09.10.2013 Aufrufe

Download Teil 1 - AIDS-Hilfe Stuttgart eV

Download Teil 1 - AIDS-Hilfe Stuttgart eV

Download Teil 1 - AIDS-Hilfe Stuttgart eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12 POLITIK<br />

Es zeigt fundiert auf, dass einzig der private<br />

Besitz an Produktionsmitteln verhindert, dass<br />

die enorm gewachsene Produktivität den breitesten<br />

Massen der Menschen zugute kommt.<br />

Immer gigantischere Reichtümer ballen sich in<br />

den Händen des Spitzenmanagements einer<br />

immer geringer werdenden Zahl von derzeit 500<br />

internationalen Unternehmen und Banken<br />

zusammen. Der Autor nennt diese aufgrund<br />

ihrer weltmarktbeherrschenden Position „Übermonopole“.<br />

„Fressen oder gefressen werden“ –<br />

so lautet die Devise ihrer gegenseitigen<br />

Vernichtungsschlachten auf dem kapitalistischen<br />

Weltmarkt, die immer größere Summen<br />

verschlingen. Diese sollen zunehmend über<br />

den Staat und die Kommunen aufgebracht werden.<br />

Und zwar völlig unabhängig davon, ob nun<br />

die SPD/Grünen oder ob die CDU/CSU/FDP an<br />

der Regierung ist. Der Staat – nicht nur in<br />

Deutschland – wird immer mehr zum Dienstleister<br />

dieser Multis – von wegen Sozialstaat!<br />

Die AGENDA 2010 und weitere Umverteilungspläne<br />

haben bei sehr vielen Menschen den<br />

Gedanken an den Kampf um ihre Lebens- und<br />

Arbeitsbedingungen entstehen lassen. Und sie<br />

sind bereit dazu. Am 1.11.2003 haben in Berlin<br />

über hundertausend Menschen gegen den<br />

Sozialabbau demonstriert. Von <strong>Stuttgart</strong> fuhren<br />

über 30 Busse nach Berlin. Und es geht weiter.<br />

Trotz weitgehendem Medienboykott versammelten<br />

sich am 17./18. Januar 2004 circa 500<br />

Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher sozialer<br />

Bewegungen, Gewerkschaften sowie von<br />

Selbsthilfegruppen und Wohlfahrtsverbänden<br />

aus dem ganzen Land, um über die<br />

Perspektiven ihres Protestes zu beraten. In der<br />

verabschiedeten Abschlussresolution heißt es:<br />

„Die große Koalition in Berlin hat die Agenda<br />

2010 beschlossen. Wir lehnen sie ab. Weitere<br />

Verschlechterungen sind bereits angekündigt.<br />

Wir wollen und werden sie nicht hinnehmen.“<br />

Die <strong>Teil</strong>nehmer begrüßen die Initiative des<br />

Europäischen Sozialforums und die geplanten<br />

europaweiten Protestaktionen des Europäischen<br />

und Deutschen Gewerkschaftsbundes<br />

am 2. und 3. April 2004.<br />

Sie treten ein für:<br />

• eine einheitliche, bedarfsdeckende Krankenversicherung<br />

für alle;<br />

• die Rücknahme der Gewinnsteuersenkungen,<br />

• eine stark progressive Besteuerung der Gewinne,<br />

Vermögen und Einkommen sowie die<br />

Wiedereinführung der Vermögenssteuer;<br />

• eine drastische Reduzierung der Rüstungsausgaben<br />

• den Stopp und die Rücknahme der Privatisierung,<br />

eine öffentliche Daseinsvorsorge und<br />

• eine Gemeindefinanzreform, welche die<br />

Finanzkraft der Kommunen wiederherstellt<br />

und stärkt.<br />

Um die Rücknahme der Agenda 2010 zu erreichen<br />

und einen weiteren Sozial-, Bildungs- und<br />

Lohnabbau zu verhindern sind vielfältige<br />

Aktivitäten bis hin zu Streiks notwendig. In allen<br />

gesellschaftlichen Bereichen soll eine Aufklärungs-<br />

und Informationsarbeit gegen diese<br />

Umvertei-lungspolitik zugunsten der großen<br />

Konzerne entwickelt und verstärkt werden.<br />

Auch <strong>AIDS</strong>-<strong>Hilfe</strong>n, Selbsthilfegruppen im<br />

Gesundheitsbereich, schwul-lesbische Vereine<br />

sowie CSD-AktivistInnen sind jetzt gefragt, sich<br />

in diese neu entstandenen Bewegung von<br />

unten einzubringen.<br />

Kontaktadresse vom <strong>Stuttgart</strong>er Bündnis<br />

gegen Sozialkahlschlag ist:<br />

Nuran Cakmakli,<br />

Baldernstr. 11, 70469 <strong>Stuttgart</strong>,<br />

Tel. 0711-36 53 80 7, Mobil: 0172-71 96 63 8,<br />

nuran-sellm@t-online.de.<br />

Ralf Bogen<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und<br />

das <strong>AIDS</strong>-Programm der Vereinten Nationen<br />

(UN<strong>AIDS</strong>) haben die Defizite in der medikamentösen<br />

Behandlung von Menschen mit HIV und<br />

<strong>AIDS</strong> thematisiert. Mit der Initiative „3 by 5“ soll<br />

es gelingen, 3 Millionen HIV-Infizierte in Entwicklungsländern<br />

bis zum Jahr 2005<br />

den Zugang zu einer effektiven antiviralen<br />

Therapie zu ermöglichen.<br />

Der Zugang zur Therapie<br />

ist aber nicht nur in<br />

Afrika ein Problem, auch<br />

in Osteuropa erhält bislang<br />

nur ein Bruchteil<br />

der HIV/<strong>AIDS</strong>-Patienten<br />

die lebenserhaltendenMedikamente.<br />

Als regionales<br />

Ziel soll<br />

daher nach den Vorstellungen<br />

der WHO<br />

die Zahl der mit antiviralen<br />

Medikamenten behandelten<br />

Patienten in 22<br />

Ländern Osteuropas und<br />

Mittelasiens bis 2005 auf<br />

100.000 steigen.<br />

Zur Umsetzung dieses Programms<br />

haben die WHO und UN<strong>AIDS</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit dem RKI in Berlin<br />

und mit finanzieller Unterstützung des<br />

Bundesministeriums für Gesundheit und<br />

Soziale Sicherung am 19. / 20.Januar 2004<br />

mehr als 40 Vertreter vor allem von nichtstaatlichen<br />

und Selbsthilfeorganisationen aus Osteuropa,<br />

Mittelasien und auch aus Deutschland<br />

zu einem ersten Treffen nach Berlin eingeladen.<br />

Ziel dieses Treffens war es, in erster Linie die Aufgaben<br />

von kommunalen Organisationen in Osteuropa<br />

und Mittelasien für die Umsetzung der<br />

WHO-Initiative „3 by 5“ zu bestimmen und einen<br />

Zeitplan für die einzelnen Schritte festzulegen.<br />

<strong>AIDS</strong> GLOBAL 13<br />

HIV in Osteuropa:<br />

vor der Katastrophe?<br />

Tagung von WHO, UN<strong>AIDS</strong> und Robert Koch-Institut in Berlin<br />

„Es ist meine Hoffnung“, sagte der Präsident<br />

des Robert Koch-Instituts Prof. Reinhard Kurth<br />

in seiner Eröffnungsrede, „dass das Treffen<br />

einen Beitrag zur Mobilisierung der Gesellschaft<br />

nicht nur im Hinblick auf den Zugang zu antiviralen<br />

Therapien leisten wird, sondern<br />

darüber hinaus zu einer<br />

adäquaten medizinischen Versorgung<br />

von Menschen mit<br />

HIV und <strong>AIDS</strong> beitragen<br />

kann.“<br />

Am schlimmsten von<br />

HIV und <strong>AIDS</strong> betroffen<br />

sind derzeit<br />

Russland, die Ukraine<br />

und die BaltischenStaaten,<br />

aber HIV<br />

beginnt sich<br />

auch in Weißrussland,Moldawien<br />

und Kasachstanauszubreiten.<br />

Schätzungen von<br />

UN<strong>AIDS</strong> belaufen sich für<br />

Russland auf etwa eine<br />

Million HIV-Infizierte im<br />

Alter zwischen 15 und 49<br />

Jahren. Obwohl die Infektionszahlen<br />

stetig steigen,<br />

befindet sich die Epidemie in<br />

Russland noch in einem frühen<br />

Stadium. „Umso wichtiger ist es,<br />

jetzt aktiv zu werden“, unterstreicht Reinhard<br />

Kurth, „die industrialisierten Staaten haben nicht<br />

nur eine moralische Pflicht zu helfen. Sie sollten<br />

sich auch aus eigenem Interesse engagieren, da<br />

Infektionskrankheiten nicht an Grenzen Halt<br />

machen“.<br />

Pressemitteilung des Robert-Koch-Instituts

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!