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schwarze protokolle - papiertiger archiv & bibliothek der sozialen ...

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excellence, dient sie doch nur <strong>der</strong> Stabilisierung des Wahnsinnspotentials <strong>der</strong><br />

Bourgeoisie und ihrer Lakaie, so ist <strong>der</strong> Surrealismus eine psychotherapeutische<br />

Kunst, die die geheimen Wünsche <strong>der</strong> Bourgeoisie (Fetischismus, abnorme<br />

Sexualität)" Jesus, Maria und Josef!! „auf legalisierte Weise in aller Öffentlichkeit<br />

befriedigt.". 56<br />

„Wer immer einen Teil seiner selbst unterdrücken muß hat keine Chance, sich so zu<br />

akzeptieren, wie er ist. Er wird daher die bekannten Mechanismen <strong>der</strong> bürgerlichen<br />

Gesellschaft wie<strong>der</strong>holen, er wird verlogen sein, indem er sich an<strong>der</strong>s darstellt, als er<br />

ist. Er wird intolerant sein gegenüber den an<strong>der</strong>en, denn man kann die Fehler <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en nur<br />

akzeptieren,wenn man e s gelernt hat , die e i g e n e n z u a k z e p t i e r e n. Und<br />

wenn man seine eigenen Fehler und geheimen Bedürfnisse nicht akzeptieren kann<br />

und darf, wird man sie auf an<strong>der</strong>e 'projizieren', d.h., es wird einem ein Bedürfnis sein,<br />

an<strong>der</strong>e schlecht zu machen. Wir kennen alle diese Dinge zur Genüge, ...wir sahen,<br />

wie politische Gruppen immer wie<strong>der</strong> daran scheiterten, daß das menschliche Klima<br />

nicht stimmte und die Gruppenmitglie<strong>der</strong> sich gegenseitig bekämpften, statt sich<br />

miteinan<strong>der</strong> zu identifizieren (zu solidarisieren) ... wenn ... 'peinliche Dinge' nicht<br />

mehr verdrängt, son<strong>der</strong>n akzeptiert werden, gewinnt die Gruppe automatisch eine<br />

neue S e n s i b i l i t ä t für Angste und Probleme, die die Einzelnen bisher vor den<br />

an<strong>der</strong>en verstecken mußten. Deshalb ist unsere For<strong>der</strong>ung 'Schluß mit <strong>der</strong><br />

Unterdrückung von Bedürfnissen!"' 57<br />

Der Ausschluß <strong>der</strong> Surrealisten aus <strong>der</strong> KPF erfolgte 1933 unter an<strong>der</strong>em auch<br />

wegen eines Artikels in "Le surreálisme au service de la Revolution“, in dem „gegen<br />

'den Hauch <strong>der</strong> Verdummung (gewettert wird), <strong>der</strong> in Form von Filmen wie "Der Weg<br />

des Lebens" aus <strong>der</strong> Sowjetunion ströme' "<br />

Die Surrealisten kritisieren auch „jene berüchtigte Arbeitsfreude, die ... (ihnen) ja seit<br />

eh und je ein Dorn im Auge' ist. 58<br />

1949 schreibt das Parteiorgan <strong>der</strong> Rumänischen KP: „Stückarbeit ist ein<br />

revolutionäres System, welches die Trägheit verschwinden läßt und bewirkt, daß sich<br />

<strong>der</strong> Arbeiter anstrengt. Unter dem kapitalistischen System hat sich die Faulheit<br />

eingestellt. Aber nun hat je<strong>der</strong> die Chance, härter zu arbeiten und mehr zu<br />

verdienen." 59 In <strong>der</strong> VR Polen wurden zu Beginn dieses Jahres an den Universitäten<br />

Prämien für diejenigen Studenten verteilt, die im vergangenen Semester<br />

„überdurchschnittliche Leistungen aufzuweisen" hatten. 60<br />

Die „Leipziger Volkszeitung" zur For<strong>der</strong>ung eines DDR-Schülers, die Zeugnisnoten<br />

müßten langsam absterben: „Mit dem Lernen verhält es sich wie mit dem Arbeiten.<br />

Es geht um gute Leistungen. Und es gibt Leistungsnormen. Je nachdem, wie man<br />

diese erfüllt, bekommt man seinen 'Lohn' in Form <strong>der</strong> Zensuren. ... In dieser<br />

Beziehung üben Zensuren einen bestimmten Zwang aus. Und sie sollen das auch ...<br />

O<strong>der</strong> könnte es guten Schülern und Studenten mehr Freude am Lernen bereiten,<br />

wenn <strong>der</strong> Unterschied zu den Klassenkemeraden bzw. Kommilitonen mit<br />

schwächeren Leistungen mehr und mehr verwischt würde? Ich glaube kaum." 61

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