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schwarze protokolle - papiertiger archiv & bibliothek der sozialen ...

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d.h. wir sollten jetzt schon jenes Ziel in unsere politische Arbeit einbauen, um<br />

dessentwillen wir Revolution machen, die radikale Humanisierung <strong>der</strong> menschlichen<br />

Beziehungen.“ 31<br />

Eine Wandparole im Pariser Mai 1968 lautet: „Sei realistisch - verlange das<br />

Unmögliche!“ 32<br />

„Wir wollen Alles !“ 33<br />

„Da wir alles wollen, kann man uns nicht vereinnahmen!“ 34<br />

Brecht: „Sollten Sie dies für utopisch halten, so bitte ich Sie, darüber nachzudenken,<br />

warum es utopisch ist.“ 35<br />

1925 beginnt Frankreich einen Kolonialkrieg in Marokko, das seit 1912 unter<br />

französischer Herrschaft steht, um den Aufstand <strong>der</strong> Riffkabylen nie<strong>der</strong>zuschlagen.<br />

Die Surrealisten schließen sich mit kommunistischen Gruppen, die sich „locker den<br />

Zielen <strong>der</strong> Kommunistischen Internationalen angeschlossen haben“ 36 , zu einer<br />

Einheitsfront zusammen. „Die Ereignisse des Krieges gegen die Riffkabylen trieben<br />

uns buchstäblich zueinan<strong>der</strong>.“ 37 Die Surrealisten geben ein Manifest heraus „La<br />

Révolution d'abord et toujours“ (Vor allem und immer die Revolution), in dem es<br />

heißt: „Uns interessiert an dieser Revolution nur <strong>der</strong> soziale Aspekt. 'Es geht ihnen<br />

also nicht mehr um die 'Revolution des Geistes', wobei 'auch nicht das geringste an<br />

den bestehenden materiellen Verhältnissen.' geän<strong>der</strong>t werden müßte ... Das<br />

Manifest bedeutet einen Wendepunkt in <strong>der</strong> Entwicklung des Surrealismus ... Mit ihm<br />

setzt <strong>der</strong> Übergang von jenem Idealismus, dem die Surrealisten bisher gehuldigt<br />

hatten, zum dialektischen Materialismus ein.“ 38 1926 gibt Breton die Zeitschrift<br />

„Légitime défense“ (Notwehr) heraus. Er schreibt, „wie völlig und mit wieviel<br />

Begeisterung er dem kommunistischen Programm zustimme, 'wiewohl es nach<br />

unserer Auffassung freilich nur Mindestfor<strong>der</strong>angen enthält'". 39 Scharf kritisiert er die<br />

KPF: „Bilden sie sich ein, sie hätten das Monopol revolutionärer Gesinnung, und nur<br />

Kommunisten könnten eine Revolution durchführen? So gewiß sei das gar nicht.<br />

Man brauche ja nur einmal die 'Humanité' zu lesen: 'pennälerhaft,<br />

phrasendreschend, großsprecherisch, unnütz die Leute für dumm haltend und<br />

verdummend' sei diese Zeitung geschrieben, 'ungenießbar und völlig unwürdig<br />

dessen, was sie angeblich als ihre wichtigste Sendung betrachtet: die Proletarier<br />

aufzuklären und zu bilden.' 40 ... (Es) vergehe einem die Lust, die Kommunisten für<br />

die einzigen und alleinseligmachenden Revolutionäre zu halten und man müsse sich<br />

unwillkürlich fragen, weshalb gerade sie sich einbilden dürfen, nur sie allein hätten<br />

die rechte Entschlossenheit zur Revolution? 'Ich sage, die revolutionäre Flamme<br />

lo<strong>der</strong>t, wo sie will, und es geht nicht an, daß in dieser Wartezeit , die wir durchleben,<br />

ein kleines Häuflein Menschen sich anmaßt, festzusetzen, daß die Flamme nur<br />

gerade hier o<strong>der</strong> dort lo<strong>der</strong>n dürfe ...' Sollten denn nicht auch noch an<strong>der</strong>e diesen<br />

Willen zur Revolution haben dürfen? Wer wäre befugt, zu entscheiden, ob ein<br />

Mensch revolutionär sei o<strong>der</strong> nicht? Gibt es eine Grenze zwischen denen, die es<br />

sind, und den an<strong>der</strong>en, die es nicht sind? Und wer dürfte die ziehen? 41<br />

1927 treten die Surrealisten trotzdem in die KPF ein. Ihre Zeitschrift „La Révolution<br />

Surréaliste“ wird umbenannt in „Le Surréalisme au Service de la Révolution“ (Der<br />

Surrealismus im Dienste <strong>der</strong> Revolution)! 1929 erscheint das 2. surrealistische

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