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MARION LAGODA<br />

IDEENBUCH<br />

Moderne Beete


IDEENBUCH<br />

Moderne<br />

Beete<br />

5<br />

8<br />

22<br />

36<br />

68<br />

114<br />

Vorwort<br />

Grundlagen moderner Beetgestaltung<br />

Bei aller Unterschiedlichkeit haben moderne Beete <strong>eine</strong>s gemeinsam: Ihre<br />

Wirkung beziehen sie aus der Ensembleleistung <strong>eine</strong>r Pflanzung<br />

Farbgestaltung<br />

Ob dezent monochrom oder spektakulär und farbenfroh: Für die Harmonie<br />

im Beet ist <strong>eine</strong> stimmige Pflanzenkombination entscheidend<br />

Die Jahreszeiten im Beet<br />

Mit <strong>eine</strong>r wohldurchdachten Zusammenstellung verschiedener Pflanzen<br />

gelingt <strong>eine</strong> ganzjährig attraktive Beetgestaltung<br />

Beete für spezielle Anforderungen<br />

Ob im Schatten oder unter glühender Sonne, auf Freiflächen oder in der<br />

Stadt: Für jeden Standort gibt es passende Pflanzideen<br />

Neue Beetformen<br />

Mit ein wenig Kreativität entstehen auch in ungewöhnlichem oder gar<br />

unfreundlichem <strong>Um</strong>feld die erstaunlichsten Pflanzungen<br />

7


TIPP<br />

Ton-in-Ton-Pflanzungen leben vom<br />

gekonnten Spiel mit Farbabstufungen.<br />

Bei der starken Farbe Rot muss man<br />

dabei ein bisschen aufpassen. Rot<br />

kann mit leichter Tendenz zum Orange<br />

daherkommen und wirkt dann warm und<br />

temperamentvoll. Magenta-, Purpuroder<br />

Himbeerrot dagegen nähern sich<br />

auf dem Farbkreis schon leicht dem<br />

Blau-Violett und wirken deutlich kühler.<br />

Wenn <strong>Sie</strong> noch unsicher sind – bei der<br />

Farbkombination sollten <strong>Sie</strong> Blüten in<br />

warmem Rot nicht mit solchen in kühlem<br />

Rot zusammensetzen, da sie nur selten<br />

miteinander harmonieren.<br />

Leuchtende Beispiele Ein bisschen Spektakel<br />

gefällig? Dann ist diese Frühlingspflanzung in temperamentvollen<br />

Rottönen genau das Richtige. Grundsätzlich<br />

ist es immer ein bisschen heikel, Rosa und Orange zu<br />

kombinieren. Aber die orangefarbenen Tulpen werden<br />

von großzügigen Bändern von Maßliebchen (Bellis<br />

perennis) durchzogen, die nicht allein in sattem Pink<br />

leuchten, sondern auch in dunklem Karmesin, und <strong>hier</strong><br />

und da von Weiß durchbrochen werden. Vor allem das<br />

tiefe Rot bringt zusammen mit dem Laub in der Komplementärfarbe<br />

Grün zusätzlich Spannung ins Beet. Diese<br />

Kombination ist sicherlich ungewöhnlich und kann, wenn<br />

nur <strong>eine</strong> einzige Komponente falsch gesetzt wird, arg<br />

danebengehen. Da die Pflanzung mit Tulpen und einjährigen<br />

Bellis aber sowieso nur bis spätestens Mai Bestand<br />

hat, kann man <strong>eine</strong>n Versuch wagen.<br />

Temperamentvoll<br />

31


56<br />

DIE JAHRESZEITEN IM BEET<br />

Poesie der Vergänglichkeit Spätestens im<br />

Pflanzen, die lange Präsenz zeigen<br />

⋅ Fetthenne (Sedum telephium)<br />

⋅ Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa)<br />

⋅ Purpursonnenhut (Echinacea purpurea)<br />

⋅ Edeldistel (Eryngium)<br />

⋅ Wasserdost (Eupatorium)<br />

⋅ Mädesüß (Filipendula)<br />

⋅ Prachtkerze (Gaura lindheimeri)<br />

⋅ Funkie (Hosta)<br />

⋅ Silberblatt (Lunaria)<br />

⋅ Chinaschilf (Miscanthus)<br />

⋅ Pfeifengras (Molinia caerulea)<br />

⋅ Rutenhirse (Panicum virgatum)<br />

⋅ Brandkraut (Phlomis)<br />

⋅ Federgras (Stipa)<br />

⋅ Königskerze (Verbascum)<br />

⋅ Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum virginicum)<br />

Herbst sollte man beginnen, gegenüber dem Garten<br />

<strong>eine</strong> andere Sichtweise zu entwickeln. Die exquisiten<br />

Farbschemata der Blüten, nach denen wir nach wie<br />

vor gern unsere Beete sortieren, sind jetzt Geschichte.<br />

Form, Textur und Habitus der Pflanzen sind nun gefragt<br />

und wir sehen, dass man auch mit diesen Komponenten<br />

Gartenszenen schaffen kann, die an Poesie und<br />

Ausdruckskraft <strong>eine</strong>r sommerlichen Rabatte in nichts<br />

nachstehen. Aus dem Gespinst des silbrigen Federgrases<br />

(Stipa) tauchen <strong>hier</strong> die schwarzen Samenköpfe des<br />

Sonnenhuts (Echinacea pallida) wie dunkle Geistergestalten<br />

auf, die der Pflanzung aus Rudbeckien (Rudbeckia<br />

fulgida) und Myrtenaster (Aster ericoides ‘Blue Star’)<br />

<strong>eine</strong>n leicht morbiden Touch geben und an die Flüchtigkeit<br />

allen Lebens gemahnen. Es liegt <strong>eine</strong> subtile<br />

Romantik über dieser Szenerie, die man freilich nur<br />

dann erlebt, wenn man die Samenstände der Pflanzen<br />

nicht direkt nach der Blüte abschneidet.


88<br />

Beth Chatto: Ikone zeitgemäßer grüner Kunst Die Gartengestalterin und Autorin Beth Chatto gilt in England<br />

als die bedeutendste Verfechterin <strong>eine</strong>r nach Lebensbereichen ausgerichteten Pflanzenverwendung. Schon zu Beginn der<br />

1990er­Jahre, als die meisten von uns das Wort Klimawandel gerade mal zu buchstabieren begannen, mahnte Chatto <strong>eine</strong>n<br />

ressourcenschonenden Gartenstil für trockene Zeiten an. In ihrem ohnehin für s<strong>eine</strong> heißen Sommer bekannten Zuhause in<br />

Essex, im Osten Englands, legte sie vor zwanzig Jahren <strong>eine</strong>n Kiesgarten an mit Gewächsen, die der globalen Erwärmung<br />

ohne regelmäßiges Wässern standhalten. Mit an Farben und Formen fein abgestimmten Pflanzkompositionen schuf Chatto<br />

<strong>eine</strong>n der reizvollsten und spannendsten Gärten Englands und inspirierte <strong>eine</strong> ganze Garde junger, innovativer Gartendesigner,<br />

die versuchen, <strong>eine</strong> Balance zu finden zwischen Ökologie und Ästhetik.


TIPP<br />

Grundlage <strong>eine</strong>s pflegeleichten Kiesgartens, der nicht gewässert werden muss, ist<br />

die Bodenvorbereitung. Zunächst muss das Unkraut sorgfältig beseitigt und der<br />

Untergrund gelockert werden. <strong>Um</strong> ihn durchlässiger zu machen, wird der Boden<br />

mit Kalksplitt gemischt. Nach dem Pflanzen wird <strong>eine</strong> Kiesauflage von drei bis fünf<br />

Zentimetern aufgebracht.<br />

Kein Platz für Diven In diesem Beet, das sich wie<br />

Sonne und Trockenheit<br />

<strong>eine</strong> Insel in <strong>eine</strong>n Fluss aus Kies fügt, kombinierte die englische<br />

Gartengestalterin Beth Chatto Bergenien (Bergenia, vorn<br />

rechts), gelb-grüne Palisaden-Wolfsmilch (Euphorbia characias),<br />

Zierlauch (Allium aflatunense ‘Purple Sensation’) mit violetten<br />

Blütenkugeln, rosafarbenen Rosenwaldmeister (Phuopsis stylosa)<br />

und Gräser zu <strong>eine</strong>r sehr natürlich wirkenden Pflanzengemeinschaft.<br />

<strong>Sie</strong> bezieht ihren Reiz aus dem gleichberechtigten<br />

Zusammenspiel und nicht durch die Starqualitäten einzelner<br />

prätentiöser Pflanzendiven. Nun toleriert die Bergenie, <strong>eine</strong><br />

Lieblingspflanze Chattos, solch vollsonnige Standorte im heißen<br />

Sommer meist nur mit <strong>eine</strong>r guten Wasserversorgung. Beth<br />

Chatto gibt zu, dass die Bedingungen ihres Gartens fast schon<br />

das für Bergenien Erträgliche übersteigen, denn sie wässert<br />

grundsätzlich nicht. Gleichwohl vermehren sich die Pflanzen<br />

und machen auch in nasskalten Wintern nicht schlapp, was<br />

auch dem gut durchlässigen Boden zu verdanken ist.<br />

89


90<br />

BEETE FÜR SPEZIELLE ANFORDERUNGEN<br />

6<br />

1 Kieswege<br />

2<br />

2 Wolfsmilch (Euphorbia<br />

characias)<br />

3 Zierlauch (Allium aflatu­<br />

nense ‘Purple Sensation’)<br />

4 Rosenwaldmeister<br />

(Phuopsis stylosa)<br />

4<br />

1<br />

4<br />

5 Silberährengras<br />

(Stipa calamagrostis)<br />

3<br />

6 Palmlilie (Yucca)<br />

7 Bergenia<br />

5<br />

1<br />

7<br />

Steinige Alternative Kiesgärten<br />

sind <strong>eine</strong> Chance für karge Standorte<br />

und sie funktionieren selbstverständlich<br />

auch auf kl<strong>eine</strong>n Arealen, wie wir<br />

auf der Seite 93 sehen werden. Und sogar im Rahmen<br />

<strong>eine</strong>r streng geometrisch ausgelegten Struktur kommt<br />

dieser sehr natürliche Stil erstaunlich gut zur Geltung.<br />

Steht mehr Platz zur Verfügung, empfiehlt sich indes <strong>eine</strong><br />

eher organische Gestaltung.<br />

Beth Chattos Garten zeigt exemplarisch, wie Kiesgärten<br />

auf großzügig bemessenem Grund am besten zur Entfaltung<br />

kommen, und auch von Chattos Herangehensweise<br />

an das Projekt lässt sich viel lernen. Ihr Garten entstand<br />

Anfang der 90er-Jahre auf dem ehemaligen Besucherparkplatz<br />

ihrer Gärtnerei. Wie die leere Leinwand <strong>eine</strong>s<br />

Malers lag der unbestellte Grund s<strong>eine</strong>rzeit vor ihr. So<br />

etwas ist immer <strong>eine</strong> Herausforderung und musste in<br />

diesem Falle besonders gut durchdacht werden, denn<br />

der fast ausschließlich aus gelbem Sand bestehende<br />

Boden war an Unwirtlichkeit kaum zu überbieten. Chattos<br />

Grundidee war von vornherein, ihren Garten wie <strong>eine</strong><br />

Flusslandschaft anzulegen, in dem der Kies wie das


Wasser um frei gestaltete Inselbeete verläuft. Ein sich<br />

sanft windender Pfad sollte sich dafür über die gesamte<br />

Länge des Terrains an den geschwungenen Rabatten entlang<br />

ziehen. Mehrere seitlich abzweigende Wege sollten<br />

die Strecke wie Nebenflüsse unterbrechen. <strong>Um</strong> <strong>eine</strong>n<br />

bildhaften Eindruck von den Proportionen zu bekommen<br />

und so zu verhindern, dass ein wahlloses Sammelsurium<br />

beliebig verstreuter Beete entsteht, legte Chatto die<br />

Konturen ihrer Blumeninseln mit Wasserschläuchen auf<br />

der freien Fläche aus. Danach wurde der Kies ausgebracht,<br />

der auch zwischen den Pflanzen als mineralische<br />

Auflage dient und so <strong>eine</strong> zusammenhängende<br />

Mulchschicht bildet, unter der Unkraut k<strong>eine</strong> Chance<br />

hat. Zudem dient der Kies als Verdunstungsschutz und<br />

speichert die Feuchtigkeit im Boden.<br />

Anschließend ging es ans <strong>Um</strong>graben und ans Pflanzen<br />

von immergrünen Hecken sowie ausdrucksstarken und<br />

trockenheitsresistenten Stauden, Zwiebelblumen und<br />

dazwischen gestreuten Gräsern. <strong>Sie</strong> bestimmen nach<br />

wie vor das Bild in den Beeten und nach wie vor hat Beth<br />

Chatto ihren Kiesgarten selbst in den trockensten Sommern<br />

kein einziges Mal gewässert.<br />

TIPP<br />

Vielfältige Palette Kies gibt es<br />

in vielen Variationen in unterschiedlichen<br />

Größen, Texturen und Farben.<br />

Am stimmigsten wirkt <strong>eine</strong> Kiesauflage<br />

mit natürlich vorkommenden<br />

St<strong>eine</strong>n aus der Region.<br />

Kiesgärten eignen sich besonders für vollsonnige und<br />

trockene Standorte und sind somit auch <strong>eine</strong> Option<br />

für Menschen, die gerade ein Haus gebaut haben und<br />

deren Garten anfangs ohnehin vor allem aus offenen,<br />

verdichteten Flächen mit viel Geröll besteht. Auf solch<br />

unwirtlichem Grund lässt sich ein Kiesgarten ohne viel<br />

Aufwand anlegen. Wer jedoch mit humusreichem Boden<br />

und reichhaltigen Niederschlagsmengen gesegnet ist,<br />

sollte sein Grün k<strong>eine</strong>swegs komplett in <strong>eine</strong>n Kiesgarten<br />

umwandeln. Den für diesen Gartentyp charakteristischen<br />

Asketen Floras würde der Standort wenig behagen.<br />

Möchte man das Experiment dennoch wagen, sollte man<br />

<strong>eine</strong> kl<strong>eine</strong> Fläche mit Kies auslegen und abwarten, welche<br />

Pflanzen sich <strong>hier</strong> von allein ansiedeln.<br />

Sonne und Trockenheit<br />

91


Inspirationen<br />

für Gartenenthusiasten<br />

MODERNE GARTENGESTALTUNG Abwechslungsreiche<br />

Inszenierung von Pflanzen,<br />

Materialien und Accessoires für überzeugende<br />

Gestaltungslösungen<br />

RENOMMIERTE AUTORIN Die Reportagen<br />

und Kolumnen der Journalistin Marion Lagoda<br />

ersch<strong>eine</strong>n regelmäßig in vielen Gartenmagazinen.<br />

Hier zeigt sie Lösungen für moderne<br />

Beetgestaltung: mal naturnah mit Gräsern und<br />

Stauden, mal elegant-formal, mal als erweiterter<br />

Wohnraum mit minimalistischer Bepflanzung.<br />

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