schwarze protokolle - papiertiger archiv & bibliothek der sozialen ...
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Die Rechtfertigung von Wissenschaft, ihre<br />
Begründung und ihre Notwendigkeitserklärung<br />
(„ohne Theorie keine Revolution“) für die<br />
Revolution bewegt sich selbst ganz im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Wissenschaft: grundsätzlich läßt sich über<br />
alles räsonnieren; ein einmal beliebig gewähltes<br />
begriffliches Bezugssystem, und logisch lassen<br />
sich darauf endlose Gebäude errichten, ohne daß<br />
irgendwas passiert; alle diese Wissenschaften<br />
haben eines gemeinsam: Folgenlosigkeit: das<br />
was sie intendieren durch geistige, rationale<br />
Erkenntnis aufzuheben, perpetuiert das Ganze<br />
nur; es sind Denksysteme, die nur noch zufällig<br />
was mit <strong>der</strong> Wirklichkeit zu tun haben o<strong>der</strong> eben<br />
gerade <strong>der</strong> 'Realität' entsprechen. Wir brauchen<br />
keine 'wissenschaftliche Theorie <strong>der</strong> Revolution' -<br />
die 'Revolution' selbst hebt diesen vermeintlichen<br />
Zusammenhang Wissenschaft – Revolution auf,<br />
indem sie nicht eine neue Ökonomie, Idee o<strong>der</strong><br />
Herrschaft durchsetzt, son<strong>der</strong>n durch sich selbst,<br />
durch die Revolutionierung <strong>der</strong> Beziehungen <strong>der</strong> Menschen untereinan<strong>der</strong> abstrakte<br />
Zusammenhänge überflüssig macht.<br />
Die Konsequenz <strong>der</strong> marxistisch-leninistischen Revolutionstheorie ermöglicht die<br />
Assoziation freier und gleicher Produzenten(!) erst mit <strong>der</strong> totalen Industrialisierung<br />
<strong>der</strong> Welt (was, wenn vorher Mond, Mars etc. komplizierend hinzutreten?); vom ML-<br />
Standpunkt aus ist diese mit <strong>der</strong> tatsächlichen Entwicklung des<br />
Weltmarktzusammenhanges konform gehende Theorie nicht zu wi<strong>der</strong>legen; dann ist<br />
aber <strong>der</strong> Marxismus-Leninismus mehr als bloß eine revolutionäre Theorie: er ist eine<br />
evolutionäre Industrialisierungsideologie, die sich auf <strong>der</strong>selben Ebene bewegt wie<br />
EWG, Comecon, BDI, DIHT, und ihre 'Charaktermasken' Breschnew, Brandt,<br />
Nixon ... Dieses ist die Ebene <strong>der</strong> großen Politik und Diplomatie, <strong>der</strong> Handelsmessen<br />
und Börsen, <strong>der</strong> Weltbank, <strong>der</strong> UNO und des CIA. Es ist die Ebene mit <strong>der</strong> wir nichts<br />
zu tun haben, weil wir mit unseren Ideen dort nicht gefragt sind; was dort läuft, läuft<br />
dort seit ewigen Zeiten so, ohne daß 'die Revolution' darauf irgendwie Einfluß<br />
genommen hätte. Wir sollten uns das ein für allemal klarmachen, dann sind wir auch<br />
vor unseren revolutionären Realpolitikern vielleicht gefeit.<br />
Die 'freie Assoziation' in <strong>der</strong> total industrialisierten Welt kann für alle die, die in <strong>der</strong><br />
Geschichte noch irgendwie mit dem Menschen als autonomem Subjekt denken, so<br />
lange als bloßes Ergebnis eines bestimmten Denksystems gelten,solange die<br />
'Industrialisierten' noch nicht aufgehört haben, auf ihre eigenen Vorstellungen zu<br />
verzichten, d.h. von Zeit zu Zeit durch bestimmte lineare Berechnungen Striche zu<br />
machen. Noch handeln die Menschen unberechenbar; unsere eigene Geschichte<br />
<strong>der</strong> Studentenrevolte wie <strong>der</strong> französische Mai waren we<strong>der</strong> historisch 'notwendig'<br />
noch voraussehbar; es gibt sie also noch, die befreiende Tat! entgegen allen<br />
theoretischen Vergeblichkeitserklärungen. In dem Augenblick wo es gelänge, den<br />
Menschen, sein Denken und Handeln allgemein, in seinen Grundzügen,<br />
Wesensmerkmalen und Motiven systematisch darzustellen (<strong>der</strong> Wunschtraum des<br />
Politikers überhaupt!) also wissenschaftlich-methodisch, würde das mehr über das<br />
Ende <strong>der</strong> Revolution aussagen, als sämtliche nie<strong>der</strong>geschlagenen Revolutionen.<br />
Wissenschaft, Politik, Staat und Regierung sind darauf aus, unser Leben immer<br />
weniger wi<strong>der</strong>sprüchlich zu gestalten; auch <strong>der</strong> Marxist-Leninist ist scharf auf