufgrund der am 1. Juni 2013 im umsatzstärksten Geschäftsfeld<br />
Leben im Alter wirksam werdenden Pensionspreiserhöhungen<br />
und der relativ stabilen Belegung der Wohnstifte in den ersten<br />
Monaten des laufenden Geschäftsjahres sowie den geplanten<br />
Anlaufverlusten für das neue Wohnstift in Meersburg rechnen<br />
wir insgesamt für das Geschäftsjahr 2013 und auch für 2014 bei<br />
im Wesentlichen feststehenden Zinserträgen und den geplanten<br />
Aufwendungen für Instandhaltungen und Mieten mit einem<br />
deutlich positiven Betriebsergebnis nach Zinsen.<br />
München, den 31. Mai 2013<br />
Prof. Dr. Markus Rückert Kurt Wilkin<br />
Geschäftsführer der Geschäftsführer der<br />
Augustinum gGmbH Augustinum gGmbH<br />
Konzern-Lagebericht<br />
39
Augustinum gemeinnützige GmbH<br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember 2012<br />
Aktiva 31.12.2012 Vorjahr<br />
A. Anlagevermögen<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
40 Konzernbilanz<br />
EUR EUR EUR Mio. EUR<br />
Entgeltlich erworbene Software und ähnliche Rechte 375.527,11 0,4<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 143.160.229,08 217,5<br />
2. Technische Anlagen 16,51 0,0<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 19.007.868,04 18,6<br />
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 175.943,28 0,1<br />
III. Finanzanlagen<br />
162.344.056,91 236,2<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 107.284,49 0,1<br />
2. Beteiligungen 12.500,00 0,0<br />
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 6.777.788,26 7,1<br />
4. Sonstige Ausleihungen 563.903.253,86 283,9<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
570.800.826,61 291,1<br />
733.520.410,63 527,7<br />
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.414.244,31 1,7<br />
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 160.195,49 0,1<br />
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 20.075,11 0,0<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
1.594.514,91 1,8<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.158.210,27 13,9<br />
2. Sonstige Vermögensgegenstände 2.686.802,99 8,0<br />
16.845.013,26 21,9<br />
III. Wertpapiere 4.565.641,46 6,2<br />
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 118.809.825,49 139,1<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
141.814.995,12 169,0<br />
Andere Abgrenzungen 75.563,45 0,1<br />
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 1.927.932,34 2,0<br />
877.338.901,54 698,8
Passiva 31.12.2012 Vorjahr<br />
A. Eigenkapital<br />
EUR EUR Mio. EUR<br />
I. Gezeichnetes Kapital 5.000.100,00 5,0<br />
II. Kapitalrücklage 20.483.527,79 20,5<br />
III. Gewinnrücklagen 101.525.706,40 101,5<br />
IV. Gewinnvortrag 83.717.193,76 45,8<br />
V. Konzernjahresüberschuss 38.422.056,21 37,9<br />
B. Sonderposten<br />
249.148.584,16 210,7<br />
1. Sonderposten aus Zuschüssen der öffentlichen Hand und<br />
anderer Zuschussgeber für Investitionen im Anlagevermögen 27.844.042,18 29,4<br />
2. Sonderposten aus Spenden 4.473.260,72 4,3<br />
C. Rückstellungen<br />
32.317.302,90 33,7<br />
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.421.752,00 3,1<br />
2. Steuerrückstellungen 124.700,00 0,3<br />
3. Sonstige Rückstellungen 320.439.932,65 166,3<br />
D. Verbindlichkeiten<br />
323.986.384,65 169,7<br />
1. Wohndarlehen 226.474.846,37 224,8<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 16.072.286,76 35,6<br />
3. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 5.505.819,03 3,0<br />
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.230.608,07 11,4<br />
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.397.731,90 1,1<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten 7.810.298,37 7,4<br />
E. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
270.491.590,50 283,3<br />
Andere Abgrenzungen 1.395.039,33 1,4<br />
877.338.901,54 698,8<br />
Konzernbilanz<br />
41
Augustinum gemeinnützige GmbH<br />
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr<br />
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012<br />
42 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
2012 Vorjahr<br />
EUR EUR Mio. EUR<br />
1. Umsatzerlöse 314.084.797,99 308,8<br />
2. Bestandsveränderung 24.070,08 0,0<br />
3. Sonstige betriebliche Erträge 24.779.196,70 42,3<br />
4. Materialaufwand<br />
338.888.064,77 351,1<br />
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe -45.026.664,92 -43,2<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -90.949.149,98 -78,2<br />
5. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter -108.875.040,15 -105,5<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung -29.618.822,55 -28,0<br />
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen -9.170.608,39 -12,6<br />
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -28.583.734,13 -40,5<br />
-312.224.020,12 -308,0<br />
26.664.044,65 43,1<br />
8. Erträge aus Beteiligungen 103,26 0,0<br />
9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des<br />
Finanzanlagevermögens 21.971.193,87 6,1<br />
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.299.694,53 1,6<br />
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des<br />
Umlaufvermögens -51.377,00 - 0,1<br />
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -11.072.392,46 -12,2<br />
12.147.222,20 -4,6<br />
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 38.811.266,85 38,5<br />
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -389.210,64 -0,6<br />
15. Konzernjahresüberschuss 38.422.056,21 37,9
Augustinum gemeinnützige GmbH<br />
Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
2012 Vorjahr<br />
Mio. EUR Mio. EUR<br />
Konzernjahresergebnis 38,4 37,9<br />
Abschreibungen/Zuschreibungen (-) auf Anlagevermögen 9,2 12,6<br />
Zunahme/Abnahme (-) der Rückstellungen 0,4 17,3<br />
Zunahme/Abnahme (-) Sonderposten aus Zuschüssen zum Anlagevermögen -1,6 -0,8<br />
Zunahme/Abnahme (-) Sonderposten aus Spenden 0,2 0,4<br />
Gewinn (-)/Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen -13,3 -31,3<br />
Zunahme (-)/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie<br />
anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 5,5 6,6<br />
Zunahme/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer<br />
Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 4,8 -0,8<br />
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 43,6 41,9<br />
Auszahlungen (-) für Investitionen in immaterielle und Sachanlagen -13,1 -4,3<br />
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen und Sachanlagen 0,5 0,2<br />
Auszahlungen (-) für Investitionen in Finanzanlagen -35,5 -51,9<br />
Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 0,3 62,1<br />
Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition 0,0 13,4<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -47,8 19,5<br />
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten -19,5 -7,7<br />
Einzahlungen Fördermittel 0,3 1,3<br />
Abnahme (-)/Zunahme Wohndarlehen 1,7 2,9<br />
Auszahlungen (-) für die Tilgung von Darlehen anderer Kreditgeber 0,0 -0,7<br />
Zunahme/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten nach KHG -0,2 -0,4<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -17,7 -4,6<br />
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -21,9 56,8<br />
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 145,3 88,5<br />
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 123,4 145,3<br />
31.12.2012 Vorjahr<br />
Zusammenstellung des Finanzmittelfonds Mio. EUR Mio. EUR<br />
Liquide Mittel 118,8 139,1<br />
Wertpapiere des Umlaufvermögens 4,6 6,2<br />
davon mit Verfügungsbeschränkungen:<br />
123,4 145,3<br />
Zweckgebundene Liquide Mittel 3,4 3,1<br />
Zur Sicherung von Darlehen verpfändete Liquide Mittel 3,5 3,5<br />
6,9 6,6<br />
Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
43
Augustinum gemeinnützige GmbH<br />
Konzernanhang 2012<br />
Rechnungslegungsgrundsätze<br />
Der Konzernabschluss ist nach den Rechnungslegungsvorschriften<br />
des deutschen Handelsgesetzbuchs aufgestellt. Die<br />
Gliederung von Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
entspricht den §§ 266 und 275 HGB sowie § 42<br />
GmbHG. Entsprechend § 265 Abs. 5 Satz 2 HGB wurden auf<br />
der Passivseite der Bilanz die Posten „B. Sonderposten“ mit den<br />
entsprechenden Untergliederungen sowie „D.1. Wohndarlehen“<br />
und „D.3. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern“<br />
hinzugefügt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde<br />
nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />
Konsolidierungskreis<br />
In den Konzernabschluss der Augustinum gGmbH sind nach<br />
den Grundsätzen der Vollkonsolidierung neben dem Mutterunternehmen<br />
Augustinum gGmbH alle Tochterunternehmen<br />
einbezogen, bei denen das Mutterunternehmen unmittelbar<br />
oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann und<br />
bei denen es sich nicht um Tochterunternehmen von insgesamt<br />
untergeordneter Bedeutung handelt (vgl. Beteiligungsübersicht).<br />
Auf eine At-Equity-Bewertung der nicht konsolidierten Tochterunternehmen<br />
wurde aufgrund ihrer insgesamt untergeordneten<br />
Bedeutung nach § 311 Abs. 2 HGB verzichtet.<br />
Der Konsolidierungskreis umfasst damit neben dem Mutterunternehmen<br />
wie im Vorjahr insgesamt sechs Gesellschaften.<br />
Konsolidierungsmethoden<br />
Der Konzernabschluss basiert auf den Einzelabschlüssen der<br />
Augustinum gGmbH und der einbezogenen Tochterunternehmen.<br />
Das Geschäftsjahr aller einbezogenen Unternehmen<br />
entspricht dem Kalenderjahr. Die Jahresabschlüsse zum<br />
31. Dezember 2012 aller in den Konzernabschluss einbezogenen<br />
Gesellschaften sind gemäß § 317 HGB geprüft und mit einem<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Buchwertmethode.<br />
Dabei wird der Beteiligungsbuchwert der erworbenen (zugewendeten)<br />
Anteile mit dem Buchwert des anteiligen Eigenkapitals<br />
des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt der erstmaligen<br />
Konsolidierung verrechnet. Die sich aus den Kapitalkonsolidierungen<br />
ergebenden passivischen Unterschiedsbeträge wurden<br />
zwischenzeitlich nach § 309 Abs. 2 HGB vereinnahmt und im<br />
Wesentlichen in die Gewinnrücklagen eingestellt.<br />
44 Konzernanhang<br />
Bei der Schuldenkonsolidierung wurden die Forderungen und<br />
Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen<br />
Unternehmen gegeneinander verrechnet.<br />
Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Geschäften<br />
wurden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung eliminiert.<br />
Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und<br />
Leistungen wurden wegen untergeordneter Bedeutung für die<br />
Ertragslage des Konzerns nicht eliminiert.<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Alle einbezogenen Jahresabschlüsse wurden grundsätzlich nach<br />
den bei der Augustinum gGmbH einheitlich angewendeten<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.<br />
Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände<br />
– vorwiegend Software – werden zu Anschaffungskosten aktiviert<br />
und planmäßig linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />
(in der Regel 3 bis 5 Jahre) abgeschrieben.<br />
Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten,<br />
vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.<br />
Sofern erforderlich, werden außerplanmäßige Abschreibungen<br />
vorgenommen. Bei unentgeltlich zugewendeten Anlagegegenständen<br />
entsprechen, mit Ausnahme der Gesellschaftsanteile,<br />
die Anschaffungskosten den Zeitwerten im Zuwendungszeitpunkt.<br />
Das Sachanlagevermögen wird entsprechend dem Nutzungsverlauf<br />
linear abgeschrieben. Die Abschreibung der Gebäude<br />
erfolgt in der Regel mit 2 % p.a. Ausgaben für Instandsetzungen<br />
und Modernisierungen der Gebäude werden grundsätzlich als<br />
Aufwendungen verbucht. Dies gilt auch für die im Zuge der laufenden<br />
Modernisierung der Bewohnerappartements anfallenden<br />
Aufwendungen für die Ausstattung.<br />
Die beweglichen Anlagegegenstände werden konzerneinheitlich<br />
nach der linearen Methode unter Zugrundelegung ihrer wirtschaftlichen<br />
Nutzungsdauer (in der Regel 4 bis 12 Jahre) abgeschrieben.<br />
Der Ansatz der Finanzanlagen erfolgt mit den Anschaffungskosten<br />
bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum<br />
Bilanzstichtag. Unverzinsliche Ausleihungen sind mit dem<br />
Nominalwert angesetzt, da der jeweilige Zinsverlust durch einen<br />
entsprechenden Mietnachlass für die angemieteten Wohnstifte<br />
kompensiert wird.
Die Vorräte sind grundsätzlich zu den Einstandskosten angesetzt;<br />
für Teile der Vorräte sind Festwerte gebildet. Unter den<br />
unfertigen Leistungen werden Fallpauschalenleistungen der Kliniken<br />
für sog. „Überlieger“ abgegrenzt, sie sind entsprechend<br />
dem Grad der Leistungserbringung mit den anteiligen Entgelten<br />
der jeweiligen Fallpauschale bewertet.<br />
Das übrige Umlaufvermögen ist grundsätzlich zu Nominalwerten<br />
angesetzt; erkennbaren Ausfallrisiken wurde durch<br />
die Bildung entsprechender Einzel- und Pauschalwertberichtigungen<br />
Rechnung getragen.<br />
Investitionszuschüsse für das Anlagevermögen werden in den<br />
Sonderposten aus Zuschüssen der öffentlichen Hand und anderer<br />
Zuschussgeber für Investitionszuschüsse im Anlagevermögen<br />
eingestellt und entsprechend den angewandten Abschreibungssätzen<br />
auf die geförderten Gegenstände des Anlagevermögens<br />
ertragswirksam aufgelöst. Die erhaltenen Fördermittel für den<br />
Umbau der erweiterten Realschule München-Moosach wurden<br />
aufgrund des Zusammentreffens von zivilrechtlichem Eigentümer<br />
und Fördermittelgeber und der damit fehlenden Wertausgleichsverpflichtung<br />
direkt von den Herstellungskosten in<br />
Abzug gebracht.<br />
Zuwendungen an die Hilfskassen für die Betreuten sowie die<br />
angefallenen Zinsen bei den Hilfskassen werden bis zu ihrer<br />
bestimmungsgemäßen Verwendung als Sonderposten aus Spenden<br />
ausgewiesen.<br />
Die Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen<br />
Verpflichtungen erfolgte nach dem versicherungsmathematischen<br />
Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit<br />
method) unter Anwendung der Heubeck-Richttafeln (2005 G).<br />
Für die Abzinsung wird der von der Bundesbank veröffentlichte<br />
durchschnittliche Marktzinssatz berücksichtigt, der sich<br />
bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Vermögensgegenstände,<br />
die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger<br />
entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden<br />
aus Altersvorsorgeverpflichtungen dienen, werden mit Pensionsverpflichtungen<br />
verrechnet. Die Bewertung der verrechneten<br />
Vermögensgegenstände erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.<br />
Aufwendungen und Erträge aus der Abzinsung werden mit<br />
Aufwendungen und Erträgen der verrechneten Vermögensgegenstände<br />
im Finanzergebnis saldiert.<br />
Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger<br />
kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags<br />
bewertet. Künftige Preis- und Kostensteigerungen im<br />
Zeitpunkt der Erfüllung der Verpflichtung werden berücksichtigt.<br />
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem<br />
Jahr werden mit dem ihrer Laufzeit entsprechenden und von<br />
der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen<br />
Marktzinssatz abgezinst.<br />
Das Wahlrecht, die in Vorjahren gebildeten Rückstellungen für<br />
Instandhaltung gemäß § 249 Abs. 2 HGB a.F. auch nach neuem<br />
Handelsrecht fortzuführen, wurde für die am 31. Dezember<br />
2009 ausgewiesenen Rückstellungen (Mio. EUR 77,2) in Höhe<br />
von Mio. EUR 40,0 wahrgenommen. Von den fortgeführten<br />
Aufwandsrückstellungen sind zum Bilanzstichtag noch<br />
Mio. EUR 21,1 passiviert.<br />
Die Verbindlichkeiten einschließlich der erhaltenen Wohndarlehen<br />
sind mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt.<br />
Das Entgelt für ein Dauernutzungsrecht wurde passivisch abgegrenzt<br />
und wird planmäßig aufgelöst.<br />
Konzernanhang<br />
45
46<br />
Erläuterungen zu einzelnen Posten der Konzernbilanz und<br />
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(1) Anlagevermögen<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in der Anlage zum<br />
Konzernanhang dargestellt.<br />
(2) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind<br />
ausschließlich unter den sonstigen Vermögensgegenständen mit<br />
Mio. EUR 1,1 (Vorjahr: Mio. EUR 1,0) ausgewiesen.<br />
(3) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung,<br />
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
Die Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
wurden mit den Ansprüchen aus den zur Erfüllung bestimmter<br />
Altersversorgungsverpflichtungen abgeschlossenen Rückdeckungsversicherungen<br />
verrechnet. Der Erfüllungsbetrag in<br />
Höhe von Mio. EUR 6,0 (Vorjahr: Mio. EUR 5,5) wurde auf<br />
Basis des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Der Bewertung<br />
lagen neben den Heubeck-Richttafeln (2005 G) der von<br />
der Bundesbank veröffentlichte: Marktzins von 5,04 % (Vorjahr<br />
5,14 %) sowie eine jährlich erwartete Lohn- und Gehaltssteigerung<br />
von 1,5 bis 3,5 % beim aktiven Anwärter bzw. ein Rententrend<br />
von 1,5 % zu Grunde.<br />
Der Aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung<br />
in Höhe von Mio. EUR 1,9 (Vorjahr: Mio. EUR 2,0) betrifft den<br />
Betrag, um den die Zeitwerte der Rückdeckungsversicherungen<br />
(Mio. EUR 4,6, Vorjahr: Mio. EUR 4,4), die ausschließlich der<br />
Erfüllung bestimmter Altersvorsorgeverpflichtungen dienen,<br />
die Rückstellungen für diese Pensionsverpflichtungen übersteigen.<br />
In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die entsprechenden<br />
Zinserträge in Höhe von Mio. EUR 0,1 (Vorjahr:<br />
Mio. EUR 0,1 mit den Zinsaufwendungen in Höhe von<br />
Mio. EUR 0,1 (Vorjahr: Mio. EUR 0,1) verrechnet.<br />
Konzernanhang<br />
(4) Sonstige Rückstellungen<br />
Die sonstigen Rückstellungen umfassen folgende Verpflichtungen<br />
bzw. bestehende Risiken:<br />
31.12.2012 Vorjahr<br />
Mio. EUR Mio. EUR<br />
Verpflichtungen aus<br />
Mietverträgen 272,0 111,1<br />
Instandhaltungen (Fortführung<br />
zu § 249 Abs. 2 HGB a. F.) 21,1 27,6<br />
Personal- und Sozialbereich 9,1 8,4<br />
Rechtsangelegenheiten 5,0 4,9<br />
Übrige 13,2 14,3<br />
320,4 166,3<br />
Der Bewertung der im Personal- und Sozialbereich enthaltenen<br />
Jubiläumsrückstellungen lagen der von der Bundesbank veröffentlichte<br />
Marktzins von 4,47 %, jährlich erwartete Lohn- und<br />
Gehaltsteigerungen von 2 % sowie eine erwartete Fluktuation<br />
von 15 % zugrunde.
(5) Verbindlichkeiten<br />
Angaben über Restlaufzeiten, Umfang und Art der Verbindlichkeiten<br />
und deren Besicherung zeigt folgender Verbindlichkeitenspiegel:<br />
(6) Umsatzerlöse<br />
Die ausschließlich im Inland erzielten Umsatzerlöse des Konzerns<br />
entfallen auf die folgenden Bereiche:<br />
(7) Sonstige betriebliche Erträge<br />
Diese enthalten Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen<br />
in Höhe von Mio. EUR 13,8 (Vorjahr: Mio. EUR 31,3) sowie<br />
periodenfremde und karitative Erträge von Mio. EUR 3,5<br />
(Vorjahr: Mio. EUR 4,8).<br />
(8) Personalaufwendungen<br />
In den Sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />
und für Unterstützung sind Aufwendungen für Altersversorgung<br />
von Mio. EUR 6,0 (Vorjahr: Mio. EUR 4,9) enthalten.<br />
(9) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde<br />
und karitative Aufwendungen in Höhe von Mio. EUR 4,3<br />
(Vorjahr: Mio. EUR 7,3) enthalten. Zudem sind darin insbesondere<br />
auch Aufwendungen aus der Zuführung zu den Rückstellungen<br />
in Höhe von Mio. EUR 8,2 (Vorjahr: Mio. EUR 18,1) enthalten.<br />
(10) Zinsergebnis<br />
Durch die nach dem BilMoG vorgeschriebene Abzinsung der<br />
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von größer einem Jahr<br />
ergibt sich ein Zinsaufwand von Mio. EUR 0,3 (Vorjahr: Mio.<br />
EUR 0,3). Die entsprechenden Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung<br />
von Mio. EUR 0,1 (Vorjahr: Mio. EUR 0,1) wurden<br />
im Zinsergebnis saldiert.<br />
(11) Beschäftigte<br />
31.12.2012 Vorjahr<br />
davon mit einer Restlaufzeit davon mit<br />
mehr als einer<br />
1 Jahr Besicherung Restlaufzeit<br />
bis bis über Grundpfand- bis<br />
Gesamt 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre rechte 1 Jahr<br />
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR<br />
Wohndarlehen 226,5 39,8 159,1 27,6 226,5 39,5<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 16,1 4,5 11,1 0,5 16,1 19,6<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
anderen Kreditgebern 5,5 2,2 1,9 1,4 0,9 1,3<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen 13,2 13,2 0,0 0,0 0,0 11,4<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 1,4 1,4 0,0 0,0 0,0 1,1<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 7,8 7,8 0,0 0,0 0,0 7,4<br />
270,5 68,9 172,1 29,5 243,5 80,3<br />
(Vorjahr) (283,3) (80,3) (174,4) (28,6) (261,4)<br />
2012 Vorjahr<br />
Mio. EUR Mio. EUR<br />
Leben im Alter 241,7 236,4<br />
Pädagogische Einrichtungen 44,5 44,1<br />
Kliniken 27,9 28,3<br />
314,1 308,8<br />
Die Sonstigen Verbindlichkeiten enthalten mit Mio. EUR 1,6 (Vorjahr:<br />
Mio. EUR 1,4) Verbindlichkeiten aus Steuern und wie im Vorjahr<br />
keine Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.<br />
Im Jahresdurchschnitt waren im Konzern 4.247 (Vorjahr: 4.364)<br />
Arbeitnehmer beschäftigt.<br />
Konzernanhang<br />
47
Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2012<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Konzernanteil Eigenkapital Jahresergebnis<br />
am 31.12.2012 2012<br />
Kapital Mio. EUR Mio. EUR<br />
Mutterunternehmen<br />
Augustinum gGmbH, München<br />
Konsolidierte Tochterunternehmen<br />
1 Augustinum Wohnstifte gGmbH, München 100,0 % 182,2 35,9<br />
2 Collegium Augustinum gGmbH, München 100,0 % 32,1 0,6<br />
3 Augustinum Pflege gGmbH, München 100,0 % 9,5 1,3<br />
4 SchulCentrum Augustinum gGmbH, München 100,0 % 3,8 -0,3<br />
5 Augustinum Service Gesellschaft mbH, München 100,0 % 5,0 0,4<br />
6 Clarus Gebäudereinigungs- und Dienstleistungs GmbH, München 100,0 % 4,4 0,3<br />
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen<br />
§ 296 Abs. 2 HGB<br />
1 clinicmanagement Evangelischer Krankenhäuser GmbH, München 100,0 % 0,1 0,0<br />
2 Nashorn Verlag GmbH, München 100,0 % 0,0 0,0<br />
3 HPCA – Wohnheim GmbH, München 100,0 % 0,1 0,0<br />
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen,<br />
wegen fehlender Beherrschungsmöglichkeit<br />
1 DFD Grundstücksvermietungsgesellschaft mbH & Co.<br />
Objekt Heidelberg, Jaspersstraße KG 99,0 % 0,0 0,0<br />
2 RAMONIA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co.<br />
Objekte Kleinmachnow/Mölln KG, Düsseldorf (Abschluss zum 31.12.2011) 99,4 % -4,8 -0,9<br />
3 MOLWORUM Vermietungsgesellschaft mbH & Co.<br />
Objekt Ottensen KG, Düsseldorf 99,0 % -1,7 -0,2<br />
4 MOLWALLA Vermietungsgesellschaft mbH & Co.<br />
Objekt Schweinfurt KG, Düsseldorf 99,0 % -1,4 -0,2<br />
5 MOLARISSA Vermietungsgesellschaft mbH & Co.<br />
Objekt Detmold KG, Düsseldorf 99,0 % -1,8 -0,3<br />
48 Konzernanhang
Sonstige Angaben<br />
(1) Haftungsverhältnisse<br />
Bürgschaftsverpflichtungen: Mio. EUR 0,0 (Vorjahr: Mio. EUR 1,1)<br />
(2) Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Die finanziellen Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben<br />
lagen im geschäftsüblichen Rahmen. Die wesentlichen<br />
Verpflichtungen aus am Bilanzstichtag bereits abgeschlossenen<br />
Mietverträgen für Wohnstifte betragen für 2013 Mio. EUR 53,4.<br />
Der Jahresbetrag steigt bis 2035 geschätzt auf Mio. EUR 64,5, sinkt<br />
in den Jahren 2036 bis 2041 von Mio. EUR 61,8 auf Mio. EUR 38,9<br />
und beträgt 2042 noch Mio. EUR 9,7.<br />
(3) Abschlussprüfungsleistungen<br />
Für Abschlussprüfungsleistungen im Konzern wurde im<br />
Geschäftsjahr 2012 ein Gesamtaufwand von Mio. EUR 0,3<br />
erfasst. Darüber hinaus wurden vom Abschlussprüfer keine<br />
weiteren Leistungen für uns erbracht.<br />
(4) Angaben zur Geschäftsführung und zum Aufsichtsrat<br />
Geschäftsführer<br />
· Prof. Dr. Markus Rückert, München<br />
· Kurt Wilkin, München<br />
Die Bezüge der Geschäftsführer der Muttergesellschaft für die<br />
Tätigkeit als Geschäftsführer der Augustinum gGmbH betrugen<br />
im Geschäftsjahr 2012 Mio. EUR 0,5.<br />
Aufsichtsrat<br />
· Senator Artur Maccari, Biberach, Rechtsanwalt<br />
(Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />
· Hans Günther Bonk, München,<br />
Managing Director Assenagon GmbH<br />
(Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />
· Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Freiburg,<br />
Lehrstuhl für Finanzwissenschaft,<br />
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />
(Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />
· Hans Gundel, Schweinfurt,<br />
Vorsitzender der Konzern-Mitarbeitervertretung<br />
· Prof. Johanna Haberer, Erlangen,<br />
Lehrstuhl für christliche Publizistik<br />
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />
· Annegrethe Stoltenberg, Hamburg,<br />
Landespastorin, Leiterin des Diakonischen Werkes Hamburg<br />
Die Gesamtbezüge der Aufsichtsratsmitglieder betrugen im<br />
Geschäftsjahr 2012 Mio. EUR 0,1.<br />
München, den 31. Mai 2013<br />
Prof. Dr. Markus Rückert Kurt Wilkin<br />
Geschäftsführer der Geschäftsführer der<br />
Augustinum gGmbH Augustinum gGmbH<br />
Konzernanhang<br />
49
50<br />
Konzern-Anlagennachweis für das Geschäftsjahr 2012<br />
I. Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
Entwicklung der Anfangsbilanzwerte/Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />
1.1.2012 Zugang Umbuchung Abgang 31.12.2012<br />
EUR EUR EUR EUR EUR<br />
Entgeltlich erworbene<br />
Software 2.194.409,17 124.874,85 0,00 21.666,43 2.297.617,59<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten einschließlich<br />
der Bauten auf fremden<br />
Grundstücken 363.446.349,72 7.495.000,00 0,00 140.172.999,23 230.768.350,49<br />
2. Technische Anlagen 3.280.738,17 0,00 -32.235,40 17.429,10 3.231.073,67<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung 73.517.723,94 5.418.531,19 32.235,40 1.892.962,57 77.075.527,96<br />
4. Geleistete Anzahlungen und<br />
Anlagen im Bau 113.767,11 62.176,17 0,00 0,00 175.943,28<br />
III. Finanzanlagen<br />
440.358.578,94 12.975.707,36 0,00 142.083.390,90 311.250.895,40<br />
1. Anteile an verbundenen<br />
Unternehmen 107.284,49 0,00 0,00 0,00 107.284,49<br />
2. Beteiligungen 37.500,00 0,00 0,00 25.000,00 12.500,00<br />
3. Ausleihungen an Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungs-<br />
verhältnis besteht 7.044.452,26 0,00 0,00 266.664,00 6.777.788,26<br />
4. Sonstige Ausleihungen 283.903.253,86 280.000.000,00 0,00 0,00 563.903.253,86<br />
Konzernanhang / Anlage<br />
291.092.490,61 280.000.000,00 0,00 291.664,00 570.800.826,61<br />
733.645.478,72 293.100.582,21 0,00 142.396.721,33 884.349.339,60
Entwicklung der Abschreibungen Buchwerte<br />
Abschreibungen Entnahme<br />
des für<br />
1.1.2012 Geschäftsjahres Umbuchung Abgänge 31.12.2012 31.12.2012 Vorjahr<br />
EUR EUR EUR EUR EUR EUR Mio. EUR<br />
1.769.246,14 174.508,26 0,00 21.663,92 1.922.090,48 375.527,11 0,4<br />
145.990.289,17 4.280.332,89 0,00 62.662.500,65 87.608.121,41 143.160.229,08 217,5<br />
3.272.011,56 366,00 -32.234,40 9.086,00 3.231.057,16 16,51 0,0<br />
54.939.261,86 4.715.401,24 32.234,40 1.619.237,58 58.067.659,92 19.007.868,04 18,6<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 175.943,28 0,1<br />
204.201.562,59 8.996.100,13 0,00 64.290.824,23 148.906.838,49 162.344.056,91 236,2<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 107.284,49 0,1<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 12.500,00 0,0<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6.777.788,26 7,1<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 563.903.253,86 283,9<br />
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 570.800.826,61 291,1<br />
205.970.808,73 9.170.608,39 0,00 64.312.488,15 150.828.928,97 733.520.410,63 527,7<br />
Konzernanhang / Anlage<br />
51
Augustinum gemeinnützige GmbH<br />
Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />
52 Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />
Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Konzernergebnis / Eigenkapital<br />
-vortrag<br />
Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR<br />
31.12.2003 5,0 20,2 64,4 8,6 98,2<br />
Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 4,1 4,1<br />
31.12.2004 5,0 20,2 64,4 12,7 102,3<br />
Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,0 5,0<br />
31.12.2005 5,0 20,2 64,4 17,7 107,3<br />
Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,4 5,4<br />
31.12.2006 5,0 20,2 64,4 23,1 112,7<br />
Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,7 5,7<br />
31.12.2007 5,0 20,2 64,4 28,8 118,4<br />
Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,7 5,7<br />
31.12.2008 5,0 20,2 64,4 34,5 124,1<br />
Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,5 5,5<br />
31.12.2009 5,0 20,2 64,4 40,0 129,6<br />
Verschmelzung<br />
Philadelphischer Ring e.V.<br />
auf die Augustinum gGmbH 0,0 0,3 0,0 0,0 0,3<br />
Erstanwendung des BilMoG 0,0 0,0 37,2 0,0 37,2<br />
Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,8 5,8<br />
31.12.2010 5,0 20,5 101,6 45,8 172,9<br />
Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 37,8 37,8<br />
31.12.2011 5,0 20,5 101,6 83,6 210,7<br />
Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 38,4 38,4<br />
31.12.2012 5,0 20,5 101,6 122,0 249,1
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den von der Augustinum gemeinnützige GmbH, München, aufgestellten Konzernabschluss –<br />
bestehend aus Bilanz, Gewinn und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel –<br />
und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung<br />
von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in<br />
der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von<br />
uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht<br />
abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />
ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />
des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />
und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens- , Finanz- und Ertragslage wesentlich<br />
auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns<br />
sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit<br />
des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss<br />
und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die<br />
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung<br />
des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der<br />
wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />
und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />
der Augustinum gemeinnützige GmbH, München, den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt<br />
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens- , Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in<br />
Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns<br />
und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
München, den 31. Mai 2013<br />
Deloitte & Touche GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
(Löffler) (Argyrakis)<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
53
Wohnstifte<br />
Augustinum Ammersee<br />
Direktorin: Beatrice Wilgo-Schima<br />
Am Augustinerberg 1, 86911 Dießen<br />
Telefon 088 07 / 70-0<br />
Augustinum Aumühle<br />
Direktor: Dr. Christian Bendrath<br />
Mühlenweg 1, 21521 Aumühle<br />
Telefon 041 04 / 691-0<br />
Augustinum Bad Neuenahr<br />
Direktorin: Caroline Hillesheim<br />
Am Schwanenteich 1,<br />
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
Telefon 026 41 / 81-1<br />
Augustinum Bad Soden<br />
Direktor: Frank Peters<br />
Georg-Rückert-Straße 2, 65812 Bad Soden<br />
Telefon 061 96 / 201-0<br />
Augustinum Bonn<br />
Direktor: Stephan Mönning<br />
Römerstraße 118, 53117 Bonn<br />
Telefon 02 28 / 556-1<br />
Augustinum Braunschweig<br />
Direktor: Johannes Weigl<br />
Am Hohen Tore 4A, 38118 Braunschweig<br />
Telefon 05 31 / 808-0<br />
Augustinum Detmold<br />
Direktor: Dietmar Stallein<br />
Römerweg 9, 32760 Detmold-Hiddesen<br />
Telefon 052 31 / 984-0<br />
Augustinum Dortmund<br />
Direktorin: Dina Horn<br />
Kirchhörder Straße 101, 44229 Dortmund<br />
Telefon 02 31 / 73 81-0<br />
Augustinum Essen<br />
Direktor: Stefan Zens<br />
Renteilichtung 8-10, 45134 Essen<br />
Telefon 02 01 / 431-1<br />
Augustinum Freiburg<br />
Direktorin: Susanne Kiefer<br />
Weierweg 10, 79111 Freiburg<br />
Telefon 07 61 / 47 85-0<br />
Augustinum Hamburg<br />
Direktorin: Regina Wambach<br />
Neumühlen 37, 22763 Hamburg<br />
Telefon 040 / 391 94-0<br />
Augustinum Heidelberg<br />
Direktor: Klaus-Peter Erpel<br />
Jaspersstraße 2, 69126 Heidelberg<br />
Telefon 062 21 / 388-1<br />
54<br />
Augustinum Kassel<br />
Direktor: Ludwig Graf zu Solms-Laubach<br />
Im Druseltal 12,<br />
34131 Kassel-Bad Wilhelmshöhe<br />
Telefon 05 61 / 93 64-0<br />
Augustinum Kleinmachnow<br />
Direktor: Bernhard Benne<br />
Erlenweg 72, 14532 Kleinmachnow<br />
Telefon 03 32 03 / 56-0<br />
Augustinum Meersburg<br />
Direktor: Thomas Götz<br />
Kurallee 18, 88709 Meersburg<br />
Telefon 075 32 / 44 26 -0<br />
Augustinum Mölln<br />
Direktor: Achim Tobola<br />
Sterleyer Straße 44, 23879 Mölln<br />
Telefon 045 42 / 81-1<br />
Augustinum München-Neufriedenheim<br />
Direktor: Thomas Müller<br />
Stiftsbogen 74, 81375 München<br />
Telefon 089 / 70 96-0<br />
Augustinum München-Nord<br />
Direktorin: Elke Schmidt<br />
Weitlstraße 66, 80935 München<br />
Telefon 089 / 38 58-0<br />
Augustinum Roth<br />
Direktor: Uwe Pihsowotzki<br />
Am Stadtpark 1, 91154 Roth<br />
Telefon 091 71 / 805-0<br />
Augustinum Schweinfurt<br />
Direktorin: Beatrix Sauer<br />
Ludwigstraße 16, 97421 Schweinfurt<br />
Telefon 097 21 / 724-0<br />
Augustinum Stuttgart-Killesberg<br />
Direktorin: Petra Hellenthal<br />
Oskar-Schlemmer-Straße 5, 70191 Stuttgart<br />
Telefon 07 11 / 585 31-0<br />
Augustinum Stuttgart-Sillenbuch<br />
Direktor: Markus Burgmeier<br />
Florentiner Straße 20, 70619 Stuttgart<br />
Telefon 07 11 / 47 02-0<br />
Augustinum Überlingen<br />
Direktorin: Sylvia Kruse-Baiker<br />
Mühlbachstraße 2, 88662 Überlingen<br />
Telefon 075 51 / 940-0<br />
Behütende Häuser<br />
Itzel-Sanatorium<br />
Leiterinnen: Karin Schmitz, Brigitte Kohl<br />
Julius-Vorster-Straße 10,<br />
53227 Bonn-Oberkassel<br />
Telefon 02 28 / 97 05-0<br />
Sanatorium Augustinum Schwindegg<br />
Leiter: Robert Winkler, Ralf van den Dolder<br />
Rimbachstraße 20, 84419 Schwindegg<br />
Telefon 080 82 / 939-0
Klinik<br />
Klinik Augustinum München<br />
Fachklinik für Innere Medizin<br />
Wolkerweg 16, 81375 München<br />
Telefon 089 / 70 97-0<br />
Ärztlicher Direktor<br />
Prof. Dr. Matthias Blumenstein<br />
Kardiologie<br />
Chefarzt: Prof. Dr. Michael Block<br />
Gastroenterologie<br />
Chefarzt: PD Dr. Tilman Gerlach<br />
Nephrologie<br />
Chefarzt: Prof. Dr. Matthias Blumenstein<br />
Röntgen<br />
Leitender Arzt: PD Dr. Ulrich Linsenmaier<br />
(in Kooperation mit dem Krankenhaus<br />
Pasing)<br />
Pflegedienstleitung<br />
Elke Schauerte<br />
Verwaltungsdirektorin<br />
Angela Benne<br />
Die Augustinum Gruppe<br />
Augustinum Stiftung<br />
Vorstand und Kuratorium<br />
SchulCentrum Augustinum<br />
Samuel-Heinicke-Realschule<br />
Schulleiterin: Claudia Weber<br />
In den Kirschen 1, 80992 München<br />
Telefon 089 / 179 05-0<br />
Samuel-Heinicke-Fachoberschule<br />
Schulleiter: Reinhard Römer<br />
Dachstraße 19, 81243 München<br />
Telefon 089 / 829 900-0<br />
Evangelisches Studienheim Augustinum<br />
Internatsleiter: Hermann Schiedel<br />
Internate:<br />
Dachstraße 19, 81243 München<br />
Telefon 089 / 829 900-0<br />
In den Kirschen 1, 80992 München<br />
Telefon 089 / 179 05-0<br />
Landschulheim Elkofen<br />
Schulleiterin: Gudrun Tischner-Remington<br />
Internatsleiter: Norbert Thomas<br />
Leitenstraße 2, 85567 Grafing bei München<br />
Telefon 080 92 / 232 12-0<br />
Augustinum gemeinnützige GmbH<br />
Heilpädagogisches Centrum Augustinum und Hauptverwaltung<br />
Collegium<br />
Augustinum<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Betrieb Wohnstifte<br />
Mitgliedschaften<br />
Augustinum<br />
Service GmbH<br />
Küche und Service<br />
Augustinum<br />
Wohnstifte<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Wohnstifte Immobilien<br />
Sanatorien Immobilien<br />
Betrieb Klinik<br />
Betrieb Sanatorien<br />
Clarus GmbH<br />
Reinigung<br />
Heilpädagogisches Centrum<br />
Augustinum<br />
Otto-Steiner-Schule<br />
Schulleiterin: Adelheid Trunsky-Wagner<br />
Rainfarnstraße 44, 80933 München<br />
Telefon 089 / 312 10-220<br />
Tagesstätte<br />
Dienststellenleiterin: Margit Linn<br />
Rainfarnstraße 44, 80933 München<br />
Telefon 089 / 312 10-210<br />
Frühförderstelle<br />
Dienststellenleiter: Norbert Selleneit<br />
Dülferstraße 68, 80995 München<br />
Telefon 089 / 312 89 54-0<br />
Werkstätten / Förderstätten<br />
Dienststellenleiterin: Jutta Simon<br />
Hirschplanallee 2, 85764 Oberschleißheim<br />
Telefon 089 / 315 81-0<br />
Fax 089 / 315 16-78<br />
Bildungswerk<br />
Dienststellenleiter: Alfons Bone-Winkel<br />
Hirschplanallee 2, 85764 Oberschleißheim<br />
Telefon 089 / 315 81-159<br />
Wohnen<br />
Dienststellenleiter: Josef Schillhuber<br />
Ratkisstraße 3, 80933 München<br />
Telefon 089 / 312 142-0<br />
Augustinum<br />
Pflege<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Pflege in Wohnstiften<br />
SchulCentrum<br />
Augustinum<br />
gemeinnützige GmbH<br />
Schulen<br />
Internate<br />
Das Augustinum ist Mitglied im Diakonischen Werk der evangelischen Kirche, im Verband diakonischer<br />
Dienstgeber in Deutschland (VdDD) und in der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw).<br />
55
www.augustinum-gruppe.de