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Regionen in Nordrhein-Westfalen Band 2 ... - Aschendorff

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Lippstadt<br />

Blick durch e<strong>in</strong>e der Gassen auf<br />

den Turm der Marienkirche<br />

te Wappen geht zurück auf das seit<br />

dem 13. Jahrhundert belegte Stadtsiegel,<br />

während das alte Stadtwappen<br />

eigentlich nur die Rose als Wappen<br />

des ehemaligen Landesherrn<br />

zeigte. Mauern und Türme verweisen<br />

auf das Stadtrecht.<br />

Aus der Ortsgeschichte<br />

Die Edelherren zur Lippe besaßen<br />

schon im 12. Jahrhundert im heutigen<br />

Stadtgebiet Besitzungen, 1140<br />

gründeten sie das Kloster <strong>in</strong> Cappel.<br />

Die ihnen unterstehende Marktsiedlung<br />

(im Bereich des heutigen<br />

Nikolaiviertels) wurde 1179 im Sächsischen<br />

Krieg weitgehend zerstört.<br />

Etwa 1184 erhielt Graf Bernhard II.<br />

vom Kaiser die Genehmigung zur<br />

Gründung e<strong>in</strong>er Stadt, um 1185<br />

entstand daraufh<strong>in</strong> „Lippe“ als<br />

erste planmäßig gegründete Stadt<br />

<strong>in</strong> <strong>Westfalen</strong>. 1229 wurde die Stadtfl<br />

äche vergrößert, die Siedlungen<br />

außerhalb der ersten Wälle wurden<br />

e<strong>in</strong>bezogen. Um 1220 erhielt Lippe<br />

Stadtrechte, etwa 1222 wurde die Hauptkirche<br />

St. Marien geweiht; 1292 war die erste<br />

Stadtmauer vollendet. Lippstadt entwickelte<br />

sich zu e<strong>in</strong>er überregional bedeutenden<br />

Handelsstadt, die der Hanse angehörte und<br />

eigene Münzen prägte. Im Zusammenhang<br />

mit den Erbstreitigkeiten im Hause Lippe<br />

wurde die Stadt 1376 an die Grafschaft<br />

Mark verpfändet, die 1445 den Lippern die<br />

Hälfte als Gegenleistung für ihre Unterstützung<br />

<strong>in</strong> der Soes ter Fehde zurückgab. Da<br />

das Pfand nicht ausgelöst wurde, teilten sich<br />

Lippe und Mark (bzw. später Brandenburg-<br />

Preußen) die Herrschaft, diese „Samtherrschaft“<br />

(Kondom<strong>in</strong>ium) sollte bis 1851<br />

andauern. Die Reformation fand <strong>in</strong> der Stadt<br />

früh Zuspruch, 1524 predigte der <strong>in</strong> Wittenberg<br />

ausgebildete Johannes Westermann die<br />

neue Lehre. 1531 vertrieben Lutheraner und<br />

Zünfte die altgläubigen Ratsherren, mussten<br />

sich 1535 dem Druck der Landesherren<br />

aber beugen und den alten Zustand wieder-<br />

179<br />

herstellen. Erst nachdem die Landesherren<br />

selbst die Reformation e<strong>in</strong>geführt hatten,<br />

wurde auch die Stadt wieder protestantisch.<br />

Im Dreißigjährigen Krieg nutzten abwechselnd<br />

braunschweigische und kaiserliche<br />

Truppen die Stadt als Stützpunkt. 1623 begann<br />

e<strong>in</strong> massiver Ausbau der Befestigungsanlagen<br />

– für etwa e<strong>in</strong> Jahrhundert wurde<br />

Lippstadt zur stärksten Festung <strong>Westfalen</strong>s.<br />

1763 wurde der Abbruch der Festung von<br />

Preußen angeordnet, Lippstadt wurde zu<br />

e<strong>in</strong>er mäßig bedeutenden Ackerbürgerstadt.<br />

1850 e<strong>in</strong>igten sich Preußen und Lippe auf<br />

e<strong>in</strong> Ende der Geme<strong>in</strong>schaftsregierung, gegen<br />

e<strong>in</strong>e Entschädigung übernahm Preußen<br />

die Stadt (Cappel und Lipperode blieben bei<br />

Lippe). Im gleichen Jahr erhielt Lippstadt mit<br />

der Eröffnung der Strecke von Hamm nach<br />

Paderborn Anschluss an das Eisenbahnnetz.<br />

Mit der Eisenbahn verlor die erst seit 1819<br />

schiffbare Lippe wieder an Bedeutung, der<br />

1830 erbaute Schifffahrtskanal zur Umge-

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