schwarze protokolle - papiertiger archiv & bibliothek der sozialen ...
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<strong>der</strong> Spitze deutscher Armeen alle „bösen“ Staaten und <strong>der</strong>en Armeen besiegt und<br />
großmütig - "wie Alexan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Große“ - den besiegten Völkern Freiheit und<br />
Wohlstand im Rahmen einer natürlich unter deutscher Führung stehenden<br />
Weltunion beschert. 1914 glaubte ich, daß meine kindlichen „Wachträume“ vom<br />
deutschen Kaiserreich realisiert werden. Im Laufe des Krieges erkannte ich die<br />
empörende soziale Ungerechtigkeit des kaiserlichen Deutschland, den<br />
imperialistischen Charakter des Krieges, <strong>der</strong> seit langem verloren war, das<br />
Verbrechen <strong>der</strong> herrschenden wilhelminischen Kaste, sinnlose Menschenopfer zu<br />
bringen.<br />
1918 kämpfte ich als „militanter Pazifist“ gegen den preussisch-deutschen<br />
Militarismus und Imperialismus und für eine deutsche demokratische Republik. In<br />
den Räten sah ich ein zeitbedingtes Mittel zur Erreichung dieses Zieles.<br />
April 1919, als weiße Garden gegen das bayrische Proletariat von Ebert und Noske<br />
in Marsch gesetzt wurden, um die kommunistische Räterepublik nie<strong>der</strong>zukämpfen,<br />
stellte ich mich <strong>der</strong> Roten Armee zur Verfügung, um den Sieg <strong>der</strong> militaristischen<br />
und reaktionären Mächte abzuwehren.<br />
In den Jahren <strong>der</strong> Gefängnisse und Fluchten von Mai 1919 bis März 1922 ergänzte<br />
ich meine revolutionäre Praxis durch die revolutionäre (marxistische) Theorie. Die<br />
Festungshaft war meine Hochschule des Marxismus. Als revolutionärer Pazifist~ und<br />
Idealist war ich in die Gefangenschaft gegangen, ich verließ die Festung als Marxist-<br />
Leninist.<br />
1922/23, kommunistischer Redakteur in Königsberg, lag <strong>der</strong> Schwerpunkt meiner<br />
außerredaktionellen Tätigkeit beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> propagandistischen Arbeit unter <strong>der</strong><br />
Arbeiterjugend, den Königsberger Hafenarbeitern und Eisenbahnern, sowie in <strong>der</strong><br />
propagandistischen und organisatorischen Tätigkeit in Reichswehr und<br />
Reichsmarine. Massenagitation unter Landarbeitern und kleinen Bauern.<br />
Ab Ende April 1923 in schwerster Illegalität Redakteur im von französischen und<br />
belgischen Truppen besetzten Ruhrgebiet. Schwerpunkt <strong>der</strong> außerredaktionellen<br />
Tätigkeit: Bergarbeiter, Metallarbeiter, kommunistische und sozialistische Jugend,<br />
sowie Kontaktaufnahme mit Soldaten <strong>der</strong> französischen Besatzungsarmee.<br />
Verbreitung <strong>der</strong> „Humanité de Soldat“, illegal herausgegeben und verbreitet unter<br />
Leitung des kommunistischen Sekretärs <strong>der</strong> Jugend-Internationale (Wujowitz,<br />
Jugoslawe) und des damaligen Jugendsekretärs <strong>der</strong> KPF, Mitglied des<br />
französischen Politbüros, Jacques DORIOT. (WUJOWITZ 1936 als Sinowjewist in<br />
Moskau liquidiert, DORIOT, Faschist und Kollaborateur Hitlers geworden, 1945<br />
durch Fliegerbombe getötet.)<br />
Als Mai 1923 <strong>der</strong> spontan ausgebrochene Generalstreik im Ruhrgebiet (rund<br />
500.000 Berg- und Metallarbeiter) in Bochum dank meiner Initiative in den<br />
bewaffneten Aufstand umgeschlagen war, glaubte ich an den Sie g des Aufstandes<br />
im ganzen Ruhrgebiet und darüberhinaus im unbesetzten Deutschland. Da sich<br />
größere Teile <strong>der</strong> französischen Besatzungssoldaten unter dem Ruf: „Nie<strong>der</strong> mit<br />
Poincaré! Nie<strong>der</strong> mit Stinnes!“ mit uns deutschen Aufständischen verbrü<strong>der</strong>ten (die<br />
französischen Offiziere „verbrü<strong>der</strong>ten“ sich zur selben Zeit mit deutschen<br />
Reichsbehörden), hoffte ich auf ein Übergreifen <strong>der</strong> kommunistischen Revolution auf<br />
Frankreich. Der Befehl <strong>der</strong> Zentrale <strong>der</strong> KPD (Heinrich BRANDLER und -als Führerin<br />
<strong>der</strong> sogenannten linken Opposition- Ruth FISCHER), die kämpfenden Arbeiter in