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Parameter kontrollieren – Therapienutzen sichern - Ärztekammer ...

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65. Jahrgang, April 2012<br />

Mitteilungsblatt der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen und der<br />

Kassenärztlichen Vereinigung Bremen<br />

Asthma bronchiale und COPD<br />

<strong>Parameter</strong> <strong>kontrollieren</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>Therapienutzen</strong> <strong>sichern</strong><br />

04<br />

12


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Angelika Heldt <strong>–</strong><br />

Allianz Ärztespezialistin<br />

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BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 Bremer StAnDPunkt<br />

3<br />

Obstruktion<br />

In der vorliegenden Ausgabe des Bremer Ärztejournals geht es<br />

um die obstruktiven Ventilationsstörungen <strong>–</strong> um Asthma und<br />

COPD. Asthma, eine einfach zu diagnostizierende Erkrankung,<br />

stellt sie sich doch häufig dramatisch dar. Aus voller Gesundheit<br />

kommt es zu Husten und akuter Luftnot, mit der Lungenfunktion<br />

wird die Diagnose schnell gestellt und die Behandlungsrichtlinien<br />

sind überall in der Welt gleich, die Behandlung in den<br />

meisten Fällen erfolgreich. Anders mit der chronisch obstruktiven<br />

Erkrankung, die klassisch spät erkannt wird, da die Patienten<br />

sich langsam an die Verschlechterung ihrer Lungenfunktion<br />

gewöhnen. Die Behandlung erfolgt häufig sehr spät, unse re Mög­<br />

lichkeiten sind begrenzt und auch nicht sehr erfolgreich. Parallelen<br />

zu der Finanzierung unseres Gesundheitssystems drängen<br />

sich auf.<br />

Das zunehmende finanzielle Korsett der gesetzlichen Kranken­<br />

versorgung hat in den vergangenen Jahren zu einer steigenden<br />

Zahl an IGeL­Angeboten geführt. 2006 setze sich der Deutsche<br />

Ärztetag mit den Grundsätzen und der Form des „IGeLns“ auseinander,<br />

weil diese Leistungen so verbreitet waren, dass es nicht<br />

mehr um das „Ob“, sondern nur noch um das „Wie“ ging. Das<br />

neue Patientenrechtegesetz bringt nun erneut Fahrt in die Diskussion<br />

um das IGeLn.<br />

Vor 20 Jahren konnte der Patient, der in die Praxis kam, davon<br />

ausgehen, dass das, was zur Behandlung erforderlich war und<br />

auch die Vorsorgeuntersuchung von der Krankenkasse bezahlt<br />

wurden. Warum reicht das heute nicht mehr aus? Wie sinnvoll<br />

sind zusätzliche Untersuchungsangebote? Wie häufig muss man<br />

sich den Augendruck messen lassen und warum ist das nicht<br />

eine Leistung der GKV? Was ist eine Premium­Nachsorge nach<br />

einer OP oder eine „All­inclusive­Vorsorge“ und wie notwendig<br />

ist sie? Ist „mein Doktor“ mir böse, wenn ich die angebotene<br />

Leistung nicht mache? Für die Patienten, die den Sinn der Untersuchung,<br />

das Ausmaß der zusätzlichen Sicherheit nicht abschätzen<br />

können, kann so etwas mit Angst besetzt sein und die Ausgabe<br />

notwendig erscheinen. Und so zahlen sie beim Gynäkologen<br />

oder Urologen, beim Augenarzt, beim Orthopäden und,<br />

wenn es schlecht kommt, auch noch beim Hausarzt.<br />

Von den Kassenärzten wird dies häufig anders gesehen. Die konservativen<br />

Augenärzte reklamieren, dass sie ohne die Einnahme<br />

durch die Augendruckmessung mit ihren Budgets eine Praxis<br />

nicht führen könnten. Die Urologen und Gynäkologen erklären,<br />

dass die Qualität und Sicherheit ihrer Untersuchungen dadurch<br />

verbessert würden und man einem mündigen Patienten nichts<br />

vorenthalten könne. Die Orthopäden ver<strong>sichern</strong>, dass Magnetfeldtherapie<br />

und Injektionen in Gelenke mit bestimmten Medikamenten<br />

ihre Therapie abrunden würden. Und der Hausarzt verabreicht<br />

gerne die vom Patienten gewünschte Medivitanspritze.<br />

Aber belastet der Hausarzt, der sich in die Brust wirft, nicht zu<br />

IGeLn die GKV? Indem er z. B. bei einem Gesundheits­Check zusätzliche<br />

Laborwerte macht, die darin nicht vorgesehen sind<br />

oder jedes Mal ein EKG schreibt, auch wenn das kein zusätzliches<br />

Honorar verursacht.<br />

Die Situation ist unübersichtlich und so sollte sich jeder Arzt<br />

überlegen, welche Angebote er macht und ob er Leistungspakete<br />

anbietet. Auch das „Wie“ sollte eine gute ärztliche Aufklärung,<br />

eine ausreichende Zeit des Überdenkens, eine schriftliche<br />

Einwilligung und eine Rechnung nach GOÄ beinhalten. Die Reputation<br />

von uns Ärzten steht auf dem Spiel und die Tatsache,<br />

dass sich das Patientenrechtegesetz mit IGeL befasst, spricht<br />

seine eigene Sprache. Ob „IGeL“ das richtige Dosieraerosol für<br />

das Gesundheitssystem ist, stelle ich in Frage.<br />

Dr. Thomas Liebsch,<br />

Vorsitzender der Vertreterversammlung<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen


4<br />

InHALt BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD 5<br />

14<br />

Die typischen chronischen<br />

Verläufe der obstruktiven<br />

Ventilationsstörungen<br />

sind gekennzeichnet durch<br />

Phasen einer stabilen<br />

krankheitsaktivität die<br />

immer wieder durch episoden<br />

akuter Verschlechterungen<br />

unterbrochen werden.<br />

tIteLtHemA<br />

Die kV Bremen unterstützt<br />

mit einer Ausstellung von<br />

Werken aus dem nachlass<br />

von Willi Pramann den<br />

gemeinnützigen Verein<br />

„Blaue karawane“ und das<br />

Bauvorhaben BlauHaus, in<br />

der Bremer Überseestadt.<br />

Vernissage ist am 2. mai 2012.<br />

5<br />

7<br />

9<br />

10<br />

12<br />

14<br />

AktueLLeS 16<br />

18<br />

19<br />

Intern 20<br />

21<br />

22<br />

24<br />

25<br />

ruBrIken 3<br />

26<br />

27<br />

28<br />

19<br />

Christoph Neuhann<br />

Obstruktive Atemwegserkrankungen<br />

Dr. Alexander Beuing<br />

Asthma bronchiale <strong>–</strong> Kontrolle ist das Therapieziel<br />

Dr. Isabel Püntmann, Dr. Hans Wille<br />

Pharmakotherapie: Roflumilast bei schwerer COPD<br />

Dr. Jörg Hermann<br />

Allergisches Asthma: der kausale Therapieansatz<br />

Christoph Neuhann<br />

Die Symptomatik und Therapie der COPD<br />

Dr. Thorsten Tiedje<br />

Aspekte der Diagnostik und Therapie<br />

Hygiene­ und Infektions präventions­Verordnung<br />

Zum Wohl des Kindes?!<br />

Die blaue Karawane erreicht die KV Bremen<br />

Delegiertenversammlung wählte Ausschüsse<br />

Viszeralchirurgie <strong>–</strong> Weiterbildungsordnung geändert<br />

Neue Spitze bei der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />

Vertreterversammlung will nicht ins Hamsterrad<br />

Der neue Arztausweis wird<br />

zukünftig nur noch als<br />

Plastikkarte ausgegeben.<br />

er ist kostenlos und kann<br />

auf der Webseite der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen unter<br />

www.aekhb.de, rubrik<br />

„Ärzte-mitgliedschaft-Arztausweis“<br />

beantragt werden.<br />

Von unseriösen Ärzteverzeichnissen und anderen Betrügereien<br />

Bremer Standpunkt<br />

Akademie<br />

Impressum<br />

Anzeigenbörse<br />

21<br />

Obstruktive Atemwegserkrankungen<br />

Die obstruktiven Atemwegserkrankungen haben nicht nur für den Patienten enorme,<br />

sondern auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen. Beiden Erkrankungen<br />

gemein sind eine Obstruktion der Atemwege und eine zugrunde liegende Entzündung.<br />

An der Entzündung sind<br />

die großen zentralen Atem­<br />

wege bis hin zu den kleinsten<br />

peripheren Atemwegen<br />

beteiligt.<br />

Asthma und COPD stellen<br />

sich für den Patienten häu­<br />

fig zunächst durch Luftnot<br />

unterschiedlicher Ausprägung<br />

dar. In der all ge­<br />

mein­ und auch fachärzt­<br />

lichen Praxis kann dann<br />

durch die Lungenfunktion<br />

<strong>–</strong> für beide Erkrankungen<br />

ist die Atemwegs obstruktion<br />

und eine Entzün dung<br />

charakteristisch <strong>–</strong> erkannt<br />

werden.<br />

Asthma bronchiale<br />

Asthma bronchiale ist gekennzeichnet<br />

durch eine variable und reversible Atemwegs<br />

obs truktion infolge von Entzündung<br />

bei vorliegender bronchialer Hyperreagibilität.<br />

Etwa zehn Prozent der Kinder und um die<br />

fünf Prozent der Erwachsenen <strong>–</strong> wobei die<br />

Erkrankung auch bei älteren Menschen<br />

vorkommt <strong>–</strong> sind betroffen. Das Gros der<br />

Erkrankten ist gut behandelbar. Allerdings<br />

beträgt die Zahl der asthmabedingten<br />

Todesfälle in Deutschland dennoch etwa<br />

5.000 pro Jahr. Frauen erkranken häufiger<br />

an Asthma als Männer.<br />

Zur Diagnose führt die Anamnese mit<br />

Fragen zur Familien­A., allergischer Diathese,<br />

Rauchverhalten und ­exposition.<br />

Die Bestätigung der Diagnose erfolgt<br />

dann mittels Lungenfunktion, Reversibilitäts<br />

test und bei normaler Lungenfunktion<br />

durch eine unspezifische, bronchiale<br />

Provokation.<br />

Asthmakontrolle<br />

Nach der sehr schematischen und starren<br />

Einteilung bis 2005 mit intermittieren­<br />

COPD Lungen-(system) krankheit<br />

Lunge<br />

Entzündung<br />

Emphysem<br />

Obstruktion<br />

Skelett<br />

Osteoporose<br />

Herz/Kreislauf<br />

Arteriosklerose<br />

(KHK, Stroke)<br />

Pulm. Hypertonie<br />

Abb. 1: Die COPD betrifft nicht nur die Lunge, sondern hat auch signifikante extrapulmonale Effekte,<br />

die zum Schweregrad der Erkrankung beitragen können.<br />

dem, leichten bis schweren, persistierendem<br />

Asthma hin jetzt zur Asthmakontrolle<br />

(siehe Infobox 1, S. 6) als Ziel der<br />

Therapie, die sich in den Leitlinien seit<br />

2006 nie derschlägt. Asthmakontrolle ist<br />

erreicht, wenn selten tagsüber Atemnot<br />

auftritt (< zweimal/Woche), selten Notfallmedikamente<br />

notwendig sind, die<br />

Alltagsaktivität nicht beeinträchtigt ist<br />

und keine nächtlichen Atemnotanfälle<br />

auftreten.<br />

Es finden sich aber weiter <strong>–</strong> trotz verbesserter<br />

Diagnostik und auch Therapie <strong>–</strong><br />

viele Patienten mit nicht kontrolliertem<br />

Asthma. Nach einer Studie der GINA (Global<br />

Initiative against Asthma) 1999 waren<br />

nur ca. fünf Prozent kontrolliert, 2007<br />

nach einer ähnlichen Studienerhebung<br />

[NHWS <strong>–</strong> National Health and Wellness<br />

Survey (Desfougeres, J.L. et al; Europ Respir<br />

Journal, Vol 30, Suppl. 51, 2007,<br />

p1589)] zur Asthmakontrolle 2007 immer<br />

noch 78 Prozent nicht kontrolliert; hatten<br />

also häufigeren Bedarf der Akutmedikation,<br />

hatten nächtliche Atemstörungen,<br />

oder hatten mehr als dreimal pro Woche<br />

am Tag Atemnot. Das zeigt, dass ein hoher<br />

Bedarf an ärztlicher Zuwendung, das<br />

Aufmerksammachen auf die Symptome<br />

ZNS<br />

Depression<br />

Dyspnose<br />

Muskulatur<br />

Kachexie<br />

Schwäche<br />

und das Verdeutlichen der<br />

Notwendigkeit zur Therapie,<br />

erforderlich sind.<br />

COPD <strong>–</strong> die Erkrankung<br />

mit den AHA-S<br />

Wichtig ist auch <strong>–</strong> besonders<br />

wegen der zunehmenden<br />

Bedeutung der<br />

Erkrankung (2020 mutmaß­<br />

lich weltweit vierthäufigste<br />

Todesursache) <strong>–</strong> die<br />

typische Rauchererkrankung<br />

der Atemwege, die<br />

COPD (siehe Abbildung 1).<br />

Sie ist gekennzeichnet<br />

durch die progressive,<br />

nicht vollständig reversible Atemwegsobstruktion,<br />

auf dem Boden einer abnormen<br />

Entzündungs reaktion, ausgelöst<br />

durch Partikel und Gase (in erster Linie<br />

Zigarettenrauch) mit den „AHA“­Symptomen<br />

<strong>–</strong> Atemnot, Husten, Auswurf. Die Erkrankung<br />

betrifft nicht allein die Lunge,<br />

sondern hat auch Auswirkungen auf den<br />

übrigen Organismus. Zu erwähnen: die<br />

pulmonale Kachexie, die Gefäßerkrankungen,<br />

die koronare Herzkrankheit, Tumorleiden<br />

(und hier nicht nur das Bronchial­Karzinom),<br />

um nur einige zu nennen.<br />

Bei der COPD trifft das Negieren der Symptome<br />

wie Husten und Auswurf, aber besonders<br />

der zunehmenden Belastungsluftnot<br />

durch die Patienten, auf die unheilige<br />

Allianz mit der mangelnden Wahrnehmung,<br />

häufig wegen des Verschweigens<br />

der Symptome, in der ärztlichen Praxis.<br />

Nach den letzten Prävalenzstudien (BOLD<br />

= Burden of Obstructive Lung Disease)<br />

konnte gezeigt werden, dass die Prävalenz<br />

in der Allgemeinbevölkerung deutlich<br />

höher liegt, als bislang angenommen;<br />

nämlich für die Gruppe über 40 Jahre<br />

beträgt diese immerhin 13,7 Prozent, andere<br />

sogar bis 25 Prozent im höheren Lebensalter.


6 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />

7<br />

Die GINA-Leitlinie <strong>–</strong> Grad der Asthmakontrolle<br />

Unterschieden werden lediglich drei Grade der Asthmakontrolle:<br />

1. kontrolliert, 2. teilkontrolliert und 3. unkontrolliert.<br />

Als kontrolliert gilt ein Asthma nur dann, wenn<br />

höchstens zweimal pro Woche tagsüber Symptome auftreten,<br />

höchstens zweimal pro Woche eine Bedarfsmedikation benötigt wird,<br />

die Alltagsaktivitäten durch das Asthma nicht beeinträchtigt sind,<br />

nachts keine Symptome auftreten,<br />

keine Exazerbationen auftreten und<br />

die Lungenfunktion normal ist.<br />

Infobox 1 Infobox 2<br />

Lungenfunktion und<br />

weitere <strong>Parameter</strong><br />

Aus der Studie kann der folgende praktische<br />

Hinweis abgeleitet werden: Bei Patienten<br />

über 40 Jahre mit einer Raucheranamnese<br />

(aktive Raucher/Ex­Raucher) mit<br />

Symptomen wie Husten sollte unbedingt<br />

eine Lungenfunktion durchgeführt werden,<br />

da diese bereits zu 50 Prozent eine eingeschränkte<br />

Lungenfunktion zeigen. Zur<br />

Identifikation dieser Patienten ist es sicher<br />

erforderlich, die Lungenfunktion <strong>–</strong> beson­<br />

ders die FEV1 <strong>–</strong> zu kennen, aber <strong>–</strong> und das<br />

sind die Erkenntnisse aus den neueren<br />

Studien <strong>–</strong> greift das alleinige Abheben auf<br />

die Einsekundenkapazität be züg lich der<br />

Therapie und Prognose zu kurz.<br />

Es werden zunehmend <strong>Parameter</strong> gesucht<br />

und mit zur Bewertung hinzugezogen,<br />

wie Luftnot (MRC/siehe Infobox 2),<br />

Belastbarkeit mittels Gehstrecke (6 MWT<br />

6 minute walk test), die Lebensqualität<br />

(Lebensqualitäts­Fragebögen z. B. CAT®,<br />

St. Georg Questionaire) und Exazerbations­<br />

Für unseren Standort Klinikum Bremen-Mitte suchen wir eine/einen<br />

ASSISTENZÄRZTIN/ASSISTENZARZT<br />

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Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bewerbungsschluss ist der 16.04.2012<br />

häufigkeit, die besser differenzieren helfen,<br />

da die einzelnen Schweregradgruppen<br />

(COPD­Stadien) sich doch als sehr<br />

heterogen herausstellen.<br />

Christoph Neuhann,<br />

Facharzt für Lungen­ und<br />

Bronchialheilkunde, Bremen<br />

Wir sind Bremens größter Klinikverbund und einer der größten kommunalen Klinikkonzerne<br />

in Deutschland: Vier Krankenhäuser mit insgesamt fast 8.000 Mitarbeitern, die<br />

jährlich rund 250.000 Menschen behandeln <strong>–</strong> in fast jeder medizinischen Disziplin; von<br />

der Versorgung von Unfallopfern bis zu hochspezialisierten Operationsmethoden, von<br />

der Geburtshilfe bis zur Altersmedizin, von der Transplantation bis zur Rehabilitation.<br />

Die Klinik für Gefäßchirurgie bietet das gesamte Spektrum der konventionellen, minimalinvasiven und endovasculären Gefäßchirurgie an.<br />

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Altersversorgung (VBL)<br />

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KLINIKUM BREMENMITTE gGmbH<br />

Servicebereich Personal und Recht · Personalbetreuung · St.-Jürgen.-Str. 1 · 28177 Bremen<br />

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Fon (0421) 497-4747 · letterio.barbera@klinikum-bremen-mitte.de<br />

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MRC-Dyspnoe<br />

(Medical Research Council)<br />

0: Atemnot nur bei außergewöhnlicher<br />

Belastung<br />

1: Atemnot beim Treppensteigen,<br />

Bergaufgehen<br />

2: Atemnot bei Gehen in der Ebene<br />

3: Patient muss wegen Atemnot<br />

nach 100 m anhalten<br />

4: Atemnot beim An­ und Ausziehen,<br />

Patient kann wegen Kurzatmigkeit<br />

das Haus nicht verlassen<br />

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Gefäßmedizin und in den modernen endovasculären Verfahren<br />

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° ein hohes persönliches Engagement<br />

° Einfühlungsvermögen gegenüber Patienten/-innen<br />

° Kooperations- und Teamfähigkeit<br />

Asthma bronchiale <strong>–</strong><br />

kontrolle ist das therapieziel<br />

Asthma bronchiale ist eine Volkskrankheit mit variabler Ausprägung, an der die Patienten<br />

sehr stark leiden können. Dieser Überblick fasst die Standards in der Therapie, die<br />

aktuellen Versorgungsleitlinien sowie Empfehlungen der nationalen und internationalen<br />

Fachgesellschaften zusammen.<br />

Wurde noch vor wenigen Jahren ein starres<br />

Therapieregime abhängig vom Asthmaschweregrad<br />

empfohlen, so steht heute<br />

die Asthmakontrolle im Mittelpunkt der<br />

Therapie. Hierbei werden fünf Kriterien<br />

definiert, die bei guter Asthmakontrolle<br />

erfüllt sein sollten (siehe Abbildung 1).<br />

Therapieplan und Kontrolle<br />

Die Therapie der Grunderkrankung (z. B.<br />

Allergie), Aufklärung und Schulung gehören<br />

zur Basis eines jeden Therapieplanes.<br />

„Stop smoking“ ist unverzichtbar.<br />

Darüber hinaus sollte jeder Asthmatiker<br />

als Bedarfsmedikation einen schnellwirksamen<br />

Bronchodilatator (kurzwirksames<br />

Betamimetikum besser als Parasympatholytikum)<br />

mit sich führen. Ist hierüber eine<br />

Asthmakontrolle nicht erreicht, sollte die<br />

Basistherapie mit einem topischen Steroid<br />

(alternativ Montelukast) begonnen<br />

werden. In der nächsten Stufe wird eine<br />

Kombination aus einem topischen Steroid<br />

und langwirksamen Betamimetikum oder<br />

einem topischen Steroid und Montelukast<br />

gewählt werden. Ist hierüber weiterhin<br />

keine Kontrolle zu erreichen, dann können<br />

die drei Wirkstoffe kombiniert werden,<br />

ggf. Theophyllin oder bei einem allergischen<br />

Asthma der Anti­IgE­Antikörper<br />

Omalizumab eine Kontrolle ergänzt werden.<br />

Die systemischen Steroide sollten <strong>–</strong><br />

wenn möglich <strong>–</strong> nur im Rahmen von Exazerbationen<br />

eingesetzt werden (siehe<br />

Abbildung 2).<br />

Bei Überprüfung der Therapie (z. B. im<br />

Rahmen der DMP­Kontrolle) sollte auch<br />

immer über eine mögliche Therapiereduktion<br />

diskutiert werden (siehe Abbildung 3).<br />

Bei der Wahl der Präparate müssen die<br />

Inhalationssysteme (Devices) für jeden<br />

Patienten individuell gewählt werden.<br />

Vorteil der topischen Therapie ist eine<br />

hohe Wirkstoffdeposition im Zielorgan<br />

Lunge bei geringer systemischer Wirkung.<br />

Dem Patienten stehen zur selbstständigen<br />

Überprüfung seiner Asthmatherapie<br />

die Peak­Flow­Selbstmessung und der<br />

Abbildung 1<br />

<strong>Parameter</strong> der Asthmakontrolle<br />

<strong>Parameter</strong> der Asthmakontrolle<br />

(GINA Guidelines Update (GINA 2011) Guidelines Update 2011)<br />

Kriterien Gute Asthmakontrolle:<br />

alle Kriterien erfüllt<br />

Asthmasymptome<br />

am Tag<br />

Einschränkung der<br />

Aktivität<br />

Symptome nachts/<br />

Erwachen<br />

Notfall-Medikation<br />

Lungenfunktion<br />

(PEF od. FEV 1 )<br />

keine<br />

(bis zu 2 mal / Woche)<br />

Teilweise<br />

Asthmakontrolle<br />

mehr als<br />

2 / Woche<br />

keine jegliche<br />

keine jegliche<br />

keine<br />

(bis zu 2 mal / Woche)<br />

Normal<br />

Exazerbationen Keine<br />

mehr als<br />

2 mal / Woche<br />

< 80 % des Sollwertes<br />

oder des persönlichen<br />

Bestwertes<br />

(falls bekannt)<br />

Eine oder mehrere<br />

pro Jahr<br />

Unkontrolliertes<br />

Asthma<br />

Auftreten von 3 od.<br />

Auftreten mehr Kriterien von 3 od.<br />

mehr teilweise Kriterien<br />

kontrollierten<br />

teilweise<br />

Asthmas kontrollierten in einer<br />

beliebigen Asthmas in Woche einer<br />

beliebigen Woche<br />

1 in einer Woche<br />

Bateman E et al.: GINA-Therapierichtlinien.<br />

The Global Strategy for Asthma Management and Prevention (updated 2011) www.ginasthma.org.<br />

Abb. 1: Bateman E et al.: GINA­Therapierichtlinien.<br />

The Global Strategy for Asthma Management and Prevention (updated 2011) www.ginasthma.org.<br />

Asthma­Controll­Test (www.asthmacontroltest.com)<br />

zur Verfügung.<br />

Therapie der Exazerbation<br />

Wenn möglich sollte die Inhalationstherapie<br />

auf die maximale Dosis erhöht werden,<br />

ggf. auch mit Nutzung von elektrischen<br />

Verneblern. Darüber hinaus ist die Therapie<br />

der Exazerbation über systemische Steroide<br />

(im Mittel über 10 bis 14 Tage in absteigender<br />

Dosierung) möglich. Eine Antibiotikatherapie<br />

ist nur bei relevantem bakteriellen<br />

Infekt sinnvoll. Häufigster Fehler bei<br />

einer Therapie der Infekt exazerbation ist<br />

die alleinige Gabe von Antibiotika.<br />

Während und nach<br />

der Schwangerschaft<br />

Die Schwangerschaft scheint den Verlauf<br />

des Asthmas zu beeinflussen, wobei ca.<br />

ein Drittel der Patientinnen eine Verbesserung,<br />

ein Drittel eine Verschlechterung<br />

der Symptome erfahren. Im Vordergrund<br />

stehen auch hier Aufklärung und Schulung<br />

der Patientin. Häufigster Fehler ist eine<br />

Reduktion der antiasthmatischen Thera pie<br />

während der Schwangerschaft aus Angst<br />

vor möglichen Nebenwirkungen. Wichtigstes<br />

Therapieziel ist eine Ver meidung der<br />

fetalen Hypoxämie. Topische und systemische<br />

Steroide, inhalative Betamimetika<br />

sind ohne Probleme einzusetzen.<br />

Montelukast und Omalizumab sollten in<br />

der Schwangerschaft nicht neu begonnen<br />

werden. Peripartal ist die wehenhemmen­<br />

de Eigenschaft der Betamimetka zu beachten,<br />

sodass hier eine Umstellung (z. B. auch<br />

auf systemische Steroide) sinnvoll sein kann.<br />

Asthma und Sport<br />

Jedem Asthmatiker wird empfohlen, Sport<br />

zu treiben. Ein nicht unerheblicher Anteil<br />

an Profisportlern betreibt seinen Sport<br />

trotz eines Asthmas. Es ist zu beachten,<br />

dass es durch eine belastungsinduzierte<br />

Hyperventilation zu einem Kältereiz in


8 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 PHArmAkOtHerAPIe<br />

PHArmAkOtHerAPIe 9<br />

Abbildung 2<br />

Management des Management Asthma bronchiale des Asthma bronchiale<br />

Ziel: Symptomkontrolle Ziel: Symptomkontrolle (GINA Guidelines) (GINA Guidelines)<br />

Abb. 2<br />

reduzieren erhöhen<br />

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5<br />

Controller-<br />

Controller-<br />

Optionen<br />

Optionen<br />

schnell-wirksamer<br />

inhalativer ß2-<br />

Agonist bei Bedarf<br />

Patientenschulung<br />

Patientenschulung<br />

Überprüfung der der Umwelteinflüsse<br />

Wähle eine Option Wähle eine<br />

Option<br />

Niedrigdosiert<br />

ICS<br />

Niedrigdosiert ICS<br />

plus LABA<br />

LRA Mittel- oder hochdosiert<br />

ICS<br />

Niedrigdosiert ICS<br />

plus LRA<br />

Niedrigdosiert ICS<br />

plus Theophyllin-SR<br />

Plus eine oder mehr<br />

Optionen<br />

Mittel- oder<br />

hochdosiert ICS<br />

plus LABA<br />

ICS = inhalatives Glucocorticosteroid LABA = langwirksamer 2 -Agonist LRA =<br />

Leukotrienrezeptor-Antagonist<br />

Plus eine oder beide<br />

Optionen<br />

Orales Glucocorticosteroid<br />

(niedrigste Dosis)<br />

LRA Anti-IgE Therapie<br />

Theophyllin-SR<br />

schnell-wirksamer inhalativer ß2-Agonist bei Bedarf<br />

Abbildung 3<br />

<strong>Parameter</strong> des Asthma Management bronchiale des Asthma bronchiale<br />

Ziel: Symptomkontrolle Ziel: Symptomkontrolle (GINA Guidelines) (GINA Guidelines)<br />

Kontrolliert<br />

Grad der Kontrolle Behandlungsaktionen<br />

Teilweise kontrolliert<br />

Unkontrolliert<br />

Exazerbation<br />

Beibehalten und die niedrigste<br />

Kontrollstufe finden<br />

Eine höhere Kontrollstufe<br />

erwägen<br />

reduzieren Behandlungsstufe<br />

erhöhen<br />

modifiziert nach Bateman E et al.: GINA-Therapierichtlinien.<br />

Abb. 3: modifiziert nach The Bateman Global Strategy E et al.: for GINA­Therapierichtlinien.<br />

Asthma Management and Prevention (updated 2011) www.ginasthma.org<br />

The Global Strategy for Asthma Management and Prevention (updated 2011) www.ginasthma.org.<br />

Klinik Lilienthal<br />

reduzieren<br />

erhöhen<br />

Stufenweise steigern bis<br />

Kontrolle erreicht<br />

Exazerbation behandeln<br />

den Bronchien und zu einem Austrocknen<br />

der Bronchien kommen kann. Als<br />

Folge ist dann eine vermehrte Bronchialobstruktion<br />

möglich. Dem sollte vor dem<br />

Sport durch Inhalation der Bedarfsmedikation<br />

entgegengewirkt werden. Ideale<br />

Sportarten sind Radfahren, Joggen, Walken<br />

und Schwimmen. Da die meisten Antiasthmatika<br />

auf der Doping­Liste stehen,<br />

müssen Profisportler sich an die Regeln<br />

der nationalen und internationalen Anti­<br />

Doping­Agenturen halten. (siehe auch<br />

http://www.nada­bonn.de/medizin).<br />

Zusammenfassung<br />

Das Asthma bronchiale ist eine häufige<br />

Erkrankung, deren Therapie überwiegend<br />

ambulant in der Hausarzt­ oder Facharztpraxis<br />

betreut werden kann. Über das moderne<br />

Therapieregime, bei dem die loka le<br />

Wirkstoffdeposition per inhalationem im<br />

Vordergrund steht, konnten Lebensqualität<br />

gesteigert, Hospitalisationsfrequenz und<br />

Mortalität gesenkt werden. Ziel sind die<br />

Kontrolle der Symptome und das beschwerdefreie<br />

Leben.<br />

Dr. Alexander Beuing,<br />

Facharzt für Innere Medizin<br />

und Pneumologie, Bremen<br />

Die klinik Lilienthal gehört zur residenz-Gruppe Bremen und ist<br />

eine expan dierende, modern ausgestattete klinik der Grund-, regel-<br />

und Spezialversorgung in den Bereichen Innere medizin und Chirurgie.<br />

unsere Stärken sind flache Hierarchien, kurze Wege und ein dynamisches,<br />

motiviertes team.<br />

Im Rahmen unserer flexiblen Arbeitszeitorganisation bieten wir für den Einsatz in den ärztlichen Bereitschaftsdiensten<br />

interessierten<br />

Ärztinnen und Ärzten<br />

Allgemein- oder Innere Medizin<br />

eine ihren aktuellen Bedürfnissen entsprechende Beschäftigung mit Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Die Tätigkeit kann im Arbeitsverhältnis oder auf Honorarbasis ausgeübt werden und ist daher auch für<br />

niedergelassene Ärzte geeignet.<br />

Klinik Lilienthal<br />

Für weitere Auskünfte stehen Ihnen die Chefärzte, Herr Dr. Hagemann und Herr Bock­Lührsen unter Tel. 04298/271­429,<br />

Mail: g.hagemann@klinik­lilienthal.de, i.bock@klinik­lilienthal.de zur Verfügung<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an Klinik Lilienthal, Moorhauser Landstr. 3c, 28865 Lilienthal.<br />

Anzeige<br />

© Martina Taylor/Fotolia.com © Maria.P./Fotolia.com © Gina Sanders/Fotolia.com © SIGNTIME/Fotolia.com © VisualField­BS/Fotolia.com © Franz Pfluegl/Fotolia.com © K. Krueger/Fotolia.com<br />

roflumilast bei schwerer COPD<br />

Mit Roflumilast ist seit 2010 eine Substanz mit neuem Wirkprinzip für die schwere COPD<br />

mit häufigen Exazerbationen im Handel. Klinisch geprüft ist es bei diesen Patienten nur<br />

eingeschränkt. Meist wurde dabei die nötige Standardtherapie vorenthalten.<br />

Der selektive Phosphodiesterase­4 (PDE­4)­<br />

Hemmer Roflumilast ist eine antiinflammatorisch<br />

wirksame Substanz, die neben systemischer<br />

Wirkung gezielt die mit einer<br />

COPD einhergehende pulmonale Entzündung<br />

beeinflussen soll. Funktionell verwandt<br />

ist Roflumilast mit dem unspezifischen<br />

PDE­Hemmer Theophyllin. Roflumilast (1 x<br />

500 µ/d) ist begleitend zu einer bronchodilatatorischen<br />

Therapie zur Behandlung<br />

erwachsener Patienten mit schwerer COPD<br />

sowie chronischer Bronchitis und häufigen<br />

Exazerbationen in der Vorgeschichte<br />

zu gelassen.<br />

Patientennutzen fraglich<br />

Die medikamentöse Therapie der COPD<br />

erfolgt vorwiegend symptomorientiert und<br />

stufenweise nach dem COPD­Schwere grad.<br />

Gemäß nationaler und internationaler<br />

Empfehlungen (GOLD­Initiative 2004, NVL<br />

­COPD 2011) bedarf eine schwere COPD<br />

(FEV1


10 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />

11<br />

Allergisches Asthma:<br />

der kausale therapieansatz<br />

Neben der Nikotinkarenz gibt es praktisch nur einen<br />

kausalen Therapieansatz für das allergische Asthma:<br />

die spezifische Immuntherapie (SIT), im Rest der Welt<br />

schlicht „Allergieimpfung“ genannt.<br />

Dem Asthma geht in vielen Fällen eine<br />

allergische Rhinokonjunktivitis voraus,<br />

die umgekehrt offenbar sehr häufig in<br />

eine bronchiale Beteiligung mündet. Hieraus<br />

leitet sich eine wesentliche Motivation<br />

ab, bei RCS eine „Hyposensibilisierung“<br />

zu empfehlen. Dies wird von Leit ­<br />

linienautoren allgemein akzeptiert. Auch<br />

in (zumeist älteren) Studien, z. B. mit 117<br />

Kindern ab 3 Jahren, zeigte sich eine signifikante<br />

Wirkung der SIT als Primärpräventionsmaßnahme<br />

(Jacobsen et al., Allergy,<br />

Vol 62, Issue 8, 943­948, 2007).<br />

Anforderungen an die Therapie<br />

Die Durchführung dieser Behandlung ist<br />

keineswegs banal und gehört in die<br />

Hände der Allergologen. Zunächst ist die<br />

Kausalität einer im Pricktest nachgewiesenen<br />

Sensibilisierung für die klinischen<br />

Beschwerden zu prüfen. Sodann ist der<br />

Patient umfänglich auch darüber aufzu­<br />

klären, dass die Therapie sich über mindestens<br />

drei Jahre erstreckt. Schließlich<br />

ist ein Medikament aus einem Markt zu<br />

wählen, der erst kürzlich den Regeln der<br />

EbM etwas näher gerückt ist: Sowohl die<br />

Lösungen für die sublinguale (SLIT) als<br />

auch die für eine systemische Behandlung<br />

(SCIT) können aus einer Unmenge<br />

von Präparaten gewählt werden. Viele<br />

von diesen entsprechen allerdings nicht<br />

modernen Anforderungen. Zu fordern ist<br />

die ausschließliche Verwendung von Medikamenten,<br />

die durch das Paul­Ehrlich­<br />

Institut (PEI) zugelassenen sind, in der<br />

Zukunft nur solcher, die sich den Anforderungen<br />

der Therapieallergeneverordnung<br />

(TAV) unterwerfen.<br />

Augen auf bei der Präparatewahl<br />

Den Verwalter in mir gruselt der Gedanke,<br />

welche Summen, vielleicht wohlmeinend,<br />

für qualitativ fragliche Therapien ausge­<br />

Entscheidungswege<br />

für die Praxis<br />

Binden Sie Ihre Patienten mit in<br />

die Therapieentscheidung ein und<br />

informieren Sie über alle Therapieoptionen.<br />

Die Therapietreue kann<br />

so verbessert werden. Eine halbe<br />

Therapie ist kaum nützlicher als<br />

eine halbe Operation.<br />

Nutzen Sie bereits zugelassene<br />

Präparate. Nur so haben Sie die<br />

Sicherheit einer langfristigen<br />

Verfügbarkeit.<br />

Wählen Sie produktspezifisch<br />

anhand der Evidenz die geeignete<br />

Therapie aus (sowohl für die SCIT<br />

als auch für die SLIT liegen bereits<br />

Daten der höchsten Evidenz<br />

(Kinder­, Langzeit­ und Dosis­<br />

Findungsstudien) vor).<br />

Achten Sie auf die Wirtschaftlichkeit<br />

der Präparate. Nichts ist unwirtschaftlicher<br />

als Präparate die nicht<br />

wirken. Daher ist auch hier die<br />

Evidenz mitzuberücksichtigen.<br />

Kostengünstig bedeutet demnach<br />

nicht immer auch wirtschaftlich<br />

nach SGB V. Für solche langfristigen<br />

Planungen ist ein Blick auf die<br />

Seiten des PEI zumutbar:<br />

www.pei.de/DE/arzneimittel/<br />

allergene/therapieallergene/<br />

therapieallergene­node.html<br />

Gräsermarkt KV Bremen<br />

20 umsatzstärkste Produkte (GKV MAT 11/2011) 1<br />

Firma Produkt<br />

1 HAL Purethal<br />

2 Novartis Depigoid<br />

3 Allergopharma Allergovit<br />

4 ALK Alk Depot<br />

5 ALK Grazax<br />

6 ALK Avanz<br />

7 Allergopharma Novo Helisen Depot<br />

8 Stallergenes Oralair<br />

9 Roxall Clustoid<br />

10 Bencard Pollinex<br />

11 HAL Sublivac<br />

12 Roxall Roxoid<br />

13 ALK Alk7<br />

14 Stallergenes Staloral<br />

15 Themocare Allerbio SLIT<br />

16 Novartis Tol SL incl Plus<br />

17 Novartis Depiquick<br />

18 ALK Alk Specific<br />

19 Bencard Tyrosin TU<br />

20 Bencard Bencard TA<br />

Gesamtumsatz Gräsermarkt (Bremen)<br />

Umsatz nichtzugelassene Produkte<br />

Anteil am Gesamtumsatz<br />

1 Insight Health, MAT 11/2011, Umsatz GKV<br />

* WAO­Kriterien: DBPC Studie in ausreichender Größe<br />

** EMA­Kriterien: Dosisfindungs­, Kinder­ und Langzeitstudien<br />

*** Fachinformationen und Lauer Taxe (Stand: 15.11.2011)<br />

Bachert et al., Allergologie 2009, 32 (3), 83<strong>–</strong>92<br />

Bachert et al., Allergologie 2010, 33, 379<strong>–</strong>394<br />

geben werden. Wenn auch für die Methode<br />

an sich eine gute Evidenzlage existiert,<br />

so gilt dies durchaus nicht für alle eingesetzten<br />

Präparate. Eine Auswertung der<br />

aktuellen Marktdaten allein für Gräserpollen<br />

für die KV Bremen zeigt, dass 34<br />

Prozent der Umsätze in nicht zugelassene<br />

(und zumeist nicht evidenzbasierte) Präparate<br />

investiert werden („sunk cost“). Hierbei<br />

lohnt es nicht, die Gegenüberstellung<br />

von SCIT und SLIT zu vertiefen, sondern<br />

den Fokus auf die Auswahl eines der zugelassenen<br />

Präparate zu setzen und danach<br />

auch den Preis zu beachten.<br />

Dr. Jörg Hermann,<br />

Facharzt für Dermatologie und<br />

Venerologie, Bremen<br />

Zulassung<br />

*WAO<br />

**emA<br />

862.970 €<br />

292.943 €<br />

34 %<br />

***Preis<br />

kA<br />

Eine Einrichtung der St. Franziskus-Stiftung<br />

Münster · www.st-franziskus-stiftung.de<br />

Akademisches Lehrkrankenhaus<br />

der Universität Göttingen<br />

Als freigemeinnütziges Krankenhaus in zentraler Lage Bremens befindet<br />

sich die St. Joseph-Stift GmbH Bremen in katholischer Trägerschaft<br />

der St. Franziskus-Stiftung Münster und des Vereins für das St. Joseph<br />

Stift Bremen. In unseren acht bettenführenden Kliniken mit insgesamt<br />

460 Betten, einem medizinischen Institut und einem zertifizierten<br />

Brustzentrum arbeiten wir medizinisch, pflegerisch und wirtschaftlich<br />

erfolgreich. Die Zertifizierungen „Qualifizierte Schmerztherapie“ und<br />

„Angehörigenfreundliche Intensivstation“ sowie die Auszeichnung<br />

als bester Arbeitgeber im Gesundheitswesen unterstreichen unsere<br />

zukunftsorientierten Denkansätze und unseren wirtschaftlichen Erfolg.<br />

Für unsere Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />

suchen wir kurzfristig eine/einen<br />

Assistenzärztin/-arzt<br />

im letzten Weiterbildungsjahr<br />

und eine/einen<br />

Fachärztin/-arzt<br />

Wir führen jedes Jahr rund 10.000 Anästhesien in acht OP-Sälen<br />

durch. Der Anteil an peripheren Regionalanästhesieverfahren (überwiegend<br />

sonographisch gestützte Verfahren) und rückenmarksnahen<br />

Regionalanästhesieverfahren ist sehr hoch. Während der<br />

Allgemeinanästhesien wird die Narkosetiefe regelmäßig mittels<br />

Neuromonitoring überwacht. Einen besonderen klinischen Schwerpunkt<br />

stellt die anästhesiologische Versorgung der Hals-, Nasenund<br />

Ohrenchirurgie dar, die das Atemwegsmanagement mit dem<br />

Einsatz der Videolaryngoskopie und fiberoptischer Intubation sowie<br />

Kindernarkosen bei Kindern unter 5 Jahren umfasst. Daneben besteht<br />

ein gut organisierter Schmerzdienst für die akute postoperative wie<br />

auch die chronische Schmerztherapie.<br />

Auf der interdisziplinären Intensivstation werden Patienten aller<br />

operativen und konservativen Disziplinen behandelt. Alle modernen<br />

Therapie-, Diagnose- und Monitoringverfahren, wie z. B. Sonographie,<br />

transoesophageale und transthorakale Echokardiographie,<br />

PiCCO- und EEG Monitoring sowie Dialyseverfahren werden vorgehalten.<br />

Zudem sind wir in den notärztlichen Dienst der Stadt Bremen<br />

durch den am Haus stationierten ITW/NAW integriert.<br />

Als akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Göttingen achten<br />

wir besonders auf die Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Die etablierte<br />

strukturierte Facharztweiterbildung ist ein zentrales Projekt<br />

der Klinik, bei deren Umsetzung wir durch unseren Träger mittels begleitender<br />

Maßnahmen unterstützt werden und die Zusammenarbeit<br />

mit den freien Kliniken in Bremen durchgeführt wird. Der Chefarzt,<br />

Professor Dr. Jaeger, besitzt die volle Weiterbildungsbefugnis für die<br />

Facharztweiterbildung und die Zusatzbezeichnung Intensivmedizin.<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

Eine umfassende strukturierte Weiterbildung mit langfristigen<br />

Perspektiven und den Erwerb zahlreicher Zusatzbezeichnungen<br />

Hervorragende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten einschließlich<br />

Außenrotation<br />

Arbeit in einem attraktiven Krankenhaus mit kollegialer Atmosphäre<br />

in enger Kooperation mit anderen Fachgebieten<br />

Die Vergütung richtet sich nach den Arbeitsvertragrichtlinien<br />

des Deutschen Caritasverbandes (AVR) analog dem TV-Ärzte/VKA<br />

Erste Fragen beantwortet gern der Chefarzt der Anästhesie und Ärztliche<br />

Direktor, Herr Prof. Dr. med. Karsten Jaeger, unter der Tel.-Nr.<br />

0421/347-1500.<br />

Wenn unser Profil Sie anspricht, dann<br />

freuen wir uns auf Ihre schriftliche<br />

Bewerbung an:<br />

Krankenhaus St. Joseph-Stift<br />

Klinik für Anästhesiologie und<br />

operative Intensivmedizin<br />

Chefarzt Prof. Dr. med. K. Jaeger<br />

Schwachhauser Heerstr. 54<br />

28209 Bremen


12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />

13<br />

Die Symptomatik und<br />

therapie der COPD<br />

So wichtig für die Erkennung und Verlaufskontrolle die<br />

einfach durchzuführende Lungenfunktion auch ist, zeigt<br />

sie doch nur sehr eingeschränkt den Schweregrad der COPD<br />

(chronic obstructiv pulmonary disease), d. h. der chronisch<br />

obstruktiven Bronchitis ohne/mit Emphysem.<br />

Bislang wurde die COPD nach der FEV 1<br />

eingeteilt, die Therapie daran angepasst<br />

und auch die Prognose beurteilt. Im klinischen<br />

Alltag ist jedem Behandler schon<br />

lange klar, dass dies nur eine unzurei chen­<br />

de Beschreibung der Erkrankung und deren<br />

Verlauf ist.<br />

Schon Frank Henry Netter (* 28. April 1906<br />

in New York; † 17. September 1991) beschrieb<br />

im Anfang des letzten Jahrhunderts<br />

zwei grundsätzlich verschiedene<br />

Phänotypen <strong>–</strong> den „Blue Bloater“ und<br />

„Pink Puffer“. Der „Pink Puffer“, eher<br />

verbunden mit Emphysem, ist der COPD­<br />

Typus, der durch vermehrte Atemarbeit<br />

versucht, den Sauerstoffwert im Normbereich<br />

<strong>–</strong> pa02 und pa C02 nahe zu halten.<br />

Die führt dann zur Kachexie. Der<br />

„blue bloater“ (deutsch „blauer Huster“)<br />

geht im Gegensatz gegen die Hypoxämie,<br />

nicht nur vermehrte Atmung an, er toleriert<br />

sie. Symptomatisch stehen die Bronchitis<br />

Symptome Husten und Auswurf im<br />

Vordergrund. Zwischen diesen beiden Extremen<br />

der Erkrankung finden sich noch<br />

viele andere Zwischentypen.<br />

Bessere Einschätzung dank Scores<br />

Um nun die Erkrankung besser zu beschreiben,<br />

wurden in den letzten Jahren verschiedene<br />

Scores [(BODE: BMI, FEV, MRC,<br />

6­Minuten­Gehtest)] entwickelt, die häufig<br />

in der Praxis nur bedingt anwendbar sind,<br />

obwohl sie eine bessere prognostische<br />

Einschätzung der Patienten zuließen.<br />

Zu erwähnen sind hier Scores zur Lebensqualität<br />

(St. George Questionaire), zur Krankheitseinschätzung<br />

nach dem CAT® (COPD<br />

Die „asthmoide,<br />

chronisch obstruktive<br />

Emphysem- Bronchitis“<br />

Ein altes Krankheitsbild und<br />

eine aktuell angepasste Leitlinie<br />

(der GOLD Arbeitsgruppe letzte<br />

Revision 2011).<br />

Die COPD (chronic obstructiv<br />

pulmonary disease), auf Deutsch<br />

die chronisch obstruktive<br />

Bronchitis ohne/mit Emphysem.<br />

Assessment Test), der Belastbarkeit, ähnlich<br />

dem NYHA für die Herzinsuffizienz,<br />

der MRC (Medical Research Council) bezogen<br />

auf Dyspnoe, aber auch der klinische<br />

Verlauf, insbesondere die Häufigkeit<br />

von Exazerbationen.<br />

Die Exazerbation bei COPD, eine solche<br />

kann auch als der Infarkt des chronischen<br />

Bronchitikers angesprochen werden, führt<br />

häufig zu einer deutlichen Verschlechterung<br />

der Erkrankung und ist als Hinweis<br />

auf eine Progression zu werten. Patienten<br />

mit häufigen Exazerbationen haben<br />

eine deutlich erhöhte Mortalität.<br />

Symptomatik-Klassifikationen<br />

Diese Erkenntnisse haben bei Revision<br />

2011 auch Eingang in die GOLD­Leitlinien<br />

(Global Iniative against Obstructive Lung<br />

Exazerbationsrisiko entsprechend vergangener Exazerbationen/Jahr<br />

Therapiewahl<br />

Erste Wahl<br />

Patientengruppe<br />

Zweite Wahl<br />

Alternative Wahl<br />

(alleine oder beliebig<br />

zu kombinieren)<br />

Gold 1<strong>–</strong>2, wenig<br />

Symptome, geringes<br />

exazerbationsrisiko<br />

kurzwirksames<br />

Anticholinergikum<br />

LAmA oder LABA<br />

oder SAPA +<br />

kurz wirksames<br />

Anticholinergikum<br />

theophyllin<br />

Abb. 1: [Quelle: Springer Medizin, GOLD Guideline Revision 2011]<br />

Disease) gefunden und nun wird die Stadieneinteilung<br />

durch eine Kombination<br />

aus Lungenfunktionswerten, Schwere der<br />

Symptome und Häufigkeit der Exazerbationen<br />

vorgenommen. Es werden vier Gruppen<br />

unterschieden (siehe Abbildungen 1 und 2):<br />

A (geringe Symptomatik, geringes<br />

Risiko für Exazerbation in oder<br />

andere negative Ereignisse)<br />

B (viel Symptomatik,<br />

geringes Risiko)<br />

C (geringe Symptomatik,<br />

hohe Risiken) und<br />

D (viel Symptomatik, hohe Risiken)<br />

Anhand dieser Stadieneinteilung wird jetzt<br />

auch die medikamentöse Therapie ausger<br />

i c h t e t .<br />

Neben den medikamentösen Maßnahmen<br />

dürfen aber auf keinen Fall die anderen<br />

möglichen Therapieansätze wie Raucherentwöhnung,<br />

Schulung der Patienten, Rehabilitation<br />

(ambulant oder stationär), Lungensport<br />

und auch die Selbsthilfe vergessen<br />

werden. Im Rahmen der Präven tion<br />

sollte zudem an Influenza­ und Pneu mokokken­Impfungen<br />

gedacht werden.<br />

Medikamentöse Behandlung<br />

Die medikamentöse Therapie ist überwiegend<br />

darauf ausgerichtet, die Atemwegsobstruktion<br />

und Lungenüberblähung zu<br />

bessern. Folgende Medikamente und deren<br />

Kombination(en) sind zu nennen: langwirksame<br />

Beta­2­Mimetika (Formoterol,<br />

Salmeterol, Indacaterol), langwirksames<br />

Parasympatholytikum (Tiotropium), kurzwirksame<br />

Beta­2­Mimetika (Salbutamol,<br />

Fenoterol) oder kurzwirksames Parasympa­<br />

A B C D<br />

Gold 1<strong>–</strong>2, vermehrte<br />

Symptome, geringes<br />

exazerbationsrisiko<br />

LAmA oder LABA<br />

tholytikum (Ipratropium) und auch Theophyllin.<br />

Antientzündliche Medikamente wie Cortison<br />

und neu ein spezifischer PDE­4­Hemmer<br />

(Roflumilast (Daxas®) sind nur bedingt<br />

hilfreich. Corticosteroide wirken bei<br />

der COPD deutlich schlechter als bei<br />

Asthma, haben ihre Berechtigung bei Patienten<br />

mit gehäuften Exazerbationen<br />

und Reduktion eben dieser und sind in<br />

systemischer Form unverzichtbar bei der<br />

Therapie der Exazerbation.<br />

GOLD­Klassifikation entsprechend Lungenfunktion<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Gold 2<strong>–</strong>4, wenig<br />

Symptome, hohes<br />

exazerbationsrisiko<br />

ICS + LABA<br />

oder<br />

ICS + LAmA<br />

LAmA und LABA LAmA + LABA<br />

SABA und/oder<br />

kurzwirksames<br />

Anticholinergikum<br />

theophyllin<br />

C<br />

hohes Risiko,<br />

wenige<br />

Symptome<br />

A<br />

niedriges Risiko,<br />

wenige<br />

Symptome<br />

mMRC 0<strong>–</strong>1<br />

CAT 2<br />

CAT >10<br />

ICS + LAmA oder<br />

ICS + LABA + LAmA oder<br />

ICS + LABA +<br />

PDe-4-Hemmer oder<br />

LAmA + LABA oder<br />

LAmA + PDe-4-Hemmer<br />

Carbocysterin<br />

SABA und/oder<br />

kurzwirksames<br />

Anticholinergikum<br />

>2<br />

1<br />

0<br />

Exazerbationsrisiko entsprechend vergangener<br />

Exazerbationen/Jahr


14 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />

15<br />

Aspekte der Diagnostik<br />

und therapie<br />

Die typischen chronischen Verläufe der obstruktiven Ventilationsstörungen<br />

sind gekennzeichnet durch Phasen einer stabilen Krankheitsaktivität, die<br />

immer wieder durch Episoden akuter Verschlechterungen (Exazerbationen)<br />

unterbrochen werden.<br />

Für eine optimale Versorgung dieser Patienten ist daher eine<br />

enge Verzahnung von ambulanter und stationärer Diagnostik<br />

und Therapie vorteilhaft.<br />

Die Behandlung der chronischen Atemwegserkrankungen Asthma<br />

bronchiale und der COPD ist sicher erstrangig eine Domäne der<br />

ambulanten Medizin. Die stationäre Diagnostik und Therapie<br />

dagegen hat ihren Schwerpunkt in der Behandlung mittelschwerer<br />

und schwerer (s. u.) akuter Exazerbationen. Daneben<br />

ist die Indikationsprüfung und ggf. Einleitung einer Sauerstofflangzeittherapie<br />

oder non­invasiven Heimbeatmung von weiterer<br />

Bedeutung.<br />

Stationäre Einweisung im akuten Asthmaanfall?<br />

Die Entscheidung über die Notwendigkeit einer Krankenhauseinweisung<br />

ist bei einem Patienten mit Asthma bronchiale nicht<br />

leicht zu fällen. Eine chronische Adaptation an eine vermin derte<br />

pulmonale Leistungsfähigkeit kann die Symptomwahrnehmung<br />

des Patienten erheblich beeinflussen. Ein wichtiges Instrument<br />

der Selbsteinschätzung stellt die tägliche Peak­flow­Messung<br />

dar. Häufig zeigt sich ein Abfall der Werte, bevor der Patient<br />

eine wesentliche Einschränkung feststellt. Abweichungen über<br />

den normalen Schwankungsbereich hinaus (ca. 20 Pro zent oder<br />

über 60 l/min) sollten Anlass zu einer weiteren Diagnostik geben.<br />

Nach den Empfehlungen der Nationalen Versorgungsleitlinie<br />

(NVL) „Asthma“ (2011) deuten folgende Symptome einen<br />

schweren ggf. lebensbedrohenden Asthmaanfall an und sollten<br />

zur stationären Einweisung führen:<br />

■■<br />

Kurzatmigkeit mit erheblicher Sprechdyspnoe<br />

■■<br />

Atemfrequenz >25 Atemzüge/min<br />

■■<br />

Pulsfrequenz >120 Schläge/min.<br />

■■<br />

Peak­flow­Werte unter 100 l/min<br />

Akutbehandlung des Asthmaanfalls<br />

Zu den Erstmaßnahmen im akuten Asthmaanfall gehört die Gabe<br />

von Sauerstoff (ca. 2 bis 4 l/min). Weiterhin sollten schnellwirkende<br />

inhalative ß2­Sympathomimetika appliziert werden.<br />

Über die Gabe von systemischen Steroiden (z. B. 50 bis 100 mg<br />

Prednisolon i.v. oder oral) kann eine antiinflammatorische Wirkung<br />

erzielt werden. Die zusätzliche Gabe von Theophyllin ist<br />

dagegen umstritten. Eine Sedierung sollte noch Möglichkeit<br />

wegen einer zusätzlichen Atemdepression vermieden werden.<br />

Die Blutgasanalyse gibt wichtige Hinweise über die Beeinträchtigung<br />

des Gasaustausches. Bis zu einer klinischen Stabilisierung<br />

ist eine Kreislaufüberwachung und Sauerstoffsättigungsmessung<br />

zu empfehlen. Zur Akutdiagnostik zählt ggf. auch eine<br />

konventionelle Röntgenaufnahme des Thorax zum Ausschluss<br />

der wichtigsten Differenzialdiagnosen der akuten Luftnot (Lungenödem,<br />

Pneumothorax, Aspiration etc.).<br />

Exazerbation einer COPD<br />

Die COPD ist im Unterschied zum Asthma bronchiale durch geringere<br />

Tagesschwankungen gekennzeichnet. Gerade im fortgeschrittenen<br />

Krankheitsverlauf führen Exazerbationen rasch<br />

zu einer deutlichen Verminderung der Lebensqualität. Wichtige<br />

Hinweise auf das Vorliegen einer Exazerbation gibt die Einteilung<br />

nach Anthonisen.<br />

Typ I (Vorliegen aller drei <strong>Parameter</strong>): Zunahme von Luftnot<br />

oder Brustenge, erhöhtes Sputumvolumen und vermehrte Sputumpurulenz.<br />

Beim Typ II finden sich zwei der drei o. g. <strong>Parameter</strong>.<br />

Beim Typ III liegt eins der genannten <strong>Parameter</strong> vor und<br />

zusätzlich Zeichen einer oberen Atemwegsinfektion oder eine<br />

erhöhte Körpertemperatur, Husten oder Zunahme der Atemfrequenz<br />

über 20 Prozent. Die Indikation zur stationären Einweisung<br />

sollte nach der Nationalen Versorgungsleitlinie „COPD“ (2006)<br />

beim Vorliegen der folgenden Symptome gestellt werden:<br />

■■<br />

Schwere Atemnot<br />

■■<br />

Schlechter Allgemeinzustand<br />

■■<br />

Rasche Progression der Symptomatik<br />

■■<br />

Bewusstseinstrübung<br />

■■<br />

Neu aufgetretene Arrhythmien<br />

■■<br />

Zeichen einer kardialen<br />

Dekompensation<br />

■■<br />

Höheres Lebensalter oder bedeutende Komorbidität<br />

■■<br />

Unzureichende häusliche Betreuung<br />

Besteht eine schwere Atemnot ohne Ansprechen auf die Initialtherapie<br />

fort, tritt ein komatöser Zustand ein oder persistiert<br />

eine schwere Gasaustauschstörung (PaO2 70 mm Hg oder progrediente respiratorische<br />

Azidose) ist eine intensivmedizinische Weiterbehandung indiziert.<br />

Therapie der exazerbierten COPD<br />

Die Akuttherapie der exazerbierten COPD beinhaltet die Gabe<br />

kurzwirkender Bronchodilatatoren, systemischer Corticoide und<br />

Sauerstoff. Besteht darüber hinaus der Verdacht auf eine bakterielle<br />

Atemwegsinfektion, sollte eine kalkulierte Antibiose eingeleitet<br />

werden. Je nach vorherrschender Resistenzlage kommen<br />

zunächst Aminopenicilline (ggf. in Kombination mit Beta lactamase­Hemmern),<br />

Cephalosporine oder Makrolide in Betracht.<br />

Bei mehrfach rezidivierenden Infekten, höheren Schwere graden<br />

(III und IV nach GOLD) oder Bronchiektasen müssen Problem­<br />

keime (besonders P. aeroginosa und gramnegative Enterobakterien)<br />

in Betracht gezogen werden. In der kalkulierten Therapie<br />

stehen hierfür z. B. Ceftazidim, Piperacillin/Tazobactam, Carba­<br />

peneme und Flurchinolone der Gruppen 2 und 3 zur Verfügung.<br />

Da nicht alle der o. g. Substanzen eine gute Pneumokokkenwirksamkeit<br />

aufweisen, ist ggf. eine Kombinationstherapie zu<br />

empfehlen.<br />

Nicht-invasive Beatmung<br />

Die nichtinvasive Beatmung erfährt eine zunehmende Bedeutung<br />

in der Therapie der COPD. Nach der Indikation kann hier<br />

unterschieden werden in eine Akutbehandlung im Rahmen einer<br />

Exazerbation und in eine intermittierende Heimbeatmung.<br />

In der akuten Exazerbation konnten bereits mehrere Studien<br />

den benefiziellen Einfluss auf die Mortalität zeigen. Die Indikation<br />

ist bei respiratorischer Azidose und relevanter Hyperkapnie<br />

(PaCO2 >50 mm Hg), einer Atemfrequenz über 25/min oder<br />

paradoxer Atmung gegeben.<br />

Bei chronisch ventilatorischer Insuffizienz mit den Zeichen einer<br />

Erschöpfung der Atemmuskulatur und persistierender Hyperkapnie<br />

kann bei Ausschöpfung aller konservativen Behandlungsmöglichkeiten<br />

die Einleitung einer intermittierenden non­invasiven<br />

Heimbeatmung geprüft werden. Bei einer Beatmungs zeit<br />

von 8 bis 14 Std. pro Tag soll eine Entlastung der Atemmuskulatur<br />

und möglichst eine Normalisierung der PaCO2­Werte erzielt<br />

werden. Die Therapieeinleitung und Überwachung sollte bevorzugt<br />

an spezialisierten Zentren durchgeführt und die Effizienz<br />

der NIV in mehrmonatigen Intervallen überprüft werden.<br />

Zusammenwirken ambulanter<br />

und stationärer Versorgung<br />

Die Therapie obstruktiver Ventilationsstörungen ist bestimmt<br />

durch längere stabile Verläufe und akute Verschlechterungen<br />

im Rahmen von Exazerbationen. Die mittlerweile zur Verfügung<br />

stehenden differenzierten therapeutischen Möglichkeiten betonen<br />

im besonderen Maße die Notwendigkeit zu einer engen<br />

Zusammenarbeit von ambulanter und stationärer medizinischer<br />

Versorgung, wobei die non­invasive Beatmung das Behandlungsspektrum<br />

von fortgeschrittenen Krankheitsstadien deutlich<br />

erweitert.<br />

Dr. Thorsten Tiedje,<br />

Pneumologische Aufnahme der Klinik<br />

für Pneumologie und Beatmungsmedizin,<br />

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16 AktueLLeS BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AktueLLeS<br />

17<br />

Tab. 1<br />

Hygiene- und Infektions-<br />

präventions-Verordnung<br />

Die Anfälligkeit gegenüber Infektionen, die in Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />

erworben werden, nimmt zu. Erforderlich sind effektive Wege, um die Übertragung von<br />

Krankheitserregern auf Patienten in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen<br />

zu vermeiden.<br />

Insbesondere die Zahl von Infektionen mit Krankheitserregern,<br />

die gegen Antibiotika resistent sind, muss reduziert werden.<br />

Das Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes (vom<br />

28. Juli 2011, BGBl. I S. 1622) will die Hygienequalität in Krankenhäusern<br />

und bei medizinischen Behandlungen verbessern.<br />

Das Infektionsschutzgesetz<br />

als Rechtsgrundlage<br />

Eine zentrale Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes ist die<br />

Verpflichtung der Länder, bis zum 31. März 2012 Verordnungen<br />

zur Infektionshygiene und zur Prävention von resistenten Krankheitserregern<br />

in medizinischen Einrichtungen zu erlassen. Dieser<br />

Pflicht kommt das Land Bremen nun mit der Verordnung<br />

über die Hygiene und Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen<br />

(HygInfVO) nach; sie soll die Krankenhaus hygiene ­<br />

verordnung aus dem Jahr 1990 ablösen.<br />

Einrichtung Besondere<br />

Anforderungen<br />

an Bau,<br />

Ausstattung<br />

Betrieb<br />

Hygienepläne<br />

Information<br />

des Personals<br />

über Hygiene<br />

Hygienefachkraft<br />

Anwendungsbereich<br />

Die Verordnung über die Hygiene und Infektionsprävention gilt<br />

für<br />

■■<br />

Krankenhäuser<br />

■■<br />

Einrichtungen für ambulantes Operieren<br />

■■<br />

Vorsorge­ und Reha­Einrichtungen, in denen eine den<br />

Krankenhäusern vergleichbare medizinische Versorgung<br />

erfolgt<br />

■■<br />

Dialyseeinrichtungen<br />

■■<br />

Tageskliniken und<br />

■■<br />

Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Heilpraktikerpraxen,<br />

in denen invasive Eingriffe vorgenommen werden<br />

Allerdings gelten die Regelungen und Vor gaben für die genannten<br />

Einrichtungen in unterschiedlichem Umfang (siehe Tabelle 1).<br />

Alle genannten Einrichtungen <strong>–</strong> einschließ lich der Arztpraxen<br />

mit invasiven Eingriffen <strong>–</strong> müssen die Anforderungen an Bau,<br />

Krankenhaushygieniker<br />

Hygienebeauftragter<br />

Arzt<br />

Surveillance<br />

und<br />

Dokumentation<br />

Hygienekommission<br />

Infektionshygienisches<br />

Audit<br />

Krankenhäuser X X X X X X X X X<br />

Einrichtungen<br />

für ambulantes<br />

Operieren<br />

Krankenhausähnliche<br />

Vorsorge- und<br />

Reha-Einrichtungen<br />

Dialyseeinrichtungen<br />

X X X X<br />

X<br />

(Beratung)<br />

X X X X X X X X<br />

X X X X<br />

X<br />

(Beratung)<br />

Tageskliniken X X X X X X<br />

Arzt-/Zahnarzt-/<br />

Heilpraktikerpraxen<br />

mit<br />

invasiven<br />

Eingriffen<br />

X X X<br />

X<br />

X<br />

Ausstattung und Betrieb der Einrichtungen<br />

beachten (§2 HygInfVO), Hygienepläne<br />

erstellen (§ 3 Abs. 8 HygInfVO) und<br />

ihre Mitarbeiter zu Beginn des Arbeitsverhältnisses<br />

und dann regelmäßig mindestens<br />

einmal jährlich über die innerbetrieblichen<br />

Verfahrensweisen zur Hygiene<br />

informieren, wie sie in den Hygieneplänen<br />

niedergelegt sind (§ 12 HygInfVO).<br />

Alle Einrichtungen <strong>–</strong> mit Ausnahme der Arztpraxen<br />

mit invasiven Eingriffen <strong>–</strong> müssen<br />

entsprechendes Fachpersonal vorhalten.<br />

Übergangsfrist bis zum<br />

31. Dezember 2016<br />

Da zurzeit nicht genügend Fachpersonal<br />

vorhanden ist, räumt die Verordnung bis<br />

zum 31. Dezember 2016 eine Übergangsfrist<br />

für die Einstellung von Hygienefachkräften,<br />

Krankenhaushygienikern und<br />

hygie nebeauftragten Ärzten ein, sofern<br />

das vorhandene Personal fachlich qualifiziert<br />

ist.<br />

PD Dr. jur. Heike Delbanco,<br />

Hauptgeschäftsführerin der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />

Hygienefachkräfte<br />

Qualifikation Berufsbezeichnung nach dem Gesetz über die Berufe in<br />

der Krankenpflege<br />

Krankenhaushygieniker<br />

Qualifikation Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin oder<br />

Hygienebeauftragter Arzt<br />

Mindestens dreijährige Berufserfahrung<br />

Weiterbildung für Hygiene­ und Infektionsprävention<br />

an staatl. anerkannten Weiterbildungsstätten mit Prüfung<br />

Einrichtungen Alle Einrichtungen mit Ausnahme der Arzt­/Zahnarzt­/<br />

Heilpraktikerpraxen<br />

Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie<br />

oder<br />

Facharzt mit einer von der LÄK anerkannter Zusatzbezeichnung<br />

auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene oder<br />

Facharzt mit einer von der LÄK anerkannten strukturierten<br />

curriculären Fortbildung zum Krankenhaushygieniker<br />

(voraus. 200 Stunden)<br />

Einrichtungen Krankenhäuser und krankenhausähnliche Reha­Einrichtungen<br />

mit 400 und mehr Betten: eine Vollzeitstelle<br />

Krankenhäuser und krankenhausähnliche Reha­Einrichtungen<br />

mit weniger als 400 Betten: anteilige Tätigkeit im<br />

Verhältnis zur Bettenzahl<br />

Krankenhäuser mit Patienten mit ausschließlich psychiatrischen<br />

oder psychosomatischen Erkrankungen, Einrichtungen<br />

für ambulantes Operieren und Dialyseeinrichtungen:<br />

mindestens halbjährlich eine achtstündige Begehung und<br />

Beratung<br />

Qualifikation Facharzt mit einer von der LÄK anerkannten strukturierten<br />

curriculären Fortbildung mit mindestens 40 Stunden<br />

Einrichtungen Krankenhäuser: einen für jede Fachabteilung mit<br />

besonderem Risikoprofil für nosokomiale Infektionen<br />

Krankenhausähnliche Reha­Einrichtungen<br />

Tageskliniken


18 AktueLLeS BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AktueLLeS<br />

19<br />

Zum Wohl des kindes?!<br />

Am 29. Februar 2012 haben der Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte und die<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen zu einer interdisziplinären Veranstaltung zum Thema Kindeswohl<br />

eingeladen.<br />

Initiator und auch Moderator der Veranstaltung<br />

war Dr. Wolfgang Meinrenken,<br />

der auch im Ruhestand sehr aktiv für den<br />

Kinderschutz eintritt. Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus dem Amt für Soziale<br />

Dienste, Vertreterinnen und Vertreter der<br />

Gerichte, die Generalstaatsanwältin sowie<br />

Ärztinnen und Ärzte verschiedener<br />

Fachrichtungen kamen so zahlreich, dass<br />

die Veranstalter in die Universität ausweichen<br />

mussten.<br />

Kindliches Gehirn und Trauma<br />

Prof. Dr. Gerhard Roth berichtete in seinem<br />

Vortrag über die Entwicklung von<br />

Gehirn und Psyche bei Kindern. Er beschrieb<br />

die Reifung des Gehirns und die<br />

Auswirkungen von Traumatisierung auf<br />

die Entwicklung der verschiedenen neuropsychischen<br />

Systeme, insbesondere auf<br />

das Stressverarbeitungs­ und Selbstberu­<br />

higungssystem. Er betonte andererseits<br />

den Stellenwert einer sicheren Bindung<br />

und kam zu dem Schluss, dass kompensatorische<br />

Maßnahmen um einer Traumatisierung<br />

im frühen Kindesalter entgegenzuwirken,<br />

früh einsetzen müssten,<br />

denn je später sie begännen, desto wirkungsloser<br />

seien sie.<br />

Drogennachweis durch<br />

Haaranalyse?<br />

Dr. Kerstin Boomgaarden­Brandes erläuterte<br />

im Anschluss das Verfahren, Stoffwechselprodukte<br />

von Drogen in Haaren<br />

nachzuweisen. In einer ersten Untersuchungsreihe<br />

in Bremen waren 23 Kinder,<br />

deren Eltern substituiert werden, untersucht<br />

worden, bei 20 Kindern gab es einen<br />

Drogennachweis. Kritiker der Methode<br />

argumentieren, dass nicht nach ge­<br />

wiesen werden könne, dass es eine Körper­<br />

Die Präsidentin der Äztekammer Bremen, Frau Dr. Heidrun Gitter, begrüßte den Initiator und Moderator<br />

der Veranstaltung, Dr. Wolfgang Meinrenken.<br />

passage der Drogen gegeben hätte. Es<br />

be stünde auch die Möglichkeit, dass<br />

durch Körperkontakt mit den Eltern durch<br />

Schweiß Drogenreste in die Haare der<br />

Kinder gelangt sein können. In einer lebhaften<br />

Diskussion waren sich die Anwesenden<br />

einig, dass der Beweis umgekehrt<br />

erbracht werden müsse. Das große<br />

Interesse bei den verschiedenen Berufsgruppen,<br />

die sich dem Kindeswohl verpflichtet<br />

fühlen und die intensive Diskussion<br />

aus den verschiedenen beruflichen<br />

Perspektiven, bestätigt einmal mehr die<br />

Notwendigkeit gemeinsamer Fortbildungen.<br />

Dr. Susanne Hepe,<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />

Die blaue karawane erreicht die kV<br />

Mit einer Ausstellung von Werken<br />

aus dem Nachlass von Willi Pramann<br />

unterstützt die KV Bremen den<br />

gemeinnützigen Verein „Blaue Karawane“<br />

und das BlauHaus, ein Bauvorhaben für ein<br />

Mehrgenerationenprojekt: gemeinschaftliches<br />

Leben, Wohnen und Arbeiten in der Bremer<br />

Überseestadt. Vernissage ist am 2. Mai 2012.<br />

Das blaue Kamel ist längst zum Botschafter<br />

für die Belange von ausgegrenzten<br />

Menschen geworden. In dieser Eigenschaft<br />

ist die Symbolfigur schon in vielen<br />

Städten und bei vielen Veranstaltungen<br />

zum Einsatz gekommen und mittlerweile<br />

zu einer beträchtlichen Berühmtheit gelangt.<br />

Bremer konnten das übergroße<br />

blaue Kamel zuletzt 2010 beim Stadtteilfest<br />

in Walle bewundern. Unweit der Hafenkante<br />

stellte der gemeinnützige Verein<br />

„Blaue Karawane“ mit seiner Galionsfigur<br />

ein besonderes Bauprojekt vor: das<br />

BlauHaus. Dort in der Überseestadt entsteht<br />

ein Gebäude, in dem Jung und Alt,<br />

Kranke und Gesunde, Hilfebedürftige und<br />

Helfer, in­ und ausländische Menschen<br />

zusammenleben und ­arbeiten. „Das Blau­<br />

Haus steht für eine sozial­ und gesundheitspolitische<br />

Bewe gung, die mit der Auflösung<br />

der psychiatrischen Anstalt Kloster<br />

Blankenburg ihren Anfang nahm“, umschreibt<br />

Klaus Pramann, Mitglied der<br />

„Blauen Karawane“ und niedergelassener<br />

Neurologe und Psychiater in Bremen,<br />

das Projekt. Zu den zahlreichen Sympathisanten<br />

des Vereins zählte von Beginn<br />

an auch sein 2006 verstorbener Vater,<br />

der Hochschullehrer und Künstler Willi<br />

Pramann. Insofern ist die Idee einer Benefiz­Ausstellung<br />

zu Gunsten des Blau­<br />

Hauses nur konsequent. „Dass jetzt Werke<br />

aus seinem Nachlass einem interessierten<br />

Publikum nahe gebracht werden und<br />

der dabei zu erzielende Erlös der Verwirklichung<br />

der Projekt idee dient, geschieht<br />

mit seiner aus drücklichen Zustimmung“,<br />

betont Klaus Pramann. Die Ausstellung<br />

mit dem Titel „Der Einfall lässt sich nicht<br />

kommandieren“ ist bis zum 22. August<br />

im Haus der KV Bremen zu besuchen.<br />

62 Kunstharz­Tafelbilder, Aquarelle und<br />

Zeichnungen zeigen einen Längsschnitt<br />

aus dem Lebenswerk Willi Pramanns von<br />

den 1960er­Jahren an bis 2006. Dass<br />

Werk und Bauprojekt im Haus der KV der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt werden, ist für<br />

KV­Vorstand Dr. Jörg Hermann selbstverständlich:<br />

„Soziales Engagement muss<br />

sich nicht auf die Sprechstunde beschränken.<br />

Wir freuen uns sehr, der blauen Karawane<br />

im Ärztehaus eine öffentliche Bühne<br />

zu geben.“<br />

Christoph Fox,<br />

KV Bremen


20 Intern BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 Intern<br />

21<br />

Delegierten versammlung<br />

wählte Ausschüsse<br />

Am 27. Februar 2012 kamen die neu gewählten Delegierten zu ihrer ersten regulären Sitzung<br />

zusammen. Auf der Tagesordnung standen die Einrichtung und Besetzung der Ausschüsse der<br />

Kammer, die Wahl der Bremer Repräsentanten für die Gremien der Bundesärztekammer und<br />

die Wahl der Bremer Delegierten für den 115. Deutschen Ärztetag in Nürnberg.<br />

Zuvor diskutierten die Delegierten jedoch die Finanzierung<br />

eines Entlastungsassistenten für die Präsidentin. Während es<br />

bundes weit üblich ist, dass die Kammern dafür Sorge tragen,<br />

dass ihre ehrenamtlich tätigen Präsidenten und Präsidentinnen<br />

in ihrer hauptamtlichen Tätigkeit entlastet werden, war dies in<br />

Bremen bislang nicht der Fall. Zwei Entwicklungen machten es<br />

nun notwendig, auch in Bremen über eine Entlastung der Präsidentin<br />

zu entscheiden: Zum einen hat sich die ärztliche Arbeit<br />

in den vergangenen Jahren so stark verdichtet, dass kaum Valenzen<br />

für ein zeitintensives Ehrenamt bleiben. Zum anderen<br />

haben die Anforderungen an die ehrenamtliche Spitze der <strong>Ärztekammer</strong>n<br />

deutlich zugenommen. So ist trotz der Ehrenamtlichkeit<br />

eine inhaltliche Professionalisierung unausweichlich.<br />

Vor diesem Hintergrund umriss die Präsidentin Heidrun Gitter<br />

die Ziele ihrer zukünftigen Arbeit: Sie möchte erreichen, dass<br />

die <strong>Ärztekammer</strong> Bremen als kompetente Stimme im Gesundheitswesen<br />

stärker wahrgenommen und erste Anlaufstelle für<br />

die Partner im Bremer Gesundheitswesen wird. Außerdem<br />

möchte die Präsidentin starke Impulse für die Kammerarbeit in<br />

Bremen, aber auch auf der Bundesebene <strong>–</strong> bei der Bundesärztekammer<br />

<strong>–</strong> geben. Last but not least will sie den Dialog mit<br />

den Ärztinnen und Ärzten in Bremen verstärken und verstetigen.<br />

Nach ausführlicher Diskussion stimmten die Delegierten<br />

grundsätzlich zu, dass die <strong>Ärztekammer</strong> künftig für ihren Präsidenten<br />

oder ihre Präsidentin einen Entlastungsassistenten finanziert.<br />

Über die Höhe der Aufwendungen, insbesondere ihre<br />

Konkretisierung im Kammerhaushalt, soll nach einem Votum<br />

des Finanzausschusses entschieden werden. Außerdem soll die<br />

Aufwands­ und Entschädigungsordnung zukünftig entsprechend<br />

ergänzt werden.<br />

Einstimmiger Beschluss<br />

Die Einrichtung und Besetzung der Ausschüsse war der nächste<br />

Tagesordnungspunkt. Die Listen hatten zuvor Kammermitglieder,<br />

die an der Arbeit in den Ausschüssen interessiert sind, an den<br />

Vorstand gemeldet. Der Vorstand hatte sodann einen Vorschlag<br />

zur Besetzung der Ausschüsse an die Delegiertenversammlung<br />

weitergeleitet. Nachdem die Präsidentin die Vorschläge ausführlich<br />

erläutert hatte und diese von der Versammlung diskutiert<br />

wurden, bestätigten die Delegierten die vor geschlagenen<br />

Kammermitglieder überwiegend einstimmig.<br />

Ob der Ausschuss Ärztinnen erneut eingerichtet wird, entscheidet<br />

die Delegiertenversammlung in ihrer nächsten Sitzung,<br />

wenn konkrete thematische Vorstellungen zur Ausschussarbeit<br />

vorliegen.<br />

Folgende Ausschüsse und ihre Vorsitzenden wurden gewählt:<br />

Ausschuss Vorsitzende/Vorsitzender<br />

Finanzausschuss Dr. Ernst­Gerhard Mahlmann<br />

Schlichtungsausschuss<br />

Ausschuss Ärztliche<br />

Weiterbildung<br />

Beschwerdeausschuss<br />

Ausschuss<br />

Prävention<br />

Ausschuss<br />

Krankenhaus<br />

Ausschuss<br />

Qualitätssicherung<br />

Ausschuss<br />

Telematik<br />

Ausschuss Ärztliche<br />

Psychotherapie<br />

Die Mitglieder der einzelnen Ausschüsse finden Sie auf unserer<br />

Homepage unter http://www.aekhb.de/ueber_uns/organisation/<br />

ausschuesse­gremien/3/56/index.html.<br />

Als Delegierte bzw. Ersatzdelegierte für den 115. Deutschen<br />

Ärztetag in Nürnberg wählten die Delegierten Dr. Heidrun Gitter,<br />

Dr. Johannes Grundmann, Dr. Alfred Haug, Bettina Rakowitz,<br />

Jörn Sannemann und Dr. Klaus­Dieter Wurche.<br />

Fragen zur Delegiertenversammlung beantwortet Ihnen PD Dr.<br />

jur. Heike Delbanco, Telefon: 0421/3404­234 oder E­Mail: heike.<br />

delbanco@aekhb.de.<br />

PD Dr. jur. Heike Delbanco,<br />

Hauptgeschäftsführerin der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />

Dr. Eva Ramsauer<br />

Dr. Klaus­Dieter Wurche<br />

Dr. Jörg Gröticke<br />

Vorsitzender wird nach Konstituierung<br />

des Ausschusses bestimmt<br />

Dr. Heidrun Gitter<br />

Ralf Gronemeyer<br />

Vorsitzender wird nach Konstituierung<br />

des Ausschusses bestimmt<br />

Christian Warrlich<br />

Viszeralchirurgie <strong>–</strong><br />

Weiterbildungsordnung geändert<br />

Seit dem 27. August 2011 ist die letzte Änderung der Weiterbildungsordnung in Kraft,<br />

aus der sich wichtige Konsequenzen für die viszeralchirurgische Weiterbildung ergeben.<br />

Die Weiterbildungsinhalte der Facharztkompetenz Viszeralchirurgie wurden deutlich<br />

verringert, neu eingeführt wurde die Zusatzbezeichnung „spezielle Viszeralchirurgie“.<br />

Auf unserer Homepage sind die genauen<br />

Weiterbildungsinhalte für beide Bezeichnungen<br />

veröffentlicht (www.aekhb.de ><br />

Ärzte > Weiterbildung > WbO 2005).<br />

Kammerangehörige, die die Facharztkompetenz<br />

Viszeralchirurgie vor dem 27. August<br />

2011 erworben haben, sind berechtigt, auch<br />

klein, praktisch, gut <strong>–</strong><br />

der neue Arztausweis<br />

Die <strong>Ärztekammer</strong> Bremen wird den Arztausweis zukünftig<br />

als Plastikkarte ausgeben. Der Ausweis ist fünf Jahre gültig<br />

und kostenfrei. Es handelt sich dabei nicht um einen elektronischen<br />

Arztausweis, da er keinen Daten­Chip enthält.<br />

Der neue Arztausweis hat die Größe einer Scheckkarte und<br />

kann bequem im Portemonnaie untergebracht werden.<br />

Zusätzlich zu Titel, Vorname, Name wird auch die Fortbildungsnummer<br />

aufgedruckt, sodass Sie diese immer dabei haben.<br />

Sie können den neuen Ausweis direkt über die Website der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> (www.aekhb.de, Rubrik Ärzte, Mitgliedschaft,<br />

Arztausweis) beantragen. Bitte senden Sie uns ein aktuelles<br />

digitales Passbild im JPG­Format.<br />

Ansprechpartner bei der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen:<br />

Dagmar Penschinski, Telefon: 0421/3404­200,<br />

Edelgard Vogler, Telefon: 0421/3404­235<br />

die Zusatzbezeichnung „spezielle Viszeralchirurgie“<br />

zu führen.<br />

Wichtig für die Weiterbildung<br />

Wer die viszeralchirurgische Weiterbildung<br />

vor dem 27. August 2011 begonnen hat,<br />

kann diese nach den bis dahin gültigen<br />

Bestimmungen abschließen und die Prüfungszulassung<br />

bis zum 31. Dezember 2017<br />

beantragen. Die so erworbene Fach arztkompetenz<br />

umfasst dann auch das Recht<br />

zum Führen der Zusatzbezeichnung „spezielle<br />

Viszeral chirurgie“.<br />

Wichtig für Weiterbilder<br />

Die inhaltlichen Anforderungen zum Erwerb<br />

der Facharztkompetenz Viszeralchirurgie<br />

wurden deutlich abgesenkt. Sofern<br />

Sie bisher nicht über eine volle viszeralchirurgische<br />

Weiterbildungsbefugnis ver­<br />

fügen, könnte ein Antrag auf Erweiterung<br />

der Befugnis sinnvoll sein. Außerdem sollten<br />

alle viszeralchirurgischen Weiterbildungsbefugten<br />

abwägen, ob die Weiter ­<br />

bildungsinhalte für die neu eingeführte<br />

Zusatzbezeichnung „spezielle Viszeralchi<br />

r urgie“ an ihrer Weiterbildungs stätte vermittelt<br />

werden können.<br />

Wir empfehlen, das Leistungsspektrum<br />

an Ihrer Weiterbildungsstätte anhand der<br />

ver änderten Weiterbildungsinhalte zu prüfen<br />

und sich für Änderungsanträge an die<br />

Weiterbildungsabteilung der <strong>Ärztekammer</strong><br />

Bremen (E­Mail: wb@aekhb.de, Telefon:<br />

0421/3404­241) zu wenden.<br />

Barbara Feder,<br />

Leiterin Abteilung Weiterbildung,<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen


22 Intern BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 Intern<br />

23<br />

Im Gespräch mit Dr. Heidrun Gitter und Dr. Johannes Grundmann<br />

Die neue Amtsperiode hat soeben erst begonnen<br />

und das ist ein guter Zeitpunkt, um noch einmal<br />

über grundsätzliche Einschätzungen zu sprechen.<br />

Sie sind beide seit vielen Jahren berufspolitisch<br />

aktiv. Was hat sich in der ärztlichen Selbstorganisation<br />

aus Ihrer Sicht verändert?<br />

Dr. Heidrun Gitter: Ganz eindeutig: Wir sind von der Selbstverwaltung<br />

zur „Arbeit“ gekommen. Es ist aus meiner Sicht nicht<br />

mehr nur die Aufgabe, dass wir uns als Ärztinnen und Ärzte<br />

„selbst“ verwalten, sondern wir haben bereits <strong>–</strong> und müssen zukünftig<br />

noch viel mehr <strong>–</strong> Einfluss nehmen auf die Gesundheitspolitik<br />

und unsere Rolle in dem System. Der Arztberuf ist ein freier<br />

Beruf und muss frei von Einmischungen in das Arzt­Patienten­<br />

Verhältnis sein. Der wirtschaftliche Druck in der Berufsausübung<br />

aber auch auf die Ärztliche Weiterbildung nimmt zu. Es ist ein<br />

Privileg unseres Berufsstandes, dass wir unsere Fachlichkeit bei<br />

der Gestaltung der Ärztlichen Berufsordnung und der Weiterbildungsordnung<br />

einbringen können und dies müssen wir schützen,<br />

auch vor unsachlichen, angeblich wirtschaftlichen, Einflüssen.<br />

Dr. Johannes Grundmann: Ich bin 1993 in die Vertreterversammlung<br />

der KV Bremen gewählt worden, der ich acht<br />

Jahre angehörte. Seit 2004 bin ich in der <strong>Ärztekammer</strong> aktiv.<br />

Geändert hat sich, dass die Ärzteschaft sich „einmischt“. Ärzte<br />

haben einen hohen Stellenwert im Gesundheitssystem. Der<br />

Ansatz muss sein, dies weiter zu nutzen, weil man erstens unsere<br />

fachliche Expertise benötigt und zweitens nur so den politischen<br />

Spielraum wahren kann. Nur aus dieser Haltung heraus<br />

können wir beispielweise Verordnungen durchsetzen, die die<br />

Krankenkassen aus ökonomischen Gründen verweigern. Hinzu<br />

kommt, dass die <strong>Ärztekammer</strong> zunehmend auch ein Dienstleistungsunternehmen<br />

(siehe Homepage) mit einer Rechts­ und<br />

Patientenberatung sowie qualitäts<strong>sichern</strong>den Maßnahmen geworden<br />

ist.<br />

In medias res <strong>–</strong><br />

Die Präsidentin<br />

Dr. Heidrun Gitter und<br />

der Vizepräsident<br />

Dr. Johannes Grundmann<br />

wurden vor wenigen<br />

Wochen von der<br />

Delegiertenversammlung<br />

in der konstituierenden<br />

Sitzung an die Spitze der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />

gewählt.<br />

Das Bremer Ärztejournal<br />

stellte einige Fragen an<br />

den neuen Vorstand zu<br />

den Zielsetzungen für die<br />

Wahlperiode 2012 <strong>–</strong> 2015.<br />

Wie wollen Sie das grundsätzliche Interesse junger<br />

Mediziner an der Selbstverwaltung fördern?<br />

Dr. Heidrun Gitter: Indem wir die Weiterzubildenden ermutigen<br />

und ihnen Angebote machen, in Ausschüssen mitzuarbeiten,<br />

die inhaltlich für sie „nahe“ liegen. Außerdem möchten<br />

wir erfahrene Ärztinnen und Ärzte motivieren, eine Vorbildfunktion<br />

einzunehmen. Ich bin persönlich davon überzeugt,<br />

dass dies prägend für die eigene berufliche Weiterentwicklung<br />

ist. Wir wollen junge Mediziner für die Arbeit in der ärztlichen<br />

Selbstorganisation gewinnen, um ihre Themen gut vertreten zu<br />

können und um dafür zu sorgen, dass die <strong>Ärztekammer</strong> als<br />

Plattform und Vertretung Einfluss nehmen kann auf die Arbeits­<br />

und Weiterbildungsbedingungen. Aus meiner Sicht ist der Einstieg<br />

in den Beruf für junge Ärztinnen und Ärzte nicht einfach<br />

und deshalb ist ein zusätzliches Engagement für die Kammerarbeit<br />

oft schwierig. Neben der langjährigen Weiterbildung und<br />

fachlichen Qualifizierung befinden sie sich in der Lebensphase<br />

der Familiengründung. Auf die Weiterzubildenden kommt es<br />

aber an. Der Ärztemangel erfordert kreatives Nachdenken über<br />

gute Arbeitsbedingungen. Zudem sind ihre Rückmeldungen<br />

wichtig, um die Qualität der Ärztlichen Weiterbildung gegen<br />

kurzsichtige wirtschaft liche Entscheidungen zu behaupten.<br />

Dr. Johannes Grundmann: Interesse wecken können wir<br />

beispielsweise auch, indem Netzwerke gebildet werden zwischen<br />

den Krankenhäusern und den niedergelassenen Ärzten, um die<br />

Zusammenarbeit zu intensivieren. Ich möchte dabei betonen,<br />

dass es wichtig ist, die geplante Öffnung des stationären Bereichs<br />

für die ambulante Versorgung kritisch zu betrachten. Hier<br />

muss der Facharztstandard und faire Bedingungen für nieder­<br />

gelassene Kollegen gewahrt werden. Ein weiterer grundlegender<br />

Wandel hat im niedergelassenen Bereich zudem stattgefunden.<br />

Die Nachfolgefrage stellt sich auch hier und viele Nieder­<br />

gelassene wollen nicht mehr alles alleine „wuppen“ und das<br />

wirtschaftliche Risiko tragen. Sie schließen sich aufgrund der<br />

gesetzlichen Veränderungen zu Versorgungszentren zusammen.<br />

Ein kurzer Diskurs zur Kammerarbeit:<br />

Was wurde erreicht? Wo sehen Sie Ihre Arbeitsschwerpunkte?<br />

Was ist Ihnen wichtig?<br />

Dr. Johannes Grundmann: Das Kernstück unserer Arbeit<br />

bildet die Ausschuss­ und Gremienarbeit. Ich bin der Meinung,<br />

dass dort gute Arbeit geleistet worden ist. Neben den aktuellen<br />

Aufgaben im Vorstand der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen, den zentralen<br />

Themen der Fort­ und Weiterbildung und den neuen Versorgungs<br />

formen werde ich mich im neuen Telematikauschuss<br />

und als Gast beim Finanzausschuss engagieren. Es ist unsere<br />

besondere Pflicht mit den Mitgliederbeiträgen sorgfältig umzugehen.<br />

Ebenso werde ich die <strong>Ärztekammer</strong> Bremen weiter als<br />

stellvertretendes Mitglied der Finanzkommission bei der Bundesärztekammer<br />

vertreten.<br />

Dr. Heidrun Gitter: Das Engagement in der Ausschussarbeit<br />

als Basisarbeit finde ich aufgrund meiner Erfahrung wichtig.<br />

Ich werde als Vorsitzende den Krankenhausausschuss leiten.<br />

Als Präsidentin der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen möchte ich authentisch<br />

bleiben und die Bremer Ärzteschaft nicht als Funktionsträgerin,<br />

sondern als Diskussionspartnerin vertreten. Nicht der<br />

Titel ist entscheidend, sondern die Bereitschaft, sich in Sachthemen<br />

gut einzuarbeiten und als Ansprechpartnerin präsent zu<br />

sein. Dazu gibt es viele Termine in Bremen und auch in Berlin,<br />

die Johannes Grundmann und ich in enger Abstimmung nutzen<br />

werden, um die Ideen aus der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen zu vertreten.<br />

Dabei weiter als Ärztin in der Klinik tätig zu sein ist zwar<br />

eine Herausforderung, aber für mich ein wichtiges Merkmal der<br />

ärztlichen Selbstverwaltung in der <strong>Ärztekammer</strong>, um die Pro­<br />

ZUR PERSON:<br />

Dr. Heidrun Gitter<br />

Jahrgang 1960, Kinderchirurgin.<br />

Leitende Oberärztin in der Klinik für<br />

Kinderchirurgie und ­urologie,<br />

Klinikum Bremen­Mitte. Erste<br />

Vorsitzende des Marburger Bundes/<br />

LV Bremen. Mitglied der Delegiertenversammlung<br />

der <strong>Ärztekammer</strong><br />

Bremen seit 1996. Seit 2000 im<br />

Vorstand der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen,<br />

seit 2008 als Vizepräsidentin.<br />

Mitglied im Ausschuss und Ständiger<br />

Konferenz „Krankenhaus“ der<br />

Bundesärztekammer, Mitglied der<br />

Ständigen Konferenz „Weiterbildung“<br />

der Bundesärztekammer. 2012<br />

Präsidentin der <strong>Ärztekammer</strong><br />

Bremen.<br />

ZUR PERSON:<br />

Dr. Johannes Grundmann<br />

Jahrgang 1951, Internist. Seit 1987<br />

niedergelassen, jetzt in hausärztlicher<br />

Gemeinschaftspraxis in<br />

Bremen. 1993 bis 2001 Mitglied<br />

der Vertreterversammlung der<br />

KV Bremen. 1997 bis 2010<br />

Vorstandsmitglied des Ärztlichen<br />

Vereins zu Bremen. 1998 bis 2003<br />

im Vorstand des Berufsverbandes<br />

Deutscher Internisten (BDI), zuletzt<br />

als Vorsitzender. Seit 2004 Mitglied<br />

der Delegiertenversammlung der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen. Stellvertretendes<br />

Mitglied der Finanzkommission<br />

der Bundes ärztekammer. Seit 2012<br />

Vizepräsident der <strong>Ärztekammer</strong><br />

Bremen.<br />

bleme der Patienten und der Kollegen aus eigener Anschauung<br />

zu kennen. Als Präsidentin möchte ich Impulse für neue Sichtweisen<br />

in der teamorientierten Organisation der Gesundheitsversorgung<br />

geben. Als „Ehrenamtler“ wollen wir die politische<br />

Richtung prägen für die Themen, die in der Gesundheitsversorgung<br />

aufkommen, und Lösungen finden. Dazu benötigen wir<br />

die Unterstützung der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen. Die Zusammenarbeit ist<br />

sehr engagiert, professionell und vertrauensvoll. Das betrifft<br />

die Verwaltungsaufgaben ebenso wie die berufspolitische Sicht<br />

auf unsere Themen. Die gute Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde<br />

möchte ich mit Frau Senatorin Renate Jürgens­<br />

Pieper und der Nachfolgerin von Senatsrat Jürgen Nuschke,<br />

Frau Dr. Wiebke Wietschel, fortsetzen.<br />

Dr. Johannes Grundmann: Die Frage nach Änderungen<br />

kommt meines Erachtens zu früh. Es ist unsere Aufgabe, Ideen<br />

zu entwickeln und weiter „etwas bewirken“ zu wollen. Das<br />

möchten wir im neuen Vorstand als Teammitglied leisten. Die<br />

Fragestellungen lauten daher für mich: „Wie kommen wir dahin?“<br />

Außerdem sollten wir die Strukturen, Abläufe und Prozesse<br />

zunächst beobachten und analysieren, und danach erst<br />

fragen „Was können wir anders machen, um das zu erreichen,<br />

was wir erreichen wollen?“. Ich bin überzeugt, dass vieles bereits<br />

gut funktioniert.<br />

Mal angenommen, wir treffen uns in vier Jahren<br />

wieder, wie sieht die Kammer der Zukunft aus?<br />

Dr. Heidrun Gitter: Die Herausforderung liegt nach wie vor<br />

in der Vielfalt der Aufgaben. Grundsätzlich ist es das Ziel, dass<br />

die <strong>Ärztekammer</strong> als die Vertretung der Ärzte als selbstverständlicher<br />

Ansprechpartner für die gesundheitspolitisch Verantwortlichen<br />

und für alle Fragen der Gesundheitsversorgung<br />

der Bevölkerung akzeptiert wird. Die <strong>Ärztekammer</strong> Bremen soll<br />

und wird sich einmischen in gesundheitspolitische Diskussionen<br />

und dabei sachlich fundierte Stellungnahmen abgeben. So<br />

soll sie in den nächsten vier Jahren noch wahrnehmbarer werden.<br />

Die kurzen Wege in Bremen sollten genutzt werden. Dass<br />

aus der kleinsten <strong>Ärztekammer</strong> Bremen durchsetzungsfähige<br />

Ideen kommen, hat sich schon mehrfach gezeigt. Aktuelle Beispiele<br />

sind Themen wie der strukturierte Quereinstieg in die<br />

Allgemeinmedizin und die Musterweiterbildungsordnung, die<br />

wir weiter modifizieren müssen, damit sie an die medizinische<br />

Entwicklung angepasst werden kann.<br />

Dr. Johannes Grundmann: Solange ich persönlich Medizin<br />

mache, darf sie keine bloße Dienstleistung sein. Medizin<br />

bedarf der persönlichen An­ und Aussprache, sonst ist sie nicht<br />

wirkungsvoll. Dafür möchte ich mich aktiv einsetzen. Ich wünsche<br />

mir von den Mitgliedern der <strong>Ärztekammer</strong>, dass wir für<br />

die Vorstandsarbeit viele Rückmeldungen bekommen und noch<br />

stärker in den Dialog eintreten können. Gespräche und Feedback<br />

werden uns helfen, besser einzuschätzen, wo Handlungsbedarf<br />

ist. Mein Leitmotiv ist, verlässlich und verbindlich in der<br />

Sache zu sein, um Orientierung geben zu können.<br />

Das Interview für das Bremer Ärztejournal<br />

führte die Journalistin Andrea Klingen.


24 Intern<br />

Vertreterversammlung will nicht<br />

ins Hamsterrad<br />

Durch das Versorgungsstrukturgesetz wird die Honorarverteilung<br />

neuerdings wieder von jeder einzelnen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) bestimmt.<br />

Es ist also wenig überraschend, dass die Regionalisierung beherrschendes Thema in<br />

der März-Sitzung der Bremer KV-Vertreterversammlung war.<br />

Die Botschaft der Delegierten ist:<br />

Wir wollen keine Honorarverwerfungen<br />

zwischen den Arztgruppen!<br />

Von vielen gefordert, nun ist sie da: Die sogenannte Regionalisierung<br />

der Honorarverteilung ist durch das zum 1. Januar 2012<br />

in Kraft getretene Versorgungsstrukturgesetz Wirklichkeit geworden.<br />

Damit können die KVen die Zuteilung der Honorare<br />

weitgehend autark regeln. Die Geldzuweiser, also die Krankenkassen,<br />

dürfen nicht mehr mitentscheiden und die Vorgaben aus<br />

Berlin sind auf ein Minimum begrenzt. Diese neue Freiheit in der<br />

Honorarverteilung bedeutet für die niedergelassenen Ärzte und<br />

Psychotherapeuten im Land Bremen zunächst <strong>–</strong> gar nichts! Die<br />

Vertreterversammlung hatte bereits im Vorjahr beschlossen,<br />

dass die wesentlichen Regelungen beibehalten werden. Kurzum:<br />

RLV, QZV und Bereitstellungsvolumen gelten zumindest für die<br />

ersten Quartale des Jahres 2012 weiter. Wenngleich in der Sitzung<br />

am 6. März kein Beschluss über ein Honorarverteilungsmaßstab<br />

getroffen wurde, zeigte die Diskussion, dass die Marschroute<br />

weitgehend gesteckt ist. Grundlegende Änderungen, wie<br />

sie beispielsweise in der KV Rheinland­Pfalz mit der Einführung<br />

der altbekannten Individual­ oder Praxisbudgets umgesetzt wurden,<br />

wird es in Bremen und Bremerhaven wohl nicht geben. Eine<br />

unkontrollierte Mengenentwicklung will niemand. Denn jede<br />

ungebremste Fallzahlsteigerung bringt das berühmte Hamsterrad<br />

in Schwung, was Honorarumstürze in und zwischen den<br />

Arztgruppen zur Folge hätte.<br />

An einigen Stellschrauben der Honorarverteilung könnte gleichwohl<br />

gedreht werden. Dr. Gabriele Hartlap, Hausärztin aus Bremen­Findorff<br />

wies auf den Hausarztmangel hin, der in einigen<br />

Stadtteilen zu spüren sei. Verbleibende Praxen, die Patienten<br />

aufnehmen, gerieten in die Abstaffelung. Praxen, die nicht aufnehmen,<br />

blieben davon verschont. Eine Veränderung der Fallzahlbegrenzung,<br />

wie es sie beispielsweise in Bremerhaven<br />

schon gibt, wurde auf der Sitzung diskutiert, eine Entscheidung<br />

allerdings noch nicht getroffen. Dazu wäre eine Änderung des<br />

Honorarverteilungsmaßstabes notwendig. Damit will sich die<br />

Vertreterversammlung auf den nächsten Sitzungen beschäftigen<br />

<strong>–</strong> und zwar bis aufs kleinste Detail. Wurde noch im Vorjahr<br />

auf der Sitzung der Vertreterversammlung in Bremerhaven eine<br />

Aufgabenverteilung beschlossen, wonach die Vertreterversammlung<br />

Grundsatzfragen entscheidet und der Vorstand für<br />

die Ausgestaltung von Einzelheiten zuständig ist, scheiterte eine<br />

Satzungsänderung, die diese Kompetenzen festzurren sollte, an<br />

der notwendigen Zweidrittel­Mehrheit. Zehn Mitglieder stimmten<br />

zwar dafür, sieben jedoch dagegen. Der Widerspruch zum<br />

vorangehenden Beschluss bleibt allerdings in der Welt. Denn für<br />

eine Rücknahme des „Bremerhavener Beschlusses“ gab es lediglich<br />

eine Stimme, 14 Vertreter stimmten dagegen.<br />

Ungeachtet des Verwirrspiels bleibt es dabei: Die Vertreterversammlung<br />

wird in diesem Jahr einen Honorarverteilungsmaßstab<br />

beschließen müssen, der vermutlich keine großen Neuerungen<br />

mit sich bringt. Das Motto dürfte lauten: Evolution statt Revolution.<br />

Eines wird sich auf jeden Fall nicht ändern. „Bei einem Honorarverteilungsmaßstab<br />

geht es nur um die Verteilung, nicht um ein<br />

Mehr an Honorar“, erinnerte KV­Vorstand Dr. Jörg Hermann. Für<br />

2012 sind in dieser Hinsicht alle Messen gesungen. Der Gesetzgeber<br />

hat den Orientierungswert eingefroren und lediglich eine Erhöhung<br />

der Punktwerte um 1,25 Prozent festgeschrieben.<br />

Christoph Fox,<br />

KV Bremen<br />

Resolution für IT-Schnittstelle<br />

in Ärztehand<br />

Die Vertreterversammlung (VV) der KV Bremen hat sich für<br />

die Entwicklung von IT­Schnittstellen zur Abwicklung von<br />

Selektivverträgen ausgesprochen, die Zustimmung allerdings<br />

an Voraussetzungen geknüpft. Demnach müsse die<br />

Schnittstelle unter Führung der Ärzteschaft entwickelt, die<br />

Steuerungssoftware „unter Beteiligung der KBV“ zertifiziert<br />

werden. Für Datenschutz und Entbürokratisierung ist zu sorgen.<br />

Unter diesen Bedingungen spreche die VV der KV Bremen<br />

der KV­Telematik­Arbeitsgemeinschaft das Vertrauen<br />

aus, heißt es in einer einstimmig verabschiedeten Resolution.<br />

Die von Dr. Rolf­Rüdiger Leibecke, Dr. Andreas Umlandt<br />

und vom KV­Vorstand eingebrachte Resolution ist im<br />

Wortlaut auf der Homepage der KV Bremen nachzulesen.<br />

Gegen Stammdatenpflege<br />

in der Arztpraxis<br />

Die Vertreterversammlung der KV Bremen hat die Resolution<br />

der KBV­Vertreterversammlung zur Online­Anbindung<br />

der Praxen für den Versicherten­Stammdatenabgleich<br />

wohlwollend zur Kenntnis genommen. „Die Krankenkassen<br />

sollen ihre Arbeit selbst machen“, brachte KV­Vorstand<br />

Dr. Jörg Hermann die Resolution auf den Punkt.<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2 BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 Intern 25<br />

Von unseriösen Ärzteverzeichnissen<br />

und anderen Betrügereien<br />

Immer wieder versuchen betrügerische Unternehmen mit unseriösen Mitteln an das Geld<br />

von Ärztinnen und Ärzten zu kommen. Die Masche ist meist ähnlich: Die Opfer erhalten<br />

Formulare mit Angaben zu Adresse, Telefonnummer und Webseite mit der Bitte, diese zu<br />

prüfen, ggf. zu korrigieren und unterschrieben an den Anbieter zurückzufaxen.<br />

Versprochen werden Eintragungen in Ärzteverzeichnisse,<br />

Adressbüchern oder Gewerberegister.<br />

Wird das Formular zurückgeschickt,<br />

kommt ein Vertrag zustande,<br />

der erhebliche finanzielle Folgen für den<br />

Arzt oder die Ärztin hat. Zumeist geht es<br />

um Beträge von mehreren Hundert Euro<br />

pro Jahr. In einer anderen Variante erhält<br />

der Arzt vom Anbieter eines Ärzteverzeichnisses<br />

einen Brief in Form einer<br />

Rechnung, mit dem ein bereits abgeschlossener<br />

Vertrag suggeriert wird. Nicht<br />

selten begleichen die Ärzte die Rechnung,<br />

entweder versehentlich oder in der<br />

irrigen Annahme, vorher einen Vertrag<br />

geschlossen zu haben. Auch hier kommt<br />

mit der Zahlung der Vertrag zustande.<br />

Was kann der Arzt/die Ärztin tun?<br />

Die erste Regel lautet: Sorgfältig lesen, auch<br />

das Kleingedruckte. Stutzig machen sollte<br />

ein Anbieter, der im Ausland sitzt. Zuletzt<br />

gab es zahlreiche Anbieter mit Adressen in<br />

Spanien, Portugal oder der Türkei. Wichtig<br />

ist außerdem, dass die Praxismitarbeiterinnen,<br />

die häufig die Post öffnen, für das Problem<br />

sensibilisiert sind. Und was kann man<br />

tun, wenn ein Vertrag geschlossen wurde?<br />

Widerrufsrecht<br />

Unter Umständen räumen Ihnen die Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen inner­<br />

halb von zwei Wochen ein Widerrufsrecht<br />

ein, das Sie ausüben können.<br />

Anfechtungsrecht<br />

Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, den<br />

Vertrag wegen arglistiger Täuschung<br />

nach §123 BGB anzufechten. Der Bundesgerichtshof<br />

hat den geprellten Kunden<br />

mit seinem Urteil vom 30. Juni 2011 (I ZR<br />

157/10) den Rücken gestärkt. Das oberste<br />

Zivilgericht hat entschieden, dass Angebote,<br />

bei denen der flüchtige Leser die<br />

Kosten nicht erkennt, gegen das wettbewerbsrechtliche<br />

Verschleierungs­ und Irreführungsgebot<br />

verstoßen. Damit dürfte<br />

in vielen Fällen auch eine Anfechtung<br />

wegen arglis tiger Täuschung erfolgversprechend<br />

sein.<br />

Kündigung<br />

Um eine automatische Verlängerung des<br />

Vertrages zu verhindern, sollte der Vertrag<br />

neben Widerruf und Anfechtung <strong>–</strong> zumindest<br />

hilfsweise <strong>–</strong> gekündigt werden.<br />

Rückforderung<br />

Bereits überwiesenes Geld sollten die<br />

Geschädigten unter Verweis auf die Anfechtung<br />

zurückfordern.<br />

Für den Verbraucher wäre es einfacher,<br />

wenn die Gerichte diese Verträge als sittenwidrig<br />

und damit nichtig ansehen würden.<br />

So aber müssen die Getäuschten sel­<br />

ber aktiv werden, um die teuren Rechts­<br />

folgen des Vertrages zu vermeiden.<br />

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an<br />

Dr. jur. Heike Delbanco,<br />

Telefon: 0421/3404­234,<br />

E­Mail: heike.delbanco@aekhb.de.<br />

PD Dr. jur. Heike Delbanco,<br />

Hauptgeschäftsführerin der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen


26<br />

AkADemIe BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />

BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 nAmen & nACHrICHten 27<br />

Fit für den Facharzt<br />

Chiurgie<br />

Bauchwandchirurgie <strong>–</strong> Nabel­, Narben­ und Leistenbrüche:<br />

welche Technik, welcher Zugang, wie viele Rezidive?<br />

Referent: PD Dr. A. Böhle<br />

termin: 17. April, 18.00 <strong>–</strong> 19.30 uhr<br />

Radiologie<br />

MRT der Wirbelsäule aus Radiologischer und<br />

Neurochirurgischer Sicht<br />

Referenten: A. Neumann, Dr. A. Henssler<br />

termin: 17. April 2012, 18.00 <strong>–</strong> 19.30 uhr<br />

Gynäkologie<br />

Reproduktionsmedizin<br />

Referent: Dr. Torsten Frambach<br />

termin: 19. April 2012, 18.00 <strong>–</strong> 19.30 uhr<br />

Die Veranstaltungen sind kostenfrei. (2 Pkt)<br />

Betriebsmedizinische und sicherheitstechnische<br />

Aspekte in der Arztpraxis<br />

Sie möchten Ihrer gesetzlichen Verpflichtung zu Unfallverhütung<br />

und Arbeitsschutz in Ihrer Praxis selbst nachkommen?<br />

Dann können Sie sich dem so genannten Unternehmermodell<br />

anschließen. Sie nehmen alle fünf Jahre an einer standardisierten<br />

Schulung teil und setzen die entsprechenden Vorgaben<br />

selbst um. Die arbeitsmedizinische Untersuchung bleibt<br />

aber Angelegenheit eines Betriebsarztes. Das Seminar wird<br />

vom Zentrum für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen<br />

durchgeführt.<br />

termin: 25. April 2012, 14.00 <strong>–</strong> 19.00 uhr<br />

kosten: 195,- euro (7 Pkt)<br />

Arbeitskreis Hämotherapie<br />

Transfusionsreaktionen und Thrombozytensubstitution<br />

bei Refraktärität<br />

termin: 12. April 2012, 19.00 <strong>–</strong> 21.00 uhr<br />

Die Veranstaltung ist kostenfrei. (2 Pkt)<br />

„Diagnose Krebs <strong>–</strong> Wie die schlechte Nachricht<br />

überbringen, wie weiter reden?“<br />

Sind Sie onkologisch tätig und möchten in schwierigen Gesprächssituationen<br />

sicherer werden? Zusammen mit der Bremer<br />

Krebsgesellschaft bieten wir Ihnen das Kompass Kommunikationstraining<br />

an, das durch die Universität Heidelberg<br />

entwickelt und erprobt ist. Mit Schauspielerpatienten üben<br />

Sie in der Kleingruppe, um die Theorie zu vertiefen. Die positiven<br />

Rückmeldungen bisheriger Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

bestätigen das Konzept.<br />

termin: 10. <strong>–</strong> 12. mai 2012, Donnerstag 17.30 <strong>–</strong> 21.00 uhr,<br />

Freitag 09.30 <strong>–</strong> 18.00 uhr, Samstag 10.00 <strong>–</strong> 14.00 uhr,<br />

Vertiefung: 29. September 2012, 10.00 <strong>–</strong> 16.00 uhr<br />

Veranstaltungsort: <strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />

kosten: 180,- euro (23 Pkt)<br />

Moderatorentraining<br />

Wenn ich dann nicht weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis.<br />

Aber wie kommt die Qualität in den Zirkel?<br />

Lernen Sie Techniken der Moderation, Umgang mit Flip­Chart<br />

und Moderatorenwand und profitieren Sie von zufriedenen<br />

Teilnehmern und dokumentierten Ergebnissen.<br />

termin: 01. <strong>–</strong> 02. Juni 2012, Freitag 17.00 <strong>–</strong> 21.00 uhr,<br />

Samstag 09.00 <strong>–</strong> 18.00 uhr<br />

kosten: 230,- euro (17 Pkt)<br />

Doctor, I have the runs!<br />

English in the medical practice<br />

Excerpts of clinical findings and anamnesis as well as diagnosis<br />

are focussed on in this seminar. Aim is to improve the<br />

verbal skills in the doctor­patient interaction. Grammar<br />

struc tures, embedded in typical situations, are brushed up<br />

and practiced in roleplays and small­groups.<br />

Date and time: Saturday, 9th June, 2012 09.00<strong>–</strong>14.00 hrs<br />

Participation Fee: 75.00 € (6 Cme)<br />

Impfkurs für gynäkologische Praxisteams<br />

Die Impfstrategien unterliegen aufgrund der sich ändernden<br />

epidemiologischen Situation einem ständigen Wandel. Dr. Hoins<br />

referiert über aktuelle Informationen und Empfehlungen<br />

zum Impfen in der gynäkologischen Praxis wie z. B. HPV­Impfung<br />

sowie zur Prävention von Infektionskrankheiten.<br />

Der Kurs richtet sich an Ärztinnen und Ärzte sowie Medizinische<br />

Fachangestellte.<br />

termin: 29.06.2012, 15.00 <strong>–</strong> 19.00 uhr<br />

kosten: 35,- euro (4 Pkt)<br />

Bremer Curriculum für Spezielle Psychotraumatherapie<br />

Psychohygiene<br />

termin: 30. Juni 2012, 09.30 <strong>–</strong> 15.30 uhr<br />

kosten: 120,- euro (6 Pkt)<br />

Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen<br />

termin: 17. <strong>–</strong> 21. September, 26. <strong>–</strong> 30. november 2012,<br />

14. <strong>–</strong> 18. Januar, 18. <strong>–</strong> 22. märz, 13 <strong>–</strong> 17. mai 2013<br />

kosten: 835,- euro je kurswoche (je 40 Pkt)<br />

Ort: Hamburg<br />

Psychosomatische Grundversorgung<br />

09. <strong>–</strong> 10. november, 22. <strong>–</strong> 23. november, 14. <strong>–</strong> 15. Dezember<br />

2012, 18. <strong>–</strong> 19. Januar, 15. <strong>–</strong> 16. Februar, 08. <strong>–</strong> 09. märz<br />

2013. Freitags 17.00 <strong>–</strong> 19.30 uhr, Samstags 10.00 <strong>–</strong> 17.00 uhr<br />

kosten: 750,- euro (60 Pkt)<br />

termin: 29. Juni 2012, 15.00 <strong>–</strong> 19.00 uhr<br />

kosten: 35,- euro (4 Pkt)<br />

Termin zum Vormerken<br />

18. Bremer Zytologietag<br />

termin: 22. September 2012, ca. 09.30 <strong>–</strong> 16.00 uhr<br />

Ort: kassenärztliche Vereinigung Bremen<br />

Die Veranstaltungen finden, sofern nicht anders angegeben,<br />

im Fortbildungszentrum der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />

am klinikum Bremen-mitte statt. Bei allen Veranstaltungen<br />

ist eine vorherige schriftliche Anmeldung notwendig.<br />

nähere Informationen und Anmeldeunterlagen erhalten<br />

Sie bei der Akademie für Fort- und Weiterbildung,<br />

tel.: 0421/3404-261/262; e-mail: fb@aekhb.de<br />

(Friederike Backhaus, Yvonne Länger)<br />

Dr. Susann Koch<br />

Fachärztin für Innere Medizin.<br />

Seit Oktober 2011 niedergelassene<br />

Ärztin in der<br />

Gemeinschaftspraxis Drs.<br />

Weiss, Sick, Beta und Seekamp<br />

in Bremen. Spezialgebiet:<br />

Infektiologie.<br />

Werdegang: Studium an der Georg August<br />

Universität Göttingen. Facharztausbildung<br />

am Krankenhaus Düren (Nordrhein­Westfalen).<br />

Weiterbildung Infektiologie an den<br />

Universitäts kliniken Aachen und Köln. Zusatzbezeichnung<br />

Infektiologie seit 2006.<br />

ImPreSSum<br />

Ausschreibung<br />

Bremer Ärztejournal<br />

Offizielles Mitteilungsorgan der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen und<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen;<br />

ISSN 1432­2978<br />

www.bremer­aerztejournal.de<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen,<br />

Schwachhauser Heerstraße 30,<br />

28209 Bremen, www.aekhb.de<br />

Kassenärztliche Vereinigung Bremen,<br />

Schwachhauser Heerstraße 26/28,<br />

28209 Bremen, www.kvhb.de<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Franz­Josef Blömer, Günter Scherer<br />

Dr. Maren Leugering<br />

Fachärztin für Dermatologie<br />

und Venerologie. Seit April<br />

2012 niedergelassene Ärztin<br />

in der Gemeinschaftspraxis<br />

mit den Dres. Rahm­<br />

Leppin und Beckenbauer in<br />

Bremen.<br />

Werdegang: Studium an der Georg­August­<br />

Universität in Göttingen mit Auslands ­<br />

aufenthalten an den Universitäten Oxford<br />

und Edinburgh. Facharztausbildung am<br />

Kli nikum Oldenburg bei Prof. Dr. Hölzle.<br />

Vertragsarztsitze<br />

und Vertragspsychotherapeutensitze<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen schreibt gemäß §103 (4) SGB V zur Übernahme<br />

durch einen Nachfolger aus:<br />

Ärzte Psychotherapeuten<br />

Für den Planungsbereich Bremen­Stadt:<br />

■■einen<br />

kinderärztlichen Vertragsarztsitz<br />

■■einen<br />

orthopädischen Vertragsarztsitz<br />

■■einen<br />

hausärztlichen Vertragsarztsitz<br />

■■einen<br />

halben nervenärztlichen<br />

Vertragsarztsitz (Teilzulassung)<br />

■■einen<br />

fachärztlich internistischen<br />

Vertragsarztsitz<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Dr. Alexander Beuing, PD Dr. Heike Delbanco,<br />

Christoph Fox, Dr. Heidrun Gitter,<br />

Dr. Jörg Hermann, Christoph Neuhann,<br />

Dr. Isabell Püntmann,<br />

Dr. Thorsten Tiedje, Dr. Hans Wille<br />

redaktion:<br />

Andrea Klingen (Ltg.), Ulf Meyer,<br />

Friedemann Wiede, Julia Thomaneck<br />

Bildnachweis: Dagmar Penschinski,<br />

Fotolia: © Alila,<br />

© Dan Race, © JPC­PROD,<br />

© Sebastian Kaulitzki,<br />

© N Media­Images, © goodluz,<br />

© sogmiller<br />

Michael Reiß,<br />

Meißen­Radebeul, (Hrsg.)<br />

Facharztwissen<br />

HNO-Heilkunde <strong>–</strong><br />

Das Buch eignet sich<br />

besonders zur effizienten<br />

Prüfungsvorbereitung<br />

und als Nachschlagewerk für<br />

Klinik und Praxis. Im Mittelpunkt<br />

stehen detaillierte und differenzierte<br />

Empfehlungen zu Diagnostik<br />

und Therapie <strong>–</strong> abgefasst in prägnanten,<br />

stichwortartigen Texten.<br />

1. Auflage 2009, 1170 Seiten,<br />

122 Abbildungen, gebunden.<br />

ISBN 978­3­540­89440­7,<br />

Springer Medizin Verlag, Heidelberg,<br />

149,95 Euro.<br />

Für den Planungsbereich Bremen­Stadt:<br />

■■einen<br />

Vertragspsychothera peutensitz<br />

eines psychologischen Psychotherapeuten<br />

Vorabinformationen können bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen erfragt werden bei:<br />

Manfred Schober Telefon: 0421-3404-332 Martina Plieth Telefon: 0421-3404-336<br />

Bewerbungen um die Vertrags sitze sind schriftlich innerhalb von vier Wochen nach<br />

Veröffentlichung an die Kassen ärztliche Ver einigung Bremen, Schwachhauser Heerstraße 26/28,<br />

28209 Bremen, zu richten.<br />

Verlag:<br />

Peter Schoppe Verlag,<br />

Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig<br />

Tel. 0511/626266­3, Fax 0511/909250­22<br />

Verantwortlich für die Anzeigen:<br />

Matzke & Heinzig GmbH,<br />

Claudia Renner,<br />

Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig,<br />

Tel. 0531/23748­56<br />

www.bremer­aerztejournal.de<br />

Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. I/12,<br />

gültig ab 1. Januar 2012.<br />

Druck: Druckerei Schäfer<br />

Beilagenhinweis: Diese Ausgabe enthält eine<br />

Beilage zu den 8. Norddeutschen Herztagen


Postvertriebsstück H 42085, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt.<br />

<strong>Ärztekammer</strong> Bremen, Schwachhauser Heerstraße 30, 28209 Bremen<br />

Stellenmarkt Praxisräume<br />

Praxiserfahrener Internist<br />

Naturheilverfahren, Biologische<br />

Medizin (Uni Mailand),<br />

Akupunktur, sucht Mitarbeit<br />

in hausärztlicher Praxis mit<br />

NHV in Bremen.<br />

Tel. 0172/4133010<br />

Assistenzarzt (m/w)<br />

Wir suchen zum nächstmöglichen Termin für unseren Schwerpunkt<br />

„Behandlung psychotischer Störungen“ eine/n Assistenzarzt (m/w).<br />

Die angebotene Stelle hat einen Stellenanteil von 0,75 bis 1,00 VK.<br />

Wir bieten ein Behandlungskonzept, das an der subjektiven Erfahrung<br />

unserer Patienten ansetzt und ausdrücklich psychotherapeutische<br />

Strategien einbezieht. Hospitieren Sie bei uns während ein oder<br />

mehrerer Tage. Detaillierte Auskünfte erteilen wir Ihnen gerne unter<br />

Tel. 0421/4289-201<br />

FA für Orthopädie/UCK<br />

versierter Operateur, langjährig<br />

ltd. Position, sucht KV Sitz od.<br />

Einstieg/Mitarbeit in Bremen.<br />

Chiffre 120403<br />

Allgemeinärztl. Gem.-<br />

Praxis, NHV, Akupunktur<br />

HB­Neustadt, nettes Team,<br />

expandierend, sucht kollegiale<br />

Verstärkung, Teilzeit möglich,<br />

auch Einstieg.<br />

Chiffre 120401<br />

Große hausärztl. Praxisgemeinschaft<br />

mit sehr großem Patienten aufkommen in Hannover Stadt sucht baldmöglichst<br />

Assistenzarzt/ärztin. Spätere Praxisübernahme möglich.<br />

Chiffre 120402<br />

Hausärztlich internistische Gem.-Praxis<br />

in Bremen sucht Kollegen/in zur Mitarbeit halbtags ggf. mehr.<br />

Nettes Team, flexible Arbeitszeiten<br />

Chiffre 120404<br />

Allgemeinärztin<br />

sucht Mitarbeit in Hausarzt praxis<br />

für ca. 10 Std. pro Woche zum<br />

01.10.2012, KV­Sitz vorhanden.<br />

allgemeinaerztin-<br />

bremen@web.de<br />

Praxisvertretung<br />

halbtags für 3 Monate in Kinderarztpraxis<br />

in Bremen gesucht.<br />

(Jul.<strong>–</strong>Sept. 2012)<br />

Chiffre 120405<br />

Allgemeinarztpraxis<br />

sucht Mitarbeiter/in für Urlaubsvertretung,<br />

Teilzeit u. ä. zwecks<br />

späterer Übernahme der Hausarztpraxis<br />

in Bremen­Zentrum.<br />

Tel. 0421/3379797<br />

Allgemeinärztl. Internist. Gemeinschaftspraxis,<br />

umsatzstark, Nähe Bremen, breites Spektrum sucht<br />

Facharzt/ärztin o. Weiterbildungsass. zur langfristigen<br />

Mitarbeit o. Einstieg als Praxispartner/in; Teilzeittätigkeit möglich.<br />

Tel. 0171/2009244<br />

Zuschriften auf Chiffre- Anzeigen bitte an:<br />

Matzke & Heinzig GmbH, Chiffre­Nr.:<br />

Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig,<br />

Tel. 0531/23748­56, Fax 0531/23748­10<br />

Kleinanzeigenschluss Heft 04/12: 14. April 2012<br />

Anzeigenformular als Faxvorlage unter<br />

www.bremer-aerztejournal.de<br />

Praxis für Innere Medizin<br />

In angenehmer Kleinstadt nahe Cloppenburg, Praxis für<br />

Innere Medizin/Hausärztlicher Versorgungsbereich, Scheinzahl<br />

stabil 1.500/Scheine/Quart., Umsatz pro Schein z. Zt. € 60,00,<br />

12 <strong>–</strong> 15% Privatumsatz, Bereitschaft im Quartal ca. 4 Dienste,<br />

soll im 3./4. Quartal 2012 verkauft werden, auch sehr gut für<br />

Doppelpraxis geeignet, steigerungsfähig.<br />

Kontakt: PPGE-Projektplanungsgesellschaft<br />

für Apotheker und Ärzte mbH, Herr H. Dette,<br />

Eppendorfer Landstraße 37, 20249 Hamburg.<br />

Tel. 040/465379<br />

Praxisräume, Neustadt,<br />

gegenüber dem Roten­Kreuz­Krankenhaus. 6 Räume im Erdgeschoss,<br />

ca. 100 qm. Frei ab 1.6.2012. Miete 950 € zzgl. NK. Räumliche Änderungen<br />

sind möglich. Allgemeinmedizinische Praxis im Hause.<br />

Hans A. Röpke Hausverwaltung,<br />

Tel. 0421/5350615<br />

Immer eine Top-Lage:<br />

Praxisräume bei der Heimstiftung<br />

Die Bremer Heimstiftung, im Stadtgebiet Bremen mit 26 Standorten<br />

vertreten, bietet in den meisten ihrer Häuser zu günstigen<br />

Konditionen geeignete Praxisräume für Ärzte unterschiedlicher<br />

Fachrichtungen an.<br />

Interessierte BewerberInnen wenden sich bitte an die<br />

Bremer Heimstiftung, Alexander Künzel,<br />

Marcusallee 39, 28359 Bremen<br />

Fortbildung<br />

www.westerland-seminar.de<br />

Weiterbildung in Gruppentherapie<br />

Ab sofort gibt es freie Plätze in einer Selbsterfahrungsgruppe<br />

für die Weiterbildung in Gruppentherapie bei Dr. med V. Friedrich.<br />

Die Weiterbildung im Arbeitskreis für Gruppentherapie AKG<br />

(www.mbi­hh) ist von der ÄK und KV HH anerkannt.<br />

Tel. 040/222403 und Dr_V.Friedrich@Hamburg.de<br />

Sonstiges<br />

Praxisabgabe<br />

Kinder­ und Jugendpraxis<br />

Anfang 2013 abzugeben.<br />

Chiffre 120406<br />

FRANKREICH<br />

Arztfamilie verkauft eingerichtetes<br />

Haus: umfriedeter Garten,<br />

Garage. (Picardie, zwischen<br />

Brüssel und Paris) Freundl.<br />

Preisvereinbarung.<br />

Tel. 0421/98678735<br />

OPD 2<br />

interessierte Kollegen/innen gesucht, die den Umgang mit der OPD 2<br />

praktisch und fallbezogen in kleiner Gruppe üben möchten.<br />

M. Marten, Tel. 0421/211802

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