Regionen in Nordrhein-Westfalen Band 2 ... - Aschendorff
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Lippetal<br />
Kreis Soest<br />
Im Tal der Lippe: Die Lippe ist traditionell die<br />
Südgrenze des Münsterlandes. Die 1969 geschaffene<br />
Geme<strong>in</strong>de vere<strong>in</strong>t ganz entgegen<br />
der Tradition Gebiete auf beiden Seiten.<br />
Lippetal: Als Planungsname für den ungewöhnlichen<br />
Zusammenschluss wurde<br />
„Lippetal“ gewählt – mangels ernsthafter<br />
Alternativen blieb es schließlich dabei.<br />
Geografi sche Lage, Verkehrsanb<strong>in</strong>dung<br />
Die Geme<strong>in</strong>de Lippetal liegt im Nordwesten<br />
des Kreises Soest. Das Geme<strong>in</strong>degebiet<br />
grenzt im Nordwesten an Ahlen, im Norden<br />
an Beckum, im Nordosten an Wadersloh<br />
(alle Kreis Beckum), im Osten an Lippstadt,<br />
im Südosten an Bad Sassendorf, im Süden<br />
an Soest und Welver (alle Kreis Soest), im<br />
Westen an die kreisfreie Stadt Hamm. Das<br />
Geme<strong>in</strong>degebiet wird von Ost nach West<br />
von der Lippe durchfl ossen, ganz im Westen<br />
an der Geme<strong>in</strong>degrenze bei Uentrop liegt an<br />
der Lippe mit 62 Metern über NN auch der<br />
niedrigste Punkt im Geme<strong>in</strong>degebiet. Der<br />
Norden der Geme<strong>in</strong>de steigt zu den Beckumer<br />
Bergen an, hier liegt mit 112 Metern<br />
auch der höchste Punkt.<br />
Ganz im Westen durchquert die Autobahn<br />
A 2 (Ruhrgbiet–Hannover) e<strong>in</strong> kurzes Stück<br />
das Geme<strong>in</strong>degebiet; die <strong>in</strong> Lippetal liegende<br />
Anschlussstelle heißt jedoch „Hamm-<br />
Uentrop“. Die B 475 führt auf ihrem Weg<br />
von Beckum nach Soest quer durch das<br />
Geme<strong>in</strong>degebiet und erschließt <strong>in</strong>sbesondere<br />
Lippborg und Oest<strong>in</strong>ghausen; Herzfeld ist<br />
über die gut ausgebaute nördliche Lippeseitenstraße<br />
mit Lippstadt und Hamm verbunden.<br />
Von den e<strong>in</strong>st zahlreichen Kle<strong>in</strong>bahnen<br />
ist nur noch der Abschnitt von Hamm bis<br />
Lipporg übrig, der Museumszwecken dient;<br />
die nächsten Bahnhöfe s<strong>in</strong>d Hamm, Soest<br />
und Lippstadt. Die Regionalbusl<strong>in</strong>ie R 36<br />
verb<strong>in</strong>det Soest mit Herzfeld, die L<strong>in</strong>ie 335<br />
fährt von Beckum aus r<strong>in</strong>gförmig durch<br />
Lippetal. Den Anschluss nach Lippstadt und<br />
Hamm stellen Taxibusl<strong>in</strong>ien her.<br />
175<br />
Wichtige Daten<br />
und Wappen<br />
Die Geme<strong>in</strong>de<br />
Lippetal entstand<br />
am 1. Juli 1969<br />
mit Aufl ösung<br />
der alten Ämter.<br />
Die neue Geme<strong>in</strong>de<br />
übernahm acht<br />
Geme<strong>in</strong>den aus dem Amt<br />
Oest<strong>in</strong>ghausen: He<strong>in</strong>trop-Bün<strong>in</strong>ghausen,<br />
Hovestadt, Hultrop, Krew<strong>in</strong>kel-Wiltrop,<br />
Niederbauer, Nordwald, Oest<strong>in</strong>ghausen und<br />
Schoneberg (Ost<strong>in</strong>ghausen und Bett<strong>in</strong>ghausen<br />
g<strong>in</strong>gen an Bad Sassendorf, Eickelborn<br />
an Lippstadt). H<strong>in</strong>zu kamen aus dem Amt<br />
Borgeln-Schwefe die im Süden gelegene Geme<strong>in</strong>de<br />
Brockhausen; aus dem Amt Beckum<br />
die Geme<strong>in</strong>de Lippborg und aus dem Amt<br />
Liesborn-Wadersloh die Geme<strong>in</strong>de Herzfeld.<br />
Diese Verb<strong>in</strong>dung war ungewöhnlich, gehörten<br />
Lippborg und Herzfeld doch nicht nur zu<br />
verschiedenen Kreisen (Beckum und Soest),<br />
sondern auch zu anderen Regierungsbezirken<br />
(Münster statt Arnsberg) – die Geme<strong>in</strong>de<br />
vere<strong>in</strong>t also Teile des Münsterlands und<br />
der Soester Börde. Das Geme<strong>in</strong>degebiet<br />
umfasst 126,58 Quadratkilometer, davon<br />
s<strong>in</strong>d 74 Prozent landwirtschaftlich genutzt,<br />
15 Prozent Waldfl ächen. Ende 2009 waren<br />
<strong>in</strong> Lippetal 12.612 E<strong>in</strong>wohner registriert,<br />
davon waren 69 Prozent katholisch, 18<br />
Prozent evangelisch, 13 Prozent gehörten<br />
e<strong>in</strong>er anderen oder ke<strong>in</strong>er Konfession an.<br />
Das 1971 geschaffene Wappen zeigt auf<br />
silbernem (weißem) Grund e<strong>in</strong>en schrägen<br />
blauen Wellenbalken und darüber e<strong>in</strong>e goldene<br />
(gelbe) Brücke. Der Wellenbalken steht<br />
für die namensgebende Lippe, die Brücke<br />
symbolisiert den Zusammenschluss der Geme<strong>in</strong>den<br />
beiderseits des Flusses.<br />
Aus der Ortsgeschichte<br />
Der mit Abstand älteste historisch belegte<br />
Ort der Geme<strong>in</strong>de ist Herzfeld, das be-