schwarze protokolle - papiertiger archiv & bibliothek der sozialen ...
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Postscheckkonto: Berlin-West Nr. 33 25 25 - 104<br />
Presserechtlich verantwortlich für diese Nummer:<br />
Peter Ober<br />
Nicht namentlich gezeichnete Artikel sind Arbeiten des Redaktionskollektivs<br />
<strong>der</strong> Schwarzen Protokolle. Unterzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die<br />
Meinung <strong>der</strong> Redaktion wie<strong>der</strong>. Copyright bei den jeweiligen Autoren<br />
Eigendruck im Selbstverlag<br />
Das Abo kostet für 4 Hefte plus Porto 12.-DM. Wir bitten um Vorauszahlung!<br />
Bitte beachtet den Hinweis zu den Graphiken "Täglicher Terror"<br />
Nach zwei Texten von Erich Wollenberg zu seiner Selbstverständigung aus den<br />
Jahre 1971 folgt ein Artikel von ihm über den Hamburger Aufstand von 1923, über<br />
den Erich Wollenberg auch auf seinen im Oktober/November bevorstehenden<br />
Vorträgen an einigen Unis sprechen wird; im Anschluß drucken wir eine Kritik von<br />
H.D. Heilmann an <strong>der</strong> traditionellen Arbeiterbewegung im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />
gegenwärtigen linken Bewegung.<br />
Sinn und Zielrichtung meines Lebens<br />
von Erich Wollenberg<br />
1940/41, auf <strong>der</strong> Flucht vor den Nazis (Marseille und Marokko), verfolgt von Gestapo<br />
und Stalinisten, die mich in die Hände <strong>der</strong> Gestapo spielen wollten, hatte ich für eine<br />
französische Ausgabe meiner Memoiren folgenden Titel gefunden: „POURQUOI ET<br />
POUR QUI?“. Wörtlich: "Wofür und für wen?“ „Wofür“, für welche Ziele, Ideale usw.<br />
usw. habe ich dieses Leben mit Not, Verfolgung, Hunger, Verfemung geführt? Und<br />
für wen?<br />
Die zweite Frage konnte ich damals und heute klipp und klar beantworten: FÜR die<br />
Menschen aller Nationen, Rassen usw. usw., die in Not, Elend, Unwissenheit<br />
dahinvegetieren. Meine Triebfe<strong>der</strong> war von jüngster Kindheit an das tiefste Mitleid<br />
mit je<strong>der</strong> leidenden Kreatur.<br />
Das "Wofür?" ist vielleicht schwerer auf einen einheitlichen Nenner zu bringen,<br />
zumal ich in den verschiedenen Entwicklungsperioden meines Lebens an<br />
verschiedenen und äußerlich antagonistischen Fronten kämpfte, wie z.B. 1914 In<br />
den Reihen <strong>der</strong> kaiserlich-königlichen Armee, 1918 in den Reihen <strong>der</strong><br />
revolutionären, antimonarchischen und pazifistischen Arbeiter- und<br />
Soldatenbewegung.<br />
Aber wenn ich heute die Motive meines Handelns und Denkens analysiere, muß ich<br />
feststellen, daß ich im Prinzip stets dem gleichen Ziel zustrebte, dem gleichen Ziel<br />
mein Sinnen und Trachten gewidmet habe: <strong>der</strong> Schaffung einer harmonischen Welt,<br />
in <strong>der</strong> die Menschen aller Völker, Rassen usw. in Frieden und Wohlstand leben. In<br />
den „Wachträumen“ meiner Kindheit (vielleicht zwischen 12 und 14 Jahren) sah ich<br />
mich als neuer, als deutscher Alexan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Große, <strong>der</strong> in kriegerischen Aktionen an