Analyse und Bewertung der Markenführungsstrategien ...

Caroline Maria Suitner Seite 124
In Österreich werden Schutzgebiete und Prädikate unterschieden. Bei den nationalen
Schutzgebieten gibt es Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Ruhegebiete,
Nationalparks, Naturdenkmäler, geschützte Landschaftsteile. Ein nationales Prädikat
neben anderen ist der Naturpark. Ein Naturpark ist ein geschützter Landschaftsraum,
der aus dem Zusammenwirken von Mensch und Natur entstanden ist. Oft handelt es
sich um Landschaftsräume, die im Laufe von Jahrhunderten die heutige Gestalt
bekommen haben und durch die Menschen, die hier leben und wirtschaften, durch
schonende Formen der Landnutzung und der Landschaftspflege erhalten werden
sollen. Im Naturpark wird diese Kulturlandschaft von besonderem ästhetischem Reiz
für den Besucher durch spezielle Einrichtungen erschlossen und als Erholungsraum
zugänglich gemacht. Das gesetzliche Ziel der Naturparke ist der Schutz einer
Landschaft in Verbindung mit deren Nutzung. Dabei sollen besonders wertvolle,
charakteristische Landschaftsräume vor einer Zerstörung bewahrt und entwickelt
werden.
Die vier wichtigsten Säulen auf die sich der Naturpark stützt und nach der die
Naturparkverwaltungen ihre Arbeitsschwerpunkte richtet sind: Schutz, Erholung,
Bildung, und Regionalentwicklung. In Tirol wurden diese vier Grundpfeiler um die
„Forschung“ ergänzt. Naturparke dienen primär als Informations-, Bildungs- und
Erholungseinrichtung für Bevölkerung und Besucher. Der Schwerpunkt liegt auf dem
Erhalt der wertvollen Kulturlandschaft und sie fungieren auch als Instrument für die
nachhaltige Regionalentwicklung. Gleichzeitig sind diese im Gegensatz zu
Nationalparks nicht mit Schutzzonen, die menschliche Nutzung ausschließen,
ausgestattet. Die Vergabe des Prädikats „Naturpark“ erfolgt über eine Verordnung der
Landesregierung. In allen Bundesländern (mit Ausnahme der Steiermark) ist dies eine
zusätzliche Auszeichnung von bereits bestehenden Schutzgebieten und stellt keine
eigene Kategorie dar.
Die Naturparke Österreichs repräsentieren eine Vielfalt besonders reizvoller
Landschaften, die sich durch ihre regionale Eigenart, die wohlausgewogene Nutzung,
kulturelle Besonderheiten, sowie ein breites Angebot an Möglichkeiten des
Naturerlebens und Naturbegreifens auszeichnen. In Österreich gibt es derzeit 45
Naturparke, die zusammen eine Fläche von rund 400.000 ha umfassen. Die Verteilung
der Naturparke auf die Bundesländer ist unterschiedlich: Niederösterreich (22
Naturparke), Steiermark (7), Oberösterreich (2), Salzburg (2), Burgenland (6), Tirol (4),
Kärnten (2). 1995 erfolgt der Zusammenschluss der bestehenden Naturparks zum
Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ). Das wichtigste Ziel des Verbandes ist eine