Regionen in Nordrhein-Westfalen Band 2 ... - Aschendorff
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Ibbenbüren<br />
Die evangelische Christus kirche im<br />
Zentrum von Ibbenbüren<br />
e<strong>in</strong>e Fläche von 108,59 Quadratkilometern,<br />
davon s<strong>in</strong>d 51 Prozent<br />
landwirtschaftlich genutzt, 18<br />
Prozent s<strong>in</strong>d Waldfl ächen. Am 31.<br />
März 2011 verzeichnete Ibbenbüren<br />
52.877 E<strong>in</strong>wohner, davon waren 53<br />
Prozent katholisch, 29 Prozent evangelisch,<br />
18 Prozent anderer oder<br />
ke<strong>in</strong>er Konfession. Ibbenbüren ist<br />
damit nach Rhe<strong>in</strong>e die zweitgrößte<br />
Stadt im Kreis Ste<strong>in</strong>furt.<br />
Das Wappen zeigt auf blauem Grund<br />
e<strong>in</strong>en goldenen (bzw. gelben) Anker,<br />
das Wappen ist gold umrandet. Die<br />
Stadt Ibbenbüren führte bereits seit<br />
dem 18. Jahrhundert e<strong>in</strong>en Anker im<br />
Siegel. Der Anker war zuvor schon<br />
das Wappenbild der Edelherren zu<br />
Ibbenbüren und der Grafschaft L<strong>in</strong>gen,<br />
zu der Ibbenbüren gehörte.<br />
Aus der Ortsgeschichte<br />
Die Anfänge Ibbenbürens geben Anlass<br />
für Spekulationen: E<strong>in</strong>e Urkunde<br />
des Jahres 1348 behauptet, Papst<br />
Leo III. habe hier 799 persönlich<br />
e<strong>in</strong>e Kirche geweiht. Diese Angabe ist wenig<br />
glaubhaft, aber immerh<strong>in</strong> ist es durchaus<br />
möglich, dass hier bereits um 800 e<strong>in</strong>e Missionskirche<br />
errichtet wurde. Der erste verlässliche<br />
Beleg stammt aus dem Jahr 1146,<br />
als der Bischof von Osnabrück dem Kloster<br />
Gertrudenberg E<strong>in</strong>künfte <strong>in</strong> „Hibenburen“<br />
schenkte. 1219 und 1234 wurde Ibbenbüren<br />
als Kirchdorf erwähnt, das zum Mittelpunkt<br />
der umliegenden elf Bauerschaften<br />
wurde. Die Höfe der Umgebung gehörten<br />
überwiegend den Grafen von Tecklenburg,<br />
aber auch das Kloster Herford hatte hier<br />
Rechte. Die 1151 erstmals erwähnten Edelherren<br />
von Ibbenbüren besaßen e<strong>in</strong>e Burg<br />
und e<strong>in</strong>e Mühle. Der Erbe der Edelherren,<br />
Bernhard von Ibbenbüren, wurde 1186 zum<br />
Bischof von Münster gewählt. Drei Jahre<br />
später vermachte er se<strong>in</strong>en Besitz, darunter<br />
auch die um 1150 <strong>in</strong> der Nähe des heutigen<br />
Aasees erbaute Burg, dem mit ihm verwandten<br />
Grafen von Tecklenburg. Die Handwer-<br />
151<br />
kersiedlung neben der Kirche entwickel te<br />
sich um den heutigen Unteren Markt, 1560<br />
wurde die Siedlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Ober- und e<strong>in</strong><br />
Unterdorf mit getrennten Marktplätzen<br />
geteilt. Schon im Spätmittelalter begann<br />
der Ste<strong>in</strong>kohleabbau im nördlich des Ortes<br />
gelegenen Schafberg, für 1490 s<strong>in</strong>d Kohlelieferungen<br />
nach Osnabrück belegt; 1550<br />
wurde auch <strong>in</strong> Uffeln abgebaut. 1493 wurde<br />
zur Versorgung von Familienteilen von der<br />
Grafschaft Tecklenburg die Obergrafschaft<br />
L<strong>in</strong>gen abgespalten, zu der die Kirchspiele<br />
Ibbenbüren, Mett<strong>in</strong>gen, Re cke und Halverde<br />
gehörten. Um e<strong>in</strong>en Verbündeten zu<br />
gew<strong>in</strong>nen, übertrug Graf Nikolaus IV. von<br />
Tecklenburg-Schwer<strong>in</strong> 1526 die Obergrafschaft<br />
dem Herzog von Geldern und ließ sie<br />
sich gleich wieder als Lehen übertragen. Da<br />
Geldern an Kaiser Karl V. fi el, wurde die geplante<br />
Wiedervere<strong>in</strong>igung unmöglich; 1547<br />
ließ der Kaiser das Land erobern, 1555 fi el<br />
es an Spanien. Als Außenposten der Habs-