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Die römischen Löffel aus Augst und Kaiseraugst - Augusta Raurica

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GEOCHEM- LfìB UNIU. BSL 14/7/82<br />

1967.1 25-.10 K2+AL,14/7/82<br />

12 13 14 15<br />

ENERGIE (KEU)<br />

Abb. 30 EDS-XRF Spektrogramm der Rückstände am Eingusstrichter der Marmorform Abb. 12; Taf. 32,1.<br />

ne geänderte zeitliche Zuordnung denkbar (vgl. S.<br />

14). Aus organisatorisch-technischen Gründen empfahl<br />

sich aber eine Umstellung des Katalogs nicht.<br />

<strong>Die</strong> frühen <strong>Augst</strong>er <strong>Löffel</strong> bestehen zu einem überwiegenden<br />

Teil <strong>aus</strong> Bronzen <strong>und</strong> Messingen (Materialklassen<br />

2 <strong>und</strong> 3), <strong>aus</strong> Legierungen, deren Schmelzpunkt<br />

verhältnismässig hoch ist:<br />

Schmelzpunkt von Legierungen <strong>aus</strong> zwei Metallen<br />

(nach Handbook of Chemistry and Physics, ed.<br />

1980/81):<br />

Kupfer 1083 °C<br />

Zink 419°C<br />

Zinn 232 °C<br />

Blei 327 °C<br />

Rotmessing 996 °C<br />

Gelbmessing 932 °C<br />

Messing (Cu 90 ZnlO) 1040 °C<br />

(Cu 80 Zn20) 995 °C<br />

Bronze (Cu 90 SnlO) 1005 °C<br />

(Cu 80 Sn20) 890 °C<br />

(Cu 70 Sn30) 755 °C<br />

<strong>Die</strong> Schmelztemperatur von drei <strong>und</strong> mehr Legierungspartnern<br />

kann von den oben angeführten sehr<br />

verschieden sein; Literatur angaben hierüber sind jedoch<br />

nicht leicht erhältlich. Auch blieben eigene<br />

Schmelzversuche mit kleinen Mengen von Metallpulvern<br />

(Cu-Sn-Pb + Zn), aber auch mit Legierungen als<br />

Ausgangsmaterial erfolglos. Neuere Angaben über<br />

das ternäre System Cu-Sn-Pb zeigen nach fre<strong>und</strong>licher<br />

Mitteilung von Dr. K. Camenisch, Metall werke<br />

AG Dornach, für Legierungen, bestehend <strong>aus</strong> r<strong>und</strong><br />

20% Cu, 50% Sn <strong>und</strong> 30% Pb, eine minimale<br />

Schmelztemperatur von 600 bis 650° C: der Schwerpunkt<br />

der <strong>Augst</strong>er Zinn-Bleilegierungen scheint in<br />

diesem Bereich zu liegen (vgl. Abb. 28).<br />

Zwei Gründe mögen für die Verwendung derartiger<br />

Legierungen gesprochen haben: einmal der verhältnismässig<br />

tiefe Schmelzpunkt <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Einsparung an Installations- <strong>und</strong> Energiekosten,<br />

<strong>und</strong> zum andern die Möglichkeit, kostbares Messing<br />

bzw. teure Bronze mit billigerem Blei zu strecken.<br />

Einigermassen schwer erklärbar ist aber die offensichtliche<br />

Seltenheit derartiger Zinn-Bleianalysen in<br />

der Literatur. <strong>Die</strong> gr<strong>und</strong>sätzlichen Schwierigkeiten<br />

der zerstörungsfreien Materialanalyse bzw. die relative<br />

Seltenheit von publizierten Daten überhaupt mag<br />

die Ursache sein.<br />

Zur Erklärung der besonderen Zusammensetzung<br />

von Materialklasse 5 käme vielleicht auch eine Be-

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