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Geschäftsbericht 2012<br />

Kulinarische Freuden,<br />

kulturelle Höhepunkte, aber<br />

auch die eigenen Aktivitäten<br />

sind Bausteine, die das Leben in den<br />

Augustinum Wohnstiften ausmachen.<br />

zutaten für<br />

die jahre


4<br />

6<br />

Konzept und Redaktion:<br />

Augustinum Unternehmenskommunikation<br />

Matthias Steiner (verantwortlich),<br />

Bettina Schumann-Jung, Susanne Schäffer<br />

Fotos:<br />

Christian Topp, Augustinum<br />

Gestaltung:<br />

Christian Topp, München<br />

Augustinum gemeinnützige GmbH<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Stiftsbogen 74, 81375 München<br />

Tel. 089 / 70 98 – 0<br />

8<br />

26<br />

54<br />

vorwort der geschäftsführung<br />

kleine chronik 2012<br />

zutaten für die jahre<br />

8 Rezepte für den Himmel auf Erden –<br />

Wie ein gelungenes Essen Menschen verändern kann<br />

12 Die Augustinum Profis in Küche und Restaurant –<br />

Ein Bilderbogen aus dem neuen Augustinum Meersburg<br />

20 Schatzhaus des Lebens –<br />

Wenn Kultur zur Tätigkeit wird<br />

23 Gemeinsam unterwegs –<br />

Was Menschen im Augustinum auf die Beine stellen<br />

zahlen & fakten<br />

26 Bericht des Aufsichtsrats<br />

27 Aufsichtsrat und Geschäftsführung<br />

28 Konzern-Lagebericht<br />

40 Konzernbilanz<br />

42 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

43 Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

44 Konzernanhang<br />

52 Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />

53 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

adressen


Zutaten für die Jahre<br />

Sicherheit und Geborgenheit, ein vielfältiges Angebot für geistige Anregung und<br />

Geselligkeit, Raum für ein selbstbestimmtes und aktiv gestaltetes Leben – diesem<br />

konzeptionellen Dreiklang sind die Wohnstifte des Augustinum bei aller Weiterentwicklung<br />

im Detail seit der Eröffnung des ersten Hauses treu geblieben und<br />

bieten damit einen einzigartigen Raum für das Leben im Alter.<br />

Wir verstehen die Elemente als Zutaten. Zutaten, die Beschwernisse nicht wegwischen<br />

und nicht aufheben. Die aber dazu beitragen, die Altersjahre im Lebenslauf<br />

zu gestalten und die Möglichkeiten des Alters zu nutzen. Viele Zutaten bereitet<br />

das Augustinum, wir greifen in diesem Geschäftsbericht nur zwei heraus: die<br />

im Wohnstiftsleben alles andere als gering zu schätzende Wohltat kulinarischer<br />

Genüsse, die unser Fotograf Christian Topp mit Aufnahmen aus dem neuen<br />

Augustinum Meersburg illustriert, und die Kraft der Kultur, die sich besonders<br />

dann entfaltet, wenn Kultur nicht nur Konsumgut, sondern aktive Tätigkeit wird.<br />

Andere Zutaten tragen die Menschen, die im Augustinum in den Wohnstiften<br />

zuhause sind, mit einer Fülle von Gruppen und Initiativen selber bei. Ob gesellig,<br />

sportlich, kulturell, intellektuell – in allen Häusern gehören ihre Angebote zum<br />

festen Bestandteil des reichen Veranstaltungsprogramms und spiegeln die unbegrenzte<br />

Vielfalt ihrer Initiatoren.<br />

Alles zusammen nur ein Ausschnitt dessen, was ein Augustinum ausmacht. Aber<br />

alles zusammen Zutaten zum besonderen Charakter der Augustinum Wohnstifte,<br />

der sich in diesem Geschäftsbericht erspüren lässt. Am besten aber natürlich in<br />

jedem Haus erleben lässt. Seit mehr als 50 Jahren und inzwischen 23 mal in<br />

Deutschland.<br />

Abgewandelt, aber doch denselben Werten und Zielen folgend, gilt der Dreiklang<br />

auch in den anderen Unternehmensbereichen des Augustinum: Sicherheit und<br />

Geborgenheit, vielseitige Anregungen und ein Höchstmaß an Selbstbestimmtheit<br />

bestimmen das Leben und Arbeiten auch in den Sanatorien, in der Klinik, im<br />

Heilpädagogischen Centrum Augustinum und im SchulCentrum Augustinum.<br />

3


4 Vorwort der Geschäftsführung<br />

Sehr verehrte Damen,<br />

sehr geehrte Herren,<br />

so ordentlich sich das Augustinum aktuell ökonomisch präsentiert, so sehr ist es in einem erheblichen<br />

Umbruch, ohne dass man das von außen betrachtet auf den ersten Blick mitbekommen könnte. Es gehört<br />

sich allerdings aus unserer Sicht, in einem Geschäftsbericht nicht lediglich heile Welten vorzustellen, sondern<br />

auch noch Unfertiges oder in Entwicklung Befindliches zur Kenntnis zu geben.<br />

Der gegenwärtige Stand unseres immer noch irgendwie besonderen diakonischen Unternehmens<br />

kann am besten mit „Suchbewegung“ beschrieben werden, wobei diese sich sowohl auf eine Neuausrichtung<br />

von Teilen des Hauses unter Beibehaltung, ja Stärkung und behutsamer Ausweitung der erfolgreichen<br />

Arbeitsfelder bezieht, aber auch Neues und gegebenenfalls strategische Partnerschaften in den Blick genommen<br />

werden. Daneben muss die rechtliche und organisatorische Aufstellung der verschiedenen Gesellschaften<br />

unter dem Dach der Augustinum Stiftung überdacht werden. Und schließlich bezieht sich die Heuristik<br />

auf bekannte und noch nicht bekannte Führungspersönlichkeiten, die es zu entdecken oder noch zu finden<br />

gilt. Für diesen Prozess werden wir wohl die nächsten zwei Jahre veranschlagen müssen.<br />

Dabei ist es für das Augustinum essenziell, dass die ausfindig zu machenden Führungsfiguren<br />

nicht nur exzellente Referenzen hinsichtlich ihrer fachlichen Eignung vorweisen müssen, nicht nur,<br />

dass sie Leitungserfahrung einzubringen haben, nicht nur, dass sie ihre Arbeit zu machen sich<br />

be fleißigen, nein: Sie müssen diese Arbeit selber sein mit ganzem Herzen und ihrer Seele. Denn ohne<br />

einen existenziellen Bezug zu dem, was in unseren Einrichtungen Tag für Tag zu tun ist, sind solche<br />

Menschen lediglich leitende Angestellte wie andere auch, Söldner ohne innere Bindung an die Sache<br />

der Philadelphia. Dieses , das das Augustinum nicht nur vor sich her trägt als grafisch ansprechend<br />

gestaltetes Logo, sondern das in einem einzigen Buchstaben die ganze Philosophie eines Konzerns zum<br />

Ausdruck zu bringen versucht, will Führungskräfte mit Beschlag belegen und für die Sache der Menschen<br />

an der Grenze fruchtbar machen.<br />

Führung bedeutet dann nicht nur, vorne dran zu stehen in guten wie in bösen Tagen, Leitende<br />

müssen vor allem eine menschliche Qualität haben, die seltener geworden zu sein scheint in den modernen<br />

Zeiten: Sie müssen höchste Ehrfurcht haben vor anderen. Und sie müssen alle Menschen ernst<br />

nehmen mit einer einzigen, wesentlichen Ausnahme: sich selber. Diese Eigenschaften nennt man Demut<br />

und Humor, beides charakterliche Dispositionen eines Christenmenschen, der sich selber in seiner eigenen<br />

Niedrigkeit und Relativität reflektiert; solche Damen und Herren sind für das Augustinum interessante<br />

„Leute“. Dieses wunderbare griechische Wort kommt von den Eleuteroi, den Freien, und wirklich<br />

freie, auch von sich selbst und ihren Eitelkeiten weithin freie Menschen brauchen wir! Gefragt sind nicht<br />

chefige Basta-Vorturner, die zu jeder Zeit alles besser als andere wissen, sondern zuhörende, nachfragende,<br />

nachgehende und damit vorbildhafte Leute, die nach Abwägung aller denkbaren Alternativen<br />

Ergebnisse formulieren können und das Vereinbarte auch umzusetzen in der Lage sind.<br />

Gesellschaftsrechtlich hat sich die durchgängige Trennung von Operative und Kontrolle in den<br />

Gremien über alle Gesellschaften seit nunmehr fast fünfzehn Jahren für unser Haus bewährt, allerdings<br />

muss die Aufgabenverteilung auch strikt unterschieden bleiben, was noch stärker zu verinnerlichen sein


wird. Auch die vielen Schnittstellen unter den augustinischen Gesellschaften sind als Strukturmerkmal<br />

zur Kenntnis genommen, könnten aber souveräner gehandhabt werden – Ziel allen Tuns ist nicht in<br />

erster Linie der Erfolg der jeweiligen GmbH, sondern deren Kunde und sein Wohlergehen.<br />

Die herausragenden Ergebnisse dieses und der vergangenen Jahre und wohl auch der aktuellen<br />

Periode des Wirtschaftens sind weithin der denkerischen Arbeit des Geschäftsführers Kurt Wilkin zu<br />

verdanken, der zusammen mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats in bilanzieller Hinsicht die Weichen<br />

auf Zukunft gestellt hat. Nun gilt es, mit diesen Pfunden umzugehen in einem Sozialstaat, der sich zwar<br />

bis in die kleinsten Winkel hinein für wohlfahrtszuständig hält, gleichzeitig aber lediglich eine labile<br />

Verlässlichkeit verströmt, weil die Sozialsysteme nicht allein aus demografischen Gründen nicht besonders<br />

krisenfest wirken; wenn dann auch noch Europa seinen Tribut fordern sollte, könnte es knirschen im<br />

Gefüge gewohnter sozialer Ansprüche. Kurz: Das Augustinum hinsichtlich der Grundbedingungen seiner<br />

Haushalte einigermaßen krisenfest zu machen, war das Bestreben der Veränderungen in der Bilanzstruktur<br />

unseres Hauses auch im vergangenen Jahr.<br />

Eine entscheidende Rolle spielen bei alledem die im Augustinum Mitarbeitenden, an ihrer<br />

Spitze die Konzernmitarbeitervertretung und die gewählten Vertreter unserer Mitarbeiter. Ohne das<br />

wache und gelebte Bewusstsein, in allen Arbeitsbereichen als gleichermaßen Dienstbare am gemeinsamen<br />

Ziel der aktiven Hilfsbereitschaft für Menschen tätig zu sein, die mit unterschiedlichen Begrenzungen<br />

ihrer Lebensmöglichkeiten umzugehen haben und sich dazu der Unterstützung des Augustinum versichern,<br />

wäre eine ziemlich reibungslose Zusammenarbeit bei andauernd hoher Veränderungsdynamik<br />

nicht möglich. Die Geschäftsführung ist nicht nur dankbar, sondern auch stolz, dass wir weithin so herzliche,<br />

umsichtige und rührige Mitarbeiter haben; dass das auch so bleibt, wird ein wesentliches Kriterium<br />

künftigen Gedeihens sein.<br />

Dank und Respekt sei in besonderer Weise auch ausgedrückt den Mitgliedern des Aufsichtsrats,<br />

die in Zeiten unvollkommener Information und opaker Vision mutige Entscheidungen mitgetragen und<br />

damit Wege eröffnet haben, die im diakonischen Umfeld gewohnter Abhängigkeiten und gemeinnütziger<br />

Routine in dieser Weise so noch nicht beschritten worden sind.<br />

In freundlicher Verbundenheit<br />

Ihr<br />

Prof. Dr. Markus Rückert<br />

München, im Juli 2013<br />

Vorwort der Geschäftsführung<br />

5


6<br />

Kleine Chronik<br />

april<br />

2012 Kleine Chronik<br />

januar<br />

Anlässlich des 50-jährigen<br />

Jubiläums der Freiwilligendienste<br />

im Augustinum<br />

treffen sich Mitte April<br />

Frauen der ersten Stunde mit<br />

heutigen Freiwilligen im<br />

Augustinum München-Neufriedenheim.<br />

Seit 1962<br />

haben gut 5.000 junge<br />

Menschen einen freiwilligen<br />

Dienst im Augustinum<br />

geleistet. 2012 sind 220<br />

sogenannte Philas und<br />

Philous in den Wohnstiften,<br />

der Klinik, den Sanatorien,<br />

dem Heilpädagogischen<br />

Centrum und den verschiedenen<br />

Schulen des Augustinum<br />

im Einsatz.<br />

Den Einsatz mechanischer und<br />

biologischer Herzklappen<br />

und andere aktuelle Entwicklungen<br />

diskutieren rund 500<br />

Mediziner beim Kardiologieund<br />

Kardiochirurgie-Symposium<br />

der Klinik Augustinum München<br />

am 21. Januar. Als Herzspezialisten<br />

referieren unter anderem<br />

Prof. Dr. med. Christian Hagl,<br />

PD Dr. med. Erich Kilger,<br />

Prof. Dr. med. Michael Block<br />

und Prof. Dr. med. Ralf Sodian<br />

(von links).<br />

april<br />

In Meersburg wird am 26.<br />

April das Richtfest für das<br />

23. Augustinum Wohnstift<br />

gefeiert. Das Haus mit rund<br />

265 Wohnungen ist mit<br />

einem Investitionsvolumen<br />

von gut 80 Millionen Euro<br />

das aktuell größte Projekt im<br />

ganzen Bodenseekreis.<br />

Bereits seit März werden<br />

Interessenten vor Ort<br />

beraten.


juni<br />

mai<br />

Unter dem Motto „50 Jahre<br />

Kultur der Vielfalt“ feiert<br />

das Augustinum München-<br />

Neufriedenheim sein<br />

50-jähriges Bestehen mit<br />

einem Festakt am 24. Juni.<br />

Das 1962 eröffnete Stammhaus<br />

ist mit seinem Konzept<br />

des selbstbestimmten und<br />

gleichzeitig gut betreuten<br />

Wohnens im Alter zum<br />

Vorbild für inzwischen mehr<br />

als 20 weitere Häuser in<br />

ganz Deutschland geworden.<br />

november<br />

Die Einweihung ihrer grundlegend renovierten<br />

Schulkapelle feiern Schüler, Lehrer und Freunde der<br />

Samuel-Heinicke-Realschule (SHR) des Augustinum in<br />

München Mitte Mai. Die SHR ist die einzige Realschule<br />

zur sonderpädagogischen Förderung mit dem Förderschwerpunkt<br />

Hören in Bayern. Mit neuer Akustik,<br />

Beleuchtung und Präsentationstechnik ist nun auch die<br />

Kapelle an die Bedürfnisse der Schüler angepasst.<br />

oktober<br />

Mit sechs Video-Porträts von<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

wirbt das Augustinum auf seiner<br />

Internetseite. Regisseurin Irene<br />

Graef beobachtete unter anderem<br />

die „Queen of Bongos“ in Bonn,<br />

den „Pflanzenkenner“ auf botanischen<br />

Entdeckungen rund um das<br />

Augustinum Heidelberg und eine<br />

Bewohnerin in Mölln, die nach ihrer<br />

Pensionierung eine Clownsschule<br />

besucht hat. Alle Porträts sind unter<br />

www.augustinum.de zu sehen.<br />

Der mit dem Augustinum verbundene Verein Internationale<br />

Philadelphische Institutionen (IPHI) unterzeichnet am<br />

16. November in München eine Kooperationsvereinbarung mit<br />

der Finnish Evangelical Lutheran Mission (FELM), dem Missionswerk<br />

der evangelisch-lutherischen Kirche in Finnland. Ziel ist der Ausbau einer<br />

von der FELM geführten Gehörlosenschule im afrikanischen Tansania.<br />

Kleine Chronik<br />

7


8 Zutaten für die Jahre<br />

Rezepte für den Himmel auf Erden<br />

Im November 2010 war es endlich so weit: Die<br />

französische Küche wurde zum Weltkulturerbe<br />

ernannt. Kochen erhielt damit den Rang, der ihm<br />

längst zustand und um den sich Köche über Jahrhunderte<br />

hinweg durch ihre kulinarischen Kreationen<br />

verdient gemacht haben. Dass Kochen eine<br />

weit größere Bedeutung hat als den Menschen satt<br />

zu machen, hat man bereits in der Antike erkannt:<br />

In einer Komödie des attischen Dichters Athenaios<br />

tritt ein Koch auf, der behauptet, dass die Zivilisation<br />

alles der Kochkunst verdanke, beginnend mit<br />

der Schlachtung des ersten Tieres, mit der Einführung<br />

von Salz und Gewürzen und schließlich der<br />

Zubereitung von immer raffinierteren Speisen. Tatsächlich<br />

hat sich durch die Erfindung des Kochens<br />

auch die menschliche Anatomie verändert, vor<br />

allem das Gebiss: Es verkleinerte sich stark, was<br />

wiederum der Entwicklung des Sprechapparats<br />

und damit der Sprache förderlich war.<br />

Das ist lange her – inzwischen lassen sich sowohl<br />

bei der Sprache als auch beim Essen Verkümmerungstendenzen<br />

feststellen, und man kann sich<br />

fragen, ob die französische Küche so sehr vom Verfall<br />

bedroht ist, dass sie einer Aufnahme ins Kulturerbe<br />

bedurfte. Aber das ist ein anderes Thema.<br />

In der Begründung der Unesco hieß es, dass es sich<br />

bei der cuisine française um eine in Frankreich<br />

gebräuchliche Art handele, die „wichtigsten<br />

Momente im Leben zu feiern“. Tatsächlich ist<br />

Wie ein<br />

gelungenes Essen<br />

Menschen verändern kann<br />

Von Bettina Schumann-Jung<br />

es ja so, dass das Zubereiten und Verzehren von<br />

Mahlzeiten das Leben mehr prägt als manches<br />

große Ereignis, und manche großen Ereignisse werden<br />

erst durch ein Essen eingeleitet. Helmut Kohls<br />

Einladungen an Staatsgäste wie Margaret Thatcher,<br />

Ronald Reagan, François Mitterrand und Michael<br />

Gorbatschow zum pfälzischen Saumagen sind<br />

unvergessen – die deutsche Einheit möglicherweise<br />

auch ein Ergebnis von Küche und Bewirtung.<br />

Das Wunder der Tischgesellschaft<br />

Ein gelungenes Essen kann Menschen verändern,<br />

kann sie gar glücklich machen. Tanja Blixen erzählt<br />

davon in „Babettes Fest“, der Geschichte einer<br />

französischen Köchin, die während des Bürgerkrieges<br />

in ihrer Heimat völlig mittellos bei zwei<br />

Schwestern, Töchtern eines pietistischen Propstes,<br />

in einem kleinen jütländischen Fischerdorf Zuflucht<br />

findet. In dieser Umgebung, die jeglichem<br />

Luxus entsagt und von Brotsuppe und Stockfisch<br />

lebt, zaubert Babette eines Tages ein Festmahl.<br />

Was Babette kocht, ist heute (zu Recht) nicht mehr<br />

po litisch korrekt: Schildkrötensuppe (hier wird bei<br />

den Rezepten zum Film die unechte Mockturtle-<br />

Suppe angegeben) und Cailles en sarcophage<br />

(Wachteln in Blätterteigpasteten). Köstlichkeiten,<br />

deren Zutaten ein Vermögen kosten – Babette verwendet<br />

dazu die 10.000 Francs, die sie in der französischen<br />

Lotterie gewonnen hat. Die Ausgabe ist


es wert, das Wunder geschieht: Die Tischgesellschaft<br />

der alten Menschen wird auf einmal in<br />

geradezu biblisch-visionärer Weise leicht und<br />

heiter, die Zungen lösen sich, der Geist fühlt sich<br />

angeregt, Stummgewordene werden sprachbegabt,<br />

taube Ohren aufgeschlossen, Streitende versöhnen<br />

sich, Liebende finden zueinander.<br />

Köche können Großes bewirken. Durch ihre raffinierten<br />

Rezepte gelangen Speisen, die einst den<br />

faden Beigeschmack des Ärmlichen hatten, zu<br />

neuen Ehren: Wirsing, früher zerkocht und zerstampft<br />

zu einer nicht näher definierbaren grünlichen<br />

Masse, wird dank Wolfgang Siebeck blanchiert<br />

und mit Sahne und Zwiebeln verfeinert zu<br />

einem Gemüse der gehobenen Küche; Linsen, das<br />

Arme-Leute-Essen schlechthin, erleben in Currys<br />

und Salaten eine kulinarische Renaissance. Und<br />

selbst die Kartoffelsuppe erfährt mit allerlei Meeresgetier<br />

vom Lachs über Krabben bis zum Kaviartopping<br />

eine des Feinschmeckers würdige Adelung.<br />

Beim Kartoffelschälen denken und schreiben<br />

Dabei hat die Kartoffelsuppe das eigentlich gar<br />

nicht nötig, denn mit ihr sind oft genug Erinnerungen<br />

verbunden, die sie per se und gerade in ihrer<br />

schlichten Variante zu einem schmackhaften Essen<br />

machen. Sie gehört zu den Gerichten, die einen ein<br />

Leben lang begleiten, deren Rezept von Generation<br />

zu Generation weitergegeben wird und die an<br />

einem kalten Winterabend herrlich mundet. Überdies<br />

ist ihre Zubereitung einfach und lässt Raum für<br />

allerlei Gedanken. Der Wiener Philosoph Ludwig<br />

Wittgenstein zum Beispiel hat erklärt, dass er beim<br />

Kartoffelschälen am besten arbeiten, das heißt in<br />

seinem Fall denken und schreiben, könne. Von ihm<br />

stammt auch die Erkenntnis, dass Rosinen das<br />

Beste an einem Kuchen sein mögen, aber ein Sack<br />

Rosinen nicht besser als ein Kuchen sei.<br />

Womit wir bei der Philosophie des Kochens wären.<br />

Kant, der bekanntlich eine Tischgesellschaft unterhielt,<br />

hat es leider verabsäumt, eine Kritik der kulinarischen<br />

Vernunft zu verfassen, obwohl er von<br />

einem der Teilnehmer seiner Tafelrunde dazu auf-<br />

gefordert wurde und ein solches Werk heute manchen<br />

Koch freuen würde. Dante hingegen hat ein<br />

ganzes philosophisches Werk mit dem Titel „Gastmahl“<br />

überschrieben, dem Leser wird hier an einer<br />

Tafel, „wo das Brot der Engel verzehrt wird“,<br />

geistige Nahrung serviert. Apropos Engel: In<br />

einem kirchlichen Kochbuch findet sich das schöne<br />

Rezept einer Engelsspeise, bestehend aus einer<br />

weißen Vanillecreme und einer goldgelben Weincreme,<br />

„locker und leicht wie eine Wolke, die auf<br />

der Zunge zergeht und vom Himmel träumen lässt“.<br />

Zurück zu Dante. Die Parallelen zwischen Wort<br />

und Nahrung sind ja auch in zahlreichen Metaphern<br />

manifestiert: Wir verschlingen ein Buch,<br />

gebrauchen saftige Ausdrücke oder erzählen<br />

pikante Anekdoten. Tatsächlich sind sogar literarische<br />

Formen nach Gerichten benannt. Eine Satire<br />

war in der Antike ein „gemischter“ Teller; eine<br />

Farce – das kennt man heute noch – ist eine Füllung;<br />

sie kann zum Beispiel aus klein geschnittenem<br />

Putenfleisch, Petersilie, Schnittlauch, Mangold,<br />

Joghurt und Creme Fraiche hergestellt und<br />

dann in einen Blätterteig gepackt werden.<br />

Auch von Platon ist ein literarisches „Gastmahl“,<br />

besser bekannt als Symposion, überliefert. Der<br />

griechische Philosoph allerdings bezeichnete<br />

Kochen lediglich als eine Pseudokunst, die auf Lust<br />

und Schmeichelei, auf Wohlgefallen und Vergnügen<br />

abzielt – sei’s drum; Platon ist auch nicht als<br />

Zutaten für die Jahre<br />

9


[1] Zum täglichen Wohlbefinden<br />

der Bewohnerinnen und Bewohner in<br />

den Augustinum Wohnstiften trägt wesentlich<br />

das gastronomische Angebot bei.<br />

Das liegt in den Händen der Augustinum Service<br />

Gesellschaft (ASG) und ihrer rund 700 Mitarbeiter.<br />

Die ASG betreibt in den Wohnstiften,<br />

aber auch in den Pädagogischen Einrichtungen, in<br />

der Klinik Augustinum München und im Augustinum<br />

Tagungshaus im Hofgut Algertshausen sämtliche<br />

Leistungen im Bereich Küche und Service.<br />

[2] Die meisten ASG-Mitarbeiter arbeiten in den 23<br />

Augustinum Wohnstiften, wo sie Frühstück, Mittagund<br />

Abendessen sowie Nachmittagskaffee zubereiten<br />

und im Restaurant oder im Appartement servieren.<br />

Schwerpunkt ist der Restaurantbetrieb zur Mittagszeit.<br />

Hier werden täglich vier Menüs, darunter ein<br />

gehaltvolleres, eines mit leichter Kost und ein vegetarisches,<br />

sowie verschiedene à la carte-Menüs<br />

zubereitet. Bewohner können Komponenten<br />

der einzelnen Menüs mischen, zusätzlich<br />

werden Diätanforderungen und Unverträglichkeiten<br />

berücksichtigt. Den Gästen<br />

wird außerdem täglich ein frisches<br />

Salatbüfett angeboten. An jedem<br />

Tag des Jahres werden<br />

im Augustinum etwa<br />

10 Zutaten für die Jahre<br />

Gastronomische Kunst im Augustinum<br />

10.000 Essen zubereitet, angerichtet<br />

und serviert.<br />

[3] Eine Besonderheit offeriert das neue<br />

Haus des Augustinum in Meersburg, wo eine<br />

offene Schauküche im Restaurant integriert ist,<br />

in der vor den Augen der Gäste täglich mehrere<br />

Gerichte zubereitet werden. Beim Frontcooking<br />

erleben die Gäste live, wie die Speisen zubereitet<br />

werden, sie können dem Koch Fragen stellen und<br />

sich von seiner Fingerfertigkeit überzeugen.<br />

[4] Über die tägliche Verpflegung hinaus bietet die<br />

ASG zahlreiche Zusatzleistungen an, von der Erlebnisküche<br />

über die Cocktailparty bis zur Gourmetverkostung,<br />

von der privaten Feier über die Einladung<br />

zum Tee bis zum Ernährungstag. Die hohen Ansprüche,<br />

denen sich Küche und Service täglich stellen,<br />

sind zusammengefasst in Leitlinien des Deutschen<br />

Instituts für Gemeinschaftsgastronomie, zu deren<br />

ausgewählten Mitgliedern die ASG zählt. Im<br />

Mittelpunkt stehen dabei die ernährungsphysiologische<br />

Ausgewogenheit, die Berücksichtigung<br />

saisonaler und regionaler<br />

Produkte, hohe Hygienestandards<br />

sowie eine ökonomisch und ökologisch<br />

sinnvolle Verarbeitung<br />

der Lebensmittel.


großer Feinschmecker in die Geschichte eingegangen,<br />

man weiß nur, dass er gerne Oliven<br />

und getrocknete Feigen aß. Dabei war das Zubereiten<br />

eines Fleischgerichts im alten Griechenland<br />

oft verknüpft mit dem Ritual des Fleischopfers,<br />

der dafür zuständige mágheiros war Metzger und<br />

Magier in Personalunion; und bei dem anschließenden<br />

Mahl waren als Gäste auch die Götter<br />

zugegen. Manche Speisen waren überdies mit<br />

göttlichen Eigenschaften verknüpft. So entstand<br />

der Mythos von der aphrodisierenden Wirkung<br />

von Austern, weil die Griechen sie mit der aus<br />

dem Schaum des Meeres geborenen Liebesgöttin<br />

Aphrodite in Verbindung brachten. Fenchel wiederum<br />

galt als Zeichen für den Erfolg – Demosthenes<br />

berichtet, dass bei den Feiern des Dionysos-Kultes<br />

und bei anderen attischen Mysterienspielen<br />

Fenchelkränze getragen wurden.<br />

Die symbolische Bedeutung von Nahrungs -<br />

mitteln ist eine schöne Sache, und es gibt viele<br />

weitere Beispiele: Zitronen sind Zeichen der<br />

Mäßigung, Fisch verheißt in China Reichtum<br />

und gute Ernte, Rosmarin war lange Zeit Zeichen<br />

der Liebe (Ophelia band Hamlet einen Rosmarinkranz<br />

als Zeichen ihrer Treue) und lässt außerdem<br />

die Erinnerung an den letzten Italienurlaub lebendig<br />

werden, Kartoffeln gelten als erdverbunden.<br />

Aus all dem lässt sich ein Festmahl zaubern, das<br />

Liebe, Gesundheit und Wohlstand verspricht<br />

und dessen Zubereitung schon ein Vergnügen ist:<br />

als Vorspeise frische Austern mit einem Spritzer<br />

Zitronensaft, zum Hauptgang in Butter gebratener<br />

Zander mit Fenchelgemüse, dazu Ofenkartoffeln<br />

mit Rosmarin und als Dessert ein Schokoladenfondant<br />

für die Lust am Genuss.<br />

Große und fast immer symbolische Bedeutung<br />

hat das Essen auch in der Bibel: Gastmähler und<br />

Festgelage ziehen sich durch die Evangelien – die<br />

Hochzeit zu Kanaan ist nur das bekannteste –,<br />

und zwei der wichtigsten Ereignisse christlicher<br />

Heilslehre, der Sündenfall und das Abendmahl,<br />

sind untrennbar mit Essen verbunden. Wenn<br />

bei der Eucharistiefeier Brot und Wein als<br />

Zeichen für Leib und Blut Christi gereicht<br />

werden, dann ist Christus durch das gemein -<br />

same Mahl in der Gemeinschaft der Gläubigen<br />

gegenwärtig. Eine höhere Sinnhaftigkeit von<br />

Essen ist nicht vorstellbar: der Verzehr des Brotes<br />

als Gipfel des Gottesgenusses.<br />

Rezepte erinnern an der Opfertod Christi<br />

Es gibt allerlei Rezepte, die mit der an das letzte<br />

Abendmahl anschließenden Kar- und Osterzeit<br />

verbunden sind: Fisch am Karfreitag, der Lammbraten<br />

mit frischen Kräutern, der an den Opfertod<br />

Christi erinnert, oder der Osterkranz. Er gelingt<br />

am besten mit Mehl, Hefe, Eiern, Milch und<br />

Zucker, und da der Teig Zeit zum Gehen braucht,<br />

kann man in Ruhe nachdenken über das österliche<br />

Geschehen oder über die Bedeutung der einzelnen<br />

Zutaten, zum Beispiel der Eier als Symbol für<br />

neues Leben und Fruchtbarkeit oder als Darstellung<br />

der Ostergeschichte; danach ist die Schale<br />

das Grab, das Eiweiß stellt die Tücher dar und<br />

das Eigelb Christus.<br />

Zu guter Letzt ein Rezept, das alle Lebensbereiche<br />

umfasst und trotzdem einfach zuzubereiten ist:<br />

Es hat den schönen Namen Himmel und Erde<br />

und besteht aus Äpfeln und Kartoffeln (Himmels-<br />

und Erdäpfeln), die man je nach Geschmack<br />

getrennt oder zusammen kocht und mit Speck<br />

und Zwiebeln, im Rheinland auch mit Blutwurst<br />

serviert. Das Gericht wird seit mehr als 200 Jahren<br />

in vielen deutschen Regionen von Generationen<br />

von Großmüttern an Mütter weitergegeben. Und<br />

es schmeckt – wie sollte es anders sein – wie der<br />

Himmel auf Erden.<br />

Bettina Schumann-Jung ist Redakteurin in der<br />

Augustinum Unternehmenskommunikation.<br />

Zutaten für die Jahre<br />

11


Die Augustinum<br />

Profis in Küche<br />

und Restaurant<br />

Was wäre ein Augustinum<br />

ohne sein Restaurant! Täglich<br />

beweisen Köche und Servicekräfte<br />

ihre Kunst und ver-<br />

wöhnen ihre Gäste. Im neuen<br />

Augustinum Meersburg hat<br />

Christian Topp die Profis<br />

bei ihrer Arbeit foto-<br />

grafiert – in der Küche,<br />

im Restaurant und im Appartement.<br />

Wir danken den<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

in Meersburg, die sich<br />

für unsere Aufnahmen zur<br />

Verfügung gestellt haben,<br />

ebenso wie Küchenchef<br />

Matthias Kienzle und<br />

Serviceleiter Florian Haid<br />

und ihren Teams.


Florian Haid<br />

„Der Kontakt zu unseren<br />

Bewohnern und den Gästen<br />

ist mir wichtig. Dazu gehört auch<br />

das Zusammenspiel von Küche<br />

und Service – beide brauchen<br />

einander und ergänzen sich.<br />

Wir sind ein gutes Team.“


Marc Reuter<br />

„Eine schöne Frau hat<br />

mal gesagt: Wenn ein Mann<br />

für dich kocht und der Salat<br />

enthält mehr als drei Zutaten,<br />

dann meint er es ernst. Bei<br />

unserem Salatbüfett gibt es<br />

mindestens ein Dutzend,<br />

und das jeden Tag.“


Maria Leanza<br />

„Das ist das Schöne<br />

am Frühdienst: Wenn ich ein<br />

tolles Frühstück im Appartement<br />

serviere, fängt der Tag doch<br />

bestens an, und man<br />

bekommt selber gleich<br />

gute Laune.“


Pikria Imedashvili<br />

„Unsere Schwungradmaschine<br />

ist schön, aber etwas altmodisch.<br />

Um Schinken zu schneiden,<br />

muss man erst mal ein großes<br />

Handrad ankurbeln. Dann<br />

funktioniert es<br />

richtig gut.“


Christina Brennecke<br />

„Ich habe das Motto: Wie<br />

man in den Wald hineinruft, so<br />

schallt es heraus. Und ich lache<br />

einfach gern. Wahrscheinlich macht<br />

mir meine Arbeit im Service<br />

deshalb so viel Spaß.“


Matthias Kienzle<br />

„Karotten, Paprika, Fenchel –<br />

Wok-Gerichte sind perfekt geeignet<br />

für das Front-Cooking, weil man im<br />

Wok Gemüse, Fleisch und Fisch<br />

portionsweise, schonend und fettarm<br />

zubereiten kann. Und den Gästen<br />

macht`s Spaß zuzuschauen.“


20 Zutaten für die Jahre<br />

Wie beschreibt man, was Kultur ist? Augustinus<br />

hat am Beispiel Zeit unnachahmlich vorgemacht,<br />

dass man ein Phänomen begreifen kann, ohne es<br />

in Sprache übersetzen zu können. Seine häufig<br />

zitierten Zeilen lauten: „Was ist also Zeit? Wenn<br />

mich niemand danach fragt, weiß ich es; will ich<br />

es einem Fragenden erklären, weiß ich es nicht.“<br />

Mit der Kultur verhält es sich genauso, nur in einer<br />

anderen, räumlichen Dimension. Dabei scheint die<br />

Sache mit der Kultur begriffsgeschichtlich zu -<br />

nächst ganz einfach: Das lateinische Wort „cultura“<br />

kommt von colere, colui, cultus, und es meint<br />

nichts anderes als die Bestellung von Natur, also<br />

das, was die Landwirtschaft leistet, wenn sie einen<br />

Acker anlegt, wo vorher Wildnis war. Cicero übertrug<br />

das Bild vom Aneignen, Säen, Pflegen und<br />

Ernten des Bodens auf Geist und Seele. Seither<br />

beschäftigen sich Generationen von Denkern, Phi-<br />

Schatzhaus des Lebens<br />

Wenn Kultur<br />

zur Tätigkeit wird<br />

Von Paula Väth<br />

losophen, Künstlern, Wissenschaftlern, Kritikern,<br />

schließlich Politikern, Managern, Universitäten<br />

und Marktstrategen mit der Frage, was es mit der<br />

Bewirtung der Seele auf sich hat. Cicero gelang mit<br />

„cultura [autem] animi [philosophia est]“ (Kultur<br />

ist die Philosophie des Herzens) eine Wendung, die<br />

sich als ebenso unscharf wie langlebig erwies und<br />

mittlerweile wie eine Zauberformel verwendet wird<br />

für alles, was der Mensch nicht vorfindet, sondern<br />

selber schafft.<br />

Das ist ein Mosaik aus Bildender Kunst, Musik,<br />

Literatur, Architektur, Tanz, Film, Fotografie,<br />

Theater und Design, aber auch Geschichte, Religion,<br />

Tradition, Moral, Wissenschaft, Technik.<br />

Kultur umfasst Stile und Lebensformen, Mentalitäten<br />

und Milieus, Inhalte und Ideen, Gewohnheiten<br />

und Werte, Sport und Spiel, Sprachen und<br />

Landschaften. Kultur ist ein Kräftefeld von bewah-


ender Gestaltung und kreativer Umgestaltung<br />

unserer Lebensverhältnisse. Seit im 20. Jahrhundert<br />

die „eigentümliche Verschiedenartigkeit“ (Rousseau)<br />

der im Singular auftretenden Kultur in alle<br />

Richtungen geöffnet wurde, gehören auch Folklore,<br />

Szene und Pop dazu. Seither ist Kultur<br />

zwar immer noch im Theater und im Museum<br />

zu finden, aber auch auf der Straße, auf Bahnhöfen,<br />

in Industriebrachen, Schwimmbädern, auf<br />

dem Sportplatz, in Wohnblocks und im Linienbus.<br />

Auch dort gilt: Kultur ist existenziell überlebenswichtig,<br />

sie ist ein Lebens-Mittel, sie sagt uns, wer<br />

wir sind und woher wir kommen. Sie ist dafür da,<br />

dass uns die Augen und Ohren aufgehen. Oder wie<br />

Richard von Weizsäcker einmal sagte: Kultur ist<br />

unser geistiger Boden, der unsere innere Überlebensfähigkeit<br />

sichert.<br />

In eine Kultur werden wir hineingeboren, sagt<br />

die Psychologin Verena Kast und beschreibt diese<br />

kulturelle Identität als einen Wurzelstock, aus dem<br />

heraus sich unsere je individuelle Identität entwickelt.<br />

Kast weiß aus ihrer Praxis, dass es ein Ge -<br />

dächtnis verschiedener weit zurück reichender<br />

Kulturen gibt, das nicht nur in Büchern und<br />

Archiven niedergelegt ist, sondern auch in unserem<br />

Unbewussten. Und C.G. Jung beantwortet die<br />

Frage nach dem Sinn der Langlebigkeit mit der<br />

Entwicklung von Kultur. Mittels Kultur wird der<br />

Lebensnachmittag kein „klägliches Anhängsel des<br />

Vormittags“ sein. Dazu braucht es allerdings die<br />

Bereitschaft, in Kontakt zu treten mit dem, was es<br />

in der Welt gibt, und denen, die es in der Welt gibt.<br />

Wenn die Kultur also nicht nur aus Worten bestehen<br />

soll, dann muss dieses mehrdeutige und<br />

unfassbare Substantiv zu einem Tun-Wort werden,<br />

zu einer Tätigkeit, die nie abgeschlossen werden<br />

kann. Das Schatzhaus namens Kultur bleibt dann<br />

ein Leben lang erhalten und stellt keine ungedeckten<br />

Schecks aus, auch wenn der Radius des<br />

Lebens kleiner wird.<br />

Dr. Paula Väth ist die Kulturbeauftragte<br />

des Augustinum.<br />

Zutaten für die Jahre<br />

21


[1] Die Kultur ist in<br />

die DNA des Augustinum eingeschrieben<br />

wie das Versprechen von<br />

Selbstständigkeit und Geborgenheit. Von Beginn<br />

an gibt es in jedem Wohnstift ein eigenes<br />

Kulturbüro. 22 hauptamtliche Kulturreferentinnen<br />

und 1 Kulturreferent sorgen aktuell für durchschnittlich<br />

100 Veranstaltungen pro Jahr. Pro Haus! Bei den<br />

Kulturveranstaltungen nehmen die Wortbeiträge den<br />

größten Teil ein, gefolgt von Live-Konzerten. Die andere<br />

Hälfte umfasst das ganze Spektrum des kulturellen<br />

Lebens: Ausstellungen, Exkursionen, Filmvorführungen,<br />

Theater, Kabarett, Ballett,<br />

Performances, Ausflüge, Reisen, musikalisch-literarisch-kulinarische<br />

Einfälle.<br />

Kultur gehört<br />

zur DNA des<br />

Augustinum<br />

22 Zutaten für die Jahre<br />

[3] So vielfältig und<br />

unterschiedlich ausgeprägt das<br />

kulturelle Angebot der einzelnen Au-<br />

gustinum Wohnstifte ist, verbindet sie doch<br />

eine Reihe von Highlights im Jahresprogramm.<br />

Unbestrittener Höhepunkt 2012 war die Tournee<br />

der Kammersängerin Edda Moser durch 14 Wohnstifte.<br />

Als 1977 von Cape Canaveral die Raumsonde Voyager<br />

II ins All startete, war ihre Interpretation der Rache-Arie<br />

aus Mozarts Zauberflöte als Beispiel der<br />

menschlichen Stimme auf einer Kupferplatte mit an<br />

Bord. Im Augustinum beschenkte die „Königin<br />

der Nacht“ mit ihren Erinnerungen und Re-<br />

[2] Seit 2012 hat<br />

das Augustinum den offiziellen<br />

Rang eines Kinos mit verschiedenen<br />

Spielorten. Auf 14 eingetragenen Leinwänden<br />

zeigen die Wohnstifte aktuelle Filme. Von<br />

den 8,9 Millionen Menschen, die in Deutschland<br />

2012 „Ziemlich beste Freunde“ sahen, waren immerhin<br />

rund 1.500 im Cinema Augustinum. Zusätzlich zu<br />

den regulären Vorführungen veranstalten einzelne<br />

Häuser beispielsweise ein Sommerkino mit ausgewählten<br />

Retrospektiven oder laden zum Kulinarischen<br />

Kino ein, bei dem gekostet wird, was im<br />

Film auf den Tisch kam. Das Augustinum<br />

Ammersee hat 2012 schon<br />

seine 15. Filmtage ausge-<br />

richtet. <br />

flexionen ihr Publikum, das sich mit<br />

[4] „Ich habe ja ge-<br />

standing ovations bedankte.<br />

wusst, dass ich fliegen kann“, ist<br />

der Titel von Senta Bergers Autobiographie,<br />

[5] In zehn Wohnstif-<br />

aus der die Künstlerin in Heidelberg und Kleinmachnow<br />

las. Wobei „lesen“ eine Untertreibung ist:<br />

Mit ihrem ganzen schauspielerischen Talent spielte Senta<br />

Berger den ausverkauften Häusern Kapitel ihres Lebens vor,<br />

mit dem Blick für die Absurditäten des Lebens ebenso wie mit<br />

der Gabe, über Scheitern und Misserfolge zu lachen, ohne jemanden<br />

lächerlich zu machen. Preisträger des (vom Augustinum<br />

unterstützten) Deutschen Reporterpreises kamen 2012 bereits<br />

im dritten Jahr in die Wohnstifte, um aus ihren Arbeiten zu lesen:<br />

Nils Minkmar (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Tanjev<br />

Schultz und Evelyn Roll (Süddeutsche Zeitung), Carolin<br />

Emcke, Stephan Lebert, Sabine Rückert und Wolfgang<br />

Uchatius (Die Zeit), Alexander Osang (Spiegel)<br />

und viele andere haben sich in der Reihe<br />

der Zeitdeuter vorgestellt.<br />

ten hat Alexandra Müller schon ihren<br />

„Intimitätenflohmarkt“ betrieben, bei<br />

dem Besucher Waren gegen persönliche Geschichten<br />

tauschen. Wer einen der Gegenstände erwerben<br />

will, zahlt zum Beispiel mit „12 Minuten über etwas,<br />

was man geliehen, aber nie zurück gegeben hat“. So<br />

kommen Erinnerungen zu Tage, ergreifend, traurig, komisch,<br />

grundaufrichtig. Und auch das ist Kultur im Augustinum: Nach<br />

dem Initial durch den Vortrag des Würzburger Biologen Prof.<br />

Jürgen Tautz über „Die Bienenkolonie – ein Säugetier in vielen<br />

Körpern“ zogen Bienen in eigens gezimmerte Bienenstöcke<br />

in viele Wohnstiftparks. Betreut von lokalen Imkern konnten<br />

Bewohner erleben, wie die Bienen sich organisieren,<br />

ausschwärmen, die Waben füllen, bis die<br />

Honigwaben entdeckelt werden und der<br />

Honig geschleudert wird.


1<br />

Wilde Orchideen, seltene Schmetterlinge, Gottesanbeterinnen,<br />

Smaragdeidechsen, Mammutbäume<br />

– immer wieder halten die Wanderer aus dem<br />

Augustinum Freiburg inne, um zu staunen, um<br />

zu genießen. Hier gibt es zwar keinen Sandstrand<br />

und keine Wellen, dafür birgt dieses mediterran<br />

anmutende Fleckchen Erde im Frühling ein Blütenmeer<br />

aus einheimischen Orchideenarten: Liliental<br />

im Kaiserstuhl ist eines von vielen Ausflugszielen,<br />

die Gottfried Bellardi regelmäßig für die Wandergruppe<br />

des Wohnstifts auskundschaftet. Seit vier<br />

Jahren organisiert er eine Wanderung pro Woche<br />

für Mitbewohnerinnen und -bewohner. Kurze<br />

Wanderungen testet er vorher selbst aus, lange<br />

Wanderungen bereitet er bis ins Detail vor. Zum<br />

Ausgangspunkt einer Tour gelangt die Gruppe in<br />

privaten Autos oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Dabei führen die Strecken abwechselnd in<br />

alle Himmelsrichtungen der schönen Freiburger<br />

Umgebung, und am liebsten gehen die Wanderer<br />

dabei immer wieder neue Wege.<br />

2<br />

Ein Meer knallbunter Tulpen, ein Dach wie aus<br />

Spinnweben, Flamingos und Tiger, Bier-Anbeter<br />

unter Kastanienbäumen – München wird nie langweilig<br />

und beschränkt sich keinesfalls auf den<br />

Botanischen Garten, das Olympiagelände, den<br />

Tierpark Hellabrunn und die Biergärten. Seit vielen<br />

Jahren zieht die Gruppe „Darf ich vorstellen?“<br />

Gemeinsam unterwegs<br />

Was Menschen<br />

im Augustinum auf<br />

die Beine stellen<br />

Ein Streifzug durch<br />

ausgewählte Wohnstifte<br />

von Susanne Schäffer<br />

aus dem Augustinum München-Nord ihre Kreise<br />

um das Wohnstift und hat noch lange nicht alle<br />

Sehenswürdigkeiten der bayerischen Landeshauptstadt<br />

besichtigt. Einmal im Monat schließen sich<br />

Irmgard Steiner und Horst Rumbucher bis zu 20<br />

Teilnehmer an, um mit Bus, U-Bahn, S-Bahn oder<br />

Straßenbahn die Stadt zu erobern. Obwohl sich<br />

das Angebot, um das sich die beiden kümmern,<br />

vor allem an Neuankömmlinge richtet, gibt es auch<br />

Stammkunden, die bei den Unternehmungen in<br />

netter Runde mit anschließender Einkehr immer<br />

wieder dabei sein wollen.<br />

3<br />

Eine nette, gesellige Runde gibt es auch im Augustinum<br />

Schweinfurt. Montag Mittag im Stiftsrestaurant<br />

ist die Vorfreude schon spürbar. Alte Bekannte<br />

verabreden sich, neue Bewohner sind gespannt, was<br />

sie da am Abend im Theaterfoyer erwartet.<br />

Gegründet 2007 von Elfriede Gutschmidt und<br />

Arthur Brand ist die Blaue Stunde seit Jahren eine<br />

feste Institution. Mehr als 30 Bewohnerinnen und<br />

Bewohner nehmen jede Woche die Gelegenheit<br />

wahr, Kontakte zu knüpfen oder Gleichgesinnte zu<br />

treffen. Hier kann man sich auch zu persönlichen<br />

Treffen, einem kleinen Stadtbummel oder einer<br />

Wanderung in die Umgebung verabreden. Bei<br />

einem Gläschen Frankenwein lässt es sich aber<br />

auch einfach wunderbar über dies und das und<br />

alles Mögliche plaudern.<br />

Zutaten für die Jahre<br />

23


24 Zutaten für die Jahre<br />

1<br />

Karten und Kegel, Kreise und Klubs<br />

[1] Das Angebot, das Bewohnerinnen<br />

und Bewohner im Augustinum<br />

selber auf die Beine stellen, ist<br />

schier ohne Grenzen. Es gibt Gruppen<br />

für Bridge, Skat, Canasta, Rummikub<br />

und Schafkopf, Spielkreise, Schach,<br />

Tanzen, Sitztanz, Herrenstammtische, Damenstammtische,<br />

Literaturkreise, Französisch-,<br />

Englisch- und Russisch-Kurse,<br />

Leserunden, Sängerrunden, Wandergruppen,<br />

ein Figurentheater, Weinrunden, Kegelrunden,<br />

Internetkurse, Kreativ-Kurse,<br />

Nordic Walking, Gedächtnistraining, eine<br />

Backstube, Töpfern, Hausmusik, Boccia<br />

und Boule, Videotreffs, Gesprächskreise,<br />

Tischtennis, Blaue Stunden, Billard,<br />

Dart und vieles mehr.<br />

[2] Neben den vielen regelmäßigen<br />

Veranstaltungen dürfen<br />

auch temporäre Initiativen<br />

2<br />

nicht vergessen werden: Unzählige<br />

Vorträge, Ausstellungen und<br />

Dia-Shows spiegeln die Vielfalt an<br />

Wissen, Talenten und Interessen der Bewohnerschaft<br />

wider. Das Augustinum<br />

stellt den Rahmen und die Infrastruktur:<br />

Räumlichkeiten, Ankündigungen in den<br />

hauseigenen Medien, Veranstaltungstechnik.<br />

[3] Kursleiter, Gruppenleiter und Organisatoren<br />

freuen sich über Anerkennung<br />

und Wertschätzung. Die Teilnehmer profitieren<br />

von einem passgenauen Angebot:<br />

Hier trifft man sich vor demselben kultur-<br />

und zeitgeschichtlichen Hintergrund<br />

auf Augenhöhe. Und nicht zuletzt<br />

schafft der meist kommunikative Charakter<br />

der Veranstaltungen wertvolle<br />

Möglichkeiten, um Kontakte<br />

und Freundschaften zu<br />

knüpfen.<br />

3


4<br />

4<br />

Gott und die Welt, Mensch und Technik, die Pisa-<br />

Studie oder die Erweiterung der Europäischen<br />

Union sind Themen, die in Dortmund regelmäßig<br />

vertieft werden. Jede Woche kommen bis zu 70<br />

Gäste aus dem Wohnstift und von außerhalb zum<br />

Akademischen Gesprächskreis, um die Vorträge<br />

von Christa Pehmöller zu hören und über die vorgestellten<br />

Themen zu diskutieren. Nur im Sommer<br />

und zwischen den Jahren gibt es eine kleine Pause.<br />

„Der Gesprächskreis ist der Blockbuster unter den<br />

Bewohnerinitiativen in unserem Haus“, freut sich<br />

Kulturreferentin Christiane Havemann, die der<br />

Bewohnerin für ihre Veranstaltung den Theatersaal<br />

zur Verfügung stellt, „woanders würden wir die vielen<br />

Menschen gar nicht unterbringen.“ In 11 Jahren<br />

hat Christa Pehmöller bereits 237 Themen bearbeitet,<br />

darunter auch Russlands Zaren oder die verschiedenen<br />

Träger des Literaturnobelpreises.<br />

5<br />

Literatur ist das Steckenpferd von Helga Czerny.<br />

Die Gründerin des Bibliotheks-Teams im Augustinum<br />

Stuttgart-Sillenbuch gehört diesem Kreis bis<br />

heute an. Liebevoll streicht sie über die Buchrücken<br />

im Regal. Jeder der 5.500 Bände in der Wohnstiftsbibliothek<br />

wurde mit Bedacht recherchiert,<br />

besprochen, katalogisiert und eingestellt, zusam-<br />

5<br />

6<br />

men mit ihren Kolleginnen kümmert sie sich um<br />

neue Bücher, um die Einhaltung der Öffnungszeiten,<br />

die Bücherbasare oder die Buchvitrine. Dort<br />

werden gespendete Bücher verkauft; der Erlös fließt<br />

wieder in Neuanschaffungen für die Bibliothek.<br />

„Ich habe mir einen Traum aus Kindheitstagen<br />

erfüllt und bin nun doch noch Bibliothekarin<br />

geworden“, freut sich Helga Czerny.<br />

6<br />

Die vielen Besucher seiner Veranstaltung mit<br />

Namen zu kennen, ist für Hans-Detlef Hanssen<br />

nicht einfach. Bis zu 70 Opernfans aus dem Augustinum<br />

Bonn pilgern alle sechs bis acht Wochen in<br />

seinen Klassik-Klub im Theatersaal, um auf Großbildleinwand<br />

geschichtsträchtige Aufführungen<br />

mit legendären Interpreten, Dirigenten und Orchestern<br />

zu erleben. Jedesmal wieder ein erhebender<br />

Moment, so Hans-Detlef Hanssen, denn ursprünglich<br />

habe er die Musiksammlung für seine verstorbene<br />

Frau angelegt. Als sie krank wurde, sollte sie<br />

auf den Musikgenuss nicht verzichten müssen. Mit<br />

Hilfe der DVD-Sammlung ließ sie sich im Appartement<br />

in die Metropolitan Opera nach New York<br />

entführen oder folgte Herbert von Karajan nach<br />

Salzburg zu Carmen. Daraus ist der Klassik-Klub<br />

entstanden, und wenn Hans-Detlef Hanssen im<br />

Haus unterwegs ist, wird er oft angesprochen und<br />

gefragt, was beim nächsten Termin auf dem Programm<br />

steht.<br />

Susanne Schäffer ist Redakteurin in der<br />

Augustinum Unternehmenskommunikation.<br />

Zutaten für die Jahre<br />

25


26<br />

Augustinum gemeinnützige GmbH<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2012 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung übertragenen<br />

Aufgaben in regelmäßigen Sitzungen wahrgenommen. Die Geschäftsführung hat ihrerseits<br />

den Aufsichtsrat über die Geschäftsentwicklung, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie<br />

über besondere Ereignisse in den turnusgemäß stattfindenden Sitzungen unterrichtet. Daneben<br />

fanden zahlreiche Gespräche der Geschäftsführer mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats statt,<br />

über deren wesentliche Inhalte und Ergebnisse der gesamte Aufsichtsrat in Kenntnis gesetzt wurde.<br />

Im vergangenen Jahr hat sich der Aufsichtsrat des Augustinum intensiv mit einer Straffung und<br />

Vereinfachung des gesamten Immobilienbestandes der Wohnstifte befasst und dem Verkauf und<br />

der sofortigen langfristigen Zurückmietung einiger noch im Eigentum des Augustinum befindlicher<br />

Wohnstifte nach ausführlicher Diskussion zugestimmt. Außerdem hat er die zwei Mal im<br />

Jahr vorzulegenden Risikoberichte eines mit deren Bearbeitung beauftragten Wirtschaftsprüfers<br />

diskutiert und Strategien über die dort nach Dringlichkeit strukturiert aufgeführten Unwägbarkeiten<br />

der Rahmenbedingungen der Arbeit des Augustinum beraten.<br />

In 2012 befasste sich der Aufsichtsrat zudem mit der grundsätzlichen Bewertung der Wohndarlehen<br />

als Mittel der Kundenbindung, mit neu aufgetretenen Fragen des Verbraucherschutzes im<br />

Zusammenhang der bundesdeutschen Heimgesetzgebung und mit der Sicherheit in den Wohnstiften<br />

sowie mit der Planung von Investitionen in die Einrichtungen des Augustinum.<br />

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche in München hat die Jahresabschlüsse der<br />

verschiedenen Gesellschaften des Augustinum und des Konzerns unter Einschluss der Lageberichte<br />

geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Sämtliche<br />

Abschlussunterlagen und Prüfungsberichte wurden den Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig<br />

zugeleitet und von diesen in der Bilanzsitzung am 02.07.2013 in Gegenwart der Abschlussprüfer<br />

eingehend erörtert. Der Aufsichtsrat hat aufgrund eigener Prüfung dem Ergebnis der Abschlussprüfung<br />

zugestimmt und den von der Geschäftsführung aufgestellten Jahres- und Konzernabschluss<br />

2012 gebilligt und festgestellt.<br />

Den Geschäftsführern des Augustinum, Herrn Prof. Dr. Markus Rückert als Vorsitzendem sowie<br />

Herrn Dipl. Volkswirt, Dipl. Kaufmann Kurt Wilkin, gebührt der Dank des Aufsichtsrats für ihre<br />

erfolgreiche Arbeit und die stets angenehme und immer offene und konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Der Dank des Aufsichtsrats gilt ebenso den Geschäftsführern der Tochtergesell schaften<br />

sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der gesamten Augustinum Gruppe für ihre<br />

Leistung und ihr persönliches Engagement. Die hohe Zufriedenheit mit der Arbeit dieses besonderen<br />

diakonischen Trägers in den Wohnstiften, die sich auch bei Betreuten, Patienten und<br />

Schülern der übrigen Einrichtungen und bei deren Angehörigen beobachten lässt, ist das beste<br />

Lob für den Erfolg verlässlicher Arbeit aller Mitarbeitenden im Augustinum.<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Für den Aufsichtsrat<br />

Artur Maccari<br />

Vorsitzender


Augustinum gemeinnützige GmbH<br />

Aufsichtsrat und Geschäftsführung<br />

Aufsichtsrat (von links)<br />

· Senator Artur Maccari, Biberach, Rechtsanwalt<br />

(Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />

· Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Freiburg,<br />

Lehrstuhl für Finanzwissenschaft,<br />

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />

(Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />

· Prof. Johanna Haberer, Erlangen,<br />

Lehrstuhl für christliche Publizistik<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

· Hans Gundel, Schweinfurt,<br />

Vorsitzender der Konzern-Mitarbeitervertretung<br />

· Annegrethe Stoltenberg, Hamburg,<br />

Landespastorin, Leiterin des Diakonischen<br />

Werkes Hamburg<br />

· Hans Günther Bonk, München,<br />

Managing Director Assenagon GmbH<br />

(Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />

Stand: Juli 2013<br />

Geschäftsführung<br />

Prof. Dr. Markus Rückert<br />

München<br />

Kurt Wilkin<br />

München<br />

Aufsichtsrat und Geschäftsführung<br />

27


28<br />

Augustinum gemeinnützige GmbH<br />

Konzern-Lagebericht für das Geschäftsjahr 2012<br />

Geschäfts- und Rahmenbedingungen<br />

Der Konzern<br />

Das Augustinum ist ein gemeinnütziger diakonischer Konzern.<br />

In Erfüllung unserer Gesellschaftszwecke sind wir im Bereich der<br />

Jugendhilfe, der Altenhilfe, der Behindertenfürsorge, der Bildung<br />

und Erziehung sowie des öffentlichen Gesundheits wesens tätig.<br />

Unsere spezifischen Kompetenzen haben wir in den Geschäftsfeldern<br />

Leben im Alter, Pädagogische Einrichtungen und Kliniken<br />

fokussiert.<br />

Im Geschäftsfeld Leben im Alter betreiben wir bundesweit<br />

23 Wohnstifte und 2 Einrichtungen für Demenzkranke und sind<br />

damit Vertragspartner von nahezu 7.200 Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern. Selbstbestimmt leben, gut betreut wohnen – dafür<br />

steht das Augustinum seit nunmehr 50 Jahren. Das beson dere<br />

Konzept unserer Häuser ermöglicht Menschen im Alter, ihr<br />

Leben eigenständig und individuell zu gestalten. Gleichzeitig<br />

wissen wir, dass die Geborgenheit einer großen Gemeinschaft<br />

und die vielfältigen Service- und Betreuungsangebote der zentrale<br />

Entscheidungsgrund für das Augustinum sind. Nur im<br />

Augustinum gilt das Versprechen einer umfassenden Pflege und<br />

Betreuung im eigenen Appartement.<br />

In den beschützenden Häusern des Augustinum, dem Sanatorium<br />

Schwindegg und dem Itzel-Sanatorium, werden Alzheimer-Patienten<br />

von Mitarbeitern mit langjähriger Erfahrung und<br />

der erforderlichen geronto-psychiatrischen Kompetenz betreut.<br />

Eine demenzielle Erkrankung kann die Persönlichkeit eines vertrauten<br />

Menschen so verändern, dass er ohne die Hilfe Anderer<br />

nicht mehr zurechtkommt. Die Entscheidung für eines unserer<br />

Häuser kann für alle Betroffenen ein neuer Anfang sein.<br />

Im Geschäftsfeld Pädagogische Einrichtungen steuern wir im<br />

SchulCentrum Augustinum (SCA) unsere Schulen und Einrichtungen<br />

für Menschen mit Behinderung. Schulische Einrichtungen<br />

in München und Umgebung haben im Augustinum eine<br />

lange Tradition. Die Potenziale von Kindern und Jugendlichen<br />

mit einer Hörschädigung zu erkennen und sie individuell zu fördern,<br />

ist das gemeinsame Anliegen aller unserer Spezialschulen<br />

und der dazugehörigen Internatseinrichtungen.<br />

Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen,<br />

die auf aktuellen Einschätzungen des<br />

Managements über künftige Entwicklungen<br />

beruhen. Solche Aussagen unterliegen Unsicherheiten<br />

und Risiken, die außerhalb der<br />

Möglichkeiten der Kontrolle oder präzisen<br />

Konzern-Lagebericht<br />

Leben im Alter<br />

77 %<br />

Verteilung der Umsatzerlöse<br />

Mit dem Heilpädagogischen Centrum Augustinum (HPCA)<br />

begleiten wir in München Menschen jeden Alters mit geistiger<br />

Behinderung. Dafür haben wir unterschiedliche Einrichtungen<br />

geschaffen, von der Frühförderung über Förderschule, Tagesstätten,<br />

Werkstätten, Bildungswerk, Förderstätten bis hin zu einer<br />

Reihe von Wohngruppen.<br />

Im Geschäftsfeld Kliniken betreiben wir derzeit mit der Klinik<br />

Augustinum München eine Fachklinik für Innere Medizin. Die<br />

Schwerpunkte sind Kardiologie, Angiologie, Gastro enterologie,<br />

Pneumologie, Nieren-, Hochdruck- und Stoffwechselerkrankungen.<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Einschätzung durch die Augustinum gGmbH<br />

liegen, wie beispielsweise das zukünftige<br />

Marktumfeld und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

oder Maßnahmen staatlicher<br />

Stellen. Sollten einer dieser oder andere<br />

Unsicherheitsfaktoren und Unwägbarkeiten<br />

Kliniken<br />

9 %<br />

Pädagogische<br />

Einrichtungen<br />

14 %<br />

Die Weltwirtschaft hat sich im Zuge der Euro-Krise konjunkturell<br />

stark abgeschwächt; dies blieb nicht ohne Auswirkungen<br />

auf die Konjunkturentwicklung in Deutschland. Bereits in 2011<br />

setzte eine merkliche Abkühlung der Konjunktur ein, die in 2012<br />

anhielt. Die Zunahme des Bruttoinlandsproduktes lag in 2012<br />

mit 0,7 % deutlich unter den 3,0 % des Jahres 2011. Der Anstieg in<br />

2013 wird sich voraussichtlich auf dem Niveau von 2012 bewegen.<br />

eintreten oder sollten sich Annahmen, auf<br />

denen diese Aussagen basieren, als unrichtig<br />

erweisen, könnten die tatsächlichen Ergebnisse<br />

wesentlich von den in diesen Aussagen<br />

explizit genannten oder implizit enthaltenen<br />

Ergebnissen abweichen.


Standorte<br />

Essen<br />

Bonn<br />

Rhein<br />

Dortmund<br />

Bad Neuenahr<br />

Freiburg<br />

Bad Soden<br />

Heidelberg<br />

Detmold<br />

Überlingen<br />

Hamburg<br />

Mölln<br />

Aumühle<br />

Braunschweig<br />

Kassel Elbe<br />

Stuttgart<br />

Main<br />

Meersburg<br />

Schweinfurt<br />

Donau<br />

Ammersee<br />

Roth<br />

Oberschleißheim<br />

Elkofen<br />

Schwindegg<br />

München<br />

Kleinmachnow<br />

bei Berlin<br />

Konzern-Lagebericht<br />

29


30<br />

Die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt stellt sich nach<br />

wie vor günstig dar, obwohl sich die positive Dynamik abgeschwächt<br />

hat und gegen Ende 2012 zum Erliegen gekommen ist.<br />

Die Arbeitslosenquote betrug in 2012 6,8 % und lag damit auf<br />

dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die Bundesregierung<br />

geht in ihrer Jahresprojektion für 2013 von einem<br />

geringfügigen Anstieg auf 7,0 % aus.<br />

Die gute konjunkturelle Lage und die positive Beschäftigungsentwicklung<br />

haben sich günstig auf die Kassenlagen der Sozialversicherungen<br />

ausgewirkt. Der für die Soziale Pflegever sicherung<br />

vorgezeichnete Weg in die roten Zahlen konnte kurzfristig<br />

unterbrochen werden, die Überschüsse in der Gesetzlichen Rentenversicherung<br />

und in der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

sind so groß ausgefallen, dass die bereits bestehenden Reserven<br />

noch einmal deutlich angestiegen sind.<br />

Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresdurchschnitt 2012 gegenüber<br />

2011 um 2,0 %. Die Jahresteuerungsrate lag damit niedriger<br />

als im Vorjahr (2011: + 2,3 %). Die Teuerungsrate wurde durch die<br />

überdurchschnittliche Preisentwicklung der Energieprodukte<br />

(+ 5,7 %) geprägt. Deutlich teuerer wurden auch viele Nahrungsmittel,<br />

beispielsweise stiegen die Preise für Obst, Fisch und<br />

Fleisch um 4,4 % bis 5,5 %.<br />

Branchenentwicklungen<br />

Leben im Alter<br />

Das Segment der gehobenen Seniorenresidenzen, in dem das<br />

Augustinum weiterhin die Marktführerschaft innehat, zeichnete<br />

sich auch in 2012 durch Stabilität aus: Bis auf die vom<br />

Augustinum ausgehenden Wachstumsimpulse durch einen Neubau<br />

in Meersburg am Bodensee ist uns in der Branche keine<br />

maßgebliche Dynamik bekannt. Andererseits waren auch, wie<br />

in den vergangenen Jahren, kaum negative Impulse durch die<br />

Ausläufer der noch immer nicht überwundenen Finanz-, Wirtschafts-<br />

und Eurokrisen zu beobachten.<br />

Die wichtigste Entwicklung in 2012 ging für die Branche von<br />

einer veränderten Anwendungspraxis des Gesetzes zur Regelung<br />

von Verträgen über Wohnraum mit Pflege- oder Betreuungsleistungen<br />

(WBVG) aus. Im Zuge der Föderalismusreform<br />

2009 war das Vertragsverhältnis zwischen Heimbewohnern und<br />

Heimträgern, zu denen gemäß aktueller Rechtsprechung auch<br />

die Seniorenresidenzen zählen, mit dem WBVG auf eine neue<br />

(bundes-) gesetzliche Grundlage gestellt worden. Wichtigste<br />

Neuerung des WBVG war – im Vergleich zu seinem Vorgänger,<br />

dem Bundesheimgesetz – die Verwendung der Bezeichnungen<br />

„Verbraucher“ und „Unternehmer“, die aus Sicht des Gesetzgebers<br />

eine besondere Schutzwürdigkeit des Bewohners vor dem<br />

„Heimträger“ pointierte.<br />

Konzern-Lagebericht<br />

Das WBVG löste – primär aufgrund fehlender Rechtsprechung<br />

und Kommentierungen – in der Branche bis ins zweite Halbjahr<br />

2012 keine erhebliche Wirkung aus. Im zweiten Halbjahr begann<br />

der Bundesverband der Verbraucherzentralen – laut Presseberichten<br />

mit ausdrücklicher Unterstützung des Bundesministeriums<br />

für Familien, Senioren, Frauen und Jugend – mit einer<br />

systematischen Analyse der Heimverträge größerer Träger von<br />

Seniorenresidenzen. Im Zuge dessen wurden erstmals einzelne<br />

Formulierungen in den Vertragswerken vieler Einrichtungen als<br />

nicht gesetzeskonform beanstandet und deren Änderung angemahnt<br />

bzw. in Einzel fällen gerichtlich durchgesetzt. Daraus<br />

ergeben sich z.T. gravierende Veränderungen in der Handhabung<br />

beispielsweise von Preis erhöhungen, deren Auswirkungen<br />

auf die Branche sich in voller Tragweite erst in den nächsten<br />

Jahren herausstellen werden.<br />

Die gute konjunkturelle Lage in den vergangenen Jahren hat<br />

sich positiv auf die Finanzlage der Sozialen Pflegeversicherung<br />

(SPV) ausgewirkt. Aufgrund der Anpassungen der Leistungssätze<br />

und der Verschlechterung des Verhältnisses von Beitragszahlern<br />

zu Leistungsempfängern im Zuge des demografischen Wandels<br />

führt der Weg der sozialen Pflegeversicherung aber weiterhin in<br />

die roten Zahlen.<br />

Mit dem Pflegeneuausrichtungsgesetz (PNG) wurde in 2012 ein<br />

lange angekündigtes Reformvorhaben umgesetzt. Es regelt vor<br />

allem, dass die Bedürfnisse von demenzkranken Versicherten<br />

zukünftig besser berücksichtigt werden. Dazu wurde insbesondere<br />

festgelegt, dass Menschen ohne Pflegestufe, aber mit<br />

erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz, ab dem 1. Januar<br />

2013 erstmals einen Anspruch auf Pflegegeld oder Pflegesachleistungen<br />

haben. Außerdem wurden das Pflegegeld und die<br />

Pflegesachleistungen bei Menschen mit Pflegestufe und erheblich<br />

eingeschränkter Alltagskompetenz angehoben.<br />

Zur Finanzierung dieser zusätzlichen Leistungen wurde der<br />

Beitragssatz zur SPV ab Januar 2013 um 0,1 Prozentpunkte<br />

an gehoben. Es wird davon ausgegangen, dass die Beitragssatzerhöhung<br />

mittelfristig nicht ausreichen wird, die mit dem PNG<br />

verbundenen Mehrausgaben zu decken.<br />

Darüber hinaus wurde mit dem PNG eine staatliche Förderung<br />

der freiwilligen privaten Pflegeversicherung eingeführt.<br />

Unabhängig vom Einkommen werden alle Versicherten der<br />

SPV, die eine private, bestimmte gesetzliche Vorgaben erfüllende<br />

Pflege-Zusatzversicherung abschließen, eine Zulage von<br />

60 Euro im Jahr erhalten. Damit soll der Aufbau einer privaten<br />

kapital gedeckten Pflegevorsorge gefördert werden, mit<br />

der die Leistungen der ohnehin nur als Teilkasko-Versicherung<br />

konzipierten SPV bei Eintritt von Pflegebedürftigkeit ergänzt<br />

werden können.<br />

Um den Bedarf an Fachkräften im Bereich der Pflege zu sichern,<br />

soll die Attraktivität dieses Berufsbildes gesteigert werden. Die


Ausbildungen in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und<br />

Altenpflege sollen in einem Berufsgesetz zusammengeführt<br />

werden. Des Weiteren wurde eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive<br />

Altenpflege gestartet, die gemeinsam von Bund,<br />

Ländern und Verbänden getragen wird.<br />

Pädagogische Einrichtungen<br />

Tarifbedingte Erhöhungen der Personalkosten bei gleichzeitig<br />

stagnierenden bzw. sinkenden Aufwendungen der öffentlichen<br />

Kostenträger erschweren die Arbeit in den primär pflegesatzfinanzierten<br />

pädagogischen Einrichtungen. Hinzu kommen stetig<br />

wachsende Vorgaben hinsichtlich der Personalstruktur, der<br />

baulichen Gegebenheiten, der Qualitätsmanagementsysteme<br />

und der fachlich-pflegerischen Arbeit.<br />

Kliniken<br />

Die mit steigender Lebenserwartung einher gehende und im<br />

Übrigen durch Innovationen im Medizinbereich angeregte<br />

Nachfrage nach Gesundheitsleistungen ist der Garant für ein<br />

stetiges und nachhaltiges Wachstum in der relativ konjunkturunabhängigen<br />

Gesundheitsbranche.<br />

Der vielfach diskutierte Fachkräftemangel führt zu einem Wettbewerb<br />

um hochqualifizierte Fachkräfte. Schon jetzt können<br />

Stellen im ärztlichen Dienst oft erst mit Verzögerung besetzt<br />

werden. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich auch bereits<br />

im Pflegedienst ab.<br />

Die Berichterstattungen über Falschabrechnungen, vermeintlich<br />

unnötige Operationen und Hygienemängel lassen die Krankenhausbranche<br />

derzeit in einem schlechten Licht erscheinen. Sich<br />

in einem verunsicherten Markt als verlässlicher Partner zu erweisen,<br />

dem sowohl die Patienten als auch die zuweisenden Ärzte<br />

das notwendige Vertrauen in die erstklassige Leistungserbringung<br />

entgegenbringen können, wird zukünftig wesentlich für<br />

den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg eines Krankenhauses<br />

sein.<br />

Geschäftsverlauf<br />

Leben im Alter<br />

Das Geschäftsjahr 2012 stand für das Augustinum im Zeichen des<br />

50-jährigen Bestehens der Wohnstiftsidee, das gruppenweit unter<br />

dem Motto „50 Jahre Kultur der Vielfalt“ mit Jubiläumsveranstaltungen<br />

und -feiern begangen wurde.<br />

Die Bedeutung der Wohndarlehen als Fremdkapitalquelle zur<br />

Finanzierung von Bau und Betrieb unserer Wohnstifte hat<br />

in den letzten Jahren sehr stark abgenommen. Die gesetzlich<br />

festgelegte Verzinsung der Wohndarlehen von 4 % ist bedingt<br />

durch die lange Niedrigzinsphase am Kapitalmarkt für uns als<br />

Darlehensnehmer nicht mehr attraktiv. Auch die Bedeutung<br />

der Vorvertragsdarlehen mit potenziellen zukünftigen Bewohnern<br />

zur Sicherung der Nachbelegung unserer Wohnstifte hat<br />

in der jüngsten Vergangenheit mehr und mehr abgenommen.<br />

Seit 2012 erheben wir deshalb von Neubewohnern in zunächst<br />

sechs Wohnstiften keine Wohndarlehen mehr. Mit dem Verzicht<br />

auf die Darlehen beseitigen wir eine Einzugshürde für<br />

viele interessierte potenzielle Bewohner, weil den Neubewohnern<br />

die Summe des Darlehens, das bisher mit dem Vorvertrag<br />

verbunden war, in der Regel in fünfstelliger Höhe zur freien Verfügung<br />

erhalten bleibt. Ersetzt wird das Wohndarlehen durch<br />

eine an das Mietrecht angelehnte Kautionsregelung in deutlich<br />

geringerer Höhe und zu marktüblichen variablen Zinsen. Den<br />

Vorvertrag sub stituieren wir aufgrund unserer positiven Erfahrungen<br />

mit diesem Modell in Meersburg durch das Angebot<br />

einer verbindlichen entgeltlichen Reservierung. Darüber hinaus<br />

wollen wir die für unsere Vorvertragspartner bestehenden Vergünstigungen<br />

wie die Teilnahme an Reisen und Veranstaltungen<br />

aufrechterhalten und entwickeln dazu bis Ende 2013 ein verbessertes<br />

Programm zur Interessentenbindung.<br />

Auf der rechtlichen Seite wurde auch das Augustinum in 2012 vom<br />

Bundesverband der Verbraucherzentralen mit Änderungswünschen<br />

zu einigen Formulierungen in unserem Wohnstiftsvertrag<br />

konfrontiert. Auch wenn wir – wie die Mehrheit unserer Bewohner<br />

– eine erhöhte Verbraucherfreundlichkeit dadurch kaum<br />

erkennen können, haben wir Änderungen im Wesentlichen an<br />

zwei Punkten vorgenommen: der Abrechnung von Schönheitsreparaturen<br />

am Ende eines Bewohnervertrages sowie dem Vorgehen<br />

bei Preiserhöhungen. Abweichend von der bisherigen, eng ans<br />

allgemeine Mietrecht angelehnten Praxis, kann das Augustinum<br />

seinen Vertragspartnern nach einer Räumung nur noch die von<br />

diesen verursachten Mängel in Rechnung stellen, Schönheitsreparaturen<br />

fallen damit ausschließlich in den allgemeinen Wohnstiftshaushalt.<br />

Bei allfälligen Preiserhöhungen ist nun neben der<br />

etablierten Begründungspraxis auch die explizite schriftliche<br />

Zustimmung jedes einzelnen betroffenen Bewohners erforderlich.<br />

Im Interesse einer sorgfältigen Abstimmung eines neuen Vorgehens<br />

mit den gewählten Bewohnervertretungen haben wir die für<br />

Herbst 2012 geplante Pensionspreiserhöhung ausgesetzt und auf<br />

Konzern-Lagebericht<br />

31


32<br />

Mitte 2013 verschoben, auch wenn diese unter wirtschaftlichen<br />

Aspekten bereits 2012 gerechtfertigt gewesen wäre.<br />

Belegungsseitig konnte das Augustinum auch in 2012 überzeugend<br />

am Markt auftreten: Im Jahresdurchschnitt lebten 7.190<br />

Bewohnerinnen und Bewohner in unseren Wohnstiften (Vorjahr:<br />

7.159).Dabei sind wir mit der Belegungsentwicklung des<br />

zweitjüngsten Wohnstiftes Stuttgart Killesberg zufrieden, auch<br />

wenn wir in 2012 leicht unter den Planungen zurückgeblieben<br />

sind. Wir sind aber zuversichtlich, dass die Belegung bereits in<br />

2013 so weit gesteigert werden kann, dass wir mit diesem Haus<br />

in 2014 über alle Konzerngesellschaften ein positives Gesamtergebnis<br />

erzielen können.<br />

Der Bau des 23. Wohnstifts der Gruppe in Meersburg am Bodensee<br />

ging in 2012 zügig voran und konnte im Dezember plangemäß<br />

fertiggestellt werden. Von den 266 vermietbaren Appartements<br />

waren per Ende Mai 2013 68 Appartements mit 102 Bewohnern<br />

belegt. Wir sind zuversichtlich, bis Ende 2013 eine Belegung von<br />

Pädagogische Einrichtungen<br />

Konzern-Lagebericht<br />

über 50 % zu erreichen und die Belegung bis Ende 2014 so weit<br />

zu steigern, dass wir in 2015 für dieses Haus ein nahezu ausgeglichenes<br />

Gesamtergebnis erzielen können.<br />

Investitionen in die Wohnstiftsimmobilien dienen der Zufriedenheit<br />

der heutigen und zukünftigen Bewohner und sichern den<br />

Erfolg unseres Konzerns. In 2012 haben wir Ausgaben für die<br />

Wartung und Instandhaltung der Wohnstifte in Höhe von 21,9<br />

Mio. Euro (Vorjahr: 23,4 Mio. Euro) getätigt.<br />

Auch in 2012 ist es uns trotz erheblicher Anstrengungen und<br />

Erfolgen bei der Belegung des Hauses in Schwindegg nicht<br />

gelungen, ein positives Ergebnis für die beiden Sanatorien zu<br />

erwirtschaften. Unsere Suche nach einem Investor, der die<br />

beiden Häuser im Rahmen seiner Gesamtkonzeption auch<br />

wirtschaftlich betreiben kann, war in den letzten Jahren nicht<br />

erfolgreich. Wir prüfen derzeit die Möglichkeiten, durch Standortverlagerung<br />

bzw. Vergrößerung der Einrichtungen die Wirtschaftlichkeit<br />

dieser stationären Einrichtungen zu erhöhen.<br />

Die Belegungszahlen unserer einzelnen pädagogischen Einrichtungen haben sich bei geänderter Berechnungsmethode im Vergleich<br />

zum Vorjahr wie folgt entwickelt:<br />

Schulen<br />

Schüler/Betreute Schüler/Betreute<br />

2012 Vorjahr<br />

Samuel-Heinicke-Realschule 473 465<br />

Samuel-Heinicke-Fachoberschule 139 141<br />

Evangelisches Studienheim 170 175<br />

Landschulheim Elkofen – Schule 63 60<br />

Landschulheim Elkofen – Internat 64 64<br />

Schulen gesamt 909 905<br />

Heilpädagogisches Centrum<br />

Frühförderung 317 314<br />

Förderschule 276 278<br />

Heilpädagogische Tagesstätte 258 270<br />

Werkstätten für behinderte Menschen 497 501<br />

Wohnen 220 221<br />

Förderstätte 28 28<br />

Heilpädagogisches Centrum gesamt 1.596 1.612<br />

Pädagogische Einrichtungen gesamt 2.505 2.517


Mit unserem Heilpädagogischen Centrum Augustinum verfolgen<br />

wir die Philosophie, vom Kleinkind bis zum Erwachsenen<br />

alle Fördermöglichkeiten für Menschen mit Behinderung<br />

anzubieten. Die Samuel-Heinicke-Schulen und das Landschulheim<br />

Elkofen betreiben im Rahmen ihrer Förderschwerpunkte<br />

Hören bzw. soziale und emotionale Entwicklung intensive<br />

Aufklärungs- und Beratungsarbeit bei Eltern und auch bei Verantwortlichen<br />

in den Institutionen, um deutlich zu machen,<br />

dass nur die gezielte zusätzliche Förderung in der Schullaufbahn<br />

qualifizierte Abschlüsse für unsere Schüler ermöglicht.<br />

Dadurch können unsere Schüler überwiegend einen zukunftsfähigen<br />

Beruf ergreifen und unabhängig von öffentlicher<br />

Unterstützung leben.<br />

Unsere langjährige Erfahrung und unser spezielles Wissen auf<br />

dem Gebiet der Arbeit mit Menschen mit Behinderung wird<br />

von den Betreuten, deren Angehörigen und den Kostenträgern,<br />

wie wir der dauerhaften hohen Nachfrage nach Förderplätzen<br />

in unseren Einrichtungen entnehmen können, sehr<br />

geschätzt.<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

Immobilientransaktionen (sale-and-rent-back)<br />

In den Jahren 2006 und 2007 ist uns mit dem Verkauf von<br />

fünf Wohnstiftsimmobilien der Einstieg in unsere modifizierte<br />

Immobilenstrategie weg vom Eigentum hin zur Miete gelungen.<br />

Dabei kommt unseren Wohnstiftsimmobilien als entscheidende<br />

Betriebsmittel zur Erbringung unserer Dienstleistungen eine wichtige<br />

Bedeutung zu. Mit Rücksicht auf die Unsicherheiten hinsichtlich<br />

der zukünftigen Entwicklung der Mikro- und Makrolagen der<br />

Standorte, der demographischen Entwicklung, dem Anspruchsverhalten<br />

zukünftiger Bewohner und dem Verwertungsrisiko der<br />

Immobilien gehen wir von einem Immobilienzyklus von 25 bis<br />

maximal 35 Jahren aus. Vor diesem Hintergrund haben wir unsere<br />

beiden neuen Immobilien Stuttgart-Killesberg und Meersburg am<br />

Bodensee von vornherein nicht in unser Eigentum genommen,<br />

sondern über 30 Jahre angemietet.<br />

In konsequenter Umsetzung dieser geänderten Strategie haben<br />

wir in den Jahren 2011 und 2012 sechs bzw. fünf weitere Bestandsimmobilien<br />

veräußert und über 30 Jahre zurückgemietet. Zum<br />

31. Dezember 2012 befanden sich nur noch die Wohnstiftsimmobilien<br />

Stuttgart-Sillenbuch und München-Neufriedenheim im<br />

Eigentum unserer Gesellschaft.<br />

Aufgrund des bestehenden konzerninternen Untermietverhältnisses<br />

bleiben die Transaktionen ohne Auswirkungen auf unsere<br />

Bewohnerinnen und Bewohner. Die Transaktionen wirken sich<br />

Kliniken<br />

In 2012 ist es uns wie in den Vorjahren gelungen, unsere 155 genehmigten<br />

Planbetten sowie die 8 Intensivbetten und 6 Dialyseplätzen<br />

bei umfangreichen Bauarbeiten optimal auszulasten.<br />

Um den hygienischen Anforderungen auch in Zukunft optimal<br />

gerecht werden zu können, haben wir in 2012 die Klimazentralgeräte<br />

ausgetauscht. Des Weiteren haben wir die Erneuerung der<br />

Brandschutzdecken im Klinikgebäude fortgesetzt. Der schwierigen<br />

Situation auf dem Fachkräftemarkt sind wir mit Arbeitsdifferenzierungen<br />

und Neustrukturierungen der Aufgabenprofile<br />

in den ärztlichen und pflegerischen Tätigkeitsbereichen entgegengetreten.<br />

aber wesentlich auf unsere Vermögens, Finanz- und Ertragslage<br />

aus und schränken die Vergleichbarkeit der Betriebsergebnisse der<br />

letzten drei Jahre stark ein.<br />

Die Veräußerung der Immobilien erfolgte aufgrund der derzeit<br />

günstigen Lage am Kapitalmarkt deutlich über den Buchwerten.<br />

Bilanziell haben die Veräußerungsgewinne zu einer Bilanzverlängerung<br />

geführt. Auf der Aktivseite hat sich dabei ein Aktivtausch<br />

im Anlagevermögen ergeben. Die Sachanlagen sind deutlich<br />

gesunken, während die Finanzanlagen wegen der langfristigen<br />

verzinslichen Ausleihung der Kaufpreise und Investitionskosten<br />

stark gestiegen sind. Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital<br />

um die realisierten Anteile an den Veräußerungsgewinnen erhöht.<br />

Die nicht realisierten Anteile der Buchgewinne haben zu einem<br />

wesentlichen Anstieg der Sonstigen Rückstellungen geführt.<br />

In der Gewinn- und Verlustrechnung steigen die Mietaufwendungen<br />

stark an, während sich die Abschreibungen auf das Anlagevermögen<br />

wesentlich reduzieren. Im Bereich des Finanzergebnisses<br />

steigen die Zinserträge nahezu in Höhe der Mietaufwendungen.<br />

Konzern-Lagebericht<br />

33


Entwicklung der Vermögenslage<br />

Vermögens- und Kapitalstruktur<br />

in Mio. EUR 31.12.2012 % Vorjahr %<br />

Langfristige Vermögenswerte 1 708,7 83,4 501,3 74,9<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 140,8 16,6 168,1 25,1<br />

Aktiva 849,5 100,0 669,4 100,0<br />

Eigenkapital 249,1 29,3 210,7 31,5<br />

Langfristige Schulden 495,1 62,4 341,8 51,1<br />

Kurzfristige Schulden 105,3 8,3 116,9 17,4<br />

Passiva 849,5 100,0 669,4 100,0<br />

1 abzüglich Sonderposten für Investitionszuschüsse<br />

Im Wesentlichen bedingt durch die in 2012 erfolgte Veräußerung<br />

von fünf Wohnstiftsimmobilien mit einem Buchgewinn von 167,7<br />

Mio. Euro ist unsere Bilanzsumme um 180,1 Mio. Euro auf 849,5<br />

Mio. Euro gestiegen. Im Zuge dessen hat sich sowohl der Anteil<br />

der langfristigen Vermögenswerte als auch der langfristige Anteil<br />

der Schulden weiter erhöht.<br />

Der Anstieg der langfristigen Vermögenswerte um 207,4 Mio.<br />

Euro auf 708,7 Mio. Euro resultiert aus der langfristigen mit 5,3%<br />

verzinslichen Ausleihung der Kaufpreise und ausgereichten Investitionskosten<br />

an die Investoren.<br />

Die Erhöhung der langfristigen Schulden um 153,3 Mio. Euro auf<br />

495,1 Mio. Euro ist auf den Anstieg der mittel- bis langfristigen<br />

Rückstellungen um 152,5 Mio. Euro auf 290,1 Mio. Euro zurückzuführen.<br />

Vom Veräußerungsgewinn in 2012 von 167,7 Mio. Euro<br />

werden im Geschäftsjahr 2012 13,8 Mio. Euro als Gewinn realisiert.<br />

Der überwiegende Teil der Buchgewinne wurde wegen der im<br />

Rahmen der sale-and-rent-back-Transaktionen abgeschlossenen<br />

triple-net-Mietverträge für bei uns verbliebene Risiken insbesondere<br />

aus den Instandhaltungsverpflichtungen als mittel- bis langfristige<br />

Rückstellungen passiviert. Bei der Rückstellungsdotierung<br />

wurden in 2012 auch die im Vorjahr veräußerten sechs Immobilien<br />

nochmals mit einbezogen.<br />

34 Konzern-Lagebericht<br />

Der Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte um 27,3 Mio.<br />

Euro betrifft im Wesentlichen die Flüssigen Mittel, die nach<br />

einem Anstieg im Vorjahr um 57,1 Mio. Euro in 2012 um 20,3 Mio.<br />

Euro auf 118,8 Mio. Euro gesunken sind. Demgegenüber steht ein<br />

Rückgang der kurzfristigen Schulden um 11,6 Mio. Euro auf 105,3<br />

Mio. Euro. Dieser ergibt sich im Wesentlichen aus der Reduzierung<br />

der kurzfristigen Bankverbindlichkeiten um 15,1 Mio. Euro.<br />

Trotz des Jahresüberschusses von 38,4 Mio. Euro ist die Eigenkapitalquote<br />

wegen des deutlichen Anstiegs der Bilanzsumme um<br />

2,2 Prozentpunkte auf 29,3 % gesunken.<br />

Die langfristigen Vermögenswerte werden durch Eigenkapital und<br />

die uns langfristig zur Verfügung stehenden Fremdmittel zu mehr<br />

als 100 % gedeckt (Überdeckung: 35,5 Mio. Euro).


Entwicklung der Finanzlage<br />

Kapitalflussrechnung (Kurzfassung)<br />

in Mio. EUR 2012 Vorjahr<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 43,6 41,9<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit -47,8 19,5<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -17,7 -4,6<br />

Veränderung des Finanzmittelfonds -21,9 56,8<br />

Finanzmittelfonds am 31. Dezember 123,4 145,3<br />

Den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit konnten<br />

wir in 2012 um 0,3 Prozentpunkte auf 13,9 % der Umsatzerlöse<br />

steigern.<br />

Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit ergibt sich<br />

aus den im Zusammenhang mit den Immobilientransaktionen<br />

über die langfristigen Kaufpreisstundungen hinaus zur Finanzierung<br />

der Transaktionsnebenkosten gewährten zweckgebundenen<br />

langfristigen Darlehen.<br />

Entwicklung der Ertragslage<br />

Im Geschäftsjahr 2012 fiel der Anstieg des Konzernumsatzes mit<br />

5,3 Mio. Euro bzw. 1,7 % auf 314,1 Mio. Euro um 2,8 Mio. Euro<br />

niedriger als im Vorjahr aus.<br />

Der Anstieg entfällt vollständig auf das Geschäftsfeld Leben im<br />

Alter, dessen Anteil am Gesamtumsatz mit 77 % konstant blieb.<br />

Er resultiert mit 2,1 Mio. Euro aus der zunehmenden Belegung<br />

unseres in 2009 eröffneten Hauses in Stuttgart-Killesberg, mit<br />

0,8 Mio. Euro aus gestiegenen Erlösen für ambulante Pflege- und<br />

anderen Wahlleistungen. Der verbleibende Erlösanstieg von<br />

2,4 Mio. Euro entfällt auf die zum 1. Oktober 2011 vorgenommenen<br />

Preisanpassungen, die sich erst in 2012 ganzjährig ausgewirkt<br />

haben. Den Rückgang des Klinikumsatzes in Höhe von<br />

0,4 Mio. Euro konnten wir durch die Umsatzsteigerung beim<br />

Geschäftsfeld Pädagogische Einrichtungen ausgleichen.<br />

Der Materialaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um 14,6 Mio.<br />

Euro auf 136,0 Mio. gestiegen. Dabei sind einerseits die Miet-<br />

Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit resultiert<br />

im Wesentlichen bei einer Zunahme der Wohndarlehensverpflichtungen<br />

um 1,7 Mio. Euro aus der Tilgung von Bankkrediten<br />

in Höhe von insgesamt 19,5 Mio. Euro.<br />

Insgesamt ist unser Finanzmittelfonds in 2012 nach einem kräftigen<br />

Anstieg in 2011 (56,8 Mio. Euro) gegenüber dem Vorjahr um<br />

21,9 Mio. Euro auf 123,4 Mio. Euro gesunken.<br />

aufwendungen wegen der in 2011 und 2012 erfolgten Immobilientransaktionen<br />

(sale-and-rent-back) um 20,2 Mio. Euro auf<br />

48,3 Mio. Euro gestiegen und andererseits die in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung auszuweisenden Instandhaltungsaufwendungen<br />

um 7,9 Mio. Euro auf 24,6 Mio. Euro gesunken.<br />

Der Rückgang der Instandhaltungsaufwendungen ist auf die<br />

im Rahmen der Immobilientransaktionen wegen der mietvertraglichen<br />

Pflichten (triple-net) gebildeten Rückstellungen für<br />

Instandhaltungsverpflichtungen zurückzuführen. Beginnend<br />

in 2012 verringern die jährlichen Instandhaltungsausgaben für<br />

die in 2011 und 2012 transferierten Wohnstiftsimmobilien die<br />

in Vorjahren aus den nicht realisierten Veräußerungsgewinnen<br />

gebildeten Rückstellungen und werden nicht mehr wie<br />

in der Vergangenheit in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

gewinnmindernd erfasst. Vor diesem Hintergrund erklärt sich<br />

der sprunghafte Anstieg des Jahresüberschusses des Bereiches<br />

Leben im Alter:<br />

Konzern-Lagebericht<br />

35


Jahresüberschuss nach Bereichen<br />

in Mio. EUR 2012 Vorjahr<br />

Leben im Alter 23,4 5,5<br />

Pädagogische Einrichtungen 0,0 -0,1<br />

Klinik 1,2 1,1<br />

Realisierte Veräußerungsgewinne Wohnstiftsimmobilien 13,8 31,3<br />

Gemessen an den Umsatzerlösen ist die Personalintensität bei<br />

gesunkener Mitarbeiterzahl aufgrund der Tariferhöhungen, die<br />

nicht vollständig über die Steigerung der Umsatzerlöse refinanziert<br />

werden konnten, um 0,8 Prozentpunkte auf 44,1 % angestiegen.<br />

Allein der Anstieg der Personalaufwendungen um 4,9 Mio.<br />

Euro hat den Anstieg der Umsatzerlöse um 5,3 Mio. Euro fast<br />

aufgezehrt.<br />

Aufgrund der in den letzten beiden Jahren erfolgten Veräußerung<br />

der Wohnstiftsimmobilien sind die Abschreibungen auf immaterielle<br />

Anlagen und Sachanlagen im Vergleich zum Vorjahr um<br />

3,4 Mio. Euro auf 9,2 Mio. Euro gesunken und werden in 2013<br />

nochmals deutlich sinken.<br />

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage<br />

unseres Konzerns<br />

Das abgelaufene Jahr verlief für das Augustinum trotz des<br />

Verzichts auf eine Pensionspreiserhöhung in den Wohnstiften<br />

insgesamt erfolgreich. Mit der in unserem Kerngeschäftsbereich<br />

Wohnen im Alter neu ausgerichteten Immobilienstrategie und<br />

den dazu getätigten Transaktionen haben wir in 2011 und 2012<br />

die Grundlagen für den weiteren Erfolg gelegt. Zusammenfassend<br />

beurteilen wir unsere Geschäftsentwicklung, die Positionierung<br />

im gesamtwirtschaftlichen Umfeld und unsere wirtschaftliche<br />

Lage zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes<br />

sehr positiv.<br />

Personalbericht<br />

Das Augustinum beschäftigte 2012 im Jahresdurchschnitt bundesweit<br />

4.247 (Vorjahr: 4.364) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren<br />

engagierten und tüchtigen Dienst, ihren hohen persönlichen<br />

Einsatz und ihr großes inneres Interesse, mit dem sie maßgeblich<br />

zu der hohen Akzeptanz unserer Dienstleistungen und zur<br />

Erreichung unserer gemeinsamen Ziele beigetragen haben. Wir<br />

registrieren bei unseren Mitarbeitern ein Abbild der gesellschaft-<br />

36 Konzern-Lagebericht<br />

38,4 37,8<br />

Durch die mit den Immobilientransaktionen einhergehenden<br />

höheren Finanzanlagen hat sich unser Finanzergebnis in 2012<br />

erneut um 16,7 Mio. Euro verbessert und ist mit 12,2 Mio. Euro<br />

erstmals positiv.<br />

Insgesamt konnten wir bei einem deutlich gestiegenen Betriebsergebnis<br />

nach Zinsen, das wegen der beschriebenen Strukturverschiebungen<br />

zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und<br />

Bilanz mit dem Vorjahr nicht ohne Weiteres vergleichbar ist,<br />

ein Jahresergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 38,8 Mio.<br />

Euro erzielen.<br />

lichen Entwicklung, die ethnische, religiöse Vielfalt und mit<br />

ihr die Farbigkeit unterschiedlicher Lebensentwürfe nimmt zu.<br />

Auch den Mitgliedern der Mitarbeitervertretungen und unserer<br />

Konzernmitarbeitervertretung gilt unser Dank für die stets konstruktive<br />

Zusammenarbeit.<br />

Die Mitarbeitenden des Augustinum wollen und können darauf<br />

vertrauen, dass ihre Arbeitsplätze krisensicher sind. Manche<br />

Bereiche des sozialen Arbeitsmarkts sind durch einen Mangel<br />

an Fachkräften gekennzeichnet, was sich in steigenden Einkommen<br />

der Mitarbeiter sowie Maßnahmen der Dienstgeber zur<br />

Mitarbeiterbindung niederschlägt. Hinsichtlich des spürbaren<br />

Mangels an Fachkräften im pädagogischen Bereich werden<br />

Mitarbeiter dort eher noch traditionell gesucht und gefunden,<br />

während im Bereich der Pflegekräfte nachhaltige Strukturen zu<br />

deren Recruiting existieren.<br />

Seit mehr als 30 Jahren pflegt das Augustinum gute Kontakte<br />

zu zwei Kranken- / Altenpflegeschulen in Slowenien, deren<br />

Absolventen in beinahe allen Einrichtungen des Augustinum<br />

anzutreffen sind. Jährlich kommen deutschsprachige Praktikanten<br />

aus Murska Sobota oder Maribor in unsere Wohnstifte


und Sanatorien, um ein mindestens vierwöchiges Praktikum<br />

zu absolvieren. Am Ende ihrer Ausbildung machen einige der<br />

dortigen Schulabsolventen ihr halbjähriges Anerkennungspraktikum<br />

im Augustinum, um dann in Deutschland den Abschluss<br />

als Pflegefachkraft zu erlangen und nahtlos als Fachkraft im<br />

Augustinum zu arbeiten.<br />

Die Tarifbindung der Arbeitgeber im Bereich der diakonischen<br />

Unternehmen liegt deutlich über 90 %, während in der gewerblichen<br />

Wirtschaft lediglich rund die Hälfte der Betriebe tarifgebunden<br />

sind. Das Mitarbeitervertretungsgesetz der Evangelischen<br />

Kirche in Deutschland und die Arbeitsvertragsrichtlinien<br />

des Diakonischen Werks der Evangelisch-Lutherischen<br />

Kirche in Bayern (AVR-Bayern) sind – entgegen allen medialen<br />

Verlautbarungen des vergangenen Jahres zum sogenannten<br />

Dritten Weg der Arbeitsrechtssetzung und den mannigfachen<br />

Kampagnen von ver.di für kirchengemäße Tarifverträge –<br />

anderen Tarifvereinbarungen mindestens ebenbürtig bis leicht<br />

überlegen.<br />

Die AVR-Bayern ermöglichen zudem ein Familienbudget, in das<br />

1 % der Bruttolohnsumme durch den Arbeitgeber eingezahlt<br />

wird. Das Familienbudget wird im Augustinum via Dienstvereinbarung<br />

umgesetzt und für Familien mit Kindern aufgewendet,<br />

die in Ausbildung sind, oder solche, die pflegebedürftige<br />

Angehörige betreuen, sowie zur Unterstützung bei familiären<br />

Härtefällen.<br />

Die betriebliche Altersversorgung, in die der Arbeitgeber<br />

Augustinum zugunsten seiner Mitarbeiter monatlich 4,8 % des<br />

Bruttoeinkommens einzahlt, ist ebenfalls bei den evangelischen<br />

Kirchen angesiedelt. Schließlich arbeiten wir mit der Konzernmitarbeitervertretung<br />

im Augustinum an einer zusätzlichen<br />

individuellen Altersvorsorge auf der Basis der staatlichen Entgeltumwandlung<br />

mit dem Ziel, Altersteilzeit vor Erreichen des<br />

gesetzlichen Rentenalters für langjährige Mitarbeiter zu ermöglichen.<br />

Ein umfangreiches Fortbildungsprogramm sowie Projekte zur<br />

Entwicklung von künftigen Leitungskräften ergänzen die Bemühungen<br />

des Arbeitgebers um die Zukunft der Leistungsfähigkeit<br />

des Augustinum und die Potenziale seiner Mitarbeiter.<br />

Nachtragsbericht<br />

Entsprechend unserer geänderten Immobilienstrategie haben wir<br />

zum 1. Januar 2013 die Wohnstiftsimmobilie Stuttgart-Sillenbuch<br />

veräußert sowie die Kaufverpflichtung für die Wohnstiftsimmobilie<br />

München-Nord vorzeitig durch eine Umfinanzierung<br />

abgelöst. Aus dem Verkauf der Immobilie Suttgart-Sillenbuch<br />

realisieren wir in 2013 einen Veräußerungsgewinn in Höhe von<br />

29,0 Mio. Euro. Beide Immobilien sind wiederum langfristig<br />

zurückgemietet.<br />

Die Arbeitsrechtliche Kommission Bayern hat am 14. März 2013<br />

eine Tarifsteigerung für die rund 80.000 Beschäftigten von Kirche<br />

und Diakonie in Bayern beschlossen. Tendenziell orientierten<br />

sich die Verhandlungspartner mit ihrem Beschluss an dem des<br />

TV-L (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder) vom<br />

9. März 2013. In der konkreten Ausgestaltung wird zwischen<br />

Beschäftigten von Diakonie und Kirche unterschieden.<br />

Neben den obligatorischen jährlichen (bis 2015) Tabellensteigerungen<br />

zum 1. Januar von 1,25 % steigen die Tabellenentgelte<br />

für Beschäftigte der Diakonie am 1. Juli 2013 um 2,65 % und am<br />

1. Januar 2014 nochmals um 2,95 %. Außerdem erhalten Beschäftigte,<br />

die im Juli 2013 seit mindestens sechs Monaten beschäftigt<br />

sind, eine Einmalzahlung in Höhe von 450,00 Euro (Teilzeit anteilig).<br />

Die Einmalzahlung soll als Ausgleich für eine Tarifsteigerung<br />

gezahlt werden, die Beschäftigte der Kirche schon ab Januar 2013<br />

erhalten. Die Einmalzahlung wird von den Dienstnehmervertretern<br />

als „soziale Komponente“ gesehen, weil die Beschäftigten der<br />

Entgeltgruppen 1 – 7 von der Einmalzahlung relativ stärker profitieren<br />

als die der oberen Entgeltgruppen. Die Tarifsteigerungen<br />

führen konzernweit zu Personalkostensteigerungen von rund 5,0<br />

Mio. Euro in 2013 und weiteren 5,6 Mio. Euro in 2014.<br />

Weitere wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung für<br />

unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind nach dem<br />

Abschlussstichtag nicht eingetreten.<br />

Chancen- und Risikobericht<br />

Leben im Alter<br />

Unsere zukünftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

hängt zum einen maßgeblich davon ab, die durchschnittliche<br />

Be legung unserer Wohnstifte auf hohem Niveau zu halten bzw.<br />

die Be legung unserer beiden jüngsten Wohnstifte Stuttgart-<br />

Killesberg und Meersburg zeitnah auf ein kostendeckendes<br />

Niveau zu bringen. Beim Wohnstift Stuttgart-Killesberg sind wir<br />

im vierten Jahr nach der Eröffnung auf einem guten Weg. Am<br />

10. Januar 2013 haben die ersten Bewohnerinnen und Bewohner<br />

das vor Kurzem fertiggestellte Augustinum Meersburg bezogen;<br />

wir erwarten ein anhaltend hohes Interesse am modernsten<br />

Wohnstift der Gruppe und eine im Laufe des Geschäftsjahres<br />

stark steigende Belegung. Weiterhin Sorge bereitet uns die<br />

unbefriedigende Belegung unseres Wohnstiftes in Mölln, das<br />

aufgrund der ländlichen Lage und der Größe des Hauses nur<br />

schwer kostendeckend zu belegen sein wird.<br />

Mittel- bis langfristig müssen wir uns mit den Herausforderungen<br />

und Perspektiven der demografischen Entwicklung<br />

und deren Auswirkungen auf die Nachfrage nach unseren<br />

Wohnstifts angeboten intensiv befassen. Unstrittig ist, dass<br />

die Bevölkerung in Deutschland altert und zahlenmäßig stark<br />

zurückgehen wird. Dieser Trend ist träge, aber offenbar unab-<br />

Konzern-Lagebericht<br />

37


wendbar. Grundsätzlich müsste es für uns als Betreiber von<br />

Seniorenresidenzen vorteilhaft sein, wenn der Anteil älterer<br />

Menschen steigt. Die Tragfähigkeitslücke der sozialen Sicherungssysteme,<br />

insbesondere der gesetzlichen Rentenversicherung,<br />

wird aber ebenfalls größer, und die Angst vor der Altersarmut<br />

geht um. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Auswirkungen<br />

der demografischen Entwicklung, insbesondere im Bereich von<br />

Immobilien, regional sehr unterschiedlich verlaufen werden.<br />

Hier sind wir mit einer entsprechenden Standortpolitik in der<br />

Zukunft gefordert.<br />

Zum anderen hängt unsere wirtschaftliche Entwicklung wesentlich<br />

davon ab, unvermeidbare Kostensteigerungen durch<br />

Pensionspreiserhöhungen refinanzieren zu können. Die Vorgaben<br />

des Wohn- und Betreuungsvertragsgesetzes zur Erhöhung<br />

von Entgelten, die die Zustimmung jedes einzelnen Bewohners<br />

vorsehen, können in den nächsten Jahren vermehrt zu rechtlichen<br />

Auseinandersetzungen führen, die wir, wenn möglich,<br />

weitgehend vermeiden wollen.<br />

Als Chance nehmen wir hingegen den graduellen Ausstieg aus<br />

den Wohn- und Vorvertragsdarlehen wahr, denn hier sind wir<br />

aus den oben dargelegten Gründen überzeugt, Einzugshürden<br />

für Neubewohner reduziert zu haben und gleichzeitig das<br />

Finanz ergebnis verbessern zu können.<br />

Auf der Aufwandsseite beschäftigen uns nach wie vor die Themen<br />

Brandschutz und Rohrleitungen. Hier stehen wir vor der<br />

Herausforderung, ältere Gebäude entsprechend den heutigen<br />

Anforderungen an den Brandschutz wirksam, aber so wirtschaftlich<br />

wie möglich umzubauen und ältere Rohrleitungen unter<br />

Aufrecht erhaltung eines möglichst ungestörten Wohnstiftsbetriebs<br />

ebenso wirtschaftlich und schnell zu sanieren oder durch<br />

neue Rohr leitungen zu ersetzen.<br />

Pädagogische Einrichtungen<br />

Die Nachfrage nach Plätzen in unseren Jugend- und Behinderteneinrichtungen<br />

ist nach wie vor sehr hoch und wird insbesondere<br />

im Schul - und Internatsbereich durch die Einmaligkeit<br />

des An gebots in Bayern geprägt. Die künftige Entwicklung der<br />

Ertragslage dieser Bereiche ist jedoch unverändert davon abhängig,<br />

inwieweit die steigenden Personal - und Sachaufwendungen<br />

von den Kostenträgern vergütet werden.<br />

Im Verlauf des Jahres 2012 haben wir für einige Einrichtungen<br />

die Vergütungsvereinbarungen mit den Kostenträgern erfolgreich<br />

neu verhandelt. Die erhöhten Sätze geben uns die Möglichkeit,<br />

in den nächsten Jahren notwendige Modernisierungsmaßnahmen<br />

umzusetzen. Neben diesen Zusatzkosten erwarten<br />

wir eine signifikante Zunahme der Personalkosten bedingt<br />

durch die Tariferhöhungen. So wird es auch im kommenden<br />

Jahr entscheidend sein, die neu verhandelten Pflegesätze an die<br />

Personalkostensteigerung anzupassen bzw. für Bereiche, die bis-<br />

38 Konzern-Lagebericht<br />

her noch nicht verhandelt wurden, neue Vereinbarungen mit<br />

den Kostenträgern zu schließen. Der Ausgang dieser Verhandlungen<br />

ist für unsere Erlössituation in den kommenden Jahren<br />

von herausragender Bedeutung.<br />

Zudem stellt der enge Arbeitsmarkt für pädagogisches Personal<br />

(Erzieher, Heilerziehungspfleger etc.) eine Herausforderung<br />

für unsere Einrichtungen dar. Im Wettbewerb um Fachkräfte<br />

wird es entscheidend sein, unsere Pädagogischen Einrichtungen<br />

weiterhin als attraktiven Arbeitgeber zu platzieren. Hier bieten<br />

Größe und Diversität unserer Einrichtungen den Mitarbeitern<br />

interessante Optionen beruflicher Weiterentwicklung.<br />

Wir erwarten für das kommende Jahr eine anhaltend große<br />

Nachfrage für unsere Einrichtungen. Das Thema Inklusion wird<br />

für unsere Arbeit aufgrund der Förderschwerpunkte eine untergeordnete<br />

Rolle spielen. Zudem sind unsere Einrichtungen, im<br />

Gegensatz zu Komplexeinrichtungen anderer Träger, bereits<br />

jetzt auf verschiedene Standorte in und um München verteilt<br />

und dabei gut in die Nachbarschaft integriert.<br />

Kliniken<br />

In unserer Fachklinik erbringen wir medizinische Leistungen,<br />

die grundsätzlich Risiken unterliegen. Daneben bestehen<br />

Betriebsrisiken, z.B. infolge der hohen Anforderungen an die<br />

Hygiene. Diesen Risiken begegnen wir durch eine strukturierte<br />

Ablauforganisation, kontinuierliche Mitarbeiterschulungen und<br />

eine an den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtete Arbeitsweise.<br />

Darüber hinaus arbeiten wir im Rahmen unseres Qualitätsmanagementsystems<br />

kontinuierlich daran, diese Risiken so<br />

gering wie möglich zu halten.<br />

Dem generellen Mangel an Klinikfachpersonal begegnen wir<br />

durch geeignete Rekrutierungsmaßnahmen und Personalentwicklungsprogramme.<br />

Verwendung von Finanzinstrumenten<br />

Gemeinnützige Körperschaften sollen ihr Vermögen ertragbringend<br />

anlegen. Dabei kommt es nicht auf die optimale<br />

Rendite an, vielmehr muss gerade eine gemeinnützige Körperschaft<br />

der Sicherheit der Vermögensanlage den Vorzug vor einer<br />

optimalen Rendite geben. Nach diesem Grundsatz betreiben<br />

wir das Liquiditätsmanagement im Augustinum Konzern.<br />

Das Liquiditätsmanagement stellt sicher, dass alle Konzerngesellschaften<br />

jederzeit ihre Zahlungsverpflichtungen<br />

erfüllen können. Die Finanzierungsbedarfe für das tägliche<br />

Geschäft werden im Konzern zentral koordiniert. Liquiditätsüberschüsse<br />

legen wir entsprechend unserem Sicherheitsgrundsatz<br />

an. Zusätzlich zur operativen Liquidität verfügen<br />

wir über weitere Liquiditätsreserven, die kurzfristig verfügbar<br />

sind. Bestandteil dieser zusätzlichen Absicherung sind vor


allem die vertraglich zu gesagten Kreditlinien in Höhe von<br />

insgesamt 51,0 Mio. Euro.<br />

Um die Liquiditätsanforderungen für langfristige Investitionen<br />

zu erfüllen, nutzen wir Wohndarlehen von unseren Bewohnern<br />

und Vorvertragspartnern sowie Bankdarlehen. Die Wohndarlehen<br />

werden gemäß unseren vertraglichen Vereinbarungen seit<br />

Jahrzehnten mit 4 % p.a. verzinst. Im Vergleich zu derzeit möglichen<br />

Anlagen am Kapitalmarkt erhalten unsere Vertragspartner<br />

für die erstklassig über Grundschulden abgesicherten Darlehen<br />

eine überaus attraktive Verzinsung. Wir gehen deshalb davon<br />

aus, dass uns die Mittel auch von unseren Vorvertragspartnern<br />

weiterhin langfristig zur Verfügung stehen werden. Der überwiegende<br />

Teil der Bankdarlehen ist mit langfristiger Zinsbindung<br />

ausgestattet, sodass hierzu kein wesentliches Zinsänderungsrisiko<br />

besteht.<br />

Eine negative Entwicklung an den Kapitalmärkten könnte<br />

unsere Finanzierungskosten erhöhen. Allerdings sind die Rahmenbedingungen<br />

für Investitionen nach wie vor günstig. Die<br />

weltweit expansive Geldpolitik und die damit verbundene hohe<br />

Liquidität könnten jedoch mittelfristig die Inflationsgefahren<br />

erhöhen, sodass unsere indexierten Mietaufwendungen die<br />

Ertragschancen deutlich mindern würden. Eine Verteuerung der<br />

Refinanzierung von Investitionen und der Mietaufwendungen<br />

aufgrund obiger Gefahren würde sich negativ auf unsere Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage auswirken, soweit die höheren<br />

Refinanzierungskosten bzw. Mietaufwendungen nicht im Vermietungsentgelt<br />

weitergegeben werden könnten.<br />

Ein Kreditausfallrisiko ergibt sich vor allem aus der Anlage<br />

liquider Mittel im Rahmen des Liquiditätsmanagements. Risikobehaftete<br />

Geschäfte mit Derivaten sind wir nicht eingegangen.<br />

Das Management von Kreditausfallrisiken basiert im Wesentlichen<br />

auf einem internen Sicherungsverfahren, das im Regelfall<br />

Kreditsicherheiten, beispielsweise vollwertige und erstrangige<br />

Grundschuldeintragungen, erstklassige Bankgarantien oder<br />

Patronatserklärungen, erfordert; diese liegen vor.<br />

Für den Konzern insgesamt rechnen wir im operativen Bereich<br />

nicht mit bedeutenden Zahlungsstromschwankungen.<br />

Gesamtrisiko<br />

Die Gesamtrisikosituation setzt sich aus den Einzelrisiken aller<br />

Risikokategorien der Geschäftsfelder und Zentralfunktionen<br />

zusammen. Dort sind Risiken, die allein oder in Kombination<br />

mit anderen Risiken den Fortbestand des Konzerns gefährden<br />

könnten, derzeit nicht erkennbar. Vor dem Hintergrund, dass<br />

weiterhin beträchtliche gesamtwirtschaftliche und branchenbedingte<br />

Risiken bestehen, können Rückschläge auf dem Weg<br />

zur nachhaltigen Realisierung unserer angestrebten Ziele nicht<br />

völlig ausgeschlossen werden.<br />

Prognosebericht<br />

Alle Prognosen zeigen, dass sich die Lebensverhältnisse in<br />

Deutschland auseinander entwickeln und die Kluft zwischen<br />

Wachstums- und Schrumpfungsregionen zunehmen wird. Zwar<br />

befinden sich die Augustinum Standorte zu einem deutlich überwiegenden<br />

Teil in den „Metropolregionen“ mit positiver Prognose,<br />

aber gerade an strukturell benachteiligten Standorten geht es<br />

darum, im Wettbewerb klar wahrnehmbar als Leistungsführer<br />

positioniert zu sein.<br />

Für das 23. Augustinum Wohnstift in Meersburg am Bodensee,<br />

das Anfang 2013 mit 266 belegbaren Appartements eröffnet wurde,<br />

planen wir bis Ende 2013 den Abschluss von 160 Wohnstiftsverträgen.<br />

Die über dem Plan liegenden Vertragsabschlüsse bis<br />

Ende Mai stimmen uns zuversichtlich, das gesetzte Ziel erreichen<br />

zu können und die erwarteten Anlaufverluste in den Geschäftsjahren<br />

2013 bis 2015 so klein wie möglich zu halten.<br />

Aufgrund der am 1. Juni 2013 im umsatzstärksten Geschäftsfeld<br />

Leben im Alter wirksam werdenden Pensionspreiserhöhungen<br />

und der relativ stabilen Belegung der Wohnstifte in den ersten<br />

Monaten des laufenden Geschäftsjahres sowie den geplanten<br />

Anlaufverlusten für das neue Wohnstift in Meersburg rechnen<br />

wir insgesamt für das Geschäftsjahr 2013 und auch für 2014 bei<br />

im Wesentlichen feststehenden Zinserträgen und den geplanten<br />

Aufwendungen für Instandhaltungen und Mieten mit einem<br />

deutlich positiven Betriebsergebnis nach Zinsen.<br />

München, den 31. Mai 2013<br />

Prof. Dr. Markus Rückert Kurt Wilkin<br />

Geschäftsführer der Geschäftsführer der<br />

Augustinum gGmbH Augustinum gGmbH<br />

Konzern-Lagebericht<br />

39


Augustinum gemeinnützige GmbH<br />

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2012<br />

Aktiva 31.12.2012 Vorjahr<br />

A. Anlagevermögen<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

40 Konzernbilanz<br />

EUR EUR EUR Mio. EUR<br />

Entgeltlich erworbene Software und ähnliche Rechte 375.527,11 0,4<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 143.160.229,08 217,5<br />

2. Technische Anlagen 16,51 0,0<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 19.007.868,04 18,6<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 175.943,28 0,1<br />

III. Finanzanlagen<br />

162.344.056,91 236,2<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 107.284,49 0,1<br />

2. Beteiligungen 12.500,00 0,0<br />

3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 6.777.788,26 7,1<br />

4. Sonstige Ausleihungen 563.903.253,86 283,9<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

570.800.826,61 291,1<br />

733.520.410,63 527,7<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.414.244,31 1,7<br />

2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 160.195,49 0,1<br />

3. Fertige Erzeugnisse und Waren 20.075,11 0,0<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1.594.514,91 1,8<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 14.158.210,27 13,9<br />

2. Sonstige Vermögensgegenstände 2.686.802,99 8,0<br />

16.845.013,26 21,9<br />

III. Wertpapiere 4.565.641,46 6,2<br />

IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 118.809.825,49 139,1<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

141.814.995,12 169,0<br />

Andere Abgrenzungen 75.563,45 0,1<br />

D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 1.927.932,34 2,0<br />

877.338.901,54 698,8


Passiva 31.12.2012 Vorjahr<br />

A. Eigenkapital<br />

EUR EUR Mio. EUR<br />

I. Gezeichnetes Kapital 5.000.100,00 5,0<br />

II. Kapitalrücklage 20.483.527,79 20,5<br />

III. Gewinnrücklagen 101.525.706,40 101,5<br />

IV. Gewinnvortrag 83.717.193,76 45,8<br />

V. Konzernjahresüberschuss 38.422.056,21 37,9<br />

B. Sonderposten<br />

249.148.584,16 210,7<br />

1. Sonderposten aus Zuschüssen der öffentlichen Hand und<br />

anderer Zuschussgeber für Investitionen im Anlagevermögen 27.844.042,18 29,4<br />

2. Sonderposten aus Spenden 4.473.260,72 4,3<br />

C. Rückstellungen<br />

32.317.302,90 33,7<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.421.752,00 3,1<br />

2. Steuerrückstellungen 124.700,00 0,3<br />

3. Sonstige Rückstellungen 320.439.932,65 166,3<br />

D. Verbindlichkeiten<br />

323.986.384,65 169,7<br />

1. Wohndarlehen 226.474.846,37 224,8<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 16.072.286,76 35,6<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 5.505.819,03 3,0<br />

4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 13.230.608,07 11,4<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 1.397.731,90 1,1<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten 7.810.298,37 7,4<br />

E. Rechnungsabgrenzungsposten<br />

270.491.590,50 283,3<br />

Andere Abgrenzungen 1.395.039,33 1,4<br />

877.338.901,54 698,8<br />

Konzernbilanz<br />

41


Augustinum gemeinnützige GmbH<br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012<br />

42 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

2012 Vorjahr<br />

EUR EUR Mio. EUR<br />

1. Umsatzerlöse 314.084.797,99 308,8<br />

2. Bestandsveränderung 24.070,08 0,0<br />

3. Sonstige betriebliche Erträge 24.779.196,70 42,3<br />

4. Materialaufwand<br />

338.888.064,77 351,1<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe -45.026.664,92 -43,2<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -90.949.149,98 -78,2<br />

5. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter -108.875.040,15 -105,5<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung -29.618.822,55 -28,0<br />

6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen -9.170.608,39 -12,6<br />

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen -28.583.734,13 -40,5<br />

-312.224.020,12 -308,0<br />

26.664.044,65 43,1<br />

8. Erträge aus Beteiligungen 103,26 0,0<br />

9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des<br />

Finanzanlagevermögens 21.971.193,87 6,1<br />

10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.299.694,53 1,6<br />

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des<br />

Umlaufvermögens -51.377,00 - 0,1<br />

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -11.072.392,46 -12,2<br />

12.147.222,20 -4,6<br />

13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 38.811.266,85 38,5<br />

14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -389.210,64 -0,6<br />

15. Konzernjahresüberschuss 38.422.056,21 37,9


Augustinum gemeinnützige GmbH<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

2012 Vorjahr<br />

Mio. EUR Mio. EUR<br />

Konzernjahresergebnis 38,4 37,9<br />

Abschreibungen/Zuschreibungen (-) auf Anlagevermögen 9,2 12,6<br />

Zunahme/Abnahme (-) der Rückstellungen 0,4 17,3<br />

Zunahme/Abnahme (-) Sonderposten aus Zuschüssen zum Anlagevermögen -1,6 -0,8<br />

Zunahme/Abnahme (-) Sonderposten aus Spenden 0,2 0,4<br />

Gewinn (-)/Verlust aus dem Abgang von Anlagevermögen -13,3 -31,3<br />

Zunahme (-)/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie<br />

anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 5,5 6,6<br />

Zunahme/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer<br />

Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 4,8 -0,8<br />

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 43,6 41,9<br />

Auszahlungen (-) für Investitionen in immaterielle und Sachanlagen -13,1 -4,3<br />

Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen und Sachanlagen 0,5 0,2<br />

Auszahlungen (-) für Investitionen in Finanzanlagen -35,5 -51,9<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 0,3 62,1<br />

Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition 0,0 13,4<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit -47,8 19,5<br />

Auszahlungen (-) aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten -19,5 -7,7<br />

Einzahlungen Fördermittel 0,3 1,3<br />

Abnahme (-)/Zunahme Wohndarlehen 1,7 2,9<br />

Auszahlungen (-) für die Tilgung von Darlehen anderer Kreditgeber 0,0 -0,7<br />

Zunahme/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten nach KHG -0,2 -0,4<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -17,7 -4,6<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -21,9 56,8<br />

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 145,3 88,5<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 123,4 145,3<br />

31.12.2012 Vorjahr<br />

Zusammenstellung des Finanzmittelfonds Mio. EUR Mio. EUR<br />

Liquide Mittel 118,8 139,1<br />

Wertpapiere des Umlaufvermögens 4,6 6,2<br />

davon mit Verfügungsbeschränkungen:<br />

123,4 145,3<br />

Zweckgebundene Liquide Mittel 3,4 3,1<br />

Zur Sicherung von Darlehen verpfändete Liquide Mittel 3,5 3,5<br />

6,9 6,6<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

43


Augustinum gemeinnützige GmbH<br />

Konzernanhang 2012<br />

Rechnungslegungsgrundsätze<br />

Der Konzernabschluss ist nach den Rechnungslegungsvorschriften<br />

des deutschen Handelsgesetzbuchs aufgestellt. Die<br />

Gliederung von Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

entspricht den §§ 266 und 275 HGB sowie § 42<br />

GmbHG. Entsprechend § 265 Abs. 5 Satz 2 HGB wurden auf<br />

der Passivseite der Bilanz die Posten „B. Sonderposten“ mit den<br />

entsprechenden Untergliederungen sowie „D.1. Wohndarlehen“<br />

und „D.3. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern“<br />

hinzugefügt. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde<br />

nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.<br />

Konsolidierungskreis<br />

In den Konzernabschluss der Augustinum gGmbH sind nach<br />

den Grundsätzen der Vollkonsolidierung neben dem Mutterunternehmen<br />

Augustinum gGmbH alle Tochterunternehmen<br />

einbezogen, bei denen das Mutterunternehmen unmittelbar<br />

oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann und<br />

bei denen es sich nicht um Tochterunternehmen von insgesamt<br />

untergeordneter Bedeutung handelt (vgl. Beteiligungsübersicht).<br />

Auf eine At-Equity-Bewertung der nicht konsolidierten Tochterunternehmen<br />

wurde aufgrund ihrer insgesamt untergeordneten<br />

Bedeutung nach § 311 Abs. 2 HGB verzichtet.<br />

Der Konsolidierungskreis umfasst damit neben dem Mutterunternehmen<br />

wie im Vorjahr insgesamt sechs Gesellschaften.<br />

Konsolidierungsmethoden<br />

Der Konzernabschluss basiert auf den Einzelabschlüssen der<br />

Augustinum gGmbH und der einbezogenen Tochterunternehmen.<br />

Das Geschäftsjahr aller einbezogenen Unternehmen<br />

entspricht dem Kalenderjahr. Die Jahresabschlüsse zum<br />

31. Dezember 2012 aller in den Konzernabschluss einbezogenen<br />

Gesellschaften sind gemäß § 317 HGB geprüft und mit einem<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Buchwertmethode.<br />

Dabei wird der Beteiligungsbuchwert der erworbenen (zugewendeten)<br />

Anteile mit dem Buchwert des anteiligen Eigenkapitals<br />

des Tochterunternehmens zum Zeitpunkt der erstmaligen<br />

Konsolidierung verrechnet. Die sich aus den Kapitalkonsolidierungen<br />

ergebenden passivischen Unterschiedsbeträge wurden<br />

zwischenzeitlich nach § 309 Abs. 2 HGB vereinnahmt und im<br />

Wesentlichen in die Gewinnrücklagen eingestellt.<br />

44 Konzernanhang<br />

Bei der Schuldenkonsolidierung wurden die Forderungen und<br />

Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen<br />

Unternehmen gegeneinander verrechnet.<br />

Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Geschäften<br />

wurden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung eliminiert.<br />

Zwischenergebnisse aus konzerninternen Lieferungen und<br />

Leistungen wurden wegen untergeordneter Bedeutung für die<br />

Ertragslage des Konzerns nicht eliminiert.<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Alle einbezogenen Jahresabschlüsse wurden grundsätzlich nach<br />

den bei der Augustinum gGmbH einheitlich angewendeten<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.<br />

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände<br />

– vorwiegend Software – werden zu Anschaffungskosten aktiviert<br />

und planmäßig linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer<br />

(in der Regel 3 bis 5 Jahre) abgeschrieben.<br />

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten,<br />

vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.<br />

Sofern erforderlich, werden außerplanmäßige Abschreibungen<br />

vorgenommen. Bei unentgeltlich zugewendeten Anlagegegenständen<br />

entsprechen, mit Ausnahme der Gesellschaftsanteile,<br />

die Anschaffungskosten den Zeitwerten im Zuwendungszeitpunkt.<br />

Das Sachanlagevermögen wird entsprechend dem Nutzungsverlauf<br />

linear abgeschrieben. Die Abschreibung der Gebäude<br />

erfolgt in der Regel mit 2 % p.a. Ausgaben für Instandsetzungen<br />

und Modernisierungen der Gebäude werden grundsätzlich als<br />

Aufwendungen verbucht. Dies gilt auch für die im Zuge der laufenden<br />

Modernisierung der Bewohnerappartements anfallenden<br />

Aufwendungen für die Ausstattung.<br />

Die beweglichen Anlagegegenstände werden konzerneinheitlich<br />

nach der linearen Methode unter Zugrundelegung ihrer wirtschaftlichen<br />

Nutzungsdauer (in der Regel 4 bis 12 Jahre) abgeschrieben.<br />

Der Ansatz der Finanzanlagen erfolgt mit den Anschaffungskosten<br />

bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum<br />

Bilanzstichtag. Unverzinsliche Ausleihungen sind mit dem<br />

Nominalwert angesetzt, da der jeweilige Zinsverlust durch einen<br />

entsprechenden Mietnachlass für die angemieteten Wohnstifte<br />

kompensiert wird.


Die Vorräte sind grundsätzlich zu den Einstandskosten angesetzt;<br />

für Teile der Vorräte sind Festwerte gebildet. Unter den<br />

unfertigen Leistungen werden Fallpauschalenleistungen der Kliniken<br />

für sog. „Überlieger“ abgegrenzt, sie sind entsprechend<br />

dem Grad der Leistungserbringung mit den anteiligen Entgelten<br />

der jeweiligen Fallpauschale bewertet.<br />

Das übrige Umlaufvermögen ist grundsätzlich zu Nominalwerten<br />

angesetzt; erkennbaren Ausfallrisiken wurde durch<br />

die Bildung entsprechender Einzel- und Pauschalwertberichtigungen<br />

Rechnung getragen.<br />

Investitionszuschüsse für das Anlagevermögen werden in den<br />

Sonderposten aus Zuschüssen der öffentlichen Hand und anderer<br />

Zuschussgeber für Investitionszuschüsse im Anlagevermögen<br />

eingestellt und entsprechend den angewandten Abschreibungssätzen<br />

auf die geförderten Gegenstände des Anlagevermögens<br />

ertragswirksam aufgelöst. Die erhaltenen Fördermittel für den<br />

Umbau der erweiterten Realschule München-Moosach wurden<br />

aufgrund des Zusammentreffens von zivilrechtlichem Eigentümer<br />

und Fördermittelgeber und der damit fehlenden Wertausgleichsverpflichtung<br />

direkt von den Herstellungskosten in<br />

Abzug gebracht.<br />

Zuwendungen an die Hilfskassen für die Betreuten sowie die<br />

angefallenen Zinsen bei den Hilfskassen werden bis zu ihrer<br />

bestimmungsgemäßen Verwendung als Sonderposten aus Spenden<br />

ausgewiesen.<br />

Die Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen<br />

Verpflichtungen erfolgte nach dem versicherungsmathematischen<br />

Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit<br />

method) unter Anwendung der Heubeck-Richttafeln (2005 G).<br />

Für die Abzinsung wird der von der Bundesbank veröffentlichte<br />

durchschnittliche Marktzinssatz berücksichtigt, der sich<br />

bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Vermögensgegenstände,<br />

die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger<br />

entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden<br />

aus Altersvorsorgeverpflichtungen dienen, werden mit Pensionsverpflichtungen<br />

verrechnet. Die Bewertung der verrechneten<br />

Vermögensgegenstände erfolgt zum beizulegenden Zeitwert.<br />

Aufwendungen und Erträge aus der Abzinsung werden mit<br />

Aufwendungen und Erträgen der verrechneten Vermögensgegenstände<br />

im Finanzergebnis saldiert.<br />

Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger<br />

kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags<br />

bewertet. Künftige Preis- und Kostensteigerungen im<br />

Zeitpunkt der Erfüllung der Verpflichtung werden berücksichtigt.<br />

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem<br />

Jahr werden mit dem ihrer Laufzeit entsprechenden und von<br />

der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen<br />

Marktzinssatz abgezinst.<br />

Das Wahlrecht, die in Vorjahren gebildeten Rückstellungen für<br />

Instandhaltung gemäß § 249 Abs. 2 HGB a.F. auch nach neuem<br />

Handelsrecht fortzuführen, wurde für die am 31. Dezember<br />

2009 ausgewiesenen Rückstellungen (Mio. EUR 77,2) in Höhe<br />

von Mio. EUR 40,0 wahrgenommen. Von den fortgeführten<br />

Aufwandsrückstellungen sind zum Bilanzstichtag noch<br />

Mio. EUR 21,1 passiviert.<br />

Die Verbindlichkeiten einschließlich der erhaltenen Wohndarlehen<br />

sind mit dem Rückzahlungsbetrag angesetzt.<br />

Das Entgelt für ein Dauernutzungsrecht wurde passivisch abgegrenzt<br />

und wird planmäßig aufgelöst.<br />

Konzernanhang<br />

45


46<br />

Erläuterungen zu einzelnen Posten der Konzernbilanz und<br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(1) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in der Anlage zum<br />

Konzernanhang dargestellt.<br />

(2) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind<br />

ausschließlich unter den sonstigen Vermögensgegenständen mit<br />

Mio. EUR 1,1 (Vorjahr: Mio. EUR 1,0) ausgewiesen.<br />

(3) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung,<br />

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

Die Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

wurden mit den Ansprüchen aus den zur Erfüllung bestimmter<br />

Altersversorgungsverpflichtungen abgeschlossenen Rückdeckungsversicherungen<br />

verrechnet. Der Erfüllungsbetrag in<br />

Höhe von Mio. EUR 6,0 (Vorjahr: Mio. EUR 5,5) wurde auf<br />

Basis des Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Der Bewertung<br />

lagen neben den Heubeck-Richttafeln (2005 G) der von<br />

der Bundesbank veröffentlichte: Marktzins von 5,04 % (Vorjahr<br />

5,14 %) sowie eine jährlich erwartete Lohn- und Gehaltssteigerung<br />

von 1,5 bis 3,5 % beim aktiven Anwärter bzw. ein Rententrend<br />

von 1,5 % zu Grunde.<br />

Der Aktive Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung<br />

in Höhe von Mio. EUR 1,9 (Vorjahr: Mio. EUR 2,0) betrifft den<br />

Betrag, um den die Zeitwerte der Rückdeckungsversicherungen<br />

(Mio. EUR 4,6, Vorjahr: Mio. EUR 4,4), die ausschließlich der<br />

Erfüllung bestimmter Altersvorsorgeverpflichtungen dienen,<br />

die Rückstellungen für diese Pensionsverpflichtungen übersteigen.<br />

In der Gewinn- und Verlustrechnung wurden die entsprechenden<br />

Zinserträge in Höhe von Mio. EUR 0,1 (Vorjahr:<br />

Mio. EUR 0,1 mit den Zinsaufwendungen in Höhe von<br />

Mio. EUR 0,1 (Vorjahr: Mio. EUR 0,1) verrechnet.<br />

Konzernanhang<br />

(4) Sonstige Rückstellungen<br />

Die sonstigen Rückstellungen umfassen folgende Verpflichtungen<br />

bzw. bestehende Risiken:<br />

31.12.2012 Vorjahr<br />

Mio. EUR Mio. EUR<br />

Verpflichtungen aus<br />

Mietverträgen 272,0 111,1<br />

Instandhaltungen (Fortführung<br />

zu § 249 Abs. 2 HGB a. F.) 21,1 27,6<br />

Personal- und Sozialbereich 9,1 8,4<br />

Rechtsangelegenheiten 5,0 4,9<br />

Übrige 13,2 14,3<br />

320,4 166,3<br />

Der Bewertung der im Personal- und Sozialbereich enthaltenen<br />

Jubiläumsrückstellungen lagen der von der Bundesbank veröffentlichte<br />

Marktzins von 4,47 %, jährlich erwartete Lohn- und<br />

Gehaltsteigerungen von 2 % sowie eine erwartete Fluktuation<br />

von 15 % zugrunde.


(5) Verbindlichkeiten<br />

Angaben über Restlaufzeiten, Umfang und Art der Verbindlichkeiten<br />

und deren Besicherung zeigt folgender Verbindlichkeitenspiegel:<br />

(6) Umsatzerlöse<br />

Die ausschließlich im Inland erzielten Umsatzerlöse des Konzerns<br />

entfallen auf die folgenden Bereiche:<br />

(7) Sonstige betriebliche Erträge<br />

Diese enthalten Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen<br />

in Höhe von Mio. EUR 13,8 (Vorjahr: Mio. EUR 31,3) sowie<br />

periodenfremde und karitative Erträge von Mio. EUR 3,5<br />

(Vorjahr: Mio. EUR 4,8).<br />

(8) Personalaufwendungen<br />

In den Sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung<br />

und für Unterstützung sind Aufwendungen für Altersversorgung<br />

von Mio. EUR 6,0 (Vorjahr: Mio. EUR 4,9) enthalten.<br />

(9) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde<br />

und karitative Aufwendungen in Höhe von Mio. EUR 4,3<br />

(Vorjahr: Mio. EUR 7,3) enthalten. Zudem sind darin insbesondere<br />

auch Aufwendungen aus der Zuführung zu den Rückstellungen<br />

in Höhe von Mio. EUR 8,2 (Vorjahr: Mio. EUR 18,1) enthalten.<br />

(10) Zinsergebnis<br />

Durch die nach dem BilMoG vorgeschriebene Abzinsung der<br />

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von größer einem Jahr<br />

ergibt sich ein Zinsaufwand von Mio. EUR 0,3 (Vorjahr: Mio.<br />

EUR 0,3). Die entsprechenden Zinserträge aus der Rückdeckungsversicherung<br />

von Mio. EUR 0,1 (Vorjahr: Mio. EUR 0,1) wurden<br />

im Zinsergebnis saldiert.<br />

(11) Beschäftigte<br />

31.12.2012 Vorjahr<br />

davon mit einer Restlaufzeit davon mit<br />

mehr als einer<br />

1 Jahr Besicherung Restlaufzeit<br />

bis bis über Grundpfand- bis<br />

Gesamt 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre rechte 1 Jahr<br />

Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR<br />

Wohndarlehen 226,5 39,8 159,1 27,6 226,5 39,5<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 16,1 4,5 11,1 0,5 16,1 19,6<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

anderen Kreditgebern 5,5 2,2 1,9 1,4 0,9 1,3<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 13,2 13,2 0,0 0,0 0,0 11,4<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 1,4 1,4 0,0 0,0 0,0 1,1<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 7,8 7,8 0,0 0,0 0,0 7,4<br />

270,5 68,9 172,1 29,5 243,5 80,3<br />

(Vorjahr) (283,3) (80,3) (174,4) (28,6) (261,4)<br />

2012 Vorjahr<br />

Mio. EUR Mio. EUR<br />

Leben im Alter 241,7 236,4<br />

Pädagogische Einrichtungen 44,5 44,1<br />

Kliniken 27,9 28,3<br />

314,1 308,8<br />

Die Sonstigen Verbindlichkeiten enthalten mit Mio. EUR 1,6 (Vorjahr:<br />

Mio. EUR 1,4) Verbindlichkeiten aus Steuern und wie im Vorjahr<br />

keine Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.<br />

Im Jahresdurchschnitt waren im Konzern 4.247 (Vorjahr: 4.364)<br />

Arbeitnehmer beschäftigt.<br />

Konzernanhang<br />

47


Beteiligungsübersicht zum 31. Dezember 2012<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Konzernanteil Eigenkapital Jahresergebnis<br />

am 31.12.2012 2012<br />

Kapital Mio. EUR Mio. EUR<br />

Mutterunternehmen<br />

Augustinum gGmbH, München<br />

Konsolidierte Tochterunternehmen<br />

1 Augustinum Wohnstifte gGmbH, München 100,0 % 182,2 35,9<br />

2 Collegium Augustinum gGmbH, München 100,0 % 32,1 0,6<br />

3 Augustinum Pflege gGmbH, München 100,0 % 9,5 1,3<br />

4 SchulCentrum Augustinum gGmbH, München 100,0 % 3,8 -0,3<br />

5 Augustinum Service Gesellschaft mbH, München 100,0 % 5,0 0,4<br />

6 Clarus Gebäudereinigungs- und Dienstleistungs GmbH, München 100,0 % 4,4 0,3<br />

Nicht konsolidierte Tochterunternehmen<br />

§ 296 Abs. 2 HGB<br />

1 clinicmanagement Evangelischer Krankenhäuser GmbH, München 100,0 % 0,1 0,0<br />

2 Nashorn Verlag GmbH, München 100,0 % 0,0 0,0<br />

3 HPCA – Wohnheim GmbH, München 100,0 % 0,1 0,0<br />

Nicht konsolidierte Tochterunternehmen,<br />

wegen fehlender Beherrschungsmöglichkeit<br />

1 DFD Grundstücksvermietungsgesellschaft mbH & Co.<br />

Objekt Heidelberg, Jaspersstraße KG 99,0 % 0,0 0,0<br />

2 RAMONIA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co.<br />

Objekte Kleinmachnow/Mölln KG, Düsseldorf (Abschluss zum 31.12.2011) 99,4 % -4,8 -0,9<br />

3 MOLWORUM Vermietungsgesellschaft mbH & Co.<br />

Objekt Ottensen KG, Düsseldorf 99,0 % -1,7 -0,2<br />

4 MOLWALLA Vermietungsgesellschaft mbH & Co.<br />

Objekt Schweinfurt KG, Düsseldorf 99,0 % -1,4 -0,2<br />

5 MOLARISSA Vermietungsgesellschaft mbH & Co.<br />

Objekt Detmold KG, Düsseldorf 99,0 % -1,8 -0,3<br />

48 Konzernanhang


Sonstige Angaben<br />

(1) Haftungsverhältnisse<br />

Bürgschaftsverpflichtungen: Mio. EUR 0,0 (Vorjahr: Mio. EUR 1,1)<br />

(2) Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die finanziellen Verpflichtungen aus begonnenen Investitionsvorhaben<br />

lagen im geschäftsüblichen Rahmen. Die wesentlichen<br />

Verpflichtungen aus am Bilanzstichtag bereits abgeschlossenen<br />

Mietverträgen für Wohnstifte betragen für 2013 Mio. EUR 53,4.<br />

Der Jahresbetrag steigt bis 2035 geschätzt auf Mio. EUR 64,5, sinkt<br />

in den Jahren 2036 bis 2041 von Mio. EUR 61,8 auf Mio. EUR 38,9<br />

und beträgt 2042 noch Mio. EUR 9,7.<br />

(3) Abschlussprüfungsleistungen<br />

Für Abschlussprüfungsleistungen im Konzern wurde im<br />

Geschäftsjahr 2012 ein Gesamtaufwand von Mio. EUR 0,3<br />

erfasst. Darüber hinaus wurden vom Abschlussprüfer keine<br />

weiteren Leistungen für uns erbracht.<br />

(4) Angaben zur Geschäftsführung und zum Aufsichtsrat<br />

Geschäftsführer<br />

· Prof. Dr. Markus Rückert, München<br />

· Kurt Wilkin, München<br />

Die Bezüge der Geschäftsführer der Muttergesellschaft für die<br />

Tätigkeit als Geschäftsführer der Augustinum gGmbH betrugen<br />

im Geschäftsjahr 2012 Mio. EUR 0,5.<br />

Aufsichtsrat<br />

· Senator Artur Maccari, Biberach, Rechtsanwalt<br />

(Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />

· Hans Günther Bonk, München,<br />

Managing Director Assenagon GmbH<br />

(Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />

· Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Freiburg,<br />

Lehrstuhl für Finanzwissenschaft,<br />

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg<br />

(Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats)<br />

· Hans Gundel, Schweinfurt,<br />

Vorsitzender der Konzern-Mitarbeitervertretung<br />

· Prof. Johanna Haberer, Erlangen,<br />

Lehrstuhl für christliche Publizistik<br />

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

· Annegrethe Stoltenberg, Hamburg,<br />

Landespastorin, Leiterin des Diakonischen Werkes Hamburg<br />

Die Gesamtbezüge der Aufsichtsratsmitglieder betrugen im<br />

Geschäftsjahr 2012 Mio. EUR 0,1.<br />

München, den 31. Mai 2013<br />

Prof. Dr. Markus Rückert Kurt Wilkin<br />

Geschäftsführer der Geschäftsführer der<br />

Augustinum gGmbH Augustinum gGmbH<br />

Konzernanhang<br />

49


50<br />

Konzern-Anlagennachweis für das Geschäftsjahr 2012<br />

I. Immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

Entwicklung der Anfangsbilanzwerte/Anschaffungs-/Herstellungskosten<br />

1.1.2012 Zugang Umbuchung Abgang 31.12.2012<br />

EUR EUR EUR EUR EUR<br />

Entgeltlich erworbene<br />

Software 2.194.409,17 124.874,85 0,00 21.666,43 2.297.617,59<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten einschließlich<br />

der Bauten auf fremden<br />

Grundstücken 363.446.349,72 7.495.000,00 0,00 140.172.999,23 230.768.350,49<br />

2. Technische Anlagen 3.280.738,17 0,00 -32.235,40 17.429,10 3.231.073,67<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 73.517.723,94 5.418.531,19 32.235,40 1.892.962,57 77.075.527,96<br />

4. Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau 113.767,11 62.176,17 0,00 0,00 175.943,28<br />

III. Finanzanlagen<br />

440.358.578,94 12.975.707,36 0,00 142.083.390,90 311.250.895,40<br />

1. Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen 107.284,49 0,00 0,00 0,00 107.284,49<br />

2. Beteiligungen 37.500,00 0,00 0,00 25.000,00 12.500,00<br />

3. Ausleihungen an Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungs-<br />

verhältnis besteht 7.044.452,26 0,00 0,00 266.664,00 6.777.788,26<br />

4. Sonstige Ausleihungen 283.903.253,86 280.000.000,00 0,00 0,00 563.903.253,86<br />

Konzernanhang / Anlage<br />

291.092.490,61 280.000.000,00 0,00 291.664,00 570.800.826,61<br />

733.645.478,72 293.100.582,21 0,00 142.396.721,33 884.349.339,60


Entwicklung der Abschreibungen Buchwerte<br />

Abschreibungen Entnahme<br />

des für<br />

1.1.2012 Geschäftsjahres Umbuchung Abgänge 31.12.2012 31.12.2012 Vorjahr<br />

EUR EUR EUR EUR EUR EUR Mio. EUR<br />

1.769.246,14 174.508,26 0,00 21.663,92 1.922.090,48 375.527,11 0,4<br />

145.990.289,17 4.280.332,89 0,00 62.662.500,65 87.608.121,41 143.160.229,08 217,5<br />

3.272.011,56 366,00 -32.234,40 9.086,00 3.231.057,16 16,51 0,0<br />

54.939.261,86 4.715.401,24 32.234,40 1.619.237,58 58.067.659,92 19.007.868,04 18,6<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 175.943,28 0,1<br />

204.201.562,59 8.996.100,13 0,00 64.290.824,23 148.906.838,49 162.344.056,91 236,2<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 107.284,49 0,1<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 12.500,00 0,0<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6.777.788,26 7,1<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 563.903.253,86 283,9<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 570.800.826,61 291,1<br />

205.970.808,73 9.170.608,39 0,00 64.312.488,15 150.828.928,97 733.520.410,63 527,7<br />

Konzernanhang / Anlage<br />

51


Augustinum gemeinnützige GmbH<br />

Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />

52 Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />

Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Konzernergebnis / Eigenkapital<br />

-vortrag<br />

Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR<br />

31.12.2003 5,0 20,2 64,4 8,6 98,2<br />

Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 4,1 4,1<br />

31.12.2004 5,0 20,2 64,4 12,7 102,3<br />

Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,0 5,0<br />

31.12.2005 5,0 20,2 64,4 17,7 107,3<br />

Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,4 5,4<br />

31.12.2006 5,0 20,2 64,4 23,1 112,7<br />

Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,7 5,7<br />

31.12.2007 5,0 20,2 64,4 28,8 118,4<br />

Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,7 5,7<br />

31.12.2008 5,0 20,2 64,4 34,5 124,1<br />

Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,5 5,5<br />

31.12.2009 5,0 20,2 64,4 40,0 129,6<br />

Verschmelzung<br />

Philadelphischer Ring e.V.<br />

auf die Augustinum gGmbH 0,0 0,3 0,0 0,0 0,3<br />

Erstanwendung des BilMoG 0,0 0,0 37,2 0,0 37,2<br />

Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 5,8 5,8<br />

31.12.2010 5,0 20,5 101,6 45,8 172,9<br />

Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 37,8 37,8<br />

31.12.2011 5,0 20,5 101,6 83,6 210,7<br />

Konzernergebnis 0,0 0,0 0,0 38,4 38,4<br />

31.12.2012 5,0 20,5 101,6 122,0 249,1


Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den von der Augustinum gemeinnützige GmbH, München, aufgestellten Konzernabschluss –<br />

bestehend aus Bilanz, Gewinn und Verlustrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel –<br />

und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung<br />

von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in<br />

der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von<br />

uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach<br />

ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />

des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung<br />

und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens- , Finanz- und Ertragslage wesentlich<br />

auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden<br />

die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns<br />

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit<br />

des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die<br />

Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung<br />

des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der<br />

wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />

und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss<br />

der Augustinum gemeinnützige GmbH, München, den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens- , Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in<br />

Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns<br />

und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

München, den 31. Mai 2013<br />

Deloitte & Touche GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

(Löffler) (Argyrakis)<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

53


Wohnstifte<br />

Augustinum Ammersee<br />

Direktorin: Beatrice Wilgo-Schima<br />

Am Augustinerberg 1, 86911 Dießen<br />

Telefon 088 07 / 70-0<br />

Augustinum Aumühle<br />

Direktor: Dr. Christian Bendrath<br />

Mühlenweg 1, 21521 Aumühle<br />

Telefon 041 04 / 691-0<br />

Augustinum Bad Neuenahr<br />

Direktorin: Caroline Hillesheim<br />

Am Schwanenteich 1,<br />

53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

Telefon 026 41 / 81-1<br />

Augustinum Bad Soden<br />

Direktor: Frank Peters<br />

Georg-Rückert-Straße 2, 65812 Bad Soden<br />

Telefon 061 96 / 201-0<br />

Augustinum Bonn<br />

Direktor: Stephan Mönning<br />

Römerstraße 118, 53117 Bonn<br />

Telefon 02 28 / 556-1<br />

Augustinum Braunschweig<br />

Direktor: Johannes Weigl<br />

Am Hohen Tore 4A, 38118 Braunschweig<br />

Telefon 05 31 / 808-0<br />

Augustinum Detmold<br />

Direktor: Dietmar Stallein<br />

Römerweg 9, 32760 Detmold-Hiddesen<br />

Telefon 052 31 / 984-0<br />

Augustinum Dortmund<br />

Direktorin: Dina Horn<br />

Kirchhörder Straße 101, 44229 Dortmund<br />

Telefon 02 31 / 73 81-0<br />

Augustinum Essen<br />

Direktor: Stefan Zens<br />

Renteilichtung 8-10, 45134 Essen<br />

Telefon 02 01 / 431-1<br />

Augustinum Freiburg<br />

Direktorin: Susanne Kiefer<br />

Weierweg 10, 79111 Freiburg<br />

Telefon 07 61 / 47 85-0<br />

Augustinum Hamburg<br />

Direktorin: Regina Wambach<br />

Neumühlen 37, 22763 Hamburg<br />

Telefon 040 / 391 94-0<br />

Augustinum Heidelberg<br />

Direktor: Klaus-Peter Erpel<br />

Jaspersstraße 2, 69126 Heidelberg<br />

Telefon 062 21 / 388-1<br />

54<br />

Augustinum Kassel<br />

Direktor: Ludwig Graf zu Solms-Laubach<br />

Im Druseltal 12,<br />

34131 Kassel-Bad Wilhelmshöhe<br />

Telefon 05 61 / 93 64-0<br />

Augustinum Kleinmachnow<br />

Direktor: Bernhard Benne<br />

Erlenweg 72, 14532 Kleinmachnow<br />

Telefon 03 32 03 / 56-0<br />

Augustinum Meersburg<br />

Direktor: Thomas Götz<br />

Kurallee 18, 88709 Meersburg<br />

Telefon 075 32 / 44 26 -0<br />

Augustinum Mölln<br />

Direktor: Achim Tobola<br />

Sterleyer Straße 44, 23879 Mölln<br />

Telefon 045 42 / 81-1<br />

Augustinum München-Neufriedenheim<br />

Direktor: Thomas Müller<br />

Stiftsbogen 74, 81375 München<br />

Telefon 089 / 70 96-0<br />

Augustinum München-Nord<br />

Direktorin: Elke Schmidt<br />

Weitlstraße 66, 80935 München<br />

Telefon 089 / 38 58-0<br />

Augustinum Roth<br />

Direktor: Uwe Pihsowotzki<br />

Am Stadtpark 1, 91154 Roth<br />

Telefon 091 71 / 805-0<br />

Augustinum Schweinfurt<br />

Direktorin: Beatrix Sauer<br />

Ludwigstraße 16, 97421 Schweinfurt<br />

Telefon 097 21 / 724-0<br />

Augustinum Stuttgart-Killesberg<br />

Direktorin: Petra Hellenthal<br />

Oskar-Schlemmer-Straße 5, 70191 Stuttgart<br />

Telefon 07 11 / 585 31-0<br />

Augustinum Stuttgart-Sillenbuch<br />

Direktor: Markus Burgmeier<br />

Florentiner Straße 20, 70619 Stuttgart<br />

Telefon 07 11 / 47 02-0<br />

Augustinum Überlingen<br />

Direktorin: Sylvia Kruse-Baiker<br />

Mühlbachstraße 2, 88662 Überlingen<br />

Telefon 075 51 / 940-0<br />

Behütende Häuser<br />

Itzel-Sanatorium<br />

Leiterinnen: Karin Schmitz, Brigitte Kohl<br />

Julius-Vorster-Straße 10,<br />

53227 Bonn-Oberkassel<br />

Telefon 02 28 / 97 05-0<br />

Sanatorium Augustinum Schwindegg<br />

Leiter: Robert Winkler, Ralf van den Dolder<br />

Rimbachstraße 20, 84419 Schwindegg<br />

Telefon 080 82 / 939-0


Klinik<br />

Klinik Augustinum München<br />

Fachklinik für Innere Medizin<br />

Wolkerweg 16, 81375 München<br />

Telefon 089 / 70 97-0<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Prof. Dr. Matthias Blumenstein<br />

Kardiologie<br />

Chefarzt: Prof. Dr. Michael Block<br />

Gastroenterologie<br />

Chefarzt: PD Dr. Tilman Gerlach<br />

Nephrologie<br />

Chefarzt: Prof. Dr. Matthias Blumenstein<br />

Röntgen<br />

Leitender Arzt: PD Dr. Ulrich Linsenmaier<br />

(in Kooperation mit dem Krankenhaus<br />

Pasing)<br />

Pflegedienstleitung<br />

Elke Schauerte<br />

Verwaltungsdirektorin<br />

Angela Benne<br />

Die Augustinum Gruppe<br />

Augustinum Stiftung<br />

Vorstand und Kuratorium<br />

SchulCentrum Augustinum<br />

Samuel-Heinicke-Realschule<br />

Schulleiterin: Claudia Weber<br />

In den Kirschen 1, 80992 München<br />

Telefon 089 / 179 05-0<br />

Samuel-Heinicke-Fachoberschule<br />

Schulleiter: Reinhard Römer<br />

Dachstraße 19, 81243 München<br />

Telefon 089 / 829 900-0<br />

Evangelisches Studienheim Augustinum<br />

Internatsleiter: Hermann Schiedel<br />

Internate:<br />

Dachstraße 19, 81243 München<br />

Telefon 089 / 829 900-0<br />

In den Kirschen 1, 80992 München<br />

Telefon 089 / 179 05-0<br />

Landschulheim Elkofen<br />

Schulleiterin: Gudrun Tischner-Remington<br />

Internatsleiter: Norbert Thomas<br />

Leitenstraße 2, 85567 Grafing bei München<br />

Telefon 080 92 / 232 12-0<br />

Augustinum gemeinnützige GmbH<br />

Heilpädagogisches Centrum Augustinum und Hauptverwaltung<br />

Collegium<br />

Augustinum<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Betrieb Wohnstifte<br />

Mitgliedschaften<br />

Augustinum<br />

Service GmbH<br />

Küche und Service<br />

Augustinum<br />

Wohnstifte<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Wohnstifte Immobilien<br />

Sanatorien Immobilien<br />

Betrieb Klinik<br />

Betrieb Sanatorien<br />

Clarus GmbH<br />

Reinigung<br />

Heilpädagogisches Centrum<br />

Augustinum<br />

Otto-Steiner-Schule<br />

Schulleiterin: Adelheid Trunsky-Wagner<br />

Rainfarnstraße 44, 80933 München<br />

Telefon 089 / 312 10-220<br />

Tagesstätte<br />

Dienststellenleiterin: Margit Linn<br />

Rainfarnstraße 44, 80933 München<br />

Telefon 089 / 312 10-210<br />

Frühförderstelle<br />

Dienststellenleiter: Norbert Selleneit<br />

Dülferstraße 68, 80995 München<br />

Telefon 089 / 312 89 54-0<br />

Werkstätten / Förderstätten<br />

Dienststellenleiterin: Jutta Simon<br />

Hirschplanallee 2, 85764 Oberschleißheim<br />

Telefon 089 / 315 81-0<br />

Fax 089 / 315 16-78<br />

Bildungswerk<br />

Dienststellenleiter: Alfons Bone-Winkel<br />

Hirschplanallee 2, 85764 Oberschleißheim<br />

Telefon 089 / 315 81-159<br />

Wohnen<br />

Dienststellenleiter: Josef Schillhuber<br />

Ratkisstraße 3, 80933 München<br />

Telefon 089 / 312 142-0<br />

Augustinum<br />

Pflege<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Pflege in Wohnstiften<br />

SchulCentrum<br />

Augustinum<br />

gemeinnützige GmbH<br />

Schulen<br />

Internate<br />

Das Augustinum ist Mitglied im Diakonischen Werk der evangelischen Kirche, im Verband diakonischer<br />

Dienstgeber in Deutschland (VdDD) und in der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw).<br />

55


www.augustinum-gruppe.de

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