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Regionen in Nordrhein-Westfalen Band 2 ... - Aschendorff

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180<br />

hung der Mühlenwehre hatte nur für kurze<br />

Zeit Bedeutung. 1860 siedelte sich mit<br />

dem L<strong>in</strong>hoffschen Eisenwerk e<strong>in</strong> größeres<br />

eisenverarbeitendes Unternehmen an, 1875<br />

wurde daraus die „Westfälische Union“,<br />

die bis 1974 den Süden der Stadt prägte.<br />

1905 kam im Norden der Stadt die Königlich<br />

Preußische Artilleriewerkstatt h<strong>in</strong>zu.<br />

Aus der Laternenfabrik Sally W<strong>in</strong>dmüllers<br />

entstand die Westfälische Metall<strong>in</strong>dustrie,<br />

aus der die heutige Hella hervorgegangen<br />

ist. Den Zweiten Weltkrieg selbst überstand<br />

Lippstadt – anders als Soest und Paderborn<br />

– weitgehend unbeschadet. Nahe der Stadt<br />

schlossen sich am 1. April 1945 die nördlich<br />

und südlich des Ruhrgebietes vorrückenden<br />

alliierten Truppen zusammen und schlossen<br />

damit den Ruhrkessel. Die kaum beschädigte<br />

Stadt hatte nach Kriegsende zahlreiche<br />

Flüchtl<strong>in</strong>ge und Vertriebene aufzunehmen,<br />

was die weitere Entwicklung prägen sollte.<br />

In den 1960er- und 1970er-Jahren versuchte<br />

sich Lippstadt mit den Mitteln der Altstadtsanierung<br />

zur modernen Mittelstadt umzubauen,<br />

was viel historische Bausubstanz<br />

Lippstadt<br />

Ru<strong>in</strong>e der „Kle<strong>in</strong>en Marienkirche“<br />

im Stadtzentrum, ehemals Teil des<br />

August<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nenklosters<br />

gekostet hat. 1975 verlor Lippstadt<br />

den Kreissitz, wurde jedoch durch<br />

E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dungen großzügig entschädigt.<br />

Die Innenstadt wurde 1960<br />

durch den Bau der Umgehungsstraße<br />

vom Durchgangsverkehr entlastet, e<strong>in</strong><br />

R<strong>in</strong>g aus Tangenten im Innenstadtbereich<br />

brachte weitere Entlastung. Mit<br />

se<strong>in</strong>en <strong>in</strong>ternational aktiven Großunternehmen<br />

ist Lippstadt bis heute e<strong>in</strong><br />

Zentrum des verarbeitenden Gewerbes<br />

geblieben. Auf dieser Basis konnte<br />

sich die Stadt zu e<strong>in</strong>em regionalen<br />

Zentrum mit hoher Lebensqualität<br />

entwickeln.<br />

Sehenswürdigkeiten<br />

Prägend für das Stadtbild ist die evangelische<br />

Marien-Kirche im Zentrum<br />

– alle<strong>in</strong> schon wegen der barocken<br />

Zwiebelhaube des Turmes, die allerd<strong>in</strong>gs<br />

erst 1684 aufgesetzt wurde.<br />

Der Ursprungsbau wurde um 1222 geweiht,<br />

1478 bis 1506 wurde e<strong>in</strong> das Mittelschiff<br />

weit überragender Chor angefügt. Im Innern<br />

ist vor allem das spätgotische, turmartige<br />

Sakramentshaus zu erwähnen.<br />

Der um 1150 entstandene Turm der Nikolaikirche<br />

ist das älteste Gebäude der Stadt;<br />

das ab 1193 erstellte Langhaus wurde 1871<br />

abgerissen und durch e<strong>in</strong>en großen Neubau<br />

ersetzt. E<strong>in</strong>e weitere Pfarrkirche <strong>in</strong> der<br />

Stadt war die Jacobi-Kirche an der Langen<br />

Straße, e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Hallenkirche aus dem 13.<br />

Jahrhundert mit e<strong>in</strong>em starken Wehrturm,<br />

seit 1755 ebenfalls mit barockem Turmhelm.<br />

Seit 2007 wird sie für Konzerte und andere<br />

kulturelle Veranstaltungen genutzt.<br />

Bald nach der Stadtgründung stiftete<br />

Bernhard II. e<strong>in</strong>en Teil se<strong>in</strong>es Besitzes zum<br />

Bau e<strong>in</strong>es August<strong>in</strong>er<strong>in</strong>nenklosters. Der um<br />

1190 begonnene Kirchenbau wurde erst<br />

<strong>in</strong> gotischer Zeit vollendet. 1831 musste<br />

die Kirche wegen Baufälligkeit geschlossen<br />

werden, die Gewölbe wurden abgetragen.<br />

Wenige Jahre später wurde die Ru<strong>in</strong>e als<br />

besonders romantischer Ort entdeckt und ist

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