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Sinnesparcours mit fuenf Stationen - Aid

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1. Schmecken<br />

Riechen, Schmecken, Sehen, Hören, Tasten<br />

Lernparcours <strong>mit</strong> fünf <strong>Stationen</strong><br />

An den Rändern der Zunge befinden sich Papillen <strong>mit</strong> Geschmacksknospen, auf<br />

denen sich mehrere Duzend Sinneszellen befinden. Je nach Zungenregion können<br />

bestimmte Geschmacksrichtungen von den dort vorhandenen Zellen besonders gut<br />

„erschmeckt“ werden: Bitter im hinteren Teil der Zunge, sauer am <strong>mit</strong>tleren<br />

Seitenrand, salzig weiter vorne und süß an der Zungenspitze.<br />

Experiment 1: Erschmecken von Grundgeschmacksrichtungen<br />

Füllen Sie vier gleich aussehende und willkürlich nummerierte Gefäße <strong>mit</strong><br />

Leitungswasser (ca. 0,3 l) und fügen Sie in eines ca. ½ Teelöffel Zucker, in ein<br />

anderes ½ TL Salz, in das dritte ½ TL Essigessenz und in das vierte so viel<br />

Wermuttee oder Enzianwurzel-Sud hinzu bis ein Bittereindruck entsteht.<br />

Jedem Schüler wird <strong>mit</strong> einer Pipette (oder Probierlöffel) eine Probe der Lösung auf<br />

die Zunge gegeben. Der Schüler soll auf seinem Laufzettel notieren, welche<br />

Geschmacksrichtung er welcher Probe zuordnen würde.<br />

Hinweis: Je geringer die Konzentration, desto schwieriger das Experiment.<br />

Experiment 2: Erschmecken von Aromen<br />

Schneiden Sie Äpfel und Birnen in gleichgroße Stücke (die Teller sollten hinter einem<br />

Sichtschirm aus Pappe verborgen sein).<br />

Der Tester schließt entweder die Augen oder setzt eine beklebte Taucherbrille oder<br />

eine Schlafbrille auf. Nacheinander wird dem Schüler je ein Stück Birne und ein<br />

Stück Apfel auf einem Zahnstocher gereicht. Auf seinem Laufzettel notiert der<br />

Schüler, was er/sie glaubt gegessen zu haben.<br />

Alternative: Bereiten Sie zwei Schalen <strong>mit</strong> verschiedenen Joghurtsorten vor (z.B.<br />

Erdbeere und Heidelbeere oder Kirsche und Aprikose) und färben sie diese <strong>mit</strong> roter<br />

oder gelber Lebens<strong>mit</strong>telfarbe ein. Markieren Sie am besten die Schälchen an der<br />

Unterseite. Lassen Sie die Schüler von jeder Sorte eine Probe nehmen und auf dem<br />

Laufzettel notieren, welchen Geschmack die jeweilige Joghurtprobe ihrer Meinung<br />

nach hatte.<br />

© www.aid.de Stand: 14.03.2012 Seite 1 von 4


2. Riechen<br />

Wer bei einer Erkältung schon einmal eine „verstopfte“ Nase hatte, weiß, dass der<br />

Riech- und Schmecksinn kaum voneinander zu trennen sind. Darum „läuft einem<br />

auch das Wasser im Munde zusammen“, wenn man etwas Leckeres riecht. Die<br />

Lebens<strong>mit</strong>telaromen gelangen nämlich über den Rachenraum in die Nase.<br />

Experiment 1: Erraten von Düften<br />

Sie benötigen fünf bis sechs leere und nummerierte Filmdosen, die Sie <strong>mit</strong><br />

verschiedenen Substanzen wie z.B. einem Wattebausch <strong>mit</strong> Pfefferminz- oder<br />

Rosenöl, etwas Zitronenschale, Zimt, Nelke oder Oregano füllen. Kräuter müssen<br />

gegebenenfalls vorher gerieben werden, da<strong>mit</strong> sie ihre ätherischen Öle entfalten.<br />

Stoßen Sie <strong>mit</strong> einem Nagel einige Löcher in den Deckel der Dose.<br />

Die Schüler riechen an den von 1 bis x nummerierten Dosen und tragen in ihren<br />

Laufzettel die Duftbezeichnung ein.<br />

Hinweis: Nehmen Sie nicht zu viele unterschiedliche Düfte, da der Geruchssinn<br />

schnell ermüdet.<br />

Experiment 2: Erkennen wie Geruch und Geschmack verbunden sind<br />

Benötigt werden gesalzene Erdnüsse (evtl. leicht zerstoßen) und eine<br />

Nasenklammer.<br />

Zuerst essen die Schüler etwas von den Erdnüssen <strong>mit</strong> der Klammer auf der Nase.<br />

Auf dem Laufzettel wird notiert, was sie schmecken. Zu erwarten wäre hier, dass die<br />

meisten Schüler nur „salzig“ schmecken. Danach darf der Tester die Klammer<br />

abnehmen und noch einmal von den Erdnüssen probieren. Überraschend für die<br />

Schüler: Der Geschmackseindruck ist ein ganz anderer.<br />

Tipp: Besonders interessant ist es, wenn der Schüler nicht erkennen kann, was er<br />

isst. Jedoch muss in diesem Fall bekannt sein, dass der Schüler keine<br />

Erdnussallergie hat.<br />

3. Sehen<br />

Der Spruch „Das Auge isst <strong>mit</strong>“ zeigt: Bei der Auswahl unserer Nahrung gehen wir<br />

nicht selten von der Optik aus. Auf einen Blick kategorisieren wir Lebens<strong>mit</strong>tel in<br />

„Appetitliches“ oder „Unappetitliches“. Das Auge ist unser wichtigster Qualitätsprüfer.<br />

Experiment 1: Unterschiede erkennen<br />

Es werden vier Äpfel verschiedener Apfelsorten präsentiert und <strong>mit</strong> Kärtchen<br />

versehen, auf denen die jeweilige Sorte angegeben ist. Vier weitere Äpfel, die nur<br />

durchnumeriert werden, liegen in der Reihe davor.<br />

Die Schüler betrachten und vergleichen die Äpfel und sollen nach Farbe und Struktur<br />

beurteilen, zu welcher Sorte welcher Apfel gehört. Auf dem Laufzettel könnte zum<br />

Beispiel notiert werden: „Nr. 1: Cox Orange“.<br />

Hinweis: Beim Einkauf kann der Lehrer durch die Auswahl der Apfelsorten den<br />

Schwierigkeitsgrad bestimmen.<br />

© www.aid.de Stand: 14.03.2012 Seite 2 von 4


Experiment 2: Portionen schätzen<br />

In drei unterschiedlich geformte Einmachgläser A, B und C gibt man eine gleiche<br />

Anzahl von Erbsen (ca. 100 Stück).<br />

Die Schüler schätzen, wie viele Erbsen sich in welchem Glas befinden.<br />

4. Hören<br />

Hören spielt beim Essen eine wichtige Rolle. Lebens<strong>mit</strong>tel werden beispielsweise<br />

gezielt <strong>mit</strong> wohlklingenden Geräuschen beworben. Chips kommen nur auf den Markt,<br />

wenn das Knackgeräusch appetitlich klingt. Auch in der Qualitätsprüfung kommt<br />

unser Hörsinn zum Einsatz. Knackt zum Beispiel eine Möhre nicht mehr beim<br />

Anbeißen, dann ist sie alt.<br />

Experiment 1 Küchengeräusche erkennen<br />

Mithilfe eines Aufnahmegerätes und eines Mikrofons werden einige Geräusche – z.<br />

B. zu einem bestimmten Thema - aufgenommen. Beim Thema „Obst“ könnte das ein<br />

Biss in einen Apfel, das Knacken einer Möhre oder einer Stange Spargel, das<br />

Schneiden einer Melone und das Pellen einer Banane sein, beim Thema<br />

„Getreideprodukte“ beispielsweise das Brechen von Baguette, Knäckebrot und<br />

Zwieback oder das Rascheln in einer Erdnussflips-Tüte oder das Schneiden von<br />

Brot.<br />

Den Schülern wird das aufgenommene Geräusch vorgespielt. Diese schreiben auf,<br />

was sie zu hören gemeint haben.<br />

Hinweis: Handelt es sich um eine relativ kleine Schülergruppe, kann man das<br />

Geräusch „live“, hinter einer Wand oder einem Tuch verdeckt, vorführen lassen.<br />

5. Tasten<br />

Wer meint, dass der Tastsinn wenig <strong>mit</strong> unserer Ernährung zu tun hat, der irrt. Oft<br />

betasten wir Pfirsiche, Birnen, Gurken, Avocados und vieles mehr, um den Reifegrad<br />

festzustellen.<br />

Experiment 1: Lebens<strong>mit</strong>tel ertasten<br />

Es müssen vier bis sechs Kartons so präpariert werden, dass die Schüler zwar ihre<br />

Hand hineinstecken können, den Inhalt jedoch nicht sehen. Man könnte in einen<br />

Karton eine alte, runzlige Möhre legen, in einen eine frische, in einen eine Avocado,<br />

in einen eine Kiwi, eine Gartengurke etc. Die Kartons werden nummeriert.<br />

Die Schüler greifen nacheinander vorsichtig in jeden Karton und notieren, was darin<br />

enthalten sein könnte.<br />

© www.aid.de Stand: 14.03.2012 Seite 3 von 4


Auswertung und Abschlussdiskussion<br />

Die Laufzettel der Schüler werden nach Abschluss der „Experimentier-Einheit“<br />

ausgewertet. Im Vorfeld muss festgelegt werden, für welche Lösungen wie viele<br />

Punkte vergeben werden. Man könnte beispielsweise für korrekte Lösungen zwei<br />

Punkte geben und für Antworten, die der Lösung nahe kommen, einen Punkt (z.B.<br />

beim Erbsen Schätzen). Bei Bekanntgabe der Ergebnisse wäre es sinnvoll, einige<br />

Ergebnisse zu diskutieren. Welche <strong>Stationen</strong> haben Schwierigkeiten bereitet, welche<br />

nicht? Gibt es Experimente, die allen sehr schwer fielen? Woran kann das gelegen<br />

haben?<br />

Um für eine gewisse Nachhaltigkeit der Experimente zu sorgen, könnte man die<br />

Schüler an einem Tag ihrer Wahl (innerhalb eines Zeitfensters von ca. einer Woche)<br />

eine ihrer Hauptmahlzeiten dokumentieren lassen:<br />

- Woraus bestand die Mahlzeit?<br />

- Wonach haben die einzelnen Komponenten geschmeckt? Hier könnte man die<br />

Schüler ermutigen, Tendenzen herauszuschmecken. Beispiel: Möhren schmecken<br />

leicht süßlich, Rosenkohl bitter, Pommes salzig, Kartoffeln erdig, Salami evtl. nach<br />

Knoblauch etc.<br />

- Waren Bestandteile extrem süß oder extrem salzig? Woran kann das liegen?<br />

(Vielleicht, weil Kartoffeln nicht als Kartoffelpüree, sondern als Potatoe Wedges<br />

gegessen wurden, …)<br />

- Wie lässt sich der Geschmack von rohem Gemüse im Vergleich zu gekochtem<br />

beschreiben?<br />

Quelle: Katrin Niemann, Talking Food<br />

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