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schwarze protokolle - papiertiger archiv & bibliothek der sozialen ...

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Wir sind keine Pazifisten. Wir geben uns keinen Illusionen darüber hin, wogegen wir<br />

kämpfen. In allen Klassengesellschaften lastet institutioneller Druck schwer und<br />

dauernd auf den Unterdrückten. Darüberhinaus haben die Herrschenden in solchen<br />

Gesellschaften auch Immer noch Zuflucht zu direkterer physischer Gewalt<br />

genommen, sobald ihre Privilegien wirklich bedroht wurden. Gegen die<br />

Unterdrückung durch die herrschende Klasse machen wir das Recht <strong>der</strong> Menschen<br />

auf Selbstverteidigung geltend – egal, welche Mittel dabei angewandt werden.<br />

Die Macht <strong>der</strong> Herrschenden wird von <strong>der</strong> Unentschlossenheit und Verwirrung <strong>der</strong><br />

Beherrschten getragen. Ihre Macht wird nur überwunden werden durch Konfrontation<br />

mit unserer Macht: <strong>der</strong> Macht einer bewußten und auf sich selbst vertrauenden<br />

Mehrheit, die weiß, was sie will und entschlossen ist, es zu kriegen. In mo<strong>der</strong>nen<br />

Industriegesellschaften wird die Macht einer solchen Mehrheit da liegen, wo<br />

Tausende tagtäglich zusammenkommen, um ihre Arbeitskraft in <strong>der</strong> Produktion von<br />

Waren und Dienstleistungen zu verkaufen.<br />

Sozialismus kann nicht das Resultat eines Putsches sein, <strong>der</strong> Eroberung eines<br />

Palastes o<strong>der</strong> Sprengung eines Partei- o<strong>der</strong> Polizeipräsidiums, ausgeführt „im<br />

Namen des Volkes“ o<strong>der</strong> „um die Massen anzuheizen“. Sind solche Aktionen<br />

erfolglos, schaffen sie lediglich Märtyrer und Mythen - und verstärkte Repression.<br />

Sind sie „erfolgreich“,ersetzen sie nur eine herrschende Min<strong>der</strong>heit durch eine<br />

an<strong>der</strong>e; d.h., sie bringen nur eine neue Art Ausbeutergesellschaft hervor. Der<br />

Sozialismus kann auch nicht durch Organisationen eingeführt werden, die ihrerseits<br />

nach autoritären, hierarchischen, bürokratischen o<strong>der</strong> halbmilitärischen<br />

Gesichtspunkten strukturiert sind. Das Einzige, was <strong>der</strong>artige Organisationen bisher<br />

aufgebaut haben (und weiter festigen, sofern sie „Erfolg" hatten), sind<br />

Gesellschaften nach ihrem eigenen Bilde.<br />

Die soziale Revolution ist keine Parteisache. Sie wird die Aktion <strong>der</strong> großen Mehrheit<br />

sein, die im Interesse <strong>der</strong> großen Mehrheit handelt. Die Fehlschläge von<br />

Sozialdemokratie und Bolschewismus sind <strong>der</strong> Fehlschlag eines politischen<br />

Konzepts, demzufolge die Unterdrückten, ihre Befreiung an<strong>der</strong>en anvertrauen. Das<br />

dringt allmählich in das allgemeine Bewußtsein und bereitet den Boden für eine<br />

wirkliche libertäre Revolution vor.<br />

Da wir die Leninsche Vorstellung ablehnen, daß die Arbeiterklasse nur ein tradeunionistisches<br />

(o<strong>der</strong> reformistisches) Bewußtsein entwickeln könne, FOLGT, daß wir<br />

das leninistische Rezept zurückweisen, wonach das sozialistische Bewußtsein von<br />

außen beigebracht o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bewegung durch politische Spezialisten eingeflößt<br />

werden muß: nämlich durch die professionellen Revolutionäre. Daraus folgt weiter,<br />

daß wir auch nicht so tun könnten, als ob wir so dächten.

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