Arge Grabenstetten Jahresheft - Arbeitsgemeinschaft Höhle und ...

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Seite 156 Jahresheft 2005 überraschend starkem Luftzug aufwartet. An einer Stelle gibt es einen „Bio-Versturz“: Noch ein weiterer eingewaschener Wurzelstrunk und der Gang wäre nur mit Kettensäge befahrbar. 100 m weiter mündet der Gang plötzlich seit- lich in einen großen Tunnel – wir stehen in der Mondil Kol. Ein kleiner Zettel soll die ebenfalls in der Höhle vermessenden Christian, Dan und Schorsch über unser unvermutetes Zusammen- hängen unterrichten, gibt ihnen aber später Anlass zu reichlich abenteuerlichen Klettereien ohne Seil und einem nächtlichen Ausflug in unbekannten Gurmaljanggal-Dschungel. Schließlich drehen sie um und kehren durch altbekannte Eingänge zurück. Die Mondil Kol hat nun die 4 km-Marke überschritten. Samstag, 26.2.05 – Mit Seiltechnik in neue Bachversinkungen Heute soll es zu neuen Bachversinkungen ein km NW von Rongdanggai gehen, die uns Elvis zeigen wird, den wir für unsere Zeit im Dorf als Wasserträger engagiert haben. Nachdem er sonst oft stundenlang mit Kanistern Was- ser vom Fluss heranschleppt, ist der heutige Tag auch für ihn eine Abwechslung. Mit von der Partie sind Thilo, Christian und Christine. Leider liegt die erste Versinkung, die auf den unaussprechlichen Namen Rongdanggai Son- gitcham Rongkol hört, in der Einflugschneise eines Wildbienenschwarms, der sich in einem hohlen Fels vor dem Eingang niedergelassen hat. Christian bezahlt seine Erkundung auch prompt mit einem Stich und berichtet von einem zehn m tiefen Abbruch in einem Raum mit labilem Blockwerk. In Ermangelung eines Seils laufen wir weiter den recht ausgetretenen Pfad nach NW, bis wir die zweite Unaussprechliche errei- chen, die Diwa Chiring Chignap. Sie ist sogar Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten noch etwas ausgespülter als die erste Versinkung, besitzt aber leider ebenfalls einen zehn m tiefen Abbruch als Einstieg. Also zurück zur Schule, Seil geholt und nochmals zur ersten Versinkung gelaufen. Die Keilanker mit dem Petzl Rockpe- cker von Hand zu schlagen erweist sich als lang- wierig, jedenfalls scheint mir ein Spit schneller von Hand gesetzt. Wir brauchen zwei Anker und eine Bandschlinge, um auf den 32 m tiefen Boden der Versinkung zu gelangen, der sich durch eine solide Blockverkeilung auszeichnet. Hier ist leider kein Durchkommen. Wegen der fortgeschrittenen Zeit müssen wir leider auf eine Erkundung der zweiten Versinkung verzichten. Sonntag, 27.2.05 – Die Mondil Kol wird zur Riesenhöhle Nachdem die Mondil Kol noch so viele Fort- setzungen aufweist, wollen heute zwei Gruppen in der Höhle einige Fragezeichen aufarbeiten. Aber auch die Verbindung zur Morasora Kol lockt, die ich gemeinsam mit Christine noch einmal aufsuche. Irgendwie scheinen wir unter- halb des ersten Schachtabstiegs den Luftzug ver- loren zu haben und ich will schon in einen eher unscheinbaren Gang schlufen, als Christine aus einer anderen Passage ruft: „Hier geht’s weiter“. Also schwingen wir in diesem Teil das Maßband, der verrückterweise den Hauptgang überfährt und mit Kluftgängen zu einem flachen Gang mit großen gerundeten Blöcken führt. Zwei Mess- züge später stehen wir in der Wackelblockhalle der Mondil Kol und freuen uns über die neu gewonnene Riesenhöhle, denn mit dem Ankup- peln der Morasora Kol ist das System nun auf über fünf km angewachsen. Auch die anderen sind erfolgreich und am Abend stehen 5,5 km zu Buche. Auf dem Rechner, der mühsam aus der Autobatterie eines Fahrzeugs gespeist wird,
Jahresheft 2005 Seite 157 Abb. 19: Die Teilnehmer der Meghalaya Expedition 2005 (Bild: Herbert Jantschke) zeigt sich ein verwirrendes Bild überlagernder Striche – ein höchst komplexes Gangsystem! Montag, 28.2.05 Heute wollen die meisten den letzten Tag in Rongdanggai genießen und planen nur kleinere Touren. Thilo, Christine und ich machen einen Fototrip in die Mondil Kol via die neue Verbin- dung zur Morasora Kol. Simon, Dan und Julien sind noch fleißig und hängen einen Schacht- einstieg am rechten Flussufer des Morasora an die Morasora Kol an („Morasora Kol Pothole Entrance“). Das System ist damit auf 5,8 km vermessen, verfügt über acht Eingänge und ist die mit Abstand längste Höhle der West Khasi Hills. Einige Fragezeichen bleiben noch offen, die jedoch vermutlich keine wesentlichen Ver- änderungen im Gesamtbild des Systems bringen werden. Am interessantesten ist ein zweiter Ein- gang in der Gurmaljanggal-Doline. Ebenso wie die lange Zeit der Anreise möchte ich auch die ebenso strapaziöse Abreise, die nur durch eine Abschiedsparty in Shillong am 2.3.05 unterbrochen wurde, aus dem Bericht ausklam- mern. Interessant ist vielleicht noch ein Besuch eines Karbidlampenherstellers in Kalkutta, der unter www.jkdey.com im Netz vertreten ist. Am Freitagabend, 4.3.05, werden wir todmüde im hochwinterlichen Stuttgart von Achim und Christel in Empfang genommen. Unnötiger Schlusspunkt der Tour ist der Verlust der beiden Schleifsäcke von Thilo und mir, die einige Tage später ankommen. Autor: Herbert Jantschke Römerstraße 7 72127 Kusterdingen-Wankheim herbert.jantschke@gmx.de Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten
Seite 1 und 2: Jahresheft 2005 Seite 143 Höhlenfo
Seite 3 und 4: Jahresheft 2005 Seite 145 (Wah Dung
Seite 5 und 6: Jahresheft 2005 Seite 147 Hochzeit
Seite 7 und 8: Jahresheft 2005 Seite 149 Abb. 9: D
Seite 9 und 10: Jahresheft 2005 Seite 151 igkeit er
Seite 11 und 12: Jahresheft 2005 Seite 153 Abb. 14:
Seite 13: Jahresheft 2005 Seite 155 Freitag,

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