Parameter kontrollieren – Therapienutzen sichern - Ärztekammer ...
Parameter kontrollieren – Therapienutzen sichern - Ärztekammer ...
Parameter kontrollieren – Therapienutzen sichern - Ärztekammer ...
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65. Jahrgang, April 2012<br />
Mitteilungsblatt der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen und der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung Bremen<br />
Asthma bronchiale und COPD<br />
<strong>Parameter</strong> <strong>kontrollieren</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>Therapienutzen</strong> <strong>sichern</strong><br />
04<br />
12
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BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 Bremer StAnDPunkt<br />
3<br />
Obstruktion<br />
In der vorliegenden Ausgabe des Bremer Ärztejournals geht es<br />
um die obstruktiven Ventilationsstörungen <strong>–</strong> um Asthma und<br />
COPD. Asthma, eine einfach zu diagnostizierende Erkrankung,<br />
stellt sie sich doch häufig dramatisch dar. Aus voller Gesundheit<br />
kommt es zu Husten und akuter Luftnot, mit der Lungenfunktion<br />
wird die Diagnose schnell gestellt und die Behandlungsrichtlinien<br />
sind überall in der Welt gleich, die Behandlung in den<br />
meisten Fällen erfolgreich. Anders mit der chronisch obstruktiven<br />
Erkrankung, die klassisch spät erkannt wird, da die Patienten<br />
sich langsam an die Verschlechterung ihrer Lungenfunktion<br />
gewöhnen. Die Behandlung erfolgt häufig sehr spät, unse re Mög<br />
lichkeiten sind begrenzt und auch nicht sehr erfolgreich. Parallelen<br />
zu der Finanzierung unseres Gesundheitssystems drängen<br />
sich auf.<br />
Das zunehmende finanzielle Korsett der gesetzlichen Kranken<br />
versorgung hat in den vergangenen Jahren zu einer steigenden<br />
Zahl an IGeLAngeboten geführt. 2006 setze sich der Deutsche<br />
Ärztetag mit den Grundsätzen und der Form des „IGeLns“ auseinander,<br />
weil diese Leistungen so verbreitet waren, dass es nicht<br />
mehr um das „Ob“, sondern nur noch um das „Wie“ ging. Das<br />
neue Patientenrechtegesetz bringt nun erneut Fahrt in die Diskussion<br />
um das IGeLn.<br />
Vor 20 Jahren konnte der Patient, der in die Praxis kam, davon<br />
ausgehen, dass das, was zur Behandlung erforderlich war und<br />
auch die Vorsorgeuntersuchung von der Krankenkasse bezahlt<br />
wurden. Warum reicht das heute nicht mehr aus? Wie sinnvoll<br />
sind zusätzliche Untersuchungsangebote? Wie häufig muss man<br />
sich den Augendruck messen lassen und warum ist das nicht<br />
eine Leistung der GKV? Was ist eine PremiumNachsorge nach<br />
einer OP oder eine „AllinclusiveVorsorge“ und wie notwendig<br />
ist sie? Ist „mein Doktor“ mir böse, wenn ich die angebotene<br />
Leistung nicht mache? Für die Patienten, die den Sinn der Untersuchung,<br />
das Ausmaß der zusätzlichen Sicherheit nicht abschätzen<br />
können, kann so etwas mit Angst besetzt sein und die Ausgabe<br />
notwendig erscheinen. Und so zahlen sie beim Gynäkologen<br />
oder Urologen, beim Augenarzt, beim Orthopäden und,<br />
wenn es schlecht kommt, auch noch beim Hausarzt.<br />
Von den Kassenärzten wird dies häufig anders gesehen. Die konservativen<br />
Augenärzte reklamieren, dass sie ohne die Einnahme<br />
durch die Augendruckmessung mit ihren Budgets eine Praxis<br />
nicht führen könnten. Die Urologen und Gynäkologen erklären,<br />
dass die Qualität und Sicherheit ihrer Untersuchungen dadurch<br />
verbessert würden und man einem mündigen Patienten nichts<br />
vorenthalten könne. Die Orthopäden ver<strong>sichern</strong>, dass Magnetfeldtherapie<br />
und Injektionen in Gelenke mit bestimmten Medikamenten<br />
ihre Therapie abrunden würden. Und der Hausarzt verabreicht<br />
gerne die vom Patienten gewünschte Medivitanspritze.<br />
Aber belastet der Hausarzt, der sich in die Brust wirft, nicht zu<br />
IGeLn die GKV? Indem er z. B. bei einem GesundheitsCheck zusätzliche<br />
Laborwerte macht, die darin nicht vorgesehen sind<br />
oder jedes Mal ein EKG schreibt, auch wenn das kein zusätzliches<br />
Honorar verursacht.<br />
Die Situation ist unübersichtlich und so sollte sich jeder Arzt<br />
überlegen, welche Angebote er macht und ob er Leistungspakete<br />
anbietet. Auch das „Wie“ sollte eine gute ärztliche Aufklärung,<br />
eine ausreichende Zeit des Überdenkens, eine schriftliche<br />
Einwilligung und eine Rechnung nach GOÄ beinhalten. Die Reputation<br />
von uns Ärzten steht auf dem Spiel und die Tatsache,<br />
dass sich das Patientenrechtegesetz mit IGeL befasst, spricht<br />
seine eigene Sprache. Ob „IGeL“ das richtige Dosieraerosol für<br />
das Gesundheitssystem ist, stelle ich in Frage.<br />
Dr. Thomas Liebsch,<br />
Vorsitzender der Vertreterversammlung<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen
4<br />
InHALt BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD 5<br />
14<br />
Die typischen chronischen<br />
Verläufe der obstruktiven<br />
Ventilationsstörungen<br />
sind gekennzeichnet durch<br />
Phasen einer stabilen<br />
krankheitsaktivität die<br />
immer wieder durch episoden<br />
akuter Verschlechterungen<br />
unterbrochen werden.<br />
tIteLtHemA<br />
Die kV Bremen unterstützt<br />
mit einer Ausstellung von<br />
Werken aus dem nachlass<br />
von Willi Pramann den<br />
gemeinnützigen Verein<br />
„Blaue karawane“ und das<br />
Bauvorhaben BlauHaus, in<br />
der Bremer Überseestadt.<br />
Vernissage ist am 2. mai 2012.<br />
5<br />
7<br />
9<br />
10<br />
12<br />
14<br />
AktueLLeS 16<br />
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19<br />
Intern 20<br />
21<br />
22<br />
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25<br />
ruBrIken 3<br />
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27<br />
28<br />
19<br />
Christoph Neuhann<br />
Obstruktive Atemwegserkrankungen<br />
Dr. Alexander Beuing<br />
Asthma bronchiale <strong>–</strong> Kontrolle ist das Therapieziel<br />
Dr. Isabel Püntmann, Dr. Hans Wille<br />
Pharmakotherapie: Roflumilast bei schwerer COPD<br />
Dr. Jörg Hermann<br />
Allergisches Asthma: der kausale Therapieansatz<br />
Christoph Neuhann<br />
Die Symptomatik und Therapie der COPD<br />
Dr. Thorsten Tiedje<br />
Aspekte der Diagnostik und Therapie<br />
Hygiene und Infektions präventionsVerordnung<br />
Zum Wohl des Kindes?!<br />
Die blaue Karawane erreicht die KV Bremen<br />
Delegiertenversammlung wählte Ausschüsse<br />
Viszeralchirurgie <strong>–</strong> Weiterbildungsordnung geändert<br />
Neue Spitze bei der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />
Vertreterversammlung will nicht ins Hamsterrad<br />
Der neue Arztausweis wird<br />
zukünftig nur noch als<br />
Plastikkarte ausgegeben.<br />
er ist kostenlos und kann<br />
auf der Webseite der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen unter<br />
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„Ärzte-mitgliedschaft-Arztausweis“<br />
beantragt werden.<br />
Von unseriösen Ärzteverzeichnissen und anderen Betrügereien<br />
Bremer Standpunkt<br />
Akademie<br />
Impressum<br />
Anzeigenbörse<br />
21<br />
Obstruktive Atemwegserkrankungen<br />
Die obstruktiven Atemwegserkrankungen haben nicht nur für den Patienten enorme,<br />
sondern auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Folgen. Beiden Erkrankungen<br />
gemein sind eine Obstruktion der Atemwege und eine zugrunde liegende Entzündung.<br />
An der Entzündung sind<br />
die großen zentralen Atem<br />
wege bis hin zu den kleinsten<br />
peripheren Atemwegen<br />
beteiligt.<br />
Asthma und COPD stellen<br />
sich für den Patienten häu<br />
fig zunächst durch Luftnot<br />
unterschiedlicher Ausprägung<br />
dar. In der all ge<br />
mein und auch fachärzt<br />
lichen Praxis kann dann<br />
durch die Lungenfunktion<br />
<strong>–</strong> für beide Erkrankungen<br />
ist die Atemwegs obstruktion<br />
und eine Entzün dung<br />
charakteristisch <strong>–</strong> erkannt<br />
werden.<br />
Asthma bronchiale<br />
Asthma bronchiale ist gekennzeichnet<br />
durch eine variable und reversible Atemwegs<br />
obs truktion infolge von Entzündung<br />
bei vorliegender bronchialer Hyperreagibilität.<br />
Etwa zehn Prozent der Kinder und um die<br />
fünf Prozent der Erwachsenen <strong>–</strong> wobei die<br />
Erkrankung auch bei älteren Menschen<br />
vorkommt <strong>–</strong> sind betroffen. Das Gros der<br />
Erkrankten ist gut behandelbar. Allerdings<br />
beträgt die Zahl der asthmabedingten<br />
Todesfälle in Deutschland dennoch etwa<br />
5.000 pro Jahr. Frauen erkranken häufiger<br />
an Asthma als Männer.<br />
Zur Diagnose führt die Anamnese mit<br />
Fragen zur FamilienA., allergischer Diathese,<br />
Rauchverhalten und exposition.<br />
Die Bestätigung der Diagnose erfolgt<br />
dann mittels Lungenfunktion, Reversibilitäts<br />
test und bei normaler Lungenfunktion<br />
durch eine unspezifische, bronchiale<br />
Provokation.<br />
Asthmakontrolle<br />
Nach der sehr schematischen und starren<br />
Einteilung bis 2005 mit intermittieren<br />
COPD Lungen-(system) krankheit<br />
Lunge<br />
Entzündung<br />
Emphysem<br />
Obstruktion<br />
Skelett<br />
Osteoporose<br />
Herz/Kreislauf<br />
Arteriosklerose<br />
(KHK, Stroke)<br />
Pulm. Hypertonie<br />
Abb. 1: Die COPD betrifft nicht nur die Lunge, sondern hat auch signifikante extrapulmonale Effekte,<br />
die zum Schweregrad der Erkrankung beitragen können.<br />
dem, leichten bis schweren, persistierendem<br />
Asthma hin jetzt zur Asthmakontrolle<br />
(siehe Infobox 1, S. 6) als Ziel der<br />
Therapie, die sich in den Leitlinien seit<br />
2006 nie derschlägt. Asthmakontrolle ist<br />
erreicht, wenn selten tagsüber Atemnot<br />
auftritt (< zweimal/Woche), selten Notfallmedikamente<br />
notwendig sind, die<br />
Alltagsaktivität nicht beeinträchtigt ist<br />
und keine nächtlichen Atemnotanfälle<br />
auftreten.<br />
Es finden sich aber weiter <strong>–</strong> trotz verbesserter<br />
Diagnostik und auch Therapie <strong>–</strong><br />
viele Patienten mit nicht kontrolliertem<br />
Asthma. Nach einer Studie der GINA (Global<br />
Initiative against Asthma) 1999 waren<br />
nur ca. fünf Prozent kontrolliert, 2007<br />
nach einer ähnlichen Studienerhebung<br />
[NHWS <strong>–</strong> National Health and Wellness<br />
Survey (Desfougeres, J.L. et al; Europ Respir<br />
Journal, Vol 30, Suppl. 51, 2007,<br />
p1589)] zur Asthmakontrolle 2007 immer<br />
noch 78 Prozent nicht kontrolliert; hatten<br />
also häufigeren Bedarf der Akutmedikation,<br />
hatten nächtliche Atemstörungen,<br />
oder hatten mehr als dreimal pro Woche<br />
am Tag Atemnot. Das zeigt, dass ein hoher<br />
Bedarf an ärztlicher Zuwendung, das<br />
Aufmerksammachen auf die Symptome<br />
ZNS<br />
Depression<br />
Dyspnose<br />
Muskulatur<br />
Kachexie<br />
Schwäche<br />
und das Verdeutlichen der<br />
Notwendigkeit zur Therapie,<br />
erforderlich sind.<br />
COPD <strong>–</strong> die Erkrankung<br />
mit den AHA-S<br />
Wichtig ist auch <strong>–</strong> besonders<br />
wegen der zunehmenden<br />
Bedeutung der<br />
Erkrankung (2020 mutmaß<br />
lich weltweit vierthäufigste<br />
Todesursache) <strong>–</strong> die<br />
typische Rauchererkrankung<br />
der Atemwege, die<br />
COPD (siehe Abbildung 1).<br />
Sie ist gekennzeichnet<br />
durch die progressive,<br />
nicht vollständig reversible Atemwegsobstruktion,<br />
auf dem Boden einer abnormen<br />
Entzündungs reaktion, ausgelöst<br />
durch Partikel und Gase (in erster Linie<br />
Zigarettenrauch) mit den „AHA“Symptomen<br />
<strong>–</strong> Atemnot, Husten, Auswurf. Die Erkrankung<br />
betrifft nicht allein die Lunge,<br />
sondern hat auch Auswirkungen auf den<br />
übrigen Organismus. Zu erwähnen: die<br />
pulmonale Kachexie, die Gefäßerkrankungen,<br />
die koronare Herzkrankheit, Tumorleiden<br />
(und hier nicht nur das BronchialKarzinom),<br />
um nur einige zu nennen.<br />
Bei der COPD trifft das Negieren der Symptome<br />
wie Husten und Auswurf, aber besonders<br />
der zunehmenden Belastungsluftnot<br />
durch die Patienten, auf die unheilige<br />
Allianz mit der mangelnden Wahrnehmung,<br />
häufig wegen des Verschweigens<br />
der Symptome, in der ärztlichen Praxis.<br />
Nach den letzten Prävalenzstudien (BOLD<br />
= Burden of Obstructive Lung Disease)<br />
konnte gezeigt werden, dass die Prävalenz<br />
in der Allgemeinbevölkerung deutlich<br />
höher liegt, als bislang angenommen;<br />
nämlich für die Gruppe über 40 Jahre<br />
beträgt diese immerhin 13,7 Prozent, andere<br />
sogar bis 25 Prozent im höheren Lebensalter.
6 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />
7<br />
Die GINA-Leitlinie <strong>–</strong> Grad der Asthmakontrolle<br />
Unterschieden werden lediglich drei Grade der Asthmakontrolle:<br />
1. kontrolliert, 2. teilkontrolliert und 3. unkontrolliert.<br />
Als kontrolliert gilt ein Asthma nur dann, wenn<br />
höchstens zweimal pro Woche tagsüber Symptome auftreten,<br />
höchstens zweimal pro Woche eine Bedarfsmedikation benötigt wird,<br />
die Alltagsaktivitäten durch das Asthma nicht beeinträchtigt sind,<br />
nachts keine Symptome auftreten,<br />
keine Exazerbationen auftreten und<br />
die Lungenfunktion normal ist.<br />
Infobox 1 Infobox 2<br />
Lungenfunktion und<br />
weitere <strong>Parameter</strong><br />
Aus der Studie kann der folgende praktische<br />
Hinweis abgeleitet werden: Bei Patienten<br />
über 40 Jahre mit einer Raucheranamnese<br />
(aktive Raucher/ExRaucher) mit<br />
Symptomen wie Husten sollte unbedingt<br />
eine Lungenfunktion durchgeführt werden,<br />
da diese bereits zu 50 Prozent eine eingeschränkte<br />
Lungenfunktion zeigen. Zur<br />
Identifikation dieser Patienten ist es sicher<br />
erforderlich, die Lungenfunktion <strong>–</strong> beson<br />
ders die FEV1 <strong>–</strong> zu kennen, aber <strong>–</strong> und das<br />
sind die Erkenntnisse aus den neueren<br />
Studien <strong>–</strong> greift das alleinige Abheben auf<br />
die Einsekundenkapazität be züg lich der<br />
Therapie und Prognose zu kurz.<br />
Es werden zunehmend <strong>Parameter</strong> gesucht<br />
und mit zur Bewertung hinzugezogen,<br />
wie Luftnot (MRC/siehe Infobox 2),<br />
Belastbarkeit mittels Gehstrecke (6 MWT<br />
6 minute walk test), die Lebensqualität<br />
(LebensqualitätsFragebögen z. B. CAT®,<br />
St. Georg Questionaire) und Exazerbations<br />
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häufigkeit, die besser differenzieren helfen,<br />
da die einzelnen Schweregradgruppen<br />
(COPDStadien) sich doch als sehr<br />
heterogen herausstellen.<br />
Christoph Neuhann,<br />
Facharzt für Lungen und<br />
Bronchialheilkunde, Bremen<br />
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MRC-Dyspnoe<br />
(Medical Research Council)<br />
0: Atemnot nur bei außergewöhnlicher<br />
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Bergaufgehen<br />
2: Atemnot bei Gehen in der Ebene<br />
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° Einfühlungsvermögen gegenüber Patienten/-innen<br />
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Asthma bronchiale <strong>–</strong><br />
kontrolle ist das therapieziel<br />
Asthma bronchiale ist eine Volkskrankheit mit variabler Ausprägung, an der die Patienten<br />
sehr stark leiden können. Dieser Überblick fasst die Standards in der Therapie, die<br />
aktuellen Versorgungsleitlinien sowie Empfehlungen der nationalen und internationalen<br />
Fachgesellschaften zusammen.<br />
Wurde noch vor wenigen Jahren ein starres<br />
Therapieregime abhängig vom Asthmaschweregrad<br />
empfohlen, so steht heute<br />
die Asthmakontrolle im Mittelpunkt der<br />
Therapie. Hierbei werden fünf Kriterien<br />
definiert, die bei guter Asthmakontrolle<br />
erfüllt sein sollten (siehe Abbildung 1).<br />
Therapieplan und Kontrolle<br />
Die Therapie der Grunderkrankung (z. B.<br />
Allergie), Aufklärung und Schulung gehören<br />
zur Basis eines jeden Therapieplanes.<br />
„Stop smoking“ ist unverzichtbar.<br />
Darüber hinaus sollte jeder Asthmatiker<br />
als Bedarfsmedikation einen schnellwirksamen<br />
Bronchodilatator (kurzwirksames<br />
Betamimetikum besser als Parasympatholytikum)<br />
mit sich führen. Ist hierüber eine<br />
Asthmakontrolle nicht erreicht, sollte die<br />
Basistherapie mit einem topischen Steroid<br />
(alternativ Montelukast) begonnen<br />
werden. In der nächsten Stufe wird eine<br />
Kombination aus einem topischen Steroid<br />
und langwirksamen Betamimetikum oder<br />
einem topischen Steroid und Montelukast<br />
gewählt werden. Ist hierüber weiterhin<br />
keine Kontrolle zu erreichen, dann können<br />
die drei Wirkstoffe kombiniert werden,<br />
ggf. Theophyllin oder bei einem allergischen<br />
Asthma der AntiIgEAntikörper<br />
Omalizumab eine Kontrolle ergänzt werden.<br />
Die systemischen Steroide sollten <strong>–</strong><br />
wenn möglich <strong>–</strong> nur im Rahmen von Exazerbationen<br />
eingesetzt werden (siehe<br />
Abbildung 2).<br />
Bei Überprüfung der Therapie (z. B. im<br />
Rahmen der DMPKontrolle) sollte auch<br />
immer über eine mögliche Therapiereduktion<br />
diskutiert werden (siehe Abbildung 3).<br />
Bei der Wahl der Präparate müssen die<br />
Inhalationssysteme (Devices) für jeden<br />
Patienten individuell gewählt werden.<br />
Vorteil der topischen Therapie ist eine<br />
hohe Wirkstoffdeposition im Zielorgan<br />
Lunge bei geringer systemischer Wirkung.<br />
Dem Patienten stehen zur selbstständigen<br />
Überprüfung seiner Asthmatherapie<br />
die PeakFlowSelbstmessung und der<br />
Abbildung 1<br />
<strong>Parameter</strong> der Asthmakontrolle<br />
<strong>Parameter</strong> der Asthmakontrolle<br />
(GINA Guidelines Update (GINA 2011) Guidelines Update 2011)<br />
Kriterien Gute Asthmakontrolle:<br />
alle Kriterien erfüllt<br />
Asthmasymptome<br />
am Tag<br />
Einschränkung der<br />
Aktivität<br />
Symptome nachts/<br />
Erwachen<br />
Notfall-Medikation<br />
Lungenfunktion<br />
(PEF od. FEV 1 )<br />
keine<br />
(bis zu 2 mal / Woche)<br />
Teilweise<br />
Asthmakontrolle<br />
mehr als<br />
2 / Woche<br />
keine jegliche<br />
keine jegliche<br />
keine<br />
(bis zu 2 mal / Woche)<br />
Normal<br />
Exazerbationen Keine<br />
mehr als<br />
2 mal / Woche<br />
< 80 % des Sollwertes<br />
oder des persönlichen<br />
Bestwertes<br />
(falls bekannt)<br />
Eine oder mehrere<br />
pro Jahr<br />
Unkontrolliertes<br />
Asthma<br />
Auftreten von 3 od.<br />
Auftreten mehr Kriterien von 3 od.<br />
mehr teilweise Kriterien<br />
kontrollierten<br />
teilweise<br />
Asthmas kontrollierten in einer<br />
beliebigen Asthmas in Woche einer<br />
beliebigen Woche<br />
1 in einer Woche<br />
Bateman E et al.: GINA-Therapierichtlinien.<br />
The Global Strategy for Asthma Management and Prevention (updated 2011) www.ginasthma.org.<br />
Abb. 1: Bateman E et al.: GINATherapierichtlinien.<br />
The Global Strategy for Asthma Management and Prevention (updated 2011) www.ginasthma.org.<br />
AsthmaControllTest (www.asthmacontroltest.com)<br />
zur Verfügung.<br />
Therapie der Exazerbation<br />
Wenn möglich sollte die Inhalationstherapie<br />
auf die maximale Dosis erhöht werden,<br />
ggf. auch mit Nutzung von elektrischen<br />
Verneblern. Darüber hinaus ist die Therapie<br />
der Exazerbation über systemische Steroide<br />
(im Mittel über 10 bis 14 Tage in absteigender<br />
Dosierung) möglich. Eine Antibiotikatherapie<br />
ist nur bei relevantem bakteriellen<br />
Infekt sinnvoll. Häufigster Fehler bei<br />
einer Therapie der Infekt exazerbation ist<br />
die alleinige Gabe von Antibiotika.<br />
Während und nach<br />
der Schwangerschaft<br />
Die Schwangerschaft scheint den Verlauf<br />
des Asthmas zu beeinflussen, wobei ca.<br />
ein Drittel der Patientinnen eine Verbesserung,<br />
ein Drittel eine Verschlechterung<br />
der Symptome erfahren. Im Vordergrund<br />
stehen auch hier Aufklärung und Schulung<br />
der Patientin. Häufigster Fehler ist eine<br />
Reduktion der antiasthmatischen Thera pie<br />
während der Schwangerschaft aus Angst<br />
vor möglichen Nebenwirkungen. Wichtigstes<br />
Therapieziel ist eine Ver meidung der<br />
fetalen Hypoxämie. Topische und systemische<br />
Steroide, inhalative Betamimetika<br />
sind ohne Probleme einzusetzen.<br />
Montelukast und Omalizumab sollten in<br />
der Schwangerschaft nicht neu begonnen<br />
werden. Peripartal ist die wehenhemmen<br />
de Eigenschaft der Betamimetka zu beachten,<br />
sodass hier eine Umstellung (z. B. auch<br />
auf systemische Steroide) sinnvoll sein kann.<br />
Asthma und Sport<br />
Jedem Asthmatiker wird empfohlen, Sport<br />
zu treiben. Ein nicht unerheblicher Anteil<br />
an Profisportlern betreibt seinen Sport<br />
trotz eines Asthmas. Es ist zu beachten,<br />
dass es durch eine belastungsinduzierte<br />
Hyperventilation zu einem Kältereiz in
8 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 PHArmAkOtHerAPIe<br />
PHArmAkOtHerAPIe 9<br />
Abbildung 2<br />
Management des Management Asthma bronchiale des Asthma bronchiale<br />
Ziel: Symptomkontrolle Ziel: Symptomkontrolle (GINA Guidelines) (GINA Guidelines)<br />
Abb. 2<br />
reduzieren erhöhen<br />
Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Stufe 5<br />
Controller-<br />
Controller-<br />
Optionen<br />
Optionen<br />
schnell-wirksamer<br />
inhalativer ß2-<br />
Agonist bei Bedarf<br />
Patientenschulung<br />
Patientenschulung<br />
Überprüfung der der Umwelteinflüsse<br />
Wähle eine Option Wähle eine<br />
Option<br />
Niedrigdosiert<br />
ICS<br />
Niedrigdosiert ICS<br />
plus LABA<br />
LRA Mittel- oder hochdosiert<br />
ICS<br />
Niedrigdosiert ICS<br />
plus LRA<br />
Niedrigdosiert ICS<br />
plus Theophyllin-SR<br />
Plus eine oder mehr<br />
Optionen<br />
Mittel- oder<br />
hochdosiert ICS<br />
plus LABA<br />
ICS = inhalatives Glucocorticosteroid LABA = langwirksamer 2 -Agonist LRA =<br />
Leukotrienrezeptor-Antagonist<br />
Plus eine oder beide<br />
Optionen<br />
Orales Glucocorticosteroid<br />
(niedrigste Dosis)<br />
LRA Anti-IgE Therapie<br />
Theophyllin-SR<br />
schnell-wirksamer inhalativer ß2-Agonist bei Bedarf<br />
Abbildung 3<br />
<strong>Parameter</strong> des Asthma Management bronchiale des Asthma bronchiale<br />
Ziel: Symptomkontrolle Ziel: Symptomkontrolle (GINA Guidelines) (GINA Guidelines)<br />
Kontrolliert<br />
Grad der Kontrolle Behandlungsaktionen<br />
Teilweise kontrolliert<br />
Unkontrolliert<br />
Exazerbation<br />
Beibehalten und die niedrigste<br />
Kontrollstufe finden<br />
Eine höhere Kontrollstufe<br />
erwägen<br />
reduzieren Behandlungsstufe<br />
erhöhen<br />
modifiziert nach Bateman E et al.: GINA-Therapierichtlinien.<br />
Abb. 3: modifiziert nach The Bateman Global Strategy E et al.: for GINATherapierichtlinien.<br />
Asthma Management and Prevention (updated 2011) www.ginasthma.org<br />
The Global Strategy for Asthma Management and Prevention (updated 2011) www.ginasthma.org.<br />
Klinik Lilienthal<br />
reduzieren<br />
erhöhen<br />
Stufenweise steigern bis<br />
Kontrolle erreicht<br />
Exazerbation behandeln<br />
den Bronchien und zu einem Austrocknen<br />
der Bronchien kommen kann. Als<br />
Folge ist dann eine vermehrte Bronchialobstruktion<br />
möglich. Dem sollte vor dem<br />
Sport durch Inhalation der Bedarfsmedikation<br />
entgegengewirkt werden. Ideale<br />
Sportarten sind Radfahren, Joggen, Walken<br />
und Schwimmen. Da die meisten Antiasthmatika<br />
auf der DopingListe stehen,<br />
müssen Profisportler sich an die Regeln<br />
der nationalen und internationalen Anti<br />
DopingAgenturen halten. (siehe auch<br />
http://www.nadabonn.de/medizin).<br />
Zusammenfassung<br />
Das Asthma bronchiale ist eine häufige<br />
Erkrankung, deren Therapie überwiegend<br />
ambulant in der Hausarzt oder Facharztpraxis<br />
betreut werden kann. Über das moderne<br />
Therapieregime, bei dem die loka le<br />
Wirkstoffdeposition per inhalationem im<br />
Vordergrund steht, konnten Lebensqualität<br />
gesteigert, Hospitalisationsfrequenz und<br />
Mortalität gesenkt werden. Ziel sind die<br />
Kontrolle der Symptome und das beschwerdefreie<br />
Leben.<br />
Dr. Alexander Beuing,<br />
Facharzt für Innere Medizin<br />
und Pneumologie, Bremen<br />
Die klinik Lilienthal gehört zur residenz-Gruppe Bremen und ist<br />
eine expan dierende, modern ausgestattete klinik der Grund-, regel-<br />
und Spezialversorgung in den Bereichen Innere medizin und Chirurgie.<br />
unsere Stärken sind flache Hierarchien, kurze Wege und ein dynamisches,<br />
motiviertes team.<br />
Im Rahmen unserer flexiblen Arbeitszeitorganisation bieten wir für den Einsatz in den ärztlichen Bereitschaftsdiensten<br />
interessierten<br />
Ärztinnen und Ärzten<br />
Allgemein- oder Innere Medizin<br />
eine ihren aktuellen Bedürfnissen entsprechende Beschäftigung mit Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Die Tätigkeit kann im Arbeitsverhältnis oder auf Honorarbasis ausgeübt werden und ist daher auch für<br />
niedergelassene Ärzte geeignet.<br />
Klinik Lilienthal<br />
Für weitere Auskünfte stehen Ihnen die Chefärzte, Herr Dr. Hagemann und Herr BockLührsen unter Tel. 04298/271429,<br />
Mail: g.hagemann@kliniklilienthal.de, i.bock@kliniklilienthal.de zur Verfügung<br />
Ihre Bewerbung richten Sie bitte an Klinik Lilienthal, Moorhauser Landstr. 3c, 28865 Lilienthal.<br />
Anzeige<br />
© Martina Taylor/Fotolia.com © Maria.P./Fotolia.com © Gina Sanders/Fotolia.com © SIGNTIME/Fotolia.com © VisualFieldBS/Fotolia.com © Franz Pfluegl/Fotolia.com © K. Krueger/Fotolia.com<br />
roflumilast bei schwerer COPD<br />
Mit Roflumilast ist seit 2010 eine Substanz mit neuem Wirkprinzip für die schwere COPD<br />
mit häufigen Exazerbationen im Handel. Klinisch geprüft ist es bei diesen Patienten nur<br />
eingeschränkt. Meist wurde dabei die nötige Standardtherapie vorenthalten.<br />
Der selektive Phosphodiesterase4 (PDE4)<br />
Hemmer Roflumilast ist eine antiinflammatorisch<br />
wirksame Substanz, die neben systemischer<br />
Wirkung gezielt die mit einer<br />
COPD einhergehende pulmonale Entzündung<br />
beeinflussen soll. Funktionell verwandt<br />
ist Roflumilast mit dem unspezifischen<br />
PDEHemmer Theophyllin. Roflumilast (1 x<br />
500 µ/d) ist begleitend zu einer bronchodilatatorischen<br />
Therapie zur Behandlung<br />
erwachsener Patienten mit schwerer COPD<br />
sowie chronischer Bronchitis und häufigen<br />
Exazerbationen in der Vorgeschichte<br />
zu gelassen.<br />
Patientennutzen fraglich<br />
Die medikamentöse Therapie der COPD<br />
erfolgt vorwiegend symptomorientiert und<br />
stufenweise nach dem COPDSchwere grad.<br />
Gemäß nationaler und internationaler<br />
Empfehlungen (GOLDInitiative 2004, NVL<br />
COPD 2011) bedarf eine schwere COPD<br />
(FEV1
10 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />
11<br />
Allergisches Asthma:<br />
der kausale therapieansatz<br />
Neben der Nikotinkarenz gibt es praktisch nur einen<br />
kausalen Therapieansatz für das allergische Asthma:<br />
die spezifische Immuntherapie (SIT), im Rest der Welt<br />
schlicht „Allergieimpfung“ genannt.<br />
Dem Asthma geht in vielen Fällen eine<br />
allergische Rhinokonjunktivitis voraus,<br />
die umgekehrt offenbar sehr häufig in<br />
eine bronchiale Beteiligung mündet. Hieraus<br />
leitet sich eine wesentliche Motivation<br />
ab, bei RCS eine „Hyposensibilisierung“<br />
zu empfehlen. Dies wird von Leit <br />
linienautoren allgemein akzeptiert. Auch<br />
in (zumeist älteren) Studien, z. B. mit 117<br />
Kindern ab 3 Jahren, zeigte sich eine signifikante<br />
Wirkung der SIT als Primärpräventionsmaßnahme<br />
(Jacobsen et al., Allergy,<br />
Vol 62, Issue 8, 943948, 2007).<br />
Anforderungen an die Therapie<br />
Die Durchführung dieser Behandlung ist<br />
keineswegs banal und gehört in die<br />
Hände der Allergologen. Zunächst ist die<br />
Kausalität einer im Pricktest nachgewiesenen<br />
Sensibilisierung für die klinischen<br />
Beschwerden zu prüfen. Sodann ist der<br />
Patient umfänglich auch darüber aufzu<br />
klären, dass die Therapie sich über mindestens<br />
drei Jahre erstreckt. Schließlich<br />
ist ein Medikament aus einem Markt zu<br />
wählen, der erst kürzlich den Regeln der<br />
EbM etwas näher gerückt ist: Sowohl die<br />
Lösungen für die sublinguale (SLIT) als<br />
auch die für eine systemische Behandlung<br />
(SCIT) können aus einer Unmenge<br />
von Präparaten gewählt werden. Viele<br />
von diesen entsprechen allerdings nicht<br />
modernen Anforderungen. Zu fordern ist<br />
die ausschließliche Verwendung von Medikamenten,<br />
die durch das PaulEhrlich<br />
Institut (PEI) zugelassenen sind, in der<br />
Zukunft nur solcher, die sich den Anforderungen<br />
der Therapieallergeneverordnung<br />
(TAV) unterwerfen.<br />
Augen auf bei der Präparatewahl<br />
Den Verwalter in mir gruselt der Gedanke,<br />
welche Summen, vielleicht wohlmeinend,<br />
für qualitativ fragliche Therapien ausge<br />
Entscheidungswege<br />
für die Praxis<br />
Binden Sie Ihre Patienten mit in<br />
die Therapieentscheidung ein und<br />
informieren Sie über alle Therapieoptionen.<br />
Die Therapietreue kann<br />
so verbessert werden. Eine halbe<br />
Therapie ist kaum nützlicher als<br />
eine halbe Operation.<br />
Nutzen Sie bereits zugelassene<br />
Präparate. Nur so haben Sie die<br />
Sicherheit einer langfristigen<br />
Verfügbarkeit.<br />
Wählen Sie produktspezifisch<br />
anhand der Evidenz die geeignete<br />
Therapie aus (sowohl für die SCIT<br />
als auch für die SLIT liegen bereits<br />
Daten der höchsten Evidenz<br />
(Kinder, Langzeit und Dosis<br />
Findungsstudien) vor).<br />
Achten Sie auf die Wirtschaftlichkeit<br />
der Präparate. Nichts ist unwirtschaftlicher<br />
als Präparate die nicht<br />
wirken. Daher ist auch hier die<br />
Evidenz mitzuberücksichtigen.<br />
Kostengünstig bedeutet demnach<br />
nicht immer auch wirtschaftlich<br />
nach SGB V. Für solche langfristigen<br />
Planungen ist ein Blick auf die<br />
Seiten des PEI zumutbar:<br />
www.pei.de/DE/arzneimittel/<br />
allergene/therapieallergene/<br />
therapieallergenenode.html<br />
Gräsermarkt KV Bremen<br />
20 umsatzstärkste Produkte (GKV MAT 11/2011) 1<br />
Firma Produkt<br />
1 HAL Purethal<br />
2 Novartis Depigoid<br />
3 Allergopharma Allergovit<br />
4 ALK Alk Depot<br />
5 ALK Grazax<br />
6 ALK Avanz<br />
7 Allergopharma Novo Helisen Depot<br />
8 Stallergenes Oralair<br />
9 Roxall Clustoid<br />
10 Bencard Pollinex<br />
11 HAL Sublivac<br />
12 Roxall Roxoid<br />
13 ALK Alk7<br />
14 Stallergenes Staloral<br />
15 Themocare Allerbio SLIT<br />
16 Novartis Tol SL incl Plus<br />
17 Novartis Depiquick<br />
18 ALK Alk Specific<br />
19 Bencard Tyrosin TU<br />
20 Bencard Bencard TA<br />
Gesamtumsatz Gräsermarkt (Bremen)<br />
Umsatz nichtzugelassene Produkte<br />
Anteil am Gesamtumsatz<br />
1 Insight Health, MAT 11/2011, Umsatz GKV<br />
* WAOKriterien: DBPC Studie in ausreichender Größe<br />
** EMAKriterien: Dosisfindungs, Kinder und Langzeitstudien<br />
*** Fachinformationen und Lauer Taxe (Stand: 15.11.2011)<br />
Bachert et al., Allergologie 2009, 32 (3), 83<strong>–</strong>92<br />
Bachert et al., Allergologie 2010, 33, 379<strong>–</strong>394<br />
geben werden. Wenn auch für die Methode<br />
an sich eine gute Evidenzlage existiert,<br />
so gilt dies durchaus nicht für alle eingesetzten<br />
Präparate. Eine Auswertung der<br />
aktuellen Marktdaten allein für Gräserpollen<br />
für die KV Bremen zeigt, dass 34<br />
Prozent der Umsätze in nicht zugelassene<br />
(und zumeist nicht evidenzbasierte) Präparate<br />
investiert werden („sunk cost“). Hierbei<br />
lohnt es nicht, die Gegenüberstellung<br />
von SCIT und SLIT zu vertiefen, sondern<br />
den Fokus auf die Auswahl eines der zugelassenen<br />
Präparate zu setzen und danach<br />
auch den Preis zu beachten.<br />
Dr. Jörg Hermann,<br />
Facharzt für Dermatologie und<br />
Venerologie, Bremen<br />
Zulassung<br />
*WAO<br />
**emA<br />
862.970 €<br />
292.943 €<br />
34 %<br />
***Preis<br />
kA<br />
Eine Einrichtung der St. Franziskus-Stiftung<br />
Münster · www.st-franziskus-stiftung.de<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus<br />
der Universität Göttingen<br />
Als freigemeinnütziges Krankenhaus in zentraler Lage Bremens befindet<br />
sich die St. Joseph-Stift GmbH Bremen in katholischer Trägerschaft<br />
der St. Franziskus-Stiftung Münster und des Vereins für das St. Joseph<br />
Stift Bremen. In unseren acht bettenführenden Kliniken mit insgesamt<br />
460 Betten, einem medizinischen Institut und einem zertifizierten<br />
Brustzentrum arbeiten wir medizinisch, pflegerisch und wirtschaftlich<br />
erfolgreich. Die Zertifizierungen „Qualifizierte Schmerztherapie“ und<br />
„Angehörigenfreundliche Intensivstation“ sowie die Auszeichnung<br />
als bester Arbeitgeber im Gesundheitswesen unterstreichen unsere<br />
zukunftsorientierten Denkansätze und unseren wirtschaftlichen Erfolg.<br />
Für unsere Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin<br />
suchen wir kurzfristig eine/einen<br />
Assistenzärztin/-arzt<br />
im letzten Weiterbildungsjahr<br />
und eine/einen<br />
Fachärztin/-arzt<br />
Wir führen jedes Jahr rund 10.000 Anästhesien in acht OP-Sälen<br />
durch. Der Anteil an peripheren Regionalanästhesieverfahren (überwiegend<br />
sonographisch gestützte Verfahren) und rückenmarksnahen<br />
Regionalanästhesieverfahren ist sehr hoch. Während der<br />
Allgemeinanästhesien wird die Narkosetiefe regelmäßig mittels<br />
Neuromonitoring überwacht. Einen besonderen klinischen Schwerpunkt<br />
stellt die anästhesiologische Versorgung der Hals-, Nasenund<br />
Ohrenchirurgie dar, die das Atemwegsmanagement mit dem<br />
Einsatz der Videolaryngoskopie und fiberoptischer Intubation sowie<br />
Kindernarkosen bei Kindern unter 5 Jahren umfasst. Daneben besteht<br />
ein gut organisierter Schmerzdienst für die akute postoperative wie<br />
auch die chronische Schmerztherapie.<br />
Auf der interdisziplinären Intensivstation werden Patienten aller<br />
operativen und konservativen Disziplinen behandelt. Alle modernen<br />
Therapie-, Diagnose- und Monitoringverfahren, wie z. B. Sonographie,<br />
transoesophageale und transthorakale Echokardiographie,<br />
PiCCO- und EEG Monitoring sowie Dialyseverfahren werden vorgehalten.<br />
Zudem sind wir in den notärztlichen Dienst der Stadt Bremen<br />
durch den am Haus stationierten ITW/NAW integriert.<br />
Als akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Göttingen achten<br />
wir besonders auf die Weiterbildung unserer Mitarbeiter. Die etablierte<br />
strukturierte Facharztweiterbildung ist ein zentrales Projekt<br />
der Klinik, bei deren Umsetzung wir durch unseren Träger mittels begleitender<br />
Maßnahmen unterstützt werden und die Zusammenarbeit<br />
mit den freien Kliniken in Bremen durchgeführt wird. Der Chefarzt,<br />
Professor Dr. Jaeger, besitzt die volle Weiterbildungsbefugnis für die<br />
Facharztweiterbildung und die Zusatzbezeichnung Intensivmedizin.<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
Eine umfassende strukturierte Weiterbildung mit langfristigen<br />
Perspektiven und den Erwerb zahlreicher Zusatzbezeichnungen<br />
Hervorragende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten einschließlich<br />
Außenrotation<br />
Arbeit in einem attraktiven Krankenhaus mit kollegialer Atmosphäre<br />
in enger Kooperation mit anderen Fachgebieten<br />
Die Vergütung richtet sich nach den Arbeitsvertragrichtlinien<br />
des Deutschen Caritasverbandes (AVR) analog dem TV-Ärzte/VKA<br />
Erste Fragen beantwortet gern der Chefarzt der Anästhesie und Ärztliche<br />
Direktor, Herr Prof. Dr. med. Karsten Jaeger, unter der Tel.-Nr.<br />
0421/347-1500.<br />
Wenn unser Profil Sie anspricht, dann<br />
freuen wir uns auf Ihre schriftliche<br />
Bewerbung an:<br />
Krankenhaus St. Joseph-Stift<br />
Klinik für Anästhesiologie und<br />
operative Intensivmedizin<br />
Chefarzt Prof. Dr. med. K. Jaeger<br />
Schwachhauser Heerstr. 54<br />
28209 Bremen
12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />
13<br />
Die Symptomatik und<br />
therapie der COPD<br />
So wichtig für die Erkennung und Verlaufskontrolle die<br />
einfach durchzuführende Lungenfunktion auch ist, zeigt<br />
sie doch nur sehr eingeschränkt den Schweregrad der COPD<br />
(chronic obstructiv pulmonary disease), d. h. der chronisch<br />
obstruktiven Bronchitis ohne/mit Emphysem.<br />
Bislang wurde die COPD nach der FEV 1<br />
eingeteilt, die Therapie daran angepasst<br />
und auch die Prognose beurteilt. Im klinischen<br />
Alltag ist jedem Behandler schon<br />
lange klar, dass dies nur eine unzurei chen<br />
de Beschreibung der Erkrankung und deren<br />
Verlauf ist.<br />
Schon Frank Henry Netter (* 28. April 1906<br />
in New York; † 17. September 1991) beschrieb<br />
im Anfang des letzten Jahrhunderts<br />
zwei grundsätzlich verschiedene<br />
Phänotypen <strong>–</strong> den „Blue Bloater“ und<br />
„Pink Puffer“. Der „Pink Puffer“, eher<br />
verbunden mit Emphysem, ist der COPD<br />
Typus, der durch vermehrte Atemarbeit<br />
versucht, den Sauerstoffwert im Normbereich<br />
<strong>–</strong> pa02 und pa C02 nahe zu halten.<br />
Die führt dann zur Kachexie. Der<br />
„blue bloater“ (deutsch „blauer Huster“)<br />
geht im Gegensatz gegen die Hypoxämie,<br />
nicht nur vermehrte Atmung an, er toleriert<br />
sie. Symptomatisch stehen die Bronchitis<br />
Symptome Husten und Auswurf im<br />
Vordergrund. Zwischen diesen beiden Extremen<br />
der Erkrankung finden sich noch<br />
viele andere Zwischentypen.<br />
Bessere Einschätzung dank Scores<br />
Um nun die Erkrankung besser zu beschreiben,<br />
wurden in den letzten Jahren verschiedene<br />
Scores [(BODE: BMI, FEV, MRC,<br />
6MinutenGehtest)] entwickelt, die häufig<br />
in der Praxis nur bedingt anwendbar sind,<br />
obwohl sie eine bessere prognostische<br />
Einschätzung der Patienten zuließen.<br />
Zu erwähnen sind hier Scores zur Lebensqualität<br />
(St. George Questionaire), zur Krankheitseinschätzung<br />
nach dem CAT® (COPD<br />
Die „asthmoide,<br />
chronisch obstruktive<br />
Emphysem- Bronchitis“<br />
Ein altes Krankheitsbild und<br />
eine aktuell angepasste Leitlinie<br />
(der GOLD Arbeitsgruppe letzte<br />
Revision 2011).<br />
Die COPD (chronic obstructiv<br />
pulmonary disease), auf Deutsch<br />
die chronisch obstruktive<br />
Bronchitis ohne/mit Emphysem.<br />
Assessment Test), der Belastbarkeit, ähnlich<br />
dem NYHA für die Herzinsuffizienz,<br />
der MRC (Medical Research Council) bezogen<br />
auf Dyspnoe, aber auch der klinische<br />
Verlauf, insbesondere die Häufigkeit<br />
von Exazerbationen.<br />
Die Exazerbation bei COPD, eine solche<br />
kann auch als der Infarkt des chronischen<br />
Bronchitikers angesprochen werden, führt<br />
häufig zu einer deutlichen Verschlechterung<br />
der Erkrankung und ist als Hinweis<br />
auf eine Progression zu werten. Patienten<br />
mit häufigen Exazerbationen haben<br />
eine deutlich erhöhte Mortalität.<br />
Symptomatik-Klassifikationen<br />
Diese Erkenntnisse haben bei Revision<br />
2011 auch Eingang in die GOLDLeitlinien<br />
(Global Iniative against Obstructive Lung<br />
Exazerbationsrisiko entsprechend vergangener Exazerbationen/Jahr<br />
Therapiewahl<br />
Erste Wahl<br />
Patientengruppe<br />
Zweite Wahl<br />
Alternative Wahl<br />
(alleine oder beliebig<br />
zu kombinieren)<br />
Gold 1<strong>–</strong>2, wenig<br />
Symptome, geringes<br />
exazerbationsrisiko<br />
kurzwirksames<br />
Anticholinergikum<br />
LAmA oder LABA<br />
oder SAPA +<br />
kurz wirksames<br />
Anticholinergikum<br />
theophyllin<br />
Abb. 1: [Quelle: Springer Medizin, GOLD Guideline Revision 2011]<br />
Disease) gefunden und nun wird die Stadieneinteilung<br />
durch eine Kombination<br />
aus Lungenfunktionswerten, Schwere der<br />
Symptome und Häufigkeit der Exazerbationen<br />
vorgenommen. Es werden vier Gruppen<br />
unterschieden (siehe Abbildungen 1 und 2):<br />
A (geringe Symptomatik, geringes<br />
Risiko für Exazerbation in oder<br />
andere negative Ereignisse)<br />
B (viel Symptomatik,<br />
geringes Risiko)<br />
C (geringe Symptomatik,<br />
hohe Risiken) und<br />
D (viel Symptomatik, hohe Risiken)<br />
Anhand dieser Stadieneinteilung wird jetzt<br />
auch die medikamentöse Therapie ausger<br />
i c h t e t .<br />
Neben den medikamentösen Maßnahmen<br />
dürfen aber auf keinen Fall die anderen<br />
möglichen Therapieansätze wie Raucherentwöhnung,<br />
Schulung der Patienten, Rehabilitation<br />
(ambulant oder stationär), Lungensport<br />
und auch die Selbsthilfe vergessen<br />
werden. Im Rahmen der Präven tion<br />
sollte zudem an Influenza und Pneu mokokkenImpfungen<br />
gedacht werden.<br />
Medikamentöse Behandlung<br />
Die medikamentöse Therapie ist überwiegend<br />
darauf ausgerichtet, die Atemwegsobstruktion<br />
und Lungenüberblähung zu<br />
bessern. Folgende Medikamente und deren<br />
Kombination(en) sind zu nennen: langwirksame<br />
Beta2Mimetika (Formoterol,<br />
Salmeterol, Indacaterol), langwirksames<br />
Parasympatholytikum (Tiotropium), kurzwirksame<br />
Beta2Mimetika (Salbutamol,<br />
Fenoterol) oder kurzwirksames Parasympa<br />
A B C D<br />
Gold 1<strong>–</strong>2, vermehrte<br />
Symptome, geringes<br />
exazerbationsrisiko<br />
LAmA oder LABA<br />
tholytikum (Ipratropium) und auch Theophyllin.<br />
Antientzündliche Medikamente wie Cortison<br />
und neu ein spezifischer PDE4Hemmer<br />
(Roflumilast (Daxas®) sind nur bedingt<br />
hilfreich. Corticosteroide wirken bei<br />
der COPD deutlich schlechter als bei<br />
Asthma, haben ihre Berechtigung bei Patienten<br />
mit gehäuften Exazerbationen<br />
und Reduktion eben dieser und sind in<br />
systemischer Form unverzichtbar bei der<br />
Therapie der Exazerbation.<br />
GOLDKlassifikation entsprechend Lungenfunktion<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Gold 2<strong>–</strong>4, wenig<br />
Symptome, hohes<br />
exazerbationsrisiko<br />
ICS + LABA<br />
oder<br />
ICS + LAmA<br />
LAmA und LABA LAmA + LABA<br />
SABA und/oder<br />
kurzwirksames<br />
Anticholinergikum<br />
theophyllin<br />
C<br />
hohes Risiko,<br />
wenige<br />
Symptome<br />
A<br />
niedriges Risiko,<br />
wenige<br />
Symptome<br />
mMRC 0<strong>–</strong>1<br />
CAT 2<br />
CAT >10<br />
ICS + LAmA oder<br />
ICS + LABA + LAmA oder<br />
ICS + LABA +<br />
PDe-4-Hemmer oder<br />
LAmA + LABA oder<br />
LAmA + PDe-4-Hemmer<br />
Carbocysterin<br />
SABA und/oder<br />
kurzwirksames<br />
Anticholinergikum<br />
>2<br />
1<br />
0<br />
Exazerbationsrisiko entsprechend vergangener<br />
Exazerbationen/Jahr
14 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AStHmA BrOnCHIALe unD COPD<br />
15<br />
Aspekte der Diagnostik<br />
und therapie<br />
Die typischen chronischen Verläufe der obstruktiven Ventilationsstörungen<br />
sind gekennzeichnet durch Phasen einer stabilen Krankheitsaktivität, die<br />
immer wieder durch Episoden akuter Verschlechterungen (Exazerbationen)<br />
unterbrochen werden.<br />
Für eine optimale Versorgung dieser Patienten ist daher eine<br />
enge Verzahnung von ambulanter und stationärer Diagnostik<br />
und Therapie vorteilhaft.<br />
Die Behandlung der chronischen Atemwegserkrankungen Asthma<br />
bronchiale und der COPD ist sicher erstrangig eine Domäne der<br />
ambulanten Medizin. Die stationäre Diagnostik und Therapie<br />
dagegen hat ihren Schwerpunkt in der Behandlung mittelschwerer<br />
und schwerer (s. u.) akuter Exazerbationen. Daneben<br />
ist die Indikationsprüfung und ggf. Einleitung einer Sauerstofflangzeittherapie<br />
oder noninvasiven Heimbeatmung von weiterer<br />
Bedeutung.<br />
Stationäre Einweisung im akuten Asthmaanfall?<br />
Die Entscheidung über die Notwendigkeit einer Krankenhauseinweisung<br />
ist bei einem Patienten mit Asthma bronchiale nicht<br />
leicht zu fällen. Eine chronische Adaptation an eine vermin derte<br />
pulmonale Leistungsfähigkeit kann die Symptomwahrnehmung<br />
des Patienten erheblich beeinflussen. Ein wichtiges Instrument<br />
der Selbsteinschätzung stellt die tägliche PeakflowMessung<br />
dar. Häufig zeigt sich ein Abfall der Werte, bevor der Patient<br />
eine wesentliche Einschränkung feststellt. Abweichungen über<br />
den normalen Schwankungsbereich hinaus (ca. 20 Pro zent oder<br />
über 60 l/min) sollten Anlass zu einer weiteren Diagnostik geben.<br />
Nach den Empfehlungen der Nationalen Versorgungsleitlinie<br />
(NVL) „Asthma“ (2011) deuten folgende Symptome einen<br />
schweren ggf. lebensbedrohenden Asthmaanfall an und sollten<br />
zur stationären Einweisung führen:<br />
■■<br />
Kurzatmigkeit mit erheblicher Sprechdyspnoe<br />
■■<br />
Atemfrequenz >25 Atemzüge/min<br />
■■<br />
Pulsfrequenz >120 Schläge/min.<br />
■■<br />
PeakflowWerte unter 100 l/min<br />
Akutbehandlung des Asthmaanfalls<br />
Zu den Erstmaßnahmen im akuten Asthmaanfall gehört die Gabe<br />
von Sauerstoff (ca. 2 bis 4 l/min). Weiterhin sollten schnellwirkende<br />
inhalative ß2Sympathomimetika appliziert werden.<br />
Über die Gabe von systemischen Steroiden (z. B. 50 bis 100 mg<br />
Prednisolon i.v. oder oral) kann eine antiinflammatorische Wirkung<br />
erzielt werden. Die zusätzliche Gabe von Theophyllin ist<br />
dagegen umstritten. Eine Sedierung sollte noch Möglichkeit<br />
wegen einer zusätzlichen Atemdepression vermieden werden.<br />
Die Blutgasanalyse gibt wichtige Hinweise über die Beeinträchtigung<br />
des Gasaustausches. Bis zu einer klinischen Stabilisierung<br />
ist eine Kreislaufüberwachung und Sauerstoffsättigungsmessung<br />
zu empfehlen. Zur Akutdiagnostik zählt ggf. auch eine<br />
konventionelle Röntgenaufnahme des Thorax zum Ausschluss<br />
der wichtigsten Differenzialdiagnosen der akuten Luftnot (Lungenödem,<br />
Pneumothorax, Aspiration etc.).<br />
Exazerbation einer COPD<br />
Die COPD ist im Unterschied zum Asthma bronchiale durch geringere<br />
Tagesschwankungen gekennzeichnet. Gerade im fortgeschrittenen<br />
Krankheitsverlauf führen Exazerbationen rasch<br />
zu einer deutlichen Verminderung der Lebensqualität. Wichtige<br />
Hinweise auf das Vorliegen einer Exazerbation gibt die Einteilung<br />
nach Anthonisen.<br />
Typ I (Vorliegen aller drei <strong>Parameter</strong>): Zunahme von Luftnot<br />
oder Brustenge, erhöhtes Sputumvolumen und vermehrte Sputumpurulenz.<br />
Beim Typ II finden sich zwei der drei o. g. <strong>Parameter</strong>.<br />
Beim Typ III liegt eins der genannten <strong>Parameter</strong> vor und<br />
zusätzlich Zeichen einer oberen Atemwegsinfektion oder eine<br />
erhöhte Körpertemperatur, Husten oder Zunahme der Atemfrequenz<br />
über 20 Prozent. Die Indikation zur stationären Einweisung<br />
sollte nach der Nationalen Versorgungsleitlinie „COPD“ (2006)<br />
beim Vorliegen der folgenden Symptome gestellt werden:<br />
■■<br />
Schwere Atemnot<br />
■■<br />
Schlechter Allgemeinzustand<br />
■■<br />
Rasche Progression der Symptomatik<br />
■■<br />
Bewusstseinstrübung<br />
■■<br />
Neu aufgetretene Arrhythmien<br />
■■<br />
Zeichen einer kardialen<br />
Dekompensation<br />
■■<br />
Höheres Lebensalter oder bedeutende Komorbidität<br />
■■<br />
Unzureichende häusliche Betreuung<br />
Besteht eine schwere Atemnot ohne Ansprechen auf die Initialtherapie<br />
fort, tritt ein komatöser Zustand ein oder persistiert<br />
eine schwere Gasaustauschstörung (PaO2 70 mm Hg oder progrediente respiratorische<br />
Azidose) ist eine intensivmedizinische Weiterbehandung indiziert.<br />
Therapie der exazerbierten COPD<br />
Die Akuttherapie der exazerbierten COPD beinhaltet die Gabe<br />
kurzwirkender Bronchodilatatoren, systemischer Corticoide und<br />
Sauerstoff. Besteht darüber hinaus der Verdacht auf eine bakterielle<br />
Atemwegsinfektion, sollte eine kalkulierte Antibiose eingeleitet<br />
werden. Je nach vorherrschender Resistenzlage kommen<br />
zunächst Aminopenicilline (ggf. in Kombination mit Beta lactamaseHemmern),<br />
Cephalosporine oder Makrolide in Betracht.<br />
Bei mehrfach rezidivierenden Infekten, höheren Schwere graden<br />
(III und IV nach GOLD) oder Bronchiektasen müssen Problem<br />
keime (besonders P. aeroginosa und gramnegative Enterobakterien)<br />
in Betracht gezogen werden. In der kalkulierten Therapie<br />
stehen hierfür z. B. Ceftazidim, Piperacillin/Tazobactam, Carba<br />
peneme und Flurchinolone der Gruppen 2 und 3 zur Verfügung.<br />
Da nicht alle der o. g. Substanzen eine gute Pneumokokkenwirksamkeit<br />
aufweisen, ist ggf. eine Kombinationstherapie zu<br />
empfehlen.<br />
Nicht-invasive Beatmung<br />
Die nichtinvasive Beatmung erfährt eine zunehmende Bedeutung<br />
in der Therapie der COPD. Nach der Indikation kann hier<br />
unterschieden werden in eine Akutbehandlung im Rahmen einer<br />
Exazerbation und in eine intermittierende Heimbeatmung.<br />
In der akuten Exazerbation konnten bereits mehrere Studien<br />
den benefiziellen Einfluss auf die Mortalität zeigen. Die Indikation<br />
ist bei respiratorischer Azidose und relevanter Hyperkapnie<br />
(PaCO2 >50 mm Hg), einer Atemfrequenz über 25/min oder<br />
paradoxer Atmung gegeben.<br />
Bei chronisch ventilatorischer Insuffizienz mit den Zeichen einer<br />
Erschöpfung der Atemmuskulatur und persistierender Hyperkapnie<br />
kann bei Ausschöpfung aller konservativen Behandlungsmöglichkeiten<br />
die Einleitung einer intermittierenden noninvasiven<br />
Heimbeatmung geprüft werden. Bei einer Beatmungs zeit<br />
von 8 bis 14 Std. pro Tag soll eine Entlastung der Atemmuskulatur<br />
und möglichst eine Normalisierung der PaCO2Werte erzielt<br />
werden. Die Therapieeinleitung und Überwachung sollte bevorzugt<br />
an spezialisierten Zentren durchgeführt und die Effizienz<br />
der NIV in mehrmonatigen Intervallen überprüft werden.<br />
Zusammenwirken ambulanter<br />
und stationärer Versorgung<br />
Die Therapie obstruktiver Ventilationsstörungen ist bestimmt<br />
durch längere stabile Verläufe und akute Verschlechterungen<br />
im Rahmen von Exazerbationen. Die mittlerweile zur Verfügung<br />
stehenden differenzierten therapeutischen Möglichkeiten betonen<br />
im besonderen Maße die Notwendigkeit zu einer engen<br />
Zusammenarbeit von ambulanter und stationärer medizinischer<br />
Versorgung, wobei die noninvasive Beatmung das Behandlungsspektrum<br />
von fortgeschrittenen Krankheitsstadien deutlich<br />
erweitert.<br />
Dr. Thorsten Tiedje,<br />
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16 AktueLLeS BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AktueLLeS<br />
17<br />
Tab. 1<br />
Hygiene- und Infektions-<br />
präventions-Verordnung<br />
Die Anfälligkeit gegenüber Infektionen, die in Einrichtungen des Gesundheitswesens<br />
erworben werden, nimmt zu. Erforderlich sind effektive Wege, um die Übertragung von<br />
Krankheitserregern auf Patienten in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen<br />
zu vermeiden.<br />
Insbesondere die Zahl von Infektionen mit Krankheitserregern,<br />
die gegen Antibiotika resistent sind, muss reduziert werden.<br />
Das Gesetz zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes (vom<br />
28. Juli 2011, BGBl. I S. 1622) will die Hygienequalität in Krankenhäusern<br />
und bei medizinischen Behandlungen verbessern.<br />
Das Infektionsschutzgesetz<br />
als Rechtsgrundlage<br />
Eine zentrale Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes ist die<br />
Verpflichtung der Länder, bis zum 31. März 2012 Verordnungen<br />
zur Infektionshygiene und zur Prävention von resistenten Krankheitserregern<br />
in medizinischen Einrichtungen zu erlassen. Dieser<br />
Pflicht kommt das Land Bremen nun mit der Verordnung<br />
über die Hygiene und Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen<br />
(HygInfVO) nach; sie soll die Krankenhaus hygiene <br />
verordnung aus dem Jahr 1990 ablösen.<br />
Einrichtung Besondere<br />
Anforderungen<br />
an Bau,<br />
Ausstattung<br />
Betrieb<br />
Hygienepläne<br />
Information<br />
des Personals<br />
über Hygiene<br />
Hygienefachkraft<br />
Anwendungsbereich<br />
Die Verordnung über die Hygiene und Infektionsprävention gilt<br />
für<br />
■■<br />
Krankenhäuser<br />
■■<br />
Einrichtungen für ambulantes Operieren<br />
■■<br />
Vorsorge und RehaEinrichtungen, in denen eine den<br />
Krankenhäusern vergleichbare medizinische Versorgung<br />
erfolgt<br />
■■<br />
Dialyseeinrichtungen<br />
■■<br />
Tageskliniken und<br />
■■<br />
Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Heilpraktikerpraxen,<br />
in denen invasive Eingriffe vorgenommen werden<br />
Allerdings gelten die Regelungen und Vor gaben für die genannten<br />
Einrichtungen in unterschiedlichem Umfang (siehe Tabelle 1).<br />
Alle genannten Einrichtungen <strong>–</strong> einschließ lich der Arztpraxen<br />
mit invasiven Eingriffen <strong>–</strong> müssen die Anforderungen an Bau,<br />
Krankenhaushygieniker<br />
Hygienebeauftragter<br />
Arzt<br />
Surveillance<br />
und<br />
Dokumentation<br />
Hygienekommission<br />
Infektionshygienisches<br />
Audit<br />
Krankenhäuser X X X X X X X X X<br />
Einrichtungen<br />
für ambulantes<br />
Operieren<br />
Krankenhausähnliche<br />
Vorsorge- und<br />
Reha-Einrichtungen<br />
Dialyseeinrichtungen<br />
X X X X<br />
X<br />
(Beratung)<br />
X X X X X X X X<br />
X X X X<br />
X<br />
(Beratung)<br />
Tageskliniken X X X X X X<br />
Arzt-/Zahnarzt-/<br />
Heilpraktikerpraxen<br />
mit<br />
invasiven<br />
Eingriffen<br />
X X X<br />
X<br />
X<br />
Ausstattung und Betrieb der Einrichtungen<br />
beachten (§2 HygInfVO), Hygienepläne<br />
erstellen (§ 3 Abs. 8 HygInfVO) und<br />
ihre Mitarbeiter zu Beginn des Arbeitsverhältnisses<br />
und dann regelmäßig mindestens<br />
einmal jährlich über die innerbetrieblichen<br />
Verfahrensweisen zur Hygiene<br />
informieren, wie sie in den Hygieneplänen<br />
niedergelegt sind (§ 12 HygInfVO).<br />
Alle Einrichtungen <strong>–</strong> mit Ausnahme der Arztpraxen<br />
mit invasiven Eingriffen <strong>–</strong> müssen<br />
entsprechendes Fachpersonal vorhalten.<br />
Übergangsfrist bis zum<br />
31. Dezember 2016<br />
Da zurzeit nicht genügend Fachpersonal<br />
vorhanden ist, räumt die Verordnung bis<br />
zum 31. Dezember 2016 eine Übergangsfrist<br />
für die Einstellung von Hygienefachkräften,<br />
Krankenhaushygienikern und<br />
hygie nebeauftragten Ärzten ein, sofern<br />
das vorhandene Personal fachlich qualifiziert<br />
ist.<br />
PD Dr. jur. Heike Delbanco,<br />
Hauptgeschäftsführerin der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />
Hygienefachkräfte<br />
Qualifikation Berufsbezeichnung nach dem Gesetz über die Berufe in<br />
der Krankenpflege<br />
Krankenhaushygieniker<br />
Qualifikation Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin oder<br />
Hygienebeauftragter Arzt<br />
Mindestens dreijährige Berufserfahrung<br />
Weiterbildung für Hygiene und Infektionsprävention<br />
an staatl. anerkannten Weiterbildungsstätten mit Prüfung<br />
Einrichtungen Alle Einrichtungen mit Ausnahme der Arzt/Zahnarzt/<br />
Heilpraktikerpraxen<br />
Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie<br />
oder<br />
Facharzt mit einer von der LÄK anerkannter Zusatzbezeichnung<br />
auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene oder<br />
Facharzt mit einer von der LÄK anerkannten strukturierten<br />
curriculären Fortbildung zum Krankenhaushygieniker<br />
(voraus. 200 Stunden)<br />
Einrichtungen Krankenhäuser und krankenhausähnliche RehaEinrichtungen<br />
mit 400 und mehr Betten: eine Vollzeitstelle<br />
Krankenhäuser und krankenhausähnliche RehaEinrichtungen<br />
mit weniger als 400 Betten: anteilige Tätigkeit im<br />
Verhältnis zur Bettenzahl<br />
Krankenhäuser mit Patienten mit ausschließlich psychiatrischen<br />
oder psychosomatischen Erkrankungen, Einrichtungen<br />
für ambulantes Operieren und Dialyseeinrichtungen:<br />
mindestens halbjährlich eine achtstündige Begehung und<br />
Beratung<br />
Qualifikation Facharzt mit einer von der LÄK anerkannten strukturierten<br />
curriculären Fortbildung mit mindestens 40 Stunden<br />
Einrichtungen Krankenhäuser: einen für jede Fachabteilung mit<br />
besonderem Risikoprofil für nosokomiale Infektionen<br />
Krankenhausähnliche RehaEinrichtungen<br />
Tageskliniken
18 AktueLLeS BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 AktueLLeS<br />
19<br />
Zum Wohl des kindes?!<br />
Am 29. Februar 2012 haben der Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte und die<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen zu einer interdisziplinären Veranstaltung zum Thema Kindeswohl<br />
eingeladen.<br />
Initiator und auch Moderator der Veranstaltung<br />
war Dr. Wolfgang Meinrenken,<br />
der auch im Ruhestand sehr aktiv für den<br />
Kinderschutz eintritt. Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus dem Amt für Soziale<br />
Dienste, Vertreterinnen und Vertreter der<br />
Gerichte, die Generalstaatsanwältin sowie<br />
Ärztinnen und Ärzte verschiedener<br />
Fachrichtungen kamen so zahlreich, dass<br />
die Veranstalter in die Universität ausweichen<br />
mussten.<br />
Kindliches Gehirn und Trauma<br />
Prof. Dr. Gerhard Roth berichtete in seinem<br />
Vortrag über die Entwicklung von<br />
Gehirn und Psyche bei Kindern. Er beschrieb<br />
die Reifung des Gehirns und die<br />
Auswirkungen von Traumatisierung auf<br />
die Entwicklung der verschiedenen neuropsychischen<br />
Systeme, insbesondere auf<br />
das Stressverarbeitungs und Selbstberu<br />
higungssystem. Er betonte andererseits<br />
den Stellenwert einer sicheren Bindung<br />
und kam zu dem Schluss, dass kompensatorische<br />
Maßnahmen um einer Traumatisierung<br />
im frühen Kindesalter entgegenzuwirken,<br />
früh einsetzen müssten,<br />
denn je später sie begännen, desto wirkungsloser<br />
seien sie.<br />
Drogennachweis durch<br />
Haaranalyse?<br />
Dr. Kerstin BoomgaardenBrandes erläuterte<br />
im Anschluss das Verfahren, Stoffwechselprodukte<br />
von Drogen in Haaren<br />
nachzuweisen. In einer ersten Untersuchungsreihe<br />
in Bremen waren 23 Kinder,<br />
deren Eltern substituiert werden, untersucht<br />
worden, bei 20 Kindern gab es einen<br />
Drogennachweis. Kritiker der Methode<br />
argumentieren, dass nicht nach ge<br />
wiesen werden könne, dass es eine Körper<br />
Die Präsidentin der Äztekammer Bremen, Frau Dr. Heidrun Gitter, begrüßte den Initiator und Moderator<br />
der Veranstaltung, Dr. Wolfgang Meinrenken.<br />
passage der Drogen gegeben hätte. Es<br />
be stünde auch die Möglichkeit, dass<br />
durch Körperkontakt mit den Eltern durch<br />
Schweiß Drogenreste in die Haare der<br />
Kinder gelangt sein können. In einer lebhaften<br />
Diskussion waren sich die Anwesenden<br />
einig, dass der Beweis umgekehrt<br />
erbracht werden müsse. Das große<br />
Interesse bei den verschiedenen Berufsgruppen,<br />
die sich dem Kindeswohl verpflichtet<br />
fühlen und die intensive Diskussion<br />
aus den verschiedenen beruflichen<br />
Perspektiven, bestätigt einmal mehr die<br />
Notwendigkeit gemeinsamer Fortbildungen.<br />
Dr. Susanne Hepe,<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />
Die blaue karawane erreicht die kV<br />
Mit einer Ausstellung von Werken<br />
aus dem Nachlass von Willi Pramann<br />
unterstützt die KV Bremen den<br />
gemeinnützigen Verein „Blaue Karawane“<br />
und das BlauHaus, ein Bauvorhaben für ein<br />
Mehrgenerationenprojekt: gemeinschaftliches<br />
Leben, Wohnen und Arbeiten in der Bremer<br />
Überseestadt. Vernissage ist am 2. Mai 2012.<br />
Das blaue Kamel ist längst zum Botschafter<br />
für die Belange von ausgegrenzten<br />
Menschen geworden. In dieser Eigenschaft<br />
ist die Symbolfigur schon in vielen<br />
Städten und bei vielen Veranstaltungen<br />
zum Einsatz gekommen und mittlerweile<br />
zu einer beträchtlichen Berühmtheit gelangt.<br />
Bremer konnten das übergroße<br />
blaue Kamel zuletzt 2010 beim Stadtteilfest<br />
in Walle bewundern. Unweit der Hafenkante<br />
stellte der gemeinnützige Verein<br />
„Blaue Karawane“ mit seiner Galionsfigur<br />
ein besonderes Bauprojekt vor: das<br />
BlauHaus. Dort in der Überseestadt entsteht<br />
ein Gebäude, in dem Jung und Alt,<br />
Kranke und Gesunde, Hilfebedürftige und<br />
Helfer, in und ausländische Menschen<br />
zusammenleben und arbeiten. „Das Blau<br />
Haus steht für eine sozial und gesundheitspolitische<br />
Bewe gung, die mit der Auflösung<br />
der psychiatrischen Anstalt Kloster<br />
Blankenburg ihren Anfang nahm“, umschreibt<br />
Klaus Pramann, Mitglied der<br />
„Blauen Karawane“ und niedergelassener<br />
Neurologe und Psychiater in Bremen,<br />
das Projekt. Zu den zahlreichen Sympathisanten<br />
des Vereins zählte von Beginn<br />
an auch sein 2006 verstorbener Vater,<br />
der Hochschullehrer und Künstler Willi<br />
Pramann. Insofern ist die Idee einer BenefizAusstellung<br />
zu Gunsten des Blau<br />
Hauses nur konsequent. „Dass jetzt Werke<br />
aus seinem Nachlass einem interessierten<br />
Publikum nahe gebracht werden und<br />
der dabei zu erzielende Erlös der Verwirklichung<br />
der Projekt idee dient, geschieht<br />
mit seiner aus drücklichen Zustimmung“,<br />
betont Klaus Pramann. Die Ausstellung<br />
mit dem Titel „Der Einfall lässt sich nicht<br />
kommandieren“ ist bis zum 22. August<br />
im Haus der KV Bremen zu besuchen.<br />
62 KunstharzTafelbilder, Aquarelle und<br />
Zeichnungen zeigen einen Längsschnitt<br />
aus dem Lebenswerk Willi Pramanns von<br />
den 1960erJahren an bis 2006. Dass<br />
Werk und Bauprojekt im Haus der KV der<br />
Öffentlichkeit vorgestellt werden, ist für<br />
KVVorstand Dr. Jörg Hermann selbstverständlich:<br />
„Soziales Engagement muss<br />
sich nicht auf die Sprechstunde beschränken.<br />
Wir freuen uns sehr, der blauen Karawane<br />
im Ärztehaus eine öffentliche Bühne<br />
zu geben.“<br />
Christoph Fox,<br />
KV Bremen
20 Intern BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 Intern<br />
21<br />
Delegierten versammlung<br />
wählte Ausschüsse<br />
Am 27. Februar 2012 kamen die neu gewählten Delegierten zu ihrer ersten regulären Sitzung<br />
zusammen. Auf der Tagesordnung standen die Einrichtung und Besetzung der Ausschüsse der<br />
Kammer, die Wahl der Bremer Repräsentanten für die Gremien der Bundesärztekammer und<br />
die Wahl der Bremer Delegierten für den 115. Deutschen Ärztetag in Nürnberg.<br />
Zuvor diskutierten die Delegierten jedoch die Finanzierung<br />
eines Entlastungsassistenten für die Präsidentin. Während es<br />
bundes weit üblich ist, dass die Kammern dafür Sorge tragen,<br />
dass ihre ehrenamtlich tätigen Präsidenten und Präsidentinnen<br />
in ihrer hauptamtlichen Tätigkeit entlastet werden, war dies in<br />
Bremen bislang nicht der Fall. Zwei Entwicklungen machten es<br />
nun notwendig, auch in Bremen über eine Entlastung der Präsidentin<br />
zu entscheiden: Zum einen hat sich die ärztliche Arbeit<br />
in den vergangenen Jahren so stark verdichtet, dass kaum Valenzen<br />
für ein zeitintensives Ehrenamt bleiben. Zum anderen<br />
haben die Anforderungen an die ehrenamtliche Spitze der <strong>Ärztekammer</strong>n<br />
deutlich zugenommen. So ist trotz der Ehrenamtlichkeit<br />
eine inhaltliche Professionalisierung unausweichlich.<br />
Vor diesem Hintergrund umriss die Präsidentin Heidrun Gitter<br />
die Ziele ihrer zukünftigen Arbeit: Sie möchte erreichen, dass<br />
die <strong>Ärztekammer</strong> Bremen als kompetente Stimme im Gesundheitswesen<br />
stärker wahrgenommen und erste Anlaufstelle für<br />
die Partner im Bremer Gesundheitswesen wird. Außerdem<br />
möchte die Präsidentin starke Impulse für die Kammerarbeit in<br />
Bremen, aber auch auf der Bundesebene <strong>–</strong> bei der Bundesärztekammer<br />
<strong>–</strong> geben. Last but not least will sie den Dialog mit<br />
den Ärztinnen und Ärzten in Bremen verstärken und verstetigen.<br />
Nach ausführlicher Diskussion stimmten die Delegierten<br />
grundsätzlich zu, dass die <strong>Ärztekammer</strong> künftig für ihren Präsidenten<br />
oder ihre Präsidentin einen Entlastungsassistenten finanziert.<br />
Über die Höhe der Aufwendungen, insbesondere ihre<br />
Konkretisierung im Kammerhaushalt, soll nach einem Votum<br />
des Finanzausschusses entschieden werden. Außerdem soll die<br />
Aufwands und Entschädigungsordnung zukünftig entsprechend<br />
ergänzt werden.<br />
Einstimmiger Beschluss<br />
Die Einrichtung und Besetzung der Ausschüsse war der nächste<br />
Tagesordnungspunkt. Die Listen hatten zuvor Kammermitglieder,<br />
die an der Arbeit in den Ausschüssen interessiert sind, an den<br />
Vorstand gemeldet. Der Vorstand hatte sodann einen Vorschlag<br />
zur Besetzung der Ausschüsse an die Delegiertenversammlung<br />
weitergeleitet. Nachdem die Präsidentin die Vorschläge ausführlich<br />
erläutert hatte und diese von der Versammlung diskutiert<br />
wurden, bestätigten die Delegierten die vor geschlagenen<br />
Kammermitglieder überwiegend einstimmig.<br />
Ob der Ausschuss Ärztinnen erneut eingerichtet wird, entscheidet<br />
die Delegiertenversammlung in ihrer nächsten Sitzung,<br />
wenn konkrete thematische Vorstellungen zur Ausschussarbeit<br />
vorliegen.<br />
Folgende Ausschüsse und ihre Vorsitzenden wurden gewählt:<br />
Ausschuss Vorsitzende/Vorsitzender<br />
Finanzausschuss Dr. ErnstGerhard Mahlmann<br />
Schlichtungsausschuss<br />
Ausschuss Ärztliche<br />
Weiterbildung<br />
Beschwerdeausschuss<br />
Ausschuss<br />
Prävention<br />
Ausschuss<br />
Krankenhaus<br />
Ausschuss<br />
Qualitätssicherung<br />
Ausschuss<br />
Telematik<br />
Ausschuss Ärztliche<br />
Psychotherapie<br />
Die Mitglieder der einzelnen Ausschüsse finden Sie auf unserer<br />
Homepage unter http://www.aekhb.de/ueber_uns/organisation/<br />
ausschuessegremien/3/56/index.html.<br />
Als Delegierte bzw. Ersatzdelegierte für den 115. Deutschen<br />
Ärztetag in Nürnberg wählten die Delegierten Dr. Heidrun Gitter,<br />
Dr. Johannes Grundmann, Dr. Alfred Haug, Bettina Rakowitz,<br />
Jörn Sannemann und Dr. KlausDieter Wurche.<br />
Fragen zur Delegiertenversammlung beantwortet Ihnen PD Dr.<br />
jur. Heike Delbanco, Telefon: 0421/3404234 oder EMail: heike.<br />
delbanco@aekhb.de.<br />
PD Dr. jur. Heike Delbanco,<br />
Hauptgeschäftsführerin der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />
Dr. Eva Ramsauer<br />
Dr. KlausDieter Wurche<br />
Dr. Jörg Gröticke<br />
Vorsitzender wird nach Konstituierung<br />
des Ausschusses bestimmt<br />
Dr. Heidrun Gitter<br />
Ralf Gronemeyer<br />
Vorsitzender wird nach Konstituierung<br />
des Ausschusses bestimmt<br />
Christian Warrlich<br />
Viszeralchirurgie <strong>–</strong><br />
Weiterbildungsordnung geändert<br />
Seit dem 27. August 2011 ist die letzte Änderung der Weiterbildungsordnung in Kraft,<br />
aus der sich wichtige Konsequenzen für die viszeralchirurgische Weiterbildung ergeben.<br />
Die Weiterbildungsinhalte der Facharztkompetenz Viszeralchirurgie wurden deutlich<br />
verringert, neu eingeführt wurde die Zusatzbezeichnung „spezielle Viszeralchirurgie“.<br />
Auf unserer Homepage sind die genauen<br />
Weiterbildungsinhalte für beide Bezeichnungen<br />
veröffentlicht (www.aekhb.de ><br />
Ärzte > Weiterbildung > WbO 2005).<br />
Kammerangehörige, die die Facharztkompetenz<br />
Viszeralchirurgie vor dem 27. August<br />
2011 erworben haben, sind berechtigt, auch<br />
klein, praktisch, gut <strong>–</strong><br />
der neue Arztausweis<br />
Die <strong>Ärztekammer</strong> Bremen wird den Arztausweis zukünftig<br />
als Plastikkarte ausgeben. Der Ausweis ist fünf Jahre gültig<br />
und kostenfrei. Es handelt sich dabei nicht um einen elektronischen<br />
Arztausweis, da er keinen DatenChip enthält.<br />
Der neue Arztausweis hat die Größe einer Scheckkarte und<br />
kann bequem im Portemonnaie untergebracht werden.<br />
Zusätzlich zu Titel, Vorname, Name wird auch die Fortbildungsnummer<br />
aufgedruckt, sodass Sie diese immer dabei haben.<br />
Sie können den neuen Ausweis direkt über die Website der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> (www.aekhb.de, Rubrik Ärzte, Mitgliedschaft,<br />
Arztausweis) beantragen. Bitte senden Sie uns ein aktuelles<br />
digitales Passbild im JPGFormat.<br />
Ansprechpartner bei der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen:<br />
Dagmar Penschinski, Telefon: 0421/3404200,<br />
Edelgard Vogler, Telefon: 0421/3404235<br />
die Zusatzbezeichnung „spezielle Viszeralchirurgie“<br />
zu führen.<br />
Wichtig für die Weiterbildung<br />
Wer die viszeralchirurgische Weiterbildung<br />
vor dem 27. August 2011 begonnen hat,<br />
kann diese nach den bis dahin gültigen<br />
Bestimmungen abschließen und die Prüfungszulassung<br />
bis zum 31. Dezember 2017<br />
beantragen. Die so erworbene Fach arztkompetenz<br />
umfasst dann auch das Recht<br />
zum Führen der Zusatzbezeichnung „spezielle<br />
Viszeral chirurgie“.<br />
Wichtig für Weiterbilder<br />
Die inhaltlichen Anforderungen zum Erwerb<br />
der Facharztkompetenz Viszeralchirurgie<br />
wurden deutlich abgesenkt. Sofern<br />
Sie bisher nicht über eine volle viszeralchirurgische<br />
Weiterbildungsbefugnis ver<br />
fügen, könnte ein Antrag auf Erweiterung<br />
der Befugnis sinnvoll sein. Außerdem sollten<br />
alle viszeralchirurgischen Weiterbildungsbefugten<br />
abwägen, ob die Weiter <br />
bildungsinhalte für die neu eingeführte<br />
Zusatzbezeichnung „spezielle Viszeralchi<br />
r urgie“ an ihrer Weiterbildungs stätte vermittelt<br />
werden können.<br />
Wir empfehlen, das Leistungsspektrum<br />
an Ihrer Weiterbildungsstätte anhand der<br />
ver änderten Weiterbildungsinhalte zu prüfen<br />
und sich für Änderungsanträge an die<br />
Weiterbildungsabteilung der <strong>Ärztekammer</strong><br />
Bremen (EMail: wb@aekhb.de, Telefon:<br />
0421/3404241) zu wenden.<br />
Barbara Feder,<br />
Leiterin Abteilung Weiterbildung,<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen
22 Intern BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 Intern<br />
23<br />
Im Gespräch mit Dr. Heidrun Gitter und Dr. Johannes Grundmann<br />
Die neue Amtsperiode hat soeben erst begonnen<br />
und das ist ein guter Zeitpunkt, um noch einmal<br />
über grundsätzliche Einschätzungen zu sprechen.<br />
Sie sind beide seit vielen Jahren berufspolitisch<br />
aktiv. Was hat sich in der ärztlichen Selbstorganisation<br />
aus Ihrer Sicht verändert?<br />
Dr. Heidrun Gitter: Ganz eindeutig: Wir sind von der Selbstverwaltung<br />
zur „Arbeit“ gekommen. Es ist aus meiner Sicht nicht<br />
mehr nur die Aufgabe, dass wir uns als Ärztinnen und Ärzte<br />
„selbst“ verwalten, sondern wir haben bereits <strong>–</strong> und müssen zukünftig<br />
noch viel mehr <strong>–</strong> Einfluss nehmen auf die Gesundheitspolitik<br />
und unsere Rolle in dem System. Der Arztberuf ist ein freier<br />
Beruf und muss frei von Einmischungen in das ArztPatienten<br />
Verhältnis sein. Der wirtschaftliche Druck in der Berufsausübung<br />
aber auch auf die Ärztliche Weiterbildung nimmt zu. Es ist ein<br />
Privileg unseres Berufsstandes, dass wir unsere Fachlichkeit bei<br />
der Gestaltung der Ärztlichen Berufsordnung und der Weiterbildungsordnung<br />
einbringen können und dies müssen wir schützen,<br />
auch vor unsachlichen, angeblich wirtschaftlichen, Einflüssen.<br />
Dr. Johannes Grundmann: Ich bin 1993 in die Vertreterversammlung<br />
der KV Bremen gewählt worden, der ich acht<br />
Jahre angehörte. Seit 2004 bin ich in der <strong>Ärztekammer</strong> aktiv.<br />
Geändert hat sich, dass die Ärzteschaft sich „einmischt“. Ärzte<br />
haben einen hohen Stellenwert im Gesundheitssystem. Der<br />
Ansatz muss sein, dies weiter zu nutzen, weil man erstens unsere<br />
fachliche Expertise benötigt und zweitens nur so den politischen<br />
Spielraum wahren kann. Nur aus dieser Haltung heraus<br />
können wir beispielweise Verordnungen durchsetzen, die die<br />
Krankenkassen aus ökonomischen Gründen verweigern. Hinzu<br />
kommt, dass die <strong>Ärztekammer</strong> zunehmend auch ein Dienstleistungsunternehmen<br />
(siehe Homepage) mit einer Rechts und<br />
Patientenberatung sowie qualitäts<strong>sichern</strong>den Maßnahmen geworden<br />
ist.<br />
In medias res <strong>–</strong><br />
Die Präsidentin<br />
Dr. Heidrun Gitter und<br />
der Vizepräsident<br />
Dr. Johannes Grundmann<br />
wurden vor wenigen<br />
Wochen von der<br />
Delegiertenversammlung<br />
in der konstituierenden<br />
Sitzung an die Spitze der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />
gewählt.<br />
Das Bremer Ärztejournal<br />
stellte einige Fragen an<br />
den neuen Vorstand zu<br />
den Zielsetzungen für die<br />
Wahlperiode 2012 <strong>–</strong> 2015.<br />
Wie wollen Sie das grundsätzliche Interesse junger<br />
Mediziner an der Selbstverwaltung fördern?<br />
Dr. Heidrun Gitter: Indem wir die Weiterzubildenden ermutigen<br />
und ihnen Angebote machen, in Ausschüssen mitzuarbeiten,<br />
die inhaltlich für sie „nahe“ liegen. Außerdem möchten<br />
wir erfahrene Ärztinnen und Ärzte motivieren, eine Vorbildfunktion<br />
einzunehmen. Ich bin persönlich davon überzeugt,<br />
dass dies prägend für die eigene berufliche Weiterentwicklung<br />
ist. Wir wollen junge Mediziner für die Arbeit in der ärztlichen<br />
Selbstorganisation gewinnen, um ihre Themen gut vertreten zu<br />
können und um dafür zu sorgen, dass die <strong>Ärztekammer</strong> als<br />
Plattform und Vertretung Einfluss nehmen kann auf die Arbeits<br />
und Weiterbildungsbedingungen. Aus meiner Sicht ist der Einstieg<br />
in den Beruf für junge Ärztinnen und Ärzte nicht einfach<br />
und deshalb ist ein zusätzliches Engagement für die Kammerarbeit<br />
oft schwierig. Neben der langjährigen Weiterbildung und<br />
fachlichen Qualifizierung befinden sie sich in der Lebensphase<br />
der Familiengründung. Auf die Weiterzubildenden kommt es<br />
aber an. Der Ärztemangel erfordert kreatives Nachdenken über<br />
gute Arbeitsbedingungen. Zudem sind ihre Rückmeldungen<br />
wichtig, um die Qualität der Ärztlichen Weiterbildung gegen<br />
kurzsichtige wirtschaft liche Entscheidungen zu behaupten.<br />
Dr. Johannes Grundmann: Interesse wecken können wir<br />
beispielsweise auch, indem Netzwerke gebildet werden zwischen<br />
den Krankenhäusern und den niedergelassenen Ärzten, um die<br />
Zusammenarbeit zu intensivieren. Ich möchte dabei betonen,<br />
dass es wichtig ist, die geplante Öffnung des stationären Bereichs<br />
für die ambulante Versorgung kritisch zu betrachten. Hier<br />
muss der Facharztstandard und faire Bedingungen für nieder<br />
gelassene Kollegen gewahrt werden. Ein weiterer grundlegender<br />
Wandel hat im niedergelassenen Bereich zudem stattgefunden.<br />
Die Nachfolgefrage stellt sich auch hier und viele Nieder<br />
gelassene wollen nicht mehr alles alleine „wuppen“ und das<br />
wirtschaftliche Risiko tragen. Sie schließen sich aufgrund der<br />
gesetzlichen Veränderungen zu Versorgungszentren zusammen.<br />
Ein kurzer Diskurs zur Kammerarbeit:<br />
Was wurde erreicht? Wo sehen Sie Ihre Arbeitsschwerpunkte?<br />
Was ist Ihnen wichtig?<br />
Dr. Johannes Grundmann: Das Kernstück unserer Arbeit<br />
bildet die Ausschuss und Gremienarbeit. Ich bin der Meinung,<br />
dass dort gute Arbeit geleistet worden ist. Neben den aktuellen<br />
Aufgaben im Vorstand der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen, den zentralen<br />
Themen der Fort und Weiterbildung und den neuen Versorgungs<br />
formen werde ich mich im neuen Telematikauschuss<br />
und als Gast beim Finanzausschuss engagieren. Es ist unsere<br />
besondere Pflicht mit den Mitgliederbeiträgen sorgfältig umzugehen.<br />
Ebenso werde ich die <strong>Ärztekammer</strong> Bremen weiter als<br />
stellvertretendes Mitglied der Finanzkommission bei der Bundesärztekammer<br />
vertreten.<br />
Dr. Heidrun Gitter: Das Engagement in der Ausschussarbeit<br />
als Basisarbeit finde ich aufgrund meiner Erfahrung wichtig.<br />
Ich werde als Vorsitzende den Krankenhausausschuss leiten.<br />
Als Präsidentin der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen möchte ich authentisch<br />
bleiben und die Bremer Ärzteschaft nicht als Funktionsträgerin,<br />
sondern als Diskussionspartnerin vertreten. Nicht der<br />
Titel ist entscheidend, sondern die Bereitschaft, sich in Sachthemen<br />
gut einzuarbeiten und als Ansprechpartnerin präsent zu<br />
sein. Dazu gibt es viele Termine in Bremen und auch in Berlin,<br />
die Johannes Grundmann und ich in enger Abstimmung nutzen<br />
werden, um die Ideen aus der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen zu vertreten.<br />
Dabei weiter als Ärztin in der Klinik tätig zu sein ist zwar<br />
eine Herausforderung, aber für mich ein wichtiges Merkmal der<br />
ärztlichen Selbstverwaltung in der <strong>Ärztekammer</strong>, um die Pro<br />
ZUR PERSON:<br />
Dr. Heidrun Gitter<br />
Jahrgang 1960, Kinderchirurgin.<br />
Leitende Oberärztin in der Klinik für<br />
Kinderchirurgie und urologie,<br />
Klinikum BremenMitte. Erste<br />
Vorsitzende des Marburger Bundes/<br />
LV Bremen. Mitglied der Delegiertenversammlung<br />
der <strong>Ärztekammer</strong><br />
Bremen seit 1996. Seit 2000 im<br />
Vorstand der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen,<br />
seit 2008 als Vizepräsidentin.<br />
Mitglied im Ausschuss und Ständiger<br />
Konferenz „Krankenhaus“ der<br />
Bundesärztekammer, Mitglied der<br />
Ständigen Konferenz „Weiterbildung“<br />
der Bundesärztekammer. 2012<br />
Präsidentin der <strong>Ärztekammer</strong><br />
Bremen.<br />
ZUR PERSON:<br />
Dr. Johannes Grundmann<br />
Jahrgang 1951, Internist. Seit 1987<br />
niedergelassen, jetzt in hausärztlicher<br />
Gemeinschaftspraxis in<br />
Bremen. 1993 bis 2001 Mitglied<br />
der Vertreterversammlung der<br />
KV Bremen. 1997 bis 2010<br />
Vorstandsmitglied des Ärztlichen<br />
Vereins zu Bremen. 1998 bis 2003<br />
im Vorstand des Berufsverbandes<br />
Deutscher Internisten (BDI), zuletzt<br />
als Vorsitzender. Seit 2004 Mitglied<br />
der Delegiertenversammlung der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen. Stellvertretendes<br />
Mitglied der Finanzkommission<br />
der Bundes ärztekammer. Seit 2012<br />
Vizepräsident der <strong>Ärztekammer</strong><br />
Bremen.<br />
bleme der Patienten und der Kollegen aus eigener Anschauung<br />
zu kennen. Als Präsidentin möchte ich Impulse für neue Sichtweisen<br />
in der teamorientierten Organisation der Gesundheitsversorgung<br />
geben. Als „Ehrenamtler“ wollen wir die politische<br />
Richtung prägen für die Themen, die in der Gesundheitsversorgung<br />
aufkommen, und Lösungen finden. Dazu benötigen wir<br />
die Unterstützung der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen. Die Zusammenarbeit ist<br />
sehr engagiert, professionell und vertrauensvoll. Das betrifft<br />
die Verwaltungsaufgaben ebenso wie die berufspolitische Sicht<br />
auf unsere Themen. Die gute Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde<br />
möchte ich mit Frau Senatorin Renate Jürgens<br />
Pieper und der Nachfolgerin von Senatsrat Jürgen Nuschke,<br />
Frau Dr. Wiebke Wietschel, fortsetzen.<br />
Dr. Johannes Grundmann: Die Frage nach Änderungen<br />
kommt meines Erachtens zu früh. Es ist unsere Aufgabe, Ideen<br />
zu entwickeln und weiter „etwas bewirken“ zu wollen. Das<br />
möchten wir im neuen Vorstand als Teammitglied leisten. Die<br />
Fragestellungen lauten daher für mich: „Wie kommen wir dahin?“<br />
Außerdem sollten wir die Strukturen, Abläufe und Prozesse<br />
zunächst beobachten und analysieren, und danach erst<br />
fragen „Was können wir anders machen, um das zu erreichen,<br />
was wir erreichen wollen?“. Ich bin überzeugt, dass vieles bereits<br />
gut funktioniert.<br />
Mal angenommen, wir treffen uns in vier Jahren<br />
wieder, wie sieht die Kammer der Zukunft aus?<br />
Dr. Heidrun Gitter: Die Herausforderung liegt nach wie vor<br />
in der Vielfalt der Aufgaben. Grundsätzlich ist es das Ziel, dass<br />
die <strong>Ärztekammer</strong> als die Vertretung der Ärzte als selbstverständlicher<br />
Ansprechpartner für die gesundheitspolitisch Verantwortlichen<br />
und für alle Fragen der Gesundheitsversorgung<br />
der Bevölkerung akzeptiert wird. Die <strong>Ärztekammer</strong> Bremen soll<br />
und wird sich einmischen in gesundheitspolitische Diskussionen<br />
und dabei sachlich fundierte Stellungnahmen abgeben. So<br />
soll sie in den nächsten vier Jahren noch wahrnehmbarer werden.<br />
Die kurzen Wege in Bremen sollten genutzt werden. Dass<br />
aus der kleinsten <strong>Ärztekammer</strong> Bremen durchsetzungsfähige<br />
Ideen kommen, hat sich schon mehrfach gezeigt. Aktuelle Beispiele<br />
sind Themen wie der strukturierte Quereinstieg in die<br />
Allgemeinmedizin und die Musterweiterbildungsordnung, die<br />
wir weiter modifizieren müssen, damit sie an die medizinische<br />
Entwicklung angepasst werden kann.<br />
Dr. Johannes Grundmann: Solange ich persönlich Medizin<br />
mache, darf sie keine bloße Dienstleistung sein. Medizin<br />
bedarf der persönlichen An und Aussprache, sonst ist sie nicht<br />
wirkungsvoll. Dafür möchte ich mich aktiv einsetzen. Ich wünsche<br />
mir von den Mitgliedern der <strong>Ärztekammer</strong>, dass wir für<br />
die Vorstandsarbeit viele Rückmeldungen bekommen und noch<br />
stärker in den Dialog eintreten können. Gespräche und Feedback<br />
werden uns helfen, besser einzuschätzen, wo Handlungsbedarf<br />
ist. Mein Leitmotiv ist, verlässlich und verbindlich in der<br />
Sache zu sein, um Orientierung geben zu können.<br />
Das Interview für das Bremer Ärztejournal<br />
führte die Journalistin Andrea Klingen.
24 Intern<br />
Vertreterversammlung will nicht<br />
ins Hamsterrad<br />
Durch das Versorgungsstrukturgesetz wird die Honorarverteilung<br />
neuerdings wieder von jeder einzelnen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) bestimmt.<br />
Es ist also wenig überraschend, dass die Regionalisierung beherrschendes Thema in<br />
der März-Sitzung der Bremer KV-Vertreterversammlung war.<br />
Die Botschaft der Delegierten ist:<br />
Wir wollen keine Honorarverwerfungen<br />
zwischen den Arztgruppen!<br />
Von vielen gefordert, nun ist sie da: Die sogenannte Regionalisierung<br />
der Honorarverteilung ist durch das zum 1. Januar 2012<br />
in Kraft getretene Versorgungsstrukturgesetz Wirklichkeit geworden.<br />
Damit können die KVen die Zuteilung der Honorare<br />
weitgehend autark regeln. Die Geldzuweiser, also die Krankenkassen,<br />
dürfen nicht mehr mitentscheiden und die Vorgaben aus<br />
Berlin sind auf ein Minimum begrenzt. Diese neue Freiheit in der<br />
Honorarverteilung bedeutet für die niedergelassenen Ärzte und<br />
Psychotherapeuten im Land Bremen zunächst <strong>–</strong> gar nichts! Die<br />
Vertreterversammlung hatte bereits im Vorjahr beschlossen,<br />
dass die wesentlichen Regelungen beibehalten werden. Kurzum:<br />
RLV, QZV und Bereitstellungsvolumen gelten zumindest für die<br />
ersten Quartale des Jahres 2012 weiter. Wenngleich in der Sitzung<br />
am 6. März kein Beschluss über ein Honorarverteilungsmaßstab<br />
getroffen wurde, zeigte die Diskussion, dass die Marschroute<br />
weitgehend gesteckt ist. Grundlegende Änderungen, wie<br />
sie beispielsweise in der KV RheinlandPfalz mit der Einführung<br />
der altbekannten Individual oder Praxisbudgets umgesetzt wurden,<br />
wird es in Bremen und Bremerhaven wohl nicht geben. Eine<br />
unkontrollierte Mengenentwicklung will niemand. Denn jede<br />
ungebremste Fallzahlsteigerung bringt das berühmte Hamsterrad<br />
in Schwung, was Honorarumstürze in und zwischen den<br />
Arztgruppen zur Folge hätte.<br />
An einigen Stellschrauben der Honorarverteilung könnte gleichwohl<br />
gedreht werden. Dr. Gabriele Hartlap, Hausärztin aus BremenFindorff<br />
wies auf den Hausarztmangel hin, der in einigen<br />
Stadtteilen zu spüren sei. Verbleibende Praxen, die Patienten<br />
aufnehmen, gerieten in die Abstaffelung. Praxen, die nicht aufnehmen,<br />
blieben davon verschont. Eine Veränderung der Fallzahlbegrenzung,<br />
wie es sie beispielsweise in Bremerhaven<br />
schon gibt, wurde auf der Sitzung diskutiert, eine Entscheidung<br />
allerdings noch nicht getroffen. Dazu wäre eine Änderung des<br />
Honorarverteilungsmaßstabes notwendig. Damit will sich die<br />
Vertreterversammlung auf den nächsten Sitzungen beschäftigen<br />
<strong>–</strong> und zwar bis aufs kleinste Detail. Wurde noch im Vorjahr<br />
auf der Sitzung der Vertreterversammlung in Bremerhaven eine<br />
Aufgabenverteilung beschlossen, wonach die Vertreterversammlung<br />
Grundsatzfragen entscheidet und der Vorstand für<br />
die Ausgestaltung von Einzelheiten zuständig ist, scheiterte eine<br />
Satzungsänderung, die diese Kompetenzen festzurren sollte, an<br />
der notwendigen ZweidrittelMehrheit. Zehn Mitglieder stimmten<br />
zwar dafür, sieben jedoch dagegen. Der Widerspruch zum<br />
vorangehenden Beschluss bleibt allerdings in der Welt. Denn für<br />
eine Rücknahme des „Bremerhavener Beschlusses“ gab es lediglich<br />
eine Stimme, 14 Vertreter stimmten dagegen.<br />
Ungeachtet des Verwirrspiels bleibt es dabei: Die Vertreterversammlung<br />
wird in diesem Jahr einen Honorarverteilungsmaßstab<br />
beschließen müssen, der vermutlich keine großen Neuerungen<br />
mit sich bringt. Das Motto dürfte lauten: Evolution statt Revolution.<br />
Eines wird sich auf jeden Fall nicht ändern. „Bei einem Honorarverteilungsmaßstab<br />
geht es nur um die Verteilung, nicht um ein<br />
Mehr an Honorar“, erinnerte KVVorstand Dr. Jörg Hermann. Für<br />
2012 sind in dieser Hinsicht alle Messen gesungen. Der Gesetzgeber<br />
hat den Orientierungswert eingefroren und lediglich eine Erhöhung<br />
der Punktwerte um 1,25 Prozent festgeschrieben.<br />
Christoph Fox,<br />
KV Bremen<br />
Resolution für IT-Schnittstelle<br />
in Ärztehand<br />
Die Vertreterversammlung (VV) der KV Bremen hat sich für<br />
die Entwicklung von ITSchnittstellen zur Abwicklung von<br />
Selektivverträgen ausgesprochen, die Zustimmung allerdings<br />
an Voraussetzungen geknüpft. Demnach müsse die<br />
Schnittstelle unter Führung der Ärzteschaft entwickelt, die<br />
Steuerungssoftware „unter Beteiligung der KBV“ zertifiziert<br />
werden. Für Datenschutz und Entbürokratisierung ist zu sorgen.<br />
Unter diesen Bedingungen spreche die VV der KV Bremen<br />
der KVTelematikArbeitsgemeinschaft das Vertrauen<br />
aus, heißt es in einer einstimmig verabschiedeten Resolution.<br />
Die von Dr. RolfRüdiger Leibecke, Dr. Andreas Umlandt<br />
und vom KVVorstand eingebrachte Resolution ist im<br />
Wortlaut auf der Homepage der KV Bremen nachzulesen.<br />
Gegen Stammdatenpflege<br />
in der Arztpraxis<br />
Die Vertreterversammlung der KV Bremen hat die Resolution<br />
der KBVVertreterversammlung zur OnlineAnbindung<br />
der Praxen für den VersichertenStammdatenabgleich<br />
wohlwollend zur Kenntnis genommen. „Die Krankenkassen<br />
sollen ihre Arbeit selbst machen“, brachte KVVorstand<br />
Dr. Jörg Hermann die Resolution auf den Punkt.<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2 BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 Intern 25<br />
Von unseriösen Ärzteverzeichnissen<br />
und anderen Betrügereien<br />
Immer wieder versuchen betrügerische Unternehmen mit unseriösen Mitteln an das Geld<br />
von Ärztinnen und Ärzten zu kommen. Die Masche ist meist ähnlich: Die Opfer erhalten<br />
Formulare mit Angaben zu Adresse, Telefonnummer und Webseite mit der Bitte, diese zu<br />
prüfen, ggf. zu korrigieren und unterschrieben an den Anbieter zurückzufaxen.<br />
Versprochen werden Eintragungen in Ärzteverzeichnisse,<br />
Adressbüchern oder Gewerberegister.<br />
Wird das Formular zurückgeschickt,<br />
kommt ein Vertrag zustande,<br />
der erhebliche finanzielle Folgen für den<br />
Arzt oder die Ärztin hat. Zumeist geht es<br />
um Beträge von mehreren Hundert Euro<br />
pro Jahr. In einer anderen Variante erhält<br />
der Arzt vom Anbieter eines Ärzteverzeichnisses<br />
einen Brief in Form einer<br />
Rechnung, mit dem ein bereits abgeschlossener<br />
Vertrag suggeriert wird. Nicht<br />
selten begleichen die Ärzte die Rechnung,<br />
entweder versehentlich oder in der<br />
irrigen Annahme, vorher einen Vertrag<br />
geschlossen zu haben. Auch hier kommt<br />
mit der Zahlung der Vertrag zustande.<br />
Was kann der Arzt/die Ärztin tun?<br />
Die erste Regel lautet: Sorgfältig lesen, auch<br />
das Kleingedruckte. Stutzig machen sollte<br />
ein Anbieter, der im Ausland sitzt. Zuletzt<br />
gab es zahlreiche Anbieter mit Adressen in<br />
Spanien, Portugal oder der Türkei. Wichtig<br />
ist außerdem, dass die Praxismitarbeiterinnen,<br />
die häufig die Post öffnen, für das Problem<br />
sensibilisiert sind. Und was kann man<br />
tun, wenn ein Vertrag geschlossen wurde?<br />
Widerrufsrecht<br />
Unter Umständen räumen Ihnen die Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen inner<br />
halb von zwei Wochen ein Widerrufsrecht<br />
ein, das Sie ausüben können.<br />
Anfechtungsrecht<br />
Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, den<br />
Vertrag wegen arglistiger Täuschung<br />
nach §123 BGB anzufechten. Der Bundesgerichtshof<br />
hat den geprellten Kunden<br />
mit seinem Urteil vom 30. Juni 2011 (I ZR<br />
157/10) den Rücken gestärkt. Das oberste<br />
Zivilgericht hat entschieden, dass Angebote,<br />
bei denen der flüchtige Leser die<br />
Kosten nicht erkennt, gegen das wettbewerbsrechtliche<br />
Verschleierungs und Irreführungsgebot<br />
verstoßen. Damit dürfte<br />
in vielen Fällen auch eine Anfechtung<br />
wegen arglis tiger Täuschung erfolgversprechend<br />
sein.<br />
Kündigung<br />
Um eine automatische Verlängerung des<br />
Vertrages zu verhindern, sollte der Vertrag<br />
neben Widerruf und Anfechtung <strong>–</strong> zumindest<br />
hilfsweise <strong>–</strong> gekündigt werden.<br />
Rückforderung<br />
Bereits überwiesenes Geld sollten die<br />
Geschädigten unter Verweis auf die Anfechtung<br />
zurückfordern.<br />
Für den Verbraucher wäre es einfacher,<br />
wenn die Gerichte diese Verträge als sittenwidrig<br />
und damit nichtig ansehen würden.<br />
So aber müssen die Getäuschten sel<br />
ber aktiv werden, um die teuren Rechts<br />
folgen des Vertrages zu vermeiden.<br />
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an<br />
Dr. jur. Heike Delbanco,<br />
Telefon: 0421/3404234,<br />
EMail: heike.delbanco@aekhb.de.<br />
PD Dr. jur. Heike Delbanco,<br />
Hauptgeschäftsführerin der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen
26<br />
AkADemIe BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 1 2<br />
BREMER ÄRZTEJOURNAL 04| 12 nAmen & nACHrICHten 27<br />
Fit für den Facharzt<br />
Chiurgie<br />
Bauchwandchirurgie <strong>–</strong> Nabel, Narben und Leistenbrüche:<br />
welche Technik, welcher Zugang, wie viele Rezidive?<br />
Referent: PD Dr. A. Böhle<br />
termin: 17. April, 18.00 <strong>–</strong> 19.30 uhr<br />
Radiologie<br />
MRT der Wirbelsäule aus Radiologischer und<br />
Neurochirurgischer Sicht<br />
Referenten: A. Neumann, Dr. A. Henssler<br />
termin: 17. April 2012, 18.00 <strong>–</strong> 19.30 uhr<br />
Gynäkologie<br />
Reproduktionsmedizin<br />
Referent: Dr. Torsten Frambach<br />
termin: 19. April 2012, 18.00 <strong>–</strong> 19.30 uhr<br />
Die Veranstaltungen sind kostenfrei. (2 Pkt)<br />
Betriebsmedizinische und sicherheitstechnische<br />
Aspekte in der Arztpraxis<br />
Sie möchten Ihrer gesetzlichen Verpflichtung zu Unfallverhütung<br />
und Arbeitsschutz in Ihrer Praxis selbst nachkommen?<br />
Dann können Sie sich dem so genannten Unternehmermodell<br />
anschließen. Sie nehmen alle fünf Jahre an einer standardisierten<br />
Schulung teil und setzen die entsprechenden Vorgaben<br />
selbst um. Die arbeitsmedizinische Untersuchung bleibt<br />
aber Angelegenheit eines Betriebsarztes. Das Seminar wird<br />
vom Zentrum für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen<br />
durchgeführt.<br />
termin: 25. April 2012, 14.00 <strong>–</strong> 19.00 uhr<br />
kosten: 195,- euro (7 Pkt)<br />
Arbeitskreis Hämotherapie<br />
Transfusionsreaktionen und Thrombozytensubstitution<br />
bei Refraktärität<br />
termin: 12. April 2012, 19.00 <strong>–</strong> 21.00 uhr<br />
Die Veranstaltung ist kostenfrei. (2 Pkt)<br />
„Diagnose Krebs <strong>–</strong> Wie die schlechte Nachricht<br />
überbringen, wie weiter reden?“<br />
Sind Sie onkologisch tätig und möchten in schwierigen Gesprächssituationen<br />
sicherer werden? Zusammen mit der Bremer<br />
Krebsgesellschaft bieten wir Ihnen das Kompass Kommunikationstraining<br />
an, das durch die Universität Heidelberg<br />
entwickelt und erprobt ist. Mit Schauspielerpatienten üben<br />
Sie in der Kleingruppe, um die Theorie zu vertiefen. Die positiven<br />
Rückmeldungen bisheriger Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
bestätigen das Konzept.<br />
termin: 10. <strong>–</strong> 12. mai 2012, Donnerstag 17.30 <strong>–</strong> 21.00 uhr,<br />
Freitag 09.30 <strong>–</strong> 18.00 uhr, Samstag 10.00 <strong>–</strong> 14.00 uhr,<br />
Vertiefung: 29. September 2012, 10.00 <strong>–</strong> 16.00 uhr<br />
Veranstaltungsort: <strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />
kosten: 180,- euro (23 Pkt)<br />
Moderatorentraining<br />
Wenn ich dann nicht weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis.<br />
Aber wie kommt die Qualität in den Zirkel?<br />
Lernen Sie Techniken der Moderation, Umgang mit FlipChart<br />
und Moderatorenwand und profitieren Sie von zufriedenen<br />
Teilnehmern und dokumentierten Ergebnissen.<br />
termin: 01. <strong>–</strong> 02. Juni 2012, Freitag 17.00 <strong>–</strong> 21.00 uhr,<br />
Samstag 09.00 <strong>–</strong> 18.00 uhr<br />
kosten: 230,- euro (17 Pkt)<br />
Doctor, I have the runs!<br />
English in the medical practice<br />
Excerpts of clinical findings and anamnesis as well as diagnosis<br />
are focussed on in this seminar. Aim is to improve the<br />
verbal skills in the doctorpatient interaction. Grammar<br />
struc tures, embedded in typical situations, are brushed up<br />
and practiced in roleplays and smallgroups.<br />
Date and time: Saturday, 9th June, 2012 09.00<strong>–</strong>14.00 hrs<br />
Participation Fee: 75.00 € (6 Cme)<br />
Impfkurs für gynäkologische Praxisteams<br />
Die Impfstrategien unterliegen aufgrund der sich ändernden<br />
epidemiologischen Situation einem ständigen Wandel. Dr. Hoins<br />
referiert über aktuelle Informationen und Empfehlungen<br />
zum Impfen in der gynäkologischen Praxis wie z. B. HPVImpfung<br />
sowie zur Prävention von Infektionskrankheiten.<br />
Der Kurs richtet sich an Ärztinnen und Ärzte sowie Medizinische<br />
Fachangestellte.<br />
termin: 29.06.2012, 15.00 <strong>–</strong> 19.00 uhr<br />
kosten: 35,- euro (4 Pkt)<br />
Bremer Curriculum für Spezielle Psychotraumatherapie<br />
Psychohygiene<br />
termin: 30. Juni 2012, 09.30 <strong>–</strong> 15.30 uhr<br />
kosten: 120,- euro (6 Pkt)<br />
Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen<br />
termin: 17. <strong>–</strong> 21. September, 26. <strong>–</strong> 30. november 2012,<br />
14. <strong>–</strong> 18. Januar, 18. <strong>–</strong> 22. märz, 13 <strong>–</strong> 17. mai 2013<br />
kosten: 835,- euro je kurswoche (je 40 Pkt)<br />
Ort: Hamburg<br />
Psychosomatische Grundversorgung<br />
09. <strong>–</strong> 10. november, 22. <strong>–</strong> 23. november, 14. <strong>–</strong> 15. Dezember<br />
2012, 18. <strong>–</strong> 19. Januar, 15. <strong>–</strong> 16. Februar, 08. <strong>–</strong> 09. märz<br />
2013. Freitags 17.00 <strong>–</strong> 19.30 uhr, Samstags 10.00 <strong>–</strong> 17.00 uhr<br />
kosten: 750,- euro (60 Pkt)<br />
termin: 29. Juni 2012, 15.00 <strong>–</strong> 19.00 uhr<br />
kosten: 35,- euro (4 Pkt)<br />
Termin zum Vormerken<br />
18. Bremer Zytologietag<br />
termin: 22. September 2012, ca. 09.30 <strong>–</strong> 16.00 uhr<br />
Ort: kassenärztliche Vereinigung Bremen<br />
Die Veranstaltungen finden, sofern nicht anders angegeben,<br />
im Fortbildungszentrum der <strong>Ärztekammer</strong> Bremen<br />
am klinikum Bremen-mitte statt. Bei allen Veranstaltungen<br />
ist eine vorherige schriftliche Anmeldung notwendig.<br />
nähere Informationen und Anmeldeunterlagen erhalten<br />
Sie bei der Akademie für Fort- und Weiterbildung,<br />
tel.: 0421/3404-261/262; e-mail: fb@aekhb.de<br />
(Friederike Backhaus, Yvonne Länger)<br />
Dr. Susann Koch<br />
Fachärztin für Innere Medizin.<br />
Seit Oktober 2011 niedergelassene<br />
Ärztin in der<br />
Gemeinschaftspraxis Drs.<br />
Weiss, Sick, Beta und Seekamp<br />
in Bremen. Spezialgebiet:<br />
Infektiologie.<br />
Werdegang: Studium an der Georg August<br />
Universität Göttingen. Facharztausbildung<br />
am Krankenhaus Düren (NordrheinWestfalen).<br />
Weiterbildung Infektiologie an den<br />
Universitäts kliniken Aachen und Köln. Zusatzbezeichnung<br />
Infektiologie seit 2006.<br />
ImPreSSum<br />
Ausschreibung<br />
Bremer Ärztejournal<br />
Offizielles Mitteilungsorgan der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen und<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen;<br />
ISSN 14322978<br />
www.bremeraerztejournal.de<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen,<br />
Schwachhauser Heerstraße 30,<br />
28209 Bremen, www.aekhb.de<br />
Kassenärztliche Vereinigung Bremen,<br />
Schwachhauser Heerstraße 26/28,<br />
28209 Bremen, www.kvhb.de<br />
Für den Inhalt verantwortlich:<br />
FranzJosef Blömer, Günter Scherer<br />
Dr. Maren Leugering<br />
Fachärztin für Dermatologie<br />
und Venerologie. Seit April<br />
2012 niedergelassene Ärztin<br />
in der Gemeinschaftspraxis<br />
mit den Dres. Rahm<br />
Leppin und Beckenbauer in<br />
Bremen.<br />
Werdegang: Studium an der GeorgAugust<br />
Universität in Göttingen mit Auslands <br />
aufenthalten an den Universitäten Oxford<br />
und Edinburgh. Facharztausbildung am<br />
Kli nikum Oldenburg bei Prof. Dr. Hölzle.<br />
Vertragsarztsitze<br />
und Vertragspsychotherapeutensitze<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung Bremen schreibt gemäß §103 (4) SGB V zur Übernahme<br />
durch einen Nachfolger aus:<br />
Ärzte Psychotherapeuten<br />
Für den Planungsbereich BremenStadt:<br />
■■einen<br />
kinderärztlichen Vertragsarztsitz<br />
■■einen<br />
orthopädischen Vertragsarztsitz<br />
■■einen<br />
hausärztlichen Vertragsarztsitz<br />
■■einen<br />
halben nervenärztlichen<br />
Vertragsarztsitz (Teilzulassung)<br />
■■einen<br />
fachärztlich internistischen<br />
Vertragsarztsitz<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Dr. Alexander Beuing, PD Dr. Heike Delbanco,<br />
Christoph Fox, Dr. Heidrun Gitter,<br />
Dr. Jörg Hermann, Christoph Neuhann,<br />
Dr. Isabell Püntmann,<br />
Dr. Thorsten Tiedje, Dr. Hans Wille<br />
redaktion:<br />
Andrea Klingen (Ltg.), Ulf Meyer,<br />
Friedemann Wiede, Julia Thomaneck<br />
Bildnachweis: Dagmar Penschinski,<br />
Fotolia: © Alila,<br />
© Dan Race, © JPCPROD,<br />
© Sebastian Kaulitzki,<br />
© N MediaImages, © goodluz,<br />
© sogmiller<br />
Michael Reiß,<br />
MeißenRadebeul, (Hrsg.)<br />
Facharztwissen<br />
HNO-Heilkunde <strong>–</strong><br />
Das Buch eignet sich<br />
besonders zur effizienten<br />
Prüfungsvorbereitung<br />
und als Nachschlagewerk für<br />
Klinik und Praxis. Im Mittelpunkt<br />
stehen detaillierte und differenzierte<br />
Empfehlungen zu Diagnostik<br />
und Therapie <strong>–</strong> abgefasst in prägnanten,<br />
stichwortartigen Texten.<br />
1. Auflage 2009, 1170 Seiten,<br />
122 Abbildungen, gebunden.<br />
ISBN 9783540894407,<br />
Springer Medizin Verlag, Heidelberg,<br />
149,95 Euro.<br />
Für den Planungsbereich BremenStadt:<br />
■■einen<br />
Vertragspsychothera peutensitz<br />
eines psychologischen Psychotherapeuten<br />
Vorabinformationen können bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen erfragt werden bei:<br />
Manfred Schober Telefon: 0421-3404-332 Martina Plieth Telefon: 0421-3404-336<br />
Bewerbungen um die Vertrags sitze sind schriftlich innerhalb von vier Wochen nach<br />
Veröffentlichung an die Kassen ärztliche Ver einigung Bremen, Schwachhauser Heerstraße 26/28,<br />
28209 Bremen, zu richten.<br />
Verlag:<br />
Peter Schoppe Verlag,<br />
Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig<br />
Tel. 0511/6262663, Fax 0511/90925022<br />
Verantwortlich für die Anzeigen:<br />
Matzke & Heinzig GmbH,<br />
Claudia Renner,<br />
Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig,<br />
Tel. 0531/2374856<br />
www.bremeraerztejournal.de<br />
Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. I/12,<br />
gültig ab 1. Januar 2012.<br />
Druck: Druckerei Schäfer<br />
Beilagenhinweis: Diese Ausgabe enthält eine<br />
Beilage zu den 8. Norddeutschen Herztagen
Postvertriebsstück H 42085, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt.<br />
<strong>Ärztekammer</strong> Bremen, Schwachhauser Heerstraße 30, 28209 Bremen<br />
Stellenmarkt Praxisräume<br />
Praxiserfahrener Internist<br />
Naturheilverfahren, Biologische<br />
Medizin (Uni Mailand),<br />
Akupunktur, sucht Mitarbeit<br />
in hausärztlicher Praxis mit<br />
NHV in Bremen.<br />
Tel. 0172/4133010<br />
Assistenzarzt (m/w)<br />
Wir suchen zum nächstmöglichen Termin für unseren Schwerpunkt<br />
„Behandlung psychotischer Störungen“ eine/n Assistenzarzt (m/w).<br />
Die angebotene Stelle hat einen Stellenanteil von 0,75 bis 1,00 VK.<br />
Wir bieten ein Behandlungskonzept, das an der subjektiven Erfahrung<br />
unserer Patienten ansetzt und ausdrücklich psychotherapeutische<br />
Strategien einbezieht. Hospitieren Sie bei uns während ein oder<br />
mehrerer Tage. Detaillierte Auskünfte erteilen wir Ihnen gerne unter<br />
Tel. 0421/4289-201<br />
FA für Orthopädie/UCK<br />
versierter Operateur, langjährig<br />
ltd. Position, sucht KV Sitz od.<br />
Einstieg/Mitarbeit in Bremen.<br />
Chiffre 120403<br />
Allgemeinärztl. Gem.-<br />
Praxis, NHV, Akupunktur<br />
HBNeustadt, nettes Team,<br />
expandierend, sucht kollegiale<br />
Verstärkung, Teilzeit möglich,<br />
auch Einstieg.<br />
Chiffre 120401<br />
Große hausärztl. Praxisgemeinschaft<br />
mit sehr großem Patienten aufkommen in Hannover Stadt sucht baldmöglichst<br />
Assistenzarzt/ärztin. Spätere Praxisübernahme möglich.<br />
Chiffre 120402<br />
Hausärztlich internistische Gem.-Praxis<br />
in Bremen sucht Kollegen/in zur Mitarbeit halbtags ggf. mehr.<br />
Nettes Team, flexible Arbeitszeiten<br />
Chiffre 120404<br />
Allgemeinärztin<br />
sucht Mitarbeit in Hausarzt praxis<br />
für ca. 10 Std. pro Woche zum<br />
01.10.2012, KVSitz vorhanden.<br />
allgemeinaerztin-<br />
bremen@web.de<br />
Praxisvertretung<br />
halbtags für 3 Monate in Kinderarztpraxis<br />
in Bremen gesucht.<br />
(Jul.<strong>–</strong>Sept. 2012)<br />
Chiffre 120405<br />
Allgemeinarztpraxis<br />
sucht Mitarbeiter/in für Urlaubsvertretung,<br />
Teilzeit u. ä. zwecks<br />
späterer Übernahme der Hausarztpraxis<br />
in BremenZentrum.<br />
Tel. 0421/3379797<br />
Allgemeinärztl. Internist. Gemeinschaftspraxis,<br />
umsatzstark, Nähe Bremen, breites Spektrum sucht<br />
Facharzt/ärztin o. Weiterbildungsass. zur langfristigen<br />
Mitarbeit o. Einstieg als Praxispartner/in; Teilzeittätigkeit möglich.<br />
Tel. 0171/2009244<br />
Zuschriften auf Chiffre- Anzeigen bitte an:<br />
Matzke & Heinzig GmbH, ChiffreNr.:<br />
Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig,<br />
Tel. 0531/2374856, Fax 0531/2374810<br />
Kleinanzeigenschluss Heft 04/12: 14. April 2012<br />
Anzeigenformular als Faxvorlage unter<br />
www.bremer-aerztejournal.de<br />
Praxis für Innere Medizin<br />
In angenehmer Kleinstadt nahe Cloppenburg, Praxis für<br />
Innere Medizin/Hausärztlicher Versorgungsbereich, Scheinzahl<br />
stabil 1.500/Scheine/Quart., Umsatz pro Schein z. Zt. € 60,00,<br />
12 <strong>–</strong> 15% Privatumsatz, Bereitschaft im Quartal ca. 4 Dienste,<br />
soll im 3./4. Quartal 2012 verkauft werden, auch sehr gut für<br />
Doppelpraxis geeignet, steigerungsfähig.<br />
Kontakt: PPGE-Projektplanungsgesellschaft<br />
für Apotheker und Ärzte mbH, Herr H. Dette,<br />
Eppendorfer Landstraße 37, 20249 Hamburg.<br />
Tel. 040/465379<br />
Praxisräume, Neustadt,<br />
gegenüber dem RotenKreuzKrankenhaus. 6 Räume im Erdgeschoss,<br />
ca. 100 qm. Frei ab 1.6.2012. Miete 950 € zzgl. NK. Räumliche Änderungen<br />
sind möglich. Allgemeinmedizinische Praxis im Hause.<br />
Hans A. Röpke Hausverwaltung,<br />
Tel. 0421/5350615<br />
Immer eine Top-Lage:<br />
Praxisräume bei der Heimstiftung<br />
Die Bremer Heimstiftung, im Stadtgebiet Bremen mit 26 Standorten<br />
vertreten, bietet in den meisten ihrer Häuser zu günstigen<br />
Konditionen geeignete Praxisräume für Ärzte unterschiedlicher<br />
Fachrichtungen an.<br />
Interessierte BewerberInnen wenden sich bitte an die<br />
Bremer Heimstiftung, Alexander Künzel,<br />
Marcusallee 39, 28359 Bremen<br />
Fortbildung<br />
www.westerland-seminar.de<br />
Weiterbildung in Gruppentherapie<br />
Ab sofort gibt es freie Plätze in einer Selbsterfahrungsgruppe<br />
für die Weiterbildung in Gruppentherapie bei Dr. med V. Friedrich.<br />
Die Weiterbildung im Arbeitskreis für Gruppentherapie AKG<br />
(www.mbihh) ist von der ÄK und KV HH anerkannt.<br />
Tel. 040/222403 und Dr_V.Friedrich@Hamburg.de<br />
Sonstiges<br />
Praxisabgabe<br />
Kinder und Jugendpraxis<br />
Anfang 2013 abzugeben.<br />
Chiffre 120406<br />
FRANKREICH<br />
Arztfamilie verkauft eingerichtetes<br />
Haus: umfriedeter Garten,<br />
Garage. (Picardie, zwischen<br />
Brüssel und Paris) Freundl.<br />
Preisvereinbarung.<br />
Tel. 0421/98678735<br />
OPD 2<br />
interessierte Kollegen/innen gesucht, die den Umgang mit der OPD 2<br />
praktisch und fallbezogen in kleiner Gruppe üben möchten.<br />
M. Marten, Tel. 0421/211802