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Arbeitsrechtliche Entscheidungen Ausgabe 2004-02

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mit Eingang des Meldeschriftsatzes des Rechtsanwalts bei<br />

Gericht.<br />

Beschl. v. 6. Januar <strong>2004</strong> – 17 Ta 6141 / 03 (Kost)<br />

Haftung des Gründungsgesellschafters<br />

Der Gründer einer nicht zur Eintragung gelangten GmbH haftet<br />

für die Kosten eines Rechtsstreits nur, wenn er als Geschäftsführer<br />

oder wie ein Geschäftsführer für die Gesellschaft<br />

gehandelt hat (§ 11 Abs. 2 GmbHG), die Vor-GmbH vermögenslos<br />

ist, weitere Gläubiger nicht vorhanden sind und ein<br />

Insolvenzantrag keine Aussicht auf Erfolg hat (sog. Außenhaftung)<br />

oder der Geschäftsbetrieb nach Aufgabe der Eintragungsabsicht<br />

fortgeführt wurde.<br />

Beschl. v. 5. Januar <strong>2004</strong> – 17 Ta 6107 / 03 (Kost)<br />

Verfahrensgebühr<br />

Stellt das Arbeitsgericht durch Urteil fest, dass das Arbeitsverhältnis<br />

durch eine Kündigung nicht aufgelöst worden ist,<br />

entfällt die Verfahrensgebühr nach dem Gebührenverzeichnis<br />

B. Hessisches Landesarbeitsgericht<br />

Aufsätze/Beiträge<br />

zu § 12 Abs. 1 ArbGG Nr. 9111 nicht durch einen später abgeschlossenen<br />

Vergleich der Parteien, mit dem sie sich über<br />

die Beendigung des Arbeitsverhältnisses gegen Zahlung einer<br />

Abfindung einigen.<br />

Beschl. v. 17. September 2003 – 17 Ta 6100 / 03 (Kost)<br />

V. Prozesskostenhilfe<br />

Neues Vorbringen in der Beschwerdeinstanz<br />

Lehnt das Arbeitsgericht die Bewilligung der Prozesskostenhilfe<br />

gemäß § 118 Abs. 2 Satz 4 ZPO zu Recht ab, können die<br />

fehlenden Angaben im Beschwerdeverfahren nicht mit Erfolg<br />

nachgeholt werden, wenn der Rechtsstreit zuvor abgeschlossen<br />

worden ist.<br />

Beschl. v. 12. November 2003 – 17 Ta 1895 / 03<br />

Die Erstattung einer Erörterungsgebühr aus der Landeskasse<br />

kommt nicht in Betracht, wenn die Erörterung vor Beiordnung<br />

des Rechtsanwalts stattfand.<br />

Beschl. v. 3. September 2003 – 17 Ta 6089 / 03 (Kost)<br />

Übersicht über wesentliche <strong>Entscheidungen</strong> der Kammer 15 des Hessischen Landesarbeitsgerichts zur Streitwertfestsetzung<br />

im arbeitsgerichtlichen Urteilsverfahren<br />

Zur Bewertung von Anträgen:<br />

Streitgegenstand Bewertung<br />

1. Feststellungsantrag Kündigung (egal, ob ao. Oder<br />

ord. Künd.) – entsprechend zu bewerten werden<br />

isolierte allgemeine Feststellungsanträge und<br />

Feststellungsanträge gegen Befristungen sein<br />

2. Mehrfachkündigungen (im selben oder in getrennten<br />

Verfahren angegriffen): Dazu HLAG 21.1.99 – 15/6 Ta<br />

630/98 – NZA-RR 1999, 156. Streit um Befristung ist<br />

Streit um eigenen Beendigungstatbestand (HLAG 28.1.99<br />

–15/6 Ta 721/97 -n.v.).<br />

Aber HLAG 10.12.<strong>02</strong>–15 Ta 306/<strong>02</strong> – n.v. und 18.08.03 –<br />

15 Ta 237/03 – n.v.: Die Grundsätze zur Mehrfachkündigung<br />

gelten nur, wenn es um Rechtsstreite zwischen<br />

denselben Parteien geht, nicht also bei einer „Folgekündigung“<br />

des Insolvenzverwalters nach vorausgegangener<br />

Kündigung des Arbeitgebers selbst.<br />

3. Allg. Feststellungsantrag neben Feststellungsantrag<br />

Kündigung (HLAG 21.1.99 – 15/6 Ta 630/98 – NZA-RR<br />

1999, 156)<br />

• 3 Bruttomonatsvergütungen, wenn Antrag (Formulierung<br />

+ Auslegung!) ohne zeitliche Begrenzung –<br />

Anwendbarkeit des KSchG und Erfolgsaussichten ohne<br />

Belang (HLAG 21.1.99 – 15/6 Ta 630/98 – NZA-RR 1999,<br />

156)<br />

• Bei Antrag, der auf zeitlich begrenzten Fortbestand abzielt:<br />

Betrag des Bruttoentgelts für diesen Zeitraum – mit<br />

Begrenzung aus § 12 VII 1 ArbGG (HLAG 21.1.99–15/6 Ta<br />

699/98 – NZA-RR 1999, 159<br />

• Erste Kündigung (= mit frühestem Beendigungsdatum): 3<br />

Bruttomonatsvergütungen<br />

• Weitere Kündigungen in einem Zeitraum von 6 Monaten<br />

nach Zugang der zuerst ausgesprochenen Kündigung:<br />

regelmäßig jeweils 1 Bruttomonatsvergütung (ohne<br />

Rücksicht auf Kündigungsgründe)<br />

• Aber: Keine selbständige Bewertung: bei Umdeutung;<br />

bei ao. Künd. und zugleich (oder kurzfristig danach) hilfsweise<br />

ausgesprochener ord. Künd.; bei kurzfristiger<br />

schriftlicher Wiederholung der zunächst mündlich ausgesprochenen<br />

Künd.; bei kurzfristigem Nachschieben einer<br />

2. Künd. mit unveränderten Gründen wegen formeller<br />

Mängel (nur dann!) der 1. Künd.<br />

Ohne separaten Wertansatz, wenn damit kein zusätzlicher<br />

Beendigungstatbestand abgedeckt wird<br />

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