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schwarze protokolle - papiertiger archiv & bibliothek der sozialen ...

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"Der Mittelstand beschwört uns: Hört auf. Hört auf. HÖRT AUF! 'Ihr werdet uns allen<br />

den Faschismus auf den Hals holen.'... Wir brauchen keine Mütter, wir brauchen<br />

Brü<strong>der</strong>.... Wenn wir einig sind, können wir nicht besiegt werden.“ 86<br />

Aber „diese Linksaußenideologen versuchen uns weiszumachen, daß ihre Debatten<br />

von historischer Bedeutung sind. Je<strong>der</strong> Zuhörer ist gehalten, auf seinem Platz<br />

sitzenzubleiben - ganz wie in <strong>der</strong> Schule. Je<strong>der</strong> Disputant hat 30 Minuten Redezeit.<br />

Daran schließen sich 10 Minuten für die Wi<strong>der</strong>legung an. Anschließend geht ein<br />

junger trotzkistischer Lakai durch die Zuschauerreihen, verkauft Exemplare des<br />

"Militants" und weckt die Anwesenden zu dem Teil <strong>der</strong> Debatte, in dem Fragen<br />

gestellt werden dürfen. Schließlich ziehen die Meisterdebattierer in jeweils drei<br />

Minuten ihre Schlüsse aus <strong>der</strong> Diskussion. Am Ende siegt die Wahrheit.“ 87<br />

1935 gründet Breton einen "Kampfverband revolutionärer Intellektueller“ unter dem<br />

Namen „Contre-Attaque“ (Gegenangriff), in dessen Manifest die sich gerade<br />

bildende Volksfront angegriffen wird: „Sie sei allein deshalb schon zum Scheitern<br />

verurteilt" weil sie im Rahmen <strong>der</strong> Institutionen des bürgerlichen Staates ans Ru<strong>der</strong><br />

zu kommen gedenke." 88<br />

Sartre sagt über die neue Volksfront in Beziehung zum Verhalten <strong>der</strong> Volksfront<br />

während <strong>der</strong> 30er Jahre in Frankreich: „Die sozialistische und kommunistische Partei<br />

würden von so einer Massenmobilisierung nur profitieren und ihr ihre eigene<br />

Ideologie aufpfropfen. Die Freiheit und die Spontaneität <strong>der</strong> Massen würden dann<br />

sofort verschüttet werden.“ 89<br />

1940 emigriert Breton in die USA. 1942 hält er einen Vortrag vor Studenten <strong>der</strong> Yale-<br />

Universität. Er „bestreitet, daß <strong>der</strong> Surrealismus tot sei. Er könnte nur tot sein, wenn<br />

'eine noch durchschlagen<strong>der</strong>e Freiheitsbewegung' aufkäme, käme sie aber auf,<br />

würde <strong>der</strong> Surrealismus sich ihr sofort anschließen.“ 90<br />

Julia & Gottfried<br />

Anm. 1) „La Revolution Surréaliste“, surrealistische Zeitschrift von 1924-29<br />

Anm. 2) Manifest des Surrealismus (1924), in Maurice Nadeau: Geschichte des<br />

Surrealismus, rde 240/241 Reinbek b. Hamburg 1965, S. 228<br />

Anm. 3) Nadeau, a.a.O., S. 16<br />

Anm. 4) Nadeau, a.a.O., S. 16<br />

Anm. 5) Nadeau, a.a.O., S. 18<br />

Anm. 6) Nadeau, a.a.O., S. 18/19<br />

Anm. 7) Nadeau, a.a.O., S. 19<br />

Anm. 8) Nadeau, a.a.O., S. 19, <strong>der</strong> letzte Satz ist von Lautréamont (1846 - 1870)

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