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03 Datenblätter Schweine Zucht.indd - agrigate.ch

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<strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong> – Herdebu<strong>ch</strong> 3.3. 1<br />

Herdebu<strong>ch</strong> (HB)<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsberei<strong>ch</strong> <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong><br />

Merkblätter für <strong>S<strong>ch</strong>weine</strong>profis<br />

Herdebu<strong>ch</strong>führung heisst: Erfassung, Aufarbeitung, Sortierung, Auswertung und Weitergabe der für die<br />

<strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong> erforderli<strong>ch</strong>en Daten. Herdebu<strong>ch</strong>führung ist die Grundlage für ein nutzbringendes <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>programm<br />

und liefert der SUISAG und den <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>tierhandelsorganisationen:<br />

jederzeit eine aktuelle Übersi<strong>ch</strong>t der <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>tiere, ihrer Vorfahren und Na<strong>ch</strong>kommen in Bezug auf Abstammung,<br />

Leistungsvermögen und weiteren Eigens<strong>ch</strong>aften.<br />

Daten für die <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>werts<strong>ch</strong>ätzung<br />

Ents<strong>ch</strong>eidungsgrundlagen für fundierte Selektionsents<strong>ch</strong>eide, wel<strong>ch</strong>e die <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>population dem gemeinsamen<br />

Ziel näher bringen.<br />

Der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e <strong>S<strong>ch</strong>weine</strong>zu<strong>ch</strong>t- und <strong>S<strong>ch</strong>weine</strong>produzentenverband Suisseporcs ist für die Führung des<br />

Herdebu<strong>ch</strong>s verantwortli<strong>ch</strong>. Er verabs<strong>ch</strong>iedet die HB-Ri<strong>ch</strong>tlinien. Für die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Dur<strong>ch</strong>führung ist die<br />

SUISAG zuständig.<br />

HB-Betriebe s<strong>ch</strong>liessen mit der SUISAG eine Vereinbarung ab, wel<strong>ch</strong>e die Zusammenarbeit und die finanziellen<br />

Aspekte regelt. Die Betriebe wurden dur<strong>ch</strong> die SUISAG in die Stufen Kernzu<strong>ch</strong>t, Vermehrung und<br />

Eigenremontierung eingeteilt (vgl. unten <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>stufen). Die Herdebu<strong>ch</strong>zü<strong>ch</strong>ter arbeiten entweder direkt mit<br />

der SUISAG zusammen oder indirekt via einer anderen<br />

Auswertungsstelle.<br />

<strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>stufen und ihre Aufgaben<br />

Abbildung 1 zeigt die <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>pyramide mit den Remontierungspfaden<br />

der männli<strong>ch</strong>en und weibli<strong>ch</strong>en <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>tiere.<br />

Das Herdebu<strong>ch</strong> umfasst die drei Stufen Kernzu<strong>ch</strong>t (K),<br />

Vermehrung (V) und ab 1.1.2009 ergänzend die Stufe<br />

Eigenremontierung (ER). Neu können au<strong>ch</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weine</strong>halter<br />

der Stufe Produktion (P) die HB-Dienstleistungen der<br />

SUISAG (z.B. Sauenblattservice) nutzen.<br />

Aufgaben Kernzu<strong>ch</strong>t: Vorgegebenes <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>ziel dur<strong>ch</strong><br />

konsequente <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>arbeit umsetzen; <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>forts<strong>ch</strong>ritt<br />

dur<strong>ch</strong> Anwendung der geeigneten <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>methoden und<br />

Prüfprogramme erarbeiten; Eber für KB und Jungsau-en<br />

für Stufe Vermehrung bereitstellen.<br />

Aufgaben Vermehrung: Vermehrung der aus der<br />

Kernzu<strong>ch</strong>t stammenden <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>sauen, Kreuzungssauen<br />

für die Produktionsstufe bereitstellen, Daten über Reproduktion<br />

(inkl. Anomalien), Produktion, Exterieur liefern<br />

als Information für Überwa<strong>ch</strong>ung und Verbesserung der<br />

Kernzu<strong>ch</strong>t.<br />

Aufgaben Eigenremontierung: Marktkonforme Mastferkel<br />

mit selbst remontierten Jungsauen bereitstellen.<br />

Aufgaben Produktion: Marktkonforme Mastferkel mit<br />

zugekauften F1-Jungsauen bereitstellen.<br />

<strong>Datenblätter</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weine</strong><br />

Kernz.<br />

4’200 Sauen<br />

Vermehrung<br />

2’200 Sauen<br />

Eigenremontierung<br />

5’600 Sauen<br />

Produktion<br />

130’000 Sauen<br />

Abbildung 1: <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>pyramide<br />

Dezember 2009


3.3. 2 Herdebu<strong>ch</strong> – <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong><br />

Dezember 2009<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsberei<strong>ch</strong> <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong><br />

Merkblätter für <strong>S<strong>ch</strong>weine</strong>profis<br />

Anforderungen an Betriebe, Tiere und <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>stufen<br />

Das Herdebu<strong>ch</strong> stellt gewisse Minimalanforderungen an alle Betriebe und Tiere und spe-zielle Anforderungen<br />

an die einzelnen <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>stufen. Diese werden jährli<strong>ch</strong> überprüft.<br />

Grundanforderungen Betrieb Grundanforderungen Tier<br />

Vereinbarung mit SUISAG<br />

Genaue Datenerhebung und fristgere<strong>ch</strong>te<br />

Meldung aller Ereignisse (Belegung, Würfe,<br />

Absetzen, Anomalien, Tierkennzei<strong>ch</strong>nung, Abgänge)<br />

sämtli<strong>ch</strong>er <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>tiere im Auswertungssystem<br />

Kontrolle dur<strong>ch</strong> SUISAG oder Organisation<br />

Stufe Anforderungen<br />

Kernzu<strong>ch</strong>t (K)<br />

Vorgegebenes <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>ziel dur<strong>ch</strong> konsequente <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>arbeit<br />

umsetzen<br />

<strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>forts<strong>ch</strong>ritt dur<strong>ch</strong> Anwendung der geeigneten<br />

<strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>methoden und Prüfprogramme erarbeiten<br />

Eber für KB (ESV au<strong>ch</strong> Natursprung) und Jungsauen<br />

für Stufe Vermehrung bereitstellen<br />

Zusätzli<strong>ch</strong>e Kreuzungssauenproduktion in<br />

grösseren Beständen mögli<strong>ch</strong><br />

Vermehrung (V)<br />

Vermehrung, der aus der Kernzu<strong>ch</strong>t stammenden<br />

<strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>sauen<br />

Kreuzungssauen für die Produktionsstufe bereitstellen<br />

Daten über Reproduktion (inkl. Anomalien),<br />

Produktion, Exterieur liefern als Information für<br />

Überwa<strong>ch</strong>ung und Verbesserung der Kernzu<strong>ch</strong>t<br />

Reserve für Kernzu<strong>ch</strong>t<br />

<strong>Datenblätter</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weine</strong><br />

Die für die Aufzu<strong>ch</strong>t vorgesehenen Ferkel werden<br />

gut lesbar gekennzei<strong>ch</strong>net.<br />

Die Abstammung der gekennzei<strong>ch</strong>neten Ferkel ist<br />

über zwei Generationen (bis und mit Grosseltern)<br />

ausgewiesen.<br />

Regelmässige Abstammungskontrollen<br />

(Sti<strong>ch</strong>proben)<br />

Anforderungen Kernzu<strong>ch</strong>t (K)<br />

Genügend reinrassige Würfe:<br />

ES ≤ 60, SL ≤ 60, ESV ≤ 40 pro Jahr<br />

(übrige Rassen zur Zeit keine Anforderung)<br />

Definierter Anteil an Vors<strong>ch</strong>lägen der SUISAG für<br />

Paarungen, Prüfungen und Selektion umgesetzt.<br />

Genügend geprüfte <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>kandidaten<br />

(Feldprüfung):<br />

ML ≤ 2, VL ≤ 1.5 weibl. Prüftiere reinrassiger Wurf<br />

im eigenen Betrieb<br />

Stationsprüfungen:<br />

ML: Ziel 1. Wurf einer Sau geprüft, Anforderung<br />

≤ 12.5% der reinrassigen Würfe geprüft (VGP<br />

oder EberELP)<br />

VL: Ziel 1.+2. Wurf einer Sau geprüft, Anforderung<br />

≤ 25% der reinrassigen Würfe geprüft<br />

Tierkennzei<strong>ch</strong>nung der Reinzu<strong>ch</strong>ttiere mittels<br />

Tätowierung<br />

Datenmeldung innerhalb von 14 Tagen<br />

SGD Status AR<br />

Anforderungen Vermehrung<br />

Jungsauenzukauf aus Kernzu<strong>ch</strong>t<br />

(>80% der aktiven Sauen zugekauft)<br />

Datenmeldung innerhalb von 30 Tagen<br />

Feldprüfung aufgezogener <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>kandidaten<br />

erwüns<strong>ch</strong>t aber freiwillig, Mindestzahl für <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>werts<strong>ch</strong>ätzung<br />

Tierkennzei<strong>ch</strong>nung der <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>tiere mittels<br />

Tätowierung<br />

SGD Status AR<br />

Eigenremontierung (ER) Anforderungen an Datenmeldung und<br />

Feldprüfung wie Vermehrungsstufe


<strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong> – Herdebu<strong>ch</strong> 3.3. 3<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsberei<strong>ch</strong> <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong><br />

Merkblätter für <strong>S<strong>ch</strong>weine</strong>profis<br />

Umfang Herdebu<strong>ch</strong><br />

Der Umfang des Herdebu<strong>ch</strong>s wird jedes Quartal neu bestimmt und au<strong>ch</strong> für die Verre<strong>ch</strong>nung der Herdebu<strong>ch</strong>beiträge<br />

herangezogen. Gezählt werden alle Sauen, die im Informationssystem SuisInfo mit mindestens<br />

einem Wurf aber no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t als abgegangen registriert wurden. Tabelle 1 zeigt, den am 30.9.2009<br />

ermittelten Herdebu<strong>ch</strong> Sauenbestand.<br />

Tabelle1: HB-Bestand am 30.9.2009<br />

<strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>stufe<br />

ES SL ESV H P D Total HB HB-<br />

Betriebe<br />

<strong>Datenblätter</strong> <strong>S<strong>ch</strong>weine</strong><br />

HB-<br />

Sauen je<br />

Betrieb<br />

K 3'606 311 270 0 39 87 4'313 48 90<br />

V 1'720 426 28 0 0 0 2'174 29 75<br />

ER 5'117 407 17 5 0 9 5'555 87 64<br />

Total 10'443 1’144 315 5 39 96 12’042 164 73<br />

E = Edels<strong>ch</strong>wein / SL = S<strong>ch</strong>w. Landrasse / ESV = Edels<strong>ch</strong>wein Vaterlinie / H = Hampshire / P = Piétrain / D = Duroc<br />

Datenerhebung und Meldung zwis<strong>ch</strong>en <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>betrieb und SuisInfo<br />

In der Herdebu<strong>ch</strong>führung erheben die Zü<strong>ch</strong>ter Sprungmeldung, Wurfmeldung (mit Sauenblatt) und<br />

Abgangsmeldung. Die Daten werden entweder auf Papier (Direktkunden) oder elektronis<strong>ch</strong> via S<strong>ch</strong>nittstelle<br />

(Sauenplaner oder über Organisation) an die SUISAG gemeldet.<br />

Die anfallenden <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>daten werden bei der SUISAG mit ‚SuisInfo’ erfaßt, plausibilisiert und ausgewertet.<br />

SuisInfo ist eine speziell angefertigte Software, wel<strong>ch</strong>e neben der HB-Datenverwaltung weitere Aktivitäten<br />

der SUISAG abdeckt (zB. Verwaltung Leistungsprüfungen, <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>werts<strong>ch</strong>ätzung, KB-Eberverwaltung und<br />

Spermaverkauf, Adressverwaltung, Finanz- und Re<strong>ch</strong>nungswesen, SGD-Programm).<br />

Auswertungen und Publikation<br />

Aus den Daten der HB-Führung werden die Reproduktionsmerkmale der <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>werts<strong>ch</strong>ätzung abgleitet:<br />

LGF: lebend geborene Ferkel pro Wurf<br />

FAR: Ferkelaufzu<strong>ch</strong>trate = Anteil der gesäugten (LGF±versetzte) Ferkel, die abgesetzt wurden<br />

IAB: Intervall Absetzen bis Belegung (=Brunst) na<strong>ch</strong> dem 1. Wurf.<br />

Die jährli<strong>ch</strong>e Betriebsauswertung zeigt dem Betrieb seine Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittswerte im Verglei<strong>ch</strong> zu den übrigen<br />

HB-Betrieben in übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Form.<br />

Der Leistungsstand der Rassen und die Entwicklung über die letzten Jahre werden im Anhang „Zahlen und<br />

Projekte“ zum SUISAG-Jahresberi<strong>ch</strong>t aufgezeigt.<br />

Haben Sie Fragen? Bitte kontaktieren Sie uns:<br />

SUISAG, Ges<strong>ch</strong>äftsberei<strong>ch</strong> <strong>Zu<strong>ch</strong>t</strong>, Allmend, 6204 Sempa<strong>ch</strong>, Tel. 041 462 65 50, www.suisag.<strong>ch</strong><br />

Dezember 2009

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